Das IREK-Konzept als Download - Verein Oberhessen
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REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> II<br />
Im Auftrag des <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> e.V.<br />
Erstellt von:<br />
Dr.-Ing. Ulrich Gehrlein<br />
Dipl.-Geogr. Marco Neef<br />
MA Soz. Daniel Voigt<br />
Dipl-Geogr. Susanne Röss<br />
in Zusammenarbeit mit:<br />
Dipl.-Ing. Günter Schwab, Schwab und Partner<br />
Dipl.-Geogr. Brigitta Szyska, Schwab und Partner<br />
Dipl.-Geogr. Michael Volkwein, tourismusberatung.net<br />
Echzell, 15. Oktober 2007
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> III<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
0 Zusammenfassung...............................................................................................................1<br />
1 Gebietsanalyse .....................................................................................................................7<br />
1.1 Räumliche Lage und Gebietsabgrenzung ............................................................7<br />
1.2 Bevölkerungsstruktur und demographische Entwicklung...................................10<br />
1.2.1 Bevölkerungsentwicklung 1980 - 2005............................................................................11<br />
1.2.2 Altersstruktur der Bevölkerung ........................................................................................11<br />
1.2.3 Räumliche Wanderung....................................................................................................13<br />
1.2.4 Altersstruktur der Räumlichen Wanderung......................................................................14<br />
1.2.5 Besondere Phänomene: Ausländer und Integration........................................................14<br />
1.2.6 Bevölkerungsprognose bis 2020 .....................................................................................15<br />
1.3 Wirtschaftliche Ausgangssituation......................................................................16<br />
1.3.1 Wirtschaftsdaten .............................................................................................................16<br />
1.3.2 Arbeitsmarktdaten ...........................................................................................................19<br />
1.3.3 Wissensinfrastruktur, Innovations- und Kooperationsprojekte.........................................20<br />
1.4 Wirtschaftsbereiche ............................................................................................21<br />
1.4.1 Landwirtschaft .................................................................................................................21<br />
1.4.2 Industrie, KMU, Handwerk, Allgemeine Dienstleistungen ...............................................25<br />
1.4.3 Tourismus .......................................................................................................................25<br />
1.4.4 Energiewirtschaft.............................................................................................................28<br />
1.5 Umweltsituation und Landnutzung .....................................................................29<br />
1.6 Lebensqualität ....................................................................................................31<br />
1.6.1 Infrastruktur und Dienstleistungsbereiche .......................................................................31<br />
1.6.2 Entwicklung der Dörfer und Städte..................................................................................32<br />
1.6.3 Natürliches und kulturelles Erbe, Landschaft, Landnutzung ...........................................32<br />
1.6.4 Regionales Image ...........................................................................................................33<br />
1.7 Bisheriger Einsatz strukturverbessernder Programme und Maßnahmen ..........34<br />
1.7.1 Dorf- und Stadtentwicklung .............................................................................................34<br />
1.7.2 Flurbereinigung ...............................................................................................................34<br />
1.7.3 Europäischer Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) ....................................................34<br />
1.7.4 Europäischer Sozialfonds (ESF) .....................................................................................34<br />
1.7.5 Relevante <strong>Konzept</strong>e und Planungen...............................................................................35<br />
1.8 Zusammenfassende Darstellung der SWOT-Analyse........................................35<br />
1.8.1 Räumliche Lage ..............................................................................................................36<br />
1.8.2 Bevölkerungsentwicklung................................................................................................36<br />
1.8.3 Wirtschaftliche Situation..................................................................................................37<br />
1.8.4 Wirtschaftsbereiche.........................................................................................................37<br />
1.8.5 Lebensqualität.................................................................................................................40<br />
1.9 Empfehlungen zur Strategieentwicklung: Handlungsbedarf und Handlungsfelder41<br />
2 Regionale Entwicklungsstrategie .....................................................................................43<br />
2.1 Entwicklungsleitbild ............................................................................................43
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> IV<br />
2.2 Strategische Entwicklungsziele ..........................................................................45<br />
2.2.1 Wirtschaft, Infrastruktur, Mobilität (I) ...............................................................................46<br />
2.2.2 Tourismus und Naherholung (II)......................................................................................47<br />
2.2.3 Wohn- und Lebensqualität, Dorfentwicklung, Kultur (III) .................................................49<br />
2.2.4 Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Erneuerbare Energien (IV)...............................50<br />
2.3 Leitprojekte .........................................................................................................52<br />
2.3.1 Kompetenzen entwickeln durch Netzwerke und Qualifikation.........................................53<br />
2.3.2 Marketing und Vermarktung in <strong>Oberhessen</strong>....................................................................53<br />
2.3.3 Regionale Produkte für regionale Märkte........................................................................54<br />
2.3.4 <strong>Oberhessen</strong>-Valley..........................................................................................................54<br />
2.3.5 Region der Kinder und Jugend........................................................................................55<br />
2.3.6 <strong>Oberhessen</strong> macht mobil für Gemeinschaft ....................................................................56<br />
2.3.7 Lebensqualität in Stadt und Land....................................................................................57<br />
2.3.8 Vulkan und Geopark .......................................................................................................57<br />
2.3.9 Erholung und Erlebniswelten rund um Mittelalter, Römer, Kelten ...................................58<br />
2.3.10 Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong> ...........................................58<br />
2.3.11 Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> erleben und erhalten ....................................................59<br />
2.4 Begründung des Maßnahmeneinsatzes.............................................................59<br />
3 Maßnahmen.........................................................................................................................62<br />
3.1 Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft ...........62<br />
3.1.1 Modernisierung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe (Code-Nr. 121).........................62<br />
3.1.2 Erhöhung der Wertschöpfung land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse (Code-Nr. 123)62<br />
3.1.3 Flurneuordnung (Code-Nr. 125) ......................................................................................63<br />
3.2 Umweltsituation und Landnutzung .....................................................................63<br />
3.2.1 Klimaschutzmaßnahmen.................................................................................................63<br />
3.2.2 Regional bedeutsame Maßnahmen im Zusammenhang mit Schutzgebieten, Gewässerund<br />
Auenentwicklung, Lösung von Landnutzungskonflikten ...........................................63<br />
3.2.3 Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung land- und forstwirtschaftlicher Fläche ...63<br />
3.2.4 Übernahme der wichtigsten Entwicklungsaussagen der RAK.........................................64<br />
3.3 Diversifizierung und Entwicklung der Wirtschaft ................................................64<br />
3.3.1 Förderung von Unternehmensgründungen und -entwicklungen......................................64<br />
3.3.2 Förderung der Entwicklung des Tourismus.....................................................................66<br />
3.3.3 Entwicklung der regionalen Energiegewinnung und Versorgung ....................................69<br />
3.3.4 Andere für die Region wichtige wirtschaftliche Maßnahmen...........................................71<br />
3.3.5 Schulungs- und Begleitungsmaßnahmen mit wirtschaftlicher Zielsetzung......................72<br />
3.4 Verbesserung der Lebensqualität.......................................................................73<br />
3.4.1 (L) Versorgung der ländlichen Wirtschaft und Bevölkerung mit gemeinwohl-orientierten<br />
Einrichtungen für Dienstleistungsangebote, Versorgung und Betreuung, Information und<br />
Kommunikation, Kulturveranstaltungen und Kulturbetrieb, Vermittlung digitaler<br />
Integration (Code-Nr. 321 A) ...........................................................................................73<br />
3.4.2 Dorferneuerung und -entwicklung ...................................................................................75<br />
