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Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Mein erstes Mal:<br />
Redakteurin Dagmar Bertram<br />
wagt sich auf das Eis<br />
Stadtgespräch<br />
Gießens Geheimtipp:<br />
Am schönsten ist<br />
es immer in der<br />
»Kü-Ché«. Seite 18<br />
Rumkommen<br />
Neue Serie: Der<br />
streifzug stellt Städte<br />
in »Studi-Ticket-Reichweite«<br />
vor. Seite 15<br />
WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />
OPERETTE IN GIESSEN<br />
6. 6. Jahrgang Jahrgang · · 1/2013<br />
1/2013
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Anika Anika Decker Decker<br />
Die Die Drehbuchautorin<br />
Drehbuchautorin<br />
Drehbuchautorin aus<br />
Marburg Marburg über über ihren ihren ihren Erfolg mit<br />
Keinohrhasen, Keinohrhasen, TT<br />
Tiere am Set<br />
und die Filmbranche Filmbranche Filmbranche<br />
Blickpunkt<br />
Blickpunkt<br />
Wo Wo ist die die Kunst? Kunst? Kunst?<br />
Ein Ein Porträt Porträt über über über die<br />
bildende bildende Kunstszene<br />
Kunstszene<br />
Kunstszene<br />
Kunstszene<br />
Kunstszene<br />
Gießens. Gießens. Seite 4<br />
5. Jahrgang Jahrgang<br />
Campus<br />
Multimediale JLU:<br />
Vom Radio-Justus bis<br />
zum Uni-Kino »Flimmerkiste«.<br />
Seite 36<br />
Exklusiv:<br />
WWW.STADTHEATER-GIESSEN.DE<br />
SCHAUSPIEL<br />
Der Weihnachtsmann<br />
startet seine PR-Kampagne<br />
in der streifzug-Redaktion<br />
Blickpunkt<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Brettspiele: Ein alter<br />
Hut oder der Renner<br />
im Weihnachtsgeschäft.<br />
Seite 4<br />
Mein Mein erstes erstes Mal: Mal:<br />
Redakteurin Redakteurin Dagmar Dagmar Bertram Bertram<br />
wagt wagt sich sich auf auf das das Eis Eis<br />
Stadtgespräch<br />
Gießens Geheimtipp:<br />
Am schönsten ist<br />
es es immer immer in in der der<br />
»Kü-Ché«. »Kü-Ché«. Seite Seite 18 18<br />
Rumkommen<br />
Rumkommen<br />
Neue Neue Serie: Serie: Der Der<br />
streifzug streifzug stellt stellt Städte Städte<br />
in in »Studi-Ticket-Reich»Studi-Ticket-Reichweite«weite«<br />
vor. vor. Seite Seite 15 15<br />
Campus<br />
Gießens neuer<br />
Marktplatz entsteht<br />
im Internet bei<br />
Facebook. Seite 36<br />
OPERETTE OPERETTE IN IN GIESSEN GIESSEN<br />
5. Jahrgang · 12/2012<br />
Magazin Magazin für für Stadt Stadt und und Landkreis Landkreis Gießen Gießen<br />
WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />
NACHWACHSENDE GENERATIONEN<br />
GANZ GROSS<br />
WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />
GIESSEN.DE<br />
GIESSEN.DE<br />
GIESSEN.DE<br />
6. 6. 6. 6. 6. 6. 6. Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang · · · · · · · 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013<br />
• Interviews und<br />
Reportagen<br />
• Kultur<br />
• Sport<br />
• Universität<br />
• Trends Trends<br />
• Veranstaltungs-<br />
kalender<br />
• Kino Kino<br />
• Gastro-Führer<br />
• Frankfurt-Tipps<br />
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FEBRUAR-AUSGABE<br />
Sie fi nden das hochwertige und informative Kultur- und Veranstaltungsmagazin<br />
im handlichen DIN-A4-Format am Donnerstag, dem 31. Januar 2013, in der Ausgabe<br />
der <strong>Gießener</strong>/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n und an über 250 Auslagestellen in Stadt<br />
und Landkreis. Sichern Sie sich schon heute Ihren Anzeigenplatz in einem informativen<br />
und ansprechenden Umfeld!<br />
Erscheinungstermin Oktober-Ausgabe: Donnerstag, 31. Januar 2013<br />
Anzeigenschluss: Freitag, 18. Januar 2013<br />
Wir beraten Sie gerne!<br />
<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> · Anzeigenverkaufsleitung<br />
In Stadt und Landkreis Gießen...<br />
...die Nr.<br />
Tel. 0641/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00
Editorial<br />
Thema Fremdgehen. Sozial unerwünscht. Und dann auch noch ausgerechnet kurz nach Weihnachten? Gerade dann.<br />
Das hat jedenfalls unsere Recherche ergeben. Glaubt man Statistiken und den Zahlen, die Christoph Kraemer,<br />
Europasprecher von AshleyMadison, der größten Online-Plattform für den geplanten Seitensprung, nennt, gehen die<br />
meisten Deutschen kurz nach den Feiertagen fremd, da die Laune aufgrund einiger enttäuschter Erwartungen rund um<br />
das Fest in den eigenen vier Wänden auf dem Tiefpunkt ist. Da wir nicht glauben, dass der Seitensprung die Lösung<br />
ist, und nicht wollen, dass Sie der Versuchung erliegen, haben wir auf den Seiten, die nach dem Blickpunktthema<br />
»Untreue in Paarbeziehungen« folgen, ein paar interessante Alternativen anzubieten. Wie wäre es mit einem Besuch<br />
der Show »Crazy Broadway 2« oder des Abschiedskonzerts von FaberhaftGuth? Oder schnallen Sie sich doch mal<br />
wieder die Schlittschuhe an und folgen Sie unserer Redakteurin Dagmar Bertram aufs Eis. Oder treffen Sie sich auf einen Kaffee in der<br />
»Kü-Ché«, Gießens neuestem Geheimcafé. Mit ihrer Partnerin, bzw. ihrem Partner natürlich – und ohne Hintergedanken.<br />
Marc Schäfer<br />
Inhalt<br />
BLICKPUNKT 4<br />
»Untreue in Paarbeziehungen«: Anlässlich eines Thementags im Institut für Psychoanalyse<br />
und Psychotherapie beschäftigt sich der streifzug mit dem Fremdgehen.<br />
BRAD SHAWS KOLUMNE 10<br />
Auch unser Kolumnist beschäftigt sich mit<br />
dem Seitensprung und kommt zum Schluss,<br />
dass sich Fremdgehen nur selten lohnt<br />
SERVICE 11<br />
Was geht an Silvester?<br />
RUMKOMMEN 15<br />
Marburg im Porträt<br />
STADTGESPRÄCH 16<br />
FaberhaftGuth verabschieden sich vom<br />
<strong>Gießener</strong> Publikum · Der Geheimtipp:<br />
Kaffee in der »Kü-Ché«<br />
BLICK IN DIE REGION 20<br />
Genusswelt – Feinkostladen in Heuchelheim<br />
· Multitalent – Karina Lotz legt<br />
Poesieband vor<br />
UNTERWEGS 21<br />
Von wegen Döner: Besuch im Selale<br />
Foto: Fotolia<br />
AUSLESE 23<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER 25<br />
MEDIATHEK 32<br />
App und CD im Test<br />
AM MAIN 33<br />
Voca People – Musik von einem anderen<br />
Stern · Jobs am Flughafen – Einkaufsberater<br />
für Chinesen<br />
CAMPUS 36<br />
Witzige Doktoren – Elephant Toilet stellt<br />
neues Programm vor · Die Zeitoptimierer –<br />
Nachhilfe mit SpeedRepeat<br />
KULTUR 40<br />
Crazy Broadway 2 – Die Musicalshow der<br />
Tanzschule Astaire’s<br />
SPORTWELT 42<br />
Mein erstes Mal: Eiskunstlauf<br />
Foto: ZDF<br />
RAMPENLICHT 12<br />
Im Interview: Schauspieler Thomas Heinze<br />
über Hollywood und Wetterau<br />
streifzug<br />
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />
mbH<br />
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel<br />
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr<br />
E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlags gesellschaft mbH<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige<br />
Anschrift für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der<br />
»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />
sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten<br />
Auslagenstellen. Auflage: 40 000 Exemplare<br />
Verantwortlich für Anzeigen:<br />
Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />
Anzeigenverkaufsleitung:<br />
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben<br />
Gültig ist der Anzeigen tarif Nr. 4 vom 1. Januar 2013<br />
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen<br />
Titelbild: Dagmar Bertram / Foto: Nici Merz<br />
Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen Pressegesetzes:<br />
An der Finanzierung des Verlages sind beteiligt:<br />
D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J. E. Rempel, Dr.<br />
M. Rempel, B. Sälzer.<br />
Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen<br />
Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die<br />
erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder<br />
unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland<br />
GmbH & Co. KG. © Streifzug, Gießen<br />
1/2013 streifzug 3
BLICKPUNKT<br />
Verhängnisvolle<br />
Dass es sich bei den Initiatoren des Thementags<br />
für die Öffentlichkeit offenbar um<br />
Experten handelt, zeigt die Tatsache, dass<br />
der Termin für die Veranstaltung in der Ludwigstraße<br />
73 in Gießen nahezu perfekt gewählt<br />
ist. »Nach den Weihnachtsfeier-<br />
tagen verzeichnen wir einen signifikanten<br />
Anstieg der Mitgliederzahlen«, sagt Christoph<br />
Kraemer, der Deutschlandchef von<br />
AshleyMadison.com, dem weltweit größten<br />
Online-Portal für Seitensprünge. »Feiertage<br />
wie Weihnachten, aber auch die Sommer-<br />
Affären<br />
Fremdgehen lohnt sich nicht, sagen die einen, andere melden sich extra für den Seitensprung<br />
in einem Online-Portal an und planen ihn generalstabsmäßig und das Institut für Psychoanalyse<br />
und Psychotherapie in Gießen veranstaltet am 26. Januar sogar einen ganzen Tag<br />
zum Thema »Untreue in Paarbeziehungen – Verhängsnisvolle Affären«.<br />
4 streifzug 1/2013<br />
ferien, Muttertag, Vatertag oder Valentinstag<br />
sind immer mit einer gewissen Erwartungshaltung<br />
verbunden. Man erhofft sich zu<br />
Hause Romantik und Sex, aber allzu oft<br />
werden diese Erwartungen enttäuscht. Was<br />
sich bei uns eindeutig zeigt, indem sich die<br />
Foto: Fotolia
Anmeldungen nach diesen Tagen mindestens<br />
verdoppeln. Das ist übrigens ein weltweites<br />
Phänomen«, erklärt Kraemer, der<br />
auch als Europasprecher der 2002 in Kanada<br />
ins Leben gerufenen Plattform fungiert,<br />
die mittlerweile in 25 Ländern über 17 Millionen<br />
Mitglieder hat, die dort wiederum<br />
international diskrete und anonyme Seitensprünge<br />
suchen.<br />
Eine aktuelle Umfrage unter den 2186<br />
männlichen deutschen Mitgliedern der<br />
»Fremdgeh-Homepage« hat ergeben, dass<br />
2011 allein 58,3 Prozent der Männer eine<br />
Affäre während der Weihnachtsfeiertage<br />
hatten. Da es nicht einfach ist, die Geliebte<br />
ins traute Familienfest einzubinden, lagen<br />
die Schäferstündchen unterm Weihnachtsbaum<br />
mit 32,4 Prozent größtenteils am<br />
zweiten Weihnachtstag oder mit 36,8 Prozent<br />
unmittelbar nach den Weihnachtsferien<br />
(Weitere Statistiken auf Seite 6)<br />
Für Psychologen wie den Paartherapeuten<br />
Dr. Bernd Böttger vom Institut für Paartherapie<br />
in Frankfurt könnte das im Januar einen<br />
vollen Terminkalender bedeuten. Seit vielen<br />
Jahren beschäftigt er sich mit den psychologischen<br />
Folgen des Fremdgangs – entdeckt<br />
und unentdeckt. »Wenn jemand aus allen<br />
Wolken fällt und keine Ahnung hat, dass<br />
der Partner eine Affäre hat, erlebt man einen<br />
ziemlichen Schock – bis hin zur Traumatisierung«,<br />
sagt Böttger im Interview mit<br />
dem streifzug (Seite 8/9), in dem er auch<br />
erzählt, über was er im Rahmen seines Vortrags<br />
am 26. Januar in Gießen sprechen<br />
wird. »Wenn ein Fremdgang herausgekommen<br />
ist, rate ich dazu, erst einmal keine<br />
groben Bewegungen wie Trennung, Ausziehen<br />
oder Scheidung zu machen«, so Böttger.<br />
Miteinander reden sei indes die beste<br />
und wahrscheinlich einzige Affärenprophylaxe,<br />
eine Einteilung in Täter und Opfer<br />
mag der Therapeut in diesem Zusammenhang<br />
nicht. »Mir gefällt dieses Schema<br />
nicht, weil beide unbewusst daran beteiligt<br />
sind. Im Grunde hat auch das Opfer etwas<br />
getan, dass den anderen veranlasst hat,<br />
fremdzugehen. In langfristigen Beziehungen<br />
hat das oft einen Vorlauf von ein oder<br />
zwei Jahren, an dem beide beteiligt sind«,<br />
sagt Böttger.<br />
Bei AshleyMadison hat sich die Mitglieder-<br />
zahl allein im Jahr 2012 laut Kraemer verdoppelt.<br />
In Deutschland sind 400 000<br />
Männer und Frauen angemeldet. »Vor<br />
AshleyMadison fanden Seitensprünge häufig<br />
im Umfeld von Familie, Freunden oder<br />
Kollegen statt, das führt oft zu Problemen.<br />
Bei uns besteht keine Gefahr, dass die Affäre<br />
beispielsweise durch eine SMS oder eine<br />
E-Mail der Geliebten entdeckt wird, denn<br />
man muss keine persönlichen Daten ange-<br />
ben. Der digitale Lippenstift ist also nicht<br />
existent«, sagt Kraemer in Anspielung auf<br />
den klassischen Lippenstiftrest am Hemdkragen,<br />
der vor der digitalen Revolution<br />
noch so manchen Casanova überführt hat.<br />
Auch Böttger kann bestätigen, dass der<br />
Fremdgang heute oft über Nachforschungen<br />
des Partners im Handy des anderen oder<br />
bei Facebook entdeckt wird. In seinem Vortrag<br />
hält der Psychologe zudem weitere –<br />
oft überraschende – Fakten bereit. Laut seinen<br />
Statistiken klagen beispielsweise mehr<br />
Frauen (45 Prozent) als Männer (38 Prozent)<br />
über zu wenig Sex in der Beziehung. 73<br />
Prozent der Frauen und 65 Prozent der<br />
Männer hielten indes Treue für »die wichtigste<br />
Eigenschaft des Partners«, obwohl 43<br />
Prozent der befragten Frauen und 51 Prozent<br />
der befragten Männer zugaben, innerhalb<br />
ihrer festen Beziehung schon fremdgegangen<br />
zu sein. »Eigentlich paradox«, sagt<br />
Böttger.<br />
Bei Männern stehe dabei häufig die sexuelle<br />
Eroberung im Vordergrund eines Seitensprungs,<br />
bei Frauen seien es zuvorderst die<br />
emotionalen Bedürfnisse. »Am Ende treffen<br />
sie sich aber alle im Bett«, sagt Kraemer,<br />
dessen Unternehmen sogar eine Geld-<br />
zurück-Garantie verspricht, wenn es nicht<br />
zu einer Affäre kommt. »Es geht ganz klar<br />
um Sex. Es gibt zwar auch Paare, die die<br />
Liebe des Lebens bei uns gefunden haben,<br />
aber das ist eher die Ausnahme«, bestätigt<br />
der Berliner.<br />
Im Selbstversuch auf AshleyMadison.com<br />
geht es jedenfalls ruckzuck. Schon eine<br />
Stunde nach der Anmeldung stehen die<br />
Gelegenheiten für ein schnelles Abenteuer<br />
im Postfach Schlange – und geben<br />
Deutschlandchef Kraemer damit indirekt<br />
recht, wenn er sagt: »Es gibt ein klares Bedürfnis<br />
für diskrete und sichere Seitensprünge.«<br />
Trotz vorhandenem Bedürfnis<br />
und dem Reiz nach neuem, anderem und<br />
fremden rät Böttger allerdings dazu, den<br />
Seitensprung lieber sein zu lassen. Gründe<br />
nennt er viele. Und auch unser streifzug-<br />
Kolumnist Brad Shaw will von Affären mit<br />
vergebenen Partnern nichts mehr wissen.<br />
Auf Seite 10 berichtet er aus eigener Erfahrung,<br />
dass sich Fremdgehen nur selten<br />
lohnt. Marc Schäfer<br />
Der Klassiker: Eine SMS von der Geliebten des Ehemannes.<br />
BLICKPUNKT<br />
Foto: Fotolia<br />
1/2013 streifzug 5
BLICKPUNKT<br />
Seitensprung in Zahlen<br />
Frauen von Fischen sollten sehr auf ihre Männer aufpassen und Männer ihre Frauen im Auge<br />
behalten, wenn sie den Duft Nuit pour Femme auflegen. Das jedenfalls sagen die Statistiken.<br />
Waren Sie jemals in einer festen<br />
Beziehung untreu?<br />
Ja, schon einmal<br />
Ja, schon mehrmals<br />
Nein, aber ich<br />
war schon einmal<br />
in Versuchung<br />
Nein, noch nicht<br />
Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen<br />
Wann beginnt für Sie Untreue?<br />
Wenn man sexuelle Fantasien hat,<br />
in denen der eigene Partner nicht<br />
vorkommt<br />
5,8 %<br />
4,5 %<br />
Wenn man sich in jemand<br />
anderen verliebt, auch<br />
wenn nichts passiert<br />
20,4 %<br />
15,3 %<br />
Wann man mehrmals mit<br />
jemand anderem Sex hat<br />
35,7 %<br />
36,8 %<br />
Wenn man einmal mit<br />
jemand anderem Sex hat<br />
52,5 %<br />
55,6 %<br />
Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen<br />
6 streifzug 1/2013<br />
62,0 %<br />
Beim Flirten<br />
14,0 %<br />
11,4 %<br />
12,4 %<br />
8,2 %<br />
17,4 %<br />
Frauen Männer<br />
Beim Küssen<br />
53,7 %<br />
42,9 %<br />
Wenn beim Fremdgehen<br />
Gefühle ins<br />
Spiel kommen<br />
34,0 %<br />
31,4 %<br />
Welchen Duft legen Frauen für ihren<br />
Geliebten auf?<br />
Nuit pour<br />
Femme – Boss<br />
40,7%<br />
Quelle: AshleyMadison<br />
Aus welchem Grund waren Sie<br />
untreu?<br />
Ich war unglücklich mit<br />
meiner Partnerschaft<br />
Es war der Reiz des<br />
Neuen<br />
Ich habe von meinem<br />
Partner zu wenig Zuwendung<br />
bekommen<br />
Ich hatte mich verliebt<br />
Ich fühlte mich sexuell<br />
angezogen<br />
Es war der Wunsch,<br />
mich begehrt zu fühlen<br />
Ich fühlte mich in<br />
meiner Partnerschaft<br />
sexuell unbefriedigt<br />
Es ergab sich spontan<br />
eine Gelegenheit<br />
Coco Noire –<br />
Chanel<br />
21,3%<br />
Ich war betrunken / hatte<br />
einen Kontrollverlust<br />
J’Adore –<br />
Dior<br />
18,6 %<br />
16,2 %<br />
16,8 %<br />
25,4 %<br />
28,3 %<br />
28,2 %<br />
21,8 %<br />
24,5 %<br />
21,5 %<br />
11,4 %<br />
15,2 %<br />
8,0 %<br />
10,9 %<br />
Chanel No.5 –<br />
Chanel<br />
11,9 %<br />
30,0 %<br />
Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen<br />
Frauen Männer<br />
30,7 %<br />
39,4 %<br />
35,0 %<br />
La vie est belle<br />
– Lacome<br />
7,5 %<br />
45,4 %<br />
48,1 %
BLICKPUNKT<br />
Haben Sie schon einmal Ihren Partner betrogen? Was haben Sie Ihrer<br />
21,4 %<br />
Schleswig-Holstein<br />
Quelle: Elite-Partner-Studie © 2012, 9 500 befragte Personen Quelle: AshleyMadison<br />
Quelle: AshleyMadison<br />
18,9 %<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
20,7 %<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
21,0 %<br />
Saarland<br />
Fremdgeh-Top 3<br />
17,9 %<br />
Bremen<br />
Welches Sternzeichen geht am<br />
häufigsten fremd?<br />
1) Fische<br />
2) Wassermann<br />
3) Krebs<br />
1) Zwilling<br />
2) Widder<br />
3) Jungfrau<br />
22,6 %<br />
Hessen<br />
29,2 %<br />
Hamburg<br />
19,6 %<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
19,2 %<br />
Niedersachsen<br />
28,0 %<br />
Berlin<br />
15,8 %<br />
Sachsen-Anhalt<br />
18,3 %<br />
Thüringen<br />
22,6 %<br />
Bayern<br />
Geliebten/Frau letztes<br />
Jahr geschenkt?<br />
Gegenstände<br />
für den Haushalt<br />
0,7 %<br />
7,8 %<br />
Wie viel Geld haben Männer für das<br />
Weihnachtsgeschenk ausgegeben?<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
21,4 %<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
18,2 %<br />
Brandenburg<br />
4,1 %<br />
23,2 %<br />
Sachsen<br />
14,3 %<br />
28,2 %<br />
24,4 %<br />
Ring mit Diamanten<br />
10,3 %<br />
4,8 %<br />
Unterwäsche<br />
26,1 %<br />
8,5 %<br />
Geliebte Ehefrau<br />
Technisches<br />
4,2 %<br />
21,4 %<br />
Blumen<br />
9,3 %<br />
2,6 %<br />
Geliebte Ehefrau<br />
32,6 %<br />
8,1 %<br />
26 – 50 € 101–250 € mehr als 500 €<br />
Quelle: AshleyMadison Zeichnungen: Peter Rosenberger<br />
1/2013 streifzug 7
BLICKPUNKT<br />
Keine groben<br />
Bewegungen<br />
Paartherapeut Dr. Bernd Böttger vom Institut für Paartherapie in Frankfurt spricht im streifzug<br />
über das Fremdgehen, das Beichten von One-Night-Stands und eine Affärenprophylaxe.<br />
Wenn man herausfindet, dass man betrogen<br />
wurde, soll einem das den Boden unter<br />
den Füßen wegziehen.<br />
BB: Wenn jemand aus allen Wolken fällt<br />
und keine Ahnung hat, dass der Partner eine<br />
Affäre hat, erlebt man einen ziemlichen<br />
Schock – bis zur Traumatisierung. Wir wissen<br />
alle, so weit wir das erlebt haben – und<br />
das sind die meisten von uns, dass das eine<br />
schlimme Erfahrung ist. Der Mensch kann<br />
das seelisch nicht verarbeiten, sondern ist<br />
8 streifzug 1/2013<br />
überflutet von Eindrücken, die er nicht einsortieren<br />
kann. Das führt zu Schlafstörungen,<br />
körperlichen Symptomen und Flashback-Traumatisierung.<br />
Es gehen einem also<br />
Szenen durch den Kopf. Beispielsweise wie<br />
man den Partner inflagranti erwischt hat.<br />
Das ist aber ein Extremfall.<br />
Inflagranti erwischen ist der Extremfall?<br />
BB: Ja, in der Regel ist es heutzutage so,<br />
dass Fremdgang über Nachforschungen des<br />
Foto: dpa<br />
Handys oder in Facebook oder E-Mails herausgefunden<br />
wird. Früher waren es Kreditkartenabrechnungen<br />
und Telefonrechnungen.<br />
Wenn es so herauskommt, hat der<br />
Partner aber schon etwas gewittert.<br />
Schützt der Verdacht einen vor dem großen<br />
Schmerz, wenn er zur Wahrheit wird?<br />
BB: Nein, das glaube ich nicht. Betrug ist<br />
immer schmerzhaft. Der Verdacht mildert<br />
den Schock nicht.
