VERFASSUNGSWIDRIG! - Taxi Aktuell
VERFASSUNGSWIDRIG! - Taxi Aktuell
VERFASSUNGSWIDRIG! - Taxi Aktuell
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Ausgabe 07 / 2006<br />
RechenkünstleR<br />
4,99€ oder 6,74€ pro Stunde bei Krankenfahrten!<br />
Muss man da rechnen können?<br />
Interviewanfrage an den Wirtschaftsminister von<br />
Schleswig-Holstein, Dietrich Austermann.<br />
BeRlin<br />
Die Pleitewelle hält an!<br />
Versprechungen, oder leere Worte?<br />
Ein Interview mit Friedbert Pflüger,<br />
Herausforderer von Klaus Wowereit.<br />
Anne Taraske sagt: „Schluss mit unlustig!“<br />
Als Vorstand des großen Landesverbandes<br />
LHT Hamburg, wechselt sie als Unternehmerin<br />
vom BZP zum TVD.<br />
1. Jahrgang • 3. Ausgabe 2006<br />
Journal des TVD – <strong>Taxi</strong> Verband Deutschland<br />
Fachblatt und Sprachrohr<br />
des deutschen <strong>Taxi</strong>- und<br />
M i e t w a g e n g e w e r b e s<br />
<strong>VERFASSUNGSWIDRIG</strong>!<br />
Krankenbeförderung massiv unter <strong>Taxi</strong>tarif !<br />
Das bringt den TVD Baden-Wür ttemberg auf die Barrikaden<br />
und den TVD Schleswig-Holstein auf die Deiche<br />
kuRswechsel Die Bahn kommt!<br />
Um Abzuzocken!
Motiv T7/02<br />
www.volkswagen-taxi.de<br />
Mein <strong>Taxi</strong>...<br />
...hätten Sie gar nicht erkannt? Ist ja auch nur ein Teil davon. Nämlich der Teil, den ich beim Kauf meines Volkswagen<br />
<strong>Taxi</strong>s gespart habe. Und dafür habe ich mir einen langjährigen Wunsch erfüllt: einen Tauchkurs auf den Malediven.<br />
Egal welches Modell Sie fahren – mit Volkswagen fährt es sich bequem, komfortabel und sparsam. Das spüren Sie nicht<br />
nur beim Kauf, sondern jeden Monat bei der Abrechnung Ihrer Betriebskosten.<br />
Die <strong>Taxi</strong>-Modelle von Volkswagen
<strong>Taxi</strong>Spiegel<br />
Die Henker der <strong>Taxi</strong>wirtschaft<br />
Nur manche Landkreise, Städte und Gemeinden kommen<br />
tatsächlich auf die Idee sich eingehend mit der Wirtschaftlichkeit<br />
ihres lokalen <strong>Taxi</strong>gewerbes zu beschäftigen. Wenn, – dann<br />
wird in der Regel die Hamburger Firma »Linne & Krause«<br />
beauftragt. Deren Ergebnisse sind, Land auf – Land ab, fast<br />
immer vergleichend eindeutig:<br />
· Es gibt ein Überangebot an <strong>Taxi</strong>s.<br />
· Die erforderliche Nachfrage ist nicht<br />
vorhanden.<br />
· Die <strong>Taxi</strong>tarife sind teilweise zu gering.<br />
Nur scheint das kaum jemanden zu interessieren. Gerade<br />
die drei größten Städte der Republik kümmern sich einen<br />
Kehricht darum: In Hamburg und Berlin gilt nach wie vor<br />
die Konzessionsfreigabe. In München, sowie einem großen<br />
Teil der Restrepublik blüht »der graue Markt« des Konzessionshandels.<br />
Daran ändert auch keine teure Studie etwas.<br />
Finanzämter und Insolvenzverwalter, als Gläubiger und Profit<br />
orientierter Kanzleien von zahlungsunfähigen <strong>Taxi</strong>unternehmen,<br />
mischen im großen Stil mit. Die Wirtschaftlichkeit<br />
des <strong>Taxi</strong>gewerbes wird kopflos und eigennützig geopfert.<br />
Die Behörden zeigen sich als Erfüllungsgehilfen<br />
und servieren weiter mit ihrer Konzessionsvergabe<br />
– Henkersmahlzeiten!<br />
Teure <strong>Taxi</strong>funktionäre<br />
Das große Geld machen die <strong>Taxi</strong>funktionäre vieler, großer<br />
<strong>Taxi</strong>zentralen. Die Beiträge ihrer Mitglieder verrechnen sie<br />
zumeist zu ihren eigenen Gunsten. Sie haben oft keine Konzepte<br />
und haben kein Interesse das »<strong>Taxi</strong>gewerbe der Zukunft«<br />
mitzugestalten. Aber: Sie haben in ihrer Region die Macht,<br />
– wie Platzhirsche! Der großkotzige Depp vom Standplatz,<br />
der einmal da Beirat und ein anderes Mal da Aufsichtsrat und<br />
dummerweise auch mal Vorstand ist, kann abdanken! Ganz<br />
anders bewegen sich kleinere <strong>Taxi</strong>zentralen, die den Kunden<br />
jeden individuellen <strong>Taxi</strong>service anbieten können. In der Zukunft<br />
wird der kreative Wettbewerb die gegenwärtig großen<br />
Zentralen vernichten! Kleinere Zentralen werden die alten,<br />
unbeweglichen <strong>Taxi</strong>zentralen ablösen. Wer noch an sie glaubt,<br />
wird in Zukunft noch länger stehen! <strong>Taxi</strong>funktionäre und Geschäftsführer<br />
werden nur noch an Resultaten gemessen. Wir<br />
brauchen Ideen und keine sinnfreien Redner, – in der Verantwortung<br />
für jeden Arbeitsplatz. Das momentane Tagesgeschäft<br />
”Warten-Fahren-Kassieren-Warten“ verabschiedet sich weiter<br />
in die Vergangenheit. Funktionärsfreie Strukturen und zufriedene<br />
Stammkunden werden das <strong>Taxi</strong>gewerbe in den kommenden<br />
Jahren völlig verändern und die Zukunft mitbestimmen.<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die Heuschreckenplage hat immer Saison<br />
Nicht nur die Flughäfen versuchen weiter das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
für ihr rein wirtschaftliches Interesse zu drangsalieren. Keine<br />
ÖPNV-Firma hat den Steuerzahler jemals so viel Geld gekostet<br />
wie die »Deutsche Bahn« (DB) und verschlingt weiter<br />
Steuergelder und Gelder der Sozialkassen in den nächsten<br />
Jahrzehnten.<br />
Keine Feier ohne Geier! Die DB will jetzt offensichtlich auch<br />
mit abzocken. Am Wiesbadener Hauptbahnhof hat die DB<br />
den <strong>Taxi</strong>standplatz auf 15 <strong>Taxi</strong>s begrenzen. Nach einer Forderung<br />
von sagenhaften 53.000 € pro Jahr haben sie den Bahnhofsstandplatz<br />
für ein Anfangsgebot von 15 <strong>Taxi</strong>plätzen – für<br />
9.000 € ausgeschrieben. Die DB sagt, dass „für diesen Provinzbahnhof<br />
15 <strong>Taxi</strong>plätze völlig ausreichen“. Aber sie wollen<br />
höchstmöglich profitieren. Das Ergebnis auf der ”Abzocker-<br />
Skala“ ist nach oben hin offen. Text Seite 26)<br />
Angeschnallt oder durchgeknallt?<br />
„Gurt, - oder nicht Gurt?“ ... das ist hier nicht die Frage. Die<br />
Gurtpflicht muss für jeden Autofahrer eine Selbstverständlichkeit<br />
sein. Wer die Sicherheit und ihre Vorkehrungen nicht<br />
verinnerlicht hat, der ist im Extremfall selbst Schuld. Grausam<br />
ist, dass der »<strong>Taxi</strong>-Oberdampfplauderer Deutschlands« kein<br />
anderes Thema bei der »AMI in Leipzig« kompetent besetzen<br />
konnte. Mit den Themen ”Gurtpflicht für <strong>Taxi</strong>fahrer“ und<br />
”Krankenfahrten in BZP-Qualität“ wird er das <strong>Taxi</strong>gewerbe in<br />
Deutschland kaum retten können.<br />
Krankenfahrten? Gerne zum <strong>Taxi</strong>tarif!<br />
Die Bewertungsmaßstäbe, die nach § 51 Absatz 2 und nach<br />
§ 39 Absatz 2 des PBefG ebenso berücksichtigt werden müssen<br />
und auch diesbezüglich schon das Bundesverfassungsgericht<br />
beschäftigt haben und von diesem höchsten Organ interpretationsfrei<br />
ausgedrückt wurden, sind eindeutig:<br />
„Die Entgelte müssen so festgesetzt werden, dass sie zumindest<br />
kostendeckend sind; die vom Gesetz im öffentlichen<br />
Interesse gewünschte Erhaltung der Leistungsfähigkeit und<br />
Leistungswilligkeit der Unternehmer gebietet darüber hinaus<br />
die Veranschlagung von angemessenen Gewinnspannen und<br />
Aufwendungen für notwendige technische Entwicklungen,<br />
deren Höhe unter Berücksichtigung herkömmlicher einschlägiger<br />
und repräsentativer Erfahrungswerte anzusetzen sind.<br />
Dazu hat die Abstimmung mit den öffentlichen Verkehrsinteressen<br />
und dem Gemeinwohl hinzuzutreten, die nach pflichtgemäßen<br />
Ermessen unter Würdigung auch der regionalen<br />
oder örtlichen Gegebenheiten zu treffen ist (BVerfG VRS 51,<br />
167, 172f.).“
taxiaktuell 07/2006<br />
Und Nun Herr Ströbele,<br />
einmal bitte exklusiv<br />
für unsere deutschen und türkischen<br />
Verbandsmitglieder.<br />
die neue deutsche Nationalhymne<br />
auf türkisch ... Eins-zwo-drei ...<br />
Und Singen!<br />
Neulich in Berlin<br />
Türkiye, Almanya<br />
heryerden üstündür ...<br />
?Türkei, deutschland<br />
Wenn man nicht mehr weiß, worüber man redet und singt<br />
über alles ...
Der TVD Schleswig-<br />
Holstein hat Anker<br />
geworfen und ist die<br />
neue Macht im Land.<br />
ab Seite 6<br />
Gerd Wassermann Mitglied im<br />
»Verband des Verkehrsgewerbes<br />
Nordbaden« und im TVD<br />
drückt seinen Unmut über die<br />
Situation bei der Krankenbeförderung<br />
aus. ab Seite 11<br />
„So sehen Sieger aus!“ wie<br />
Waldemar Renner. Die Generalversammlung<br />
der <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
Stuttgart hatte aber<br />
hauptsächlich Verlierer. Eine<br />
Zirkus reife Veranstaltung.<br />
ab Seite 18<br />
Die Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
sind kurz vor dem Absaufen.<br />
Das wird beschleunigt durch<br />
Senator Dr. Michael Freytag.<br />
ab Seite 22<br />
Die hoch subventionierte Bahn<br />
schikaniert das <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
ab Seite 26<br />
Inhalt<br />
03 <strong>Taxi</strong>Spiegel<br />
06 Aktive Sterbehilfe für <strong>Taxi</strong>s in Schleswig-Holstein<br />
08 Interview mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftminister<br />
Dietrich Austermann<br />
09 Interview mit Lukas Gundermann von der<br />
Datenschutzbehörde ULD<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
10 Interviewanfrage an Schleswig-Holsteins Sozialministerin<br />
Dr. Trauernicht<br />
11 „Ohne Moos nix los,“ sagt Gerd Wassermann vom<br />
Verkehrsverband Nordbaden<br />
13 Großmaultaschen im Ländle! – Der TVD hält dagegen!<br />
15 Alles was Recht ist<br />
18 „Manege frei!“ bei der Stuttgarter <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
20 Spitzenkandidat der Berliner CDU Friedbert Pflüger im Interview<br />
22 Hamburger <strong>Taxi</strong>gewerbe wird geflutet<br />
24 Anne Taraske sagt: „Tschüss BZP!“<br />
25 Hamburger Taxameter auf Hartz IV geeicht<br />
26 DB – Die nächsten Abzocker sind schon da<br />
28 „Steht auf! Wenn ihr Nürnberger seid!“<br />
30 Termine und Sudoku<br />
31 Impressum
taxiaktuell 07/2006<br />
Ist das der Grabstein für das <strong>Taxi</strong>gewerbe in Schleswig-Holstein?<br />
Ministerien, Behörden, BZP und Krankenkassen noch immer einig<br />
Aktive Sterbehilfe für <strong>Taxi</strong>s<br />
in Schleswig-Holstein<br />
Wut, Enttäuschung, Hass? – Nichts dergleichen hat Platz, wenn es ums Eingemachte geht. Nicht nur<br />
in Schleswig-Holstein, sondern Deutschland weit wollen die Krankenkassen die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
abkochen, auch zum Nachteil ihrer eigenen Patienten. Politiker, Behördenvertreter und der BZP<br />
schauen dem Treiben noch gelassen zu. Aber sie haben nicht mit dem TVD gerechnet.<br />
54 Cent – 59 Cent inklusive<br />
Mehrwertsteuer pro Kilometer<br />
für Krankenfahrten, plus 15 Minuten<br />
kostenlose Wartezeit. Das alleine<br />
ist schon eine Frechheit, womit sich die<br />
Krankenkassen in Schleswig-Holstein<br />
durchsetzen wollen.<br />
Dabei haben sie einen willfährigen<br />
Partner gefunden. Einen, auf Grund<br />
seiner extrem niedrigen Mitgliederzahl,<br />
eigentlich bedeutungslosen Verband,<br />
der keinesfalls die Interessen der <strong>Taxi</strong>-<br />
und Mietwagenunternehmer des Landes<br />
vertritt.<br />
Katastrophenverband vorne<br />
Dieser kleine Ableger des BZP in Schleswig-Holstein<br />
ist der »Landesverband<br />
der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer«<br />
(T&M), der wiederum ist angeschlossen<br />
an den »Verband Schleswig-Holsteinischer<br />
Omnibusbetriebe« (SHO). Sie betreiben<br />
gemeinsam auch einen Internetauftritt.<br />
Dort ist unter ÖPNV folgende, wirre<br />
Aussage zu lesen:<br />
„Der mit Plan- und Staatswirtschaft<br />
einhergehende Aufbau jeglichem Wettbewerb<br />
entzogener Verwaltungswasserköpfe<br />
als Ersatz für unternehmerisches Knowhow<br />
und kundenorientiertes Handeln<br />
ist der falsche Weg. Der Staat möge sich<br />
auf das Ziel konzentrieren, die Sicherstellung<br />
einer ausreichenden Versorgung der<br />
Bevölkerung mit ÖPNV-Leistungen zu<br />
gewährleisten, so wie es die gegenwärtige<br />
Rechtslage vorsieht.“<br />
Doch diese, vom T&M so bezeichneten,<br />
Verwaltungswasserköpfe haben sie<br />
sich als Erfüllungsgehilfen erhofft und<br />
mit einer Sondergenehmigung pro Dumpingpreise<br />
für die Krankenfahrten auch<br />
bekommen.
