Beide. - FAZ.net
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londe Ostfriesin aus Aurich mit krächzender<br />
Stimme. „Ich war nervös für alle 30<br />
Leute im Team.“ Als sie dann mit ihrem<br />
Vortrag starten wollte, streikte erst mal die<br />
Technik, und als nach 20 Minuten plötzlich<br />
doch noch alles funktionierte, hatte sie<br />
sich mit ihren Prüfern „schon fast angefreundet“.<br />
Die fanden die LEGO-Idee gut,<br />
hätten sich aber eine genauere Marktanalyse<br />
und einen detaillierten Plan für die<br />
spätere Fertigung des Autos gewünscht.<br />
Die Ansprüche sind hoch in Hockenheim.<br />
Auf der Rennstrecke hat Wagen 55<br />
inzwischen die achte Runde vollendet.<br />
„Last Lap“, letzte Runde, steht auf dem<br />
Plakat, das einer der Streckenposten beim Vorbeifahren in Christophs<br />
Richtung hält. Der gibt noch mal richtig Gas und verschwindet<br />
wieder für einige Momente aus dem Blickfeld seiner<br />
Teamkollegen am Streckenrand. Etwas mehr als eine Minute<br />
dauert es, bis er erneut am Ziel ankommt und in die abgetrennte<br />
Parkbucht rollt, um seinen Platz für den zweiten Fahrer zu räumen.<br />
Jetzt muss alles schnell gehen: Wagen stoppen, Motor ausschalten,<br />
aussteigen. Drei Minuten darf der Fahrerwechsel maximal<br />
dauern. Neben dem Auto steht Paul bereit, der wie Christoph<br />
in einem Overall aus der feuerfesten Kunstfaser Nomex steckt.<br />
Paul Schulze ist 20, studiert im zweiten Semester Verkehrswesen<br />
und hat zwei Eigenschaften, die ihn zum idealen Fahrer<br />
machen: Er traut sich was, und er wiegt nur 65 Kilo. Außerdem<br />
bringt er Motorsport-Erfahrung mit: „Das hat bei mir schon früh<br />
angefangen“, sagt Paul, der aussieht wie der kleine Bruder von<br />
Toni Kroos und gewöhnlich wenig Worte macht. „Mein Vater<br />
und mein Onkel sind beide Kfz-Mechaniker, und ich war schon<br />
als Kind oft in der Werkstatt.“ Kart gefahren sei er auch, und mit<br />
seinem Vater baue er seit anderthalb Jahren einen alten BMW<br />
zum Rennauto um. Wenn er irgendwann einmal fertig ist, wollen<br />
die beiden damit auf dem Lausitzring Rennen fahren. Klar, dass<br />
Paul hellhörig wurde, als er letztes Jahr auf der Internationalen<br />
Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main das Berliner Team<br />
kennenlernte. Da wollte er mitmachen. So kam es, dass Paul<br />
schon im September 2011 Mitglied im Team wurde – noch bevor<br />
sein erstes Semester überhaupt begonnen hatte. Jana erinnert sich<br />
genau an seinen ersten Besuch beim Team: „Er saß die ganze Zeit<br />
still da und hat nur eine Frage gestellt: Wer fährt in Hockenheim<br />
den Wagen?“<br />
Jetzt ist er am Ziel. Paul steigt in den Wagen und schnallt<br />
sich an. Ein Streckenposten kontrolliert, ob der Gurt straff ist und<br />
sein Helm richtig sitzt. Alles bestens, es kann losgehen. Nun<br />
kommt der Moment, der vielen anderen Teams zum Verhängnis<br />
wurde: Motor anlassen. Die Prozedur ist viel komplizierter als<br />
bei einem normalen Auto: Erst müssen zwei Hauptschalter umgelegt<br />
werden, um den Stromkreis zu schließen. Ein schwarzer<br />
Knopf im Cockpit aktiviert dann die Zündung. Zum Schluss<br />
muss Paul den Starter betätigen: Ein kurzer Druck auf den roten<br />
Knopf am Armaturenbrett erweckt den 55 PS starken Einzylinder-Motorradmotor<br />
von BMW wieder zum Leben. Er gehört zu<br />
den wenigen Teilen des Autos, die die Berliner nicht selbst gebaut<br />
haben. In der Vergangenheit haben sich manche Teams auch am<br />
Motorbau versucht – aber mit eher mäßigem Erfolg. Paul rollt<br />
knatternd in Richtung Strecke und wartet darauf, dass der Mann<br />
Ein bisschen LEGO<br />
und ein bisschen<br />
IKEA: Das ist die<br />
Idee des Rennwagens,<br />
der<br />
später als Bausatz<br />
in Serie gehen soll.<br />
H O C H S C H U L<br />
A N Z E I G E R 13<br />
an der Startlinie die grüne Fahne hebt und<br />
ihm den Weg freigibt. Dann kann es losgehen.<br />
Paul ist jetzt endlich im Rennen.<br />
Konstantin saß zwar als einer der Ersten<br />
in dem neuen Wagen, hatte aber keine<br />
Ambitionen, selbst der Fahrer zu werden.<br />
Zu laut, zu viele Vibrationen. Ihn fasziniert<br />
es mehr, den Dingen auf den Grund zu gehen.<br />
„Bei der Formula Student machen<br />
Leute mit, die jeden Tag etwas Neues entdecken<br />
wollen“, sagt er. „Das trifft auch auf<br />
mich zu.“ Als Fertigungsleiter des Teams<br />
war er dafür verantwortlich, die Produktion<br />
der Teile bei den Sponsoren des Teams zu<br />
organisieren und für eine hohe Verarbeitungsqualität<br />
zu sorgen. Er ist der inoffizielle Cheftechniker des<br />
Teams: Wenn es Fragen gibt, kommen die anderen meist zu ihm. Es<br />
gibt kaum ein Teil an dem Wagen, über das er zusammen mit seinen<br />
Mitstreitern nicht intensiv gebrütet hätte. Vor allem am Gewicht hat<br />
das Team monatelang gearbeitet: Plastik- statt Metallschrauben<br />
sparen 300 bis 400 Gramm, Spezialbolzen statt Metallschrauben<br />
noch mal rund 200 Gramm. Durch alle Bauteile haben sie sich<br />
durchgearbeitet, bis das Auto am Ende exakt 199,9 Kilo schwer war<br />
– rund 50 Kilo weniger als ihr Wagen aus dem Vorjahr.<br />
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