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Masterarbeit K.Klußmann - Didaktik der Geographie - Leibniz ...

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5<br />

2 Bilingualer <strong>Geographie</strong>unterricht<br />

methodisch-didaktischer und pädagogischer Elemente sowie <strong>der</strong> Materialsituation detailliert<br />

erläutert.<br />

2.1 Terminologie<br />

Das didaktische Konzept, welches sich hinter dem deutschen Begriff bilingualer Unterricht<br />

verbirgt, ist durch eine terminologische Vielzahl auf nationaler und internationaler Ebene<br />

gekennzeichnet. So bezeichnen die Begriffe bilingualer Sachfachunterricht, fremdsprachiges<br />

Sachlernen, inhaltsorientierter Fremdsprachenunterricht, enseignement en immersion (in<br />

Frankreich), tweetalig on<strong>der</strong>wijs (in den Nie<strong>der</strong>landen) und indholds-og sprogintegreret<br />

læring (in Dänemark) verschiedene Umsetzungen ähnlicher Konzepte (vgl. EURYDICE<br />

2006: 64ff). Die variierenden Bezeichnungen resultieren aus den unterschiedlichen<br />

Erwartungen bzw. Zielvorstellungen, mit denen die jeweiligen Konzepte verknüpft sind (vgl.<br />

LENZ 2002: 3). Seit Beginn des 21. Jahrhun<strong>der</strong>ts hat sich <strong>der</strong> weitgefächerte Terminus<br />

Content and Language Integrated Learning (CLIL), <strong>der</strong> für einen integrierten Sachfach- und<br />

Fremdsprachenunterricht und nicht für erweiterten Fremdsprachenunterricht bzw. Sachfach-<br />

unterricht in einer Fremdsprache steht, auf europäischer Ebene weitestgehend durchgesetzt<br />

(vgl. KMK 2006: 7). Beim CLIL-Ansatz „stellt das Sachfach nicht nur die vom Lehrplan<br />

vorgegebenen Themen und Inhalte bereit, son<strong>der</strong>n die Behandlung <strong>der</strong> Inhalte erfolgt<br />

zusätzlich auch aus <strong>der</strong> Sicht des Landes <strong>der</strong> Unterrichtssprache und ermöglicht so<br />

interkulturelles Lernen, das in seiner Qualität über die isolierte Behandlung von Sachfächern<br />

und Fremdsprache hinaus geht“ (KMK 2006: 7). Gegenläufig zum internationalen Trend den<br />

CLIL-Begriff zu verwenden, hat sich in Deutschland, beson<strong>der</strong>s im Schulalltag, die<br />

Bezeichnung des bilingualen Unterrichts etabliert, obwohl <strong>der</strong> Unterricht in <strong>der</strong> Regel nicht<br />

durchgängig zweisprachig abläuft (vgl. OTTEN & WILDHAGE 2003: 13).<br />

Ohne das Konzept des bilingualen Unterrichts selbst in Frage zu stellen wird die Verwendung<br />

des Begriffs „bilingual“ in <strong>der</strong> Literatur häufig als ungeeignet kritisiert. Die geäußerte Kritik<br />

beruht zum Einen auf <strong>der</strong> Tatsache, dass <strong>der</strong> Begriff selbst irreführend ist, da <strong>der</strong> bilinguale<br />

Unterricht trotz eines Einsatzes <strong>der</strong> Muttersprache in <strong>der</strong> Regel nicht durchgängig<br />

zweisprachig abläuft, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> größte Anteil aktiver Lernzeit in <strong>der</strong> Fremdsprache<br />

durchgeführt wird. Zudem wird die Nähe des Begriffs zu Immersionsprogrammen und<br />

bilingualer Erziehung kritisiert, die sich durch das Erlernen einer zweiten Umgebungssprache<br />

deutlich vom bilingualen Unterricht unterscheiden, da im Kontext des bilingualen Unterrichts<br />

lediglich eine Schulfremdsprache vertiefend erlernt wird (vgl. BREIDBACH 2003: 6).<br />

Obwohl <strong>der</strong> Terminus CLIL das Unterrichtskonzept treffen<strong>der</strong> beschreibt, wird im Folgenden

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