TVD leistet Widerstand<br />
Solche wirren wie beleidigenden Worte<br />
sind nicht der Stil des TVD. Bei einer<br />
Unterredung zwischen dem TVD-Vorstand<br />
und der Referatsleiterin ÖPNV aus<br />
dem Kieler Wirtschaftministerium kam<br />
ihre für alle Beteiligten überraschende<br />
Aussage: „Wir sehen im Moment keine<br />
Veranlassung die Sondervereinbarung<br />
zwischen den Krankenkassen und dem<br />
T&M außer Kraft zu setzen.“ Dies ließ<br />
den Puls des TVD-Vorstands in unbekannte<br />
Höhen schnellen.<br />
Im Wesentlichen geht es um die Wirtschaftlichkeit<br />
der <strong>Taxi</strong>unternehmer und<br />
der Störung des Verkehrsmarktes. „Auch<br />
wurden keine Regelungen über Mindestumsatz<br />
und monatliche Mindestfahrtzahlen<br />
getroffen,“ so der Rechtsanwalt<br />
des TVD Schleswig-Holstein, Heinz<br />
Schliebner. Und weiter: „Der § 51 Absatz<br />
2 des Personenbeförderungsgesetzes wird<br />
somit vom Wirtschaftsministerium willkürlich<br />
interpretiert und ausgehebelt.“<br />
Keine Ahnung! Aber stur!<br />
Die Bewertungsmaßstäbe, die nach § 39<br />
Absatz 2 des PBefG ebenso berücksichtigt<br />
werden müssen und auch diesbezüglich<br />
schon das Bundesverfassungsgericht beschäftigt<br />
haben und von diesem höchsten<br />
Organ interpretationsfrei ausgedrückt<br />
wurden, sind eindeutig:<br />
„Die Entgelte müssen so festgesetzt werden,<br />
dass sie zumindest kostendeckend<br />
sind; die vom Gesetz im öffentlichen<br />
Interesse gewünschte Erhaltung der Leistungsfähigkeit<br />
und Leistungswilligkeit<br />
der Unternehmer gebietet darüber hinaus<br />
die Veranschlagung von angemessenen<br />
Gewinnspannen und Aufwendungen für<br />
notwendige technische Entwicklungen,<br />
deren Höhe unter Berücksichtigung<br />
herkömmlicher einschlägiger und repräsentativer<br />
Erfahrungswerte anzusetzen<br />
sind. Dazu hat die Abstimmung mit den<br />
öffentlichen Verkehrsinteressen und dem<br />
Gemeinwohl hinzuzutreten, die nach<br />
pflichtgemäßen Ermessen unter Würdigung<br />
auch der regionalen oder örtlichen<br />
Gegebenheiten zu treffen ist (BVerfG<br />
VRS 51, 167, 172f.).“<br />
Keine Leistung ohne Geld<br />
Leistungsfähigkeit, Leistungswilligkeit<br />
und Gewinnspannen sind die wesentlichen<br />
Inhalte der Philosophie aller <strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />
Bei Krankenfahrten zu<br />
35-45% des jeweiligen <strong>Taxi</strong>tarifes kann<br />
man sicher davon ausgehen, dass Behörden<br />
und Ministerien, die so eine Sondergenehmigung<br />
erteilen, einerseits keine<br />
Ahnung von der Wirtschaftlichkeit eines<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmens besitzen, andererseits<br />
aber auch ihre Hausaufgaben nicht gemacht<br />
haben. Eine gerichtliche Auseinandersetzung<br />
auf Kosten der Steuerzahler<br />
wäre für die Kieler Landesregierung<br />
sicher weniger ratsam.<br />
Bundesverfassungsgericht<br />
„Die Entgelte müssen so festgesetzt<br />
werden, dass sie zumindest kostendeckend<br />
sind; die vom Gesetz im<br />
öffentlichen Interesse gewünschte<br />
Erhaltung der Leistungsfähigkeit<br />
und Leistungswilligkeit der Unternehmer<br />
gebietet darüber hinaus die<br />
Veranschlagung von angemessenen<br />
Gewinnspannen und Aufwendungen<br />
für notwendige technische<br />
Entwicklungen, deren Höhe unter<br />
Berücksichtigung herkömmlicher<br />
einschlägiger und repräsentativer<br />
Erfahrungswerte anzusetzen sind.<br />
Dazu hat die Abstimmung mit den<br />
öffentlichen Verkehrsinteressen und<br />
dem Gemeinwohl hinzuzutreten, die<br />
nach pflichtgemäßen Ermessen unter<br />
Würdigung auch der regionalen oder<br />
örtlichen Gegebenheiten zu treffen<br />
ist.“<br />
Wie das Bundesverfassungsgericht<br />
anmerkt: „Einschlägige und repräsentative<br />
Erfahrungswerte“, bezüglich der<br />
Umsätze der <strong>Taxi</strong>unternehmen, haben<br />
auch fast alle Genehmigungsbehörden in<br />
Schleswig-Holstein nicht. Sie haben sich<br />
in der Vergangenheit nicht die Mühe gemacht<br />
seriöse Daten durch eine Studie<br />
zu bekommen, um objektive Entscheidungen<br />
zu treffen und Rechtssicherheit<br />
zu bekommen, die dem Verkehrsmarkt<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
tatsächlich gerecht werden. Vielleicht<br />
haben sie nur den vergleichsweise geringen<br />
Kostenaufwand dafür gescheut. Tatsächlich<br />
haben sie den Niedergang des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes mit verwaltet, aber auch<br />
mit dazu beigetragen. Der T&M und<br />
die Krankenkassen taten ihr überflüssiges<br />
Zutun dazu bei.<br />
„Der TVD sichert den Genehmigungsbehörden<br />
alle Unterstützung zu, um in<br />
Zukunft solche katastrophalen Verhältnisse<br />
abzustellen,“ so Peter Kristan Vorstands<br />
vorsitzendes Mitglied im TVD.<br />
Insolvenz? – Uns egal!<br />
Die Gewinnspannen der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
sind seit Jahren so gering wie ein<br />
Nadelöhr. Peter Röder, <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
und Vorstand des TVD-Schleswig-Holstein,<br />
hat sich über Jahrzehnte ein mittelständisches<br />
Unternehmen aufgebaut.<br />
Die Krankenbeförderungen entsprechen<br />
30 – 40% seines Gesamtumsatzes.<br />
Aber auch sein Einwand gegenüber der<br />
ÖPNV-Referatsleiterin des Kieler Wirtschaftsministeriums<br />
dass er auf Grund<br />
der Sondergenehmigung „ein Drittel<br />
seiner Angestellten entlassen muss“, ließ<br />
die Vertreterin des Kieler Wirtschaftsministeriums<br />
kalt. Auch eine erneute<br />
Unterredung brachte sie nicht dazu ihre<br />
wirtschaftlich katastrophale und rechtlich<br />
mehr als bedenkliche Sondergenehmigung<br />
einstweilig zurückzunehmen. Sie<br />
hat dem <strong>Taxi</strong>unternehmer Peter Röder<br />
noch einen Satz mit auf den Weg gegeben:<br />
„Insolvenzen haben mehrere Ursachen.“<br />
Peter Röder lebt noch, aber eine<br />
solche Aussage ist ein brutaler Schlag in<br />
das Gesicht eines eifrigen, mittelständischen<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmers.<br />
Datenmissbrauch?<br />
Datenschutz ist ein hohes, demokratisches<br />
Gut in Deutschland. Das ist<br />
durch unsere Verfassung gesichert. Ein<br />
Missbrauch kann unter Umständen strafbar<br />
sein. Mutmaßlich strafbar haben sich<br />
der BZP-Ableger »T&M Schleswig-Holstein«<br />
und Mitarbeiter der Krankenkasse<br />
»BKK Mobil Oil« und der »AOK Schleswig-Holstein«<br />
gemacht.<br />
Nach Auskunft des Verhandlungsführers<br />
der AOK hat der BZP-Landesver-
taxiaktuell 07/2006<br />
band T&M alle Daten und postalische<br />
Anschriften seiner sämtlichen ehemaligen<br />
und Noch-Mitglieder preisgegeben,<br />
um den Krankenkassen die Möglichkeit<br />
zu geben – diese <strong>Taxi</strong>unternehmer unter<br />
Druck zu setzen. Das taten die Krankenkassen<br />
im Einvernehmen mit dem BZP-<br />
Landesverband T&M.<br />
Peter Kristan bringt es auf den Punkt: „Rücksichtslos<br />
nützen die Krankenkassen ihre marktbeherrschende<br />
Stellung aus und stellen die Unternehmer<br />
vor die Alternative, entweder in den<br />
BZP-Verband einzutreten, um 5 Cent mehr<br />
pro Kilometer zu bekommen, oder den Preis<br />
von 54 Cent zu akzeptieren.“ Andernfalls, so<br />
die Krankenkassen, „werden keine Krankenfahrten<br />
auf Rechnung erstattet.“<br />
TVD im Widerstand<br />
Am 20. Juni 2006 hat der TVD Anzeige<br />
bei der unabhängigen Datenschutzbehörde<br />
in Schleswig-Holstein erstattet. Der Eindruck<br />
des Datenmissbrauchs, um <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
unter Druck zu setzen, ist offensichtlich.<br />
Des Weiteren liegt Verdacht nahe, dass es<br />
ein wirtschaftliches Interesse zwischen einzelnen<br />
Mitarbeiter der Krankenkassen und<br />
dem Vorstand der BZP-Landesvertretung<br />
taxi-aktuell<br />
Ihre Behörde tut sich offensichtlich schwer<br />
eine Sondergenehmigung für Krankenfahrten<br />
zu revidieren, obwohl sich das Bundesverfassungsgericht<br />
dahingehend schon eindeutig<br />
erklärt hat. Wir haben den Eindruck,<br />
dass sich Ihre Behörde noch gar nicht damit<br />
auseinandergesetzt hat. Die Kassen wiederum<br />
agieren, nach unserer Ansicht, hier in einer<br />
rechtlich mehr als bedenklichen Art und Weise<br />
als Erfüllungsgehilfe eines kleinen <strong>Taxi</strong>verbandes<br />
und Ihrer hoch dotierten Funktionäre.<br />
Bei allem Respekt für notwendige Kosteneinsparungen:<br />
Ist das in Ihrem Interesse, dass sich<br />
Kassen und Verbände, ohne Achtung auf die<br />
Gesetzeslage, auf dem Rücken hunderter <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
bereichern?<br />
INFO<br />
Im Zuge des skandalösen Rahmenvertrages<br />
für die Krankenbeförderung<br />
hat sich der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband<br />
Schleswig-Holstein(T&M)<br />
einige Neumitglieder eingefangen.<br />
Es ist verständlich, dass <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
aus Existenzängsten lieber<br />
59 Cent pro Kilometer als T&M-<br />
Mitglied bekommen möchten, als<br />
54 Cent ohne Mitgliedschaft. Peter<br />
Roeder, TVD-Vorstand in Schleswig-<br />
Holstein, betrachtet dies als Nötigung<br />
ersten Grades. Alle betroffenen<br />
Unternehmer möchten sich bitte<br />
bei Peter Roeder melden, um dieser<br />
Zwangsmitgliedschaft ein Ende zu<br />
bereiten.<br />
Telefon 04531-5505 oder E-Mail<br />
citytaxi4040@t-online.de<br />
T&M gibt. Das hegt den Verdacht – zu der<br />
Bildung einer kriminellen Vereinigung.<br />
Sondergenehmigung STOPP!<br />
Man muss dem Kieler Wirtschaftsministerium<br />
positiv bescheinigen, dass sie<br />
Interview mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dietrich Austermann<br />
„54 Cent pro Kilometer?<br />
Das haben wir nie genehmigt!“<br />
Dietrich Austermann<br />
Bei der von Ihnen angesprochenen Sondergenehmigung<br />
für Krankenfahrten handelt es<br />
sich um eine Sondervereinbarung nach § 51<br />
Abs. 2 des Personenbeförderungsgesetzes.<br />
Vertragspartner sind dabei sechs schleswigholsteinische<br />
Krankenkassen und der T&M<br />
Landesverband für das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe.<br />
Sondervereinbarungen sind<br />
der zuständigen Behörde, in diesem Fall den<br />
Kreisen bzw. kreisfreien Städten, zur Genehmigung<br />
bzw. zur Anzeige vorzulegen. Aufgrund<br />
einzelner Beschwerden in einem Kreis<br />
wurde die Sondervereinbarung durch mein<br />
Haus geprüft, eine Rechtswidrigkeit konnte<br />
hierbei allerdings nicht festgestellt werden.<br />
Aufgrund neuer Unterlagen, die seitens des<br />
den TVD zumindest anhören. Was man<br />
ihnen nicht bescheinigen kann, ist die<br />
Tatsache, dass sie über die <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik,<br />
die Umsätze und Verantwortlichkeit<br />
von <strong>Taxi</strong>unternehmern, so wie von<br />
der Inhaltlichkeit des Personenbeförderungsgesetzes,<br />
als auch der Ansicht des<br />
Bundesverfassungsgerichts schlichtweg<br />
reichlich wenig bis gar keine Ahnung<br />
haben. Sie hätten sich aber bemühen<br />
müssen.<br />
Rahmenvertrag wackelt<br />
Kurz vor Redaktionsschluss wurden wir<br />
aus seriöser Quelle informiert, dass drei<br />
Landkreise den Rahmenvertrag nicht<br />
zulassen werden. Sie betrachten ihn als<br />
widerrechtlich.<br />
Außerdem hat der TVD-Rechtsanwalt<br />
Heinz Schliebner, im Auftrag von zwei<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern, beim Verwaltungsgericht<br />
in Schleswig zwei Anträge auf Erlass<br />
einer einstweiligen Anordnung gestellt,<br />
um den Rahmenvertrag bis zu einer<br />
Hauptverhandlung zu stoppen.<br />
Der ehrenamtliche TVD-Vorstand öffnet<br />
für diese gerichtlichen Auseinandersetzungen<br />
seine Kriegskasse!<br />
TVD Landesverbandes Schleswig-Holstein<br />
vorgelegt wurden, erfolgt derzeit in meinem<br />
Hause als oberste Landesbehörde nach dem<br />
Personenbeförderungsgesetz eine vertiefende<br />
Prüfung, die jedoch einige Zeit in Anspruch<br />
nehmen wird.<br />
taxi-aktuell<br />
Im Kern geht es doch um die vom Gesetz<br />
im öffentlichen Interesse gewünschte Erhaltung<br />
der Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit<br />
der Unternehmer und darüber<br />
hinaus um die Veranschlagung von angemessenen<br />
Gewinnspannen und Aufwendungen<br />
für notwendige technische Entwicklungen.<br />
Ist das Ihrer Ansicht nach für die <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
umsetzbar, bei einem Kilometer-
preis von 54 Cent, den die Krankenkassen<br />
mit Ihrer Genehmigung jetzt bezahlen?<br />
Dietrich Austermann<br />
Auch der Kilometerpreis in Höhe von 54<br />
Cent wird in der oben genannten vertiefenden<br />
Prüfung mit zu berücksichtigen sein.<br />
Ich möchte darauf hinweisen, dass dieser<br />
Kilometerpreis nicht durch mein Haus genehmigt<br />
wurde. Zuständig sind wie gesagt<br />
die Kreise bzw. die kreisfreien Städte.<br />
taxi-aktuell<br />
Ein alltägliches Rechenbeispiel: Wenn<br />
ein <strong>Taxi</strong>unternehmer seinen Fahrer eine<br />
Krankenfahrt ausführen lässt von 3 km<br />
zum Ziel, der Fahrer muss kostenlos 15<br />
Minuten warten, der Patient wird nach<br />
dieser Zeit wieder nach 3 km zurück Hause<br />
gefahren, macht das 4,99€. Die vorherige<br />
Wartezeit am <strong>Taxi</strong>stand angemessen berücksichtigt,<br />
die Fahrtzeit und Wartezeit auf<br />
den Patienten dazu – beträgt alles in allem<br />
ein Stunde. Welchen unternehmerischen<br />
Rat geben Sie dem <strong>Taxi</strong>unternehmer, wie<br />
er seine Betriebskosten, seine Investitionen<br />
und die Personalkosten von 4,99€ Brutto-<br />
Umsätzen in der Stunde bezahlen soll und<br />
dann noch eine Gewinnspanne sehen soll?<br />
taxi-aktuell<br />
Am 20.06.2006 hat der TVD-Bundesverband<br />
Anzeige bei Ihrer Behörde erstattet, um<br />
prüfen zu lassen inwieweit die »Landesvertretung<br />
der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
in Schleswig-Holstein (T&M)« Daten von<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmern weitergegeben hat, und<br />
somit den Krankenkassen die Möglichkeit<br />
gab, ihre Interessen durchzusetzen. Was ist<br />
Ihr derzeitiger Kenntnisstand?<br />
Lukas Gundermann<br />
In dem von Ihnen angesprochenen Fall<br />
beschränkt sich der Kenntnisstand des<br />
Unabhängigen Landeszentrums für Daten-<br />
Dietrich Austermann<br />
Nach den meinem Haus vorliegenden<br />
Unterlagen wäre der Preis für das von Ihnen<br />
genannte Beispiel 6,74 Euro (Grundpreis<br />
Hinfahrt i.H.v. 1,75 Euro, Kilometerpau-<br />
schale Hinfahrt i.H.v. 1,62 Euro = 3 km x<br />
0,54 Ct, Grundpreis Rückfahrt i.H.v. 1,75<br />
Euro, Kilometerpauschale Rückfahrt i.H.v.<br />
1,62 Euro = 3 km x 0,54 Ct). Inwieweit dieser<br />
Umsatz als auskömmlich angesehen werden<br />
kann, ist Gegenstand der o.g. Prüfung.<br />
(Anmerkung der Redaktion: Bei dem in der<br />
Frage eindeutig formulierten Beispiel kann<br />
ein „Grundpreis für die Rückfahrt“ nicht<br />
angesetzt werden. Der berechnete Brutto-<br />
Umsatz von 4,99 € ist insofern richtig)<br />
schutz Schleswig-Holstein (ULD) zunächst<br />
auf die Fakten und Wertungen, die vom<br />
TVD zusammen mit der Eingabe übermittelt<br />
wurden. Der von Ihnen genannte Landesverband<br />
wurde angeschrieben und zur<br />
Stellungnahme zum Sachverhalt und zur<br />
rechtlichen Beurteilung aus dortiger Sicht<br />
aufgefordert. Aus einer Antwort können<br />
sich zusätzliche Erkenntnisse ergeben.<br />
taxi-aktuell<br />
Unter der Voraussetzung, dass die Krankenkassen<br />
und der T&M ein gemeinsames<br />
Interesse haben: Ist es für Sie nachvollziehbar,<br />
dass <strong>Taxi</strong>unternehmer, die allesamt un-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
taxi-aktuell<br />
Das Bundesverfassungsgericht sagt für uns<br />
eindeutig, dass die Genehmigungsbehörden,<br />
gemäß seiner Interpretation, generell ein<br />
angemessenes Beförderungsentgelt genehmigen<br />
müssen. Die Sondergenehmigung<br />
Ihres Ministeriums liegt bei 54 - 59 Cent<br />
pro Kilometer, damit bis zu 60% unter den<br />
<strong>Taxi</strong>tarifen in Schleswig-Holstein. Unter der<br />
Voraussetzung, dass die Sondergenehmigung<br />
Ihres »Referats Öffentlicher Personennahverkehr«<br />
rechtens ist, müssten damit<br />
sämtliche <strong>Taxi</strong>tarife in Schleswig-Holstein<br />
nach unten korrigiert werden, da sie weit<br />
über dem notwendigen Beförderungsentgelt<br />
liegen, das Ihr Ministerium als ausreichend<br />
ansieht. Wer liegt, Ihrer Ansicht nach, näher<br />
an der Auffassung des Bundesverfassungsgerichts:<br />
Genehmigungsbehörden, die einen<br />
<strong>Taxi</strong>tarif bis zu 1,50€ pro Kilometer bewilligen,<br />
– oder Ihr Ministerium, dass bisher die<br />
Auffassung vertreten hat – „ein Drittel vom<br />
<strong>Taxi</strong>tarif reicht aus“?<br />
Dietrich Austermann<br />
Noch einmal: Mein Haus hat die Sondervereinbarung<br />
nicht genehmigt und<br />
sich auch nicht zur Auskömmlichkeit von<br />
Kilometerpreisen geäußert.<br />
Mutmaßlicher Datenschutzmissbrauch<br />
durch <strong>Taxi</strong>verband und Krankenkassen<br />
Interview mit Lukas Gundermann vom<br />
»Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz (ULD)« in Schleswig-Holstein<br />
vermittelt von Krankenkassen angeschrieben<br />
und unter Druck gesetzt wurden, um einen<br />
Vertrag zu unterzeichnen, Angst haben, dass<br />
der Datenschutz in Schleswig-Holstein den<br />
wirtschaftlichen Interessen von Krankenkassen<br />
und Verbänden zum Opfer fällt?<br />
Lukas Gundermann<br />
Das ULD hat keine Informationen darüber,<br />
ob es ein gemeinsames Interesse der<br />
Krankenkassen und des von Ihnen genannten<br />
Verbandes gibt. Daher können wir diese<br />
Frage nicht beantworten.. Grundsätzlich<br />
gilt, dass der Datenschutz nicht wirtschaftlichen<br />
Interessen zum Opfer fallen darf.
10<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
taxi-aktuell<br />
Wie dürfen wir uns Ihre weitere Vorgehensweise<br />
vorstellen?<br />
Lukas Gundermann<br />
Die von Ihnen beschriebene Eingabe wird<br />
taxi-aktuell<br />
Ihre Behörde hat die Aufsicht über die<br />
Krankenkassen in Schleswig-Holstein.<br />
Was die <strong>Taxi</strong>unternehmer in Schleswig-<br />
Holstein seit Monaten schockiert, ist die<br />
Tatsache, dass die AOK in vorderster Front<br />
ganz massiv versucht <strong>Taxi</strong>unternehmen zu<br />
erpressen, indem sie zu einem ´Sklavenlohn`<br />
Krankenfahrten auszuführen haben,<br />
oder sie bekommen gar kein Geld. Halten<br />
Sie das für ein angemessenes Verhalten,<br />
das der rechtlichen wie politischen Einstellung<br />
Ihres Hauses gerecht wird?<br />
- UNBEANTWORTET!<br />
taxi-aktuell<br />
Die Krankenkassen in Schleswig-Holstein<br />
suchen sich, unter dem Verdacht<br />
des Missbrauchs des Datenschutzes, gezielt<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen aus, die nach willkürlichen<br />
Konditionen die Krankenbeförderungen<br />
übernehmen sollen. Wenige<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen sind dazu bereit. Das<br />
heißt, die zeitgerechte Maßnahme, um<br />
einen Patienten zu befördern, kann sich<br />
bis zu zwei Stunden verzögern. Ist das in<br />
Ihrem Sinne und im Sinne aller Kosteneinsparungen<br />
so für Sie nachvollziehbar?<br />
- UNBEANTWORTET!<br />
hier beim ULD als der zuständigen Datenschutz-Aufsichtsbehörde<br />
im regulären Verfahren<br />
bearbeitet. In der Ermittlungsphase<br />
geht es darum, den Sachverhalt eindeutig zu<br />
klären. Sodann nimmt das ULD auf dieser<br />
Grundlage eine datenschutzrechtliche Be-<br />
Interviewanfrage an die Ministerin Frau Dr. Trauernicht deren Sozialministerium<br />
die Aufsichtbehörde der Krankenkassen ist.<br />
„Notfalls können sich<br />
die Patienten<br />
zum normalen <strong>Taxi</strong>tarif<br />
befördern lassen.“<br />
taxi-aktuell<br />
Die Krankenkassen agieren hier in einer<br />
rechtlich äußerst bedenklichen Art und Weise,<br />
mit der Unterstützung eines eher kleinen <strong>Taxi</strong>verbandes,<br />
um Kosten zu sparen. Bei allem<br />
Verständnis für notwendige Einsparungen: In<br />
wie weit haben Sie diese Entwicklung mit verfolgt<br />
und wie sieht Ihrerseits eine, aus unserer<br />
Sicht, notwendige Überprüfung aus?<br />
- UNBEANTWORTET!<br />
taxi-aktuell<br />
Sehen Sie für Ihr Ministerium, in seiner<br />
Schlüsselposition, einen Handlungsbedarf<br />
sich mit den Krankenkassen, Ihren Kollegen<br />
aus dem Wirtschaftministerium, der unabhängigen<br />
Datenschutzbehörde und den<br />
Vertretern des <strong>Taxi</strong>gewerbes an einen Tisch<br />
zu setzen?<br />
Dr. Trauernicht<br />
Antwort zu den ersten vier Fragen: Aufgrund<br />
neuer Unterlagen, die seitens des<br />
TVD Landesverbandes Schleswig-Holstein<br />
vorgelegt wurden, erfolgt derzeit im Wirtschaftsministerium<br />
als oberste Landesbehörde<br />
nach dem Personenbeförderungsgesetz<br />
eine vertiefende Prüfung, die jedoch<br />
einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Eine<br />
aufsichtsrechtliche Prüfung ist vorrangig<br />
wertung vor. Sollte es zu einem Verstoß gegen<br />
geltendes Recht gekommen sein, kann eine<br />
Beanstandung ausgesprochen werden. In<br />
bestimmten, gesetzlich vorgegebenen Fällen<br />
kann auch ein Bußgeld verhängt werden.<br />
abhängig vom Ergebnis der im Wirtschaftministerium<br />
laufenden Prüfung. (Anmerkung<br />
der Redaktion: Die ersten drei Fragen<br />
beziehen sich rein auf die Verantwortung des<br />
Sozialministeriums und blieben trotzdem<br />
unbeantwortet)<br />
taxi-aktuell<br />
Gibt es seitens der Landesregierung einen<br />
Notfallplan, um die geschätzt 1.500 betroffenen<br />
Patienten, bei einem Streik von 250<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen, zur notwendigen ”Blutwäsche“<br />
und anderen notwendigen, gesundheitlichen<br />
Maßnahmen zu befördern?<br />
Dr. Trauernicht<br />
Für die Beförderung von Patientinnen<br />
und Patienten mit <strong>Taxi</strong>s sind keine „Notfallpläne“<br />
erforderlich. Die Kassen haben<br />
hier darauf zu achten, dass keine „Unterversorgung“<br />
eintritt. Da die Krankenkassen<br />
im Lande mehrere Unternehmen unter<br />
Vertrag haben, wird eine bedrohliche Situation<br />
für die Patienten nicht gesehen. In<br />
Gegenden, in denen keine Vertragspartner<br />
zur Verfügung stehen, können die Versicherten<br />
ein <strong>Taxi</strong> zu den üblichen Gebühren<br />
in Anspruch nehmen und sich die Kosten<br />
erstatten lassen. Insoweit kann ihnen kein<br />
gesundheitlicher oder wirtschaftlicher Schaden<br />
entstehen.