Gibt es einen Notfallplan, für den Moment,<br />
wenn ich vom Fremdgehen erfahre?<br />
BB: Zum Selbstschutz? Ich habe einen Notfallplan<br />
für beide, denn das kann man nicht<br />
getrennt sehen. Ich rate, erst einmal nichts<br />
zu machen. Keine groben Bewegungen wie<br />
ausziehen oder schnell scheiden lassen.<br />
Außerdem sollte man miteinander ins Gespräch<br />
kommen und besprechen, was da<br />
los ist. In einem Vierteljahr sieht dann alles<br />
ganz anders aus als gedacht. Wobei der<br />
Prozess einer Bewältigung einer Untreue<br />
zwei Jahre dauern kann.<br />
Oft wird schnell in Opfer<br />
und Täter gedacht, das<br />
gefällt mir nicht. Im<br />
Grunde hat auch das Opfer<br />
etwas getan, dass den<br />
anderen veranlasst hat, fremdzugehen. Das<br />
hat ja in langfristigen Beziehungen einen<br />
Vorlauf von ein oder zwei Jahren an dem<br />
beide beteiligt sind. Oft bemerke ich, dass<br />
die Betroffenen längere Zeit nicht offen gesprochen<br />
haben.<br />
Ist so ein Riss überhaupt zu kitten oder<br />
wird das Vergehen in Krisensituation immer<br />
wieder thematisiert? Möglicherweise<br />
auch, um eigene Fehler zu entschuldigen?<br />
BB: Im schlechtesten Fall kann es passieren,<br />
dass die Untreue für den Rest der Beziehung<br />
als Waffe benutzt wird. Ziel der Bewältigung<br />
ist aber, es zu verzeihen und in<br />
eine Schublade zu packen und die Beziehung<br />
so zu gestalten, dass nicht fremdgegangen<br />
werden muss. Chronische Womanizer<br />
muss man ausschließen, denn die<br />
machen sowieso weiter. Die anderen müssen<br />
aber damit rechnen, dass der Partner<br />
immer wieder heftige Erinnerungen an den<br />
Fremdgang des anderen hat und darunter<br />
leidet. Ein »Lass uns die Vergangenheit vergessen<br />
und nur noch in die Zukunft gucken«<br />
kann nicht funktionieren. Der Fremdgeher<br />
muss aushalten, dass der andere<br />
darüber sprechen muss und kein Vertrauen<br />
hat. Ich empfehle, transparent zu sein. Es<br />
gibt vor allem Männer, die das nicht mögen<br />
und sich kontrolliert fühlen, die haben<br />
schlechte Aussichten, den Fremdgang in der<br />
Beziehung zu regeln.<br />
Kann man sich als Paar davor schützen?<br />
BB: Affärenprophylaxe. Ein Paar, das gut<br />
miteinander sprechen kann und im Austausch<br />
über aktuelle Sachen ist, hat zumindest<br />
bessere Chancen. Aber es gibt keinen<br />
Schutz. Das ist wie bei einer Grippe. Impfen<br />
schützt auch nicht immer. Es passiert<br />
nicht nur in gestörten Beziehungen. Eine<br />
gut funktionierende Beziehung ist die beste<br />
Prophylaxe, aber es gibt keinen Super-Tipp.<br />
»Wenn es gerade<br />
passiert ist, beichten«<br />
Gibt es eine Strategie, eine mögliche<br />
Fremdgehsituation zu entschärfen?<br />
BB: Oft gibt es in solchen Situationen einen<br />
Rest von bewusster Entscheidung, einen relativ<br />
langen Bereich, wo ich noch zurückkann,<br />
ehe ich den »point of no return« erreiche,<br />
den muss man nutzen. »Oh, die<br />
gefällt mir, aber ich lasse die Finger davon,<br />
weil ich weiß, was das bedeutet.« Manchmal<br />
ist Fremdgehen aber auch nur trieb-<br />
oder alkoholgesteuert. In solchen Fällen<br />
bleibt es aber meist beim One-Night-Stand<br />
– und der ist für eine<br />
dauerhafte Beziehung<br />
nicht so gefährlich. Ohne<br />
den One-Night-Stand in<br />
Schutz nehmen zu wollen,<br />
aber da gibt es verschiedene<br />
Qualitäten. Man sollte aber sowieso,<br />
wenn man irgendwie kann, treu<br />
sein. Das Witzige ist ja, dass die meisten<br />
Menschen sagen würden »Treue ist mir das<br />
Wichtigste in der Beziehung«, obwohl man<br />
selbst gar nicht so treu ist, wie man meint,<br />
dass der andere sein sollte. Das ist paradox.<br />
Sollte man One-Night-Stands überhaupt<br />
beichten?<br />
BB: Wenn es gerade passiert ist, beichten.<br />
Wenn es länger her ist, für sich behalten<br />
und mit ins Grab nehmen. Man kann nicht<br />
ein Jahr später damit ankommen. Wenn es<br />
eine harmlose Sache war, verträgt eine Beziehung<br />
einen verschwiegenen One-Night-<br />
Stand. Im Grunde ist es eine Ermessensfrage,<br />
aber letztlich würde ich für Offenheit<br />
plädieren. Also lieber<br />
beichten als verschweigen,<br />
denn wenn der andere<br />
hinterher doch darauf<br />
kommt, sind die<br />
Folgen ungleich größer.<br />
Wie sollte er je wieder Vertrauen haben?<br />
Der Vorteil des Beichtens ist, dass der andere<br />
immerhin feststellt, dass man ehrlich ist<br />
und dazu steht.<br />
Der Nachteil ist, dass man dem Partner<br />
Schmerz zufügt?<br />
BB: Das ist ein sehr guter Einwand. Ich<br />
würde nur dagegenhalten, dass Sie zwar einen<br />
Schmerz vermeiden, aber dem anderen<br />
und der Beziehung eine Entwicklungsmöglichkeit<br />
nehmen, denn sie könnte daran<br />
wachsen.<br />
Oder an einem möglicherweise unbedeutenden<br />
Moment scheitern?<br />
BB: Ach, an einem One-Night-Stand? Ich<br />
weiß nicht. Dann wäre die Beziehung sowieso<br />
gescheitert. Wenn sie daran schon<br />
scheitert, ist sie nicht sehr stabil.<br />
»Miteinander reden ist<br />
eine Affärenprophylaxe«<br />
BLICKPUNKT<br />
Kann man dem Partner anmerken, dass er<br />
fremdgeht?<br />
BB: Das muss man der Intuition überlassen.<br />
Es gibt bestimmt jemanden, der eine Liste<br />
gemacht hat und sie in sein Ratgeberbuch<br />
geschrieben hat. Ich halte nichts davon.<br />
Natürlich fällt aber auf, wenn der Partner<br />
sein Verhalten ändert. Gut anziehen, besser<br />
duften, kein Sex mehr. Das ist aber keine<br />
Garantie. Jemand, der das richtig verbergen<br />
will, kann das auch.<br />
Kann man begründete und unbegründete<br />
Eifersucht unterscheiden und in der Folge<br />
besser damit klarkommen?<br />
BB: Es gibt realistische Eifersucht, also Verlustangst,<br />
bei der ich übertreibe und eigene<br />
Impulse auf den anderen projiziere. Die<br />
Unterscheidung kann nur ein anderer sehen,<br />
denn man selbst hält die Eifersucht immer<br />
für realistisch. Wer schnell zur Eifersucht<br />
neigt, dem würde ich raten, etwas für<br />
sich und sein Selbstbewusstsein zu tun,<br />
denn Eifersucht und diese Angst bezieht<br />
sich darauf, dass man sich selbst nicht gut<br />
genug für den anderen findet. Man befürchtet,<br />
nicht attraktiv genug zu sein. Wenn ich<br />
Selbstbewusstsein habe, habe ich keine<br />
Angst, sie zu verlieren. Es kann zwar sein,<br />
dass ich sie trotzdem verliere, aber Angst<br />
habe ich nicht gehabt (lacht).<br />
Haben Sie als Paartherapeut in den letzten<br />
Jahren immer mehr Arbeit bekommen?<br />
Wird also häufiger fremdgegangen?<br />
BB: Nein, nur die Wege haben sich verändert,<br />
aber nicht die Häu-<br />
figkeit. Die Möglichkeiten<br />
des Fremdgangs<br />
haben sich mit der Internetgesellschaft<br />
verändert.<br />
Es gibt Plattformen, auf<br />
denen man gezielt Fremdgänge in Gang<br />
setzen kann. Das war früher nicht so<br />
einfach.<br />
Das würde aber doch dafür sprechen, dass<br />
auch die Häufigkeit sich erhöht hat?<br />
BB: Könnte sein. Man kann das schlecht<br />
beforschen, weil die Leute da nicht ehrlich<br />
sind. Es handelt sich ja um sozial unerwünschtes<br />
Verhalten. Fremdgehen ist aber<br />
ein altes Problem, bei dem der sexuelle<br />
Reiz und der Reiz nach dem Neuen, Anderen,<br />
Fremden natürlich bleibt. Den hat man<br />
auch während der gesamten Beziehungszeit,<br />
die Frage ist nur, was man mit dem Impuls<br />
macht. Gibt man dem nach oder steckt<br />
man ihn im entscheidenden Moment weg<br />
und freut sich hinterher, dass man es nicht<br />
gemacht hat. Das ist doch auch ein schönes<br />
Gefühl. Marc Schäfer<br />
1/2013 streifzug 9
BRAD SHAWS KOLUMNE<br />
Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen<br />
für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht<br />
der Journalist sie im Netz auf<br />
www.bradsticks.com. Sein Blog befasst<br />
sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis<br />
und Kultur – und immer wieder mit<br />
der Suche nach Mr. und Mrs. Right.<br />
Manchmal liegen Fußminuten zwischen Menschen,<br />
manchmal Flugstunden, manchmal Eiszeiten<br />
und gelegentlich alle drei zusammen. Es ist<br />
der Moment, in dem wir wissen, dass wir nicht<br />
mehr in den nächsten Flieger steigen, geschweige<br />
denn uns von der Couch erheben würden, in<br />
dem wir uns endlich von der Illusion des »Für immer«<br />
befreien. Es gibt eben kein »Für immer«,<br />
selbst die Eiszeit dauerte nicht ewig. Dann eisen<br />
wir uns los und brechen lieber in neue Gefilde<br />
auf, und wenn nur für einen Tages-Trip. Kingt<br />
nach der »Wanderhure«, ist aber nicht so gemeint.<br />
Oder doch?<br />
Fakt ist: Wenn Beziehungen anstrengend werden<br />
oder so eintönig wie jeden Tag denselben Film<br />
schauen, beginnt das Fremdgehen – wie viele<br />
Dinge fürwahr zuerst im Kopf. Das wundert uns<br />
nicht. Schließlich werden wir das ganze Leben<br />
lang auf Freiheit getrimmt, auf Vielfalt, auf Flexibilität.<br />
Auf Innovation, Pioniergeist und Abenteuerlust.<br />
Beziehungsweise auf »No risk, no fun«.<br />
Doch was, wenn wir zum Lachen nur noch in<br />
den Keller gehen – oder zur Nachbarin?<br />
Liebe braucht keine Ferien. Lust offensichtlich<br />
schon – und selbst die Liebe ist zweifellos alles<br />
andere als Ferien mit Blick auf den Eiffelturm. Bei<br />
genauerem Hinsehen ist sie eher ein turmhoher<br />
Berg schweißtreibender Arbeit. Wer gestern Liebe<br />
gemacht hat und morgen Windeln wechseln<br />
könnte, weiß, was ich meine. So weit zum Realismus.<br />
Die Worte »Für immer« gehen uns trotzdem<br />
schnell über die Lippen, wenn auch meistens nur<br />
gehaucht. In unseren Köpfen schwirren sie sogar<br />
noch häufiger herum als in den von Kerzen<br />
durchleuchteten Räumen, in denen Liebesschwüre<br />
abgelegt werden. Als Teenager haben wir<br />
»4-Ever« mit dünnen Filzstiften auf Ledermäppchen<br />
gekritzelt und nach Schulschluss die Namen<br />
unserer Geliebten nebst den eigenen mit<br />
gleicher Inbrunst in den Kirschbaum geritzt.<br />
Herz drum. Fertig.<br />
Und dann kam die Liebe, dann der Alltag, dann<br />
der Realismus. Und schließlich begann das<br />
Fremdgehen. Viele der Mäppchen existieren nicht<br />
Magazin Magazin für für Stadt Stadt und und Landkreis Landkreis Gießen Gießen<br />
Mein Mein erstes erstes Mal: Mal:<br />
Redakteurin Redakteurin Dagmar Dagmar Bertram Bertram<br />
wagt wagt sich auf das Eis<br />
Stadtgespräch<br />
Gießens Geheimtipp:<br />
Am schönsten ist<br />
es immer in der<br />
»Kü-Ché«. Seite 18<br />
Rumkommen<br />
Neue Serie: Der<br />
streifzug stellt Städte<br />
in »Studi-Ticket-Reichweite«<br />
vor. Seite 15<br />
6. 6. 6. 6. 6. Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang Jahrgang · · · · · · · 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013 1/2013<br />
10 streifzug 1/2013<br />
WWW.STADTTHEATER-GIESSEN.DE<br />
OPERETTE IN GIESSEN<br />
Abgefrühstückt<br />
mehr, die Bäume eventuell. Vielleicht sitzen heute<br />
nur andere in den Ästen und schauen schmunzelnd<br />
auf die Welt da unten, um sie wenig später<br />
mit Kirschkernen zu bespucken. Mit Steinen werfen<br />
nur die wenigsten von ihnen. Denn Hochmut<br />
kommt vor dem Fall. Und dem Fall des Fremdgehens.<br />
Der Reiz ist oft stärker als alle Ratio, und auf der<br />
Welt gibt es mehr Abenteurer als Allianz-Versicherte.<br />
Lediglich ängstliche Abenteurer haben<br />
einen Vertrag beim Versicherungsriesen abgeschlossen.<br />
Denn Angst ist für Abenteurer, was<br />
Ausnahmezustände für die Allianz sind: die<br />
Arschkarte! Und wer fliegen will, sucht den<br />
Rausch und nicht die Rückversicherung. Im Moment,<br />
in dem der Rausch am größten ist, nehmen<br />
wir den Ring vom Finger und fliehen, um zu fliegen.<br />
Im Internet gibt es verlockende Angebote<br />
nicht erst seit billig.de. Aber was geben wir für<br />
den Ego-Höhenflug auf?<br />
Die wenigsten Menschen sind frei von Sünde –<br />
und spätestens nach der dritten Affäre mit Verliebten,<br />
Verlobten und Verheirateten wird klar,<br />
dass wir nicht erst vor der eigenen Haustür kehren<br />
müssen, um das zu erkennen. Im Himmel<br />
mag die Freiheit grenzenlos sein. Dennoch riskieren<br />
wir den Luxus, für immer in einem Luftschloss<br />
zu sitzen und uns eingebildeter Glückseligkeit<br />
zwischen nebulöser Wolken hinzugeben immer<br />
wieder. Vielleicht ist die Liebe eine Illusion. Definitiv<br />
ist sie nicht schlechter als das Alleinsein.<br />
Spätestens nachdem wir zum dritten Mal erwischt<br />
worden sind, kommt der Moment der Einsicht:<br />
Alle Beziehungsarbeit lohnt sich, im Regelfall<br />
auch der Verzicht. Denn wer seine Fleischeslust<br />
mit Fast Food befriedigt, dem mangelt es umso<br />
mehr an emotionaler Vollwertkost. Bevor wir<br />
verhungern, sollten wir doch lieber Spaß an den<br />
heimischen Herd bringen, als laufend zur Imbissbude<br />
zu rennen. Billig kann schließlich jeder.<br />
Doch sind wir willig, uns auf Hausmannskost<br />
festzulegen und wirklich zu Hause zu essen?<br />
Mal aus eigener Erfahrung: Nach dem Fremdgehen<br />
hinterlassen selbst die süßesten verbotenen<br />
Früchte ungefähr das Gefühl einer Salmonellen-<br />
streifzug<br />
Werde Freund und erfahre täglich,<br />
was in deiner Stadt passiert<br />
und was im Nachtleben angesagt ist!<br />
vergiftung. Liebe geht bekanntlich durch den Magen.<br />
Vielleicht werden in den kerzendurchfluteten<br />
Räumen manchmal wirklich Schwüre<br />
abgelegt, die fürwahr für immer Bestand haben.<br />
Vielleicht wird dort aber einfach nur zu viel Rotwein<br />
getrunken. Das Glück ist eine Hure, die<br />
wandert. Und oft laufen wir hungrig hinterher –<br />
manche fürwahr für immer. Zumeist sind wir<br />
selbst schuld.<br />
Wie an anderer Stelle bereits gesagt: 2002 haben<br />
wir uns Dates übers Internet nach Hause kommen<br />
lassen wie die Spießer nebenan ihr kalorienarmes<br />
Sushi. Wir waren nicht gerade auf Diät…<br />
and dinner was served hot. Always! Warum auch<br />
nicht? In den Nuller-Jahren war sowieso alles<br />
oberflächlich gecastet – und wenig auf Nachhaltigkeit<br />
angelegt. Popstars, Superstars, Topmodels<br />
und eben auch Abendabschnittspartner. Ganz<br />
ehrlich: Wir haben Dates konsumiert wie Fast<br />
Food, manchmal sogar in Beziehungen. Vor allem<br />
ohne anschließende Kommunenbildung und ohne<br />
Anspruch auf Rebellion gegen das Establishment.<br />
Wer zweimal mit demselben pennte, hatte<br />
einfach noch kein DSL. Satt sind wir selten geworden.<br />
Umso stärker mein alter neuer Vorsatz für 2013:<br />
Mir einen netten, sensiblen Freund suchen. Und<br />
nicht weiter irgendwelche Affären zu haben mit<br />
Alkoholikern, Workaholics, Beziehungspanikern,<br />
Spannern, Größenwahnsinnigen und Perversen.<br />
Ebenfalls nicht mit Fetischisten, Investmentbankern,<br />
Lehrern und schon gar nicht mit Menschen<br />
in Beziehungen. Denn das wird oft vergessen:<br />
Wer das Leben als süßer Happen für zwischendurch<br />
fristet, speist selbst auch nicht besser als<br />
Betrüger und Betrogene. Und wird meistens nur<br />
mit bedeutungslosen Dienstagabenden ohne Kerzenschein-Dinner<br />
abgespeist. Frühstück? Höchstens<br />
abgefrühstückt! Fremdgehen lohnt sich selten.<br />
Übrigens auch nicht dem Stammfrisör.<br />
Das heute mal ganz persönlich!<br />
Herz drum. Fertig.<br />
@<br />
Brad Shaw
… für Feinschmecker<br />
6-Gänge-Gourmet-Menü im<br />
Restaurant Tandreas<br />
Menü inklusive Aperitif, Mitternachtsschmankerl<br />
in der Küche, Feuerwerk<br />
und Live Musik am Piano.<br />
Eintritt: 110 €, VVK: Hotel Restaurant<br />
Tandreas unter: 06 41/9 40 70.<br />
● Hotel Tandreas,<br />
Licher Straße 55, 19 Uhr<br />
… für Saunafreunde<br />
Saunanacht im Badezentrum Ringallee<br />
Sauna und Schwimmen mit Wellness-<br />
Buffet. Eintritt: 39,90 € inkl. Wellness-<br />
Buffet, alkoholfreie Getränke, Kaffee,<br />
Desserts, Mitternachtssekt.<br />
VVK: Badezentrum Ringallee.<br />
● Gießen, Badezentrum Ringallee,<br />
Gutfleischstraße, 19.30 Uhr<br />
… für Klassiker<br />
Silvesterball in der Kongresshalle<br />
Traditioneller Silvesterball mit<br />
Live-Tanzmusik, Buffet und Mitternachtssekt.<br />
Eintritt: 54,50 €,<br />
VVK: u. a. Tourist-Information<br />
● Kongresshalle Gießen,<br />
Berliner Platz 2, 19 Uhr<br />
… für Krimifreunde<br />
Arsen und Spitzenhäubchen<br />
Kriminalkomödie von Joseph<br />
Kesselring. VVK: Theaterkasse<br />
● Stadttheater Gießen,<br />
Berliner Platz, 18 Uhr<br />
… für Fleischesser<br />
4-Gänge-Silvester Menü<br />
im Gambrinus<br />
4-Gänge-Menü mit Aperitif. Ange -<br />
kündigt ist zudem ein Mitternachts-<br />
Indoor-BBQ, DJ und Feuerwerk,<br />
Eintritt: 68,00 €, VVK: Gambrinus<br />
unter 06 41/97 28 48 58.<br />
● Restaurant Gambrinus,<br />
Klinikstraße 21, 19 Uhr<br />
… für Dramatiker<br />
König Ödipus<br />
Ein Soloabend mit Martin Gärtner –<br />
Neudichtung von Bodo Wartke nach<br />
Was geht an Silvester?<br />
dem antiken Drama des Sophokles.<br />
VVK: Theaterkasse<br />
● TiL-Studiobühne,<br />
Löbershof 8, 19 Uhr<br />
… für Miss California<br />
Dante Thomas<br />
Mit seinem Hit »Miss California« wurde<br />
er vor einigen Jahren berühmt. Nun<br />
kommt er nach Gießen, um den Jahreswechsel<br />
zu feiern. Eintritt: 10 –15 €,<br />
VVL: Casino am Oberlachweg.<br />
● Admiral Music Lounge,<br />
Oberlachweg 11, 22 Uhr<br />
… für Kellerclubber<br />
Scarabee-Silvester-Sause<br />
Die besten Partyhits und Hymnen aller<br />
Zeiten mit DJ Dead Jes7er. Pils, Sekt und<br />
Prosecco je 1,50 €.<br />
● Scarabee,<br />
Riegelpfad 6, 22 Uhr<br />
… für Allrounder<br />
Party mit allem »Drum und Dran«<br />
Dinnerbuffet mit Aperitif, Live Musik,<br />
Show, Tanz und Mitternachtssnack gibt<br />
es zum Jahresende im Hotel Steinsgarten.<br />
Eintritt: 69,00 € (inkl. Aperitif,<br />
Speisen, Live-Musik, Programm), VVK:<br />
Hotel Steinsgarten unter 06 41/3 89 90<br />
● Gießen, Hotel Steinsgarten,<br />
Hein-Heckroth-Straße 20, 19 Uhr<br />
… für Fans der 60er, 70er<br />
und 80er<br />
Silvesterball im Hotel Köhler<br />
Ball mit Live-Tanzmusik (Mr. Starlight &<br />
Band) aus den 60er, 70er und 80er Jahren<br />
inkl. Begrüßungsgetränk, Buffet und<br />
Mitternachtsimbiss. Eintritt: 63,00 €;<br />
VVK: Hotel Köhler unter: 06 41/97 99 90<br />
● Hotel Köhler,<br />
Westanlage 33–35, 20 Uhr<br />
… für Tänzer<br />
Mega Silvesterparty im Astaire´s<br />
Silvesterparty mit Menü und Sektempfang.<br />
Eintritt: 55,00 €, VVK: Astaire´s<br />
Tanzschule unter: 06 41/4 94 12 12.<br />
● Astaire's,<br />
Grünberger Straße 140, 19 Uhr<br />
… für Menschenfreunde<br />
New Years Rockerz 2012<br />
Rund 3500 Leute finden in den Hessenhallen<br />
Platz, wenn zur großen Party auf<br />
zwei Floors geladen wird. Musikalisch<br />
ist für jeden etwas dabei. Auf dem First<br />
Floor gibt es Hip-Hop, RnB und Urban<br />
auf die Ohren. Tickets ab 15 €.<br />
● Hessenhallen,<br />
An der Hessenhalle 11, 21 Uhr<br />
… für Weitblicker<br />
Silvester im Dachcafé<br />
Nur mit Karte kommt man am Silvesterabend<br />
ins Dachcafé. Geboten wird<br />
nicht nur ein feiner Ausblick, sondern<br />
auch ein Galamenü. Wahlweise mit<br />
Weinreise. Tickets sind ab 105 €, VVK<br />
im Dachcafé, zu haben.<br />
● Dachcafé, Ludwigsplatz 11, 19 Uhr<br />
… für Affen<br />
How-I-Met-Your-Mother-Silvesterparty<br />
Ähnlich legen – Achtung! – där wie<br />
letztes Jahr wird es wohl im Monkeys.<br />
Burgerbuffet und Welcome-Drink (nur<br />
im VVK) gibt es genauso wie Seriendekoration,<br />
Wharmpees Beer und einen<br />
Mix aus Seriensongs, Rock, Indie und<br />
Charts. Eintritt: 8 €. VVK: Monkeys und<br />
L’Tur im Seltersweg. Abendgaderobe<br />
erwartet. Also: Suit up!<br />
● Monkeys, Liebigstraße 19, 21 Uhr<br />
… für Innenstädter<br />
Silvesterparty in der Centralbar<br />
Musikalisch gibt es House Charts und<br />
Party-Classics, dazu Buffet und ein<br />
Feuerwerk. Prosecco und Champagner<br />
bis Mitternacht zum halben Preis.<br />
Eintritt: 12 €, 10 € für Studenten.<br />
VVK: Centralbar, Coffee One, WOF.<br />
● Centralbar, Löbershof 10, 21.30 Uhr<br />
Und wie gehts zurück?<br />
Kein Taxi in Sicht und Laufen kommt<br />
nicht in Frage, weil die Füße vom Tanzen<br />
schmerzen? Für die Silvesternacht<br />
haben die Stadtwerke wieder Shuttlebusse<br />
eingerichtet. Zwischen 1 und<br />
4 Uhr fahren drei Linien in der Stadt<br />
und sogar bis nach Heuchelheim.<br />
1/2013 streifzug 11
RAMPENLICHT<br />
Jeder Deutsche dürfte schon einmal einen<br />
Film mit Thomas Heinze gesehen haben,<br />
schließlich hat der 48-Jährige in gut und<br />
gerne 50 Werken mitgespielt. Was die<br />
wenigsten wissen: Der gebürtige Amerikaner<br />
ist in unserer Region aufgewachsen und in<br />
Friedberg zur Schule gegangen. In der<br />
Wetterau hat er auch erste Schauspielerfahrungen<br />
gesammelt. Mit dem streifzug hat<br />
Heinze über die alte Heimat, Hollywood<br />
und eine kleine Schummelei gesprochen.<br />
» H ollywood<br />
12 streifzug 1/2013<br />
holt dich«
Herr Heinze, Ihr Kollege Til Schweiger hat<br />
neulich mal gesagt, er könnte sich vorstellen,<br />
den »Tatort«-Vorspann zu verändern.<br />
Sie haben häufig in dem Klassiker mitgespielt.<br />
Ist der Vorspann veraltet?<br />
Heinze: Das Rad muss nicht neu erfunden<br />
werden. Der Vorspann hat Kultstatus und<br />
sollte bleiben, wie er ist. Es ist schade, dass<br />
man vor vielen Jahren den Vorspann des<br />
kleinen Fernsehspiels »modernisiert« hat.<br />
Bleiben wir kurz bei Til Schweiger. Im Interview<br />
mit dem streifzug sagte der Gieße-<br />
ner mal, die Stadt sei die hässlichste Stadt<br />
überhaupt, trotzdem wolle er die Zeit dort<br />
nicht missen. Sie sind in Friedberg zur<br />
Schule gegangen. Wie ist Ihr Verhältnis zur<br />
alten Heimat?<br />
Ich liebe Friedberg und die Zeit, die ich<br />
dort verbracht habe. Ich komme immer gerne<br />
wieder zurück. Nicht zuletzt, um meine<br />
Mutter in Bad Nauheim zu besuchen.<br />
Sie haben das Burggymnasium in Friedberg<br />
besucht. Haben Sie dort auch schon auf<br />
der Bühne gestanden?<br />
RAMPENLICHT<br />
Ja, zusammen mit René Pollesch und<br />
Mathias Herrmann.<br />
Haben sich die Lebenswege von Ihnen und<br />
dem Dorheimer Dramatiker und Regisseur<br />
René Pollesch noch einmal gekreuzt?<br />
Ich habe mit René viele Stücke am »Tat« in<br />
Frankfurt gespielt. Er ist immer ein Freund<br />
der Familie geblieben.<br />
In Bad Nauheim regieren die Roten Teufel<br />
des EC. Für Ihre erste Rolle haben Sie sich<br />
auch aufs Eis begeben. Es geht das Gerücht<br />
Foto: NDR<br />
1/2013 streifzug 13
RAMPENLICHT<br />
um, dass Sie geschummelt haben, um die<br />
Rolle in dem Film »Kampf der Tiger« zu<br />
ergattern.<br />
Das stimmt. Ich habe da-<br />
mals behauptet, ich hätte<br />
bei dem Vorgänger des<br />
EC, dem VfL Bad Nauheim,<br />
gespielt. Mir war<br />
allerdings nicht klar, dass<br />
der Regisseur Dieter Wedel auch aus Bad<br />
Nauheim kommt. Die Rolle habe ich trotzdem<br />
gekriegt.<br />
Wechseln wir die Sportart: Sebastian Vettel<br />
ist gerade zum dritten Mal Weltmeister in<br />
der Formel 1 geworden. Sie gelten als leidenschaftlicher<br />
Motorsportfan. Fahren Sie<br />
auch selber Rennen?<br />
Wenn ich darf und man mir ein Auto zur<br />
Verfügung stellt, starte ich immer gerne.<br />
Eine weitere Leidenschaft von Ihnen ist die<br />
Musik. Sie sollten Harald Juhnke in der<br />
Verfilmung seines Lebens verkörpern, das<br />
Projekt liegt derzeit jedoch auf Eis. Bei<br />
Carmen Nebel haben Sie Lieder des großen<br />