3.4.3 Stadtumbau, Stadterneuerung ........................................................................................76<br />
3.4.4 (L) Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Kulturerbes durch gemeinwohlorientierte<br />
Einrichtungen zur Information über Landschafts- und Kulturgeschichte,<br />
Evaluierung von Projektideen, Anschubfinanzierungen und Investitionen (Code-Nr. 323)77<br />
3.5 Weitere für die Region wichtige Entwicklungsmaßnahmen ...............................78
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> V<br />
3.5.1 Lebenslanges Lernen, Vermeidung von Schulversagen, Eingliederung von<br />
benachteiligten Personen................................................................................................78<br />
3.6 Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung und Sensibilisierung der Bevölkerung<br />
für die Ausarbeitung und Umsetzung regionaler oder örtlicher<br />
Entwicklungsstrategien (Code-Nr. 341)..............................................................79<br />
3.6.1 (L) Dienstleistungen im Zusammenhang mit Entwicklungskonzepten wie<br />
3.6.2<br />
Prozessmoderation, Regionalanalyse, Aufbereitung und Publikation der Ergebnisse<br />
(Code-Nr. 341 Projektbereich 1) .....................................................................................79<br />
(L) Information über das Gebiet und die Lokale Entwicklungsstrategie (Code-Nr. 341<br />
Projektbereich 2) .............................................................................................................79<br />
3.6.3 (L) Schulung von ehrenamtlich tätigen Akteuren auf der örtlichen und regionalen Ebene<br />
(Code-Nr. 341 Projektbereich 3) .....................................................................................79<br />
3.6.4 (L) Schulung der leitenden Akteure der Regionalforen durch Fortbildung und Coaching<br />
(Code-Nr. 314 Projektbereich 4) .....................................................................................80<br />
3.7 (L) Umsetzung von Projekten der Zusammenarbeit (Code-Nr. 421) .................80<br />
3.8 (L) Arbeit der lokalen Aktionsgruppe (Code-Nr. 431: Aufbau eines<br />
Regionalmanagements) .....................................................................................81<br />
3.9 Finanztabelle für den geplanten Einsatz der LEADER-Mittel.............................81<br />
4 Organisationsstruktur des Regionalen Entwicklungsprozesses..................................83<br />
4.1 Entstehung des integrierten regionalen Entwicklungskonzeptes.......................83<br />
4.1.1 Inhaltliche Arbeitsschritte ................................................................................................83<br />
4.1.2 Erarbeitungsprozess .......................................................................................................84<br />
4.2 Zukünftige Organisations- und Arbeitsstruktur des Regionalforums <strong>Oberhessen</strong>85<br />
4.2.1 <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> .........................................................................................................85<br />
4.2.2 Lokale Aktionsgruppe (LAG) ...........................................................................................85<br />
4.2.3 Geschäftsstelle................................................................................................................86<br />
4.2.4 Projektgruppen................................................................................................................86<br />
4.2.5 Regionalforum.................................................................................................................86<br />
4.3 Zuständigkeiten des Regionalmanagements sowie Verfahrensabläufe ............86<br />
4.3.1 Ablauf..............................................................................................................................87<br />
4.3.2 Projektbewertung und Prioritätensetzung........................................................................87<br />
4.4 Realisierungsvorstellungen sowie Umsetzungsschritte für Projekte..................88<br />
4.4.1 Bisherige Prioritätensetzungen und Projektauswahl .......................................................88<br />
4.4.2 Leitprojekte......................................................................................................................88<br />
4.4.3 Vordringliche Projekte .....................................................................................................89<br />
5 Erfolgskontrolle und Programmfortschreibung..............................................................97<br />
5.1 Monitoring- und Kontrollsystem für die Region <strong>Oberhessen</strong>..............................97<br />
5.2 Prozesssteuerung...............................................................................................98<br />
5.3 Berichtssystem ...................................................................................................99<br />
Quellenverzeichnis............................................................................................................................ 101<br />
Anhang ii
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> VI<br />
Abkürzungsverzeichnis<br />
BAB Bundesautobahn<br />
BSC Balanced Scorecard<br />
bzw. Beziehungsweise<br />
DE Dorferneuerung<br />
DV Direktvermarkter<br />
EFRE Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung<br />
ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums<br />
EPLR Entwicklungsplan für den ländlichen Raum des Landes Hessen<br />
ESF Europäischer Sozialfonds<br />
EUR Euro<br />
Ew. Einwohner<br />
FFH Flora-Fauna-Habitat<br />
FFH-RL Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie<br />
HE Haupterwerb<br />
HMULV Hessischen Ministers für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />
HSL Hessisches Statistisches Landesamt<br />
<strong>IREK</strong> Integriertes Regionales Entwicklungskonzept<br />
KMU Kleine und mittlere Unternehmen<br />
LAG Lokale Aktionsgruppe<br />
LEADER<br />
Frz. Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale (Dt. Verbindung<br />
zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft)<br />
LF Landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />
LN Landwirtschaftliche Nutzfläche<br />
LSG Landschaftsschutzgebiet<br />
MIV Motorisierter Individualverkehr<br />
NE Nebenerwerb<br />
NSG Naturschutzgebiet<br />
ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />
OVAG Oberhessische Versorgungsbetriebe AG<br />
RAK Regionales Agrarumweltkonzept<br />
Reg.-Bez. Regierungsbezirk<br />
StatLokal Statistik Lokal<br />
StatRegional Statistik Regional<br />
SV-Beschäftigte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
SWOT Strenghts, Weaknesses, Opportunities, Threats<br />
TAG Touristische Arbeitsgemeinschaft<br />
V Verwaltung<br />
VBT Vogelsberg Touristik<br />
WS Wirtschafts- und Sozialpartner
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> VII<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Bodenfläche nach Art der Nutzung ....................................................................9<br />
Abbildung 2: Vergleich der Alterstruktur 1995 und 2005 für die Region <strong>Oberhessen</strong>...........12<br />
Abbildung 3: Entwicklung der Wanderungssalden je 1.000 Einwohner 2000 bis 2005 in den<br />
Städten der Region <strong>Oberhessen</strong>...........................................................................14<br />
Abbildung 4: Prognostizierte prozentuale Bevölkerungsentwicklung in den Kommunen der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> (2002-2020)..........................................................................15<br />
Abbildung 5: Anteil der Wirtschaftssektoren an der Bruttowertschöpfung zu Herstellerpreisen<br />
2004 ......................................................................................................................17<br />
Abbildung 6: Einpendler am Arbeitsort und Auspendler am Wohnort über Gemeindegrenzen<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong> 2004 ...........................................................................19<br />
Abbildung 7: Regionales Image ............................................................................................33<br />
Abbildung 8: Fahrplan und Beteiligungsprozess zur <strong>IREK</strong>-Erstellung ..................................84<br />
Abbildung 9: Organisationsstruktur des Regionalforums <strong>Oberhessen</strong>..................................85<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Übersicht der beteiligten Kommunen mit naturräumlicher Zugehörigkeit,<br />
Flächengröße und Einwohnerzahl ..........................................................................8<br />
Tabelle 2: Naturräumliche Gliederung und Ziele des Regionalplans ......................................9<br />
Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung 1980 bis 1995 und 1995 bis 2005...............................11<br />
Tabelle 4: Anzahl der Zu- bzw. Fortzüge nach Altersgruppen 2005 im Vergleich ................14<br />
Tabelle 5: Betriebsstruktur der Unternehmen in <strong>Oberhessen</strong> nach Gewerbeart im Jahr 2005<br />
18<br />
Tabelle 6: Kaufkraft (2005) und Kaufkraftbindung (2007) ....................................................18<br />
Tabelle 7: Betrachtung der Arbeitslosen nach Gruppen (Dez. 2004)....................................20<br />
Tabelle 8: Mitglieder der Wetterauer Direktvermarkter in der Region <strong>Oberhessen</strong> ..............23<br />
Tabelle 9: Verfahren der Flurneuordnung .............................................................................24<br />
Tabelle 10: Destinationszuordnung.......................................................................................26<br />
Tabelle 11: Zugehörigkeit zu ausgewählten Organisationen und Produkten ........................27<br />
Tabelle 12: Betriebe und Betten............................................................................................27<br />
Tabelle 13: Gästestatistik 2005 .............................................................................................28<br />
Tabelle 14: Schutzgebiete (Auswahl) und bedeutende Biotoptypen und<br />
Landschaftsstrukturen...........................................................................................30<br />
Tabelle 15: Scherpunktsetzung in der Dorferneuerung 1977-2015 ......................................34<br />
Tabelle 16: Maßnahmeneinsatz in den Leitprojekten............................................................60<br />
Tabelle 17: Leitprojekte, Entwicklungsstand und Ansprechpartner.......................................88<br />