Ohne Moos<br />
nix los<br />
Das Funktionärstum in Baden-Württemberg<br />
treibt seltsam<br />
Blüten. Massenhaft treten<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
aus den drei Verkehrsverbänden<br />
aus. Ein Erfahrungsbericht<br />
von Gerd Wassermann.<br />
Ich traute meinen Augen nicht, als<br />
ich im Februar/März dieses Jahres<br />
das erste Mal Einzelheiten über<br />
einen neuen Rahmenvertrag mit den<br />
Krankenkassen in Baden-Württemberg<br />
erfuhr. Tatsächlich wollten doch die<br />
drei Geschäftsführer der Verkehrsverbände<br />
aus Nordbaden (Herr Lauth),<br />
Württemberg (Dr. Didier) und Südbaden<br />
(Herr Klug) einen Vertrag mit den<br />
Krankenkassen schließen, der als einen<br />
der wesentlichen Punkte, die Öffnung<br />
der <strong>Taxi</strong>tarife für Krankenfahrten beinhaltete<br />
und all diese Fahrten unter<br />
anderen zu einem einheitlichen Kilo-<br />
meterentgelt von 63 Cent abrechnen<br />
lassen. Und das war noch nicht einmal<br />
alles! Das ”Sahnehäubchen“, quasi als<br />
Zugabe, war zum einen eine feste Vertragslaufzeit<br />
bis Ende 2010, wobei die<br />
Krankenkassen sich selbst schlauerweise<br />
ein Sonder-kündigungsrecht bereits<br />
zum 31.05.2008 einräumen ließen und<br />
zum anderen ein erhebliches Mehr an<br />
zusätzlicher Verwaltungsarbeit für die<br />
Unternehmer. Jede Rechnung muss, zusätzlich<br />
zu den bisherigen Daten, auch<br />
jeweils die genauen Kilometerentfernungen<br />
(also Anfahrt vom Halteplatz,<br />
Zielfahrt und Rückfahrt zum Halte-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Gerhard Wassermann ist seit 1978 <strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />
Bis Januar 2006 war er<br />
über 15 Jahre »Fachspartenleiter <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagen« im »Verband des Verkehrsgewerbes<br />
Nordbaden«. Dort ist er auch weiter<br />
Mitglied. Er ist seit Jahren auch Mitglied<br />
im TVD und engagiert sich für den »TVD<br />
Landesverband Baden-Württemberg«.<br />
platz) enthalten. Allein dieser Punkt<br />
wird schon eine erhebliche Hürde für so<br />
manchen Unternehmer und Fahrer und<br />
damit für ein ordentliches Durcheinander<br />
bei jeder Abrechnung sorgen.<br />
Natürlich interessierte mich zu<br />
aller Erst: Was für wirtschaftliche<br />
Auswirkungen werden diese neuen,<br />
nichts Gutes versprechenden Regelungen<br />
für die <strong>Taxi</strong>- u. Mietwagenunternehmer<br />
in ganz Baden-Württemberg<br />
und hier insbesondere in<br />
den Großstädten und damit auch für<br />
mich haben?<br />
„ Hallelujaaa ... (lobet den Herrn)! Gurtpflicht und die Krankenfahrten zum halben <strong>Taxi</strong>tarif!<br />
Wieder einmal habe ich mein <strong>Taxi</strong>gewerbe gerettet!“ (Übersetzung bayerisch–deutsch – von J. Omar)<br />
11
12<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Eine kurze Vergleichsrechnung für eine<br />
durchschnittliche Beförderungsstrecke<br />
von 5 Km ergab so zum Beispiel für<br />
Mannheim und Heidelberg eine Reduzierung<br />
des bisherigen <strong>Taxi</strong>-Fahrpreises<br />
um zirka 35% bis 40%. Sind denn die<br />
Herren Lauth, Klug und Dr. Didier<br />
im Vorfeld nicht einmal selbst auf die<br />
Idee gekommen entsprechende Berechnungen<br />
vorzunehmen? Die Vermutung<br />
liegt nahe, dass dies wohl nicht der Fall<br />
war. Denn wie sonst soll ich es mir sonst<br />
erklären, dass meine eigenen Gewerbevertreter<br />
bereit sind mich als <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer zu verpflichten,<br />
den Krankenkassen in Zukunft einen<br />
Preisnachlass so mir nichts, dir nichts<br />
– von 35%-40% auf alle meine Krankenfahrten<br />
einzuräumen?<br />
Dies wollte ich so nicht hinnehmen!<br />
Kurzerhand teilte ich meine Bedenken<br />
Herrn Lauth, dem Geschäftsführer<br />
meines Verbandes (Verkehrsverband<br />
Nordbaden), in dem ich Mitglied bin,<br />
mit und bat ihn um die sofortige Einberufung<br />
einer Fachspartenversammlung.<br />
Eine Antwort habe ich bis heute nicht<br />
erhalten. Eine Fachspartenversammlung<br />
zum Abschluss eines so wichtigen und<br />
folgenschweren Vertrages hat es bis heute<br />
auch nicht gegeben.<br />
Dafür wurden aber alle Mitglieder und<br />
auch ich vor vollendete Tatsachen gestellt.<br />
Mit einem Rundschreiben vom 12.05.06<br />
präsentierte uns der Geschäftsführer<br />
dann den neuen von ihm unterschriebenen<br />
Vertrag; in einem Rundschreiben<br />
vom 12.06.06 sogar mit dem Hinweis,<br />
dass dieser Vertrag „voll durch das Votum<br />
der Mitglieder gedeckt“ sei. Eine Behauptung,<br />
für die Herr Lauth wohl noch<br />
den Wahrheitsgehalt beweisen muss.<br />
Um es noch deutlicher zu sagen: Die<br />
Vertreter unserer eigenen Interessen<br />
und hier nehme ich wieder alle drei Geschäftsführer<br />
in die Verantwortung, haben<br />
zunächst einmal dafür gesorgt, dass<br />
<strong>Taxi</strong>tarife für Krankenfahrten in ganz<br />
Baden-Württemberg nach deren Vorstellungen<br />
in Zukunft wie bisher, nicht mehr<br />
gelten werden. Vor nicht langer Zeit war<br />
dies einmal völlig anders.<br />
Alle Verbandsvertreter waren sich seiner<br />
Zeit völlig einig, dass die <strong>Taxi</strong>tarife in<br />
den Pflichtfahrtgebietes nicht angetastet<br />
werden sollten. Sogar das Innenministerium<br />
von Baden-Württemberg hatte damals<br />
Bedenken gegen eine Öffnung der<br />
<strong>Taxi</strong>tarife. Zu Recht verwies das Ministerium,<br />
auf den Wunsch der AOK Baden-<br />
Württemberg nach Öffnung der Tarife,<br />
unter anderem darauf hin, dass es nicht<br />
einzusehen sei, dass unter Umständen<br />
der „normale <strong>Taxi</strong>nutzer Preisnachlässe<br />
bei den Krankenfahrten subventionieren<br />
soll“. Gerade heute muss dieser Aussage<br />
besonderer Bedeutung beigemessen<br />
werden. Denn ein Preisdumping bei den<br />
Krankenfahrten (nochmals in den Städten<br />
Umsatzausfälle von 35%-40%) wird<br />
zwangläufig die Notwendigkeit von <strong>Taxi</strong>tariferhöhungen<br />
nach sich ziehen müssen,<br />
um die damit verbundenen Ausfälle<br />
decken zu können.<br />
Meine Meinung dazu: <strong>Taxi</strong>tariferhöhungen,<br />
die das bewirken könnten,<br />
würden erstens so hoch ausfallen, dass<br />
wohl in Zukunft kaum noch jemand<br />
sich <strong>Taxi</strong>fahrten wird leisten können und<br />
zweitens werden wohl auch die entsprechenden<br />
Genehmigungsbehörden solch<br />
ein Ansinnen des Gewerbes strikt ablehnen.<br />
Und dann ja!, dann wäre da noch<br />
die von den drei Geschäftsführern erst<br />
kürzlich propagierte Version, dem Rahmenvertrag<br />
überhaupt nicht durch eine<br />
Verpflichtungserklärung beizutreten.<br />
Was Schlaueres ist ihnen wohl nicht<br />
eingefallen? Jeder von uns weiß doch,<br />
wenn er nicht unterschreibt, also ohne<br />
Vertrag ist, kann er auch nicht mit den<br />
Kassen abrechnen! Wir sitzen in der<br />
Zwickmühle. Die Kassen haben ihr Etappenziel<br />
erreicht, dank der fürsorglichen<br />
Arbeit unserer Interessenvertreter.<br />
Aus meiner Sicht wäre es für alle Beteiligten<br />
besser gewesen, den Kassen deutlich<br />
zu signalisieren, dass ein Abschluss<br />
zu solch schlechten wirtschaftlichen Bedingungen<br />
für das Gewerbe überhaupt<br />
nicht in Frage kommen kann. Wenn der<br />
eine oder andere geschäftstüchtige Unternehmer<br />
dies anders beurteilt, hätte er für<br />
sich entsprechend entscheiden können.<br />
Aber Verbände sollten eine kollektive Verantwortung<br />
tragen und für die Mehrheit<br />
ihrer Mitglieder da sein! Gerade diese ent-<br />
scheidende Mehrheit hat dieses Mal völlig<br />
gefehlt, oder wurde wie dargestellt, überhaupt<br />
nicht einmal von ihnen befragt.<br />
• Können wir uns in Zukunft überhaupt<br />
noch Krankenfahrten leisten ?<br />
• Bleibt da noch was für uns übrig?<br />
Diese Fragen wird, Wohl oder Übel<br />
jeder einzelne von uns für sich selbst<br />
entscheiden müssen. Ich persönlich hoffe<br />
noch darauf, dass sich durch die Arbeit<br />
der »unteren Genehmigungsbehörden«,<br />
wie zum Beispiel die Ämter für das Verkehrswesen,<br />
eine Änderung der dramatischen<br />
Situation für uns ergeben wird.<br />
Die Behörden wollen nämlich prüfen, ob<br />
der ausgehandelte Vertrag überhaupt als<br />
Sondervereinbarung in die Tarife aufgenommen<br />
werden kann.<br />
Dass der Rahmenvertrag überhaupt einer<br />
Prüfung bedarf und nicht automatisch zur<br />
Sondervereinbarung werden kann, ist sicherlich<br />
nicht zu einem unerheblichen Teil<br />
dem Hinweis des TVD-Landesverbandes<br />
Baden-Württemberg zu verdanken.<br />
Sein 1. Vorsitzender, Herr Kristan,<br />
kämpft nun schon seit einem guten Jahr<br />
gegen eine Öffnung der <strong>Taxi</strong>tarife und<br />
gegen eine entsprechende Einführung<br />
von Sondervereinbarungen in den <strong>Taxi</strong>tarifen<br />
von ganz Baden-Württemberg.<br />
Ich meine, wir alle sollten den TVD Landesverband<br />
bei dieser wichtigen Aufgabe<br />
unterstützen und damit auch gegenüber<br />
allen Verantwortlichen deutlich zum<br />
Ausdruck bringen, wie bitter Ernst wir es<br />
meinen. Noch sind nicht alle rechtlichen<br />
Möglichkeiten ausgeschöpft !<br />
„Zeigen Sie einmal deutlich, wie geschlossen<br />
das Gewerbe auftritt!“<br />
Es geht doch schließlich um unsere<br />
Existenz und damit auch, nebenbei bemerkt,<br />
um die Arbeitsplätze unserer Fahrer.<br />
Sorgen, die sich unsere angeblich verantwortlichen<br />
Interessenvertreter“ durch<br />
den Abschluss des Vertrages sicherlich<br />
nicht machen müssen, da sie auch ganz<br />
bestimmt in Zukunft ihr festes Gehalt<br />
weiterhin völlig ungeschmälert erhalten.<br />
Gerd Wassermann
Drei BZP-Verbände werfen das <strong>Taxi</strong>gewerbe zum Fraß vor<br />
Großmaultaschen im Ländle<br />
Die entstandene Verunsicherung<br />
über die Zukunft der Tarife zur<br />
Krankenbeförderung hat einen<br />
Namen: »Verband des Verkehrsgewerbes<br />
(VV)« in Baden-Württemberg. Somit eigentlich<br />
drei Namen, durch die dreiverteilte<br />
Macht der Verkehrsverbände.<br />
Der Doktor Didier<br />
„In welchem Paradies müssen die Verhandlungsführer<br />
leben, um derart großzügige<br />
Geschenke an die Krankenkassen<br />
machen zu können?“ Das war die beste<br />
Frage, die ein <strong>Taxi</strong>unternehmer aus Ludwigsburg<br />
und Mitglied des VV-Württemberg<br />
an seinen Vorsitzenden Dr. Didier<br />
stellte. Die Antwort des Herrn Doktor<br />
aus Württemberg bleibt bis heute aus.<br />
Ein Bezug zum <strong>Taxi</strong>gewerbe ist bei ihm<br />
nicht zu erkennen.<br />
Der Assessor Klug<br />
Eingangs der Internetseite des »VV-Südbaden«<br />
meldet sich der Hauptgeschäftsführer<br />
Bernd Klug persönlich zu Wort:<br />
„Wir appellieren an alle verantwortungsbewussten<br />
Unternehmer, dem Fachverband<br />
– soweit noch nicht geschehen – beizutreten<br />
und dem Solidargedanken wieder<br />
den Rang zu verschaffen, der ihm gebührt,<br />
damit auch weiterhin gilt: Gemeinsam<br />
geht‘s besser.“ – Eigentlich müsste es aus<br />
Sicht der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
aus Südbaden heißen: „Gemeinsam<br />
mit Klug – in den Abgrund!“ Themen<br />
zum <strong>Taxi</strong>gewerbe? Fehlanzeige!<br />
Der Lauth kleinlaut<br />
Auf der Internetseite des Geschäftsführers<br />
des VV Nordbaden, Arno Lauth, ist<br />
nichts zu lesen über die Probleme, die ein<br />
katastrophaler Rahmenvertrag mit den<br />
Krankenkassen mit sich bringen würde.<br />
Wenn man auf »Presseforum« klickt,<br />
kommt man auf die Seite des Güterkraftverbandes<br />
»BGL«. Dort erscheint<br />
die wichtige Meldung: ”Hollands Fahrer<br />
arbeiten länger als die EU erlaubt“. – Eigentlich<br />
müsste die Schlagzeile heißen:<br />
”Nordbadens <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
müssen länger arbeiten, dank<br />
Arno Lauth“! Kein Problem des Nordbadener<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes wird in irgendeiner<br />
Form erwähnt.<br />
Die Chronologie der Ereignisse<br />
Ohne jeden Auftrag eines seriösen <strong>Taxi</strong>unternehmers<br />
wollte das ”Dreigestirn<br />
Didier, Klug und Lauth“ einen Rahmenvertrag<br />
mit den Krankenkassen zum<br />
1. Juni durchsetzen, der alle <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer in den Abgrund<br />
gerissen hätte. 63 Cent inklusive Mehrwertsteuer<br />
pro Kilometer auch innerhalb<br />
des Pflichtfahrtgebietes, bei einer Grundgebühr<br />
von 2,50 €, war und ist für alle<br />
Unternehmern in Baden-Württemberg<br />
völlig inakzeptabel.<br />
Wer den TVD-Vorsitzenden Peter Kristan<br />
kennt, der kann sich immer sicher<br />
sein, dass er sich einem solchen Katastrophentarif<br />
für die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />
widersetzen wird, um sie<br />
zu schützen. So erreichte er am 2. Juni,<br />
im Alleingang, das Außerkraftsetzen des<br />
verfassungswidrigen Rahmenvertrages<br />
beim Stuttgarter Innenministerium. Insofern<br />
ist der Rahmenvertrag, zwischen<br />
den Verkehrsverbänden und den Krankenkassen<br />
– null und nichtig!<br />
Es ist sogar gesetzeswidrig, wenn ein<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer derzeit ohne laufenden<br />
Taxameter, zu den oben genannten Konditionen<br />
eine Krankenfahrt ausführt. Er<br />
würde gegen mehrere Paragraphen des<br />
Personenbeförderungsgesetzes (PBefG)<br />
verstoßen und kann mit einem Bußgeld<br />
von bis zu 20.000€ bestraft werden. Solange<br />
von den unteren Genehmigungsbehörden<br />
keine neue Entscheidung getroffen<br />
wird, gilt die Preisvereinbarung<br />
aus dem Jahr 2002:<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die Geschäftsführer der drei Verkehrsverbände (VV) aus Baden-Württemberg, die angeblich auch<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe vertreten, werden durch ihre völlige Ahnungslosigkeit gezielt das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
weiter in den Abgrund reißen. Sie schließen einen Rahmenvertrag mit den Krankenkassen ab, der<br />
jeden <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer in die Illegalität oder Insolvenz treibt. Aber, – sie haben<br />
nicht mit dem TVD gerechnet.<br />
· Innerhalb des Tarifgebietes nach Taxameter<br />
· Außerhalb des Tarifgebietes 70 Cent pro<br />
Kilometer<br />
INFO<br />
Jeder <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer,<br />
der mit dem Rahmenvertrag, den<br />
die drei Verkehrsverbände (VV) von<br />
Baden-Württemberg mit den Krankenkassen<br />
abgeschlossen haben, in<br />
den Abgrund fahren will, sollte eins<br />
bedenken: Es ist besser nach dem Rahmenvertrag<br />
von 2002 zu fahren, als auf<br />
Einnahmen zu verzichten, die noch<br />
Rechtsgültigkeit haben. Keinesfalls<br />
sollte eine Verpflichtungserklärung<br />
unterschrieben werden, die anders<br />
lautend ist. Bußgelder und Steuerprüfungen<br />
könnten die Folge sein.<br />
Der Ministerialrat Diekmann<br />
Im Jahre 2002 hat der Ministerialrat<br />
des Stuttgarter Innenministeriums die<br />
Tariföffnungsklausel für Krankenfahrten<br />
abgelehnt. Verfassungskonform!<br />
Nach einer Besprechung im Juni 2006<br />
mit den Speditionsgeschäftsführern der<br />
BZP-Verkehrsverbände, Dr. Didier, Klug<br />
und Lauth, drückte seine Behörde sich in<br />
einer Mitteilung so unklar aus, dass einige<br />
Genehmigungsbehörden in Baden-Württemberg<br />
und Schleswig-Holstein schon<br />
glaubten, sie hätten einen Freibrief – den<br />
<strong>Taxi</strong>tarif auszuhebeln. Verfassungswidrig!<br />
Alle Katastrophentarife der Kooperationsgemeinschaft<br />
Krankenkassen und<br />
BZP-Verkehrsverbände sind nach wie<br />
vor als gesetzeswidrig anzusehen! Sämtliche<br />
Genehmigungsbehörden müssten<br />
sich langfristig auf Verwaltungs- und<br />
Verfassungsklagen durch die TVD-Landesverbände<br />
einstellen müssen.<br />
Das rechtliche Duell<br />
Nachdem der TVD, beginnend im Februar<br />
dieses Jahres, sich aktuell in allen<br />
1
1<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
44 Regierungsbezirken des Landes Baden-Württemberg<br />
präsent zeigt, kann keine<br />
Genehmigungsbehörde mehr so ohne<br />
weiteres etwas genehmigen, wodurch sie<br />
die Störung des Verkehrsmarktes und die<br />
Unwirtschaftlichkeit der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen,<br />
widerrechtlich wie<br />
oberflächlich, herbeiführen.<br />
Der TVD ist generell gegen die Öffnung<br />
der <strong>Taxi</strong>tarifklausel – zum Vorteil<br />
der Krankenkassen und Profilierung der<br />
BZP-Verbände. „Wenn es überhaupt einen<br />
Kompromiss geben kann, dann nicht<br />
unter 85 Cent pro Kilometer, inklusive<br />