Entertainers gesungen. Ist da noch mehr<br />
zu erwarten?<br />
Das hängt von den Drehbuchautoren, Produzenten<br />
und Redakteuren ab. Wenn man<br />
die Geschichte von Harald Juhnke verfilmt,<br />
kann man das nur, wenn man versucht, ihm<br />
als Künstler gerecht zu werden. Und das<br />
»Die Realität übertrifft<br />
manch Politsatire«<br />
bedeutet, dass man hinter den so offensichtlichen<br />
Aspekt des Alkoholikers guckt<br />
und einen vielschichtigen und unglaublich<br />
talentierten Entertainer<br />
ergründet.<br />
Sie haben gerade für<br />
Sat1 den Film »Der<br />
Minister« gedreht. Die<br />
Satire nimmt die Plagiatsaffäre von Karl-<br />
Theodor zu Guttenberg auf die Schippe.<br />
Schreibt das Leben die besten<br />
Drehbücher?<br />
Unbedingt. Die Realität, gerade in der Politik,<br />
übertrifft heute sogar manch Politsatire.<br />
Ihr Vater ist Amerikaner, Sie haben die ersten<br />
zehn Jahre Ihres Lebens in den USA gelebt.<br />
Haben Sie Ambitionen, nach Hollywood<br />
zu gehen?<br />
Es heißt, man geht nicht nach Hollywood.<br />
Hollywood kommt und holt einen. Das ist<br />
bislang nicht passiert. Leider.<br />
Der Film »Katie Fforde: Sommer der<br />
Wahrheit«, der Anfang<br />
Dezember im ZDF zu<br />
sehen war, ist in den<br />
USA gedreht worden.<br />
War das etwas besonderes<br />
für Sie?<br />
Die Zeit, die ich dadurch mit meinem Sohn<br />
in Amerika verbringen konnte, war durch-<br />
»Juhnke müsste man als<br />
Künstler gerecht werden«<br />
aus etwas besonderes. Und unser Besuch<br />
an dem Grab meines Vaters in Arlington,<br />
Washington.<br />
Sie sind Sprecher des frisch erschienenen<br />
Hörbuchs »Weihnachten mit Mama«.<br />
Worum geht’s?<br />
Sorry, aber es geht um Weihnachten mit<br />
Mama und um alle emotionalen Aufs und<br />
Abs, die das so mit sich bringt.<br />
Wie kann man sich Weihnachten im Hause<br />
Heinze vorstellen? Haben Sie – wie der<br />
Protagonist des Hörbuchs – Weihnachten<br />
mit Mama verbracht?<br />
Mit meiner? Schon länger nicht mehr. Wir<br />
sind eine große Familie. Alles unter einen<br />
Hut zu bringen, ist sehr schwer.<br />
Sie haben in unglaublich vielen Filmen mitgespielt,<br />
Sie singen, betreiben Motorsport.<br />
Obendrein haben Sie drei Kinder. Wie<br />
bringen Sie das alles unter einen Hut? Gibt<br />
es etwa einen zweiten Thomas Heinze, von<br />
dem wir nichts wissen?<br />
Das frage ich mich auch<br />
immer, wenn man mich<br />
mit Kai Wiesinger verwechselt.<br />
Aber nein. Das<br />
Leben ist eben voll an<br />
Erfahrungen und Herausforderungen.<br />
Und deswegen liebe ich es<br />
auch so sehr. Christoph Hoffmann<br />
Paraderolle:<br />
Thomas Heinze<br />
verkörpert häufig<br />
den Liebling<br />
ZDF<br />
der Frauen Foto:<br />
14 streifzug 1/2013
So ist der Ruf:<br />
Die hübsche Schwester von<br />
Gießen.<br />
Das sagen die Promis:<br />
Alles ist ein wenig buckelig. »Ich<br />
glaube, es sind mehr Treppen auf<br />
der Straße als in den Häusern«, sagten einst<br />
die Brüder Grimm. Eine Stadt wie gemacht<br />
für das Workout gegen den Winterspeck.<br />
Stars aus der Stadt:<br />
Margot Käßmann ist in Marburg<br />
geboren. Die Brüder Grimm,<br />
Gustav Heinemann, Otto Hahn und Ulrike<br />
Meinhof haben hier studiert.<br />
Fakten zum Angeben:<br />
Im Jahr 1235 wurde mit dem Bau<br />
der Elisabethkirche begonnen,<br />
die inzwischen das Stadtbild prägt. Bis zur<br />
Fertigstellung dauerte es 48 Jahre.<br />
Fotos: Marburg Tourismus<br />
Die Highlights für Touristen:<br />
1 Elisabethkirche, Schloss, Kasematten,<br />
Oberstadt. Ebenfalls<br />
sehenswert – um zu realisieren, wie schön<br />
man es in Gießen hat – ist die Philosophische<br />
Fakultät: Bausünde at it’s best.<br />
Am Abend dann vielleicht in eines der<br />
kleinen Programmkinos am Steinweg.<br />
Wohin der Durst treibt:<br />
Delirium und Frazzkeller am<br />
Steinweg: klein, charmant, runtergerockt.<br />
Und dabei noch mit feinem Blick<br />
über die Stadt. Nur vom recht abgerissenen<br />
Äußeren darf man sich nicht abschrecken<br />
lassen.<br />
Wenn der kleine Hunger kommt:<br />
Die beste Falafel der Stadt gibt es<br />
bei Ceder im Pilgrimstein. Libanesisch<br />
zum Mitnehmen oder vor Ort essen.<br />
Köstlich mit Sesamsoße.<br />
Der Geheimtipp:<br />
Mit dem berüchtigten »Fahrstuhl<br />
des Grauens« kann die Buchhandlung<br />
Elwert punkten. Er verbindet nicht nur<br />
die verschlafene Oberstadt mit der modernen<br />
Welt, sondern bleibt auch gerne und<br />
relativ zuverlässlich stehen. Perfekt für die<br />
romantischen Momente zu zweit in<br />
Marburg.<br />
Pssst<br />
RUMKOMMEN<br />
Semesterticket Datum: 13. 1. 13<br />
von: Gießen nach: Marburg<br />
über: ohne Umweg Preis: 0,00 EUR<br />
Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle eine Stadt vor, die mit dem Semesterticket<br />
erreicht werden kann. Den Anfang macht Marburg mit seinen etwa 82 000 Einwohnern.<br />
Aus Gießen ist man mit dem Zug im besten Fall in 15 Minuten dort.<br />
Schloss<br />
Spiegelslustturm<br />
Das Accessoire zur Stadt:<br />
Fahrrad, Jutebeutel, Bioapfel.<br />
Warum gerade jetzt:<br />
Die »French Acoustic Reggae Legends«<br />
von Tryo spielen am 18. Januar<br />
im KFZ. Bei »Les Enfants Chocolat«<br />
am 20. Januar in der Waggonhalle wird auf<br />
der Bühne eine Liebesgeschichte zum Besten<br />
gegeben, während das Publikum Wein<br />
und Schokolade genießen darf. fd<br />
Oberstadt Oberstadt
Freunde und Kollegen<br />
20 Jahre nonstop auf Tour, über 1500 Auftritte, acht gemeinsame Bühnenprogramme – aber<br />
jetzt ist Schluss. Am 12. Januar (20 Uhr) verabschiedet sich das Kabarett-Duo FaberhaftGuth in<br />
der Kongresshalle von seinem <strong>Gießener</strong> Publikum. Der Langgönser Dietrich Faber und der Butzbacher<br />
Martin Guth, die mit Kreativität, intelligentem Wortwitz und Musik deutschlandweit Erfolge<br />
gefeiert haben, legen eine Pause ein und widmen sich ihren Soloprojekten als Autor, bzw.<br />
Musiker. Vor ihrem großen Abschiedsabend sind sie mit dem streifzug ins Plaudern gekommen.<br />
Was ist das für ein Gefühl, wenn man nach<br />
zwei Jahrzehnten bald zum letzten Mal zusammen<br />
auftritt?<br />
DF: Es fühlt sich komisch an, nicht mehr miteinander<br />
zu touren. Traurigkeit kommt später<br />
auf, noch freuen wir uns auf den Abend.<br />
MG: Wir bleiben ja mit den Soloprojekten<br />
präsent und erhalten FaberhaftGuth aufrecht.<br />
Wir arbeiten weiter kreativ zusammen.<br />
Wie hat das mit FaberhaftGuth begonnen?<br />
MG: Wir haben uns auf der Schule in Butzbach<br />
kennengelernt – das muss 1988 gewesen<br />
sein. Der Deutsch-Kurs hat eine Weih-<br />
16 streifzug 1/2013<br />
nachtsfeier gemacht, und wir sind aufgetreten<br />
und haben die Weihnachtsgeschichte mit<br />
Hänsel und Gretel gemischt. Zur Abi-Feier<br />
haben wir Faust mit Effi Briest aufgeführt.<br />
DF: Das hat Spaß gemacht und die Leute<br />
mochten uns. Wir haben dann mit völlig unangemessenem<br />
Selbstbewusstsein weitergemacht<br />
und Anfang der 90er ein Unterhaltungsprogramm<br />
zusammengestellt. Das<br />
haben wir »Kleinkunst« genannt, »Kabarett«<br />
haben wir uns noch nicht getraut, und »Comedy«<br />
gab es als Begriff noch gar nicht. Das<br />
Programm war spätpubertär. Die ersten Auftritte<br />
hatten wir im Ulenspiegel und Jokus.<br />
MG: Das Programm war textlich langatmig<br />
und unausgegoren, aber wir haben das Publikum<br />
mit Bühnenpräsenz erreicht.<br />
DF: Unseren überregionalen Durchbruch<br />
hatten wir 1994 mit der Schmidt-Mitternachtsshow<br />
auf der Reeperbahn. Danach<br />
kam relativ schnell der erste Fernsehauftritt.<br />
Wie hat Ihr Umfeld reagiert, als Sie das<br />
dann beruflich machen wollten?<br />
MG: Meine Eltern mussten wir schon<br />
überzeugen.<br />
DF: Wir hatten eine Akribie, die wir bei<br />
nichts anderem hatten. Uni war eine Katas-
Foto: Schepp<br />
trophe. Die haben wir ungefähr gleichzeitig<br />
abgebrochen. Einen künstlerischen Weg hingegen<br />
wollte ich immer gehen. Und weil wir<br />
immer mit Disziplin und Ernsthaftigkeit gearbeitet<br />
haben, haben wir uns auch so lange in<br />
der Kabarettszene gehalten. Wir waren jahrelang<br />
der Nachwuchs, und auf einmal heißt<br />
es: »Mensch, die sind aber schon ewig dabei.«<br />
Dazwischen gab es nichts.<br />
Haben sie einen Auftritt richtig versaut?<br />
DF: Wir hatten einen Auftritt bei Rock am<br />
Ring am Heavy-Metal-Tag. Damals gab es ein<br />
Comedy-Zelt, wo die Leute eher zum Chillen<br />
hingegangen sind. Der Künstler vor uns wurde<br />
von der Bühne gebuht wie in einem billigen<br />
Film. Da hatte ich zum ersten Mal Angst<br />
vor einem Auftritt. Wir haben improvisiert, etwas<br />
Udo Lindenberg imitiert und alle drei<br />
Minuten »ficken« gesagt. Das ging dann einigermaßen.<br />
Aber es wäre gelogen, zu sagen,<br />
dass wir die alle gekriegt hätten.<br />
MG: Ich war nur froh, dass die uns nicht gekriegt<br />
haben. (lacht)<br />
Bei einem Duo gibt es doch sicher auch<br />
Stress, wenn einer eine Idee super findet,<br />
und der andere nicht, oder?<br />
MG: Das gab’s auch. Wenn jemand um sein<br />
Ding kämpft, nehmen wir das mit in die Proben.<br />
Wir können uns generell die Ideen aber<br />
relativ leicht vermitteln.<br />
DF: Der Begriff Jam-Session trifft es. Man kann<br />
sich aber nichts vorspielen, wenn Martin<br />
nichts von meiner Idee hält, sehe ich ihm das<br />
an. Die abgelehnten Ideen holen wir jetzt für<br />
die Soloprojekte aus der Schublade (lacht).<br />
Sind Sie Freunde oder Kollegen?<br />
MG: Beides.<br />
DF: Der Beruf hält uns davon ab, dass wir<br />
und privat treffen. Wenn man so oft gemeinsam<br />
auftritt, hat man nicht noch Lust, sonntags<br />
zusammen zu grillen. Die geschäftliche<br />
Arbeit ist aber immer eine freundschaftliche<br />
gewesen. Wir haben nie über Rollen gestritten.<br />
Weil wir so unterschiedliche Charaktere<br />
sind, war immer klar, wer welche Rolle spielt.<br />
Jetzt kommen die Solokarrieren an die Reihe.<br />
Gibt es da einen Vorteil?<br />
DF: Man muss sich bei Interviews nicht die<br />
Antworten teilen… (lacht) Ob es ein Vorteil<br />
ist, wird sich mit dem Buch für mich noch<br />
weisen. Ich wollte etwas anderes machen,<br />
die Abläufe durchbrechen, die sich wie in jedem<br />
Beruf immer wiederholen. Ich finde es<br />
spannend, alles mit sich alleine auszumachen<br />
in kreativer Hinsicht. Ich bin aber trotzdem<br />
ein großer Fan vom Duo auf der Bühne.<br />
MG: Bei meinem musikalischen Weg muss<br />
ich auch mit anderen Leuten zusammenarbeiten,<br />
das steht und fällt mit denen. Es ist ein<br />
Traum, dass die Band meine Songs spielt.<br />
Man sieht das wachsen, und merkt erst, wie<br />
es klingen kann, wenn Einzelne ihren Input<br />
in die Songs geben.<br />
Herr Guth, wie biografisch ist Ihre CD?<br />
MG: Sehr. Wir haben auch bei FaberhaftGuth<br />
immer damit gespielt, dass die Leute nie<br />
wussten, was ist richtig, was überzogen. Wir<br />
haben fiktive Martins und Dietrichs erfunden.<br />
In meinem Programm »Meine Frau, ihr Mann<br />
und ich« sind einige Szenen original aus dem<br />
Leben übernommen, andere nicht. Meine<br />
Frau heißt nicht Heike und hat mich auch<br />
nicht verlassen. Als FaberhaftGuth waren wir<br />
auch immer schwer einzuordnen. Wir waren<br />
nicht die mit dem breiten Mund und dem<br />
Aschebäschä, oder die mit Dragan und Alda.<br />
DF: Wir wollten immer, dass die Leute Spaß<br />
haben und haben nicht in der Gymnastikhose<br />
auf der Bühne meditiert, weil wir das provokant<br />
fanden. Aber es sollte authentisch sein,<br />
auch wenn das Nachteile bei der Vermarktung<br />
hatte. Wir hätten in den Bereich Parodie<br />
gehen können, aber das hat uns angeödet.<br />
FaberhaftGuth ruht jetzt. Wie lange?<br />
MG: Momentan ist das nicht absehbar.<br />
Nichts ist absehbar.<br />
DF: Das ist das Schöne. Wir wissen zum ersten<br />
Mal seit 15 Jahren nicht, wie die Zukunft<br />
als FaberhaftGuth aussieht.<br />
MG: Wir stampfen die Marke aber nicht ein.<br />
STADTGESPRÄCH<br />
Jetzt stehen die Abschiedsauftritte an. Haben<br />
Sie sich was Besonderes ausgedacht?<br />
DF: Das Bandprogramm ist ja etwas Besonderes,<br />
weil wir damit nur sechsmal spielen.<br />
Aber wir werden auch die eine oder andere<br />
Überraschung für unser <strong>Gießener</strong> Publikum<br />
haben.<br />
MG: Es wird die eine oder andere Figur, die<br />
bei FaberhaftGuth früher aufgetreten ist, dabei<br />
sein. Mehr verraten wir nicht.<br />
Jan Sommerlad<br />
MEILENSTEINE<br />
1993<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1998<br />
1999<br />
2001<br />
–<br />
2007<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2004<br />
–<br />
2006<br />
2006<br />
2009<br />
2013<br />
erster öffentlicher Auftritt als Duo<br />
»FaberhaftGuth«<br />
Erstes abendfüllendes Programm<br />
»KleiKu macht auch Mist«<br />
Gewinner des<br />
Hessischen<br />
Kabarettpreises<br />
Melsungen<br />
»Gartenzwerg<br />
auf Ecstasy«<br />
Gewinner des<br />
SDR-Kabarettpreises »Stuttgarter<br />
Besen«<br />
Tourstart des Programms »Männers«<br />
2x jährlich Konzeption und Durchführung<br />
der Veranstaltungsreihe<br />
»<strong>Gießener</strong> Satirewochen«<br />
Premiere des Programms<br />
»Abgefahr’n«<br />
Gewinner des Kleinkunstpreises<br />
»St. Ingberter Pfanne« (SWR)<br />
Premiere des »Best of<br />
FaberhaftGuth«-Programms<br />
Veranstalter des »<strong>Gießener</strong> Zeltfestivals«<br />
auf dem Schiffenberg<br />
»Papanoia –<br />
Die Leiden der<br />
junge Väter«<br />
Tourstart »Die Erlebniswarm-<br />
duscher – Musikalisches Wortkabarett<br />
aus einem Aufguss«.<br />
Allerletzter Auftritt mit diesem<br />
Duo-Programm am 5. Februar<br />
2013 in der Marburger Waggonhalle<br />
1/2013 streifzug 17
STADTGESPRÄCH<br />
Kaffee in der »Kü-Ché«<br />
Ohne Gedanken an Profit, bloß aus Freude an der Gemeinschaft und weil sie es lieben, auf<br />
eigene Faust Kaffee und Leckereien anzubieten, betreiben drei Studentinnen aus Gießen seit<br />
wenigen Tagen in der Moltkestraße ein Café. Die »Kü-Ché« ist ein Geheimtipp für die, die<br />
abseits des Mainstreams wandeln. Bezahlt wird nicht, nur gespendet.<br />
Die Idee eines Cafés, das gleichzeitig Wohnzimmer ist, kam Anna<br />
Rubach eines Tages, als sie an der Kümmerei in der Moltkestraße<br />
vorbeilief und von außen den scheinbar ungenutzten Raum<br />
im Erdgeschoss sah. Den Wunsch, auf eigene Faust Kaffee<br />
und Leckereien anzubieten, trug sie schon länger<br />
mit sich herum, seit sie – wie so viele Schüler und<br />
Studenten – aushilfsweise in Cafés und Kneipen<br />
gekellnert hatte. Ihre Mitbewohnerin Lea Leimann<br />
war sofort Feuer und Flamme. Dass die<br />
Umsetzung der Idee aber so unkompliziert sein<br />
würde, hätten die beiden Ökotrophologiestudentinnen<br />
nicht erwartet. Die Kümmerei stand<br />
dem Plan offen gegenüber und erklärte sich sogar<br />
bereit, neben dem Raum auch gleich noch die<br />
hauseigene Espressomaschine zur Verfügung zu stellen.<br />
»Wenn man einen Raum und eine Kaffeemaschine<br />
hat, dann hat man ein Café«, findet Rubach, und so stand<br />
alles fest – nur noch nichts – außer der Kaffeemaschine natürlich – in<br />
dem kahlen Raum. An dieser Stelle kam Leimann ins Spiel. Von einer<br />
18 streifzug 1/2013<br />
»Wenn man<br />
einen Raum und<br />
eine Kaffeemaschine<br />
hat, dann hat man<br />
ein Café«<br />
Ausstellung, die sie mal in Hanau organisiert hatte, befanden sich<br />
zahlreiche Möbelstücke auf ihrem Speicher. Dazu gehörten zwei<br />
herrschaftliche grüne Ohrensessel, die seit der Eröffnung Ende<br />
November nun die schönste Sitzecke in der »Kü-Ché«<br />
bilden. Doch egal ob in Sesseln, auf dem Sofa oder an<br />
den Tischen – gemütlich ist es überall in dem kleinen<br />
Raum, der inzwischen alles andere als kahl<br />
ist. Gerade sind einige Bilder hinzugekommen,<br />
die die Wände zieren und den Raum noch wohnlicher<br />
machen. Denn das ist die »Kü-Ché« tatsächlich:<br />
ein Wohnzimmer. Jede der drei jungen<br />
Frauen – Rubachs Schwester Constanze komplettiert<br />
das Team – verbringt seit der Eröffnung viel<br />
Zeit hier, und das nicht nur an dem Wochentag, für<br />
den man zuständig ist. Sie nehmen Lektüren für die<br />
Uni mit in »ihr« Café, um sie abends ungelesen wieder<br />
nach Hause zu tragen – zu nett sind die Gespräche mit den<br />
Gästen, und der eine oder andere Kaffee muss ja schließlich auch<br />
zubereitet werden.<br />
Fotos: nf
Kaffee, Cappuccino, Kakao und Tee bilden das Getränkeangebot der<br />
»Kü-Ché«, dazu kommen täglich wechselnde süße und herzhafte<br />
Köstlichkeiten. Was auf die Teller kommt, ist morgens im Internet zu<br />
lesen unter http://www.facebook.com/studentischeideenkueche und<br />
hängt davon ab, worauf die Studentinnen Lust haben. Denn wenn<br />
nicht gerade die seit der Adventszeit ausgesprochen fleißige ältere<br />
Dame ihren Teil zum Angebot beiträgt, die selbst gebackenen Stollen<br />
spendet, müssen sie selbst an den Herd. Was für sie jedoch keine<br />
Pflicht darstellt, sondern Vergnügen, schließlich können sie sich<br />
nach Herzenslust ausleben – und in nächtlicher Ruhe Prasselkuchen<br />
oder Kochkäse herstellen. Montags, dienstags, donnerstags und freitags<br />
sind Gäste von 12.30 bis 18 Uhr willkommen. Um die Kosten für<br />
Kaffeebohnen, Backzutaten und Ähnliches zu decken, werden sie<br />
gebeten, eine Spende in der dafür aufgestellten Kasse zu hinterlassen.<br />
Dass hier niemand ein Geschäft zu machen beabsichtigt, zeigen<br />
die Spendenvorschläge auf der Tafel hinter der Theke: Kaffee 1 Euro,<br />
Kuchen ½ – 1 Euro. Schön auch der vorgeschlagene Betrag für das<br />
kleine Gebäck auf der Étagère – er lautet schlicht: »etwas«.<br />
Pessimisten würden vermuten, solche Offenheit könnte ausgenutzt<br />
werden. Das Gegenteil ist der Fall, denn die Abwesenheit von einer<br />
kommerziellen Verkaufssituation bewegt Besucher dazu, sich zu beteiligen.<br />
Erst kürzlich habe sich ein Gast aus freien Stücken den Bottich<br />
mit benutztem Geschirr geschnappt und sich daran gemacht, es<br />
zu spülen. Da staunten die Gastgeberinnen nicht schlecht, aber warum<br />
eigentlich? Sie stellen ihre Zeit ja auch freiwillig und aus Freude<br />
an der Gemeinschaft in den Dienst des neuen Geheimtipps der <strong>Gießener</strong><br />
Café-Landschaft, dessen ungewöhnlicher Name übrigens keine<br />
festgelegte Bedeutung hat. Küche, klar, »Kü« für die Kümmerei,<br />
»Ché« wie Che Guevara, der Akzent ein Bezug zu Frankreich, der<br />
Heimat der Pâtisserie...? Gelegentlich sollen sich die einladenden<br />
Pforten in Zukunft auch abends öffnen, wenn sich Slam-Poeten oder<br />
Liedermacher in der »Kü-Ché« die Ehre geben. Nikolai Fritzsche<br />
Lecker und hausgemacht: das Angebot der »Kü-Ché«.<br />
STADTGESPRÄCH<br />
»Ich wohne richtig<br />
gechillt! Weil<br />
meine Wohnbau<br />
sich kümmert.«<br />
Energetische Sanierung ist für uns ein<br />
Muss, denn sie schont Umwelt und Geld-<br />
beutel. www.wohnbau-giessen.de<br />
In Gießen zuhause.<br />
www.wohnbau-giessen.de<br />
www.DIVIICE.de<br />
1/2013 streifzug 19
BLICK IN DIE REGION<br />
Genusswelt<br />
»Zwölf Männer und ein Schwein«, dazu selbst gemachte Erdbeerkonfitüre mit Balsamico und<br />
Pfeffer. Das Heuchelheimer »Schlemmerherz« ist mehr als ein Feinkostladen.<br />
»Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine<br />
Seele Lust hat, darin zu wohnen«, philosophierte<br />
Mystikerin Teresa von Ávila vor fast<br />
500 Jahren über das freudvolle Zusammenspiel<br />
von Leib und Seele. Zwei Frauen aus der<br />
Region folgen diesem Credo in ihrem Feinkostladen<br />
in Heuchelheim und bieten dort internationale<br />
Gaumenfreuden wie Antipasti<br />
aus Italien, Limonaden aus Frankreich, Öle<br />
aus Österreich aber genauso auch heimische<br />
Produkte, wie Liköre aus Waldsolms, Destillate<br />
aus Gießen-Allendorf und Honig aus Dorlar<br />
an. Der Kunde findet konventionell hergestellte<br />
Leckereien neben Bioprodukten. Eines<br />
eint all diese Köstlichkeiten. »Sie kommen<br />
ausschließlich aus Manufakturen. Wir wollen<br />
kleine Betriebe unterstützen«, erklärt Saskia<br />
Sonneborn-Stahl. Die Dorlarerin hat Ende vergangenen<br />
Jahres gemeinsam mit Sonja Leidner,<br />
gebürtig aus Rodheim-Bieber, den Feinkostladen<br />
der besonderen Art in der<br />
Rodheimer Straße eröffnet. Weil sich die beiden<br />
mit ihrem Geschäft in einem Industriegebiet<br />
– zwischen Schunk und Rinn – niedergelassen<br />
haben, war ihnen klar, dass eine<br />
20 streifzug 1/2013<br />
normaler Feinkostladen nur wenige Menschen<br />
anziehen würde. »Wir haben uns deswegen<br />
ein Konzept überlegt, das für unterschiedliche<br />
Zielgruppen interessant ist und viele Menschen<br />
neugierig macht«, so die 33-jährige<br />
Leidner und fügt an: »Da wir eine große Küche<br />
haben, bieten wir auch kulinarische<br />
Events an.«<br />
Eines davon heißt »Zwölf Männer und ein<br />
Schwein«. Dort zeigt ein Koch dem starken<br />
Geschlecht im Seminar, wie man das Tier zerlegt,<br />
Wurst herstellt und anschließend verspeist.<br />
Bei »Meereswelten« zaubert ein Koch<br />
mit den Teilnehmern Köstlichkeiten aus dem<br />
Meer auf den Tisch. »Wer möchte, kann bei<br />
uns im Laden sogar seinen Geburtstag, eine<br />
Hochzeit oder einen anderen Anlass feiern«,<br />
erklärt Sonneborn-Stahl. Die Gesellschaft hat<br />
die Wahl, ob sie sich bekochen lassen oder<br />
lieber selbst den Kochlöffel schwingen will.<br />
Angefangen haben die Frauen als Einzelkämpferinnen<br />
im Feinkostsegment. Sonneborn-<br />
Stahl betrieb einen Marmeladenladen in Dorlar,<br />
Leidner war mit einem Feinkostgeschäft<br />
bereits seit 2008 in Heuchelheim präsent. Seit<br />
Fotos: bf<br />
einiger Zeit kooperierten die beiden bei Bestellungen<br />
und dem Aufspüren neuer Produkttrends.<br />
Nach einem Messebesuch beschlossen<br />
sie, gemeinsame Sache zu machen. Seit der<br />
Eröffnung hängt ihr Herz am »Schlemmerherz«.<br />
Noch können die beiden aber nicht vom Laden<br />
allein leben, doch das ist das Ziel. Bis dahin<br />
betreiben sie das »Schlemmerherz« mit<br />
einem Onlineshop allerdings nebenberuflich<br />
– Sonneborn-Stahl arbeitet als Grafikerin,<br />
Leidner als selbstständige Ingenieurin – und<br />
leben mit dem »Schlemmerherz« ihren Traum.<br />
Besonders die Suche nach neuen Artikeln –<br />
mittlerweile sind rund 1000 verschiedene im<br />
Laden erhältlich – macht ihnen großen Spaß.<br />
Sie stöbern, probieren und nehmen die Leckereien<br />
schließlich in ihr Sortiment auf. Einige<br />
Lieferanten haben sie schon besucht, um zu<br />
sehen wie Pasta, Weine, Gewürze oder Schokoladen<br />
liebevoll vor Ort produziert werden.<br />
Stück für Stück ist so im <strong>Gießener</strong> Land eine<br />
Genusswelt entstanden, die die leckersten<br />
Speisen der ganzen Welt in sich vereint.<br />
Constanze Schleenbecker-Büttner<br />
Foto: ras
Multitalent<br />
Theaterfrau, Poetin – Karina Lotz ist auf vielen<br />
Spielwiesen unterwegs. Dem einen oder<br />
anderen ist die 37-Jährige bekannt vom<br />
Tinko-Theater, wo sie für Kinder auf der Bühne<br />
steht mit Märchen und Clown-Theater-<br />
Aufführungen. Vor Jahresfrist inszenierte sie<br />
mit ihrer Schauspielkollegin und Freundin<br />
Barbara Ibold in Launsbach mit Grundschülern<br />
ein Theaterstück: Das »Waldgeflüster«,<br />
das auf Fragen von Umweltverschmutzung<br />
und Naturschutz eingeht und dabei auf ganz<br />
liebevolle Weise eine Welt von Kobolden<br />