Tabelle 18: Vordringliche Projekte ab 2008 ..........................................................................90<br />
Tabelle 19: Indikatorensystem der Region <strong>Oberhessen</strong> .......................................................97
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> VIII<br />
Kartenverzeichnis<br />
Karte 1: Die Region <strong>Oberhessen</strong> auf einen Blick ....................................................................7<br />
Karte 2: Zentrale Orte und Verbindungsachsen....................................................................10<br />
Karte 3: Bevölkerungsdichte der Gemeinden 2005...............................................................10<br />
Karte 4: Alterdurchschnitt in den Gemeinden 2003 und 2020...............................................16<br />
Karte 5: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2000 - 2005................19<br />
Karte 6: Anzahl und Betriebsgröße der Haupterwerbsbetriebe und deren Anteil an der LF<br />
(links) und Anteil der Landwirtschaftsfläche an der Gesamtfläche (rechts) ..........22<br />
Karte 7: Acker- (links) und Grünlandanteile (rechts) an der LF ..........................................22<br />
Karte 8: Waldflächenanteil ....................................................................................................25<br />
Karte 9: Naturschutzflächen ..................................................................................................30<br />
Karte 10: Teilräumliche Schwerpunktsetzung in der Region <strong>Oberhessen</strong> ............................45
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> IX<br />
Anhangsverzeichnis<br />
Anhang 1: Entwicklung der Einwohnerzahl 1980 bis 2005 in % für die Städte der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> (1980=100) ......................................................................................... ii<br />
Anhang 2: Entwicklung der Einwohnerzahl 1980 bis 2005 in % für die Gemeinden der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> (1980=100) ......................................................................................... ii<br />
Anhang 3: Entwicklung der Einwohnerzahl 1995 bis 2005 in % für die Städte der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> (1995=100) ........................................................................................ iii<br />
Anhang 4: Entwicklung der Einwohnerzahl 1995 bis 2005 in % für die Gemeinden der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> (1995=100) ........................................................................................ iii<br />
Anhang 5: Entwicklung der Wanderungssalden je 1.000 Einwohner 2000 bis 2005 in den<br />
Städten der Region <strong>Oberhessen</strong>............................................................................ iv<br />
Anhang 6: Entwicklung der Wanderungssalden je 1.000 Einwohner 2000 bis 2005 in den<br />
Gemeinden der Region <strong>Oberhessen</strong> ..................................................................... iv<br />
Anhang 7: Altersverteilung für das Jahr 2005 in % ................................................................. v<br />
Anhang 8: Altersstruktur der Bevölkerung 2005 in den Städten der Region <strong>Oberhessen</strong> ......v<br />
Anhang 9: Altersstruktur der Bevölkerung 2005 in den Gemeinden der Region <strong>Oberhessen</strong> v<br />
Anhang 10: Bevölkerungsentwicklung nach Alterklassen und Gemeinde 1995 bis 2005...... vi<br />
Anhang 11: Prozentuale Veränderung des Bruttoinlandsproduktes zu Marktpreisen 1995 bis<br />
2004 (ausgehend vom jeweiligen Vorjahr)............................................................ vii<br />
Anhang 12: Beschäftigte in der Region <strong>Oberhessen</strong> nach Wirtschaftssektoren in % im Jahr<br />
2003 ...................................................................................................................... vii<br />
Anhang 13: Anteil Vertragsnaturschutzflächen an der Grünlandfläche.................................viii<br />
Anhang 14: Raufutterverzehrende Großvieheinheit je ha Grünland .....................................viii<br />
Anhang 15: Gewässerstrukturgüte......................................................................................... ix<br />
Anhang 16: Prüfbogen <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> .............................................................................. x<br />
Anhang 17: Satzung <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>.............................................................................. xii<br />
Anhang 18: Zusammensetzung der LAG <strong>Oberhessen</strong> ......................................................... xv<br />
Anhang 19: Projekte des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> aus der Bürgerbeteiligung 2007..................... xvi<br />
Anhang 20: Bilder aus den Arbeitsgruppen........................................................................xxvii<br />
Anhang 21: Presseberichte zum Beteiligungsprozess ...................................................... xxviii
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> X<br />
Vorwort<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> ist heute in aller Munde.<br />
<strong>Das</strong> war nicht immer so. Noch Ende der achtziger<br />
Jahre war der Begriff <strong>Oberhessen</strong> so gut wie<br />
verschwunden. Niemand zwischen Büdingen und<br />
Schotten sagte: „Ich komme aus <strong>Oberhessen</strong>“<br />
oder gar: „Ich bin Oberhesse“. Eine Gruppe von<br />
engagierten Privatpersonen und Unternehmern<br />
machte bereits Anfang der neunziger Jahre den<br />
Anfang und gründete den Förderkreis<br />
<strong>Oberhessen</strong>. <strong>Das</strong> Ziel war klar: Man wollte das<br />
Kirchturmdenken der einzelnen Kommunen<br />
abschaffen, die Region stärken und entwickeln.<br />
Heute, 15 Jahre nach der Gründung des<br />
Förderkreises, ist viel passiert. Ebenfalls in den neunziger Jahren wurde der <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
gegründet. Im <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> sind alle wichtigen Akteure des Wetteraukreises<br />
und der Region <strong>Oberhessen</strong> vertreten und bilden einen repräsentativen Querschnitt der Region.<br />
Mitglied sind beispielsweise die Industrie- und Handelskammer, die Sparkasse <strong>Oberhessen</strong>,<br />
verschiedene Kommunen aus dem Ostteil des Kreises, die OVAG, die Licher Brauerei,<br />
Firmen und Privatpersonen sowie viele andere mehr. Darüber hinaus wird der <strong>Verein</strong><br />
<strong>Oberhessen</strong> in der Sache noch von Kirchen, dem Gebietsagrarausschuss, der Kreishandwerkerschaft<br />
des Wetteraukreises, aber auch von Institutionen wie dem Zweckverband Naturpark<br />
Hoher Vogelsberg unterstützt.<br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> kann auf eine erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Es entstand 2004<br />
ein Reportage-Magazin, im Jahr 2006 ein Internetportal und in der Veranstaltung „Visionen<br />
für <strong>Oberhessen</strong>“ wurden bereits früh Ideen gesammelt, wie man die Region weiter entwickeln<br />
könnte.<br />
Heute ist <strong>Oberhessen</strong> wirklich in aller Munde und es gibt wohl keinen Menschen zwischen<br />
Büdingen und Schotten, für den <strong>Oberhessen</strong> ein aussageloser Begriff wäre.<br />
<strong>Das</strong> integrierte Entwicklungskonzept <strong>Oberhessen</strong> führt diese Arbeit weiter. Schon jetzt lässt<br />
sich feststellen: Mit der Arbeit an dem Entwicklungskonzept ist die Region wieder ein großes<br />
Stück vorangekommen. Besonders die Teilnahme der Bevölkerung, die kreativen Ideen, die<br />
entwickelt wurden, sorgen jetzt schon für eine positive Ausstrahlung. Die Anerkennung <strong>als</strong><br />
LEADER-Region und damit die Bewilligung eines Regionalmanagements würde der Region<br />
zusätzliche Kraft verleihen, die hier entwickelten Ziele konsequent umzusetzen. Strukturfördernde<br />
Projekte um den Vulkanradweg, die Bonifatiusroute, die Keltenstraße, die Keltenradroute<br />
oder das Keltenmuseum könnten dann mit umfangreichen finanziellen Mitteln in Kooperation<br />
zwischen dem Land Hessen und dem Fachdienst Kreis- und Regionalentwicklung<br />
unterstützt und gefördert werden. Auch die Themen Dorferneuerung und nachwachsende<br />
Rohstoffe wurden in das <strong>Konzept</strong> aufgenommen. Der Bereich des Landtourismus soll zukünftig<br />
auf eine breitere Basis gestellt werden, zudem erfährt der demographische Wandel<br />
eine stärkere Berücksichtigung. <strong>Das</strong> Entwicklungskonzept enthält ein abgestimmtes Maßnahmenspektrum<br />
für eine integrierte ländliche Entwicklung <strong>Oberhessen</strong>s unter Berücksichtigung<br />
des optimalen Einsatzes vorhandener Ressourcen.<br />
Dieter Müller<br />
Vorsitzender des <strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong>
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 1<br />
0 Zusammenfassung<br />
Zielsetzung und Ablauf der Erarbeitung des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Mit der Erarbeitung eines Integrierten Regionalen Entwicklungskonzeptes (<strong>IREK</strong>) für die Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> wurde eine Grundlage für die gezielte Einflussnahme auf die Sicherung<br />
und Entwicklung des Ländlichen Raumes <strong>als</strong> Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum<br />
geschaffen. <strong>Das</strong> <strong>IREK</strong> soll so dazu beitragen, die Wertschöpfung in der Region zu verbessern<br />
und Arbeitsplätze zu erhalten bzw. neu zu schaffen, die Lebensqualität zu steigern und<br />
die vielfältige Natur und Kulturlandschaft zu erhalten. Die Erarbeitung des Integrierten Regionalen<br />
Entwicklungskonzeptes erfolgte mit einem partizipativen Ansatz (Bürgerbeteiligung),<br />
sowohl im Hinblick auf die Situations-Analyse <strong>als</strong> auch im Hinblick auf die Strategie- und<br />
Projektentwicklung.<br />
Zentrale Aussagen der Gebietsanalyse sowie der Stärken-Schwächen-Analyse<br />
Allen beteiligten Kommunen ist eine ländliche, strukturschwache Prägung gemein und das<br />
Zugehörigkeitsgefühl zur – in den letzten Jahren neu belebten – historischen Region <strong>Oberhessen</strong>.<br />
Innerhalb der Region ist ein gemeinsames Verständnis gewachsen, das sich auf<br />
soziale, wirtschaftliche und vor allem auch historische Gemeinsamkeiten stützt.<br />
Trotz der relativen Nähe zum Rhein-Main-Gebiet, der direkten Anbindung an die BAB 45 im<br />
Westen der Region sowie der Nähe zur BAB 66 im Süden Büdingens wird die Verkehrsanbindung<br />