Mehrwertsteuer, außerhalb des Tarifgebietes.<br />
Innerhalb des Pflichtfahrtgebietes<br />
darf der regionale <strong>Taxi</strong>tarif gar nicht mehr<br />
angetastet werden,“ ist die eindeutige<br />
Position des TVD-Vorsitzenden Peter<br />
Kristan. Die Wertungen des Bundesverfassungsgerichtes<br />
zu den wesentlichen<br />
Paragraphen des PBefG müssen berücksichtigt<br />
werden: Keine Behörde darf die<br />
Absätze 2 der §39 und §51 des PBefG so<br />
auslegen, dass ein <strong>Taxi</strong>unternehmer damit<br />
ins Verderben fährt.<br />
Die notwendige Grundlage<br />
Wenn die Genehmigungsbehörden<br />
keine relevanten Datenerhebungen<br />
vorlegen können, indem sie mittels<br />
eines Gutachten fundiert nachweisen,<br />
ab welchem Tarif ein <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
wirtschaftlich überleben kann und ihm<br />
noch Geld für weitere Investitionen<br />
bleibt, ist ihr Verhalten eine Willkür<br />
und gegen die Einschätzung des Bundesverfassungsgerichts.<br />
Sie haben allesamt<br />
ihre Hausaufgabe nicht gemacht. Die<br />
Nachweispflicht der plausiblen Daten<br />
für die Wirtschaftlichkeit der <strong>Taxi</strong>unternehmen,<br />
ohne den Verkehrsmarkt zu<br />
stören, liegt bei den Genehmigungsbehörden.<br />
»taxi-aktuell« ist nicht bekannt,<br />
dass eine Genehmigungsbehörde aus<br />
Baden-Württemberg diese erforderliche<br />
Nachweispflicht, durch ein Gutachten,<br />
bisher erbracht hat.<br />
Um diesen Aspekt aufzugreifen, muss<br />
an dieser Stelle gefragt werden:<br />
· Warum genehmigen Behörden stetig<br />
<strong>Taxi</strong>tariferhöhungen, die nach ihrer Meinung<br />
gesetzeskonform sind und damit<br />
die Wirtschaftlichkeit eines <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmers gewährleisten?<br />
· Inwiefern wird die Wirtschaftlichkeit<br />
der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />
und die Aufrechterhaltung des Verkehrsmarktes<br />
durch die Genehmigungsbehörden<br />
begutachtet?<br />
· Warum wollen diese Verwaltungsbehörden,<br />
ohne Not, einen Knebelvertrag<br />
genehmigen, der konditional weit unter<br />
ihren eigenen, als wirtschaftlich ausreichend<br />
angesehenen und eigens genehmigten<br />
<strong>Taxi</strong>tarifen liegt?<br />
Sie sind sich offensichtlich nicht darüber<br />
bewusst, dass sie so mal nebenher, in<br />
ihrer äußerst eigenwilligen Betrachtung<br />
einer möglichen Tariföffnungsklausel,<br />
einen Rechtsverstoß begehen.<br />
Sie wollen, unter allen Umständen, einen<br />
Rahmenvertrag in Kraft treten lassen, der<br />
zwischen drei anscheinend taxigewerbepolitisch<br />
ahnungslosen Geschäftsführern der<br />
Baden-Württembergischen Verkehrsversverbände<br />
(VV) und der Drückerkolonne<br />
der Krankenkassen ausgehandelt wurde.<br />
Gegen diese arrogante wie ignorante<br />
Vorgehensweise und Widersprüchlichkeit,<br />
zum Nachteil eines jeden <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmers, wird sich der<br />
TVD bis zur letzten, gerichtlichen Instanz<br />
zur Wehr setzen.<br />
Die Abmahnung<br />
Der TVD leistet sich nur ehrenamtliche<br />
Vorstände. Aber Geld für einen<br />
Spitzenadvokaten muss immer drin sein.<br />
Der TVD-Rechtsanwalt Cornel Pottgiesser<br />
schrieb dem Assessor Bernd Klug<br />
vom VV-Südbaden ins Stammbuch: „Sie<br />
handeln unlauter, da Sie durch Preisunterbietung<br />
die Mitglieder unseres Mandanten<br />
gemäß § 4 Nr. 10 UWG gezielt<br />
behindern, allgemein den Markt für<br />
<strong>Taxi</strong>dienstleistung behindern gemäß §<br />
4 Nr. 11, in Verbindung mit § 3 UWG.<br />
Die Preisunterbietung ist sachlich nicht<br />
gerechtfertigt und kann dazu führen,<br />
dass der Wettbewerb auf dem Markt für<br />
<strong>Taxi</strong>dienstleistungen aufgehoben wird.“<br />
In einem Absatz der angeforderten Unterlassungs-<br />
und Verpflichtungserklärung<br />
an den Spitzenverdiener Bernd Klug<br />
heißt es weiter:<br />
„Es ist ab sofort zu unterlassen, die<br />
TVD-Mitglieder und andere <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer in Baden-<br />
Württemberg aufzufordern, dem neuen<br />
Rahmenvertrag über die Durchführung<br />
und Vergütung von Krankenfahrten ...<br />
– durch Verpflichtung beizutreten.“<br />
Die Ansage<br />
In einem Schreiben an 19 Genehmigungsbehörden,<br />
von Lörrach über<br />
Mannheim bis Ulm, bezweifelt Peter<br />
Kristan, dass einer der drei ”Verkehrsverbände<br />
des Speditionsgewerbes“,<br />
mit der Fachsparte <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen,<br />
den Antrag auf Genehmigung<br />
dieses widerrechtlichen Rahmenvertrages<br />
gestellt hat, weil sie in einigen<br />
Bezirken keinen einzigen <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer als Mitglied<br />
vertreten. Er weist die Verwaltungsbehörden<br />
nochmals darauf hin, dass<br />
sie nicht dazu berechtigt sind, sich<br />
über ein Bundesgesetz – wie das Personenbeförderungsgesetz<br />
– zu stellen.<br />
Zusätzlich beantragt er, dass die <strong>Taxi</strong>tarifordnung<br />
dahin geändert werden<br />
muss, dass Sondervereinbarungen<br />
„nur“ angezeigt werden müssen. Es<br />
muss immer eine Anhörung stattfinden!<br />
Der Willkür von Abzockern und<br />
Paradiesvögeln, von Krankenkassen<br />
und angeblichen <strong>Taxi</strong>gewerbevertretungen,<br />
muss ein Riegel vorgeschoben<br />
werden.<br />
Das Schlusswort<br />
Stellvertretend für viele Zentralleiter<br />
aus Baden-Württemberg bringt es Roland<br />
Koffler, Vorstand der <strong>Taxi</strong>-Funk-<br />
Zentrale Karlsruhe eG, auf den Punkt:<br />
„Dieser Rahmenvertrag, den die drei<br />
Verkehrsverbände (VV) abgeschlossen<br />
haben, ist völlig praxisfremd. Wir gehören<br />
keinem dieser Verbände an. Der<br />
<strong>Taxi</strong>tarif innerhalb des Pflichtfahrgebietes<br />
muss unantastbar bleiben. Gewerbevertreter,<br />
die an dieser Bastion rütteln,<br />
haben keine Ahnung von unserem Geschäft.<br />
Ich kann nur jedem <strong>Taxi</strong>- und<br />
Mietwagenunternehmer raten, aus diesen<br />
verantwortungslosen Verbänden, die<br />
solche Vereinbarungen treffen, unverzüglich<br />
auszutreten.“<br />
Wenn ein Unternehmer noch die Zeit<br />
hat sich einem Hobby zu widmen, dass<br />
er mit seinem zeitlichen Aufwand, für<br />
die Überlebensfähigkeit seines Unternehmens,<br />
verbinden kann, – hier unser<br />
Tipp:<br />
”Großmaultaschen stopfen“ !
Alles was Recht ist<br />
Sondervereinbarungen<br />
für Krankenfahrten<br />
Rahmenverträge mit den Krankenkassen<br />
für Krankenfahrten kennt jeder.<br />
Kaum ein <strong>Taxi</strong>unternehmer mag sie,<br />
denn meistens sind die Beförderungsentgelte<br />
so schlecht, dass man davon weder<br />
leben noch sterben kann.<br />
Tarife, die deutlich unterhalb der<br />
normalen <strong>Taxi</strong>ordnung liegen, sind<br />
wegen Störung der Ordnung des Verkehrsmarktes<br />
gemäß § 51 Abs. 2 i. V.<br />
m. § 39 Abs. 2 PBefG nichtig. Neben<br />
dem öffentlichen Verkehrsinteresse und<br />
dem Gemeinwohl ist nämlich auch die<br />
wirtschaftliche Lage des Verkehrsunternehmens<br />
zu berücksichtigen. <strong>Taxi</strong>tarife<br />
haben deshalb wirtschaftlich zu sein. Neben<br />
einer Kostendeckung bedeutet dies<br />
einen angemessenen Unternehmerlohn.<br />
Angemessen ist der Unternehmerlohn<br />
nur, wenn er dem Risiko und in der Initiative<br />
eines <strong>Taxi</strong>unternehmers entspricht.<br />
Insoweit kann man sich als <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
an vergleichbaren Unternehmen<br />
wie Handwerksbetrieben oder Einzelhändlern<br />
orientieren. Jedenfalls muss<br />
der <strong>Taxi</strong>unternehmer, der Leistungen innerhalb<br />
eines Rahmenvertrages erbringt,<br />
Gewinne erzielen können und folglich<br />
keine Verluste machen.<br />
Sofern ein Rahmenvertrag über<br />
Krankenfahrten keinen demgemäß angemessenen<br />
Unternehmerlohn sicherstellt,<br />
hat die Genehmigungsbehörde,<br />
im Regelfall also das Landratsamt, ihre<br />
Genehmigung zu verweigern. Diese Genehmigung<br />
ist auch zu verweigern, wenn<br />
im Rahmenvertrag nicht ein bestimmter<br />
Zeitraum, eine Mindestfahrtenzahl oder<br />
ein Mindestumsatz festgelegt wurde. Der<br />
Vertrag ist ohne Genehmigung ungültig.<br />
Gemeinnützige Unternehmen bewegen<br />
sich mit ihren Geschäftsbetrieben in<br />
Grauzone<br />
Viele gemeinnützige Unternehmen<br />
führen allgemeine Fahrdienste für Senioren<br />
durch. Sie kennen diese Kunden zumeist<br />
aufgrund ihrer anderen Dienste wie<br />
der häuslichen Pflege, was ihnen schon so<br />
einen Wettbewerbsvorteil verschafft.<br />
Unternehmen sind aber nur insoweit<br />
steuerbegünstigt gemäß §§ 51 ff. Abgabenordnung,<br />
als sie gemeinnützige Tätigkeiten<br />
anbieten. Soweit sie Leistungen<br />
anbieten, die ohne weiteres auch durch<br />
andere gewerbliche Unternehmer wie die<br />
Fahrtdienste eines <strong>Taxi</strong>- oder Mietwagenunternehmen<br />
durchgeführt werden<br />
können, entfällt ihre Steuerbegünstigung<br />
gemäß § 65 Abgabenordnung. Es handelt<br />
sich nicht um einen so genannten<br />
Zweckbetrieb, der auch als steuerbegünstigt<br />
behandelt wird, weil er zur Erfüllung<br />
des gemeinnützigen Zweckes unerlässlich<br />
ist. Weitere Beispiele sind Blutspendedienste,<br />
eine Krankenhaus-Cafeteria,<br />
oder Dritte-Welt-Läden. Die gemeinnützigen<br />
Unternehmen haben dann ihre<br />
Einkünfte wie alle anderen zu versteuern;<br />
sie müssen also vor allem Umsatz- und<br />
Einkommen/Körperschaftsteuer zahlen.<br />
Geben Sie keine entsprechenden Steuer-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
erklärungen ab, verstoßen Sie zum einen<br />
gegen die Abgabenordnung und machen<br />
sich unter Umständen sogar strafbar,<br />
zum anderen handeln sie aber auch unlauter<br />
im Sinne des Wettbewerbsrechts.<br />
Sie verschaffen sich gegenüber ihren<br />
Wettbewerbern einen Vorsprung durch<br />
Rechtsbruch gemäß § 4 Nr. 11 UWG,<br />
der jeden <strong>Taxi</strong>unternehmer berechtigt,<br />
auf Unterlassung und Schadensersatz zu<br />
klagen.<br />
Kunden- und Shuttledienste<br />
mit Kleinbussen<br />
Im Rahmen von Großveranstaltungen<br />
wie der Fußballweltmeisterschaft aber<br />
auch in kleinem Maßstab durch Autohäuser<br />
werden Kunden in Kleinbussen mit<br />
mehr als sechs Sitzplätzen leider immer<br />
wieder ohne Genehmigung nach dem<br />
Personenbeförderungsgesetz befördert.<br />
Gemäß § 1 Nr. 3 Freistellungsverordnung<br />
zum Personenbeförderungsgesetz<br />
ist aber nur die unentgeltliche Beförderung<br />
mit Pkw für bis zu sechs Personen<br />
einschließlich Fahrer ohne Genehmigung<br />
zulässig. Bauart und Ausstattung des Pkw<br />
entscheiden über die Anzahl der Plätze.<br />
Danach ist die Beförderung in einer größeren<br />
Limousine genehmigungsfrei. Die<br />
Beförderung mit einem Minivan oder<br />
Kleinbus, mit mindestens sieben Sitzplätzen,<br />
ist immer genehmigungspflichtig.<br />
Beim Verstoß muss die Aufsichtsbehörde,<br />
also meistens das Landratsamt einschreiten.<br />
Jeder <strong>Taxi</strong>unternehmer kann aber<br />
diesen Wettbewerbsverstoß auch selbst<br />
vor einem ordentlichen Gericht geltend<br />
machen.<br />
Mietwagen dürfen Aufträge<br />
während der Fahrt annehmen<br />
Was bei der Beförderung mit dem <strong>Taxi</strong><br />
schon länger erlaubt ist, gilt nun auch bei<br />
Mietwagenfahrten. Seit der Änderung<br />
des § 49 Abs. 4 PBefG dürfen nun auch<br />
in Mietwägen Aufträge per Handy entgegengenommen<br />
werden. Zuvor musste<br />
der Mietwagen nach Beendigung der<br />
Beförderung wieder zum Betriebssitz<br />
zurückkehren.<br />
1
1<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Urteile – kurz und knapp<br />
Besondere Rücksicht auf<br />
Fußgänger<br />
Grundsätzlich dürfen Autofahrer darauf<br />
vertrauen, dass erwachsene Fußgänger<br />
sich im Straßenverkehr verkehrsgerecht<br />
verhalten. Das Oberlandesgericht<br />
Rostock (Az. 8 U 88/04) entschied, dass<br />
ein Autofahrer bei Anbahnen einer offensichtlich<br />
gefährlichen Situation mit<br />
einem Fußgänger sofort reagieren muss.<br />
Andernfalls trifft ihn ein nicht geringes<br />
Mitverschulden.<br />
Eine ältere Fußgängerin wollte außerorts<br />
eine Straße überqueren und blieb<br />
unerwartet auf Fahrbahn stehen, obwohl<br />
die andere Fahrbahn frei war. Der sich nähernde<br />
Autofahrer hätte seine Geschwindigkeit<br />
reduzieren und bremsbereit sein<br />
müssen. Stattdessen vertraute er darauf,<br />
dass die Fußgängerin die Fahrbahn zügig<br />
überqueren würde, und verletzte sie<br />
schwer.<br />
Versicherung muss bei<br />
Wildunfällen zahlen<br />
Das Landgericht Frankfurt (Az. 2-23 O<br />
301/05) entschied, dass die Haftpflichtversicherung<br />
für Wildunfälle auch dann<br />
aufkommen muss, wenn der Fahrer, einem<br />
auf die Fahrbahn gesprungenen Reh, ausweicht<br />
und von der Fahrbahn abkommt.<br />
Der Pkw kollidierte in Folge mit einem<br />
Baum und hatte einen Totalschaden. Die<br />
Versicherung wollte lediglich den Glasschaden<br />
ersetzen und wandte ein: „Der<br />
Autofahrer könne nicht beweisen, dass es<br />
sich um ein Reh gehandelt hätte. Es hätte<br />
sich auch um einen von der Versicherungsleistung<br />
nicht abgesicherten Elch<br />
handeln können. Das Gericht befand,<br />
dass der Autofahrer der Abwendung des<br />
drohenden Schadens ausreichend nachgekommen<br />
sei. Ein Zeuge hatte zudem<br />
gesehen, dass ein Reh oder ein Hirsch<br />
am Straßenrand stand. Im Übrigen seien<br />
Elche in Deutschland so gut wie nicht<br />
anzutreffen. Nebenbei entschied das<br />
Gericht, dass der Autofahrer den Unfall<br />
nicht bei der Polizei anzeigen musste, da<br />
weder Tiere erfasst wurden noch Fremdschäden<br />
vorlagen.<br />
„Links vor rechts“<br />
Die Vorfahrtsregel „rechts vor links“<br />
ist allgemein bekannt. Jetzt entschied das<br />
Oberlandesgericht Koblenz (Az. 12 U<br />
25/05), dass Autofahrer an Kreuzungen<br />
auf abgelegenen Wirtschaftswegen auch<br />
den von links kommenden Verkehr beachten<br />
müssen.<br />
Eine Autofahrerin war mit ihrem Pkw<br />
auf einem Wirtschaftsweg in den Weinbergen<br />
unterwegs und hatte ein von<br />
links kommendes Auto nicht bemerkt<br />
und stieß mit ihm zusammen. Das Gericht<br />
sprach der Fahrerin wegen ihrer<br />
Mitschuld nur einen Anspruch auf Schadensersatz<br />
in Höhe von zwei Drittel zu.<br />
Ein Wirtschaftsweg verleite dazu, nicht<br />
mit anderen Fahrzeugen zu rechnen.<br />
Daher müsse der Vorfahrtsberechtigte<br />
ein unvorsichtiges Verhalten der anderen<br />
Autofahrer einkalkulieren, urteilten die<br />
Richter.<br />
Navigationssystem ersetzt<br />
keinen Ortskundenachweis<br />
Das Verwaltungsgericht München (Az.<br />
M 6a E OS 714) entschied, dass ein Navigationssystem<br />
die, in § 48 Abs. 4 Nr. 7<br />
Fahrerlaubnisverordnung, vorausgesetzte<br />
Ortskundeprüfung nicht ersetzt. Der<br />
Fahrgast müsse sich auf die Ortskunde<br />
des <strong>Taxi</strong>fahrers verlassen können, ein<br />
Navigationssystem könne diese nicht<br />
ersetzen.<br />
Gemeinnützige Konkurrenz<br />
gibt sich geschlagen<br />
Das Landgericht Stuttgart bestätigt<br />
die Rechtsansicht des TVD in einem<br />
Musterverfahren gegen »Aktion Multiple<br />
Sklerose Erkrankter e.V. (AMSEL)«.<br />
Der gemeinnützige Konkurrent der <strong>Taxi</strong>-<br />
und Mietwagenunternehmer benötigt<br />
Konzessionen zur Durchführung von<br />
Krankenfahrten.<br />
Am 20. Juli fand vor der Wettbewerbskammer<br />
des Landgerichts Stuttgart die<br />
abschließende Verhandlung des Rechtsstreit<br />
”TVD Baden-Württemberg gegen<br />
Aktion Multiple Sklerose Erkrankter e.V.<br />
(AMSEL)“ statt. Die Rechtsanwaltskanz-<br />
lei Pottgiesser & Partner hatte für den<br />
TVD die AMSEL abgemahnt, da diese<br />
Krankenfahrten durchführt, ohne über<br />
eine personenbeförderungsrechtlichen<br />
Genehmigung, gemäß § 49 PBefG<br />
(„Mietwagenkonzession“), zu verfügen.<br />
Das Landgericht erklärte in diesem<br />
Musterverfahren:<br />
1. Die Genehmigungspflicht, gemäß<br />
§ 2 PBefG ist eine Marktverhaltensregelung.<br />
Befördert jemand dem entgegen<br />
Personen ohne Konzession, kann jeder<br />
Mitbewerber diesen Rechtsanspruch als<br />
unlauteren Wettbewerb abmahnen und<br />
Unterlassung verlangen.<br />
2. Die Gemeinnützigkeit eines Unternehmens<br />
schließt die Gewerblichkeit<br />
der Personenbeförderung im Sinne des<br />
PBefG nicht aus.<br />
3. Beförderungen auf Krankenverordnung,<br />
bei der also die Krankenkasse die<br />
Beförderung bezahlt, sind nicht genehmigungsfrei,<br />
gemäß § 2 Nr. 3 der Freistellungsverordnung,<br />
da sie entgeltlich<br />