und Elfen lebendig werden lässt. Für »Waldgeflüster«<br />
hat Lotz das gleichnamige Kinderbuch<br />
ihrer Patentante Erika Weimer aus Wißmar<br />
auf wunderbare Weise zu einem Bühnenstück<br />
umgearbeitet. Aktuell liegt ihr erster<br />
Band mit Gedichten vor: »Im-Puls meines<br />
Herzens«. Das liebevoll gestaltete Bändchen<br />
erschien im Juni – mittlerweile ist die zweite<br />
Auflage unterwegs, und die junge Frau wird<br />
eingeladen zum Lesen beim »Winterabendlicht«<br />
in der Alten Kirche in Pohlheim oder<br />
zum »Kaminfeuerkonzert« in der Marburger<br />
Waggonhalle. Jüngste Nachrichten: Die<br />
Frankfurter Bibliothek für zeitgenössische Lyrik<br />
nahm ihr Gedicht »Herbstfroh« in die aktuelle<br />
Anthologie auf. Im Frühjahr werden<br />
Haikus von Lotz in der Reihe »Lyrik und Prosa<br />
unserer Zeit« sowie eine kleine Auswahl<br />
ihrer Gedichte in der Frühjahrsausgabe<br />
»Neue Literatur« erscheinen. Wir haben bei<br />
dem Multitalent nachgefragt:<br />
Schauspielern, Drehbücher erarbeiten,<br />
Gedichte schreiben – Was treibt Sie an?<br />
KL: Ganz einfach: Gedichte schreiben.<br />
»Im-Puls meines Herzens« ist Ihre erste Veröffentlichung<br />
von Gedichten gewesen. Sie<br />
dichten aber seit fast einem Jahrzehnt. Was<br />
hat Sie so lange warten lassen?<br />
KL: Den Impuls zur ersten Veröffentlichung<br />
hatte ich jetzt erst. So kam es auch zum Titel<br />
meines ersten Gedichtbandes »Im-Puls meines<br />
Herzens«. Gute Dinge müssen reifen.<br />
Bei einer Kunden-Rezension zu »Im-Puls«<br />
auf Amazon schreibt eine Dame euphorisch:<br />
»So etwas ist mir noch nicht passiert – dieses<br />
Buch nahm ich in die Hand, begann zu<br />
lesen und legte es erst hin als ich auf der<br />
letzten Seite war. Es kommt durch die Gedichte<br />
sehr viel Gefühl<br />
in meine Seele. Gleichzeitig<br />
sind Gedichte<br />
wegweisend, können<br />
nachdenklich machen,<br />
Mut machen … Dieses<br />
Buch habe ich<br />
nicht nur einmal gelesen<br />
… Ich werde es<br />
immer wieder in die<br />
Hand nehmen…«<br />
Bekommt man da<br />
nicht rote Ohren?<br />
BLICK IN DIE REGION<br />
Die gebürtige <strong>Gießener</strong>in Karina Lotz ist ein Multitalent. Sie wirkt als Schauspielerin<br />
oder erarbeitet Drehbücher. Aktuell hat sie ihren ersten Gedichtband herausgegeben.<br />
Im Sternenschein<br />
begegnet Liebe mir<br />
auf leisem Mondenglanz<br />
Zärtlich<br />
haucht sie mir ins Ohr<br />
einen süßen Liedertanz<br />
Damaskuserlebnis<br />
Gefühle sprießen<br />
in duftendem Glück<br />
umspielt vom Sternenchor<br />
In allen Dingen<br />
steigt in der Nacht<br />
langes Sehnen empor<br />
Das Sehnen<br />
schwebt zu den Sternen auf<br />
in des Mondes Schein<br />
Liebe jedoch<br />
wächst aus Erde vertraut<br />
wird zu Blütensein<br />
Karina Lotz<br />
Dem Impuls ihres Herzens gefolgt ist Karina Lotz.<br />
KL: Die Kunden-Rezension hat mich natürlich<br />
sehr gefreut. Solche Worte zu lesen über<br />
Worte, die man selbst geschrieben hat, das<br />
macht einen natürlich sehr glücklich.<br />
Woher kommt Ihr markant rollendes »R«?<br />
Schauspielunterricht? Fremdsprachenerwerb?<br />
Westerwald?<br />
KL: Viel einfacher: In meiner Kindheit war<br />
ich oft bei meiner Patentante zu Besuch, in<br />
deren Familie das »R« gerollt wurde…<br />
Was ist Ihr nächstes Projekt?<br />
KL: Neben weiteren Lesungen könnte ich mir<br />
vorstellen, im Jahr 2013 einen neuen Gedichtband<br />
zu veröffentlichen. Haikus, an<br />
denen mich gerade ihre Kürze und Prägnanz<br />
faszinieren, erarbeite ich für Anthologie-<br />
Beiträge. Meine langjährige Arbeit an Theateraufführungen<br />
für Kinder geht auch in diesem<br />
und im nächsten Jahr weiter.<br />
Rüdiger Soßdorf<br />
Lotz, Karina<br />
Im-Puls meines<br />
Herzens (Berthold),<br />
ISBN: 978-3-939537-19-9<br />
92 Seiten · 14,80 Euro<br />
1/2013 streifzug 21
UNTERWEGS<br />
»Selale«<br />
Neuen Bäue 3 · 35390 Gießen · Telefon 06 41/8 77 80 85 20<br />
Den Döner kennt in Gießen jeder, und die<br />
meisten mögen ihn auch. Nur wenige allerdings<br />
wissen, dass das türkische Fastfood<br />
im Fladenbrot zum Mitnehmen eine erst<br />
40 Jahre alte Erfindung für den deutschen<br />
Markt ist und kein typisches Beispiel der<br />
traditionellen osmanischen Küche. Wer genau<br />
diese traditionellen türkischen Speisen<br />
kennenlernen will, der ist im Restaurant<br />
Selale in den Neuen Bäue bestens aufgehoben.<br />
»Bei uns gibt es richtige türkische Küche<br />
– genau wie in der Türkei«, erklärt Restaurantbetreiber<br />
Mehmet Yilmaz.<br />
2008 wurde das Selale in den marktplatznahen<br />
Räumlichkeiten der ehemaligen<br />
Gaststätte Wienerwald eröffnet, und seitdem<br />
läuft es sehr erfolgreich. So erfolgreich,<br />
dass Yilmaz im Frühjahr 2012 sogar noch<br />
einen Imbiss in Gießen eröffnen konnte,<br />
nämlich in der Marburger Straße.<br />
Zum einen hat das Selale seinen Erfolg<br />
sicherlich dem angenehmen Ambiente zu<br />
22 streifzug 1/2013<br />
Fotos: Schepp<br />
verdanken. So heißt »selale« auf deutsch<br />
»Wasserfall«, diesen Namen trägt das Restaurant<br />
aufgrund seiner Innenausstattung.<br />
Im 80 Sitzplätze umfassenden hinteren<br />
Speiseraum (leider der Raucherraum) ist<br />
neben sehenswerter Wandkunst ein großer<br />
steinerner Brunnen aufgebaut, der dem<br />
Raum Atmos-phäre verleiht. Aber auch der<br />
vordere 60 Sitzplätze umfassende Bereich<br />
kann sich sehen lassen, obwohl es hier keinen<br />
»Wasserfall« gibt. Die großen Räumlichkeiten<br />
kann man übrigens auch für Feiern<br />
anmieten.<br />
Vielmehr noch überzeugt das Restaurant<br />
aber durch seine Speisekarte. Über 100 Gerichte<br />
gibt es im Selale, und die werden<br />
sorgfältig zubereitet. »Wir benutzen nur<br />
einen Holzkohlegrill und einen Holzbackofen<br />
– mit Gas oder Strom kochen wir<br />
nicht«, erklärt der aus dem osttürkischen<br />
Diyarbakir stammende Yilmaz den Grund<br />
für den vollen Geschmack. Er selbst hat<br />
über 20 Jahre Erfahrung als Koch und hilft<br />
neben seinen Geschäftsführertätigkeiten<br />
auch heute noch in der Küche aus, wenn<br />
dort mal jemand ausfällt. Das Zugpferd des<br />
türkischen Restaurants sind die 15 verschiedenen<br />
Grillteller mit den Fleischsorten<br />
Rind, Lamm und Geflügel, aber auch die<br />
zwölf verschiedenen Pide-Variationen<br />
(Teigschiffchen) überzeugen auf ganzer<br />
Linie. Zudem gibt es natürlich Fleisch vom<br />
Drehspieß als Döner. Aber auch Vegetarier<br />
werden auf der großen Speisekarte fündig,<br />
die außer den Hauptgerichten auch türkische<br />
Feinkost oder CigKöfte als Vorspeise,<br />
Desserts wie Baklava oder Künefe (süße<br />
Teigfäden) und Getränke wie Ayran und<br />
Uluda (Limonade) beinhaltet.<br />
Um den Kunden abwechslungsreichen Service<br />
zu bieten, hat das Selale auch viele<br />
Specials in seinem Angebot. So gibt es stets<br />
drei Tagesmenüs. Zudem gibt es an jedem<br />
Tag ein anderes Mittagsangebot für günstige<br />
5,90 Euro wie beispielsweise montags den<br />
Dönerteller mit Getränk und Salat; dienstags<br />
Pide etc. Da das Lokal täglich von<br />
9 Uhr morgens bis in die Nacht geöffnet<br />
hat, darf natürlich auch das klassische türkische<br />
Frühstück nicht fehlen; derzeit läuft<br />
eine Aktion, bei der das Frühstücksmenü<br />
bis Ende März täglich nur 4 Euro kostet.<br />
Außerdem ist samstags Fischbüffet, das<br />
inklusive Getränk und Beilage nur 10 Euro<br />
kostet. Wer keine Zeit hat, sich in das Restaurant<br />
zu setzen, kann die Speisen auch<br />
zum Mitnehmen bestellen. Auch hier gibt<br />
es ein preiswertes Angebot – für Studenten:<br />
Für 5 Euro gibt es einen Döner plus Cola<br />
und Pommes frites.<br />
Alles in allem bieten die zentrale Lage, das<br />
Ambiente, die freundliche Bedienung und<br />
die hochwertigen, aber preiswerten Speisen<br />
gleich mehrere Argumente, die dafür sprechen,<br />
dem Selale einen Besuch abzustatten<br />
und die traditionelle türkische Küche zu<br />
genießen. Jan Sommerlad<br />
Im Überblick<br />
Sitzplätze: 140 (60 im Nichtraucher-<br />
bereich, 80 im Raucherbereich<br />
Küche: Traditionelle türkische Küche<br />
Spezialitäten:<br />
Grillplatten vom Holzkohlegrill<br />
Öffnungszeiten:<br />
So. bis Do.: 9 bis 23 Uhr,<br />
Fr. und Sa.: 9 bis 24 Uhr<br />
Küche ★★✩✩<br />
Ambiente ★★★✩<br />
Service ★★✩✩<br />
Preise U U
… Kunst-Projekt zum Mitmachen auf Facebook zur Ausstellung »Liebe Tod Revolution«<br />
Büchner 2.0<br />
»Damit die Büchner-Feierlichkeiten nicht nur in den kulturellen Zirkeln gefeiert werden, sondern<br />
auch Studentenkneipen erreichen«, schließt eine Facebook-Aktion das studentische Umfeld<br />
mit dem Ausstellungsparkett kurz. Damit man in Gießen nicht ohne die jungen Querköpfe<br />
feiert, die vielleicht auch einmal »irgendwie Büchner« sein werden. Georg Büchner war knapp<br />
20, als sein Lebensweg ihn nach Gießen führte. Ein junger Kerl mit wachem Geist und eigenem<br />
Kopf – inklusive jugendlicher Schwärmerei, Schwermut, Überschwang und Dickköpfigkeit.<br />
Große Pläne in einer kleinen Stadt. Büchner und Gießen waren keine Freunde. Wie würde er<br />
heute Gießen sehen? Wie fühlt man sich, wenn man als junger Mensch neu in Gießen ist? Ist<br />
Gießen gut zu euch? Wut, Träume, Liebe – Alles klar mit euch in Gießen? Zur OKB-Ausstellung<br />
»Liebe, Tod und Revolution – Georg Büchner und kein Ende«, im Rahmen der Büchner-Jahre<br />
2012/2013, bietet der <strong>Gießener</strong> Künstler Werner Braun eine Facebook-Seite als Kunstprojekt<br />
zum Mitmachen an: »Gießen mit den Augen Büchners«. Neue <strong>Gießener</strong> sind aufgefordert, Eindrücke<br />
zu posten. Die persönlichen Statements sind über die Dauer der Ausstellung online zu<br />
verfolgen – ausgewählte Beiträge werden als Print in die Ausstellung integriert.<br />
… Badesalz auf DVD<br />
Hessisch Mystery!<br />
… Tablet, Handy, Kamera gewinnen<br />
»Die JLU und Du«<br />
Die Justus-Liebig-Universität sucht über Facebook nach kreativen Köpfen. Beim Wettbewerb »Die<br />
JLU und Du« gibt es ein iPad 4, ein Samsung Galayy S3 und eine Nikon D3100 inklusive Objektiv<br />
zu gewinnen. Außerdem gibt es 50 Karten für Heimspiele der LTi Gießen 46ers abzugreifen. Die<br />
Teilnahmebedingungen sind denkbar einfach: 1. Erstelle ein Foto, Video oder einen Text über dich<br />
und deine Beziehung zur JLU. 2. Lade deinen Beitrag hoch und schaffe es in die Votingrunde.<br />
3. Lass deinen Beitrag von deinen Kommilitonen bewerten. Gesucht werden Fotos, Videos oder<br />
Texte, die zeigen, wie bunt, schön, modern und vielseitig das Leben und Studieren an der<br />
Justus-Liebig-Universität ist. Aufgrund der Feiertage – und um den kreativen Ideen ein wenig<br />
mehr Zeit zu gewähren – hat die JLU die Laufzeit des Wettbewerbs bis zum 19. Januar verlängert.<br />
So lange können Beiträge eingereicht werden, danach beginnt die Votingphase, die Gewinner<br />
werden im März bekannt gegeben. Mehr Informationen gibt es auf www.facebook.com/jlu.<br />
giessen.<br />
UNTERWEGS<br />
Gerd Knebel und Henni Nachtsheim alias Badesalz haben allen Grund zur Freude. Das erfolgreichste<br />
Comedy-Duo Deutschlands kann auf eine nicht weniger erfolgreiche Tournee mit ihrem Programm<br />
»Bindannda!« zurückblicken. Die Hessen schafften es erstmals, Hallen zu füllen, die sie zuvor noch<br />
nicht gefüllt hatten. Noch nie mussten die Hausmeister so häufig das Schild »Ausverkauft« an die Türen<br />
hängen. »Binndannda!« ist Kult geworden. Da die zweijährige Tour durch sämtliche Regionen<br />
Deutschlands vor weit mehr als 100 000 Zuschauern wie geschmiert lief, hätten die zwei beinahe<br />
vergessen, eine DVD davon aufnehmen zu lassen, doch unmittelbar vor der letzten Show fiel es Knebel<br />
und Nachtsheim – gerade noch rechtzeitig – ein. Zum Glück. Seit Ende des vergangenen Jahres ist<br />
das Meisterwerk des Comedytheaters als DVD auf dem Markt. Im Stück trifft Peter Lembach (Henni<br />
Nachtsheim) nach einem verunglückten Paragleitschirmflug auf einen Aussteiger (Gerd Knebel), der<br />
abseits von allem in einer Waldhütte wohnt! Peter kommt so schnell nicht weg. Und das ist nur für die<br />
Zuschauer so richtig super!<br />
1/2013 streifzug 23
AUSLESE<br />
Knallharter Drei-Punkte-Plan<br />
20 Jahre nach der Deutschen Einheit wachsen endlich auch die linke<br />
und rechte A....backe des hessischen Humors wieder zusammen:<br />
Johannes Scherer und Bodo Bach kommen wieder als Die 2 Beiden.<br />
Allen Zweiflern und Kritikern, die vorab bereits lautstark konkrete<br />
Inhalte forderten, antworten Bach und Scherer mit einem knallharten<br />
Drei-Punkte-Plan: »Erster Teil, zweiter Teil, Zugabe. Das muss reichen.<br />
Weiter sind wir auch noch nicht. Der Rest ist Ländersache, das wissen<br />
Sie doch so gut wie wir.« Am Donnerstag, 10. Januar, gastieren die<br />
beiden Comedians in Lich im Bürgerhaus.<br />
Schmerzfrei<br />
Irgendwas fehlt immer! Der Herdentrieb geht weiter. Vom alten Hartz-<br />
IV-Adel bis zum Pleitegeier-Luxusautos fährt jeder! Nach zehn Jahren<br />
auf dem Olymp der Comedy-Götter schaltet Atze Schröder gnadenlos<br />
einen Gang höher. Bequem in Führung liegend knallt der Comedy-<br />
Zeus das Gaspedal auf der<br />
langen Geraden des zweiten<br />
Lebensabschnitts volle Lotte<br />
auf das Bodenblech.<br />
Warum? Weil er es kann. Atze<br />
Schröder ist schmerzfrei.<br />
So heißt auch sein aktuelles<br />
Programm, mit dem er am<br />
18. Januar in die Rittal-Arena<br />
Wetzlar kommt (20 Uhr).<br />
24 streifzug 1/2013<br />
Abenteuerreise<br />
GLANZ-<br />
LICHTER<br />
DES MONATS<br />
Bunter Luftballon<br />
Fünf charmante Frauen nehmen das Publikum mit auf eine<br />
musikalisch-emotionale Reise in die Welt längst vergangener<br />
melodiöser Kostbarkeiten der 30er und 40er Jahre. Unter<br />
dem Motto »Kauf dir einen bunten Luftballon« erinnern die<br />
singenden und musizierenden Frauen an Violoncello, Violine,<br />
Klarinette und Klavier an die Ufa-Filme des vergangenen<br />
Jahrhunderts. Die Dresdner Salon-Damen gastieren am Freitag,<br />
4. Januar, ab 20 Uhr in der <strong>Gießener</strong> Kongresshalle und<br />
werden diesen Abend zu einem unvergesslichen Ereignis<br />
machen.<br />
Nach drei Jahrzehnten Reisen und Fotografieren zieht Michael Martin in seinem Diavortrag<br />
»30 Jahre Abenteuer« eine faszinierende Zwischenbilanz. Er erzählt mit einzigartigen Dias<br />
und spannenden Geschichten von der ersten Mofatour nach Marokko über Reisen mit dem<br />
Peugeot 504 kreuz und quer durch die Sahara bis hin zu ersten Geländewagentouren durch<br />
Afrika. Ferner berichtet der Abenteurer am Dienstag, 29. Januar, im Kulturzentrum Großen-<br />
Buseck unter dem Motto »Die Wüsten der Erde« auch von seinen neuen Projekten. Beginn<br />
19.30 Uhr.
Ein Prinz<br />
Ein Mann am Klavier… ein Sänger… ja,<br />
eine Legende! Sebastian Krumbiegel ist<br />
einer der berühmtesten deutschen Musiker.<br />
Mit seiner Vokal-Gruppe »Die Prinzen«<br />
füllt er Arenen und Hallen, er ist<br />
Autor und Interpret zahlloser Hits. Eine<br />
beispiellose Karriere. Das Leben Krumbiegels<br />
könnte einem Roman entstammen.<br />
Vom Sakralsänger beim Leipziger Thomanerchor<br />
zum gefeierten Popstar, vom<br />
jugendlichen Musikfan in der DDR zu<br />
einem der bekanntesten Gesichter des<br />
Landes. Doch abseits der großen Bühnen,<br />
gibt es noch einen anderen Sebastian<br />
Krumbiegel: Den Chansonier, den Pianisten,<br />
den sensiblen Solisten. Neben eigenen<br />
bereits veröffentlichten und unveröffentlichten<br />
Solostücken wird Krumbiegel<br />
sein Programm durch Coverversionen von<br />
bekannten (Udo Lindenberg, Rio Reiser)<br />
und nicht so bekannten (Die Art) Künstlern<br />
ergänzen. Er wird aus seinem bewegten<br />
Leben erzählen und interessante<br />
Einblicke, musikalische und nicht musi -<br />
kalische, in eine Künstlerseele gewähren.<br />
Sebastian Krumbiegel gastiert mit seiner<br />
»Live 2013«-Tour am 15. Januar in der<br />
Acoustic Lounge im TTZ Marburg im Softwarecenter<br />
3. P<br />
Traum von Kanada<br />
ort<br />
AUSLESE<br />
Jeder, der vom Leben in der Wildnis träumt, vom Blockhaus am entlegenen See,<br />
von Bären und Adlern und einem Kanu, das die Freiheit bedeutet, wünscht sich<br />
nach Kanada. Mit ihren Söhnen Jan und Tim lebte Deutschlands Outdoorfamilie<br />
Fleck in zwei Sommern diesen Traum. Michael Fleck präsentiert nun das zwischen<br />
British Columbia und Alaska Erlebte am Dienstag, 8. Januar, um 20 Uhr<br />
in einer Panorama-Diashow in der <strong>Gießener</strong> Kongresshalle.<br />
Beginn 20 Uhr. Tickets im VVK: 13 Euro (erm. 11 Euro), AK: 14 Euro.<br />
Traumwelten<br />
Faszinierende Traumwelten im Schattenreich<br />
– das ist eine spektakuläre Performance<br />
der US-Tanzcompagnie Pilobolus.<br />
Hinter einer beleuchteten Leinwand verschmelzen<br />
Menschenknäuel elegant zu Gegenständen,<br />
Körper fügen sich zu Fantasiegebilden,<br />
zerfallen wieder, werden zu<br />
neuen Figuren. Betrachter tauchen in die<br />
Schattenwelten ein wie in eine Filmszene.<br />
Den Soundtrack schuf der popu läre Musiker,<br />
Produzent und Filmkomponist David<br />
Poe, dessen Kompositionen von Balladen<br />
bis zu treibenden Rocknummern reichen. In<br />
Deutschland sorgte die Gruppe mit einem<br />
Auftritt bei »Wetten, dass...?« für Furore. Am<br />
Sonntag, 13. Januar, sind ist Shadowland in<br />
der Rittal-Arena (20 Uhr) zu Gast. Wir verlosen<br />
2x2 Karten für die Show. Bitte senden<br />
Sie eine Mail mit dem Kennwort Schatten<br />
an streifzug@giessener-allgemeine.de.<br />
London stand schon<br />
als Support-Act für<br />
Silbermond auf der<br />
Bühne der Frankfurter<br />
Fest halle. Nun stellt die junge<br />
Britpop-Forma tion aus Wetzlar,<br />
Gießen und Marburg auf einer<br />
kleinen Clubtour ihr erstes Album<br />
vor und kommt damit am 19. Januar<br />
nach Gießen ins Jokus (Einlass<br />
19 Uhr). Das Besondere an der Band? Sie macht Britpop mit deutschen Texten,<br />
was für die Jungs – Schüler und Studenten – kein Widerspruch, sondern eine<br />
Herausforderung ist. Sie präsentieren atmosphärische Songs von großer Dichte<br />
und durch mehrstimmigen Gesang getragen. Ein spannender Mix aus flächigen<br />
Gitarrensounds und treibendem Beat, der sich mit der Emotionalität von Frontsänger<br />
Jonas Kleist zu einem eigenen Sound verbindet. Support Act: Lavender.<br />
Tickets 6 Euro (erm. 5 Euro).<br />
1/2013 streifzug 25
VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />
Ihre Veranstaltungen in der<br />
Kongresshalle Gießen<br />
04.01. | Freitag | 20 Uhr<br />
Dresdner Salondamen<br />
Depro-Concert GmbH<br />
08.01. | Dienstag | 20 Uhr<br />
Kanada – Dia Vortrag<br />
www.michael-fleck.de<br />
11.01. | Freitag | 20.11 Uhr<br />
GFV-Inthronisation<br />
www.gfv-helau.de<br />
12.01. | Samstag | 20 Uhr<br />
Faberhaft Guth<br />
13.01. | Sonntag | 10 –16 Uhr<br />
Modellbahnbörse<br />
18.01. | Freitag | 20 Uhr<br />
Musical Highlights<br />
www.star-concerts.de<br />
19.01. | Samstag | 20.11 Uhr<br />
Prinzenball der GFV<br />
www.gfv-helau.de<br />
20.01. | Sonntag | 11 –17 Uhr<br />
19. Puppen- und Bärenmarkt<br />
www.albrecht-kreativ.de<br />
23.-26.01. | Mi.-Sa. | 15 u. 20 Uhr<br />
Neujahrsvarieté<br />
www.ovag.de<br />
27.01. | Sonntag | 11 –18 Uhr<br />
10. <strong>Gießener</strong> Hochzeitsmesse<br />
www.juwelier-munk.de<br />
29.01. | Dienstag | 16 – 17 Uhr<br />
Puppentheater YAKARI<br />
»Schneeball in Gefahr«<br />
02.02. | Samstag | 20 Uhr<br />
Dave Davis »Live & in Farbe«<br />
www.s-promotion.de<br />
07.02. | Donnerstag | 20 Uhr<br />
Weiberfassenacht der GFV<br />
www.gfv-helau.de<br />
08.02. | Freitag | 20.11 Uhr<br />
Fremdensitzung der GFV<br />
www.gfv-helau.de<br />
09.02. | Samstag | 13.30–16.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag mit der GFV<br />
Amt für soziale Angelegenheiten<br />
09.02. | Samstag | 20.11 Uhr<br />
Große Prunksitzung der GFV<br />
www.gfv-helau.de<br />
11. u. 12.02. | Mo. u. Di. | 14 –17 Uhr<br />
Kinderfasching der GFV<br />
www.gfv-helau.de<br />
26 streifzug 1/2013<br />
Veranstaltungen<br />
1 DI<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Weihnachtsoratorium<br />
Unterschiedliche<br />
Ensembles spielen Bach<br />
18.00 St. Bonifatius-<br />
Kirche<br />
Neujahrskonzert<br />
Mit dem Philharmonischen<br />
Orchester Gießen<br />
18.00 Stadttheater<br />
Marburg<br />
Neujahrskonzert<br />
Mit dem Studenten-<br />
Sinfonie-Orchester<br />
Marburg<br />
18.15 Stadthalle,<br />
Erwin-Piscator-Haus,<br />
Großer Saal<br />
2 MI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Dei Mudda tanzt zu<br />
meinem Beat bis 5 Uhr<br />
früh!<br />
Dancemusic mit<br />
Monsieur Pappusch<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Sean Og<br />
Irisch-Schottischer Folk<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
Für Kinder von<br />
8 bis 12 Jahren<br />
14.00 Mathematikum<br />
3 DO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Elektronische Tanzmusik<br />
mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Sean Og<br />
Irisch-Schottischer Folk<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
Für Kinder von<br />
8 bis 12 Jahren<br />
14.00 Mathematikum<br />
4 FR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Freitag.Vier<br />
Zwei Buchtheaterstücke:<br />
Die Geschichte<br />
vom ängstlichen Ritter,<br />
Prinzessin Mary und<br />
dem Drachen und<br />
Die Bremer Stadtmusikanten<br />
16.00 Stadtbibliothek<br />
Reise ins Glück<br />
Mit den Schmachtigallen<br />
hin und weg<br />
19.30 Stadttheater<br />
Die Verwirrungen des<br />
Zöglings Törless<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Party Tanzbar<br />
Mixed Partytunes by<br />
DJ Matt – Rock, House,<br />
HipHop, Charts & Party-Classics<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Partyfreitag<br />
22.00 Monkeys<br />
Mixtape<br />
Mit DJs Nice.Cut<br />
und Fresh Nova<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Save the Bats<br />
Postpunk,<br />
DarkWave and more<br />
22.00 Scarabée<br />
Salsa-Party<br />
Ritmo Latino mit<br />
DJ Ramon<br />
22.00 White<br />
Elephant<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Dresdner Salondamen<br />
Musikalische Zeitreise<br />
der 20er, 30er und<br />
40er Jahre mit wunderbaren<br />
Musikerinnen<br />
20.00 Kongresshalle<br />
Garden of Delight<br />
Celtic Folk Rock Party<br />
21.00 Irish Pub<br />
5 SA<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Der gestiefelte Kater<br />
Mit dem Tinko-<br />
Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Viktoria und ihr Husar<br />
Operette von Paul<br />
Abraham<br />
19.30 Stadttheater<br />
Amerika<br />
Letzte Vorstellung<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
Mit Andy Pfälzer<br />
21.00 Irish Pub<br />
Musik von den Mädchen<br />
von hinter der<br />
Theke<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
House at Admiral<br />
Mit DJs Danielo und<br />
Simon Sky<br />
22.00 Admiral<br />
Count Down<br />
to Armageddon<br />
Mit DJ Lecur<br />
22.00 Scarabée<br />
Partysamstag<br />
22.00 Monkeys<br />
Electrified-Party<br />
Deep, Tech, Electro,<br />
Minimal, Dubstep<br />
23.00 MuK<br />
Alsfeld<br />
Beatparty<br />
Hits von Gestern<br />
und Heute<br />
20.00 Hessenhalle<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
6.00 Rodheimer<br />
Straße<br />
Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
KONZERTE<br />
Marburg<br />
Musical Highlights<br />
Best of Musical<br />
20.00 Stadthalle<br />
SPORT<br />
