Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...
Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...
Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
17<br />
2 Bilingualer <strong>Geographie</strong>unterricht<br />
Proficiency (CALP). Die Differenzierung basiert auf den kognitiven Anfor<strong>der</strong>ungen und weist<br />
daraufhin, dass im Alltag an<strong>der</strong>e kommunikative Fähigkeiten benötigt werden als im<br />
schulischen Kontext. Trotz dieser qualitativen Differenzierung sind sowohl BICS als auch<br />
CALP Elemente des bilingualen Lehrens und Lernens. Obwohl im Folgenden diese zwei<br />
Sprachkomponenten im Einzelnen betrachtet werden, sei darauf hingewiesen, dass die<br />
Übergänge zwischen BICS und CALP fließend sind (vgl. BREIDBACH 2007: 90f).<br />
Mit dem Begriff Basic Interpersonal Communication Skills beschreibt CUMMINS die<br />
allgemeine kommunikative Kompetenz <strong>der</strong> SuS. Er definiert diese Wortschatzkategorie als<br />
„the manifestations of language proficiency in everyday communicative contexts” (ebd. 1984:<br />
137 zit. in BREIDBACH 2007: 91). In <strong>der</strong> Regel werden diese allgemeinen kommunikativen<br />
Fähigkeiten zur Bewältigung von Alltagssituationen im Fremdsprachenunterricht bzw. im<br />
erweiterten Englischunterricht erworben. Diese erworbenen Fähigkeiten können die SuS im<br />
bilingualen <strong>Geographie</strong>unterricht in authentischen Gesprächssituationen anwenden, festigen<br />
und ausbauen. Des Weiteren bilden die BICS die Grundlage für die Versprachlichung <strong>der</strong><br />
geographischen Sachverhalte und sind somit eng mit den CALP verbunden (vgl. LENZ 2002:<br />
6). Aufgrund <strong>der</strong> geringeren Komplexität <strong>der</strong> BICS im Vergleich zu CALP können die<br />
allgemeinen kommunikativen Kompetenzen in relativ kurzer Zeit angeeignet werden. Wenn<br />
den SuS die Möglichkeit einer konstanten Anwendung <strong>der</strong> erlernten Fähigkeiten gegeben<br />
wird, wie es im bilingualen <strong>Geographie</strong>unterricht <strong>der</strong> Fall ist, dann setzt in <strong>der</strong> Regel auch<br />
relativ schnell ein Automatisierungsprozess ein (vgl. BREIDBACH 2007: 92).<br />
Die Cognitive Academic Language Proficiency bezeichnet im Gegensatz zu den BICS nicht<br />
die allgemeine Sprachkompetenz son<strong>der</strong>n eine wissenschaftlich korrekte Sprachkompetenz.<br />
CUMMINS definierte diese Wortschatzkategorie als „the manipulation of language in<br />
decontextualised academic situations” (ebd. 1984: 137 zit. in BREIDBACH 2007: 91). Ziel<br />
des bilingualen Unterrichts ist es, auf <strong>der</strong> Basis von allgemeinen sprachlichen Fähigkeiten<br />
eine wissenschaftliche Diskursfähigkeit zu erwerben. Im bilingualen <strong>Geographie</strong>unterricht<br />
wird die Wortschatzkategorie CALP in drei Bereiche unterglie<strong>der</strong>t. Erstens sollen die SuS<br />
dazu befähigt werden, geographische Sachverhalte angemessen durch eine wissenschafts-<br />
propädeutische Ausdrucksweise zu versprachlichen. Im bilingualen Anfangsunterricht kann<br />
bei Bedarf auch noch auf alltagssprachliche Umschreibungen zurückgegriffen werden. Jedoch<br />
sollen die SuS schrittweise lernen, die Sachverhalte auch ohne Unterstützung <strong>der</strong><br />
Alltagssprache zu beschreiben. Zweitens müssen die SuS fachspezifische Arbeitsmethoden,<br />
sogenannte study skills, für das Beschreiben und Analysieren von Karten, Diagrammen etc.,<br />
erwerben. Zudem wird eine Beherrschung <strong>der</strong> geographischen Fachterminologie sowohl in