sind. Es ist unbeachtlich, ob der Fahrgast<br />
oder ein Dritter wie die Krankenkasse die<br />
Beförderung direkt bezahlt.<br />
4. Bei Krankenfahrten, jedenfalls in<br />
den Fällen, in denen Erkrankte lediglich<br />
vom Arzt gefahren bzw. abgeholt<br />
werden, besteht eine wettbewerbsrechtliche<br />
Konkurrenzsituation zwischen<br />
gemeinnützigen Unternehmen und<br />
Mietwagenunternehmen.<br />
Um einer Verurteilung vorzukommen,<br />
gab AMSEL nach und will nun die notwendigen<br />
Konzessionen beantragen.<br />
Autor und Verfasser<br />
Cornel Pottgiesser<br />
von<br />
Pottgiesser & Partner<br />
Rechtsanwälte.<br />
Telefon 0711-3511-678<br />
Fax 0711-3511-679<br />
http://www.pottgiesser.de
Mercedes-Benz – eine Marke von DaimlerChrysler<br />
S & J
1<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die Jahreshauptversammlung 2006<br />
der <strong>Taxi</strong>genossenschaft Stuttgart<br />
„Manege frei!“<br />
Einblicke in die Wirklichkeit.<br />
Die Ansichten eines Beobachters – von J.Omar<br />
„Hereinspaziert und mittendrin, statt<br />
nur dabei“ – war das Motto von Waldemar<br />
Renner. Ein Mannsbild von Schwabe,<br />
der sich als <strong>Taxi</strong>genosse vor allem in<br />
der offenen Aussprache der Jahreshauptversammlung<br />
der <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
Stuttgart, zur Zukunft des Millionen-<br />
Unternehmens »TAZ«, hervortat. Was<br />
seinen Puls in gesundheitlich bedenkliche<br />
Höhen schnellen ließ, waren zwei<br />
mutmaßliche Fahrtenverschiebungen,<br />
durch Fehler einer langjährigen Disponentin<br />
und Schichtleiterin der »TAZ<br />
Funkzentrale« verursacht, – aus dem Jahr<br />
2005! Die Diskussion dauerte knapp 2<br />
Stunden. Die »TAZ« vermittelt über eine<br />
Million Aufträge pro Jahr. – Durch seinen<br />
Geistesblitz, im Schulterschluss mit<br />
dem Vorstand Klaus Knupfer und dem<br />
Aufsichtsratsstrategen Andreas Dannenmann,<br />
könnte das die <strong>Taxi</strong>genossen noch<br />
bis zu 25.000 € für das Arbeitsgericht,<br />
Anwälte und Abfindung kosten. Die<br />
Aussicht auf das Urteil des Arbeitsgerichts<br />
lässt nichts Gutes hoffen.<br />
Zirkus reife Nummer<br />
Dann stellte sich Waldemar Renner<br />
auch noch der Wahl zum dritten Vorstand<br />
der »TAZ«. In seiner flammenden<br />
Vorstellungsrede, die handgestoppt 12,4<br />
Sekunden dauerte, war sein Schwerpunkthema<br />
zur Verbesserung der Gesamtstruktur<br />
des hoch komplexen Wirtschaftsunternehmens<br />
»TAZ«: „Mit diesen<br />
Fahrtenverschiebungen muss Schluss<br />
sein,“ so Waldemar. Er siegte mit einer<br />
Dreiviertel-Mehrheit gegenüber seinem<br />
Gegenkandidaten. Die äußerst emotionale<br />
Antrittsrede, als gewählter Vorstand,<br />
von Waldemar Renner dauerte dann doch<br />
noch die Ewigkeit – von handgestoppten<br />
4,6 Sekunden. Er bedankte sich, für das<br />
ihm geschenkte Vertrauen, bei den <strong>Taxi</strong>genossen<br />
aus Stuttgart. – Glückwunsch!<br />
Mit Überschallgeschwindigkeit an die<br />
Macht –Waldemar Renner<br />
Der schnelle Renner<br />
Mit gesamt 17 Sekunden inhaltlicher<br />
Rede kann man bei einer <strong>Taxi</strong>genossenschaft,<br />
die über eine Million Euro pro<br />
Jahr umsetzt, zum Vorstand gewählt<br />
werden. Das ist Rekord und so gut wie<br />
unschlagbar! – Außer durch den »Obertaxameter<br />
aus München«; der schafft das<br />
mit null Sekunden, weil er weiß, dass es<br />
besser ist, wenn er gar nichts mehr sagt<br />
– und er trotzdem mehrheitlich immer<br />
wieder gewählt wird, bis zu seiner nächsten<br />
Verurteilung.<br />
Der Plag muss weg<br />
„Es lebe die Revolution!“ – Nach dem<br />
aktuellen Weltrekordhalter aller beschleunigten<br />
Vorstandsreden, Waldemar Renner,<br />
kam das Aufsichtsratsmitglied Darush Bozorgmehr<br />
ins Spiel. Er wurde, laut seiner<br />
eigenen Aussage, im Vorfeld durch den Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
und Versammlungsleiter<br />
der Generalversammlung, Andreas<br />
Dannenmann, unter Druck gesetzt, um<br />
mit seiner Fraktion gegen den Vorstandsvorsitzenden<br />
Dietmar Plag zu stimmen. Die<br />
Kampfparole der Opposition war sinnfrei,<br />
wie auch gegebenenfalls vernichtend für<br />
die Stuttgarter <strong>Taxi</strong>genossenschaft und das<br />
Wirtschaftsunternehmen »TAZ Stuttgart«:<br />
„Der Plag muss weg! Der Dannenmann<br />
muss rein!“<br />
Dietmar Plag zum Abschuss freigegeben.<br />
Knapp daneben ist auch vorbei.<br />
57:54<br />
Das Stuttgarter Unentschieden<br />
Die Vorstandswahl war dann der vorgesehene<br />
Kriegsschauplatz. 57 Hoffnungsstimmen<br />
für Dietmar Plag. 54<br />
eingeschworene Partisanen und Heckenschützen<br />
standen unter dem »Kommando<br />
Dannenmann«.<br />
„Ich mache Dich fertig!“ war am nächsten<br />
Tag die Ansage von Kommandant<br />
Dannenmann, über Autotelefon, an den<br />
Aufsichtsrat Darush Bozorgmehr, mitgehört<br />
und bestätigt von einem Zeugen.<br />
Der wechselfreudige Aufsichtsrat Bozorgmehr<br />
hatte auf die dringliche Frage<br />
des Vorstandskandidaten Dannenmann:<br />
„Hast Du mich gestern gewählt?“, ausnahmsweise<br />
ehrlich geantwortet: „Nein!“<br />
Der Charakter Bozorgmehr<br />
Erst war er für Dietmar Plag. Dann<br />
war er für Andreas Dannenmann als<br />
Gegenkandidat von Dietmar Plag. Bei<br />
der Vorstandswahl entschied er sich gegen<br />
Andreas Dannenmann, somit für<br />
Dietmar Plag. Einen Tag später wurde er<br />
durch Andreas Dannenmann telefonisch<br />
bedroht. Das machte er öffentlich. Fünf<br />
Tage danach bestätigte Darush Bozorgmehr<br />
in einer konstituierten Aufsichtsratssitzung,<br />
als Zünglein an der Waage,<br />
Andreas Dannenmann als Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />
im knapp möglichsten<br />
Stimmenverhältnis von 5:4. Da sollten<br />
die Stuttgarter <strong>Taxi</strong>genossen derzeit eher<br />
mehr Fragen an ihre Aufsichtsräte stellen,<br />
als an den Vorsitzenden Dietmar Plag.<br />
Der Charakter Dannenmann<br />
Es ist schon mehr als bedenklich, wenn<br />
ein Aufsichtsratsvorsitzender die Versammlungsleitung<br />
einer zukunftsweisenden Veranstaltung<br />
übernimmt, in der er permanent mit<br />
Belanglosigkeiten den Vorstandsvorsitzenden
Dietmar Plag versucht nieder zu machen,<br />
ihn aber andererseits doch zunächst entlastet,<br />
um sich dann selber krönen zu lassen.<br />
Sein Plan war: Erst Schmusekurs – und dann<br />
volle Attacke! Unmittelbar vorher wurde für<br />
einige wenige <strong>Taxi</strong>genossen bekannt, dass er<br />
den ersten Vorsitzenden der »TAZ«, Dietmar<br />
Plag, stürzen will, um selber an die Macht zu<br />
kommen. Mit dem Zepter fast in der Hand,<br />
versank er dann doch im Treibsand.<br />
Andreas Dannenmann – Oberhaupt mit<br />
Heiligenschein, oder Machtmensch?<br />
Liebe und Macht<br />
Einer langjährigen Freundin versprach der<br />
Familienvater Andreas Dannenmann schon<br />
im Vorfeld den Posten einer ”persönlichen<br />
Sekretärin“. Dafür sollte die Seele der »TAZ<br />
Stuttgart«, Frau Müller, nach 47 Jahren<br />
treuer Mitarbeit gekündigt werden, – als<br />
ein Bauernopfer. Das war nur ein Detail des<br />
»Kommando Dannenmann«. Weitere Personalwechsel<br />
wären wahrscheinlich an der<br />
Tagesordnung gewesen.<br />
Von Dannenmann lernen<br />
Smart und leise präsentierte sich der Versammlungsleiter<br />
bei dieser Generalversammlung.<br />
Man konnte ihn kaum verstehen;<br />
weder inhaltlich, noch akustisch. Er verlor<br />
von vorne herein den Überblick über die Tagesordnung.<br />
Der Punkt 11, ein Antrag des<br />
Genossen Georgios Arvanitis seinen Vortrag<br />
zum Besten zu halten, wurde mehrheitlich<br />
auf den Tagesordnungspunkt 7 vorgezogen.<br />
Seine Vorträge zogen sich dann scheibchenweise<br />
vom Tagesordnungspunkt 2 und allen<br />
Weiteren – bis zum Tagesordnungspunkt<br />
13, von insgesamt 13, hin. Zugegeben: Seine<br />
zweitlängste Redezeit hatte er mit seiner eigentlichen<br />
Rede zum Tagesordnungspunkt<br />
7, der aber inzwischen der Tagesordnungspunkt<br />
6 war: ”Die offene Aussprache“. Da<br />
hatte er dann die längste seiner Redezeiten.<br />
Die drittlängste Redezeit, die er in Anspruch<br />
nahm, war zur Zeit des Tagesordnungs-<br />
punktes 9: ”Gewerbepolitischer Bericht des<br />
Vorsitzenden des Landesverbandes“ . Der<br />
sollte eigentlich auf der Position 7 sein, vorher<br />
9, auf jeden Fall vor dem Punkt 8: ”Die<br />
Wahlen“! – Da waren schon einige Genossen<br />
erschöpft nach Hause gegangen. So kam<br />
er nochmals auf die Bühne und setzte, in der<br />
Umgebung der Tagesordnungspunkte 9 und<br />
10, eigentlich vorher so was von 7, siebener<br />
geht`s gar nicht mehr, und danach – macht<br />
nix – jetzt auch endgültig – sagen wir mal in<br />
der Gegend von Punkt 10, eine Satzungsänderung<br />
durch: Die Einlage bei der »TAZ«,<br />
für übertragene <strong>Taxi</strong>konzessionen, wird für<br />
dieses Neumitglied weit unter dem bisherigen<br />
Einstiegsbetrag liegen. Das wird noch<br />
verlustreich für die »TAZ«. Die Tagesordnungspunkte<br />
3, 4, 12 und 13 wurden kaum<br />
mehr wahrgenommen.<br />
Die Abstimmungskarten hatten so viele<br />
Farben, dass da doch einiges durcheinander<br />
lief. Auch wenn einer der Wahlhelfer farbenblind<br />
war, kann man diese Versammlung<br />
nicht anfechten. Alle hoben ihre Hand mit<br />
irgendwelchen Stimmkarten. Wenn rot gefordert<br />
war, kam ziemlich viel orange ins<br />
Spiel. Wurden gelbe Abstimmungskarten<br />
für die Wahlurne gefordert, musste mancher<br />
erstmal wieder den Namen seiner Vertrauensperson<br />
auf seiner blauen Abstimmungskarte<br />
streichen und sich bewusst werden, dass er auf<br />
der Gelben was schreiben soll. Bis dahin vergaß<br />
er, welchen Namen er auf die blaue Karte<br />
geschrieben hatte und fragte noch mal den<br />
Kollegen: „Was für ein Name auf die gelbe<br />
Karte? – Für wen? Wie heißt der?“ Worum es<br />
eigentlich ging, war so manchem Teilnehmer<br />
nicht ganz klar.<br />
Es war alles andere als ein Paradebeispiel,<br />
wie man eine Versammlung leitet. Man muss<br />
gespannt sein, wie der Versammlungsleiter<br />
Andreas Dannenmann die »TAZ« leiten wird,<br />
wenn er nach seinem nächsten Handstreich<br />
– vielleicht der <strong>Taxi</strong>genossenschaft Stuttgart<br />
seinen individuellen Schnitt verpassen darf.<br />
Professionalität sieht anders aus.<br />
Wenn vorne kein Durchblick herrscht, kann<br />
man sich hinten keinen verschaffen)?????<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Weiter so<br />
Die Entlastung war zu spüren, Der Aufsichtsrat<br />
entlastet den Vorstand. Der Genossenschaftsverband<br />
entlastete den Vorstand und<br />
damit den Aufsichtsrat. Die Versammlung<br />
entlastete den Vorstand, so wie den Aufsichtsrat<br />
mit einer Handvoll Gegenstimmen. Wo so<br />
viel Harmonie herrscht, muss man hinter die<br />
Kulissen blicken. Aus dem, mit 5 Gegenstimmen<br />
entlasteten Vorstand – mit Dietmar Plag<br />
an der Spitze, wurde bei seiner persönlichen<br />
Wiederwahl, das fast 11-fache Kontingent an<br />
Gegenstimmen. Die Strategie des »Kommando<br />
Dannenmann« war klar: „Wir wiegen den<br />
Plag erstmal in Sicherheit und dann schießen<br />
wir ihn ab.“ – Vorbei geschossen!<br />
Frust und Unlust<br />
Der größte Teil der anwesenden <strong>Taxi</strong>genossinnen<br />
und -genossen aus Stuttgart konnten<br />
diese Fakten nicht wissen. Ihr Unmut entstand<br />
berechtigterweise aus den weiter sinkenden<br />
Einnahmen ihres Taxtagesgeschäfts.<br />
Für den größten Teil der 486 Stuttgarter<br />
<strong>Taxi</strong>genossinnen und –genossen, mit gesamt<br />
641 Geschäftsanteilen, die nicht anwesend<br />
waren, ist die Zukunft ihrer Genossenschaft<br />
anscheinend sowieso egal. Sie überlassen<br />
dieses Feld freiwillig einer Handvoll von<br />
Strategen, die in ihrer Manege zu Hochform<br />
auflaufen. Ein ernsthaftes Interesse die<br />
Zukunft ihrer <strong>Taxi</strong>genossenschaft mitzugestalten,<br />
muss man ihnen absprechen.<br />
Keine Macht ohne Team<br />
So ein Millionenunternehmen wie die<br />
»TAZ Stuttgart« zu leiten, verlangt professionelle<br />
Strukturen. Es drängeln sich augenscheinlich<br />
manche Leute in die »TAZ«<br />
rein, die diese professionellen Strukturen<br />
zersetzen, obwohl sie ganz offenbar keine<br />
Ahnung, aber ein Geltungs- und Machtbedürfnis<br />
haben. Ihr notwendiges Einkommen<br />
wird dann monatlich überwiesen.<br />
Das, was an diesem denkwürdigen Tag zum<br />
Vorschein kam, war die nicht erstaunliche<br />
Tatsache, dass einige der Verantwortlichen,<br />
immer wenn es für sie knifflig wurde, jede<br />
Schuld an Dietmar Plag weiter verwiesen.<br />
„War ich nicht! War der Kollege Plag!“ Da<br />
haben offensichtlich einige verantwortliche<br />
Mitarbeiter in der »TAZ« nicht begriffen,<br />
was uns unsere Nationalmannschaft bei<br />
der WM 2006 vorgeführt hat: Kompetenz,<br />
Einsatzbereitschaft, Verantwortung für sich<br />
selbst übernehmen – und Teamgeist!<br />
1
20<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Fragen an Berlin<br />
„Mit neuen <strong>Taxi</strong>konzessionen<br />
produzieren wir Armut!“<br />
Am 17. September findet die<br />
Wahl für das Berliner Abgeordnetenhaus<br />
statt. Neu geordnet<br />
werden muss auch das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />
Zu viele <strong>Taxi</strong>konzessionen und<br />
ein lachhaft geringer <strong>Taxi</strong>tarif sind der<br />
derzeitigen Berliner Senatorin Junge-<br />
Reyer in ihrer Zuständigkeit allerdings<br />
einerlei: „Ich mache nichts“, sagt sie.<br />
Inkompetenz oder Ignoranz? Der Spitzenkandidat<br />
der Berliner CDU, Friedbert<br />
Pflüger, verspricht den Berliner<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmen eindeutige Verbesserungen<br />
ihrer Wirtschaftlichkeit.<br />
taxi-aktuell<br />
Eingangs Ihrer Internetseite proklamieren<br />
Sie, dass „Berlin wieder Weltklasse<br />
sein muss“. Das hat sich das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
schon vor 15 Jahren gewünscht.<br />
In der Summe sind das 30 Jahre Kreisklasse<br />
auf der Einkommensseite, die für unsere<br />
Branche allerdings unerträglich, wie<br />
Existenz vernichtend sind. Werden die<br />
Probleme des <strong>Taxi</strong>gewerbes in der Berliner<br />
Politik überhaupt noch wahrgenommen?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Aus Gesprächen mit vielen <strong>Taxi</strong>fahrern<br />
und der <strong>Taxi</strong>-Innung weiß ich, wie<br />
schlecht die finanzielle Lage der <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
ist. Es ist ein harter Job, ein sehr<br />
harter! Und ich habe aber den Eindruck,<br />
dass der Senat gar kein Interesse an den<br />
<strong>Taxi</strong>fahrern und ihren Sorgen hat. Wie<br />
anders wäre es sonst zu erklären, dass die<br />
Probleme des <strong>Taxi</strong>gewerbes im Senat seit<br />
Jahren kein Gehör finden und vom Senat<br />
keine Lösungsvorschläge kommen.<br />
taxi-aktuell<br />
Trotz eines Netto-Einkommens im<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe von 3,- € bis 7,- € pro<br />
Stunde hat die derzeitige Senatorin,<br />
Frau Ingeborg Junge-Reyer, offensichtlich<br />
Probleme damit überhaupt den<br />
dringenden Handlungsbedarf zu erkennen.<br />
Was könnten wir von Ihrem<br />
Senat erwarten?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Als erstes muss endlich Klarheit über die<br />
die derzeitige Situation des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
herrschen, deshalb befürworte<br />
ich – entgegen der Meinung Wowereits<br />
– die Erstellung einer umfassenden Vergleichsstudie<br />
über die wirtschaftliche<br />
Situation der <strong>Taxi</strong>unternehmen. Diese<br />
Studie nach Hamburger Vorbild muss<br />
die Bedingungen und Zustände offenlegen,<br />
unter denen das <strong>Taxi</strong>gewerbe operieren<br />
muss. Aus den Erkenntnissen dieser<br />
Studie können wir dann die Maßnahmen<br />
ergreifen, die als nächstes unternommen<br />
werden müssen: Vor allem aber muss<br />
Schluß sein mit immer neuen Konzessionen.<br />
So produzieren wir nur Armut.<br />
taxi-aktuell<br />
Der neue Berliner Hauptbahnhof ist<br />
ein imposantes Gebäude. Dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
imponiert im Moment allerdings<br />
mehr, dass die DB an den <strong>Taxi</strong>ständen<br />
der Bahnhöfe imposante Pachtgelder abkassieren<br />
will, so wie die Flughafengesellschaften<br />
das schon tun. Wie stehen Sie<br />
dazu, wenn eine subventionierte ÖPNV-<br />
Gesellschaft das ÖPNV-<strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