Gießen<br />
Basketball-Bundesliga<br />
Hessenderby zwischen<br />
den LTi Gießen 46ers<br />
und den Fraport<br />
Skyliners<br />
20.00 Sporthalle<br />
Gießen-Ost<br />
6 SO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
vorgestellt<br />
Die Verfolgung und<br />
Ermordung Jean Paul<br />
Marats – Schauspiel<br />
von Peter Weiss<br />
11.00 Stadttheater<br />
Dornröschen<br />
Tanzstück von Tarek<br />
Assam<br />
15.00 Stadttheater<br />
Der gestiefelte Kater<br />
Tinko-Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Gift<br />
20.00 TiL<br />
Pohlheim<br />
Aschenputtel geht<br />
zum königlichen Ball<br />
Märchentheater mit<br />
dem Wettenberger<br />
Sammelsurium<br />
15.00 Volkshalle<br />
Watzenborn-Steinberg<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Weihnachtsoratorium<br />
Unterschiedliche Ensembles<br />
spielen Bach<br />
11.00 Petruskirche<br />
Wettenberg<br />
Festliches<br />
Neujahrskonzert<br />
Johannes Osswald<br />
(Trompete), Peter<br />
Sanders, Gottfried Köll<br />
(Oboe) und Jens Amend<br />
(Orgel) mit Werken von<br />
Bach, Albinoni und Telemann<br />
17.00 Ev. Kirche<br />
Wißmar<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Antik & Trödel<br />
8.00 Hessenhallen<br />
GINA – <strong>Gießener</strong><br />
Neuwagenausstellung<br />
9.00 Messeplatz<br />
Buseck<br />
Modellbaubörse<br />
10.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Miss Hessen 2013<br />
Offizielle Vorwahl zur<br />
Miss Germany – Brautmodenschau<br />
um 13.30<br />
Uhr<br />
10.00 Galerie Neustädter<br />
Tor<br />
Neujahrsbegrüßung<br />
Verkaufsoffener Sonntag<br />
13.00 Innenstadt<br />
7 MO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Independent Tanzbar<br />
Rock, Alternative, Indie<br />
mit DJ Harry Kane<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Pub Quiz<br />
21.00 Irish Pub<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
<strong>Gießener</strong>, die Geschichte<br />
schrieben:<br />
Literaten<br />
Vortrag von Dr. Rolf<br />
Haaser<br />
18.00 Rathaus, Konzertsaal<br />
8 DI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
22.00 Monkeys<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
Für Kinder von 8 bis 12<br />
Jahren<br />
14.00 Mathematikum<br />
Whiskey Seminar<br />
21.00 Irish Pub<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Kanada<br />
Panorama-Dia-Show<br />
von und mit Michael<br />
Fleck<br />
20.00 Kongresshalle<br />
9 MI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Dei Mudda tanzt<br />
zu meinem Beat bis<br />
5 Uhr früh!<br />
HipHop, BigBeat,<br />
Electro, Dancemusik<br />
mit Monsieur Pappusch<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Chicago Five & One<br />
19.00 Restaurant<br />
Lahnterrasse<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
Für Kinder von 8 bis 12<br />
Jahren<br />
14.00 Mathematikum<br />
Lars & Robert und sein<br />
Poetisches Wohnzimmer<br />
Musiker, Poeten, Hausaufgaben<br />
20.30 Ulenspiegel<br />
10 DO<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Gießen<br />
Georg Büchner Gedenkjahre<br />
2012/2013<br />
Bestandteil der Vernissage<br />
ist eine Facebook-<br />
Aktion des Künstlers<br />
Werner Braun<br />
18.00 KiZ<br />
BÜHNE<br />
Lich<br />
Johannes Scherer &<br />
Bodo Bach<br />
Die2Beiden – Kabarett<br />
20.00 Bürgerhaus<br />
Wetzlar<br />
Ich weiß, was du<br />
denkst<br />
Gedankenleser Thorsten<br />
Havener<br />
20.00 Neues Kellertheater<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Indiepassion mit<br />
DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Mac Frayman<br />
Amerikanischer Folk<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Bastelworkshop<br />
Für Kinder von 8 bis<br />
12 Jahren<br />
14.00 Mathematikum<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Singapur<br />
Ökonomischer und<br />
sozialer Welterfolg –<br />
Lichtbildervortrag von<br />
Prof. Hans-Rudolf Bork<br />
15.30 Altes Schloss,<br />
Netanya-Saal<br />
11 FR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Reise ins Glück<br />
Mit den Schmachtigallen<br />
hin und weg<br />
19.30 Stadttheater<br />
König Ödipus<br />
Soloabend mit Martin<br />
Gärtner<br />
20.00 TiL<br />
Wetzlar<br />
Dieter Nuhr<br />
20.00 Rittal-Arena<br />
ABBA Mania<br />
20.00 Stadthalle<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Turkish-Pop-Night<br />
21.00 White Elephant<br />
Party Tanzbar<br />
Rock, House, HipHop,<br />
Charts & Party-<br />
Classics<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Admiral Black Beatz<br />
Mit DJs Iron und Durak<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Partyfreitag<br />
22.00 Monkeys<br />
Die 90er waren zum<br />
Recyclen da<br />
90s Rock, Trash Pop,<br />
Eurodance mit DJ<br />
Domino<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Mac Frayman<br />
Amerikanischer Folk<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Lecker Lachen<br />
Comedy-Dinner<br />
19.00 Hotel<br />
Steinsgarten<br />
Inthronisation des<br />
neuen <strong>Gießener</strong><br />
Prinzenpaares<br />
Das scheidende<br />
Prinzenpaar übergibt<br />
die Insignien der<br />
Macht<br />
20.11 Kongresshalle<br />
Buseck<br />
Sturm aufs<br />
Busecker Schloss<br />
Fackelumzug<br />
um 18.30 Uhr<br />
19.11 Schlosshof<br />
12 SA<br />
VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Dornröschen<br />
Tinko-Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Die Verfolgung und<br />
Ermordung Jean Paul<br />
Marats<br />
Premiere<br />
19.30 Stadttheater<br />
Die Wanze<br />
Insektenkrimi von Paul<br />
Shipton<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Planet Radio Wild<br />
Chicks<br />
Mit Mark Hartmann<br />
und DJ VIM<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Hard to Beat-Party<br />
Indie, Electro, Hardcore,<br />
Metalcore auf<br />
zwei Floors<br />
22.00 MuK<br />
Rock of Ages<br />
Rock, Metal, Classics<br />
mit DJ Cel’ardor<br />
22.00 Scarabée<br />
Partysamstag<br />
22.00 Monkeys<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
6.00 Rodheimer<br />
Straße<br />
Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Führung durch das<br />
Mathematikum<br />
11.00 Mathematikum<br />
11.01. WETZLAR Rittal Arena<br />
07.02. WETZLAR<br />
Rittal Arena<br />
05.03.<br />
WETZLAR<br />
stadthalle<br />
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Kongresshalle<br />
24.02. MARBURG<br />
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24.02.<br />
WETZLAR<br />
Rittal Arena<br />
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sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen TICKETHOTLINE 06102 - 77 66 5<br />
1/2013 streifzug 27
VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
FaberhaftGuth & Band<br />
Konzertabend des Kabarettistenduos.<br />
Siehe<br />
Interview.<br />
20.00 Kongresshalle<br />
Scotch Cart<br />
Akustik-Duo<br />
21.00 Irish Pub<br />
Lich<br />
Neujahrskonzert<br />
Mit dem Musikzug<br />
Muschenheim<br />
20.00 Sport- und<br />
Kulturhalle Muschenheim<br />
Marburg<br />
The Cavern Beatles<br />
Tribute Band<br />
20.00 Stadthalle<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Grünberg<br />
Hochzeitsmesse<br />
13.00 Gallushalle<br />
SONSTIGES<br />
Lollar<br />
Prunksitzung<br />
19.33 Bürgerhaus<br />
SPORT<br />
Gießen<br />
Basketball-Bundesliga<br />
LTi Gießen 46ers –<br />
Phoenix Hagen<br />
20.00 Sporthalle<br />
Gießen-Ost<br />
13 SO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Du, Du & Ich<br />
Premiere – von Theo<br />
Fransz<br />
11.00 TiL<br />
Chouchane Siranossian<br />
Solistenportrait der Violinistin<br />
mit Einblicken<br />
in ihre Arbeit an Mozarts<br />
Violinkonzert<br />
11.00 Stadttheater<br />
Dornröschen<br />
Tanzstück Tarek Assam<br />
15.00 Stadttheater<br />
Dornröschen<br />
Tinko-Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
I Wanna be Loved by<br />
you (UA)<br />
Musiktheater von Titus<br />
Hoffmann<br />
20.00 TiL<br />
Wetzlar<br />
Shadowland<br />
Performance der amerikanischenTanzcompagnie<br />
Pilobolus<br />
20.00 Rittal-Arena<br />
28 streifzug 1/2013<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Mittagskonzert<br />
Mit den Musikern des<br />
Stadttheaters<br />
13.00 Rathaus, Konzertsaal<br />
Alsfeld<br />
Blasmusik-Festival<br />
20.00 Hessenhalle<br />
Pohlheim<br />
Neujahrskonzert<br />
Mit dem Blasorchester<br />
der TSG Steinbach<br />
16.00 Volkshalle<br />
Watzenborn-Steinberg<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
Modellbahnbörse<br />
Kauf und Tausch von<br />
Modelleisenbahn-, Modellautos<br />
und Zubehör<br />
fast aller Spuren, RC<br />
Mini Hubschrauber-<br />
Vorführung<br />
10.00 Kongresshalle<br />
Buseck<br />
Antik- und Sammlermarkt<br />
9.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
Grünberg<br />
Hochzeitsmesse<br />
11.00 Gallushalle<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Flamenco für Kinder<br />
mit Alma Gitana<br />
Workshop für 6- bis<br />
10-Jährige (14.00 bis<br />
15.30) und 10- bis<br />
17-Jährige (16.00 bis<br />
17.30). Infos: www.alma-gitana.de/workshops.htm<br />
14.00 MuK<br />
14 MO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
Mit Andy Pfälzer<br />
21.00 Irish Pub<br />
Independent Tanzbar<br />
Rock, Alternative, Indie<br />
mit DJ Harry Kane<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Fledermäuse und Windenergie<br />
Zwischen Wissenschaft<br />
und Naturschutz – Vortrag<br />
von Dr. Markus<br />
Dietz<br />
19.15 Margarethe-<br />
Bieber-Saal<br />
Literatur – Medien –<br />
Revolution<br />
Von der Idee der Revolution<br />
zur Praxis der Regression<br />
– Vortrag von<br />
Büchner-Preisträger<br />
Reinhard Jirgl<br />
19.15 Uni-Hauptgebäude,<br />
Aula<br />
15 DI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
22.00 Monkeys<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
5. Sinfoniekonzert<br />
Werke von Mozart,<br />
Schumann und Lutoslawski<br />
mit Chouchane<br />
Siranossian (Violine)<br />
20.00 Stadttheater<br />
Wetzlar<br />
Voca People<br />
Stimmakrobatik aus<br />
Musik, Beatbox und<br />
Comedy<br />
20.00 Rittal-Arena<br />
Giora Feidmann & Gitanes<br />
Blondes<br />
Klezmer und Musik des<br />
Balkan mit Celtic-, Gypsy-<br />
und Latinoklängen<br />
20.00 Stadthalle<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Humangenetik: Möglichkeiten<br />
und Grenzen<br />
molekularer Diagnostik<br />
Lesung mit Prof. Ulrich<br />
Müller<br />
17.00 Institut für Anatomie<br />
und Zellbiologie,<br />
Großer Hörsaal<br />
Fußbeschwerden<br />
Forum Gesund bleiben<br />
– Gesund werden. Vortrag<br />
von Dr. B. Wehr<br />
18.00 St. Josefs Krankenhaus,<br />
Balserischer<br />
Stift<br />
16 MI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Dei Mudda tanzt zu<br />
meinem Beat bis 5 Uhr<br />
früh!<br />
HipHop, BigBeat, Electro,<br />
Dancemusik mit<br />
Monsieur Pappusch<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Dani & Sahne<br />
Pop Covers<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Poetry Slam<br />
20.00 Jokus<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Medizin & Literatur<br />
Tilman Spengler führt in<br />
den Roman Lenins Hirn<br />
ein<br />
18.00 Institut für Geschichte<br />
der Medizin,<br />
Iheringstraße 6<br />
Expeditionen zu den<br />
Gegenständen des täglichen<br />
Lebens<br />
Sprachliche Bildung für<br />
Kinder von 0 bis 6 Jahren<br />
– öffentlicher Vortrag<br />
von Dr. Anna Winner<br />
18.00 Philosophikum<br />
II, Haus B, 030<br />
Bendamustin<br />
Wiederentdeckung eines<br />
Medikamentes aus<br />
der DDR für die Therapieoptimierung<br />
der<br />
Non-Hodgkin Lymphome<br />
(NHL) – Vortrag<br />
von Prof. Mathias Rummel<br />
18.45 Institut für Biochemie,<br />
Ernst-Leitz-<br />
Hörsaal<br />
Mysterium Mithras<br />
Antiker Geheimkult im<br />
Spiegel der Archäologie<br />
– Vortrag von Dr. Carsten<br />
Amrhein<br />
20.00 Altes Schloss,<br />
Netanya-Saal<br />
17 DO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Kaspar Häuser Meer<br />
Schauspiel von Felicia<br />
Zeller<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
Elektronische Tanzmusik<br />
mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Louis Fitz<br />
Irish Folk<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Flimmerkiste: Drive<br />
Action/Krimi/Drama<br />
(USA, 2011)<br />
20.00 Zeughaus<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Stätten islamischer<br />
Architektur<br />
Von Granada bis Samarkand<br />
– Lichtbildervortrag<br />
von Dr. Reinhard<br />
Kaufmann<br />
15.30 Altes Schloss,<br />
Netanya-Saal<br />
Umweltrechtliches<br />
Praktikerseminar<br />
Raumbedingungen für<br />
die Gestaltung der Energiewende<br />
– Vortrag von<br />
Prof. Dr. Jürgen Schmid<br />
18.15 Seminargebäude<br />
der Rechtswissenschaft<br />
Why Be Happy When<br />
You Could Be Normal<br />
Autobiographische Einflüsse<br />
im Werk von Jeanette<br />
Winterson – Vortrag<br />
von Dr. Nadyne<br />
Stritzke<br />
19.00 Uni-Hauptgebäude,<br />
Biologischer<br />
Hörsaal<br />
18 FR<br />
AUSSTELLUNGEN<br />
Gießen<br />
Georg Büchner Gedenkjahre<br />
2012/2013<br />
Luise Büchner und die<br />
frühe Frauenbewegung<br />
18.00 KiZ<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Viktoria und ihr Husar<br />
Operette von Paul<br />
Abraham<br />
19.30 Stadttheater<br />
Die Verwirrungen des<br />
Zöglings Törless<br />
20.00 TiL<br />
Nachtschattengewächs<br />
Trash from Outer Space<br />
– Hommage an den<br />
Kultregisseur Ed Wood<br />
und den letzten Film<br />
mit Bela Lugosi<br />
22.00 TiL<br />
Wetzlar<br />
Atze Schröder<br />
20.00 Rittal-Arena<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Party Tanzbar<br />
Rock, House, HipHop,<br />
Charts & Party-Classics<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Partyfreitag<br />
22.00 Monkeys<br />
Mixtape<br />
Mit DJs Kosta Minor<br />
und Ebony<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Ghettoblastin’<br />
Special Guest DJ Illegal<br />
– US-HopHop-<br />
Partyreihe<br />
22.00 MuK<br />
Seek & Destroy<br />
Metal-Party mit DJ<br />
Cel’ardor<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Musical Highlights<br />
20.00 Kongresshalle<br />
Green Stuff<br />
Bluesrock<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Grünberg<br />
Prunksitzung<br />
19.33 Sport- und Kulturhalle<br />
Stangenrod<br />
Lollar<br />
Prunksitzung<br />
19.31 DGH Rutterhausen<br />
VORTRÄGE<br />
Lollar<br />
Totenberg<br />
Lesung mit Thomas<br />
Hettche<br />
20.00 Clemens-Brentano-Europaschule<br />
19 SA<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Rotkäppchen<br />
Tinko-Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Der Freischütz<br />
Romantische Oper<br />
19.30 Stadttheater<br />
Hypnotic Poison<br />
Tanzstück<br />
20.00 TiL<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
We Love!<br />
Mit Sebastian Serrano<br />
und DJ Danielo<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Dancing Devils<br />
in Angels Way<br />
Metal mit DJ Dead<br />
Jes7er<br />
22.00 Scarabée<br />
Partysamstag<br />
22.00 Monkeys<br />
Reggae Night<br />
Reggae, SKA, Dancehall<br />
mit DJ Nico<br />
23.00 Domizil<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
6.00 Rodheimer<br />
Straße
Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Port London<br />
Britpop-Formation aus<br />
Wetzlar<br />
20.00 Jokus<br />
So To Say<br />
Covers<br />
21.00 Irish Pub<br />
Linden<br />
Neujahrskonzert<br />
Mit den drei Gruppen<br />
des Musikcorps der<br />
FFW<br />
19.00 Stadthalle<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
17. <strong>Gießener</strong><br />
MotoExpo<br />
Motorradmesse mit Top-<br />
Marken, Action &<br />
Shows<br />
10.00 Hessenhallen<br />
Alsfeld<br />
Antik & Trödelmarkt<br />
9.00 Hessenhalle<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Alles, was Recht ist<br />
Rechtsfragen in der Kinder-<br />
und Jugendarbeit –<br />
Anmeldung über www.<br />
jbw-giessen.de<br />
10.00 Jokus<br />
Konfliktmanagement in<br />
Jugendgruppen<br />
Anmeldung über www.<br />
jbw-giessen.de<br />
10.00 Jokus<br />
The Metropolitan Opera<br />
live im Kino<br />
Donizetti Maria Stuarda<br />
in HD<br />
19.00 Kino-Center<br />
2. <strong>Gießener</strong> Ballnacht<br />
Tanz, Mehrgang-Menü,<br />
Stargäste (Jolanda Lis,<br />
Gala-Tenöre, Sandy<br />
Showband)<br />
20.00 Kongresshalle<br />
Grünberg<br />
Fasching in Queckborn<br />
19.30 Sporthalle<br />
Queckborn<br />
Prunksitzung<br />
19.33 Sport- und Kulturhalle<br />
Stangenrod<br />
Lollar<br />
Prunksitzung<br />
19.31 DGH Ruttershausen<br />
Wettenberg<br />
Pariser Abend 2013<br />
Vortrag von Udo Bullmann<br />
zum 50. Jahrestag<br />
der Unterzeichnung des<br />
Elysee-Vertrages, Fünf-<br />
Gänge-Menü, Musette-<br />
musik der Freddy-Becker-Combo,<br />
Chansons<br />
von Nora Schmidt<br />
18.30 Bürgerhaus<br />
Launsbach<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Physik in der<br />
Schwerelosigkeit<br />
Vortrag von<br />
Prof. Markus Thoma<br />
10.00 Physikalisches<br />
Institut, Wilhelm-<br />
Hanle-Hörsaal<br />
20 SO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Rotkäppchen<br />
Tinko-Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Orpheus<br />
Musikalische Reise<br />
durch die Sagenwelt<br />
von Andreas Mihan und<br />
Teresa Rinn<br />
18.00 TiL<br />
Ihre Version des Spiels<br />
Schauspiel<br />
von Yasmina Reza<br />
19.30 Stadttheater<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
2. Kammerkonzert:<br />
Zug um Zug<br />
Mit dem Bayreuther<br />
Backstage Posaunenquartett<br />
11.00 Stadttheater<br />
MÄRKTE/MESSEN<br />
Gießen<br />
17. <strong>Gießener</strong><br />
MotoExpo<br />
Motorradmesse mit Top-<br />
Marken, Action &<br />
Shows<br />
10.00 Hessenhallen<br />
19. Puppen- und Bärenmarkt<br />
11.00 Kongresshalle<br />
Alsfeld<br />
Antik & Trödelmarkt<br />
9.00 Hessenhalle<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Konfliktmanagement<br />
in Jugendgruppen<br />
Anmeldung über<br />
www.jbw-giessen.de<br />
10.00 Jokus<br />
Grünberg<br />
Kinderfasching<br />
14.00 Sporthalle<br />
Queckborn<br />
Kinder-Prunksitzung<br />
14.11 Sport- und Kulturhalle<br />
Stangenrod<br />
Wettenberg<br />
Fastnachtssitzung<br />
Kinder für Kinder<br />
14.30 MehrzweckhalleKrofdorf-Gleiberg<br />
21 MO<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Independent Tanzbar<br />
Rock, Alternative, Indie<br />
mit DJ Harry Kane<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Pub Quiz<br />
21.00 Irish Pub<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
<strong>Gießener</strong>, die Geschichte<br />
schrieben –<br />
Geschichtsdeuter<br />
Vortrag von<br />
Prof. Horst Carl<br />
18.00 Rathaus, Konzertsaal<br />
Wenn Töne sauer<br />
schmecken<br />
Über Synästhesie und<br />
deren neuronale<br />
Grundlagen – Vortrag<br />
von Prof. Lutz Jäncke<br />
18.00 Philosophikum I,<br />
Hörsaal A3<br />
22 DI<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Von einem, der auszog,<br />
das Fürchten zu lernen<br />
Premiere – Interaktive<br />
Musiktheaterperformance<br />
10.00 TiL<br />
Wetzlar<br />
Mother Africa-<br />
Produktion<br />
Umlingo – Afrikanische<br />
Artistik, Musik, moderne<br />
Zirkus- und Showelemente<br />
20.00 Stadthalle<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
22.00 Monkeys<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Gießen 46ers<br />
Bingo-Night<br />
Glücksspiel im Irish-<br />
Pub mit Preisen, die das<br />
Studentenherz höher<br />
schlagen lassen<br />
21.00 Irish Pub<br />
VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Burn-Out –<br />
Mode oder Krankheit?<br />
Medizin-Vorlesung von<br />
Prof. Johannes Kruse<br />
17.00 Institut für Anatomie<br />
und Zellbiologie,<br />
Großer Hörsaal<br />
23 MI<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Internationales<br />
Neujahrsvarieté<br />
Mit 35 Artisten<br />
aus 12 Nationen<br />
20.00 Kongresshalle<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Dei Mudda tanzt zu<br />
meinem Beat bis 5 Uhr<br />
früh!<br />
HipHop, BigBeat, Electro,<br />
Dancemusik mit<br />
Monsieur Pappusch<br />
22.00 Scarabée<br />
Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im<br />
streifzug<br />
Schreiben Sie bis zum 18. Januar per E-Mail<br />
an: streifzug@giessener-allgemeine.de<br />
Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtigkeit<br />
der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.<br />
»Ich laufe Schlittschuh.<br />
Weil meine Wohnbau<br />
sich kümmert.«<br />
Die Eisbahn ist für uns ein Muss.<br />
Denn sie bringt Spaß und gute Laune.<br />
In<br />
Gießen<br />
zuhause.<br />
1/2013 streifzug 29
VERANSTALTUNGEN IM JANUAR<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Singer Songwriter<br />
Contest<br />
20.30 Ulenspiegel<br />
24 DO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Die Verfolgung und<br />
Ermordung Jean Paul<br />
Marats<br />
Schauspiel von Peter<br />
Weiss<br />
19.30 Stadttheater<br />
Internationales Neujahrsvarieté<br />
Mit 35 Artisten aus 12<br />
Nationen<br />
20.00 Kongresshalle<br />
I Wanna be Loved by<br />
you (UA)<br />
Musiktheater<br />
20.00 TiL<br />
Improvisationstheater<br />
20.30 Ulenspiegel<br />
Alsfeld<br />
Vogelsberger Gipfel-<br />
Kabarett<br />
Thomas Kreimeyer –<br />
Stegreif-Kabarett<br />
30 streifzug 1/2013<br />
20.00 Albert-<br />
Schweitzer-Schule<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Land unter<br />
80s-Specials<br />
mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Miller and Heath<br />
Rock, Pop, Hessen<br />
Drecks<br />
21.00 Irish Pub<br />
Alsfeld<br />
1. Multi-Kunst-Show<br />
Barbara Clear – Kampfelfenland<br />
– poetische<br />
und gesellschaftskritische<br />
Songs<br />
20.00 Stadthalle<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
Flimmerkiste: The<br />
Straight Story<br />
Drama (Frankreich/UK/<br />
USA, 1999)<br />
20.00 Zeughaus<br />
Flimmerkiste: Mulholland<br />
Drive<br />
Drama/Thriller (2001)<br />
22.00 Zeughaus<br />
25 FR<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
6. Internationales Neujahrsvariete<br />
15.00 und 20.00<br />
Kongresshalle<br />
Step Inside Love<br />
and Stay<br />
Foyer um fünf – Texte<br />
und Lieder mit Anne-<br />
Elise Minetti und Mirjam<br />
Sommer<br />
17.00 Stadttheater<br />
Cabaret<br />
Musical von John Kander<br />
und Fred Ebb<br />
19.30 Stadttheater<br />
Twelfth Night<br />
the Keller Theatre –<br />
englischsprachige Komödie<br />
von Shakespeare<br />
als Gastspiel des White<br />
Horse Theatre<br />
19.30 Kleine Bühne<br />
Gift<br />
20.00 TiL<br />
Marburg<br />
Schwanensee<br />
Mit dem Bolschoi<br />
Staatsballett Belarus<br />
19.30 Stadthalle<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Party tanzbar<br />
Rock, House, HipHop,<br />
Charts & Party-Classics<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
Chocolate Supreme<br />
Night<br />
Mit DJs Seerious, Crazy<br />
Cutz und MC Dragon<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Electronic Porn No. 64<br />
Live mit Modulate –<br />
EBM, Futurepop, Industrial<br />
mit DJ Andypendent<br />
& more<br />
22.00 MuK<br />
A Tribute to Quentin<br />
Tarantino<br />
Rock’n’Roll, Surf, Soul,<br />
Beat, Mexicana, Desert<br />
Rock mit DJ Jimmy<br />
22.00 Scarabée<br />
Partyfreitag<br />
22.00 Monkeys<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Ann-Christine<br />
Singer/Songwriter<br />
21.00 Irish Pub<br />
10 Jahre Lotta (antifaschistische<br />
Zeitschrift)<br />
Vortrag mit Ingo Taler<br />
