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Beide. - FAZ.net

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ein auto hebt ab: in den räumen oberhalb<br />

der boxen beurteilen design-richter form<br />

und fertigung des rennwagens.<br />

H O C H S C H U L<br />

A N Z E I G E R 16<br />

und verlässt den Parcours. „Definitely a good performance“,<br />

findet der Stadionsprecher. Applaus von<br />

der Tribüne. Immerhin sind die Berliner heute erst<br />

das dritte Team, das die volle Distanz geschafft hat.<br />

Ein paar Minuten später kommt Christoph als<br />

erster Fahrer von der Strecke zu seinen Teamkollegen.<br />

„Du geile Sau“, ruft einer. Jana tanzt, hüpft<br />

und rennt im Kreis. Konstantin und Paul schieben<br />

derweil den Wagen in den Abstellbereich. Eine<br />

letzte Prüfung steht dem Team jetzt noch bevor: An<br />

der Tankstelle wird Sprit nachgefüllt, um den Verbrauch<br />

während des Rennens zu messen. 3,9 Liter<br />

– ein Wert, der neben der gefahrenen Zeit auch mit<br />

in die Bewertung eingehen wird. Nach ein paar Minuten<br />

kommt dann auch Paul zu seinen Kollegen.<br />

Sein Gesicht ist dunkelrot angelaufen, und man<br />

weiß nicht, ob es an der Hitze in der engen Rennfahrerkluft<br />

oder an Pauls Verlegenheit liegt. „Paule!“,<br />

schreien Jana und die anderen. Allgemeines<br />

Abklatschen und Umarmungen. Dann steckt sich<br />

Paul eine Zigarette an und grinst dazu, als hätte er<br />

gerade ein Formel-1-Rennen gewonnen.<br />

Noch einige Stunden lang wird die Konkurrenz<br />

an diesem Sonntag ihre Rennwagen durch den<br />

Parcours auf dem Hockenheimring jagen. Am Ende<br />

steht das Team der Uni Rochester ganz oben auf der<br />

Ergebnisliste: 22 Minuten und 39 Sekunden hat ihr<br />

Wagen für die Strecke gebraucht, 13 Sekunden weniger<br />

als das zweitplatzierte Team von der Uni Stuttgart.<br />

Die TU Berlin liegt mit 29 Minuten und 15 Sekunden<br />

auf Platz 37, vor den Teams aus Trondheim<br />

und Mumbai. Das ist zwar die drittschlechteste Zeit,<br />

aber trotzdem ein Erfolg: 38 Rennwagen haben es<br />

heute gar nicht ins Ziel geschafft, darunter Favoriten<br />

wie das Team der TU Graz.<br />

Zusammen mit den Ergebnissen aus den anderen<br />

Prüfungen landet das Team „Fasttube“ am<br />

Ende auf dem 33. Platz. Und jetzt? Erst mal feiern.<br />

Einer der Sponsoren lädt am Sonntagabend wie jedes<br />

Jahr zur Abschlussparty über den Boxen an der<br />

Rennstrecke. Morgen wird das Team den Wagen<br />

dann wieder in einen Kleintransporter verstauen,<br />

sein Zeltlager neben dem Hockenheimring abbrechen<br />

und zurück nach Berlin fahren. Dort werden<br />

die Teammitglieder ihr Auto überholen, ein paar<br />

Probleme beseitigen, und bei der Formula Student<br />

in Italien noch einmal antreten. Danach beginnt<br />

schon wieder die Planung für die nächste Saison.<br />

Konstantin und Jana werden dann nicht mehr<br />

dabei sein. Bei ihnen stehen jetzt Studieren und die<br />

Bachelor-Prüfungen auf dem Programm. Und in ein<br />

paar Jahren beginnt für sie das Rennen um Jobs in<br />

der Industrie. Konstantin will nicht in einem großen<br />

Konzern arbeiten und sein ganzes Berufsleben lang

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