Beide. - FAZ.net
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Supersatz<br />
WIE HABEN SIE DAS GEMACHT?<br />
b w l - s t u d i u M<br />
b e r l i n<br />
A R R I E R E<br />
„Mein Leben besteht,<br />
wenn man es zusammenfasst,<br />
aus einem<br />
einzigen großen,<br />
fetten Telefonanruf.“<br />
D o n a l D t r U m p , 6 6 ,<br />
i m m o b i l i e n - t y C o o n<br />
a u s l a n d s P r a k t i k u M<br />
h Y a t t - h o t e l P a r i s<br />
t r a i n e e - P r o G r a M M<br />
h a n n o v e r<br />
Rubina Rewari, 29, wollte schon immer im Tourismus arbeiten,<br />
jetzt hat sie einen Marketing-Job bei TUI. Und so hat es geklappt …<br />
Als ich mit meinem Studium angefangen habe, wusste ich noch nicht, wohin<br />
ich später einmal möchte. Also habe ich ganz bodenständig BWL in Berlin<br />
studiert und nebenher Verschiedenes ausprobiert, Automobilindustrie<br />
und Einzelhandel zum Beispiel. Aber irgendwie bin ich immer wieder im<br />
Tourismus gelandet. Das war wie ein roter Faden in meinem Leben, schon<br />
meine Nebenjobs waren im Hotel und im Reisebüro. Für ein Auslandspraktikum<br />
bin ich dann nach Paris gegangen und habe dort im Hyatt gearbeitet.<br />
Ich treffe gern Menschen aus verschiedenen Ländern und bin schon als<br />
Kind viel gereist, da kann man sich natürlich leicht mit den Kunden<br />
identifizieren.<br />
Also habe ich mich nach Studienende auf eine einjährige Trainee-<br />
Stelle im Vertrieb von TUI beworben. Am Tag des Assessment-Centers war<br />
ich extrem aufgeregt. Wenn man bei TUI reinkommt, steht man in einer Halle,<br />
die von Tageslicht durchflutet ist, das hatte für mich gleich so eine weltof-<br />
P r o t o k o l l : f r a n z i s k a b u l b a n<br />
HEADHuNTER-TAlk<br />
Dr. Christine Stimpel, 51, ist Managing Partner bei Heidrick &<br />
Struggles und Vorstand der Personalberater-Organisation AESC.<br />
Für sie ist das große Thema der kommenden Jahre: Diversity.<br />
Seit etwa drei Jahren merken wir Personalberater ganz deutlich, dass die Frauenquotendebatte<br />
in den Führungsebenen angekommen ist. Manche Firmen aus den USA legen sogar in den Verträgen<br />
mit uns fest, dass eine Frau in der Endrunde dabei sein muss. In vielen Bereichen gibt es<br />
hervorragende weibliche Talente, und die finden wir auch. Allerdings muss die Bereitschaft<br />
von Unternehmen größer werden, vom klassischen Wunschlebenslauf der Kandidaten abzuweichen.<br />
Denn Frauenkarrieren sind manchmal anders. Sie werden zum Beispiel zwischendurch<br />
Beraterinnen oder machen sich selbstständig, um den Ort nicht wechseln zu müssen. Wer<br />
sich als junge Frau strategisch geschickt aufstellen möchte, sollte früh ins Ausland gehen. Führungspersonal<br />
mit relevanten Arbeitserfahrungen in Asien wird dringend gesucht, egal ob Männer<br />
oder Frauen. Für Frauen gilt aber in besonderem Maße: Geht in die Operative! Sucht<br />
euch Funktionen außerhalb der klassischen weiblichen Domänen wie Marketing, Personal oder<br />
Kommunikation. Scheut euch nicht vor Geschäftsführungsverantwortung oder Vertrieb, arbeitet<br />
da, wo im Unternehmen über das Geld entschieden wird. Denn das sind die Positionen, mit<br />
denen es später ganz nach oben geht.<br />
H O C H S C H U L<br />
A N Z E I G E R 30<br />
r e f e r e n t i n P a r t n e r M a r k e t i n G<br />
h a n n o v e r<br />
fene Atmosphäre, und die Leute wirkten <strong>net</strong>t, da wollte ich unbedingt arbeiten<br />
– und das hat zum Glück geklappt.<br />
Als Trainee hat man einige Seminare mit übergeord<strong>net</strong>en Themenblöcken,<br />
also zum Beispiel Projektmanagement. Die Abläufe im Unternehmen<br />
lernt man dann bei Praxiseinsätzen in verschiedenen Abteilungen kennen. So<br />
ein Einsatz kann eine Woche oder drei Monate dauern. Ich fand immer die Abteilungen<br />
besonders spannend, in denen es um Marketing ging und wo man<br />
gesehen hat, wie die Kunden auf unsere Produkte reagieren. Bei einem hatte<br />
ich zum Beispiel viel Kontakt mit Reisebüros und habe gemerkt, was draußen<br />
gut ankommt. Vor allem meine Praktika haben mir sehr dabei geholfen, einschätzen<br />
zu können, wie die Reisebüros und Hotels mit unseren Vorschlägen<br />
arbeiten. Jedem, der auch so ein allgemeines Studium macht, würde ich deshalb<br />
empfehlen: Erst einmal mit verschiedenen Praktika rumprobieren – und<br />
sich dann auf die Sache spezialisieren, die einen nicht mehr loslässt.<br />
f o t o : P r i v a t ; i l l u s t r a t i o n : M a t t h i a s s e i f a r t h