und die Bands Patsy<br />
O’Hara, M.I.N.U.T.E.S,<br />
Von Drakus, White Crane<br />
21.30 AK44<br />
Alsfeld<br />
2. Multi-Kunst-Show<br />
Barbara Clear – Kampfelfenland<br />
– Folk- und<br />
Rockklassiker<br />
20.00 Stadthalle<br />
Linden<br />
No Label Live Event<br />
Contest<br />
Mit Emotion X, Effekt,<br />
Laura Singer, Emergency,<br />
Dawn – Special<br />
Guest: An Everyday<br />
Apocalypse<br />
19.00 Volkshalle<br />
Leihgestern<br />
26 SA<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
6. Internationales Neujahrsvariete<br />
15.00 und 20.00 Kongresshalle<br />
Schneewittchen<br />
Tinko-Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Von einem, der auszog,<br />
das Fürchten zu lernen<br />
Interaktive Musiktheaterperformance<br />
18.00 TiL<br />
Ihre Version des Spiels<br />
Im Anschluss<br />
nachgefragt<br />
19.30 Stadttheater<br />
Crazy Broadway 2:<br />
Jetzt wird’s wild<br />
Siehe Reportage.<br />
20.00 Astaire’s<br />
Pohlheim<br />
Hair<br />
Musical mit dem Theater<br />
Traumstern (wer in<br />
Hippie-Kleidung zur<br />
Veranstaltung kommt,<br />
erhält als Dankeschön<br />
einen Verzehrgutschein)<br />
20.00 Sport- und<br />
Kulturhalle Garbenteich<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Pure Club: Franky<br />
Rizardo<br />
Topstar der Niederländischen<br />
Houseszene<br />
unterstützt von Oli Roventa<br />
& Le Allen mit einer<br />
Mischung aus<br />
House, Latin und Disco<br />
22.00 Admiral Music<br />
Lounge<br />
Partysamstag<br />
22.00 Monkeys<br />
Dancing Devils in<br />
Angels Way<br />
Metal mit DJ Dead<br />
Jes7er<br />
22.00 Scarabée<br />
FLOHMÄRKTE<br />
Gießen<br />
Trödelmarkt<br />
6.00 Rodheimer<br />
Straße<br />
Buseck<br />
Flohmarkt<br />
8.00 Sammler- und<br />
Hobbywelt<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
The Screwjetz, Tagtraum<br />
Radio & Blacktop<br />
Cherry<br />
Punk-Rock<br />
19.00 Jokus<br />
Dancing at my Disco<br />
Covers<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Wettenberg<br />
Prunksitzung<br />
19.33 Mehrzweckhalle<br />
Wetzlar<br />
Gala-Prunksitzung<br />
20.11 Stadthalle<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Physik im Blick<br />
Sternmaterie – Vortrag<br />
von Prof. Horst Lenske<br />
10.00 Physikalisches<br />
Institute, Wilhelm-<br />
Hanle-Hörsaal<br />
Mathematikum<br />
in der Küche<br />
Kindervorlesung<br />
für Kinder von 8 bis<br />
12 Jahren<br />
11.00 Mathematikum<br />
27 SO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
vorgestellt: Fosca<br />
Oper von Antonio Carlos<br />
Gomes – Einführungsmatinee<br />
mit dem<br />
Regieteam und Ensemblemitgliedern<br />
11.00 Stadttheater<br />
Von einem, der auszog,<br />
das Fürchten zu lernen<br />
11.00 TiL<br />
Arsen und Spitzenhäubchen<br />
Kriminalkomödie von<br />
Joseph Kesselring<br />
15.00 Stadttheater<br />
Schneewittchen<br />
Tinko-Theater<br />
16.00 Kleine Bühne<br />
Acis und Galatea<br />
Oper<br />
20.00 TiL<br />
FÜHRUNGEN<br />
Gießen<br />
Führung durch das Mathematikum<br />
14.00 Mathematikum<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Jesu, meine Freude<br />
Konzert des Kammerchores<br />
der Kath. Hochschulgemeinde<br />
Gießen<br />
17.00 St. Bonifatius-<br />
Kirche<br />
Wettenberger Winterkonzerte<br />
Zemlinsky Quartett mit<br />
Christoph Eß & Timo<br />
Steininger (Horn)<br />
20.00 Rathaus, Konzertsaal<br />
28 MO<br />
BÜHNE<br />
Marburg<br />
Night of the Dance<br />
Traditioneller irischer<br />
Stepptanz mit der<br />
Broadway Dance Company<br />
– Special Guest:<br />
The Princess of Ireland,<br />
Victoria Cawte<br />
20.00 Stadthalle
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Karaoke<br />
Mit Andy Pfälzer<br />
21.00 Irish Pub<br />
Independent tanzbar<br />
Rock, Alternative, Independent<br />
21.30 Ulenspiegel<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Simbabwe: Von der Kalahari<br />
bis zum unteren<br />
Sambesi<br />
Ein Reisebericht von Dr.<br />
Fritz Jantschke<br />
19.15 Margarethe-<br />
Bieber-Saal<br />
Perspektiven des Umbruchs<br />
in der Arabischen<br />
Welt<br />
Zur Rolle von Kunst<br />
und Kultur im Veränderungsprozess<br />
– Vortrag<br />
von Gabriele Becker<br />
19.15 Uni-Hauptgebäude,<br />
Aula<br />
29 DI<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Schneeball in Gefahr<br />
Mit dem Puppentheater<br />
Yakari (nur Tageskasse)<br />
16.00 Kongresshalle<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Affenkammer<br />
22.00 Monkeys<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
New York Gospel Stars<br />
Gospelkonzert<br />
20.00 Petruskirche<br />
VORTRÄGE<br />
Buseck<br />
Die Wüsten der Erde<br />
Motorradexpedition –<br />
Dia-Show von Michael<br />
Martin<br />
19.30 Kulturzentrum<br />
Schlosspark<br />
30 MI<br />
DISCO/PARTY<br />
Gießen<br />
Dei Mudda tanzt zu<br />
meinem Beat bis 5 Uhr<br />
früh!<br />
HipHop, BigBeat,<br />
Electro, Dancemusik<br />
mit Monsieur<br />
Pappusch<br />
22.00 Scarabée<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Dani & Sahne<br />
Pop Covers<br />
21.00 Irish Pub<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
HochschulinformationstageJustus-Liebig-Universität<br />
Social Media Marketing<br />
mit Facebook<br />
Anmeldung über www.<br />
jbw-giessen.de<br />
10.00 Jokus<br />
Poetry-Slam<br />
20.00 Jokus<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Infoabend:<br />
Leitfaden Facebook<br />
Anmeldung über www.<br />
jbw-giessen.de<br />
19.00 Jokus<br />
Konservierungs- und<br />
Restaurierungsmaßnahmen<br />
auf dem Alten<br />
Friedhof<br />
Bildgestützer Vortrag<br />
von Joachim Rauch<br />
20.00 Altes Schloss,<br />
Netanya-Saal<br />
31 DO<br />
BÜHNE<br />
Gießen<br />
Twelfth Night<br />
The Keller Theatre –<br />
englischsprachige Komödie<br />
von Shakespeare<br />
19.30 Kleine Bühne<br />
KONZERTE<br />
Gießen<br />
Tobi Wessel<br />
Rock Covers<br />
21.00 Irish Pub<br />
Blockflöte des Todes<br />
Mit Matthias Schrei<br />
20.30 Ulenspiegel<br />
SONSTIGES<br />
Gießen<br />
HochschulinformationstageJustus-Liebig-Universität<br />
Flimmerkiste: Ein Fisch<br />
namens Wanda<br />
20.00 Zeughaus<br />
VORTRÄGE<br />
Gießen<br />
Das Schicksal des Freiherrn<br />
von Leisenbohg<br />
Ulrich Holzer liest die<br />
Erzählung von Arthur<br />
Schnitzler<br />
15.30 Netanya-Saal<br />
Neujahrs-Varieté<br />
Zart und grazil, anmutig und ästhetisch<br />
gleich einer Nymphe aus der griechischen<br />
Mythologie bewegt sich Tatjana Kastein bei<br />
ihrer anspruchsvollen Handstand-Akrobatik<br />
und verliert sich dabei spielerisch, fast romantisch<br />
anmutend, in ihr Spiegelbild. Die<br />
Kür der 21-Jährigen ist einer der spektakulärsten<br />
Darbietungen beim 6. Internationalen<br />
Neujahrs-Varieté der OVAG in der Kongresshalle<br />
von Gießen. Aufgrund der<br />
enormen Kartennachfrage gibt es zwischen<br />
23. und 26. Januar nun insgesamt sechs<br />
Shows (siehe Veranstaltungen).<br />
»Spektakulär« muss man als Attribut für die<br />
Darbietung der Tochter von Benno Kastein,<br />
Gründer des Sensations-Zirkus »Flic Flac«,<br />
hinzufügen. Temporeich ist die Nummer<br />
von Helena Poláchova aus Prag. Die<br />
22-Jährige ist die derzeit einzige Artistin,<br />
der es gelingt, gleichzeitig mit fünf Fußbällen<br />
zu jonglieren als handele es sich um<br />
Tennisbälle. Kein Wunder: »Bereits als Jugendliche<br />
habe ich mit dem Fußballspielen<br />
begonnen«, erzählt sie. Irgendwann waren<br />
ihr die Füße nicht genug. Mit ihrer Kunst<br />
hat die Tschechin Bronze beim Internationalen<br />
Festival von Massy gewonnen.<br />
Mit Preisen überhäuft sind die Farellos aus<br />
Berlin. Sie überzeugen seit vielen Jahren<br />
mit einer witzigen und wagemutigen Kür<br />
auf Einrädern – mal getrennt, mal gemeinsam,<br />
mal sie auf seinen Schultern. Dafür erhielten<br />
sie u.a. Bronze beim Weltcircus-Festival<br />
in Paris und den Spezialpreis von<br />
Monte Carlo.<br />
42 Artisten aus zwölf Nationen sind für das<br />
Internationale Neujahrs-Varieté gebucht.<br />
Darunter auch das südafrika nische Verbiege-Wunder<br />
Lunga, die vier kraftstrotzenden<br />
Hand-auf- Hand- Artisten von White Gothic<br />
aus der Ukraine und Wolfgang Lauenburger<br />
(Österreich) mit seiner spritzigen Hunde-<br />
Revue. Eintrittskarten (28 bis 32 Euro) sind<br />
in der Geschäftsstelle der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n<br />
(Marktplatz) und an allen bekannten<br />
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1/2013 streifzug 31
MEDIATHEK<br />
Resterampe<br />
»Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen<br />
wir weg. Du kannst das ändern!« Diese pädagogischen<br />
Worte blitzen beim Start von »Zu gut für die<br />
Tonne« auf, einer App, die anhand von Rezepten<br />
zeigt, was man aus Essensresten zaubern kann. Gerade<br />
nach den Feiertagen finden sich meist viele angebrochene<br />
Lebensmittel im Kühlschrank. Man nehme zum Beispiel alte<br />
Gebäckstücke und bereite daraus nach Anleitung eines Sternekochs<br />
»Gebackene Ofenschlupfer«. Oder aus Brokkolistielen<br />
einen Salat, aus Lachsresten Tatar. Die Zutatenliste lässt sich für<br />
mehrere Personen skalieren, die Zutaten selbst können auf einen<br />
digitalen Einkaufszettel übertragen werden. Die App ist leicht zu<br />
bedienen, die Rezepte übersichtlich und die Software bietet als<br />
Bonus »10 Goldene Regeln« des Einkaufens sowie ein Lexikon<br />
mit Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit. Insgesamt sind über<br />
50 Rezepte aus der Feder von Spitzenköchen und Prominenten<br />
vorhanden. Als Kochpaten dienen die üblichen Verdächtigen<br />
Schubeck, Lafer, Lichter und Mälzer, aber<br />
auch Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner,<br />
deren Ministerium die App als Maßnahme<br />
gegen Lebensmittelverschwendung<br />
produziert hat. Schauspieler Daniel Brühl<br />
bietet seine Tortilla de Restos an. Die<br />
App ist kostenfrei und läuft auf Android-<br />
und iOS. one<br />
www.immo-in-mittelhessen.de<br />
32 streifzug 1/2013<br />
Alles ist plötzlich ok<br />
Wechselhaft: Mal Wolken. Mal Nebel. Die Winterdepression<br />
winkte mir bereits freudig zu, als Dirk von<br />
Lowtzow sein Einhorn sattelte, seine Musikanten zusammentrommelte<br />
und sich aufmachte, meinen Jahreswechsel<br />
zu retten. Nun, am 25. Januar, ist es soweit: Mit »Wie<br />
wir leben wollen« kommt das neue Album von Tocotronic<br />
in die Läden. Es ist warm. Es ist laut. Es ist melodisch.<br />
Slogans, die an jede Hauswand passen, können sie auch<br />
noch: Die Revolte ist in mir. Warte auf mich auf dem<br />
Grund des Swimmingpools.<br />
Und natürlich das universell einsetzbare:<br />
Abschaffen. Verpackt wird all<br />
das in Melodien, die so schön und<br />
eingängig und tröstend sind wie zuletzt<br />
auf »Kapitulation« vor fünf Jahren.<br />
Alle weiteren Worte – Aufnahme<br />
per analoger Telefunken-T9-Vier-<br />
Spur-Tonbandmaschine aus dem Jahr<br />
1958, Schnick-Schnack auf der<br />
Homepage, Candy Bomber Studios<br />
auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof<br />
– sind verschenkt. Stattdessen: Aufstehen mit Kopfschmerzen?<br />
Es ist okay. Kalter Regen im Gesicht? Es ist okay. Arbeiten von<br />
dunkel bis dunkel? Es ist okay. Denn ich weiß: Dirk von Lowtzow<br />
und seine Musikanten sind wieder da. fd<br />
ist: Wenn unsere Zukunft<br />
ein Zuhause hat.
Vom anderen Stern<br />
Die Voca People sind in Deutschland gelandet. Direkt vom Planeten Voca steuerten sie das<br />
Kehrwieder Theater in der Hamburger Speicherstadt an. Von dort begannen die acht<br />
Musiker, die hierzulande zum ersten Mal bei »Wetten, dass ...« aufgetaucht sind, ihre Tour<br />
durch 24 deutsche Städte. Vom 17. bis 19. Januar sind sie in der Jahrhunderthalle zu Gast.<br />
»Ja, es ist wahr, Voca People sind in der Speicherstadt<br />
gelandet. Ihre Energiereserven waren<br />
verbraucht«, erzählt Michael Duwe, Geschäftsführer<br />
der Stage Entertainment Touring<br />
Productions GmbH, und ergänzt: »Es ist<br />
Wahnsinn, aber um die Ressourcen wieder<br />
aufzuladen, nutzen sie unsere Musik auf eine<br />
ganz besondere Art. Das Preview-Publikum<br />
hat begeistert geklatscht, gelacht und<br />
mitgesungen.«<br />
Beim Showcase in Hamburg haben die acht<br />
Weltklasse-Musiker einen Einblick in ihr<br />
neues Programm gegeben, mit dem sie seit<br />
20. Dezember auf Deutschland-Tour sind<br />
und dabei mit feinster Stimmakrobatik und<br />
erstklassiger Comedy in die nächste Dimension<br />
der Unterhaltung vordringen. Die musikalischen<br />
Superstars aus dem All machen auf<br />
unterhaltsame Art jede Musik hörbar – ganz<br />
ohne Instrumente. Ob Michael Jacksons<br />
»Beat It« oder Beethovens 5. Sinfonie – die<br />
A-cappella- und Beatbox-Künstler performen<br />
allein mit ihren Stimmen und binden die Zuschauer<br />
charmant und mit einem Augenzwinkern<br />
in ihre Vorstellung ein. Kurzum:<br />
Bei dieser Show kommt das Publikum aus<br />
dem Staunen nicht heraus – ein grenzenloser<br />
Spaß aus Musik, Beatbox und Comedy.<br />
»Mit Voca People präsentieren wir dem deutschen<br />
Publikum eine herausragende Show,<br />
die Jung und Alt begeistern wird. Die gelungene<br />
Mischung aus Musik und Comedy ist<br />
einfach einzigartig«, sagt Duwe.<br />
Die Voca People stehen für Musik und Comedy<br />
von einem anderen Stern. »Simply<br />
Great!«, schrieb bereits die New York Times<br />
begeistert über das Phänomen. Über 20 Millionen<br />
Klicks auf youtube.com, mehr als<br />
500 000 Zuschauer weltweit und 110 000<br />
Facebook-Fans bestätigen die Einschätzung.<br />
Unter dem Motto »Musik ist Leben und Leben<br />
ist Musik!« nehmen die acht Künstler<br />
den Zuschauer auf eine unterhaltsame Reise<br />
durch die Musikgeschichte von Mozart, Beethoven<br />
und Rossini über ABBA, Queen und<br />
John Lennon zu Michael Jackson, Madonna<br />
und George Michael mit.<br />
Wer dabei sein möchte hat die Gelegenheit,<br />
die drei Shows in Frankfurt zu verfolgen, am<br />
15. und 16. Januar sind die Voca People aber<br />
auch schon in der Rittal-Arena in Wetzlar zu<br />
Gast. In Wiesbaden (Rhein-Main-Halle) machen<br />
sie am 8. und 9. Januar Station. Am<br />
27. März geht die Tour in der Stuttgarter<br />
Liederhalle zu Ende.<br />
Tickets sind zwischen 30 und 60 Euro unter<br />
01805/4414 oder unter www.voca-people.de<br />
erhältlich. bf<br />
Voca People werben am Times Square für Musik, Beatboxen und Comedy.<br />
Foto: Agentur<br />
1/2013 streifzug 33<br />
Fotos: Sven Stinn
AM MAIN<br />
Chinas Einkaufsberater<br />
Wasim Hussains Vater kommt aus Pakistan, seine Mutter ist Deutsche. Geboren ist der<br />
44-Jährige im Ruhrpott, aber seine Liebe gehört dem Fernen Osten. Mit seinen Chinesischkenntnissen<br />
und seiner interkulturellen Kompetenz ist er wie geschaffen für den Beruf des<br />
Chinese Personal Shoppers. Am Frankfurter Flughafen hilft er Passagieren aus dem Reich der<br />
Mitte beim Einkaufen, aber auch bei großen und kleinen Alltagsproblemen.<br />
Handtaschen! Von Gucci! Die beiden jungen<br />
Chinesinnen sind begeistert. Sie stehen in<br />
einer Luxus-Botique im Flughafen und wollen<br />
shoppen. Nur: Irgendwie verstehen sie nicht<br />
genau, was der junge Verkäufer im dunklen<br />
Anzug auf Englisch erzählt. Das ist einem<br />
Mann aufgefallen: Wasim Hussain, Einkaufsberater<br />
für Chinesen bei Fraport. Er trägt<br />
ein orangefarbenes Jackett, eine schwarze<br />
Hose und eine Tasche mit chinesischen<br />
Schriftzeichen. Darauf steht: Dieser Service<br />
ist kostenlos. Er hat die Situation erfasst, geht<br />
langsam auf die kleine Gruppe zu, bleibt in<br />
gebührendem Abstand stehen, lächelt, drückt<br />
die Arme an den Oberkörper, neigt leicht<br />
den Kopf und sagt »Ni hao« – Hallo. Die<br />
beiden jungen Frauen reißen die Augen auf,<br />
öffnen ihren Mund zu einem »Oh« und fangen<br />
an zu lachen.<br />
Hussain ist der erste Chinese Personal Shopper<br />
am Frankfurter Flughafen. Das Projekt hat<br />
der Flughafenbetreiber Fraport im Sommer<br />
ins Leben gerufen. Warum, erzählt Thomas<br />
Kirner. Er ist Leiter der Abteilung Servicequalität<br />
des Kundenmanagements. Es handele<br />
sich um ein Serviceangebot, um Passagieren<br />
aus Fernost den Aufenthalt vor Ort so angenehm<br />
und einfach wie möglich zu machen.<br />
Warum ausgerechnet Chinesen? Warum keine<br />
Araber oder Afrikaner? Grund seien die<br />
Sprachkenntnisse, sagt Kirner. Chinesen<br />
könnten oftmals kein Englisch sprechen oder<br />
die Schrift lesen. Was er nicht verschweigt:<br />
Das Geschäft mit den Touristen aus China<br />
boomt. Im Moment landen und starten rund<br />
eine Millionen Passagiere am Flughafen –<br />
Tendenz steigend. Und sie lassen viel Geld<br />
da. Reisende, die nicht aus der EU kommen,<br />
haben in der Mainmetropole in den ersten<br />
neun Monaten 2012 rund 1 Milliarde Euro<br />
ausgegeben. Ein Drittel davon waren Chinesen.<br />
Das will sich Fraport zunutze machen,<br />
denn an den Geschäften im Flughafen ist das<br />
Unternehmen beteiligt. Ziel ist es, sagt Kirner,<br />
dass man an jedem Passagier vier Euro verdient;<br />
momentan sind es drei.<br />
Dass immer mehr Chinesen am Flughafen<br />
unterwegs sind, ist Hussain aufgefallen, seitdem<br />
er seit eineinhalb Jahren bei Fraport als<br />
einer von mehreren Personal Shoppers arbeitet.<br />
Aus diesem Team heraus sei die Idee ent-<br />
Veranstaltungen in Frankfurt<br />
Mittwoch, 2. Januar<br />
Die Schöne und das Biest<br />
Disneys Klassiker wird vom Budapester<br />
Operetten- und Musiktheater in Frankfurt<br />
bis einschließlich 6. Januar auf die Bühne<br />
gebracht.<br />
➛ 19.30 Alte Oper<br />
Freitag, 4. Januar<br />
Der Raub der Sabinerinnen<br />
Das Stück ist wahrscheinlich einer der meistgespielten<br />
Schwänke der deutschen Theaterliteratur.<br />
➛ 20.00 Fritz Rémond Theater am Zoo<br />
Dienstag, 8. Januar<br />
Ballet Revolución<br />
Die Tänzer sind nicht erst seit der November-<br />
Ausgabe der Fernsehunterhaltungsshow<br />
»Wetten, dass...« bekannt für ihre spektakuläre<br />
Show.<br />
➛ 20.00 Alte Oper<br />
34 streifzug 1/2013<br />
Freitag, 11. Januar<br />
Maximilian Hecker<br />
Schon weit vorm TV-Noir-Boom hat Maximilan<br />
Hecker seine gefühlvolle Singer/Songwriting-Musik<br />
unter die Leute gebracht.<br />
➛ 20.00 Brotfabrik<br />
Pfui Spinne!<br />
Nichts für Insektenhasser ist diese Abendführung<br />
im Zoo. Oder gerade doch? Denn dan<br />
entpuppen sich die Krabbler als mehr oder<br />
weniger harmlos und vor allem als spannend.<br />
➛ 19.30 Zoo<br />
Samstag, 12. Januar<br />
Erstes <strong>Allgemeine</strong>s Babenhäuser<br />
Pfarrer(!)-Kabarett<br />
Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin?<br />
Hans-Joachim Greifenstein und Claus-<br />
Jochen Herrmann geben in ihrem neunten<br />
Programm wieder keine Antwort auf diese<br />
Fragen.<br />
➛ 20.00 Die Käs<br />
Sonntag, 13. Januar<br />
Der Spieler<br />
Eine Oper in vier Akten nach<br />
dem Roman Igrik (1866) von Fjodor<br />
M. Dostojewski<br />
➛ 18.00 Opernhaus<br />
Dienstag, 15. Januar<br />
The Blues Brothers<br />
»Wir bringen diese Band wieder<br />
zusammen!« Ein Mordseinfall vom Londoner<br />
Westend!<br />
➛ 20.00 Jahrhunderthalle<br />
Mittwoch, 16. Januar<br />
Urban Priol<br />
Der unangefochtene Tabellenführer der<br />
Kabarett-Bundesliga blickt in seiner einzigartigen<br />
Art und Weise auf das Jahr 2012<br />
zurück. Da bleibt niemand verschont.<br />
➛ 20.00 Jahrhunderthalle
standen, einen Berater extra für Chinesen abzustellen.<br />
Der Testlauf überzeugte Fraport so<br />
sehr, dass im kommenden Jahr zwei weitere<br />
eingestellt werden sollen.<br />
Mit Hussain hat das Flughafenunternehmen<br />
den richtigen Mann für diesen Job gefunden.<br />
Der 44-Jährige ist höflich, kann sich komplizierte<br />
Namen merken, stellt die richtigen Fragen<br />
und trägt ein Lächeln auf den Lippen, das<br />
nicht gekünstelt wirkt. Dazu noch der Werdegang:<br />
Schon mit 15 Jahren, sagt Hussain, habe<br />
er sich für China interessiert. Vor allem die<br />
Kampfkunst habe es ihm angetan. Er beschäftigte<br />
sich außerdem mit dem Daoismus, einer<br />
chinesischen Philosophie und Weltanschauung.<br />
Er studierte chinesische Sprachwissenschaften<br />
und Wirtschaftsrecht in Bochum,<br />
Oxford und Taiwan; und er arbeitete mehrere<br />
Jahre lang in der Messebranche – u.a. in<br />
Hongkong.<br />
Wer diesen Hintergrund kennt, versteht, warum<br />
Hussain sich im Duty-Free-Bereich so bewegt,<br />
wie er sich bewegt: Langsam und konzentriert<br />
läuft er durch die Gänge, sein Kopf<br />
bewegt sich wenig, aber dafür suchen seine<br />
Augen nach einem möglichen Einsatzort.<br />
Sieht er zum Beispiel Chinesen, die sich fragend<br />
umsehen, tritt er langsam an sie heran.<br />
Dabei hält er aber immer so weit Abstand,<br />
dass sie sich nie belästigt oder bedrängt fühlen.<br />
Er lächelt, grüßt mit gedämpfter Stimme,<br />
und schon ist er im Gespräch. Das kann dann<br />
schon mal zwei bis drei Stunden dauern –<br />
wie bei einem Chirurgen aus Peking, den er<br />
einmal angesprochen und mit ihm einfach<br />
nur über Gott und die Welt geredet hat. »Das<br />
sind die schönen Momente meines Berufs«,<br />
Donnerstag, 17. Januar<br />
Hennes Bender<br />
Das HB-Männchen zeigt sich mit seinem<br />
neuen Programm erregt – in vielerlei<br />
Hinsicht.<br />
➛ 20.00 Die Käs<br />
Port London<br />
Britpop mit deutschen Texten? Wie bitte?<br />
Immerhin haben sie sich als Vorband für<br />
Silbermond bei einem Wettbewerb gegen<br />
1799 andere Gruppen durchgesetzt.<br />
➛ 20.00 Das Bett<br />
Freitag, 18. Januar<br />
Die Kassierer<br />
Die altehrwürdigen Punker feiern ihr<br />
25-jähriges Bandjubiläum.<br />
➛ 20.00 Batschkapp<br />
Montag, 21. Januar<br />
Get well soon<br />
Der Überflieger und Kritikerliebling aus<br />
dem Indie-Bereich kommt mit seinem neuen<br />
sagt Hussain. Das lange Gespräch ist aber<br />
nicht die Regel. Normalerweise geht es<br />
schneller: Hussain hilft bei der Orientierung<br />
im Terminal, zeigt den Weg zum Flugsteig<br />
oder zur Toilette. Er vermittelt aber auch zwischen<br />
Verkäufern und chinesischen Käufern,<br />
erklärt den Unterschied zwischen Rot-, Weiß-<br />
und Eiswein und sagt, wo die Passagiere ihre<br />
Mehrwertsteuer zurückerstattet bekommen.<br />
Denn für die Fluggäste aus dem kommunistischen<br />
Staat ist Einkaufen am Flughafen beinahe<br />
eine Schnäppchenjagd. Hussain schätzt,<br />
dass es Chinesen zwischen 60 und 350 Prozent<br />
mehr kostet, wenn sie in ihrer Heimat<br />
europäische Markenartikel kaufen. Grund<br />
sind horrende Mehrwert-, Import- und Luxussteuern.<br />
Eine junge Chinesin zum Beispiel,<br />
die Hussain anspricht, zeigt ihm nach einem<br />
Pläuschen exklusive Kosmetik und eine Swarovski-Kette.<br />
»Europa hat in China hohes Ansehen«,<br />
sagt Hussain. Die Waren werden als<br />
Album »The Scarlet Beast O’ Seven Heads«<br />
auf Tour.<br />
➛ 21.00 Mousonturm<br />
Donnerstag, 24. Januar<br />
Mark Eitzel<br />
Der Gründer des legendären American Music<br />
Club gilt als begnadeter Lieddichter, dem der<br />
Durchbruch verwehrt blieb.<br />
➛ 20.00 Brotfabrik<br />
Dienstag, 21. Januar<br />
Alles was ist, endet<br />
Prof. Peter Steinacker ist ausgewiesener<br />
Wagner-Kenner und spricht über die Weltanschauung<br />
des Komponisten im Ring<br />
der Nibelungen.<br />
➛ 19.30 Foyer im Opernhaus<br />
Dienstag, 22. Januar<br />