massiv zur Kasse bittet?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Ganz klar: Diese Zusatzbelastung<br />
kommt mit uns nicht in Frage.<br />
taxi-aktuell<br />
Es ist denkbar, dass sich das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
das auch in Berlin nicht gefallen<br />
läßt und Ihre wunderbare Weltstadt<br />
eines Tages lahm legt. Ein schlechtes<br />
Image für Berlin wäre sicher die Folge. Ist<br />
es für den Senat nicht sichtbar, dass sie<br />
die Probleme des Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbes<br />
zunehmend vernachlässigen?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Es ist offensichtlich, dass der Senat seinen<br />
Aufgaben nicht nachkommt. Wie<br />
anders wäre es sonst zu erklären, dass der<br />
Senat noch nicht mal bereit ist, ein Gutachten<br />
über die wirtschaftliche Lage des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes zulassen will.<br />
Außerdem geht die Stadt zu wenig entschieden<br />
gegen die Schwarzarbeit vor<br />
und hat in den letzten Jahren – entgegen<br />
aller Ratschläge – die Zahl der Lizenzen<br />
sogar auf annähernd 7000 erhöht.<br />
Darüber hinaus legt der Senat den<br />
kleinen und mittelständischen <strong>Taxi</strong>betrieben<br />
durch bürokratische Hürden<br />
unnötig Steine in den Weg und schränkt<br />
damit die wirtschaftliche Freiheit der<br />
einzelnen Unternehmen ein, subventioniert<br />
aber im Gegensatz großzügig<br />
die BVG und erlaubt ihr umfangreiche<br />
Fahrzeugwerbung.<br />
taxi-aktuell<br />
Die Welt blickt in diesem Sommer auf<br />
Berlin. Die Welt zu Gast bei Freunden.<br />
Unfreundlich und Existenz bedrohend<br />
sind die aktuellen Einnahmen der <strong>Taxi</strong>unternehmen.<br />
Das Lächeln ist uns allen<br />
schon vergangen. Eine Tariferhöhung<br />
und bessere Strukturen könnten das ändern.<br />
Haben Sie dafür einen Plan?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Eine Tariferhöhung würde das <strong>Taxi</strong>fahren<br />
teurer und damit weniger attraktiv<br />
machen. Hauptgrund für die schlechte<br />
Einnahmesituation ist die geringe Auslastung<br />
und die hohen Standzeiten der
Taxen. Der Schlüssel ist aber die Begrenzung<br />
der Lizenzen nach Maßgabe der Ergebnisse<br />
der Studie.<br />
taxi-aktuell<br />
Die Qualität eines <strong>Taxi</strong>s samt Fahrer<br />
ist sicher nur zu gewährleisten, wenn<br />
man die Vorraussetzung hat gut zu investierten<br />
und dafür muss man Geld<br />
verdienen. Wie wollen Sie diese ständig<br />
notwendigen Investitionen ankurbeln?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Wir wollen den Unternehmen erstmal<br />
durch ein Verbot der Gebühren an<br />
Hauptbahnhof und Tegel von Kosten<br />
entlasten. Außerdem wollen wir durch<br />
eine Ausweitung der Werbemöglichkeiten<br />
an den Fahrzeugen eine Erhöhung<br />
der Werbeeinnahmen herbeiführen.<br />
Darüber hinaus müssen wir vor allem<br />
die schlechte ökonomische Lage der<br />
Stadt verbessern. Durch eine erfolgreiche<br />
Wirtschaftspolitik und Anwerbung von<br />
Investitionen hätten die Menschen wieder<br />
mehr Geld zur Verfügung und wären<br />
wieder bereit eine Dienstleistung in An-<br />
Gefälschte Statistiken<br />
– wunderbar<br />
Die Leser von TAXI-HEUTE rieben sich<br />
verwundert die Augen. – 59% aller <strong>Taxi</strong>-<br />
und Mietwagen sollen BZP-Mitglieder<br />
sein. Nur 6% fühlten sich dem TVD angehörig.<br />
Die Redaktion TAXI-HEUTE<br />
hatte eine tolle Umfrage unter ihren Lesern<br />
gestartet. 112 Personen wurden gefragt,<br />
welchem Verband sie angehören. Der statistische<br />
Wert ist da bei Null anzusiedeln.<br />
Aber dem, der so fantastisch seriöse<br />
Umfragen veröffentlicht, darf »taxi-aktuell«<br />
in nichts nachstehen und machte<br />
eine eigene Umfrage unter 112 Teilnehmern<br />
seiner Leserschaft. Das Ergebnis fiel<br />
etwas anders aus. Von den 112 Befragten<br />
gaben sich 111 als TVD-Mitglieder zu<br />
erkennen und einer als BZP-Mitglied.<br />
Der ging allerdings zwei Tage nach der<br />
unserer Umfrage in Insolvenz. Ein anderes<br />
BZP-Mitglied, das noch nicht mit<br />
einem Bein in der Insolvenz steht, ließ<br />
sich bis zu unserem Redaktionsschluss<br />
nicht mehr auftreiben.<br />
So sind wir an dieser Stelle gezwungen<br />
unsere nachgeeifert seriöse Umfrage so in-<br />
spruch zu nehmen. Rot-rot hat die Stadt<br />
in den letzten fünf Jahren nicht gerechter,<br />
sondern ärmer gemacht.<br />
taxi-aktuell<br />
Machen Sie den Berliner <strong>Taxi</strong>fahrern<br />
nur Hoffnungen, die bei einem Amtsantritt<br />
ihrerseits wieder in Vergessenheit<br />
geraten werden?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Was hilft es den Menschen in Berlin,<br />
wenn ihnen immer nur Hoffnungen gemacht<br />
werden, ohne, dass die Probleme<br />
entschieden angegangen werden. Und<br />
es ist ja offenkundig, dass nicht nur die<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer in Berlin wirtschaftliche Probleme<br />
haben. Die Stadt muss insgesamt<br />
wieder auf die Beine kommen. Wenn wir<br />
das schaffen, wird es auch den <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />
wieder besser gehen. Berlin ist<br />
eine tolle Stadt, aber Berlin kann mehr!<br />
taxi-aktuell<br />
Journalisten sagen immer, wenn Sie die<br />
Stimmung eines Volkes wissen wollen,<br />
setzen sie sich in ein <strong>Taxi</strong> und unterhal-<br />
terpretieren: 100% aller <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
halten den TVD für einen<br />
Verband, mit dem man auf Dauer im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
überleben kann. Die Spezies ”BZP-<br />
Mitglied“ ist vom Aussterben bedroht. Seit<br />
10 Jahren laufen dem BZP die Mitglieder<br />
scharenweise davon, weil sie nicht mehr in<br />
der Rolle von Lemmingen (selbstmörderische<br />
Wühlmäuse) sein wollen.<br />
Kommentar von Peter Kristan<br />
1996 waren den BZP-Landesverbänden<br />
nachweisbar durchschnittlich knapp 18%<br />
der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer angeschlossen.<br />
Nachdem die Vorstände der<br />
BZP-Landesverbände, die die unternehmerfeindliche<br />
Meißner-Politik ohne Murren<br />
nicht nur mitgetragen haben, sondern auch<br />
linientreu auf Landesebene umzusetzen versuchten,<br />
sind ihnen die Mitglieder scharenweise<br />
davongelaufen.<br />
So sind aus der Berliner Innung, dem 1995<br />
noch größten BZP-Landesverband mit über<br />
3000 Mitgliedern, über 90% der Mitglieder<br />
ausgetreten und deshalb deutlich unter die<br />
Zahl von gerade mal 300 Eselstreuen zu einen<br />
kleinem Schrebergartenverband zusam-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
ten sich mit dem Fahrer. Probieren Sie<br />
das ab uns an auch aus?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Das stimmt absolut. Die <strong>Taxi</strong>fahrer sind<br />
Volkes Stimme. Ich höre gerne zu. Neulich<br />
schimpfte einer über den Pflüger, der<br />
ja nur auf der Durchreise in Berlin sei.<br />
Der bleibe nach der Wahl nicht in Berlin.<br />
Ich gab mich zu erkennen und erzählte<br />
ihm, dass ich gerade mein Reihenhaus in<br />
Hannover verkauft habe und mit meiner<br />
Familie eine Wohnung in Wilmersdorf<br />
gekauft habe. Er glaubt mir, dass ich es<br />
ernst meine. Hoffentlich erzählt er es<br />
vielen.<br />
taxi-aktuell<br />
Wussten Sie eigentlich, dass über ein<br />
Drittel aller Gespräche zwischen <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
und Fahrgast über Politik gehen? Der<br />
<strong>Taxi</strong>fahrer als Wahlkämpfer. Das würde<br />
Ihnen doch gut tun, oder?<br />
Friedbert Pflüger<br />
Klar tut das gut. Ich freue mich auf viele<br />
Fahrten und gute Zusammenarbeit.<br />
mengeschrumpft. Noch gravierender ist die<br />
Bilanz in Hamburg. Der einzige noch dem<br />
BZP angehörende Landesverband LPVG<br />
soll mit unter 60 Mitgliedern schon kurz<br />
vor dem Kollaps stehen. Ob es in Baden-<br />
Württemberg und Schleswig-Holstein in<br />
den nächsten Jahren noch einen BZP-Landesverband<br />
geben wird, muss angesichts der<br />
miesen Rolle, die diese insgesamt vier kleinen<br />
und von ihrer Mitgliederzahl her unbedeutenden<br />
Landesverbände spielen, stark<br />
bezweifelt werden. Auch deshalb dürfte die<br />
Mitgliederzahl der BZP-Landesverbände innerhalb<br />
von 10 Jahren von 18% – auf weit<br />
unter 10% gesunken sein!<br />
Dass die dem BZP angeschlossenen<br />
Landesverbände der neuen Bundesländer<br />
schon vor 10 Jahren so gut wie keine<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer als Mitglied hatten,<br />
sondern nur von den Bossen der großen<br />
Zentralen finanziert und nach wie vor<br />
am Leben gehalten werden, um sie für<br />
ihre persönlichen Interessen zu nutzen,<br />
war schon vor 10 Jahren jedem aufmerksamen<br />
Beobachter bekannt. In diesem<br />
Zeitraum hatte der TVD einen Mitgliederzulauf<br />
von 1453 %!<br />
21
22<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Mit Spannung erwartete das Hamburger<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe den Zwischenbericht<br />
zum Gutachten von Linne & Krause.<br />
Dieser sollte schon Ende Februar vorgestellt<br />
werden. Die Präsentation verzögerte<br />
sich jedoch bis zum 24. März, wofür<br />
sich Behörde und Gutachter gegenseitig<br />
die Verantwortung zuschoben.<br />
Der Zwischenbericht ist schlichtweg<br />
enttäuschend.<br />
Katastrophale Beurteilung<br />
Obwohl die Taxameterauswertung von<br />
8.411 Schichten ausreichend Daten lieferte,<br />
um klare Aussagen über die Einsatzzeiten<br />
und deren Verhältnis zu Umsatz<br />
und Gewinn zu machen, steht im Bericht<br />
zu diesem Punkt nur: „Die Daten weisen<br />
auf ein sehr zeitaufwändiges Geschehen<br />
hin.“ Diese dürftige Auskunft ist bemerkenswert,<br />
weil Linne & Krause in anderen<br />
Gutachten trotz schwächerer Datenbasis<br />
mutiger Stellung beziehen.<br />
Der Zwischenbericht erfüllt damit<br />
auch nicht die Anforderungen des<br />
Pflichtenheftes, in dem eine differenzierte<br />
Bewertung der Einsatzzeiten<br />
vorgesehen war. Außerdem brach die<br />
Behörde eine Vereinbarung mit den<br />
Verbänden. Ursprünglich sollten die<br />
vom Gutachter ermittelten Daten<br />
nämlich vor der Veröffentlichung in<br />
einer Arbeitsgruppe, zu der auch Vertreter<br />
der Verbände gehören, bewertet<br />
werden. Dort hätten wir auf einer<br />
ausführlichen Bewertung der Einsatzzeiten<br />
bestanden. Dies verhinderte<br />
man, indem den Verbänden der Zwischenbericht<br />
erst vorgestellt wurde, als<br />
die Pressemitteilung des Senators schon<br />
raus war. So teilte Senator Freytag der<br />
Öffentlichkeit bereits am 23. März mit:<br />
„Die in Hamburg professionell und legal<br />
arbeitenden Betriebe halten einem Vergleich<br />
mit anderen untersuchten Städten<br />
stand.“ Die Notwendigkeit für einen<br />
Konzessionsstopp sieht er nach wie vor<br />
Hamburger <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
wird geflutet<br />
nicht, obwohl man in einigen der Vergleichsstädte<br />
des Zwischenberichts aus<br />
dort jüngst erstellten Gutachten andere<br />
Schlüsse gezogen hat, was natürlich verschwiegen<br />
wird.<br />
Spitzenverdienst mit<br />
Hungerlohn<br />
Die Hofberichtserstatter von »BILD<br />
Hamburg« vollendeten schließlich die<br />
Öffentlichkeitstäuschung der Behörden-Pressesprecher<br />
und titelten am 29.<br />
März ”Hamburgs <strong>Taxi</strong>fahrer verdienen<br />
gut“. Der ganze Vorgang und ein gründlicher<br />
Vergleich des Zwischenberichts<br />
mit anderen Gutachten zeigen, dass der<br />
Zwischenbericht ungeniert im Sinne der<br />
Senatspolitik frisiert wurde.<br />
Fakt ist, dass ein im Sinne der Gutachter<br />
„professionell plausibler“, allein fahrender<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer unter Berücksichtigung<br />
der Einsatzzeit weniger als ein 1-Euro-Jobber<br />
verdient.<br />
HTV und LHT geben Nachhilfe<br />
Wir, der »Hamburger Taxenverband«,<br />
haben dies zusammen mit dem LHT am<br />
17. April auf einer Pressekonferenz detailliert<br />
vorgerechnet und unsere 15 Seiten<br />
umfassende Stellungnahme auch den<br />
Fachpolitikern zukommen lassen. Das<br />
Echo war mager. Die Hamburger Presse,<br />
die ausführlich über jede Sau berichtet,<br />
die der verkehrspolitische Sprecher der<br />
Regierungspartei durchs Dorf jagt, ist mit<br />
harten Fakten offensichtlich überfordert.<br />
Da man nun beim besten Willen die<br />
Probleme des Hamburger Taxengewerbes<br />
nicht leugnen kann und der Senat nicht<br />
schuld sein darf, braucht man einen Sündenbock.<br />
Auch hier waren die Gutachter<br />
behilflich.<br />
Anstatt zunächst die Gesamtheit des<br />
Hamburger Gewerbes zu beleuchten,<br />
unterscheiden sie anhand teilweise frag-<br />
würdiger Kriterien sofort zwei Gruppen<br />
von Taxenbetrieben, die einen mit<br />
„plausiblen“ und die anderen mit „nicht<br />
plausiblen“ Betriebsdaten. Zur letzten<br />
Gruppe gehören ca. 36 Prozent des Hamburger<br />
Gewerbes. Das sind größtenteils<br />
Mehrwagenbetriebe, deren Taxen keiner<br />
Funkzentrale angeschlossen sind und an<br />
Alleinfahrer „vermietet“ werden, was zwar<br />
nicht im Zwischenbericht steht, aber hier<br />
jedem bekannt ist.<br />
Auf diese Gruppe möchte sich der<br />
Senat nun mit großkalibrigen Waffen<br />
einschießen und zu diesem Zweck eine<br />
Bundesratsinitiative für ”Fiskaltaxameter“<br />
starten.<br />
Plausibles Versagen von<br />
Freytag<br />
Es ist ein bekannter Reflex von Politikern,<br />
auf Missstände mit der Verschärfung<br />
gesetzlicher Bestimmungen zu reagieren.<br />
Damit will man Handlungsfähigkeit beweisen.<br />
Aber gerade die im Vergleich mit<br />
anderen Städten ungewöhnlich hohe Zahl<br />
„unplausibler Taxenbetriebe“ in Hamburg<br />
provoziert die Frage, wie es den mit<br />
der Dienstaufsicht in Senator Freytags<br />
Behörde bestellt ist. Diese Betriebe sind<br />
schließlich nicht vom Himmel gefallen.<br />
Ihre Konzessionen wurden jahrelang problemlos<br />
von seiner Behörde genehmigt,<br />
verlängert und erweitert.<br />
Auf die Folgeprobleme der Vermietungspraxis,<br />
wie illegale Bereitstellung<br />
und Tourenablehnung durch die unter<br />
hohem Druck stehenden „Mieter“, weisen<br />
wir die Aufsichtsbehörde seit Jahren<br />
vergeblich hin. Als Senator Freytag vor<br />
zwei Jahren endlich eine Aufstockung des<br />
Aufsichtspersonals ankündigte, folgten<br />
dieser Ankündigung keine nennenswerten<br />
Taten. Er selbst beteiligte sich<br />
damit an der Täuschung von Gewerbe<br />
und Öffentlichkeit. Auch jetzt nach der<br />
Präsentation des Zwischenberichts weigert<br />
man sich in seiner Behörde noch
hartnäckig, die Ursachen der illegalen<br />
Praktiken im Taxengewerbe zur Kenntnis<br />
zu nehmen.<br />
Verantwortung? Macht der<br />
Kollege!<br />
Als Ende April auf unser Drängen hin<br />
ein zweites Gespräch über den Zwischenbericht<br />
in der Behörde stattfand,<br />
erläuterten die Beamten, wie sie sich die<br />
Handhabung von „Fiskaltaxametern“<br />
vorstellen: Die Daten sollen allein vom<br />
Finanzamt ausgelesen und ausgewertet<br />
werden. Sie selbst, also die Genehmigungs-<br />
und Aufsichtsbehörde, wollen mit<br />
den Daten nichts zu tun haben, obwohl<br />
man anhand dieser Daten die Ertragslage<br />
unter Berücksichtigung der Einsatzzeit<br />
optimal bewerten und damit zeitnah<br />
Konsequenzen für den Marktzugang<br />
und einen kostendeckenden Tarif ziehen<br />
könnte.<br />
Das Beste, was eine flächendeckende<br />
Taxameterauswertung zu bieten hat,<br />
will man uns also vorenthalten. Die<br />
Haltung unserer Behörde ist hier genau<br />
so destruktiv wie beim Gutachten, weil<br />
man eine kritischen Überprüfung der<br />
eigenen Politik, das heißt der „liberalen“<br />
Konzessionsvergabe, vermeiden will.<br />
Dies ist der Hintergrund der Hamburger<br />
Bundesrats-initiative und sollte bei der<br />
anstehenden Debatte über „Fiskaltaxameter“<br />
stets berücksichtigt werden.<br />
<strong>Taxi</strong>tariferniedrigung!<br />
Der 24. März hielt eine weitere unangenehme<br />
Überraschung bereit. Die<br />
Behörde beglückte uns nämlich nicht<br />
nur mit dem Zwischenbericht sondern<br />
auch mit einer mageren Tariferhöhung<br />
von zirka 4,5 Prozent! Auch dieses Vorgehen<br />
stand im krassen Widerspruch<br />
zu einer Vereinbarung, wonach die Tarifdebatte<br />
so lange ruhen sollte, bis sich<br />
der erwähnte Arbeitskreis mit dem Zwischenbericht<br />
befasst hat. Diese Regelung<br />
machte Sinn, weil zum Gutachten auch<br />
eine Überprüfung des Tarifs, und zwar<br />
einschließlich seiner Struktur, gehören<br />
