Belarus- - Internationales Bildungs
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Deutsche Woche 2006<br />
NGOs & Gesellschaft<br />
(Irina Narkewitsch, Minsk) Vom 29. 9. bis zum 8. 10. fand in Minsk zum vierten Mal die deutsche Woche<br />
statt. Hunderte kamen zu Lesungen, Vorführungen und seminaren rund um deutschland. besucher und<br />
Organisationen hatten dabei auch Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen.<br />
Dank der Bemühungen der Organisatoren<br />
ist die Deutsche Woche<br />
zum wichtigsten Treffen deutscher<br />
und belarussischer Kulturmittlern<br />
in <strong>Belarus</strong> geworden. Mehr als<br />
ein Dutzend Veranstaltungen in<br />
Minsk und anderen Städten zeigten<br />
von neuem, dass zwischen beiden<br />
Ländern ein reger Austausch<br />
und großes Interesse besteht.<br />
rANG uNd NAMeN<br />
Die wichtigsten deutschen Organisationen<br />
in Minsk hatten die Deutsche<br />
Woche gemeinsam mit ihren<br />
belarussischen Partnern sorgfälltig<br />
vorbereitet: Der Deutsche<br />
Akademische Austausch-Dienst<br />
(DAAD), das Goethe-Institut (GI),<br />
das Institut für Deutschlandstudien<br />
(IfD) und die Internationale<br />
<strong>Bildungs</strong>- und Begegnungsstätte<br />
(IBB). Auch dieses Jahr stand die<br />
Deutsche Woche wieder unter der<br />
Schirmherrschaft der Deutschen<br />
Botschaft in Minsk. Gastgeberin<br />
der Eröffnung war die Minsker<br />
Staatliche Linguistische Universität,<br />
deren Chor für den Rahmen<br />
bei der Feier sorgte. Auf dem<br />
Programm standen zudem landeskundliche<br />
Seminare zum Tag<br />
der Deutschen Einheit, vorbereitet<br />
von IfD, DAAD und Lektoren<br />
der Robert-Bosch-Stiftung, sowie<br />
kreative Workshops mit einem<br />
Deutschlandquiz, das Mitarbeiter<br />
des DAAD organisiert hatten.<br />
OffeNe TüreN<br />
Botschafter Dr. Martin Hecker lud<br />
anlässlich des Tages der Deutschen<br />
Einheit in die Staatliche<br />
Philharmonie ein. Seine Gäste<br />
konnten nicht nur die kulinarischen<br />
Exklusivitäten des Abends,<br />
sondern auch einige musikalische<br />
Leckerbissen genießen, die das<br />
„Minsk Orchestra“ unter der<br />
Leitung des Deutschen Wilhelm<br />
Keitel präsentierte. Sowohl das<br />
Goethe-Institut als auch Institut<br />
für Deutschlandstudien veranstalteten<br />
zum Abschluss der großen<br />
Reihe einen Tag der offenen Tür.<br />
„HÖrbuCH“<br />
Neue Kulturprojekte standen<br />
zudem im Mittelpunkt des Programmes:<br />
Im „Literarischen Café“,<br />
einem Gemeinschaftsprojekt des<br />
Instituts für Deutschlandstudien<br />
und des Goethe-Instituts, las Jens<br />
Sparschuh aus seinem Roman<br />
„Der Zimmerspringbrunnen“.<br />
Das Interesse war groß, so dass<br />
sich die Organisatoren in ihren<br />
Plänen bestätigt sahen, weitere<br />
Treffen zu organisieren, die zu<br />
einer Plattform für einen regen<br />
Meinungsaustausch über moderne<br />
deutsche und belarussische Literatur<br />
werden sollen.<br />
LIebesGesCHICHTe<br />
Das IfD präsentierte außerdem<br />
zum ersten Mal die Seminarreihe<br />
„IfD-Filmstudio“ und stellte dem<br />
Publikum den Film „Franz + Polina“<br />
vor. Die Regisseurin Natalia<br />
Adamowitsch erzählte über die<br />
Entstehung dieses Films und antwortete<br />
auf die Fragen begeisterter<br />
Zuschauer, die von der traurigen<br />
Liebesgeschichte eines deutschen<br />
Soldaten und eines belarussischen<br />
Mädchens während des Zweiten<br />
Weltkrieges zutiefst gerührt waren.<br />
Das IfD-Filmstudio plant,<br />
jeden Monat bedeutende Filme mit<br />
Deutschlandbezug vorzuführen,<br />
die Gelegenheit zur Diskussion<br />
geben.<br />
NOrdrHeIN-WesTfäLIsCH<br />
Traditionsgemäß präsentierte<br />
sich im Rahmen der Deutschen<br />
Woche eines der Bundesländer.<br />
Das bevölkerungsreichste Land<br />
Nordrhein-Westfalen wurde in<br />
vier Vorträgen vorgestellt: Über<br />
die politische und wirtschaftliche<br />
Lage berichtete Niels Jansen, Praktikant<br />
am IfD. Den berühmtesten<br />
Landesvater und Altbundespräsidenten<br />
Johannes Rau, sein Leben<br />
und Schaffen, stellte Astrid Sahm<br />
vor, die Direktorin der IBB. Nadine<br />
Becker, Praktikantin am TACIS-<br />
Büro in Minsk, präsentierte Essen,<br />
die europäische Kulturhauptstadt<br />
2010. Der österreichische Koch des<br />
Restaurants „Westfalia“ an der<br />
IBB, Richard Gschwandtl, übertraf<br />
an diesem Tag mit seiner Auswahl<br />
an Gerichten der wesfälischen Küche<br />
alle Erwartungen der Gäste<br />
deuTsCH uNd eurOPäIsCH<br />
Eine ganze Reihe von Veranstaltungen<br />
säumte das Kernprogramm<br />
dieses Jahr: die Eröffnung<br />
der Deutschen Ecke im Minsker<br />
Botanischen Garten, Lesungen<br />
deutscher Autoren in den Bibliotheken<br />
von Brest, Molodetschno<br />
und Vitebsk, der Tag der Konrad-<br />
Adenauer-Stiftung an der IBB. Zudem<br />
fand im Museum für moderne<br />
bildende Kunst die Ausstellung<br />
„Haltestelle Europa“ statt sowie<br />
anlässlich des 250. Geburtstages<br />
von W. A. Mozart ein Konzert in<br />
der Philharmonie. Die Besucher<br />
konnten sich auf den vielen Veranstaltungen<br />
davon überzeugen,<br />
dass deutsche und belarussische<br />
Organisationen aktiv kooperieren<br />
und eine große Kreativität an den<br />
Tag legen. Die Deutsche Woche<br />
2006 machte Lust auf das nächste<br />
Großereignis - das Deutsche<br />
Kulturjahr 2007. <strong>Belarus</strong>sen und<br />
Deutsche freuen sich auf lebendige<br />
Kulturveranstalungen und neue<br />
interessante Treffen, die uns im<br />
kommenden Jahr erwarten.<br />
<strong>Belarus</strong>-Perspektiven Herbst 2006 Nr. 34 1