Nirgendwo war Heimat<br />
Nirgendwo in Afrika? Irgendwo in Deutschland?<br />
Autorin Stefanie Zweig sucht Heimat.<br />
➛ 20.30 Romanfabrik<br />
AM MAIN<br />
qualitativ hochwertig geschätzt, sind keine<br />
Raubkopien. Deshalb heißt es oft: Konsumieren,<br />
konsumieren, konsumieren. Aber nicht<br />
nur für sich selbst. »Es ist in Asien essenziell,<br />
hochwertige Geschenke mitzubringen«, sagt<br />
Hussain und lächelt. Es geht um einen wichtigen<br />
Teil der asiatischen Kultur: ums Gesichtwahren.<br />
Hussein hat diese Philosophie verinnerlicht.<br />
Er versucht, jeden Wunsch zu erfüllen, will<br />
niemanden abweisen, auch nicht das Kamerateam,<br />
das einen Beitrag über ihn drehen<br />
will. Hussains Arbeit ist von Zurückhaltung<br />
und Sensibilität geprägt, und irgendwie passt<br />
die hektische Jagd nach dem perfekten Bild<br />
nicht zu seiner Arbeitsweise. Doch er schafft<br />
es, auch den Fernsehleuten ihre Bilder und<br />
dabei einer Chinesin einen kostenlosen<br />
Cocktail zu verschaffen. All das macht er mit<br />
Ruhe und Gelassenheit. Als ob er aus dem<br />
Land des Lächelns käme. Kays Al-Khanak<br />
Wasim Hussain (r.) hilft chinesischen Passagieren nicht nur beim Shoppen.<br />
Donnerstag, 24. Januar<br />
Foto: khn<br />
Jens Friebe<br />
Auf seinem vierten Album »Abändern«<br />
blickt der Popmusiker lakonisch und launig<br />
auf große und kleine Welten.<br />
➛ 20.00 Das Bett<br />
Donnerstag, 31. Januar<br />
Fettes Schwein<br />
Diese Liebesgeschichte von Neil LaBute spart<br />
weder an Ironie, noch an Kalorien.<br />
➛ 20.00 Fritz Rémond Theater am Zoo<br />
1/2013 streifzug 35
Aus dem Berufsleben<br />
Das <strong>Gießener</strong> Medizinerkabinett »Elephant Toilet« präsentiert im<br />
Januar sein drittes Bühnenprogramm »Die Rollen sind verteilt«.<br />
Gleich an vier Abenden stehen die Künstler im Konzertsaal des<br />
Rathauses auf der Bühne. Unser Mitarbeiter Nikolai Fritzsche hat<br />
Wenn man an aufeinanderfolgenden Tagen von<br />
Menschen in ihre erste und zweite Heimat eingeladen<br />
wird, könnte man denken, dass diejenigen, die<br />
dort zu Hause sind, es ernst mit einem meinen. Am<br />
Ende des zweiten Abends mit dem <strong>Gießener</strong> Medizinerkabarett<br />
»Elephant Toilet« komme ich zu dem<br />
Ergebnis, dass das zugleich sehr zutreffend und das<br />
genaue Gegenteil der Fall ist. So viel, wie an beiden<br />
Abenden gelacht wird, kann von Ernst keine Rede<br />
sein. Demgegenüber steht aber die Hingabe an das<br />
Projekt, die Bereitschaft, Zeit und Mühe einzubringen,<br />
die keinen anderen Schluss zulässt als den, dass<br />
dort eine Gruppe junger Leute beisammen ist, der es<br />
sehr wohl ernst mit dem ist, was sie tut.<br />
sie während der Probenphase besucht...<br />
Fotos: nf<br />
Zwischen diesen beiden Polen, der Spielfreude und<br />
der freien Assoziation einerseits und der Ordnung<br />
und Zielorientierung andererseits, bewegt sich der<br />
erste Abend mit »Elephant Toilet«. Das Medizinerkabarett<br />
befindet sich in der heißen Phase der Vorbereitung<br />
auf das dritte Bühnenprogramm. Ein Probenwochenende<br />
steht bevor, bei dem mit der Verwandlung<br />
von Texten in inszenierte Sketche begonnen werden<br />
soll, doch zunächst gilt es, die Auswahl der Texte<br />
abzuschließen.<br />
In ihrer »ersten« Heimat, dem Proberaum in der ehemaligen<br />
Frauenklinik in der Klinikstraße, sitzen die<br />
15 werdenden Mediziner auf Sofas und Sesseln. Bei<br />
einem ersten Treffen Mitte November haben einige
Mitglieder die anderen bereits mit den von<br />
ihnen geschriebenen Sketchentwürfen für<br />
das neue Programm überzeugen können.<br />
Eine der noch bestehenden Lücken könnte<br />
der Sketch füllen, den Oliver Vogelbusch an<br />
diesem Abend vorstellt: Bei den »Deutschen<br />
Burn-Out-Meisterschaften« konkurrieren<br />
zwei Menschen am Rande der Erschöpfung<br />
darum, wer<br />
zuerst über den Rand<br />
fällt und damit den Sieg<br />
an sich reißt. Später<br />
nimmt Hans Voigtmann<br />
den Platz am Keyboard<br />
ein, um den aktuellen<br />
Entwicklungsstand seines<br />
Mini-Musicals zu präsentieren,<br />
das auch zum<br />
Programm gehören wird.<br />
Wie zuvor herrscht auch<br />
während seines Vortrags<br />
konzentrierte Stille, die<br />
lediglich von lautem Lachen<br />
gestört wird. Das<br />
passiert im Viertelminutentakt,<br />
denn was gerade<br />
vorgestellt wird, schürt<br />
die Vorfreude auf die<br />
Auftritte ungemein. Umso<br />
überraschender<br />
kommt der Sturm an Verbesserungsvorschlägen<br />
und Zusatzideen, der im<br />
Anschluss losbricht: Zunächst<br />
wird der Autor<br />
brav gelobt, dann beginnt<br />
eine lebhafte Diskussion,<br />
bei der sich die<br />
Erfahrung aus zwei in<br />
Eigenregie<br />
auf die Beine gestellten<br />
abendfüllenden Programmen<br />
zeigt. Die Kabarettisten<br />
sind zu geschulten<br />
Zuhörern geworden, die<br />
beim Feilen an den Texten<br />
ausgesprochen dramaturgisch<br />
denken: Wie<br />
lässt sich die Struktur verbessern?<br />
Wo kann man<br />
kürzen? Gibt es zu große<br />
Ähnlichkeit zu anderen Sketchen im Programm?<br />
In letzterem Fall könnte sogar ein<br />
Sketch, der allen die Lachtränen in die Augen<br />
treibt, aus dem Programm verbannt<br />
werden. Der hohe Anspruch an die eigene<br />
Qualität ist immer spürbar. Was außerdem<br />
auffällt: Niemand bemängelt etwas, ohne<br />
direkt einen Lösungsvorschlag mitzuliefern.<br />
Leise ist »Elephant Toilet« nur dann, wenn<br />
es unbedingt nötig ist. Die Gruppe lebt von<br />
sprühender Kreativität, dem gegenseitigen<br />
Anstacheln, dem Willen, aus einem guten<br />
Sketch einen sehr guten zu machen und eine<br />
ordentliche Pointe weiter zuzuspitzen.<br />
Die Freude am kreativen Umgang mit Sprache<br />
kommt auch dann zur Geltung, wenn<br />
eine organisatorische Besprechung wie die<br />
Planung des Probenwochenendes ansteht.<br />
Das Projekt ist zwar mit viel Arbeit verbun-<br />
den, aber es bringt vor allen Dingen eine<br />
große Portion Spaß.<br />
Das gilt auch für den folgenden Abend in<br />
der zweiten Heimat der jungen Kabarettisten.<br />
Dank Jakob Olbrich, der in weiser Voraussicht<br />
einen Tisch reserviert hat, findet<br />
sich trotz Bundesliga-Übertragung ein Platz<br />
im »Sowieso«. Dort ist »Elephant Toilet« sogar<br />
auf einem großen Bild verewigt, das<br />
von einem Videodreh in der Traditionskneipe<br />
stammt. Im Gespräch sind die Auftritte<br />
CAMPUS<br />
im Januar das große Thema, für die das Kabarett<br />
wegen der Brandschutzsanierung der<br />
Uni-Aula schweren Herzens den Veranstaltungsort<br />
wechselt und in den Konzertsaal<br />
des Rathauses zieht, in dem immerhin 200<br />
Zuschauer Platz finden. Die Eintrittspreise<br />
bleiben studentenfreundlich, denn das ist<br />
den Kabarettisten wichtig, auch wenn aus<br />
den Studenten im höheren<br />
Semester, die vor rund<br />
zwei Jahren die Idee hatten,<br />
unter dem Namen<br />
des gehassliebten <strong>Gießener</strong><br />
Bauwerks ein Medizinerkabarett<br />
aus der Taufe<br />
zu heben, inzwischen<br />
größtenteils Berufsanfänger<br />
geworden sind.<br />
Diese Entwicklung schlägt<br />
sich auch thematisch nieder:<br />
Nachdem das erste<br />
Programm mit Sketchen<br />
über die ZVS und Erasmus<br />
studentisch geprägt<br />
war, wuchsen die Themen<br />
mit ihren Schöpfern, die<br />
sich während des zweiten<br />
Programms größtenteils<br />
im Praktischen Jahr am<br />
Ende des Studiums befanden<br />
und auf ihre dort gemachten<br />
Erfahrungen zurückgreifen<br />
konnten. Mit<br />
dem dritten Programm ist<br />
»Elephant Toilet« thematisch<br />
im Berufsleben angekommen.<br />
Dem inhaltlichen Fortschritt<br />
steht Konstanz in<br />
der Ausrichtung gegenüber:<br />
Wie in den vergangenen<br />
Jahren erwartet die<br />
Zuschauer ein hochklassiges<br />
Kabarettprogramm<br />
mit Livemusik, das um<br />
medizinische Themen<br />
mäandert, bei denen auch<br />
Uni-Klinikumsbetreiber<br />
Rhön AG sein Fett wegbekommen<br />
wird, dank einer<br />
Fülle von Referenzen an<br />
die Medienlandschaft und die Popkultur<br />
aber auch für die zugänglich ist, die mit der<br />
Fachterminologie nicht vertraut sind und<br />
schlimme Diagnosen befürchten, wenn von<br />
einem anaphylaktischen Schock oder einem<br />
Zytokinsturm die Rede ist. Nikolai Fritzsche<br />
* * *<br />
Vorstellungen am 16., 17., 25. und 26. Januar<br />
um 20 Uhr. Eintritt: 5 Euro (erm. 3 Euro).<br />
Vorverkauf bei Lehmann’s, Frankfurter Straße<br />
42. Infos unter: elephant-toilet.com<br />
1/2013 streifzug 37
Die Zeitoptimierer<br />
Kein Plan von Mathe und Statistik, aber in Wirtschaftswissenschaften ein-<br />
geschrieben? Dann gibt es vor der nächsten Prüfung nur eine Lösung:<br />
»SpeedRepeat«. Seit 25 Jahren bietet Bernd Giezek mit seiner Firma in<br />
einem wirtschaftswissenschaftlichen Repetitorium Nachhilfe an und hat<br />
schon so manchem Studierenden zu einem Abschluss verholfen.<br />
Wirtschaftswissenschaften erfreuen sich in Gießen sowohl<br />
an der Universität als auch an der THM großer<br />
Beliebtheit; ein beachtlicher Teil der <strong>Gießener</strong> Studierenden<br />
ist in diesem Fach zu Hause. Bei Schwierigkeiten<br />
im mathematischen oder statistischen Bereich,<br />
suchen viele die Hilfe von SpeedRepeat. Das wirtschaftswissenschaftliche<br />
Repetitorium von Prof.<br />
Bernd Giezek dürfte jedem Wirtschaftsstudierenden<br />
ein Begriff sein. Giezek ist der Kopf hinter SpeedRepeat.<br />
Im vergangenen November feierte er sein<br />
25-jähriges Nachhilfe-Jubiläum und hat unzähligen<br />
Studenten geholfen, ihre Prüfungen zu bestehen.<br />
»Wir sehen uns nicht nur als klassische Nachhilfe,<br />
sondern wir sind vor allem Zeitoptimierer. Wir erklären,<br />
wie man am effizientesten und zeitsparendsten<br />
lernt«, bringt Giezek den Wert des Repetitoriums auf<br />
Foto: lad<br />
den Punkt, bei dem die Studierenden in kleinen<br />
Gruppen punktgenau und relevant auf die universitären<br />
Klausuren vorbereitet werden. Und das effektiv:<br />
Sie werden so vorbereitet, dass sie in erster Linie die<br />
Klausuren mit dem kleinstmöglichen Aufwand bestehen.<br />
Erst in zweiter Linie wird an der Note geschliffen.<br />
Das alles geschieht im Rahmen von in der Regel<br />
20 Stunden umfassenden Kursen, die in Vier-Stunden-<br />
Blöcke unterteilt sind. Die Palette ist groß und umfasst<br />
rund 20 unterschiedliche Kurse je Semester für Haupt-<br />
und Nebenfachstudierende. Außer Giezek unterrichten<br />
je nach Semester sechs bis zehn Dozenten auf der<br />
Basis der freien Mitarbeit, die alle einen Wirtschaftsabschluss<br />
in Gießen (Diplom, Bachelor oder Master)<br />
erlangt haben und somit bestens von der Materie und<br />
den konkreten Anforderungen der <strong>Gießener</strong> Klausu-
en Bescheid wissen. Dass die Inhalte topaktuell<br />
sind, versteht sich von selbst.<br />
Zudem gibt es das Paket zu einem überaus<br />
studentenfreundlichen Preis: »Wenn man<br />
bei uns rechtzeitig bucht, bezahlt man weniger<br />
als fünf Euro pro Stunde. Das war unser<br />
Anspruch: Wir wollen, dass sich jeder Student<br />
den Kurs leisten kann«, sagt Giezek.<br />
Insgesamt gibt es drei Tarife, den Normalpreis<br />
(109 Euro), den Frühbuchertarif (89 Euro)<br />
und den Just-in-Time-Preis (99 Euro). Wer<br />
trotz allem durch die<br />
Klausur fällt, kann für<br />
schlappe 20 Euro – also<br />
einen Euro pro Stunde<br />
– den gesamten Repetitoriumskurswiederholen.<br />
Normalerweise<br />
passiert das aber nicht.<br />
Mit einer 25 Jahre<br />
zurückreichenden Geschichte<br />
ist das Wirtschaftsrepetitoriumsogar<br />
eines der ältes -<br />
ten Deutschlands, auch<br />
wenn die Anfänge<br />
durchaus ein wenig<br />
zum Schmunzeln verleiten.<br />
»Aus einer Lerngruppe<br />
heraus hatten<br />
wir die Idee, eine professionelle<br />
Nachhilfe in<br />
Gruppen zu machen –<br />
das war damals neu«,<br />
beschreibt Giezek, wie<br />
er gemeinsam mit<br />
seinem Kommilitonen<br />
Frank Krause Flyer in<br />
der Uni verteilte und<br />
die Interessenten für<br />
eine Gegenleistung von<br />
10 Mark einmal wöchentlich<br />
zu sich nach<br />
Hause einlud. Als<br />
wUnterrichtsraum diente<br />
sein Studentenzimmer in der Liebigstraße,<br />
als Tafel wurde die dunkelfarbige Tür benutzt.<br />
Das war 1987.<br />
Professionell wurde es schließlich nach seinem<br />
Abschluss: »Ich habe nach meinem Examen<br />
entschieden, dass ich das weiterhin<br />
machen möchte. Das ist halt meine Welt«,<br />
erklärt Giezek. Er engagierte drei freie Mitarbeiter,<br />
die die Organisation übernahmen,<br />
und richtete sich ein Büro ein – in der WG<br />
der freien Mitarbeiter in der Frankfurter Straße.<br />
Dozenten suchte er über Studienkollegen.<br />
»Wir haben damals eine Marktlücke<br />
aufgerissen. Es ging sofort von null auf hundert.<br />
Unsere Examensvorbereitungen wurden<br />
gigantisch angenommen«, beschreibt<br />
Giezek den großen Erfolg.<br />
»Wir erklären, wie man<br />
am effizientesten und<br />
zeitsparendsten lernt«<br />
Prof. Bernd Giezek<br />
Vor 15 Jahren erhielt das Repetitorium<br />
schließlich den Namen »SpeedRepeat«.<br />
Fortan wuchs es stetig weiter. Die Zentrale<br />
ist in der Grünberger Straße zu finden, vier<br />
Unterrichtsräume sind in der ganzen Stadt<br />
verteilt.<br />
Als nächstes Projekt ist eine Buchreihe geplant,<br />
die 2013 erscheinen soll. »Sie soll ein<br />
verständlicher Einstieg in unsere Themen<br />
sein. Ich möchte nicht das beste Statistikbuch<br />
schreiben, aber das einfachste«, setzt<br />
Giezek auch da auf den<br />
Faktor Verständlichkeit<br />
und Übersicht. Im Gegensatz<br />
zu den Kursen<br />
wird die Buchreihe aber<br />
nicht konkret auf GießensWirtschaftswissenschaften<br />
fokussiert, sondern<br />
auf das Thema im<br />
<strong>Allgemeine</strong>n und somit<br />
auch für Laien interessant<br />
sein.<br />
Dass auch dieses Projekt<br />
erfolgreich werden<br />
wird, verspricht ein<br />
Blick in die Vita Giezeks.<br />
Alles, was er<br />
bisher angepackt hat,<br />
führte er dank Ideenreichtum,<br />
Hingabe und<br />
Nähe zum Kunden<br />
zu einem Erfolg. Außer<br />
der Gründung von<br />
»SpeedRepeat« wurde<br />
er zum Mitbegründer<br />
von »ECO NECT«, das<br />
mit Sitz in Frankfurt<br />
eines der führenden<br />
Aus- und Weiterbildungsunternehmen<br />
für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer<br />
und Fachanwälte<br />
ist. Giezek ist<br />
bundesweit unterwegs,<br />
um sein Wissen an den Kunden zu bringen.<br />
Des Weiteren ist er Professor für Quantitative<br />
Methoden an der Frankfurter Privathochschule<br />
ISM.<br />
Außerdem hat er auch seine Leidenschaft,<br />
die Musik, zu einem weiteren Standbein gemacht.<br />
Der Mann mit beinahe 30 Jahren<br />
Band-Erfahrung (Bates Motel) gründete den<br />
Musikverlag Noizmakers Music Publishing,<br />
doziert an der <strong>Gießener</strong> Musikakademie<br />
RPJAM und hat bereits mit NBA-Basketballer<br />
Shaquille O’Neill einen Song für das damalige<br />
Deutsche Sport Fernsehen (DSF) produziert.<br />
Ob Giezek dem Superstar nebenbei<br />
ein bisschen Mathe und Statistik beigebracht<br />
hat? Wahrscheinlich schon.<br />
Jan Sommerlad<br />
DREI PFLICHTVER-<br />
ANSTALTUNGEN<br />
von der »Gießen-Seite«<br />
www.wasmachicheigentlichhier.de<br />
Literatur. Medien. Revolution.<br />
Die Nachwehen der Vormärz-Bewegung, die<br />
68er-Bewegung, der Niedergang der DDR oder<br />
die digitale Revolution. Umbrüche, Revolutionen<br />
und kulturelle Entwicklungen bilden das Thema<br />
der Ringvorlesung des Präsidenten der JLU »Literatur.<br />
Medien. Revolution«. Jeder der fünf Vorträge<br />
namenhafter Experten widmet sich einem anderen<br />
Blickwinkel auf bewegende Ereignisse. Im<br />
Januar sprechen Schriftsteller Reinhard Jirgl (»Von<br />
der Idee der Revolution zur Praxis der Regression«,<br />
14. 1.) und Gabriele Becker, Leiterin des<br />
Goethe Instituts Kairo (»Perspektiven des Umbruchs<br />
in der Arabischen Welt«, 28. 1.). Beginn<br />
19.15 Uhr im Uni-Hauptgebäude.<br />
Rampenlicht<br />
Die Bühne ist eröffnet für Rampenlichtdebuts,<br />
genauso wie für erprobte Podestliebhaber.<br />
Hauptsache: die Liebe zum Singen und Liedermachen.<br />
Ob mit Gitarre, E-Piano oder anders,<br />
schon bei der ersten Ausgabe des Singer/Songwriter<br />
Contests im Ulenspiegel zeigten Künstlerinnen<br />
und Künstler ohne Schnörkel, pur und<br />
authentisch ihre Liedermacherkunst. Auf Playback<br />
oder elektronische Unterstützung wird<br />
verzichtet. Am Ende wählt die Publikumsjury<br />
den Sieger aus dem Potpourri der Auftritte. Los<br />
geht es unter Federführung von Peter Klaes am<br />
23. Januar im Ulenspiegel.<br />
Popkultur<br />
Konzert. DJ-<br />
Team. Ausstellung.<br />
Lesung. In<br />
diesem Abend steckt einiges. Dabei steht jedes<br />
einzelne Ereignis für sich und ergänzt die Atmosphäre<br />
des Abends. Auftakt bildet die Vorstellung<br />
der 22. Ausgabe der Anthologie »testcard<br />
– Beiträge zur Popgeschichte« mit dem Titel<br />
»Fleisch« von Jonas Engelmann, feste Institution<br />
als Autor bei SPEX, und Hendrik Otremba,<br />
Sänger der Band Messer, die als das neue Ding<br />
2013 gehypt wird und auch zum Programm<br />
gehört. Begleitend steht die Ausstellung Otrembas.<br />
Die Gruppe Antipop hat das wilde Kunstkombo<br />
am 18. Januar in der Ludwigstraße 6<br />
bereitgestellt.<br />
1/2013 streifzug 39
Broadway, 35394 Gießen<br />
Hohe Tanzkunst, buntes Durcheinander, Blödeleien und Veräppelungen bekannter Nummern.<br />
Unter dem Titel »Crazy Broadway 2« bringt die Tanzschule »Astaire’s« derzeit einmal im<br />
Monat ein Spektakel auf die Bühne. Idee, Kostüme und Bühnenbild – alles ist handgemacht!<br />
Unter dem Titel »Crazy Broadway 2« holt<br />
die Tanzschule »Astaire’s« die große Welt<br />
der Musicals nach Gießen. Und es steckt<br />
noch mehr New York in der Produktion als<br />
die Tänze aus weltbekannten Shows, deren<br />
Heimat der weltberühmte Broadway ist –<br />
auch der Stoff für die Kostüme stammt aus<br />
dem Big Apple. Vor knapp einem Jahr, als<br />
die Planung für die Show abgeschlossen<br />
war, galt es, Kostüme und Requisiten aufzutreiben.<br />
Dass wie beim Vorgänger »Crazy<br />
Broadway« vor einigen Jahren wieder viel<br />
Handarbeit gefragt sein würde, stand für<br />
Michael Schardt, der die Tanzschule mit<br />
seinem Kompagnon Martin Pongs leitet,<br />
von vornherein fest, denn: »Wenn wir alles<br />
hätten nähen und bauen lassen, hätten wir<br />
wahrscheinlich eine Million ausgegeben.«<br />
Eine Low-Budget-Produktion ist »Crazy<br />
Broadway 2« trotzdem nicht geworden. Gut<br />
12 000 Dollar haben Schardt und Pongs al-<br />
40 streifzug 1/2013<br />
lein für den Stoff ausgegeben. Eine gesamte<br />
Woche verbrachten sie dafür in der globalen<br />
Theater- und Musicalmetropole New<br />
York, wo es ganze Straßenzüge gibt, in denen<br />
sich ein Stoffgeschäft ans andere reiht<br />
und kein Wunsch offen bleibt.<br />
Als einige Wochen später unzählige Kisten<br />
mit insgesamt rund 800 Metern Stoff das<br />
Ziel ihrer Reise über den großen Teich erreichten<br />
und in Gießen eintrafen, begann<br />
die nächste Herausforderung: jedes Stück<br />
Stoff dem Kostüm zuzuordnen, für das es<br />
eingeplant war.<br />
In unzähligen Arbeitsstunden nähte das<br />
Team des »Astaire’s« daraus über 400 Kostümteile.<br />
Am aufwendigsten ist zweifellos<br />
das Kostüm des Kraken Ursula aus dem<br />
Musical »Die kleine Meerjungfrau« – es besteht<br />
aus 1566 Einzelteilen und wiegt 30<br />
Kilo. Die aufwendigen und detailverliebt<br />
gestalteten Kostüme zieren insgesamt<br />
500 000 Pailletten, die allesamt einzeln von<br />
Hand verklebt wurden, wobei sechs Heißklebepistolen<br />
das Zeitliche segneten.<br />
Auch im Bereich der Technik wurden weder<br />
Kosten noch Mühen gescheut. Für die Show<br />
schafften Schardt und Pongs zwei Laser an,<br />
die ihren großen Auftritt gleich zu Beginn<br />
haben: Sie durchziehen die Dunkelheit des<br />
Saals mit roten, grünen und blauen Ebenen,<br />
die gemeinsam mit der Musik für die erste<br />
Gänsehaut des Abends sorgen. Die zweite<br />
lässt nicht lange auf sich warten: Bei dem<br />
Tango, den Schardt gemeinsam mit Marei<br />
Dziub durch den ganz in schummriges Rot<br />
getauchten Saal tanzt, zeigen beide, die<br />
wie der Großteil der übrigen Beteiligten auf<br />
die Erfahrungen einer Turniertanzkarriere<br />
zurückgreifen können, ihr ganzes Können.<br />
Wie der Vorgänger wartet »Crazy Broadway<br />
2« mit Szenen und Liedern aus einigen der<br />
bekanntesten Broadway-Musicals auf, da-<br />
Foto: nf
unter Klassiker wie »Sister Act« und<br />
»Grease« ebensowie aktuellere Produktionen<br />
wie »Shrek« und »Rent«. Da besonders<br />
die lustigen Szenen sich bei der ersten Ausgabe<br />
großer Beliebtheit erfreuten, wird der<br />
Komik diesmal mehr Raum gegeben. Da<br />
kann es auch einem Broadway-Hit wie<br />
»Mary Poppins« mal an den Kragen gehen,<br />
der – nicht nur dadurch, dass Schardt die<br />
Mary gibt – ordentlich durch den Kakao gezogen<br />
wird.<br />
Wer sich von der Show hohe Tanzkunst<br />
quer durch alle Stile verspricht, wird nicht<br />
enttäuscht – bekommt aber noch deutlich<br />
mehr geboten: Buntes Durcheinander auf<br />
der Bühne, Blödeleien und Veräppelungen<br />
bekannter Nummern mischen sich mit<br />
schönem Tanzen, wie es in den zahlreichen<br />
Kursen der Tanzschule seit zehn Jahren erlernt<br />
wird. Hinzu kommt das, was Schardt<br />
»große Illusion« nennt. Unter Einsatz selbst<br />
gezimmerter Requisiten wie eines sogenannten<br />
De Kolta Chair werden verblüffende<br />
Zaubertricks wie das Zerschneiden oder<br />
Verschwindenlassen von Personen geschickt<br />
in die Szenen integriert und verleihen<br />
dem Programm eine magische Note.<br />
Für die Überleitungen zwischen den Szenen<br />
aus verschiedenen Musicals sorgt die<br />
Moderation von Matthias Szubries, der<br />
durch seine Erklärungen zur Handlung der<br />
jeweiligen Stücke nicht nur das Publikum<br />
mit Informationen versorgt, sondern nebenbei<br />
auch seinen tanzenden Bühnengenos-<br />
sen die notwendige Zeit verschafft, in der<br />
Garderobe hinter der Bühne ein aufwendiges<br />
Kostüm gegen das nächste einzutauschen.<br />
Besonders Schardt ist hierbei auf den<br />
Moderator angewiesen, denn er muss sich<br />
während eines Abends nicht weniger als<br />
23-mal umziehen.<br />
»Crazy Broadway 2« ist nach »Dinner,<br />
Dance & Magic« und »Crazy Broadway«,<br />
die jeweils mehrere Jahre lang erfolgreich<br />
liefen, die dritte selbst entwickelte abendfüllende<br />
Show des »Astaire’s«. »Abendfüllend«<br />
ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen,<br />
denn Moderator Szubries meint es<br />
völlig ernst, als er erzählt: »Letztes Mal hatte<br />
eine Dame im Voraus für 1 Uhr ein Taxi<br />
bestellt. Das war optimistisch. Sie hat es<br />
nicht bekommen.«<br />
Aber ein echtes Rundumprogramm passt<br />
eben nicht in zwei Stunden, zumal beim<br />
Kartenkauf auch das Abendessen mitgebucht<br />
werden kann. Eine Stunde vor Showbeginn<br />
beginnt das »fliegende Buffet« –<br />
Mitarbeiter des »Astaire’s« tragen beinahe<br />
im Minutentakt neue Köstlichkeiten auf:<br />
Nicht weniger als 16 Fingerfood-Gänge<br />
werden serviert, darunter Hummercremesuppe,<br />
Satéspieße und als Dessert Tiramisú.<br />
Nikola Fritzsche<br />
Die nächste Aufführungen im Jahr 2013 finden<br />