sollte. Aus diesem Grund haben wir<br />
uns auch mit einem eigenen Tarifantrag<br />
zurückgehalten.<br />
Man muss es ganz deutlich sagen: Wir<br />
wurden gleich doppelt gelinkt, denn der<br />
Zwischenbericht enthält keine verwertbaren<br />
Daten für eine Tarifdebatte und<br />
<strong>Taxi</strong>bestattungsunternehmer Senator<br />
Freytag<br />
die Behörde stellte uns absprachewidrig<br />
vor vollendete Tatsachen! – Da die Behörde<br />
es vor der WM mit dem neuen<br />
Tarif entgegen ihrer üblichen Praxis<br />
sehr eilig hatte, erhielten wir nur eine<br />
Woche Zeit für eine Stellungnahme.<br />
Wir wiesen also noch einmal schriftlich<br />
darauf hin, wie schon zuvor mündlich,<br />
dass diese Erhöhung den tatsächlichen<br />
Kostenanstieg seit der letzten Tarifänderung<br />
nicht abdeckt, weil einige<br />
taxispezifische Kostenfaktoren, wie<br />
Funk- und Flughafengebühren, nicht<br />
berücksichtigt wurden.<br />
Tatsächlich decken die 4,5 Prozent bei<br />
Flughafenfahrern noch nicht mal die<br />
Flughafengebühr und die Kosten für<br />
Zwangsausrüstung mit Kreditkartenlesern<br />
ab, wenn ab November die volle<br />
Flughafengebühr fällig wird. Hierzu ist<br />
anzumerken, dass die Beamten uns vorher<br />
eine Berücksichtigung der Flughafengebühr<br />
beim Tarif in Aussicht gestellt<br />
hatten.<br />
Aber auch für die Funktaxen reicht diese<br />
Tariferhöhung nicht aus, da bei den<br />
großen Zentralen die Funkgebühren<br />
samt mehr oder weniger verdeckter Nebenkosten<br />
deutlich gestiegen sind. Obwohl<br />
wir die am 24. März anwesenden<br />
Vertreter der Zentralen gezielt daraufhin<br />
angesprochen hatten, verweigerten<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
sie klare Auskünfte und erklärten sich<br />
mit der vorgeschlagenen Tariferhöhung<br />
einverstanden. Damit gab sich die Behörde<br />
zufrieden. Es ist dann auch kein<br />
Wunder mehr, dass die Behörde öffentlich<br />
behauptet, die Tarifstruktur habe<br />
sich bewährt, obwohl inzwischen alle<br />
”einzig wahren Hamburger Taxenverbände“<br />
unseren Standpunkt mit uns<br />
teilen und die volle Berechnung der<br />
verkehrsbedingten Wartezeit fordern.<br />
Mit Karacho in die Insolvenz<br />
Erwartungsgemäß hatten unsere und<br />
die Stellungnahmen der anderen Verbände<br />
keinen Einfluss auf die Entscheidung<br />
des Senats vom 25. April. Ab 1. Juni gilt<br />
in Hamburg somit folgender Tarif:<br />
Grundgebühr: 2,20 €<br />
1. bis 11. Kilometer: 1,67 €<br />
ab 12. Kilometer: 1,28 €<br />
eine Stunde Wartezeit: 23 €<br />
Da bei jedem Stopp die erste Minute<br />
Wartezeit kostenlos für den Fahrgast<br />
bleibt, wodurch praktisch die gesamte<br />
verkehrsbedingte Wartezeit abgedeckt<br />
wird, ergeben sich trotz des hohen Kilometerpreises<br />
insgesamt nur dürftige<br />
Fahrpreise!<br />
Zu den Gerichtsverfahren sei hier kurz<br />
notiert: In der Tarifklage, die wir in erster<br />
Instanz verloren haben, wurde schon im<br />
März Antrag auf Zulassung der Berufung<br />
gestellt.<br />
In Sachen „Flughafengebühr“ liegt<br />
seit dem 14. Juni der Beschluss des<br />
Verwaltungsgerichts vor. Der Antrag<br />
auf Erlass einer einstweiligen Anordnung<br />
wurde abgelehnt. Das Gericht<br />
meint, die Gebühr wäre bis zum Ende<br />
des Hauptsacheverfahrens zumutbar.<br />
Auf die rechtlichen Fragen selbst lässt<br />
es sich in der Begründung kaum ein.<br />
Entschieden ist also noch nichts! Gegen<br />
diesen Beschluss wurde fristgemäß<br />
beim OVG Beschwerde eingelegt.<br />
Da die Kosten dieses Verfahrens sich<br />
schon auf ca. 14.000 € belaufen, möchten<br />
wir Hamburger uns an dieser Stelle<br />
ausdrücklich beim TVD bedanken, der<br />
auf der Vorstandsitzung am 17. Juni in<br />
Kaltenkirchen eine finanzielle Unterstützung<br />
zugesagt hat.<br />
Martin Berndt<br />
2
2<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die norddeutsche Eiche, Peter Roeder,<br />
lässt sich auch vom Wirtschaftministerium<br />
in Kiel und den Genehmigungsbehörden<br />
nicht so leicht<br />
fällen. Da müssen sie noch ein paar<br />
Kettenblätter drauflegen. Als TVD-<br />
Vorstand von Schleswig-Holstein hat<br />
er das Ruder fest in der Hand und ist in allen Fragen, rund um<br />
das <strong>Taxi</strong>gewerbe, für widerständische Nordlichter unter Telefon<br />
04531-5505 oder citytaxi4040@t-online.de zu erreichen. „Bruukst<br />
jo man tau spreken, – denn man tau!“<br />
Matthias Schmidt aus Aschaffenburg<br />
ist einer der Macher des TVD<br />
in Bayern. Sein Tag hat nur zwei<br />
Schwerpunktthemen: Seine Firma<br />
»Metropolis <strong>Taxi</strong>« und die <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik<br />
auf Landes- wie Bundesebene.<br />
Im TVD-Bundesvorstand<br />
spielt er durch seinen Fleiß und seine Intelligenz eine überragende<br />
Rolle. Bei der Neugründung wird er eine maßgeblich<br />
Rolle spielen. Das offene Ohr aus Unterfranken erreicht man<br />
unter Telefon 06021-417741.<br />
Dietmar Plag ist geschäftsführender Vorstand<br />
der <strong>Taxi</strong>genossenschaft Stuttgart,<br />
mit der angeschlossenen »<strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale<br />
(TAZ)«. Darüber hinaus ist er Bundesvorstandsmitglied<br />
des TVD. Mehr Mittelpunkt<br />
in der Baden-Württembergischen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbepolitik geht kaum noch. Nachdem<br />
er in Rekordzeit den Datenfunk in der »TAZ Stuttgart« etabliert<br />
hat, gibt es auch immer wieder berechtigte Beschwerden, für<br />
die man ihn persönlich verantwortlich machen will. Wenn man ihn<br />
erreichen kann, in seiner 7-Tage/14Stunden-Woche dann unter<br />
Telefon 0711-55398-0 oder plag@taxi-auto-zentrale.de !<br />
Ahoi! Neuer Kurs<br />
in Hamburg?<br />
Annemarie Taraske, geschäftsführender Vorstand des Landesverband<br />
Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer e.V. (LHT), ist als <strong>Taxi</strong>unternehmerin<br />
aus dem BZP ausgetreten. Ihre Kündigung<br />
wurde akzeptiert. Am 17. Juni 2006 ist sie dem TVD beigetreten.<br />
Das war ihre „persönliche Entscheidung – als <strong>Taxi</strong>unternehmerin,“<br />
so Annemarie Taraske. Ob nun andere Mitglieder<br />
des LHT ihrem Entschluss folgen werden, bleibt abzuwarten.<br />
Beim TVD ist jeder willkommen, der konstruktive <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik<br />
mitgestalten möchte.<br />
Heinz Schliebner ist der Rechtsanwalt<br />
des TVD Schleswig-Holstein.<br />
Er arbeitet nicht 14 Stunden am Tag<br />
– 7 Tage die Woche. Weil er auf seine<br />
Art und Lebensweise schlau ist!<br />
Es gibt ja noch ein Leben vor dem<br />
Tod. Den Tod des <strong>Taxi</strong>gewerbes von<br />
Schleswig-Holstein zu verhindern, erfordert jetzt seinen ganzen<br />
Arbeitseinsatz. Das wird er schaffen! In allen Rechtsfragen des<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes erreicht man Heinz Schliebner unter Telefon<br />
04531-6091 oder unter steubo@web.de.<br />
Cornel Pottgiesser. Seine Vita liest<br />
sich wie das Bilderbuchformat einer exzellenten,<br />
internationalen Karriere als<br />
Rechtsanwalt. Das hat er sich erarbeitet.<br />
In der Kooperation mit dem TVD-Bundesverband<br />
wird er, stets wachsam, die<br />
Verbandsarbeit in Rechtsfragen und in<br />
gerichtlichen Belangen begleiten. Er ist nicht nur Autor unserer<br />
Rechtsseite; man wird mehr Respekt gegenüber dem TVD zeigen<br />
müssen. Die Anwaltskanzlei Pottgiesser & Partner erreicht<br />
man unter 0711-3511678 oder unter office@pottgiesser.de .<br />
Bayerische Löwen mit einem fränkischen<br />
Boxbeutel in der Hand sind<br />
als gefährlich einzustufen. Ganz gefährlich<br />
wird es sicher für den BZP-<br />
Landesverband am 2. August. Die<br />
Versammlung zur Neugründung<br />
des TVD-Bayern ist erst der Anfang<br />
eines Feldzuges, um die miserable<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbepolitik des BZP in Bayern<br />
zu den Akten zu legen. Bei der Gründungsversammlung<br />
wird man gespannt sein müssen, wer in Zukunft die Interessen<br />
des TVD in Bayern an vorderster Front vertreten wird.
taxiaktuell 07/2006<br />
Hamburger Taxameter<br />
auf Hartz IV geeicht<br />
In der ersten Ausgabe von »taxi-aktuell«<br />
wollte ich noch nicht über die Verhandlung<br />
vom 14. Dezember berichten,<br />
weil uns die schriftliche Urteilsbegründung<br />
noch nicht vorlag. In der zweiten<br />
Ausgabe ging dieser Beitrag dann wegen<br />
eines Missverständnisses unter. Daher erscheint<br />
er erst jetzt, obwohl die Urteilsbegründung<br />
nun schon einige Zeit vorliegt<br />
Wartezeit unbezahlt<br />
Am 31. Juli 2001 hatten wir beim<br />
Verwaltungsgericht Klage gegen die Taxenordnung<br />
erhoben. Anlass war der<br />
<strong>Taxi</strong>tarif, der mit der Änderung der Taxenordnung<br />
zum 18. Januar 2000 uns<br />
beschert wurde. Dieser enthielt keine<br />
Berechnung der verkehrsbedingten Wartezeit<br />
mehr und trotz der Anhebung des<br />
Kilometerpreises lag er insgesamt noch<br />
unter dem alten Tarif, der 1994 in Kraft<br />
getreten war. Weil wir uns zunächst auf<br />
politischem Weg um eine Nachbesserung<br />
bemüht hatten, was aber vom Kartell<br />
aus Hansa-Funk, Handelskammer und<br />
Behörde vereitelt worden war, reichten<br />
wir die Klage erst nach dem endgültigen<br />
Scheitern der Tarifrunde 2001 ein.<br />
Der Klageweg<br />
Da es in Hamburg wie in Berlin keine<br />
Normenkontrollklage gibt, blieb uns nur<br />
der Weg einer Feststellungsklage. Um<br />
uns vollständig auszubremsen oder das<br />
Verfahren wenigstens zu verzögern, bestritt<br />
die Behörde, dass dies zulässig sei,<br />
obwohl Artikel 103 Abs. 1 GG „jedermann<br />
Anspruch auf rechtliches Gehör“<br />
garantiert. Zum Glück hatten einige<br />
Berliner Kollegen in dieser Sache schon<br />
Vorarbeit geleistet und so wurde die Frage<br />
der Zulässigkeit einer Feststellungsklage<br />
schließlich nach eineinhalb Jahren zu<br />
unseren Gunsten entschieden.<br />
Die Arroganz der Behörden<br />
Auch danach versuchte die Behörde<br />
das Verfahren zu verschleppen, indem<br />
sie Gericht mit belanglosen Schreiben<br />
beschäftigte. So wurde nach den zwei<br />
geringfügigen Tariferhöhungen im Laufe<br />
des Prozesses geltend gemacht, dass wir<br />
nun ja ein paar Prozent erhalten hätten<br />
und damit die Klage gegenstandslos sei,<br />
obwohl im Zuge dieser Tarifanpassungen<br />
die gravierenden Fehler bei der Genehmigung<br />
des 2000er Tarifs nicht korrigiert<br />
wurden.<br />
Es machte uns zwar stutzig, dass sich<br />
das Gericht auf diese durchsichtigen<br />
Spielchen einließ, dennoch waren wir<br />
ziemlich sicher, am Ende zu gewinnen,<br />
weil sich die Behörde mit ihrer Antwort<br />
auf eine Kleine Anfrage in der Hamburgischen<br />
Bürgerschaft vom 20. März 2001<br />
(Drs. 16/5728) selbst den Strick um den<br />
Hals gelegt hatte. So antwortete sie auf<br />
Frage 9 der Anfrage: „Der zuständigen<br />
Behörde liegen noch keine für die Beurteilung<br />
des Tarifantrags ausreichenden<br />
Daten vor.“ Und auf die Frage 6: “Bei<br />
der Tariffestsetzung wurde die sich insgesamt<br />
ergebende Erhöhung auf zirka 10<br />
Prozent eingeschätzt.“ Deutlicher kann<br />
man eigentlich nicht gestehen, dass bei<br />
der Entscheidung wesentliche Gesichtspunkte<br />
unberücksichtigt blieben und<br />
die Tarifermittlung fehlerhaft war. In<br />
der mündlichen Verhandlung haben wir<br />
noch einmal detailliert beschrieben, wie<br />
die Behörde hätte vorgehen müssen und<br />
können, um Fehler zu vermeiden.<br />
Wirtschaftlichkeit ohne<br />
Wertung<br />
Zu unserem Entsetzen hat das Gericht<br />
die »Kleine Anfrage« in seiner<br />
Urteilsbegründung praktisch nicht<br />
berücksichtigt. Es verzettelte sich<br />
vielmehr in Nebensächlichkeiten und<br />
versteckt sich hinter der Schwammigkeit<br />
des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG): „Welche Faktoren bei der<br />
Ermittlung der Wirtschaftlichkeit der<br />
Tarife vom Verordnungsgeber heranzuziehen<br />
sind, hat der Gesetzgeber im<br />
Einzelnen nicht geregelt. Es gibt damit<br />
keinen detaillierten, abschließenden<br />
Katalog über die heranzuziehenden<br />
Kriterien; gleichermaßen ist nicht gesetzlich<br />
verbindlich vorgeschrieben,<br />
welche Daten auf welche Weise ermittelt<br />
werden müssen, um eine ausreichende<br />
Ermittlungsgrundlage für eine<br />
angemessene Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
zu erhalten.“<br />
Die Folge dieser Bewertung ist ein<br />
krasses Fehlurteil, mit dem den Beamten<br />
ein Ermessensspielraum eingeräumt<br />
wird, der blanker Willkür und Schlimmerem<br />
Tür und Tor öffnet. Das können<br />
wir uns nicht gefallen lassen und müssen<br />
daher alle rechtlichen Möglichkeiten<br />
ausschöpfen.<br />
Gesetzesänderung vor<br />
Insolvenz<br />
Aus dem Urteil ergibt sich aber auch ein<br />
gewerbepolitischer Auftrag. Im PBefG<br />
müssen der §39 und §51 insoweit präzisiert<br />
werden, dass die Genehmigungsbehörden<br />
gezwungen sind, die Fakten zu<br />
berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass<br />
ein und dieselbe Behörde dem subventionierten,<br />
staatlichen ÖPNV problemlos<br />
eine vollständige Umlage des Kostenanstiegs<br />
auf den Tarif genehmigt, das Taxengewerbe<br />
sich aber, aus nicht nachvollziehbaren<br />
Gründen, mit einem Bruchteil<br />
des Notwendigen zufrieden geben muss.<br />
So werden ehrliche <strong>Taxi</strong>unternehmer ”de<br />
facto“ enteignet und der Rest des Gewerbes<br />
in die Illegalität getrieben.<br />
Martin Berndt<br />
2
2<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die Deutsche Bahn AG verlangt Wucherpreise für <strong>Taxi</strong>halteplätze an Bahnhöfen<br />
Teure Bahnschranken für <strong>Taxi</strong>s<br />
Die deutsche Bahn ist eine AG, die zu<br />
100% dem Bund gehört, also uns Bürgern<br />
und Steuerzahlern. Sie ist Teil des<br />
öffentlichen Personennahverkehrs und<br />
wird subventioniert, dass dem Bürger<br />
nur noch schwindelig werden. Allein die<br />
Rentenkassen der Bahn aufrechtzuerhalten<br />
wird uns noch Milliarden kosten. Die<br />
völlige Spinnerei Transrapid, der in München<br />
80% aller Wettrennen gegen die <strong>Taxi</strong>s<br />
verlieren würde, wird noch Milliarden<br />
verschlingen.<br />
DB in der Servicetabelle ganz<br />
hinten<br />
Die unglaubliche Arroganz und Überheblichkeit<br />
dieses Staatsunternehmens ist<br />
vom so genannten Serviceschalter bis hinauf<br />
zu diesem Herrn Mehdorn zu spüren.<br />
Dieses Unternehmen, das bei jedem<br />
Bürger bekannt ist als Deutschlands am<br />
schlechtesten organisierte Unternehmen,<br />
mit dem miesesten und arrogantesten<br />
Service, der in jeder Strafanstalt zehnmal<br />
besser ist, dieses Unternehmen begründet<br />
die Wucherpacht und die dreisteste<br />
Bereicherung, die noch weit über die Abzocke<br />
der Flughafengesellschaften hinaus<br />
geht, damit: „Wir möchten die Qualität<br />
der <strong>Taxi</strong>s verbessern, um auch unseren<br />
Kunden einen qualitativeren Service anzubieten,<br />
als manche <strong>Taxi</strong>s,“ so ein Bahnsprecher.<br />
Da muss man die Faust in der<br />
Tasche ballen.<br />
Oberdreist<br />
Man muss sich überhaupt die Frage stellen,<br />
welche Gehirnwindung muss jemand<br />
im DB-Management haben, um sich die<br />
Oberdreistigkeit herauszunehmen zigtausend<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer zu beleidigen<br />
und ihnen horrende Summen abverlangt,<br />
die die <strong>Taxi</strong>unternehmen lieber in ihren<br />
Fuhrpark investieren würden?<br />
Und es werden die nächsten Schikanen<br />
in die <strong>Taxi</strong>spuren eingebaut. Die<br />
Deutsche Bahn AG will sich massiv<br />
deutschlandweit an dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />
bereichern und einige Funkzentralen<br />
direkt mit. Die Öffnung der Bahnschranke,<br />
den man den <strong>Taxi</strong>s am Wiesbadener<br />
Hauptbahnhof vor die Nase<br />
gesetzt hat, müssen sich die <strong>Taxi</strong>fahrer<br />
teuer erkaufen. Weder die Bahn, noch<br />
die Wiesbadener <strong>Taxi</strong>zentrale wollen<br />
sich nicht über die Höhe der Jahresgebühr<br />
äußern. Da wird indem Bereich<br />
von 75.000€ pro Jahr spekuliert. Für einen<br />
Standplatz mit einem Fassungsvolumen<br />
von 15 <strong>Taxi</strong>s, was viel zu wenig<br />
ist. Es ist doch ganz klar, dass auch die<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale Wiesbaden sich hier mit<br />
bereichern will.<br />
Das kennen wir doch zum Beispiel<br />
vom Münchener Flughafen, wo die Isarfunk-<strong>Taxi</strong>zentrale<br />
das große Rad dreht.