in der Region oft <strong>als</strong> Manko bewertet. Der ÖPNV erschließt die Region vorwiegend<br />
in West-Ost-Verbindung; nicht zuletzt da die Nord-Süd-Verbindungen ungenügend sind, wird<br />
der ÖPNV <strong>als</strong> unzureichend wahrgenommen.<br />
Hinsichtlich der demographischen Entwicklung ist die Bevölkerung der Region seit den<br />
achtziger Jahren stark gewachsen, allerdings hat sich das Wachstum im letzten Jahrzehnt<br />
stark verlangsamt. Der Anteil junger Menschen an der Gesamtbevölkerung nimmt stetig ab,<br />
derjenige alter Menschen zu. Insbesondere unter 30-jährige verlassen zudem verstärkt die<br />
Region.<br />
Mit einer Arbeitslosenquote von 8,9% liegt der regionale Durchschnitt unter dem des Landes<br />
Hessen. Der Anteil der unter 25-jährigen an den Langzeitarbeitslosen ist überdurchschnittlich<br />
hoch. Der Dienstleistungssektor ist schwach ausgeprägt, das produzierende Gewerbe dominiert<br />
klar den wirtschaftlichen Bereich. Dementsprechend fehlt es an einem Angebot höher<br />
qualifizierter Arbeitsplätze. Obwohl Hochschulen und Fachhochschulen (Frankfurt, Friedberg<br />
und Gießen) im Einzugsgebiet der Region liegen, führt diese Situation trotzdem zu einer<br />
Abwanderung jüngerer, besonders höher qualifizierter Menschen. Die relativ geringe<br />
Kaufkraft ist ein Ausdruck dieser Entwicklung.<br />
In der Landwirtschaft kann von einer relativ positiven Situation gesprochen werden. Obwohl<br />
wie in den meisten ländlichen Regionen ein Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe zu verzeichnen<br />
ist, können sich viele leistungsfähige Haupterwerbs-Betriebe am Markt behaupten.<br />
Ebenso setzen sich Nebenerwerbs- und Bio-Betriebe durch, auch aufgrund der gut organisierten<br />
regionalen Direktvermarktung. Der Ausbau der Direktvermarktung und besonders des<br />
Tourismus stellt die zukünftige Herausforderung dar. Durch die stabilen Holzpreise ist die<br />
Aussicht in der Forstwirtschaft gut, v.a. im Bereich der energetischen Holznutzung.<br />
Tourismus und Naherholung bieten aufgrund der attraktiven Mittelgebirgslandschaft und<br />
der Besonderheit des Vulkangebietes bei gleichzeitiger Nähe zum Ballungsraum Rhein-Main<br />
gute Bedingungen zur Vermarktung. Dazu müssen allerdings noch stärker professionelle<br />
Wege beschritten werden, um die Destination innerhalb und außerhalb der Region bekannt<br />
zu machen. Die teilweise hervorragenden Rad- und Wanderwege oder die Streuobstwiesenlandschaft<br />
der Wetterau bieten gute Grundlagen für diese Entwicklung.<br />
<strong>Das</strong> Potenzial ist auch in Bezug auf erneuerbare Energien hoch. Rapsöl, Biogas, Biomasseproduktion<br />
oder das große Energieholzangebot sind in <strong>Oberhessen</strong> vorhanden und wer-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 2<br />
den zunehmend <strong>als</strong> Wirtschaftsfaktor anerkannt. Die Akteure sollten sich noch stärker zusammenschließen<br />
und diesen Bereich mit gemeinsamen Kräften weiter ausbauen.<br />
Die gut strukturierte Landschaft mit einem hohen ökologischen Potenzial stellt eine gute<br />
Grundlage für den Umwelt- und Naturschutz in der Region dar. Eine große Artenvielfalt, relativ<br />
natürliche Fließgewässer, Streuobstwiesen und große, ökologisch wertvolle Waldgebiete<br />
sind die Stärken <strong>Oberhessen</strong>s. Die vielfältigen naturschutzbezogenen Aktivitäten werden<br />
getragen von einem breiten Netz an aktiven Naturschutzvereinen und Organisationen, die<br />
Kooperation zwischen amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz ist gut. Dem stehen<br />
Schwächen und Risiken in der Erhaltung der ökologischen Wertigkeit und der Besucherlenkung<br />
gegenüber.<br />
Aus der dargestellten Situation, vor allem aus den Stärken, die leichter auszubauen sind <strong>als</strong><br />
Schwächen abzubauen, resultieren Leitvorstellungen zur zukünftigen Entwicklung, die sich<br />
an prioritären Handlungsfeldern und Leitprojekten orientieren sollen. Im Folgenden zunächst<br />
eine Zusammenfassung des regionalen Leitbildes.<br />
Leitbild<br />
Als ländlich geprägter Raum bietet die Region <strong>Oberhessen</strong> ein hohes Maß an naturnaher<br />
Lebensqualität mit einer großen Tradition in der gewerblichen, vor allem handwerklichen<br />
Produktion. Es gilt die qualifizierten Arbeitsplätze in der Region zu bewahren und auszubauen,<br />
um den vorhandenen Fachkräften Möglichkeiten zur beruflichen Entfaltung zu geben. Die<br />
einzigartige Mittelgebirgslandschaft, besonders der Vulkan im Vogelsberg und das reichhaltige<br />
kulturelle Erbe mit Potenzial für eine Archäologielandschaft, bietet touristische Möglichkeiten,<br />
die es zu nutzen gilt.<br />
Integrierte Regionale Entwicklungsstrategie für die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Wirtschaft, Infrastruktur, Mobilität<br />
Ausbau und Vermarktung der spezifischen Kompetenzfelder im Bereich Handwerk und<br />
KMU<br />
Regionale Abstimmung und Weiterentwicklung von Qualifikations- und Weiterbildungsangeboten<br />
Vernetzung bestehender Initiativen und Ausbau des Angebots<br />
Erreichbarkeit und Mobilität verbessern
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 3<br />
Tourismus und Naherholung<br />
Destinationsorientiertes und integriertes Außen- und Innenmarketing<br />
Optimierung und Vernetzung der Infrastruktur<br />
Anpassung der Angebote an den Qualitätstourismus<br />
Wohn- und Lebensqualität, Dorfentwicklung, Kultur<br />
Erhalt und Weiterentwicklung eines attraktiven Wohnens in den Städten und Gemeinden<br />
Die Region <strong>als</strong> familien- und seniorenfreundliche Region fördern, Sicherung der Versorgungsinfrastruktur<br />
Ortsnahe Nutzung regenerativer Energien<br />
Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, erneuerbare Energien<br />
Erhalt und Entwicklung der attraktiven und ökologisch wertvollen Kulturlandschaft mit<br />
dem Wechsel von Wald und Offenland<br />
Erschließung neuer Einkommensquellen<br />
Die Region <strong>als</strong> Beispielregion für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ausbauen<br />
Weitere Vernetzung bestehender Initiativen und Ausbau des Angebots<br />
Um diese Leitvorstellungen zu verwirklichen erfolgt die zukünftige Entwicklung der Region<br />
unter Berücksichtigung folgender handlungsleitender Grundsätze:<br />
Bildung regionaler Wertschöpfungsketten<br />
Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen<br />
Förderung von unternehmerischem Handeln<br />
Förderung von bürgerschaftlichem Engagement<br />
Förderung von Innovationen und innovativem Handeln<br />
Förderung von Kooperation, d.h. räumlicher und inhaltlicher Zusammenarbeit auf privater<br />
und kommunaler Ebene<br />
Integrierte Betrachtung ökologischer, sozialer und ökonomischer Belange (Nachhaltigkeit)<br />
Gleichwertige Berücksichtigung der Belange von Männern und Frauen, Jung und Alt<br />
(Gender-Mainstreaming)<br />
Regionale Leitprojekte<br />
Auf Basis des erarbeiteten Leitbildes und der Entwicklungsstrategie in den prioritären Handlungsfeldern<br />
wurden im Rahmen der durchgeführten Arbeitsgruppensitzungen Vorhaben der<br />
Regionalentwicklung entwickelt. Diese leisten wesentliche Beiträge zur Verwirklichung der<br />
Entwicklungsstrategie.<br />
Leitprojekt 01: Kompetenzen entwickeln durch Netzwerke und Qualifikation<br />
Aufbauend auf guten Erfahrungen und einer bisher gelungenen Umsetzung der Qualifizierungsoffensive<br />
sowie einer breiten Basis bereits existierender Initiativen soll die Entwicklung<br />
der endogenen Potenziale der Region <strong>Oberhessen</strong> zukünftig deutlich gesteigert werden. Ein<br />
wichtiges Einzelprojekt ist daher das „Kompetenzcenter Regionalmanagement und Tourismuscoaching“.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 4<br />
Leitprojekt 02: Marketing und Vermarktung in <strong>Oberhessen</strong><br />
<strong>Das</strong> Marketing und die Vermarktung für <strong>Oberhessen</strong> werden insbesondere von der Wirtschaftsförderung<br />
(wfg) Wetterau betrieben, die bereits gute Erfolge erzielen konnte. So besteht<br />
die Bereitschaft zur Gründung eines regionalen Dachgewerbeverbandes. Die Internetplattformen<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong> zeigen sehr gute Ansätze, sind jedoch noch zu optimieren<br />
und zu ergänzen.<br />
Leitprojekt 03: Regionale Produkte für regionale Märkte<br />
Die Vermarktung regionaler Produkte ist bereits eine Stärke der Region, kann aber noch<br />
deutlich ausgebaut werden, etwa durch verstärktes Marketing und die Schaffung landtouristischer<br />
Angebote im Bereich der Direktvermarktung.<br />
Leitprojekt 04: <strong>Oberhessen</strong>-Valley<br />
<strong>Das</strong> Leitprojekt <strong>Oberhessen</strong>-Valley ist ein abgestimmtes Maßnahmenbündel zur Ausbildung<br />
eines multifunktionalen Entwicklungskerns. Für die Umsetzung des Projekts sprechen sowohl<br />
die Lage inmitten der Region, die gute Erreichbarkeit sowie das bauliche Ensemble,<br />
das derzeit zum Verkauf steht.<br />
Leitprojekt 05: Region der Kinder und Jugend<br />
Die bisherigen Initiativen des Kinder- und Jugendnetzwerkes Nidda gründen auf einer großen<br />
Anzahl überaus motivierter Menschen und können gute Erfolge verzeichnen. <strong>Das</strong> Angebot<br />
soll ausgebaut und professionalisiert werden.<br />
Leitprojekt 06: <strong>Oberhessen</strong> macht mobil für Gemeinschaft<br />
Ein solidarisches Miteinander ist für viele Menschen der Region <strong>Oberhessen</strong> ein großes Bedürfnis<br />
und Anliegen. Neben den Erfolgen des Kinder- und Jugendnetzwerkes Nidda ist es<br />
die regionsweit tätige FAB (Frauen, Arbeit, Bildung), die großes Ansehen genießt. Vor allem<br />
die Integration von älteren und benachteiligten Menschen soll künftig verstärkt werden.<br />
Leitprojekt 07: Lebensqualität in Stadt und Land<br />
<strong>Oberhessen</strong> kann auf gelungene Dorferneuerungsmaßnahmen zurückblicken, wie die Attraktivität<br />
der Dörfer und Städte der Region zeigt. Zukünftig gilt es vor allem, regionale Schwerpunkte<br />
zu identifizieren und den Herausforderungen des Strukturwandels und der demografischen<br />
Entwicklung zu begegnen: Flächen- und Leerstandsmanagement der Ortskerne,<br />
Nahversorgung, Mobilität, etc.<br />
Leitprojekt 08: Vulkan und Geopark<br />
Der Naturpark Vogelsberg ist der älteste und damit erste seiner Art in Hessen. Nachdem so<br />
die naturräumliche Besonderheit frühzeitig geschützt und dem sanften Tourismus geöffnet<br />
wurde, ist nun rund um das Vulkanmassiv dessen Potenzial <strong>als</strong> UNESCO-Geopark erkannt<br />
