Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

147
Anhang
Welche Position vertreten Sie bezüglich code-switching im bilingualen Erdkundeunterricht?
Die Sprache sollte nur im Notfall gewechselt werden, allerdings muss das Verständnis von
Schülerseite her gewährleistet sein – die Fremdsprache sollte keine inhaltlichen
Verständnisschranken aufbauen.
Wie gehen Sie mit sprachlichen Verständnisproblemen seitens der Schülerinnen und Schüler
um?
Bei einfachen Nachfragen erläutern andere Schüler oder auch ich in englischer Sprache, bei
schwierigeren Wörtern/Zusammenhängen wird Deutsch gesprochen.
Inwieweit beugen Sie zu erwartenden Verständnisproblemen vor?
Ich gebe inhaltlichen Wortschatz vor oder während der Erarbeitungsphase in Form von
Wortlisten vor. Methodischer Wortschatz wird anhand der „skills pages“ im Schülerbuch oder
eigener Sammlungen bei entsprechenden Aufgabenstellungen zur Verfügung gestellt,
teilweise aber auch vorausgesetzt (bei mehrmaligem Anwenden).
Wie begegnen Sie der möglichen Diskrepanz zwischen fremdsprachlichem Wissen (was die
Schülerinnen und Schüler sagen können) und kognitivem Wissen (was die Schülerinnen und
Schüler sagen möchten) seitens der Schülerinnen und Schüler, vor allem in den anfänglichen
Schuljahrgängen mit bilingualem Unterricht?
In solchen Situationen fragen die Schüler und Schülerinnen, ob sie Deutsch sprechen können
und bringen ihren Beitrag dann auf Deutsch, ich wiederhole (das Wichtigste) auf Englisch.
Teilweise fragen sie aber auch nur einzelne Wörter nach und versuchen dann ihr Wissen auf
Englisch auszudrücken – das ist dann aber auch abhängig von Mut und Experimentierfreude
der Schüler.
Gibt es im bilingualen Unterricht weniger inhaltliche Verständnisprobleme als im regulären
Unterricht, da durch die Fremdsprache als Arbeitssprache stärker auf die Verständlichkeit
geachtet wird?
Das halte ich für nicht so wahrscheinlich, eher sorgt die didaktische Reduktion wohl für ein
ähnliches Maß an (Un-)Verständnis bei Bili- und Nicht-Bili-Schülern.