am 26. Januar, 23. Februar, 23. März,<br />
20. April und 25. Mai im »Astaire’s« in der<br />
Grünberger Straße 140 statt. Kartenreservierung<br />
unter Tel. 0641/4941212.<br />
Michael Schardt bereitet sich in der Maske auf die Show vor.<br />
Foto: nf<br />
KULTUR<br />
Premieren im<br />
Theater<br />
Die Verfolgung und Ermordung<br />
Jean Paul Marats<br />
12. Januar, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />
Es ist ein Disput unter Ungleichen: Der<br />
Revolutionär Marat und der Egozentriker<br />
de Sade ereifern sich über Sinn und Unsinn<br />
von Umstürzen und Gewalt und<br />
über die Frage nach einer gerechten<br />
Wirtschafts- und Werteordnung. Mit seinem<br />
Schauspiel landete Peter Weiss vor<br />
rund 50 Jahren einen Welterfolg. Nicht<br />
nur das politische Thema, sondern auch<br />
die ästhetische Form sorgte für Aufsehen.<br />
Was kommt nach dem Sturz der Despoten:<br />
ein geeintes Land, eine neue Staatengemeinschaft,<br />
ein Systemwechsel<br />
oder doch nur das alte Chaos?<br />
Du, Du und Ich<br />
13. Januar, 11 Uhr, Til<br />
»Wir wollen niemals auseinandergehen«,<br />
sang schon Heidi Brühl 1960. Was<br />
aber, wenn die Liebe nicht ewig hält?<br />
Frederikes Eltern wollen sich trennen, sie<br />
sagen, sie haben etwas verloren. Frederike<br />
möchte dieses Verlorene wiederfinden<br />
und träumt sich eine Welt, in der die<br />
Eltern tun müssen, was sie will. Doch als<br />
nicht einmal Zaubersprüche wie »Üttepetüttchen,<br />
Kaninchenpopöchen« helfen,<br />
muss Frederike einsehen: Eltern bleiben<br />
vielleicht nicht für immer zusammen<br />
– aber sie bleiben für immer<br />
Eltern.<br />
Von einem, der auszog,<br />
das Fürchten zu lernen<br />
22. Januar, 10 Uhr, Til<br />
Angst haben, sich fürchten, gruseln –<br />
das sollen Kinder möglichst nicht. Trotzdem<br />
und gerade deshalb erforscht das<br />
Kollektiv SKART in einer so spielerischen<br />
wie anarchischen Version des Grimm-<br />
Märchens »Von einem, der auszog, das<br />
Fürchten zu lernen« kindliche Ängste<br />
und Abwehrmechanismen. Mit ihrem<br />
bewährten Prinzip charmanter Anti-Pädagogik<br />
und einer surrealen und poppigen<br />
Bild- und Soundwelt verwandelt die<br />
junge Künstlergruppe, bestehend<br />
aus ehemaligen Angewandten Theaterwissenschaftlern,<br />
die Bühne in einen<br />
schaurig-komischen Ausnahmezustand.<br />
Weitere Vorstellung: 27. Januar, 11 Uhr<br />
im TiL.<br />
1/2013 streifzug 41
Mach mir den Flieger<br />
Gerade erst ist die Eismaschine durchs Stadion gefahren, die Fläche glänzt wie ein Spiegel.<br />
So einladend das Eis auch aussieht, ich traue mich trotzdem nicht drauf. Ich kriege die Bilder<br />
von Stefan Raab nicht aus dem Kopf, der sich vor ein paar Jahren beim Eiskunstlauf »in Gefahr«<br />
begab. Eine Fußverletzung war die Folge. Darauf möchte ich gerne verzichten. Ebenso<br />
wie auf sein Outfit: ein rosafarbenes Tutu. Hilfe, worauf habe ich mich eingelassen? Heute ist<br />
mein erstes Mal: Die Eiskunstlauf-Stunde im Colonel-Knight-Stadion in Bad Nauheim beginnt!<br />
Ich versuche, meine Festplatte umzuprogrammieren,<br />
denke statt an Raab lieber an Marika<br />
Kilius und Hans-Jürgen Bäumler, das einstige<br />
Traumpaar auf dem Eis. Mein Partner ist deutlich<br />
kleiner als Herr Bäumler. Er geht mir<br />
nicht mal bis zur Hüfte, sorgt aber dafür, dass<br />
ich jetzt doch die ersten Schritte auf dem Eis<br />
wage: Man hat mir einen Pinguin als Lernhilfe<br />
in die Hand oder besser gesagt: vor die Füße<br />
gedrückt. Ich baue trotzdem lieber vor<br />
und frage Trainerin Julia Duchardt vom LSC<br />
Bad Nauheim, worauf ich unbedingt achten<br />
42 streifzug 1/2013<br />
sollte, um nicht sofort auf dem Hintern zu<br />
landen. Ich habe Ratschläge bitter nötig,<br />
denn ich war bisher vielleicht dreimal Schlittschuhlaufen<br />
in meinem Leben, das letzte Mal<br />
vor, ähm, gut 20 Jahren. Inlinern? Rollschuh<br />
fahren? Fehlanzeige! »In die Knie gehen, weit<br />
nach vorne lehnen, und schon mal die Hände<br />
zum Abfangen nach vorne nehmen. Wenn<br />
man sich zu weit nach hinten lehnt, kann es<br />
sein, dass man über die Ferse wegrutscht.<br />
Füße in Pinguin-Stellung: Fersen zusammen,<br />
Fußspitzen auseinander, und jetzt machen<br />
Fotos: Nici Merz<br />
wir erst mal ganz kleine Watschelschritte,<br />
sodass wir sicher vorwärts kommen. Das geht<br />
dann über ins Gleiten.«<br />
Das klappt ganz gut, in geradezu atemberaubender<br />
Geschwindigkeit flitze ich durchs Stadion.<br />
Oder so ähnlich. Die Trainerin bemerkt<br />
auch, wie talentiert ich bin, denn nach nur<br />
zwei Minuten »rechts, links, ganz locker, geradeaus<br />
schauen« darf ich von der Absolute-<br />
Beginners-Gruppe in die nächsthöhere wechseln.<br />
Ich hege die Hoffnung, dass ich mich<br />
am Ende der Stunde bis ins Team der besten
jungen Hobbyläufer vorgeschlittert habe.<br />
Und nächste Woche darf ich vielleicht sogar<br />
schon in die Leistungsgruppe. Olympia, ich<br />
komme!<br />
Dass die Hoffnung zuletzt stirbt, ist gelogen.<br />
Denn nach weiteren zwei Minuten steht felsenfest,<br />
dass ich froh sein kann, wenn ich –<br />
und alle anderen um mich herum – diese<br />
Trainingsstunde ohne größere Blessuren überstehen.<br />
Die Kinder, die mit mir fahren, sind<br />
um die fünf bis acht Jahre alt, und ja, sie stehen<br />
deutlich sicherer auf dem Eis als ich.<br />
Rückwärts fahren steht nun auf dem Programm.<br />
Gute Güte, wie soll das funktionieren?<br />
»Zehenspitzen zusammen«, sagt Julia,<br />
und schon geht’s ab – deutlich schneller, als<br />
mir lieb ist. Als nächstes sollen wir einen<br />
Storch nachahmen und längere Zeit auf einem<br />
Bein gleiten. Hurra, das klingt nach echtem<br />
Eiskunstlauf! Ich muss doch wieder von<br />
Olympia geträumt haben, denn da passiert es<br />
schon: Ich passe eine Millisekunde nicht auf<br />
meine Hände auf und lande auf dem Po. Das<br />
wird zwar das einzige Mal in dieser Stunde<br />
bleiben (ehrlich!), aber unsere Fotografin Nici<br />
Merz schießt gleich mehrere Beweisbilder.<br />
Mit Raus- und Schönreden werde ich nicht<br />
weiterkommen: Elegant sieht anders aus.<br />
Nächstes Problem: Wie komme ich wieder<br />
hoch? »Auf die Knie, mit den Händen abstützen<br />
und hoch«, ruft Julia mir zu. Kein guter<br />
Zeitpunkt, um ihr die nächste Frage zu stellen,<br />
ich mach’s trotzdem: »Wie lange muss<br />
ich eigentlich üben, bis ich richtig gut bin?« –<br />
»Das kann man so nicht sagen. Der eine tut<br />
sich total schwer, der andere stellt sich aufs<br />
Eis und läuft.« Zu welcher Gruppe sie mich<br />
zählt, wird klar, als Julia versucht, mich zu<br />
trösten: »Es ist schwierig, als Erwachsener<br />
einzusteigen. Kinder lernen viel schneller.«<br />
»Meine« Kids des Nachmittags sind übrigens<br />
nicht nur Eisflitzer, sondern auch sozial äußerst<br />
kompetent. Santino (5) und Mia (6) nehmen<br />
mich bei den nächsten Übungen – »Ho-<br />
Von Bad Nauheim<br />
nach Sotchi?<br />
Unsere Redakteurin<br />
Dagmar Bertram übt<br />
den Flieger<br />
cke«, »Eierlaufen« und »Bremsen« – an der<br />
Hand, damit ich nicht wieder das Eis mit<br />
meiner Rückseite küsse.<br />
Und tatsächlich: Mit vereinten Kräften kann<br />
ich zum Ende der Stunde (mehr oder weniger)<br />
problemlos Slalom fahren und mich unter<br />
einer Limbostange durchquetschen. Kritisch<br />
wird’s noch mal beim »Flieger«, bei<br />
dem man auf einem Fuß gleitet und das andere<br />
Bein nach hinten streckt. »Wollen wir<br />
erst mal üben?«, fragt Julia mit Blick auf Fotografin<br />
Nici, die sich diesen Anblick nicht entgehen<br />
lassen will. »Nö«, lautet meine lässige<br />
wie vorschnelle Antwort. Was so leicht aussieht,<br />
ist schwieriger als gedacht. »Wie kriege<br />
ich denn mein Bein hoch?«, frage ich hilflos.<br />
»Zieh die Arme auseinander, um mehr Spannung<br />
in den Körper zu bekommen, so kannst<br />
du besser ausbalancieren«, rät die Expertin.<br />
Ja, es wird. Und zwar so sehr, dass am Ende<br />
nicht ich das Problem bin, sondern Julia, die<br />
fürs Foto parallel zu mir den »Flieger« zeigen<br />
soll: »Ich kann das nicht mehr lange halten«,<br />
ruft sie. Aha! »Das ist mir viel zu langsam.«<br />
Und dann, als mein großer Moment tatsächlich<br />
gekommen ist, als ich endlich, endlich<br />
eine Figur hinbekomme, die nach elegantem<br />
Eiskunstlauf aussieht, schaut die Fotografin<br />
gerade die schon gemachten Bilder durch<br />
und ignoriert mich. Nein, das muss die Nachwelt<br />
doch erfahren! Ich kann eine Pirouette<br />
drehen! Dank der tollen Erklärung von Julia<br />
war das sogar die leichteste Übung: in Tippelschritten<br />
um die eigene Achse drehen, die<br />
erst ausgestreckten Arme langsam zum Körper<br />
ziehen – ich drehe mich!<br />
»Kommst du nächste Woche wieder?« Diese<br />
Frage haben meine Mitfahrer schon zu Beginn<br />
gestellt. Da habe ich noch gesagt: »Nee,<br />
ich bin nur ausnahmsweise da.« Später höre<br />
ich mich sagen: »Mal sehen, es hat viel Spaß<br />
gemacht!« Nur auf das rosafarbene Tutu und<br />
die nächsten Winterspiele – auf die werde ich<br />
verzichten! Dagmar Bertram<br />
SPORTWELT<br />
Eiskunstlauf<br />
Schon seit 5000 Jahren nutzen Menschen<br />
Schlittschuhe, um sich auf vereisten Flächen<br />
fortzubewegen. Die ersten Eislaufschuhe<br />
wurden aus Tierknochen gefertigt,<br />
ein Material, das man teils bis ins 19. Jhd.<br />
verwendete; die Ureinwohner Sibiriens<br />
liefen auf Walrosszähnen, in China benutzte<br />
man Bambusruten. In Nordeuropa<br />
ging man im 14. Jhd. dazu über, hölzerne<br />
Schuhe mit Eisenkufen zu verwenden.<br />
Um vorwärts zu kommen, musste man<br />
sich mit Stöcken abstoßen. Sie wurden<br />
verzichtbar, als die Niederländer um<br />
1500 begannen, Kufen mit zwei Kanten<br />
und einer Nut dazwischen zu benutzen.<br />
Zu dieser Zeit spricht man noch von Eislauf<br />
(mit einer eigenen Schutzpatronin:<br />
der Heiligen Lidwina von Schiedam) –<br />
zur Teilung der Sportart in zwei Disziplinen,<br />
Eiskunstlauf und Eisschnelllauf, kam<br />
es später. Die Entwicklung des Eiskunstlaufens,<br />
bei dem die kunstvolle Ausführung<br />
von Sprüngen, Pirouetten und<br />
Schritten im Mittelpunkt stehen, begann<br />
im 18. Jhd.: Die Kufen erhielten die Form<br />
einer Kurve, was den Läufern Drehungen<br />
und komplizierte Elemente ermöglichte.<br />
Die Sportart wurde vor allem in Großbritannien<br />
vorangetrieben: In Edinburgh<br />
wurde 1742 der erste Eislaufverein gegründet,<br />
in London 1876 die erste Kunsteisbahn<br />
gebaut.<br />
Heute bestehen Kunstlauf-Schlittschuhe<br />
aus steifen Schnürstiefeln, die bis zu den<br />
Waden reichen, und 3 bis 4 mm breiten<br />
Stahlkufen mit gezackten Rändern an der<br />
Spitze. Diese »Zähne« zum besseren Abstoßen<br />
erfand der erste Eiskunstlauf-<br />
Olympiasieger (1908, London): Ulrich<br />
Salchow. Er entwickelte auch einen neuen<br />
Sprung, der nach ihm benannt wurde.<br />
Weitere Sprünge sind Toeloop, Rittberger,<br />
Flip, Lutz und Axel, die mit einfacher,<br />
doppelter, dreifacher und sogar vierfacher<br />
Rotation ausgeführt werden. An Figuren<br />
sind die Biellmann-Pirouette und die Todesspirale<br />
populär. Sechs Disziplinen gibt<br />
es im Eiskunstlauf, darunter Synchroneiskunstlaufen<br />
mit 16 Sportlern und den<br />
Teamwettbewerb, der 2014 in Sotchi erstmals<br />
zum olympischen Programm gehören<br />
wird. Das Kurzprogramm mit Pflichtelementen<br />
ist der erste Teil eines<br />
Wettbewerbs im Einzel. Ihm folgt die Kür.<br />
Wer die Sportart ausprobieren möchte,<br />
kann zum Training des LSC Bad Nauheim<br />
(www.eiskunstlauf-lsc.de) ins Colonel-Knight-Stadion<br />
kommen: immer<br />
dienstags von 16.45 bis 17.45 Uhr. dab<br />
1/2013 streifzug 43
WEIN DES MONATS<br />
Huxeln<br />
statt zaubern<br />
Sind Sie auf der Suche nach einem Stimmungsaufheller?<br />
Nach einem Wein gegen<br />
den Winterblues? Nach einem, der zwar<br />
nicht zaubern, aber immerhin huxeln kann?<br />
Dann sind Sie hier richtig. Heute darf gehuxelt<br />
werden. Gute Laune ist dabei<br />
garantiert.<br />
Das ist das Verdienst vom<br />
alten Fritz, der in den<br />
1950er Jahren einer neuen<br />
Rebsorte, der Züchtung<br />
aus Gutedel und Coutillier<br />
Musque, seinen Namen<br />
lieh: Fritz Huxel baute die<br />
Neuzüchtung als Erster in<br />
Rheinhessen in respektablem<br />
Umfang an. Fortan<br />
hieß die Traube Huxelrebe.<br />
Das seltene Gewächs ist praktisch nur in<br />
Deutschland heimisch. Ein paar Stöcke stehen<br />
in England, dort hat man das richtige<br />
Näschen für Exoten – »Huxel flint dry«<br />
heißt einer. Trockenen Feuerstein gibt es<br />
hierzulande allerdings nicht. Bei uns fir-<br />
Musik<br />
Weinautor<br />
Manfred Merz<br />
zum Zum Süßwein darf es grooven.<br />
Wein<br />
Mit der neuen Scheibe von Nick<br />
Waterhouse: »Times all gone«.<br />
Wenn der Mitzwanziger zum Titelsong<br />
die Gitarre krächzen lässt und seine Stimme erhebt,<br />
ist das roher Rhythmus mit neuem Drive<br />
und kantiger Blues mit guter Laune. Der rheinhessische<br />
Vogelsang zwitschert munter mit. mm<br />
miert die Huxelrebe<br />
als köstliche Variante<br />
für Dessertweine.<br />
Sie garantiert im Idealfall<br />
einen süßen, vollmundigen<br />
und reichhaltigen Nektar. Wie<br />
etwa die Huxelrebe Beerenauslese<br />
aus der Lage Vogelsang vom<br />
rheinhessischen Weingut Meiser.<br />
Wer den Stoff einmal gekostet<br />
hat, will mehr davon.<br />
Im Glas goldgelb; in der Nase<br />
intensiver Duft nach Honig,<br />
Pfirsich und Wiesenblumen; am<br />
Gaumen weich, süß und voller<br />
Schmelz, mit reifer Frucht (Mara-<br />
cuja, Pfirsich) und gut integrierter Säure,<br />
schöner Würze und aromatischen Anklängen<br />
an Honig und Rosinen; das süß-würzige<br />
Finale hat eine gute Länge.<br />
Zum Feigen- und Blauschimmelkäse oder<br />
zu Vanillekipferln ist dieser Süßwein ein<br />
Genuss. Und nebenbei vertreibt er den<br />
Winterblues.<br />
Vinothek Vinothek<br />
Wein<br />
Vinothek<br />
Schreiben Sie an<br />
Manfred Merz:<br />
vinothek@mdv-online.de<br />
des<br />
Monats<br />
Huxelrebe<br />
Beerenauslese Vogelsang<br />
Weingut Meiser, Rheinhessen, 2009,<br />
9,5 Prozent Alkohol, die halbe<br />
Flasche (0,375 Liter) kostet 11,90 Euro,<br />
Bezugsquellen im Internet unter<br />
www.weingut-meiser.de.
Seitdem Sheriff Owens (Arnold Schwarzenegger)<br />
nach einem missglückten Einsatz<br />
seinen Posten beim Los Angeles Police Department<br />
aus Schuldgefühlen aufgegeben<br />
hat, widmet er sein Leben dem beschaulichen<br />
Kampf für Recht und Ordnung im verschlafenen<br />
Grenzstädtchen Sommerton<br />
Junction.<br />
Die Ruhe in der Kleinstadt ist jedoch vorbei<br />
als der berüchtigte Drogenboss Gabriel<br />
Cortez (Eduardo Noriega) aus einem FBI-<br />
Gefängnistransport entkommen kann und<br />
Die Verfolgung läuft.<br />
mit einer Geisel und den Mitgliedern seiner<br />
schwer bewaffneten Gangstergruppe in<br />
Richtung mexikanischer Grenze flieht.<br />
Dabei steuert er geradewegs auf Sommerton<br />
Junction zu …<br />
SPERRSITZ<br />
Kinostart: 31. Januar<br />
Fotos: Fox<br />
Um den gejagten Verbrecher zu stellen,<br />
bevor er über die Grenze nach Mexiko<br />
verschwinden kann, versammelt sich die<br />
gesamte amerikanische Polizeimacht in<br />
Sommerton.<br />
Owens, dessen Kleinstadt-Polizei von den<br />
eintreffenden Truppen für unfähig gehalten<br />
wird, will sich zunächst aus dem Geschehen<br />
heraushalten, stellt sich aber schließlich<br />
seiner Verantwortung und dem unausweichlichen<br />
Duell…<br />
»The Last Stand« entstand unter der Regie<br />
von Kim Jee-Woon und kommt am 31. Januar<br />
in die deutschen Kinos. Der Streifen<br />
ist das lang erwartete Film-Comeback von<br />
Arnold Schwarzenegger. Unterstützt wird<br />
Schwarzenegger dabei von namhaften Stars<br />
wie Zach Gilford, Forest Whitaker, Luis<br />
Guzman, Rodrigo Santoro, Johnny Knoxville<br />
und Eduardo Noriega.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Der streifzug verlost mit den <strong>Gießener</strong><br />
Kinos 3x 2 Tickets für die erste Vorstellung<br />
des Films »The Last Stand« am<br />
31. Januar. Wer den Film sehen möchte,<br />
sollte bis zum 25. Januar eine Karte mit<br />
dem Kennwort »Kino« an streifzug,<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />
oder eine Mail an streifzug@giessenerallgemeine.de<br />
senden. Viel Glück!<br />
1/2013 streifzug 45
SPERRSITZ<br />
Neu im Kino<br />
Gießen<br />
Kinocenter Gießen<br />
Bahnhofstraße 34, Telefon 06 41/7 21 08<br />
Heli<br />
Frankfurter Str. 34, Telefon 06 41/7 45 11<br />
Roxy<br />
Ludwigsplatz 4, Telefon 06 41/3 25 47<br />
www.die-giessener-kinos.de<br />
Kommunales Kino JOKUS<br />
Ostanlage 25 a, Telefon 06 41/3 06-24 95 Der Schlussmacher<br />
Grünberg<br />
Bismarckstraße 10, Telefon 0 64 01/68 69<br />
Komödie – Start: 10. Januar<br />
Lich<br />
Kino »Traumstern«<br />
<strong>Gießener</strong> Straße 15, Telefon<br />
0 64 04/38 10<br />
Weitere Kino-Tipps<br />
finden Sie täglich in der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />
Zeitung oder auf unserer Internetseite unter<br />
www.giessener-allgemeine.de/kino.<br />
präsentieren<br />
DieSchlussmacher Hochzeit unserer<br />
dicksten Freundin<br />
Mittwoch, 09.01.2013<br />
Montag, 22.10.2012 zur Abendvorstellung<br />
zur Abendvorstellung<br />
Eintritt Eintrittinklusive inklusive einem Glas Prosecco!<br />
Männer sind herzlich willkommen!<br />
Kinocenter • Bahnhofstraße 34 • 35390 Gießen<br />
Roxy • Ludwigsplatz 4 • 35390 Gießen<br />
Heli • Frankfurterstraße 34 • 35390 Gießen<br />
Mehr Infos im Kino und unter www.die-giessener-kinos.de<br />
46 streifzug 1/2013<br />
Paul (Matthias Schweighöfer) ist Schlussmacher.<br />
Für eine Berliner Trennungsagentur<br />
übermittelt er den Trennungswunsch<br />
seiner Kunden an deren zukünftige Ex-<br />
Partner. Emotionale Ausbrüche aller Art ist<br />
Paul dadurch gewöhnt, aber privat hält er<br />
seine Freundin Natalie (Catherine de<br />
Léan) vorsichtshalber auf Abstand.<br />
Bei einem seiner Aufträge trifft er auf den<br />
sensiblen und anhänglichen Toto (Milan<br />
Peschel), der die von Paul überbrachte<br />
Trennungsnachricht seiner Freundin Kati<br />
(Nadja Uhl) nicht überwinden kann, und<br />
sich an Pauls Fersen heftet, um nicht allein<br />
zu sein. Dessen Dienstreise quer durch<br />
Deutschland nimmt fortan chaotische Ausmaße<br />
an, denn Toto stellt alles auf den<br />
Kopf. Bald drohen Pauls Karrierepläne zu<br />
zerplatzen und auch ein Happy End mit<br />
Natalie rückt in weite Ferne…
Django Unchained<br />
Tarantino-Western – Start: 17. Januar<br />
Angesiedelt in den Südstaaten, zwei Jahre vor dem Bürgerkrieg, erzählt<br />
»Djanogo Unchained« die Geschichte von Django (J. Foxx),<br />
einem Sklaven, dessen brutale Vergangenheit mit seinen Vorbesitzern<br />
dazu führt, dass er dem deutschstämmigen Kopfgeldjäger Dr.<br />
King Schultz (C. Waltz) Auge in Auge gegenübersteht. Schultz verfolgt<br />
die mordenden Brittle-Brüder und nur Django kann ihn ans<br />
Ziel führen. Schultz sichert sich daher Djangos Hilfe, indem er ihm<br />
verspricht, ihn zu befreien, nachdem er die Brittles gefangen hat –<br />
tot oder lebendig. Nach erfolgreicher Tat löst Schultz sein Versprechen<br />
ein und setzt Django auf freien Fuß. Dennoch nehmen die beiden<br />
Männer nun gemeinsam die meistgesuchten Verbrecher des<br />
Südens ins Visier. Django verliert dabei sein größtes Ziel nicht aus<br />
den Augen: Er will seine Frau Broomhilda (K. Washington) retten,<br />
die er einst an einen Sklavenhändler verloren hat. Ihre Suche führt<br />
sie zu Calvin Candie (L. Di Caprio). Bald ist Django und Schultz eine<br />
heimtückische Organisation auf den Fersen. Quentin Tarantino<br />
schrieb das Drehbuch und führte Regie.<br />
Ritter Rost<br />
SPERRSITZ<br />
3-D-Animationsfilm – Start: 10. Januar<br />
Ritter Rost ist das Unglaubliche gelungen: Unerwartet hat er das<br />
große Ritterturnier gewonnen, ausgerechnet im Duell gegen Prinz<br />
Protz, den eigentlich unschlagbaren Favoriten. Der erweist sich als<br />
schlechter Verlierer und beschuldigt Ritter Rost des Diebstahls und<br />
Betrugs. König Bleifuß entzieht Rost daraufhin seine Ritterlizenz<br />
und lässt seine eiserne Burg schließen. Es kommt noch schlimmer:<br />
Sogar Burgfräulein Bö, sonst verlässliche Retterin in der Not, wendet<br />
sich von ihm ab. Nur auf die Freundschaft von Drache Koks<br />
und Pferd Feuerstuhl kann sich Ritter Rost verlassen: Gemeinsam<br />
wollen sie die Ehre des Ritters wiederherstellen und das Herz der<br />
holden Bö zurückerobern. Dabei erleben sie das größte Abenteuer<br />
ihres Lebens. Der erste Ausflug von Ritter Rost auf die große Leinwand<br />
ist ein packender CG-Animationsfilm in 3D geworden, der<br />
unvergessliche Unterhaltung bietet.<br />
House At The End Of The Street<br />
Elissa (Jennifer Lawrence) und ihre frisch<br />
geschiedene Mutter Sarah (Elisabeth<br />
Shue) sind in ein Traumhaus in einer<br />
beschaulichen Kleinstadt gezogen und<br />
freuen sich über den Neuanfang. Doch<br />
schon bald müssen sie feststellen, dass<br />
der Ort ein düsteres Geheimnis birgt.<br />
Jahre zuvor hat im Nachbarhaus ein<br />
Mädchen seine Eltern getötet und<br />
Psychothriller – Start: 24. Januar<br />
verschwand anschließend spurlos.<br />
Zurück blieb nur der Bruder, Ryan (Max<br />
Thieriot). Gegen den Willen Sarahs<br />
beginnt Elissa eine Beziehung zu dem<br />
zurückgezogen lebenden Ryan und je<br />
näher sie sich kommen, desto mehr<br />
mysteriöse Details offenbaren sich.<br />
Tiefer und tiefer geraten alle Beteiligten<br />
in ein abgründiges Geheimnis.<br />
1/2013 streifzug 47
Pizzeria Roma<br />
Empfehlung aus streifzug Oktober 2012<br />
Neu ab 7. Januar auf Wunsch alle<br />
Pizzen mit Vollkornteig!<br />
Über 20 Pasta gerichte z. B.:<br />
Napolitana mit Tomatensauce<br />
Bolognese mit einer frischen Hackfl eischsauce<br />
Gorgonzola mit Gorgonzola-Sahnesauce<br />
Carbonara mit Schinken, Eigelb, Sahnesauce<br />
Arrabbiata mit Schinken, frischen Champignons,<br />
Hackfl eisch, Sahnesauce<br />
Tonno mit Thunfi sch, Zwiebeln, Kapern,<br />
Oliven, Tomatensauce<br />
Scampimit Tomatensauce, Scampi, Knoblauch<br />
alla Chef mit Tomatensahnesauce, Hähnchenbrust-<br />
fi let, frischen Champignons, Knoblauch<br />
Jewe il s als Penn e, Sp aghe tt i<br />
oder Tagliatelle.<br />
Al le Pa s ta ge richte we rde n mit Ruco la,<br />
Parmesan und Tomaten serviert.<br />
Auswahl aus unseren<br />
Spezialitäten z. B.:<br />
Hausgemachte Lasagne,<br />
Tortelloni und Gnocci<br />
Bruschetta alla Roma mit frischen<br />
Tomaten, Knoblauch, Zwiebeln, Mozzarella<br />
Champignonsuppe mit frischen<br />
Champignons, Sahne<br />
Artischocken Vegetale Artischocken mit<br />
frischen Champignons, frischem Paprika, Tomatensauce<br />
und Käse überbacken<br />
Artischocken alla Chef Artischocken mit<br />
Schinken, Peperoniwurst und Käse überbacken<br />
Unser Angebot: Vorspeisen, Salate<br />
über 20 verschiedene Pizzen, reichhaltige<br />
Getränkeauswahl.<br />
Pizzen in 28 cm Ø, 32 cm Ø und als<br />
Partypizza.<br />
Alle Speisen auch zum Mitnehmen.<br />
Gutschein!<br />
Für einen Espresso nach<br />
dem Essen. Bitte bringen<br />
Sie diesen Coupon mit.<br />
Brandplatz 9 · 35390 Gießen · Telefon 06 41/3 75 04 · Kein Ruhetag!<br />
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 12 bis 14.30 Uhr und von 17 bis 22 Uhr sowie Sa. und So. von 12 bis 22 Uhr