worden. Die Region <strong>Oberhessen</strong> wird hier von den Landkreisen Vogelsberg und Wetterau<br />
unterstützt.<br />
Leitprojekt 09: Erholung und Erlebniswelten rund um Mittelalter, Römer, Kelten<br />
Dieses Leitprojekt wird einen Schwerpunkt in der Region <strong>Oberhessen</strong> bilden. Viele Initiativen<br />
zur Erhaltung und vor allem zur touristischen Nutzung und Aufbereitung des kulturellen Erbes<br />
<strong>Oberhessen</strong> sind bereits auf den Weg gebracht.<br />
Leitprojekt 10: Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong><br />
Die vorhandenen Kompetenzen im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz bei<br />
Handwerkern und Ingenieurbüros der Region sind groß. Die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte<br />
Ausrichtung auf Bioenergie sind daher gut, was die Aufnahme ins Programm<br />
BIOREGIO Holz unterstreicht.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 5<br />
Leitprojekt 11: Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> erleben und erhalten<br />
Der Erhalt der Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> ist vor dem Hintergrund des Strukturwandels<br />
in der Landwirtschaft zu betrachten, der besonders die Ungunstlagen der Mittelgebirgslandschaften<br />
<strong>Oberhessen</strong>s trifft. Nach dem Prinzip „Schützen durch Nutzen“ wurden bereits integrierte<br />
Projekte entwickelt, die entweder einer Umsetzungskonzeption oder einer Anschubfinanzierung<br />
bedürfen.<br />
Die zukünftige Organisations-<br />
und<br />
Arbeitsstruktur des<br />
regionalen Entwicklungsprozesses<br />
besteht aus folgenden<br />
Organen mit<br />
den jeweils beschriebenenFunktionen.<br />
Diese gilt es<br />
zu etablieren. Der<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
<strong>als</strong> zukünftiger Trägerverein<br />
besteht<br />
bereits seit zehn<br />
Jahren.<br />
Organisationsstruktur und LAG-Arbeitsweise<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> wird den LEADER-Prozess umsetzen und auch Träger des einzurichtenden<br />
Regionalmanagements sein. Dazu wurde am 25.10.2007 die Anpassung der <strong>Verein</strong>ssatzung<br />
beschlossen. Im <strong>Verein</strong> sind alle Kommunen, zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong> mit dem gemeinsamen Ziel vertreten, sich für die Entwicklung<br />
der Region in kultureller, touristischer und wirtschaftlicher Weise einzusetzen.<br />
Lokale Aktionsgruppe (LAG)<br />
<strong>Das</strong> zuständige Entscheidungsgremium zur strategischen Steuerung des LEADER-<br />
Regionalentwicklungsprozesses basiert zum einen auf bisherigen Mitgliedern der Lenkungsgruppe,<br />
die den <strong>IREK</strong>-Erarbeitungsprozess begleitet haben und deren Erweiterung um neue<br />
Mitglieder. Die stimmberechtigten Mitglieder setzen sich zur einen Hälfte aus Wirtschaftsund<br />
Sozialpartnern und anderen Personen der Zivilgesellschaft zusammen und zur anderen<br />
Hälfte aus VertreterInnen der Kommunen und der öffentlichen Verwaltung.<br />
Geschäftsstelle<br />
Beim <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> wird <strong>als</strong> koordinierende Einheit der laufenden Arbeit des LEADER-<br />
Regionalentwicklungsprozesses eine Geschäftsstelle eingerichtet. Die Geschäftsstelle unterstützt<br />
die LAG bei allen Arbeiten, übernimmt die operative Steuerung des LEADER-<br />
Prozesses und unterstützt die Projektgruppen bei der Umsetzung der (Leit-) Projekte und<br />
deren Gestaltung.<br />
Projektgruppen<br />
Die Projektgruppen setzen sich zusammen aus den für die Umsetzung der vereinbarten<br />
Leitprojekte relevanten Akteuren. In den Projektgruppen erfolgt die Maßnahmenplanung und<br />
Arbeitsaufteilung zur Umsetzung der Projekte. Die Mitglieder werden von einem Sprecher<br />
nach außen vertreten. Die Projektgruppen stehen offen für neue Mitglieder, die im Falle der<br />
Entwicklung weiterer Projekte integriert werden.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 6<br />
Regionalforum<br />
Ein Regionalforum, das ein bis zwei Mal pro Jahr allen interessierten Akteuren der Region<br />
eine gemeinsame Plattform bietet, soll einen kontinuierlichen Dialog über das Fortschreiten<br />
des regionalen Entwicklungsprozesses hinweg sicherstellen.<br />
Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung<br />
Zur Überprüfung der Erreichung der strategischen und operationellen Ziele sowie zu<br />
deren ggf. erforderlichen Anpassung wird die Region <strong>Oberhessen</strong> die in Kapitel 3 zur Abbildung<br />
der operationellen sowie strategischen Ziele herangezogenen Indikatoren in regelmäßigen<br />
Abständen im Rahmen eines Monitorings erfassen. Bei den Indikatoren wird im Wesentlichen<br />
auf die vom Land Hessen im EPLR verwendeten Indikatoren zurückgegriffen, so<br />
dass damit die Anschlussfähigkeit gewährleistet ist. Entsprechend<br />
der EU-Systematik kommt ein System von Output-, Er- Ebene Indikator<br />
gebnis- und Wirkungsindikatoren zum Einsatz. Die konkrete Outputindikator: …<br />
Umsetzung des Monitorings erfolgt durch das Regionalmana- Ergebnisindikator: …<br />
gement. Die Indikatoren werden im jährlichen Turnus erhoben Wirkungsindikator: …<br />
und in einem entsprechenden Berichtssystem dargelegt. Dabei<br />
wird sich an den Vorgaben des Landes zur jährlichen Berichtspflicht orientiert.<br />
Die Ergebnisse der Berichterstattung und der Diskussion in der LAG bilden ferner die Grundlage<br />
für die jährlich durchzuführenden Regionalforen, auf denen den regionalen Akteuren<br />
sowie der Öffentlichkeit die Ergebnisse des Regionalentwicklungsprozesses zur Diskussion<br />
gestellt werden.<br />
Neben dem Monitoring hinsichtlich der Erreichung operationeller und strategischer Ziele soll<br />
auch der regionale Kooperationsprozess sowie die Arbeit des Regionalmanagements einer<br />
ständigen Erfolgskontrolle unterzogen werden und ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />
ermöglicht werden. Zur Steuerung des regionalen Entwicklungsprozesses sowie der<br />
Arbeit des Regionalmanagements hat sich die Region entschieden, auf das Instrument der<br />
Balanced Scorecard (BSC) zurückzugreifen. Mit Hilfe der Balanced Scorecard soll ein System<br />
von Meilensteinen und Kennzahlen verankert werden, das den Ressourceneinsatz, den<br />
Umsetzungsprozess (die Prozessqualität) und die systematische Berücksichtigung innovativer<br />
Lösungen (in den Bereichen der personellen und Organisationsentwicklung) beinhaltet.<br />
Die Anpassung und Verankerung des Instruments hat bundesweiten Modellcharakter.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 7<br />
1 Gebietsanalyse<br />
1.1 Räumliche Lage und Gebietsabgrenzung<br />
Die dem <strong>IREK</strong> zu Grunde liegende Gebietsabgrenzung der Region <strong>Oberhessen</strong> repräsentiert<br />
den ehemaligen Landkreis Büdingen und setzt sich aus den elf Gemeinden des östlichen<br />
Wetteraukreises zusammen (siehe Karte und Tabelle unten). Im Jahr 2005 hatte die so<br />
definierte Region 94.504 Einwohner auf einer Fläche von 545 km², welche etwa der Hälfte<br />
des Wetteraukreises entspricht. Daraus ergibt sich eine Einwohnerdichte von ca. 173<br />
Ew./km². Dies entspricht den aus dem LEADER+-Programm für Hessen abgeleiteten Kriterien<br />
von max. 190 Ew./km² bzw. 150.000 Einwohnern für eine Region. Etwa 32% der Bevölkerung<br />
des Wetteraukreises gehören der Region <strong>Oberhessen</strong> an bzw. leben in deren elf<br />
Gemeinden.<br />
<strong>Das</strong> Gebiet der Region <strong>Oberhessen</strong> eignet sich hervorragend für eine gemeinsame Entwicklungsstrategie.<br />
Neben einer hohen naturräumlichen und geschichtlichen Homogenität zeichnet<br />
sich die Region durch eine gemeinsame Mentalität und regionale Identität aus; allen beteiligten<br />
Kommunen ist die ländliche, strukturschwache Prägung gemein, so dass sich die<br />
östlichen Kommunen des Wetteraukreises eher der – in den letzten Jahren neu belebten –<br />
historischen Region <strong>Oberhessen</strong> zugehörig fühlen <strong>als</strong> ihren westlichen Kreisgemeinden.<br />
Innerhalb der Region ist ein gemeinsames Verständnis gewachsen, das sich auf soziale,<br />
wirtschaftliche und vor allem auch historische Gemeinsamkeiten stützt.<br />
Karte 1: Die Region <strong>Oberhessen</strong> auf einen Blick<br />
Quelle: Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Top200; eigene Darstellung
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 8<br />
Die Bezeichnung <strong>Oberhessen</strong> hat ihre historischen Wurzeln im 13. Jahrhundert, <strong>als</strong> sich<br />
die Landgrafschaft Hessen <strong>als</strong> reichsunmittelbare Territorialherrschaft herausbildete. Zur<br />
Unterscheidung der zwei größeren, in sich zusammenhängenden Gebiete wurde der nördliche<br />
hessische Landesteil Niederhessen, der südliche dagegen <strong>Oberhessen</strong> genannt. <strong>Das</strong><br />
darmstädtische <strong>Oberhessen</strong> entwickelte sich innerhalb des Großherzogtums Hessen neben<br />
den Provinzen Starkenburg und Rheinhessen zum geschlossenen Gebiet der Provinz <strong>Oberhessen</strong>.<br />
Die darmstädtische Provinz <strong>Oberhessen</strong> umfasste bei ihrer Auflösung (1937) rund<br />
3.300 km² mit ca. 350.000 Einwohnern in den Kreisen Gießen, Alsfeld, Schotten, Lauterbach,<br />
Büdingen und Friedberg. Mit der Neuordnung der Landkreise Anfang der 1970er Jahre<br />
verlor der Begriff <strong>Oberhessen</strong> an Bedeutung. Seit den 1990er Jahren versucht der <strong>Verein</strong><br />
<strong>Oberhessen</strong>, die Bezeichnung wieder in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Die an<br />
der Erstellung des vorliegenden REK beteiligten Kommunen verstehen sich <strong>als</strong> Kern der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong>. 1<br />
Tabelle 1: Übersicht der beteiligten Kommunen mit naturräumlicher Zugehörigkeit, Flächengröße<br />
und Einwohnerzahl<br />
Kommune Zugehörigkeit zu naturräumlichen Haupteinheiten Fläche (km²) Einwohner (2005)<br />
Altenstadt Wetterau - Unterer Vogelsberg - Büdingen-Meerholzer<br />
Hügelland<br />
30,1 12.180<br />
Büdingen Büdingen-Meerholzer Hügelland - Büdinger Wald - Unterer<br />
Vogelsberg<br />
122,9 21.548<br />
Echzell Wetterau - Unterer Vogelsberg 37,6 5.893<br />
Gedern Unterer Vogelsberg - Hoher Vogelsberg 75,2 7.819<br />
Glauburg Unterer Vogelsberg - Büdingen-Meerholzer Hügelland -<br />
Büdinger Wald<br />
12,7 3.220<br />
Hirzenhain Büdingen-Meerholzer Hügelland 16,1 2.956<br />
Kefenrod Unterer Vogelsberg - Büdinger Wald 30,7 3.024<br />
Limeshain Büdingen-Meerholzer Hügelland 12,5 5.455<br />
