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BEISpIEL - PatJe.de

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KApItEL 2 » Die Spielgruppe<br />

len <strong>de</strong>s Charakters sei die einzige Art, gutes Rollenspiel zu betreiben. Am Spieltisch<br />

geht diese Art von Spiel fast immer von Darstellern aus; streng genommen kommen<br />

aber auch alle an<strong>de</strong>ren Spielertypen in Frage.<br />

Gegen das Ausspielen einer Rolle ist eigentlich nichts einzuwen<strong>de</strong>n. Jedoch stößt<br />

man schnell an Grenzen: Ein Zuckerbäcker, <strong>de</strong>r Angst vor <strong>de</strong>r gefährlichen Welt<br />

außerhalb <strong>de</strong>r schützen<strong>de</strong>n Stadtmauern hat, wird sich, konsequent ausgespielt,<br />

nicht freiwillig an einer Ent<strong>de</strong>ckungsreise beteiligen. Der Spieler erwartet dann,<br />

dass sich <strong>de</strong>r Spielleiter für diesen Charakter einen triftigen Grund aus<strong>de</strong>nkt o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Charakter bleibt in <strong>de</strong>r Stadt. Wäre es hier nicht sinnvoll, dass <strong>de</strong>r Spieler, <strong>de</strong>r<br />

seinen Charakter gerne spielen möchte, Anregungen liefert? Schließlich kennt<br />

er <strong>de</strong>n Zuckerbäcker am besten und weiß, welche Motivation ihn aus <strong>de</strong>r Stadt<br />

treiben könnte. Wie Motivationen und Abenteuerplanung zusammenzuführen<br />

sind, ist ein Schwerpunkt dieses Buches und wird in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Kapiteln<br />

erläutert.<br />

Ein an<strong>de</strong>res Problem betrifft das Zusammenspiel von diesem Charakterdarsteller<br />

und <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>r Gruppe. Konsequente Charakterdarsteller entschei<strong>de</strong>n sich<br />

nämlich manchmal bewusst gegen die an<strong>de</strong>ren Spieler, um nicht in <strong>de</strong>n Verdacht<br />

zu geraten, sie wür<strong>de</strong>n ihre Entscheidung von Spielerwissen beeinflussen lassen.<br />

Dabei han<strong>de</strong>lt es sich beispielsweise um einen feigen Söldner, <strong>de</strong>r seine Kamera<strong>de</strong>n<br />

im Stich lässt, obwohl <strong>de</strong>r Spieler weiß, dass sein Eingreifen erwartet wird,<br />

da <strong>de</strong>r Angriff <strong>de</strong>n Abenteuer-Aufhänger darstellt. Die an<strong>de</strong>ren Charaktere sterben,<br />

das Spiel ist gelaufen, aber <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>s Söldners sagt: „Was wollt ihr<br />

<strong>de</strong>nn? Mein Charakter ist halt so!“<br />

<strong>BEISpIEL</strong><br />

Der ehrenhafte Ritter ist gera<strong>de</strong> auf Patroullie, als die an<strong>de</strong>ren<br />

Charaktere beschließen, die Wachen hinterrücks nie<strong>de</strong>rzustechen.<br />

Da <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>s Ritters die Welt nur aus Sicht seines Charakters erleben<br />

will, greift er nicht ein. Die Spieler erzählen dann im weiteren Verlauf <strong>de</strong>s<br />

Spieles, wie sich die Charaktere von hinten an die Wachen anschleichen.<br />

Der Ritter, <strong>de</strong>r an seinen Ehrenko<strong>de</strong>x gebun<strong>de</strong>n ist, stößt einen lauten<br />

Schrei aus, um die Wachen vor <strong>de</strong>m hinterhältigen Angriff zu warnen;<br />

<strong>de</strong>r Spieler zerstört damit <strong>de</strong>n Plan seiner Mitspieler.<br />

Patrick Jedamzik (or<strong>de</strong>r #1270774) 8

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