Eine Qualitätsverbesserung der <strong>Taxi</strong>s<br />
interessierte Isarfunk von vornherein<br />
nicht. Durch die Schranke fährt, wer<br />
zahlt.<br />
In dieser Manier wird’s weiter gehen.<br />
Alle Zentralen verstecken sich hinter<br />
den Abzockergesellschaften. Im Falle der<br />
Bahn AG kann man nur an den Bundes-<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
verkehrsminister und das Verbraucherschutzministerium<br />
appellieren diesem<br />
Treiben ein Ende zu bereiten.<br />
2
2<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
”Steht auf!<br />
Wenn ihr Nürnberger seid . . . . !“<br />
Der Vorstand der Nürnberger <strong>Taxi</strong>genossenschaft spaltet vorsätzlich das Gewerbe. Die Ausgrenzung<br />
personalintensiver Mehrwagenunternehmer hat System. Unterstützung bekommt er darüber<br />
hinaus durch einen Verein mit zweifelhaftem Ruf. Schmierenpolitik und Diskriminierungen müssen<br />
ein Ende haben. Die Basis leistet weiter Widerstand.<br />
In vielen Städten finden innerhalb<br />
der marktbeherrschenden, meist genossenschaftlich<br />
organisierten <strong>Taxi</strong>zentralen<br />
derzeit Auseinandersetzungen<br />
zwischen reformorientierten, innovativen<br />
Unternehmern und traditionellen Taxlern<br />
statt. Wenn diese Auseinandersetzungen<br />
fair geführt werden, ist dagegen<br />
nichts einzuwenden, vielmehr können<br />
daraus tragfähige, vernünftige Kompromisse<br />
entstehen.<br />
In vielen Städten sind die Grabenkriege<br />
derzeit sehr heftig und unterhalb<br />
der Gürtellinie. In Nürnberg versucht<br />
der Vorstand der <strong>Taxi</strong>genossenschaft,<br />
unterstützt von einer willfährigen Aufsichtsratsmehrheit<br />
und einem dubiosen<br />
Verein von Einzelunternehmern, systematisch<br />
missliebige Unternehmer aus<br />
der Genossenschaft zu drängen. Wäre<br />
es nicht eher Aufgabe des Vorstandes<br />
zu integrieren und die verschiedenen<br />
Positionen zusammenzuführen? Stattdessen<br />
werden mit allen Mitteln dessen<br />
Extrempositionen durchgesetzt, welche<br />
dann spätestens vor Gericht oft keinen<br />
Bestand mehr haben. Zudem legt sich<br />
Vorstandsmitglied Ulrich Romeike auch<br />
noch unnötig mit der Presse an.<br />
Persönlichkeitsrechte und<br />
Gefahren<br />
Die Idee ist einfach, aber nur auf den<br />
ersten Blick gut. Um das Vertrauensverhältnis<br />
zwischen <strong>Taxi</strong>fahrer und Fahrgast<br />
zu verbessern sollte ein Fahrerausweis<br />
eingeführt werden. Im Rahmen einer<br />
modernen Dienstleistung ist das inzwischen<br />
üblich. Schließlich trägt das Personal<br />
in Verkauf und Gastronomie auch<br />
Namenschilder.<br />
Deshalb forderte die Generalversammlung<br />
der Nürnberger <strong>Taxi</strong>genossenschaft<br />
im Jahr 2005 die Stadt Nürnberg auf,<br />
einen solchen Ausweis einzuführen, der<br />
sichtbar am Armaturenbrett befestigt<br />
werden muss.<br />
Aber dieser Beschluss zeigte kurze Zeit<br />
später, in der Praxis, seine Tücken. Nicht<br />
nur dass erste falsche Ausweise auftauchten,<br />
war ein Problem: Manche Fahrer hatten<br />
gleich zwei auf unterschiedliche Namen.<br />
Vor allem den Fahrerinnen, speziell in der<br />
Nachtschicht, wurde ihr Dienst zusätzlich<br />
erschwert. Die „Anmache“, durch oftmals<br />
betrunkene Fahrgäste, ein sowieso latentes<br />
Problem im Gewerbe, nahm mit Einführung<br />
des Fahrerausweises sehr stark zu.<br />
Zwei Fahrerinnen ergriffen die Initiative und<br />
erhielten auch Unterstützung von der<br />
Frauenbeauftragten der Stadt Nürnberg.<br />
Sie schilderten den relevanten Stellen<br />
das Problem aus ihrer Alltagsperspektive.<br />
Sowohl alle Stadtratsfraktionen, als auch<br />
die Gewerkschaftsorganisation ver.di sahen<br />
Handlungsbedarf. Der Nürnberger<br />
Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly<br />
zeigt zunächst großes Verständnis, so<br />
dass dieses Thema Ende Juli im <strong>Taxi</strong>ausschuss<br />
des Nürnberger Stadtrats<br />
nochmals behandelt wird.<br />
Frauenverachtung übelster<br />
Art<br />
Doch was unternimmt die Führung der<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale? Ulrich Romeike verstieg<br />
sich gegenüber den Nürnberger Nachrichten<br />
zu der Aussage, die Fahrerinnen<br />
würden nur <strong>Taxi</strong> fahren, damit „sie mal<br />
einen Mann kennen lernen“.<br />
In jeder anderen Funktion wäre<br />
eine derartige Aussage ein Rücktrittsgrund.<br />
Nicht so in Nürnbergs<br />
<strong>Taxi</strong>welt. Hier wurde Romeike auf<br />
der Generalversammlung 2006 von<br />
der Mehrheit der Unternehmer für<br />
solche und ähnliche Ausfälligkeiten<br />
gefeiert. Das beschreibt die steinzeitliche<br />
Gesinnung, den Charakter und den wahren<br />
Kleingeist der »Romeike-Anhänger«<br />
deutlich. Ein entsprechender Antrag auf<br />
Modifikation des Fahrerausweises wurde<br />
abgelehnt.<br />
Lösungen statt Missachtung<br />
Es wäre so einfach gewesen. Jeder<br />
Personenbeförderungsschein hat eine<br />
eindeutige Identifikation, durch eine<br />
amtliche Listennummer. So könnte jeder<br />
Fahrer und jede Fahrerin zwischen<br />
Namen und Nummer wählen. Aber um<br />
solch einen Vorschlag zu unterstützen,<br />
hatte die Mehrheit nicht die Bereitschaft.<br />
Ein Trauerspiel – initiiert von Stammtischrednern.<br />
Das ist charakteristisch für<br />
Ulrich Romeike und seinem Vorstandskollegen<br />
Wolfgang Ziegler, Meissners<br />
Stellvertreter im Landesverband des<br />
BZP.<br />
BZP-Landesverband bedroht<br />
Pressefreiheit<br />
Als auf der Generalversammlung ein<br />
dementsprechender Antrag auf dem<br />
Tisch lag, polemisierten Ziegler und<br />
Romeike mit Halbwahrheiten dagegen.<br />
So beschwerte sich Ziegler allen Ernstes<br />
bei den Initiatorinnen sich an den Oberbürgermeister<br />
gewandt zu haben. Und<br />
Ulrich Romeike? Er hatte nichts Besseres<br />
zu tun, als die Presse zu beschimpfen.<br />
Er drohte der Redakteurin der Nürnberger<br />
Nachrichten, die über das Thema<br />
berichtete und auch seinen frauenfeindlichen<br />
Ausspruch veröffentlichte, mit<br />
Konsequenzen.<br />
Letzter Ausweg Stadtrat<br />
Tief enttäuscht zeigte sich Petra Haupt<br />
als Antragsstellerin, nachdem sie sich an-
gewidert fühlte von der Macho-Gangart<br />
der <strong>Taxi</strong>genossenschaft: „So etwas Unfaires<br />
habe ich noch nie erlebt. Damit<br />
meine ich auch das Verhalten einiger anwesender<br />
Unternehmer. Da wurde doch<br />
tatsächlich am Rande ständig erzählt:<br />
Wenn den Frauen was nicht passt, dann<br />
sollen sie halt nicht <strong>Taxi</strong> fahren. – Jetzt<br />
hoffen wir auf den Stadtrat.“<br />
Generalversammlung 2006:<br />
Der Tiefpunkt des Nürnberger<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbes!<br />
Die Behandlung dieses Antrages ist ein<br />
Musterbeispiel wie die Vorstände Ulrich<br />
Romeike und Wolfgang Ziegler von der<br />
»<strong>Taxi</strong>zentrale Nürnberg eG« mit anderen<br />
Meinungen umspringen und wie sie das<br />
notwendige Niveau einer Generalversammlung<br />
locker in die unterste Schublade<br />
versetzen.<br />
Um sich Mehrheiten und einen willfährigen<br />
Aufsichtsrat zu besorgen, wurde,<br />
nachdem in der Vergangenheit die Generalversammlungen<br />
nicht immer so gut<br />
für den Vorstand ausgingen, extra eine<br />
Hilfstruppe gegründet.<br />
Macht ist die einzige<br />
Chefsache<br />
»<strong>Taxi</strong> NEU« heißt der Verein, der vorgibt<br />
sich für die Interessen der Einzelunternehmer<br />
einzusetzen. In Wahrheit ist<br />
dieser Verein ein Mehrheitsbeschaffer für<br />
den Vorstand der »<strong>Taxi</strong>zentrale Nürnberg<br />
eG«.<br />
Zusammen mit diesem Verein wurden<br />
die Mehrheiten organisiert. Dabei wurden<br />
die Grenzen jenseits von böse häufig<br />
überschritten.<br />
Nachdem man sich nicht so sicher war,<br />
ob die Mehrheiten in jedem Fall stehen,<br />
eröffnete Romeike den entscheidenden<br />
Teil der Generalversammlung mit polemischen<br />
Angriffen auf die Unternehmer,<br />
die er als Drahtzieher der Opposition<br />
vermutete. Mit der Wahrheit nahm er es<br />
dabei nicht so genau. Es waren Ehr abschneidende<br />
Angriffe, vor allem da er die<br />
Kollegen namentlich nannte.<br />
Die Opposition lebt<br />
„Da ist erst mal eine Entschuldigung<br />
fällig“, so Christian Linz, einer der Angegriffenen.<br />
„Eigentlich sollten mich diese<br />
Tiraden nicht stören, da ich weiß von<br />
wem es kommt. Das Problem ist: Der<br />
Vorstand betreibt eine massive Politik gegen<br />
die Betriebe mit Personal. Wenn die<br />
Herren so weiter machen, spalten sie die<br />
Genossenschaft. Das ist nicht im Interesse<br />
des gesamten Nürnberger Gewerbes.<br />
Gerade weil mir die Genossenschaft am<br />
Herzen liegt, werde ich mich gegen solche<br />
falsche Politik wehren“.<br />
Besonders ärgert Ulrich Romeike das<br />
Phänomen der so genannten Doppelfunker.<br />
Anstelle sich auf die ureigensten<br />
Aufgaben der Zentrale zu besinnen, die<br />
Mitglieder wirtschaftlich zu fördern und<br />
der sinkenden Nachfrage zu begegnen,<br />
sehen Romeike und Ziegler ihre eigentlichen<br />
Aufgaben in der Ausgrenzung von<br />
Betrieben und Unternehmern mit eigenen<br />
Meinungen. Somit ist es nur logisch,<br />
dass einige Unternehmer auch von der<br />
zweiten Nürnberger Funkzentrale, der<br />
City-<strong>Taxi</strong>, Aufträge entgegen nehmen.<br />
„Das geht den Genossenschaftsvorstand<br />
einen feuchten Kehricht an, von wem ich<br />
sonst noch Fahrten bekomme, solange<br />
ich mich bei der Genossenschaft korrekt<br />
verhalte“ So drastisch formuliert es Joachim<br />
Seits, einer der ”doppelfunkenden<br />
Unternehmer“.<br />
Die Schweinshaxen-Philosophie<br />
Wie ein roter Faden zog es sich durch<br />
die Generalversammlung 2006. Wenn<br />
der Vorstand argumentativ in die Defensive<br />
geriet, dann wurde gnadenlos geholzt<br />
und geschlachtet. Exemplarisch dafür<br />
seien die Forderungen genannt, nach<br />
einem unabhängigen Aufsichtsrat und<br />
einer Rücknahme des, für personalintensive<br />
Betriebe ruinösen Funkbeitragsmodells<br />
(näheres dazu in der nächsten<br />
Ausgabe). Bei beiden Anträgen wurden<br />
Antragssteller und deren Unterstützer<br />
mit persönlichen, unsachlichen Angriffen<br />
überzogen, wobei es Wolfgang Ziegler<br />
vor allem mit der Wahrheit nicht so<br />
genau nahm. „Mia san mia,“ (zu deutsch:<br />
„Wir sind wir“, uns kann keiner was) wie<br />
es das Motto des bayerischen BZP-Landesverbandes<br />
ist.<br />
Bereits im Vorfeld wurden Unterstützer<br />
vorstandskritischer Anträge in übelster<br />
Weise angemacht. Einer der Oppositionellen,<br />
Alexander Grimm, weiß<br />
folgendes zu berichten. „Als ich in der<br />
<strong>Taxi</strong>zentrale war, wurde ich mit einem<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
hasserfüllten Ton von den Vorständen<br />
angesprochen, was ich da unterschrieben<br />
habe. Vor allem der Vorstand Wolfgang<br />
Ziegler begegnete mir auf eine schwer zu<br />
ertragende, zynische Art und Weise.“<br />
Demokratie ausgeschlossen<br />
Es kam aber noch schlimmer. Als bei<br />
einer Abstimmung ein Kollege aufstand<br />
und darüber berichtete, dass massiv<br />
Druck ausgeübt wurde und er von der<br />
konkreten Bedrohung zumindest eines<br />
Mitgliedes gerade Kenntnis bekommen<br />
habe, bemühte sich Versammlungsleiter<br />
Wolfgang Ziegler überhaupt nicht, die<br />
Vorwürfe aufzuklären. Im Gegenteil, er<br />
brandmarkte den Kollegen, welcher sich<br />
gemeldet hat, als Störenfried und drohte<br />
ihm den Ausschluss von der Versammlung<br />
an.<br />
Somit ist der Streit um die konkrete<br />
Ausgestaltung des Fahrerausweises nicht<br />
wirklich entscheidend. Viel krasser sind<br />
die Versuche des Vorstandes und seiner<br />
Mehrheit in Aufsichtsrat und Generalversammlung<br />
den Betrieben, die Fahrer<br />
einsetzen, wirtschaftlich Knüppel zwischen<br />
die Beine zu werfen. Pessimistisch<br />
sieht die Sache Matthias Glowatsch,<br />
<strong>Taxi</strong>unternehmer und Mitglied im Vorstand<br />
TV Franken. „So wird die Einheit<br />
der Genossenschaft mut willig aufs Spiel<br />
gesetzt. Keiner will die Hand abschlagen,<br />
die ihn füttert oder die Zentrale schädigen.<br />
Dann muss der Vorstand aber endlich<br />
kompromissbereit sein.“<br />
Resistent gegen jedes Recht<br />
Ebenfalls kein Ruhmesblatt sind die<br />
zahlreichen Prozesse der »<strong>Taxi</strong>zentrale<br />
Nürnberg« gegen ihre Mitglieder, welche<br />
häufig für die Zentrale ungünstig enden<br />
und die Genossen schlussendlich bezahlen<br />
müssen. Es steht jedem seiner Mitglieder<br />
zu, Beschlüsse gerichtlich prüfen<br />
zu lassen. Eigentlicher Hintergrund<br />
dieser erbitterten Streitigkeiten könnten<br />
die Karrierepläne von Wolfgang Ziegler<br />
sein, der zumindest auf Landesebene als<br />
Meissner-Nachfolger gehandelt wird.<br />
Es verbessert seine Position im BZP-<br />
Landesverband deutlich, wenn es ihm<br />
gelingt sich weiter durchzusetzen. Sein<br />
rückwärts gewandter BZP-Ideologe und<br />
Straftäter sitzt in München nach wie vor<br />
fest im Sattel.<br />
2
0<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Die größte Topveranstaltung der <strong>Taxi</strong>gewerbepolitik 2006<br />
Taxameter niedrig! Pulsschlag hoch!<br />
Der größte ”<strong>Taxi</strong>tag der Gewerbepolitik“ findet am 16. und<br />
17. September im großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses<br />
statt. Dabei sind alle <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer herzlich<br />
willkommen! – „Miteinander reden, statt übereinander“<br />
lautet das Motto. Auf der Gästeliste, im Rahmen des TVD-<br />
Empfangs des ersten Abends, stehen ganz oben: Ministerpräsident<br />
Günther H. Oettinger und Karin Roth, Parlamentarische<br />
Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung.<br />
Erster Tag<br />
Am Samstag, den 16. September, treffen sich ab 10 Uhr alle<br />
taxigewerbepolitisch Interessierten im Rathaus von Stuttgart.<br />
Bis 13 Uhr werden sich die Teilnehmer untereinander austauschen<br />
können. Eine gute Gelegenheit in die Tiefgründe der<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbepolitik einzutauchen. Ab 14 Uhr stehen zunächst<br />
die Fachreferenten im Mittelpunkt. Auch Cornel Pottgiesser,<br />
Rechtsanwalt des TVD, wird seine Sicht der Dinge vortragen.<br />
Danach können alle Anwesenden den Fachreferenten ihre offen<br />
gebliebenen Fragen stellen. Dieses Hearing wird voraussichtlich<br />
bis 17 Uhr dauern.<br />
Der Empfang am Abend ist den geladenen Gästen und Delegierten<br />
des TVD vorbehalten. Der Einlass ist ab 19 Uhr. Bei<br />
diesem Teil der Veranstaltung werden zunächst die geladenen<br />
Gäste aus Politik und Wirtschaft zu Wort kommen. Danach<br />
werden die Gespräche untereinander, erfahrungsgemäß sehr<br />
konstruktiv sein und die Visitenkarten werden anschließend<br />
schneller ausgetauscht, als man E-Mails schreiben kann.<br />
Zweiter Tag<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer müssen topfit sein! Nach<br />
einer voraussichtlich kurzen Nachtruhe findet am Sonntag, den<br />
17. September, ab 10 Uhr die Bundesversammlung des TVD<br />
statt. Voraussichtlich um 15 Uhr wird der Versammlungsleiter<br />
sagen können: ”Ohne den TVD geht nichts mehr im deutschen<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe!“<br />
Der TVD grenzt bei seinen Veranstaltungen weder die Presse,<br />
noch Nichtmitglieder aus – wie bei anderen Verbänden üblich.<br />
”Willkommen beim TVD!“ Mit diesem Betreff kann jeder<br />
interessierte <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer unter plag@<br />
taxi-auto-zentrale.de alle weiteren, wichtigen Informationen<br />
erhalten.<br />
Sudoku – Langeweile am <strong>Taxi</strong>stand war gestern<br />
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Impressum<br />
taxi aktuell<br />
erscheint 6 x im Jahr<br />
Auflage 20.000<br />
Herausgeber<br />
<strong>Taxi</strong>verband Deutschland e.V. TVD<br />
Bundesverband Deutscher<br />
<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />
Kurfürstenstraße 115<br />
10787 Berlin<br />
V.i.S.d.P.<br />
Peter Kristan<br />
Chefredakteur<br />
J. Omar<br />
Redaktion Stuttgart<br />
Peter Kristan<br />
Telefon: (07 11) 75 47 5-01<br />
Telefax: (07 11) 75 47 5-02<br />
peterkristan@t-online.de<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt<br />
zum <strong>Taxi</strong>verband Deutschland e.V. (TVD)<br />
Kurfürstenstraße 115 · 10787 Berlin<br />
Firma / Zentrale .................................................<br />
taxiaktuell 07/2006<br />
Beitrittserklärung<br />
Name ................................................. Vorname ...................................................................<br />
Straße ................................................. PLZ/Ort ...................................................................<br />
Telefon ............................................... mobil ..................................................................<br />
geb. am ................................................. e-mail ..................................................................<br />
<strong>Taxi</strong> Nr. ............................................... Gewerbe wird ausgeübt seit .....................................<br />
zugelassene Taxen ................................................. Mietwagen ...................................................................<br />
Abbuchung ..................... ja o nein o<br />
Redaktion München<br />
J. Omar<br />
Telefon: (089) 45 02 68 61<br />
taxi-aktuell.bayern@t-online.de<br />
Redaktion Hamburg<br />
M. Berndt<br />
Telefon: 01 75 76 53 815<br />
Telefax: (040) 7 15 33 82<br />
hamburger.taxiverband@<br />
hamburg.de<br />
Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Georg Strabel<br />
Telefon: (0163) 315 35 98<br />
georg.strabel@web.de<br />
Karikatur<br />
bonedeep Telefon 0172 8900 739<br />
Druck<br />
Bertsch KG<br />
Friedrich-List-Str. 4<br />
70771 L.-Echterdingen<br />
Beiträge, Briefe, Manuskripte<br />
senden Sie bitte an<br />
Redaktion taxi aktuell<br />
Wilhelmstraße 49<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Einsender von Briefen,<br />
Manuskripten o.ä. erklären sich<br />
mit redaktioneller Bearbeitung<br />
einverstanden.<br />
Nachdruck<br />
© <strong>Taxi</strong>verband Deutschland e.V.<br />
Nachdruck – auch auszugsweise<br />
– nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des<br />
<strong>Taxi</strong>verband Deutschland e.V.<br />
Zusendung Nichtmitglieder<br />
Auf Anforderung wird Nichtmitgliedern<br />
taxi aktuell zum Preis<br />
von 20,-€ jährlich inkl. Versandkosten<br />
zugesandt.<br />
Diese senden Sie bitte an die Verwaltung des TVD<br />
Karlsbader Straße 42 · 70372 Stuttgart<br />
oder unter Fax Nr. 07 11 / 55 23 89<br />
Bankverbindung ................................................. Kontoinhaber ...................................................................<br />
Konto-Nr. ................................................. BLZ ...................................................................<br />
Datum: ................................................. Unterschrift ...................................................................<br />
Auszug aus der Gebührenordnung:<br />
Unternehmer/ Klein- und Mehrwagenbetriebe € 72,-/Jahr; Zuschlag: ab 3 Fahrzeuge € 0,55/Fahrzeug und Monat.<br />
Verwaltungsgebühr (wenn keine Einzugsermächtigung vorliegt): € 5,50 – Aufnahmegebühr: € 10,50<br />
Hinweis: Bei Eintritt während der ersten Jahreshälfte (bis 30.6.) ist der volle,<br />
bei Eintritt innerhalb der zweiten Jahreshälfte (ab 1.7.) der halbe Jahresbeitrag zu leisten.<br />
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