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die Ende 2011 in Deutschland installiert waren, stehen 55 auf See, und<br />
drei von ihnen waren noch nicht einmal an das Strom<strong>net</strong>z angeschlossen.<br />
Kurz: Auf 400 Windräder an Land kommt eines auf See. Während<br />
im Meer noch Pionierarbeit geleistet wird, geht die Windkraft an Land<br />
in die zweite Generation. Die Betreiber ersetzen 20 Jahre alte Windräder<br />
durch neue, leistungsfähigere Modelle. Offshore-Wind hat Nachholbedarf.<br />
Das heißt aber auch: Es gibt einiges zu tun.<br />
Marcus Delin hat sich die Offshore-Branche gezielt ausgesucht.<br />
„Wer im Management bei so großen Projekten in der Fertigung<br />
arbeiten möchte, hat in Norddeutschland kaum Alternativen.<br />
Die Offshore-Windindustrie zieht die gesamte Kompetenz in der<br />
Region zusammen, und die wird noch eine Weile hierbleiben“, sagt<br />
Delin. Nach seinem Diplom als Wirtschaftsingenieur promovierte<br />
Delin in den Ingenieurwissenschaften und arbeitete bis 2007 an der<br />
Uni in Rostock. Er hätte als Experte in einer Fachabteilung arbeiten<br />
können, doch es zog ihn in die Fertigung. Er arbeitete in einer Werft<br />
für Luxusjachten und bei einem Hersteller von Windkraftanlagen,<br />
bevor er sich bei seinem jetzigen Arbeitgeber bewarb.<br />
Bremerhaven ist ein Zentrum der Branche. In stillgelegte Hallen<br />
der Werftindustrie sind Offshore-Fertigung und Zulieferer eingezogen.<br />
Hafengesellschaften bauen ihre Kapazitäten aus. Die Branche ordert<br />
Spezialschiffe und bucht für die Besatzungen der Bauplattformen<br />
Helikopterflüge. Die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers<br />
schätzt, dass 2021 mehr als 33.000 Arbeitsplätze von der Offshore-Windkraft<br />
abhängen werden – 2010 waren es 15.000.<br />
H O C H S C H U L<br />
A N Z E I G E R 36<br />
zukunftsbranche gesucht, Job gefunden: alexander spitzy, hier in der nähe seines büros in<br />
hamburg, kümmert sich um die kredite für den windpark in der nordsee.<br />
WiND sTaTT iNVesTMeNTBaNK<br />
Alexander Spitzy, 30, hat ein helles, kleines Büro in der HafenCity in<br />
Hamburg. Aus dem Fenster blickt man auf die Speicherstadt. An den<br />
Wänden hängen Pläne von Kabeln und von der Transformatorenstation,<br />
die einmal den Strom der Windräder auf See aufnehmen und<br />
weiterleiten wird. Spitzy, mit schwarzer Anzughose, hellblauem fein<br />
kariertem Hemd, steht von seinem Schreibtischstuhl auf. Marcus Delin<br />
kennt er gut. Sie sind Kollegen in derselben Firma, und doch<br />
könnte ihre Arbeit kaum unterschiedlicher sein. Spitzy ist kaufmännischer<br />
Projektleiter für den Windpark, er koordiniert das Budget,<br />
erstattet Banken und Gesellschaftern Bericht. Er ist das kaufmännische<br />
Pendant zu Marcus Delin.<br />
Spitzy stammt aus Österreich. Nach seinem BWL-Studium in<br />
Wien war sein erster Impuls, in einer Investmentbank zu arbeiten.<br />
„Das schnelle Geld hat mich gelockt, doch dann kam die US-Immo-