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BEISpIEL - PatJe.de

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hart erarbeitet. Auch hier zahlt sich Offenheit aus: Statt sich eine Begründung<br />

für <strong>de</strong>n Ausfall <strong>de</strong>s Scharfschützengewehres aus <strong>de</strong>n Fingern zu saugen, sollte<br />

<strong>de</strong>r Spielleiter besser erst gar keine Scharfschützen als Charaktere zulassen. Das<br />

ist ehrlicher und stößt <strong>de</strong>n Spieler nicht vor <strong>de</strong>n Kopf, wenn er die Fähigkeiten<br />

seines Charakters ausspielen möchte.<br />

Die unterschiedlichen Spielertypen mögen unterschiedliche Mengen an Knusperstückchen<br />

im Rollenspiel-Kuchen. Für Optimierer sind sie eines <strong>de</strong>r Hauptziele<br />

im Rollenspiel; Erzähler dagegen stören sich oft sogar daran, weil sie manchmal<br />

übertrieben wirken und wegen aufgesetzter Erklärungen und Tricks eine gute<br />

Geschichte verhin<strong>de</strong>rn. Dazwischen ordnen sich die an<strong>de</strong>ren Spielertypen in folgen<strong>de</strong>r<br />

Reihenfolge: Spezialist, Frustbomber und Darsteller und Taktierer (diese<br />

sind gleichauf). Gelegenheitsspieler stehen neben <strong>de</strong>n Dingen; ihnen sind die<br />

Möglichkeiten, die Knusperstückchen bieten, schlicht egal.<br />

An<strong>de</strong>rs sieht es bei <strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>r Geschichte aus. Erzähler favorisieren eine<br />

gut erzählte Geschichte, am besten mit einer wohl überlegten Spannungskurve,<br />

einem Höhepunkt und einer Auflösung. Taktierer hingegen steht eine solche<br />

Struktur im Weg, <strong>de</strong>nn sie wollen ja durch kluge, strategische Überlegungen<br />

jeglichen Höhepunkten aus <strong>de</strong>m Weg gehen – dabei stört die klassische Erzählstruktur<br />

natürlich. Den an<strong>de</strong>ren Spielertypen ist die Struktur <strong>de</strong>r Geschichte<br />

ziemlich egal, sie wollen nur in ihrem Sinne gut unterhalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine weitere Vorliebe, die man bei <strong>de</strong>n Spielern unterschei<strong>de</strong>n kann, ist die Perspektive<br />

auf die Spielwelt. Hierbei unterschei<strong>de</strong>t man grob drei Spielweisen:<br />

Erstens die Charakterhaltung (engl. In-Character Stance), bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spieler<br />

versucht, die Welt nur aus <strong>de</strong>n Augen seines Charakters zu erleben. Typisch für<br />

die Charakterhaltung ist das Spielen in erster Person („Ich verstecke mich hinter<br />

<strong>de</strong>m Baum!“) und wörtliche Re<strong>de</strong> („Bleib stehen, du Schurke!“).<br />

Zweitens die Autorenhaltung (engl. Author Stance). Hier nimmt <strong>de</strong>r Spieler die<br />

Haltung eines Autors einer Geschichte ein und lenkt seine Spielfigur mit einer<br />

Sicht von außen. Er möchte in <strong>de</strong>r Geschichte ein Ziel erreichen und benutzt<br />

seine Spielfigur, um dorthin zu gelangen. Dazu nutzt <strong>de</strong>r Spieler häufig auch die<br />

dritte Person, wenn er beschreibt, wie sich seine Figur verhält („Mein Charakter<br />

geht mal rüber zu <strong>de</strong>m Wachmann und besticht ihn mit hun<strong>de</strong>rtfünfzig Dollar.“)<br />

Im Extremfall wird <strong>de</strong>r SC so zum Bauern auf <strong>de</strong>m Schlachtfeld, <strong>de</strong>r sich ohne<br />

eigene Motivation <strong>de</strong>m Feind entgegenwirft.<br />

Patrick Jedamzik (or<strong>de</strong>r #1270774) 8<br />

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