Nidda Büdingen-Meerholzer Hügelland 118,3 18.168<br />
Ortenberg Unterer Vogelsberg - Büdinger Wald 54,7 9.265<br />
Ranstadt Unterer Vogelsberg 34,3 4.976<br />
<strong>Oberhessen</strong> 545,1 94.504<br />
Quelle: StatLokal 2006<br />
Naturräumlich umfasst die Region <strong>Oberhessen</strong> die Gliederungsräume Wetterau, Meerholzer<br />
Hügelland, Büdinger Wald und Unterer sowie Hoher Vogelsberg. Dementsprechend vielgestaltig<br />
sind die naturräumlichen Ausprägungen. Die mittlere Jahresniederschlagshöhe beträgt<br />
knapp 500 mm in den westlichen Gemeinden Altenstadt und Echzell und reicht bis über<br />
1100 mm in den Höhenlagen des Vogelsberg (Gedern).<br />
Im Osten prägt vor allem der Vulkankomplex Vogelsberg den Naturraum der hier definierten<br />
Region <strong>Oberhessen</strong>. Hier finden sich mit dem Büdinger Wald und dem Unteren wie Oberen<br />
Vogelsberg naturnahe Landschaftsräume, die geschlossene naturnahe Waldgebiete und<br />
unbewaldete Freiräume <strong>als</strong> große, weitgehend naturnahe Landschaftsräume aufweisen.<br />
Der Vogelsberg ist eine Gruppe erloschener Vulkane (Taufstein 773 m, Hoherodskopf<br />
764 m) und stellt das größte zusammenhängende Basaltmassiv Europas dar. Er hat an<br />
seiner Basis etwa 60 km Durchmesser und überdeckt eine Fläche von 2.500 km². Der Vogelsberg<br />
(einziger Schildvulkan in Deutschland) besteht aus einer Vielzahl von übereinander<br />
geschichteten Basaltdecken, die vom Oberwald in einer Höhe von 774 m ringförmig und<br />
1 Quellen: Oberhessischer Geschichtsverein Gießen e.V. (http://ohg-giessen.tagebergen.de); <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 9<br />
treppenartig zu seinen Rändern herabführen. Basalt und Buntsandsteine (bspw. roter Sandstein<br />
in Büdingen, weißer Sandstein in Ortenberg) sind die daraus hervorgegangenen Rohstoffe,<br />
die in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut werden.<br />
Den westlichen Teil der Region prägt die Wetterau, eine zu großen Teilen intensiv genutzte<br />
Ackerlandschaft. Auch in der Region <strong>Oberhessen</strong> befinden sich mit Teilen der Wetterau und<br />
dem Meerholzer Hügelland im Westen entsprechenden Ackerlandschaften.<br />
Für die unterschiedlichen Naturräume weist der Regionalplan folgende unterschiedlichen<br />
Ziele in Bezug auf deren Entwicklung aus:<br />
Tabelle 2: Naturräumliche Gliederung und Ziele des Regionalplans<br />
Naturräumliche Landschaft Charakteristik Ausgewählte Zielaussagen des Regionalplans<br />
Wetterau<br />
ausgeräumte Ackerfluren; geringe Aufwertung von Fließgewässern; Anlage von Streuobstwie-<br />
Meerholzer Hügelland<br />
Erholungseignung<br />
sen oder anderer gestaltungswirksamer Landschaftselemente;<br />
Eingrünung von Bauwerken<br />
Büdinger Wald<br />
Großräumig zu schützende Erlebnis- Erhaltung geschlossener Waldgebiete und unbewaldeter<br />
Unterer Vogelsberg<br />
und Erholungsräume, Erhaltung und Freiräume <strong>als</strong> große, weitgehend naturnahe Landschafts-<br />
Entwicklung der Kulturlandschaft räume; Neuanlage von Golfplätzen vermeiden; Stärkung<br />
sowie Sicherung der Flächen für den regionaler Vermarktungsstrukturen; Förderung geeigneter<br />
Biotop- und Artenschutz durch die ländlicher Tourismusangebote; Entwicklung regionalisierter<br />
Landwirtschaft<br />
Flächenförderungen<br />
Quelle: Regionalplan Südhessen 2007<br />
Betrachtet man die Verteilung der Bodenfläche nach der tatsächlichen Nutzung im Jahr<br />
2004, so weist die Region <strong>Oberhessen</strong> und erst recht der Wetteraukreis einen signifikant<br />
höheren Anteil an Landwirtschaftsflächen auf <strong>als</strong> der Regierungsbezirk Darmstadt bzw. das<br />
Land Hessen. Der Waldflächenanteil ist in der Region höher <strong>als</strong> im Kreis Wetterau (Abb.<br />
unten).<br />
Abbildung 1: Bodenfläche nach Art der Nutzung<br />
Hessen<br />
Reg.Bez. Darmstadt<br />
Wetteraukreis<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
15%<br />
15%<br />
14%<br />
19%<br />
43%<br />
Siedlungs- und Verkehrsfläche Landwirtschaftsfläche Waldfläche<br />
Wasserfläche Abbauland Flächen anderer Nutzung<br />
Quelle: StatLokal 2006; eigene Berechnungen.<br />
39%<br />
51%<br />
54%<br />
Strukturräumlich sind neun der elf Kommunen dem ländlichen Raum zuzuordnen, nur Altenstadt<br />
und Limeshain werden im Regionalplan Südhessen dem Ordnungsraum zugewiesen.<br />
Hinsichtlich Zentrenerreichbarkeit und Bevölkerungsdichte handelt es sich um einen<br />
ländlichen Raum geringer Dichte ohne große Verdichtungsansätze. Als Mittelzentren sind<br />
lediglich die Städte Nidda und Büdingen ausgewiesen. Die Städte Altenstadt, Ortenberg und<br />
Gedern werden <strong>als</strong> Unterzentren definiert.<br />
Ein weiteres strukturräumliches Merkmal der Region <strong>Oberhessen</strong> ist – trotz der relativen Nähe<br />
zum Rhein-Main-Gebiet, der direkten Anbindung an die BAB 45 im Westen der Region<br />
40%<br />
40%<br />
34%<br />
29%
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 10<br />
sowie der Nähe zur BAB 66 im Süden Büdingens – die <strong>als</strong> suboptimal empfundene Verkehrsanbindung.<br />
Der ÖPNV verbindet die Region vorwiegend in West-Ost-Richtung; nicht<br />
zuletzt da die Nord-Süd-Verbindungen ungenügend sind, wird der ÖPNV <strong>als</strong> unzureichend<br />
wahrgenommen.<br />
Karte 2: Zentrale Orte und Verbindungsachsen<br />
Quelle: Regionalplan Mittelhessen 2001 und Regionalplan Südhessen 2000 (graphische Verschneidung, Inhalte identisch<br />
mit Entwurf Regionalplan Südhessen 2007)<br />
1.2 Bevölkerungsstruktur und demographische Entwicklung<br />
Im Dezember 2005 zählte die Region Karte 3: Bevölkerungsdichte der Gemeinden 2005<br />
<strong>Oberhessen</strong> 94.504 Einwohner.<br />
Knapp die Hälfte davon ist männlich<br />
(49,5%), was auch der Verteilung im<br />
Wetteraukreis, im Regierungsbezirk<br />
Darmstadt (49,0%) sowie im Land<br />
Hessen entspricht (49,0%). Stellt<br />
man die Einwohnerzahl der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> in ein noch größeres<br />
Verhältnis, so wird die geringe Bevölkerungszahl<br />
sehr deutlich: 2,5% der<br />
Menschen im Regierungsbezirk<br />
Darmstadt lebten im Jahr 2005 in der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong>.<br />
Die Bevölkerungsdichte in der Region<br />
war mit 173 Einwohnern je km²<br />
im Jahr 2005 niedriger <strong>als</strong> im Wetteraukreis<br />
(272 Ew./km²) und auch<br />
niedriger <strong>als</strong> der Landesdurchschnitt<br />
(289 Ew./km²). Der Regierungsbezirk<br />
Darmstadt weist mit 507 Ew./km²<br />
einen Spitzenwert auf.<br />
Quelle: HSL
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 11<br />
Auf kommunaler Ebene bietet sich kein einheitliches Bild: So schwankt die Siedlungsdichte<br />
zwischen einem Maximum von 486 Ew./km² in den südlichen Kommunen Limeshain sowie<br />
Altenstadt (405 Ew./km²) und einem Minimum von 99 Ew./km² in den beiden am Ostrand<br />
gelegenen Gemeinden Kefenrod und Gedern (109 Ew./km²).<br />
1.2.1 Bevölkerungsentwicklung 1980 - 2005<br />
Die Bevölkerungsentwicklung für die Region <strong>Oberhessen</strong> ist ausgehend vom Jahr 1980 bis<br />
2005 durchgängig positiv mit zum Teil hohen Wachstumsraten. Die Bevölkerungszahl stieg<br />
von anfänglich 78.304 Einwohnern im Jahr 1980 auf 94.504 Einwohner im Jahr 2005<br />
(+16,2%). Durch die positive Bevölkerungsentwicklung im Wetteraukreis ist die Region deutlich<br />
stärker gewachsen <strong>als</strong> die Vergleichsgebiete. Jedoch ist allen Gemeinden der Region<br />
gemein, dass sich die Zunahme der Bevölkerungszahl ab dem Jahr 1995 stark abschwächte.<br />
Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung 1980 bis 1995 und 1995 bis 2005<br />
Gebiet 1980-1995 1995-2005<br />
Hessen +7,3% (408.882) +1,4% (82.441)<br />
Reg.-Bez. DA +7,2% (246.574) +2,5% (93.500)<br />
Wetteraukreis +12,4% (31.416) +5,3% (14.965)<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> +15,7% (14.606) +1,7% (1.594)<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
1.2.2 Altersstruktur der Bevölkerung<br />
<strong>Oberhessen</strong> im regionalen Vergleich Differenzierung in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Der Anteil junger Menschen unter<br />
18 Jahren an der Gesamtbevölkerung lag<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong> im Dezember<br />
2005 bei 19,8% und damit höher <strong>als</strong> im Regierungsbezirk<br />
(17,6%) und im Land Hessen<br />
(17,9%). Im Wetteraukreis lag ihr Anteil<br />
bei 18,9%.<br />
Hinsichtlich der Personen im erwerbsfähigen<br />
Alter bzw. in der Ausbildung lag der<br />
Anteil der 18- bis unter 25-Jährigen in der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> im Dezember 2005 mit<br />
7,3% zwar unter dem Landeswert (7,7%),<br />
aber über dem Kreiswert (Wetterau: 7,2%)<br />
und dem Wert im Regierungsbezirk (7,3%).<br />
Der Anteil der 25- bis unter 30-Jährigen in<br />
der Region lag mit 5,4% ähnlich hoch wie<br />
im Landkreis Wetterau (5,2%), jedoch unter<br />
dem Wert Hessens (5,9%) bzw. des Regierungsbezirks<br />
Darmstadt (6,0%).<br />
Weniger <strong>als</strong> ein Drittel aller Einwohner der<br />
Region (30,6%) gehörte 2005 zur Gruppe<br />
der 30- bis unter 50-Jährigen. In allen anderen<br />
Gebieten liegt ihr Anteil höher. Im<br />
Wetteraukreis waren es 31,6%, im Regierungsbezirk<br />
Darmstadt 32,0% und im Land<br />
Auf kommunaler Ebene zeigte die Gemeinde<br />
Kefenrod mit 21,9% den höchsten Wert<br />
in der Region, gefolgt von Altenstadt<br />
(21,1%) und Hirzenhain (20,9%). Am unteren<br />
Ende rangieren die Städte Nidda<br />
(18,1%) und Ortenberg (17,9%).<br />
Die Kommunen Glauburg und Limeshain<br />
(jeweils 8,0%) wiesen die höchsten Werte<br />
auf, Echzell (6,8%), Hirzenhain (6,4%) und<br />
schließlich Kefenrod (6,3%) die niedrigsten.<br />
Die Kommunen Glauburg (6,5%), Gedern<br />
und Kefenrod (jeweils 5,9%) belegten in<br />
dieser Altersklasse die höchsten Wert, Ortenberg<br />
(4,9%) und Hirzenhain (4,6%) die<br />
geringsten.<br />
Auf kommunaler Ebene war der Anteil dieser<br />
Altersgruppe in Echzell (32,8%), Altenstadt<br />
(32,5%) und Limeshain (31,4%) am<br />
höchsten, am niedrigsten in Nidda (29,3%),<br />
Gedern (28,9%) und Glauburg (28,5%).
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 12<br />
31,3%.<br />
Der Anteil der Menschen zwischen 50 bis<br />
unter 65 Jahre war mit 18,7% in der Region<br />
gleichauf mit dem Wetteraukreis (18,6%)<br />
und Hessen (18,5%), jedoch geringer <strong>als</strong> im<br />
Regierungsbezirk Darmstadt 18,8%.<br />
Die Gruppe der 65-Jährigen und älteren<br />
hatte in der Region im Jahr 2005 einen Anteil<br />
von 18,2%, im Landkreis von 18,5% und<br />
im Land Hessen von 18,8%.<br />
Betrachtet man die einzelnen Kommunen,<br />
so lagen Limeshain (20,4%), Glauburg<br />
(19,7%), Echzell und Nidda (jeweils 18,9%)<br />
über dem Durchschnittswert. Am unteren<br />
Ende lagen die Kommunen Büdingen, Hirzenhain<br />
(jeweils 17,9%) und Gedern<br />
(17,8%).<br />
Auf kommunaler Ebene zeigte sich, dass<br />
der Anteil dieser Altersgruppe in den Städten<br />
Nidda mit 20,8% und Ortenberg mit<br />
20,2% am höchsten war. Die geringsten<br />
Prozentwerte zeigten sich in Echzell<br />
(17,0%), Limeshain (15,1%) und Altenstadt<br />
(14,8%).<br />
Im Jahr 2005 waren 19,8% aller Einwohner jünger <strong>als</strong> 18 Jahre, 62% im erwerbsfähigen<br />
Alter zwischen 18 und 65 Jahren sowie 18,2% älter <strong>als</strong> 65 Jahre (Abbildungen im Anhang).<br />
Verglichen mit dem Land Hessen, dem Regierungsbezirk Darmstadt und dem Landkreis<br />
Wetterau wies die Region <strong>Oberhessen</strong> in der Gruppe der Jüngsten (0 bis unter 18 Jahre)<br />
den höchsten Wert auf, bei den Ältesten dagegen den geringsten. Bezogen auf die<br />
verbleibende Gruppe der Erwerbstätigen wies die Region einen leicht niedrigeren Wert <strong>als</strong><br />
der Landesdurchschnitt auf, liegt jedoch über dem Kreis und dem Regierungsbezirk.<br />
Der Altersdurchschnitt stieg in der Region <strong>Oberhessen</strong> wie in vielen Regionen Deutschlands<br />
in den letzten Jahren deutlich an: von 39,2 Jahren (1995) auf 41, 7 Jahre (2005). 2<br />
Im Vergleich der Jahre 1995 und 2005 zeigt sich in der Region <strong>Oberhessen</strong> eine Verringerung<br />
des Anteils junger Menschen und eine Zunahme des Anteils älterer Menschen an der<br />
Gesamtbevölkerung (Abbildung unten). Augenfällig ist vor allem der Rückgang des Anteils<br />
der 18- bis unter 30-Jährigen von 16,7% im Jahr 1995 auf 12,8% im Jahr 2005.<br />
Abbildung 2: Vergleich der Alterstruktur 1995 und 2005 für die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
65 Jahre und älter<br />
50 bis unter 65 Jahre<br />
30 bis unter 50 Jahre<br />
25 bis unter 30 Jahre<br />
18 bis unter 25 Jahre<br />
unter 18 Jahre<br />
5,4<br />
8,3<br />
8,4<br />
7,4<br />
15,1<br />
18,2<br />
17,3<br />
18,6<br />
20,5<br />
19,7<br />
2005 1995<br />
30,4<br />
30,6<br />
0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
2 Quelle: HSL 2007, eigene Berechnung
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 13<br />
Damit lässt sich auch in der Region <strong>Oberhessen</strong> ein demographischer Wandel feststellen,<br />
der durch die Zunahme der älteren Bevölkerung bei nur mäßigem Bevölkerungswachstum<br />
gekennzeichnet ist. Der Bevölkerungszuwachs ist gar auf die steigende Zahl älterer Personen<br />
zurückzuführen: Die Bevölkerung nahm im Jahr 2005 im Vergleich zu 1995 zwar um<br />
1.594 Personen auf 94.504 zu, allerdings hauptsächlich durch den absoluten Zuwachs<br />
von Personen ab dem 50. Lebensalter (4.744) (1995: 30.087; 2005: 34.831). Absolut<br />
nahm die Zahl der unter 30-Jährigen um 3.875 Personen ab (1995: 34.603; 2005: 30.728).<br />
Die Kommunen haben insgesamt eine recht einheitliche Entwicklung genommen, wie die<br />
Karte „Bevölkerungsentwicklung nach Alterklassen und Gemeinde 1995 bis 2005“ im Anhang<br />
verdeutlicht.<br />
1.2.3 Räumliche Wanderung<br />
Im Jahr 2000 verzeichnete die Region <strong>Oberhessen</strong> einen positiven Wanderungssaldo von<br />
+188 Personen. Vier der elf Kommunen hatten einen negativen Wanderungssaldo: Hirzenhain<br />
(-60), Kefenrod (-22), Limeshain (-22) und die Stadt Ortenberg (-84). Den größten Wanderungsgewinn<br />
per Saldo erzielten die Städte Gedern (+93), Büdingen (+73) und die Gemeinde<br />
Altenstadt (+81).<br />
Der Wetteraukreis erzielte im selben Jahr insgesamt einen positiven Wanderungssaldo von<br />
+1.635 Personen. Für den Regierungsbezirk Darmstadt bedeutete das Jahr 2000 einen erheblichen<br />
Zuwachs. Insgesamt kamen 17.152 Personen hinzu, was wiederum der hauptsächliche<br />
Zuwachs für das ganze Land Hessen war (+17.691). Dies verdeutlicht, welche<br />
enorme Bedeutung der Regierungsbezirk Darmstadt für das ganze Bundesland Hessen hat. 3<br />
Im Jahr 2005 verzeichnete die Region <strong>Oberhessen</strong> insgesamt einen negativen Wanderungssaldo<br />
von -156 Personen. Darunter gab es allerdings auch vier Kommunen mit einem<br />
Wanderungsgewinn per Saldo. Dazu gehörten die südlichen Kommunen Ortenberg (+58),<br />
Büdingen (+19), Glauburg (+12) und Limeshain (+10). Die stärksten Abwanderungen per<br />
Saldo verzeichneten die Kommunen Hirzenhain (-54) und Ranstadt (-45). Der Wetteraukreis<br />
zählte per Saldo im Jahr 2005 +316 zugewanderte Menschen, dabei entfiel auf den westlichen<br />
Teil des Kreises ein Zuwachs von 472 Personen, auf den östlichen Teil, in dem sich die<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> befindet, hingegen ein Wanderungsverlust von 156 Personen. Der Regierungsbezirk<br />
Darmstadt hatte im gleichen Zeitraum einen Zuwachs per Saldo von insgesamt<br />
588 Personen. <strong>Das</strong> Land Hessen jedoch verzeichnete im Jahr 2005 einen negativen<br />
Wanderungssaldo von -3.219 Personen. 4<br />
Setzt man die Wanderungssalden in Beziehung zu je 1.000 Einwohnern wird erkennbar,<br />
dass sowohl für die Region <strong>als</strong> auch für den Wetteraukreis und das Land Hessen die positiven<br />
Wanderungssalden – vom Jahr 2000 an – stetig abnahmen und bis auf den Landkreis<br />
sogar in den Negativbereich rutschten. Schon im Jahr 2003 fiel der Wanderungssaldo in<br />
der Region negativ aus (-3,0 je 1.000 Ew.). Im Jahr 2000 verzeichneten lediglich vier<br />
Kommunen negative Wanderungssalden gegenüber dem Vorjahr: Hirzenhain (-19,4 je 1.000<br />
Ew.), Kefenrod (-7,2 je 1.000 Ew.), Limeshain (-4,1 je 1.000 Ew.) und Ortenberg (-9,1). Im<br />
Jahr 2003 waren es bereits sieben und 2005 sogar acht Kommunen mit negativen Wanderungssalden.<br />
Neben dem Wetteraukreis zeigten im Jahr 2005 auf kommunaler Ebene nur die<br />
Kommunen Büdingen (+0,9 je 1.000 Ew.), Glauburg (+3,7 je 1.000 Ew.), Limeshain (+1,8 je<br />
1.000 Ew.) und schließlich Ortenberg (+6,3 je 1.000 Ew.) positive Salden.<br />
3 Quelle HSL<br />
4 Quelle HSL und Daten von X
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 14<br />
Abbildung 3: Entwicklung der Wanderungssalden je 1.000 Einwohner 2000 bis 2005 in den<br />
Städten der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-12000<br />
-2<br />
-3<br />
-4<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Quelle: HSL und INKAR 2005, eigene Berechnungen (Werte nur für die Jahre 2000, 2003 und 2005)<br />
1.2.4 Altersstruktur der Räumlichen Wanderung<br />
Hessen<br />
Wetteraukreis<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> verzeichnete per Saldo im Jahr 2000 Wanderungsgewinne in der<br />
Gruppe der über 30-jährigen (+255 Personen), Wanderungsverluste hingegen in der Gruppe<br />
der unter 30-jährigen (-67 Personen). Im Jahr 2005 gab es Wanderungsverluste auch in der<br />
Gruppe der über 30-jährigen (-22 Personen) und weiterhin bei unter 30-jährigen (-134 Personen).<br />
Menschen in der Ausbildung bzw. im erwerbsfähigen Alter unter 30 Jahren<br />
wandern verstärkt ab. Die Werte im regionalen Vergleich zeigt folgende Tabelle.<br />
Tabelle 4: Anzahl der Zu- bzw. Fortzüge nach Altersgruppen 2005 im Vergleich<br />
Region 65_05 Saldo insg.<br />
Hessen -1.147 5.826 2.658 -4.582 -3.623 -2.351 -3.219<br />
RP Darmstadt -892 4.807 4.197 -1.927 -3.518 -2.079 588<br />
Wetteraukreis 172 -151 28 203 -106 170 316<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> 42 -141 -35 -14 -48 40 -156<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
Hinsichtlich der Altersstruktur bei Zu- und Abwanderungen auf kommunaler Ebene ist anzumerken,<br />
dass von den elf betrachteten <strong>Oberhessen</strong>kommunen keine einzige einen Wanderungsverlust<br />
in sämtlichen Altersklassen zu verzeichnen hatte. Allerdings ist die starke<br />
Abwanderungstendenz der Gruppe unter 30-Jähriger überall offensichtlich. Den größten<br />
Anteil der unter 30-Jährigen am insgesamt negativen Wanderungssaldo hatten die Städte<br />
Nidda (Saldo der unter 30-Jährigen: -45 Personen; Saldo Nidda insgesamt: -10 Personen)<br />
und Gedern (Saldo unter 30-Jährige: -20; Saldo Gedern insgesamt: -26). In den Gemeinden<br />
Echzell und Kefenrod war ihr Anteil ebenfalls beträchtlich: Echzell -14/-34; Kefenrod -10/-16.<br />
Wanderungsgewinne durch Personen von über 65 Jahren gab es vor allem in den Städten<br />
Nidda und Ortenberg: Nidda: Saldo der über 65-Jährigen +30 Personen; Saldo Nidda insgesamt:<br />
-10 Personen. Ortenberg: Saldo der über 65-Jährigen +70 Personen; Saldo Ortenberg<br />
insgesamt: +58<br />
1.2.5 Besondere Phänomene: Ausländer und Integration<br />
Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung in der Region <strong>Oberhessen</strong> lag im Jahr<br />
2005 bei 5,5% und damit deutlich unter den Werten des Landkreises (8,1%), des Regie-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 15<br />
rungsbezirks (14,4%) und des Landes (11,4%). Auf kommunaler Ebene wiesen die Kommunen<br />
Limeshain (10,5%), Altenstadt (8,4%) und Büdingen (7,3%) die höchsten Werte auf. Den<br />
geringsten Ausländeranteil hatten die Kommunen Gedern, Ranstadt (jeweils 4,0%) und Kefenrod<br />
(3,4%). 5<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> gibt es einige Probleme im Bereich der Integration von (Spät-)<br />
Aussiedlern und Flüchtlingen, die auf fehlende Integrationsmaßnahmen zurückzuführen<br />
sind. Aktuell gibt es nur noch einen geringen Zuzug an Spätaussiedlern. Allerdings leben<br />
viele Menschen aus diesem Personenkreis in der Region, da es etliche Übergangswohnheime<br />
in der Gegend gab (und teilweise noch gibt) und viele im Anschluss daran weiterhin hier<br />
wohnen. Aktuell gibt es vier Flüchtlingshäuser in der Region: Büdingen (43 Betten), Altenstadt<br />
(54 und elf Betten), Glauburg (36 Betten). In diesem Bereich gibt es einige Integrationsprojekte,<br />
wie das Netzwerk Migration, Migrationserstberatung, Jugendmigrationsberatung<br />
und offene Sprechstunden für alle Bewohner der Ortschaften mit Flüchtlingshäusern.<br />
1.2.6 Bevölkerungsprognose bis 2020<br />
Über die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2020 gibt die Bertelsmann Stiftung mit<br />
Hilfe ihres „Wegweiser Demographischer Wandel“ Auskunft 6 . Ausgangsbasis der Prognoserechnungen<br />
ist die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“ (Erstwohnsitze) am 31.12.2003.<br />
Basisjahre für die Fortschreibung der Geburten und Wanderungen sind die gemittelten Werte<br />
der Jahre 2000 bis 2003. Demnach wird sich die Bevölkerungszahl bis 2020 in Hessen um<br />
1,8% verringern, im Wetteraukreis hingegen um 0,9% leicht zunehmen. Die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
wird demnach im Jahr 2020 0,9% weniger Einwohner haben <strong>als</strong> noch zu Beginn des<br />
Jahrtausends. Auf kommunaler Ebene erfasst die Bertelsmann Prognose nur Gemeinden<br />
ab 5.000 Einwohner im Jahr 2003, weshalb für die Kommunen Glauburg, Kefenrod und Hirzenhain<br />
keine Berechnungen durchgeführt werden konnten.<br />
Abbildung 4: Prognostizierte prozentuale Bevölkerungsentwicklung in den Kommunen der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> (2002-2020)<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-8<br />
-10<br />
5,7<br />
3,7<br />
0,9 0,8<br />
Quelle: Bertelsmann Stiftung 2006<br />
5 Quelle: HSL 2006, Bertelsmann Stiftung 2006, eigene Berechnungen.<br />
6 Bertelsmann Stiftung 2006<br />
-0,3<br />
-0,9<br />
-1,3<br />
-1,8<br />
-2,2<br />
-6,5<br />
-7,6<br />
Büdingen<br />
Gedern<br />
Wetteraukreis<br />
Altenstadt<br />
Ranstadt<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Echzell<br />
Hessen<br />
Nidda<br />
Limeshain<br />
Ortenberg
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 16<br />
Entsprechend dem allgemeinen Trend in der Bundesrepublik wird sich auch das Durchschnittsalter<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong> bis 2020 um 4,3 Jahre von 41,6 Jahren im Jahr<br />
2002 auf 45,9 Jahre erhöhen 7 .<br />
Die größten Veränderungen<br />
werden für die<br />
Kommunen Limeshain<br />
(+6,1 Jahre) und Echzell<br />
(+5 Jahre) erwartet. In<br />
Hessen wird sich das<br />
Durchschnittsalter voraussichtlich<br />
um +3,5<br />
Jahre auf 45,7 Jahre<br />
erhöhen, im Wetteraukreis<br />
um +4 Jahre auf<br />
dann 46 Jahre. Die Entwicklung<br />
des Altersdurchschnitts<br />
auf Gemeindeebene<br />
zeigt Karte<br />
4. Hier sticht die Gemeinde<br />
Limeshain heraus,<br />
der ein Anstieg des<br />
Durchschnittsalters um<br />
6,1 Jahre bis 2020 prognostiziert<br />
wird. Den geringsten<br />
Anstieg haben<br />
Ranstadt (3,8 Jahre)<br />
und Büdingen (4,0 Jahre).<br />
Karte 4: Alterdurchschnitt in den Gemeinden 2003 und 2020<br />
Quelle: Bertelsmann Stiftung 2006<br />
Es ist jedoch schwer, aus den Berechnungen der Bertelsmann Stiftung qualitative und<br />
verlässliche Aussagen für die Region abzuleiten: zum einen handelt es sich bei den<br />
Prognosen lediglich um Hochrechnungen der Entwicklung in den Jahren 2000-2003, <strong>als</strong>o<br />
eines sehr kurzen Zeitraumes, und zum anderen fließen keine weiteren Standortfaktoren mit<br />
in die Prognosen ein. Der Regionalplan Südhessen beispielsweise geht für den Gesamtkreis<br />
Wetterau von einem Bevölkerungswachstum von 7% aus, wogegen die Bertelsmannstudie<br />
0,8% Zuwachs prognostiziert. 8<br />
1.3 Wirtschaftliche Ausgangssituation<br />
1.3.1 Wirtschaftsdaten<br />
<strong>Das</strong> Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen belief sich im Jahr 2004 im Wetteraukreis auf<br />
6,4 Mrd. EUR, im Regierungsbezirk Darmstadt auf 137,5 Mrd. EUR und in Hessen auf 196,0<br />
Mrd. EUR. Der Landkreis trug rund 4,7% zum Bruttoinlandsprodukt des Regierungsbezirks<br />
Darmstadt und etwa 3,3% zum Bruttoinlandsprodukt des Landes Hessen bei. Betrachtet man<br />
einen Zeitraum von zehn Jahren, beginnend mit dem Jahr 1995, so hat sich das Bruttoin-<br />
7 Für die Kommunen Glauburg, Hirzenhain und Kefenrod konnte keine Berechnung durchgeführt werden, da sie<br />
die nötige Einwohnerzahl von 5.000 im Jahr 2003 unterschritten.<br />
8 Regionalplan Südhessen – Entwurf 2007, S. 32
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 17<br />
landsprodukt in den zu betrachtenden Gebieten stets positiv im Vergleich zum jeweiligen<br />
Vorjahr entwickelt, wenn auch mit Schwankungen hinsichtlich der Wachstumsamplitude. Der<br />
Wetteraukreis erzielte im Jahr 2001 ein Bruttoinlandsproduktwachstum im Vergleich zum<br />
Jahr 2000 von 5,8%. Eine Abbildung im Anhang zeigt die „prozentuale Veränderung des<br />
Bruttoinlandsproduktes zu Marktpreisen 1995 bis 2004“ im regionalen Vergleich.<br />
Hinsichtlich der sektoralen Struktur der Bruttowertschöpfung liegen die Daten nur auf<br />
Kreisebene vor und sind daher kaum aussagekräftig, insbesondere da der hier zu betrachtende<br />
Ostkreis deutlich andere Strukturen aufweisen dürfte <strong>als</strong> der Westkreis.<br />
Abbildung 5: Anteil der Wirtschaftssektoren an der Bruttowertschöpfung zu Herstellerpreisen<br />
2004<br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
0,6<br />
0,3<br />
1,1<br />
24,7<br />
22,2<br />
25,9<br />
18,6<br />
19,8<br />
16,9<br />
Quelle: StatRegional 2006, eigene Berechnungen.<br />
37,1<br />
41,0<br />
35,6<br />
19,0<br />
16,6<br />
20,5<br />
Land- u. Forstwirtschaft, Fischerei<br />
Prod. Gewerbe<br />
Handel, Gastgewerbe, Verkehr<br />
Finanzierung, Vermietung,<br />
Unternehmensdienstleister<br />
Öffentliche u. private Dienstleister<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> waren im Jahr 2003 mit 38% deutlich mehr Menschen im Sekundären<br />
Sektor beschäftigt <strong>als</strong> in Hessen und im Wetteraukreis. Dies zeigen die Beschäftigten<br />
nach Wirtschaftssektoren auf Gemeindeebene. Der Dienstleistungssektor ist mit etwa<br />
61% dementsprechend verhältnismäßig unterrepräsentiert. Im Wetteraukreis waren die Anteile<br />
wie folgt: 31,3% Sekundärer Sektor und 67,7% Tertiärer Sektor. In Hessen waren es im<br />
Jahr 2003 29,0% im Sekundären und 70,4% im Tertiären Sektor. Auf kommunaler Ebene<br />
stechen die Gemeinden Ranstadt, Kefenrod, Hirzenhain, Glauburg und Gedern mit einem<br />
besonders hohen Anteil an industriell beschäftigten Erwerbstätigen heraus; die am Rande<br />
der Wetterau gelegene Gemeinde Limeshain überrascht mit einem hohen Anteil in der<br />
Landwirtschaft Beschäftigter von 4% (siehe auch Abbildung „Beschäftigte in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
nach Wirtschaftssektoren in % im Jahr 2003“ im Anhang).<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> waren durchschnittlich 96,2% aller Unternehmen den kleinen Unternehmen<br />
mit weniger <strong>als</strong> zehn Beschäftigten zuzuordnen. Eine Übersicht über die Betriebsgrößenstruktur<br />
gibt Tabelle unten.<br />
<strong>Das</strong> verfügbare Einkommen privater Haushalte im Jahr 2004 lag im Wetteraukreis mit<br />
18.727 EUR je Einwohner leicht über dem Wert des Landes Hessen (18.385 EUR je Ew.),<br />
jedoch unterhalb des Wertes für den Regierungsbezirk Darmstadt (19.230 EUR je Ew.). In<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong> lag das verfügbare Einkommen deutlich niedriger bei 17.009 EUR je<br />
Einwohner. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Kaufkraft je Einwohner auf<br />
kommunaler Ebene für die Region <strong>Oberhessen</strong> im Jahr 2005. Sie zeigt außerdem die<br />
Zentralitäts-Kennziffer, die Auskunft über die Kaufkraftbindung innerhalb der Region<br />
gibt. 9 Die lediglich ab Kreisebene verfügbaren Daten zeigen die Zentralität des Wetteraukreises,<br />
zu dem die hier definierte Region <strong>Oberhessen</strong> gehört. Der Kreis liegt mit einem Wert<br />
9 Die Zentralität weist die Attraktivität einer Stadt oder in diesem Fall eines Landkreises <strong>als</strong> Einzelhandelsstandort<br />
aus. Die "Sogwirkung" eines Kreises <strong>als</strong> Einkaufsort kann dadurch gemessen werden, dass man die Nachfrage<br />
der Einwohner am Wohnort den Umsätzen im Einzelhandel gegenüberstellt. Daraus ergibt sich die Einzelhandelszentralität.<br />
Diese steht im direkten Zusammenhang mit den Kundenströmen (Kaufkraftzuflüsse bzw. -<br />
abflüsse) zwischen dem Kreis und den umliegenden Gebieten.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 18<br />
von 80,3 unter dem Bundesdurchschnitt (100). Da <strong>Oberhessen</strong> allerdings nur den östlichen,<br />
strukturschwächeren Teil des Wetteraukreises abdeckt (im Westkreis liegen die Mittelzentren<br />
Friedberg und Bad Nauheim), dürfte die Kaufkraft-Zentralität <strong>Oberhessen</strong>s geringer sein <strong>als</strong><br />
angegeben.<br />
Tabelle 5: Betriebsstruktur der Unternehmen in <strong>Oberhessen</strong> nach Gewerbeart im Jahr 2005<br />
Gewerbeart<br />
Unternehmen mit sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten von … bis …<br />
0–9 10–49 50–249<br />
250 oder<br />
mehr<br />
Gesamt<br />
Anteil der<br />
Untern. nach<br />
Gewerbeart<br />
Anteil<br />
erfasster Untern.<br />
10<br />
Verarbeitendes Gewerbe 90,9% 7,4% 1,7% 0% 100% 7,4% 46,7%<br />
Baugewerbe<br />
Handel; Instandh. u. Reparatur<br />
91,3% 8,7% 0,0% 0% 100% 12,6% 64,2%<br />
v. KFZ u. Gebrauchsgütern 94,6% 5,0% 0,4% 0% 100% 29,6% 71,5%<br />
Gastgewerbe<br />
Verkehr u. Nachrichtenüber-<br />
100,0% 0,0% 0,0% 0% 100% 6,8% 60,7%<br />
mittl.<br />
Kredit- u. Versicherungsge-<br />
100,0% 0,0% 0,0% 0% 100% 1,1% 31,0%<br />
werbe<br />
Grundstücks- u. Wohnungswesen,<br />
Erbringung v. wirt-<br />
100,0% 0,0% 0,0% 0% 100% 1,3% 100,0%<br />
schaftl. Dienstl. 99,1% 0,9% 0,0% 0% 100% 27,5% 63,9%<br />
Erziehung und Unterricht<br />
Gesundheits-, Veterinär- u.<br />
100,0% 0,0% 0,0% 0% 100% 0,7% 48,5%<br />
Sozialwesen<br />
Erbringung v. sonst. öffentl. u.<br />
96,8% 3,2% 0,0% 0% 100% 6,5% 56,6%<br />
persönl. Dienstl. 100,0% 0,0% 0,0% 0% 100% 6,6% 40,8%<br />
Gesamt<br />
Quelle: GfK 2007<br />
96,2% 3,6% 0,3% 0% 100% 100,0% 60,7%<br />
Tabelle 6: Kaufkraft (2005) und Kaufkraftbindung (2007)<br />
Kommune Kaufkraft je Ew. in EUR Kommune Kaufkraft je Ew. in EUR<br />
Altenstadt 18.083 (höchster Wert) Kefenrod 16.230<br />
Büdingen 16.934 Limeshain 17.435<br />
Echzell 17.221 Nidda 16.851<br />
Gedern 16.389 Ortenberg 16.712<br />
Glauburg 17.921 Ranstadt 17.454<br />
Hirzenhain 15.874 (niedrigster Wert)<br />
Gebiet GfK-Zentralitätskennziffer 2007 (D = 100)<br />
Wetteraukreis 80,3<br />
Deutschland<br />
Quelle: IHK 2005, GfK 2007<br />
100,0<br />
10 Aus Datenschutzgründen sind zum Teil auf Ortsebene nur aggregierte Daten, <strong>als</strong>o die Gesamtzahl der Unternehmen<br />
ohne Aufgliederung in Branchen, zu erhalten. Daher ist die Darstellung verzerrt. Je höher der Anteil<br />
der in der Tabelle dargestellten Unternehmen (in %), desto genauer die Angabe.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 19<br />
1.3.2 Arbeitsmarktdaten<br />
Im Jahr 2004 zählte die Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> insgesamt 21.328<br />
sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte am Arbeitsort.<br />
Innerhalb der Region waren die<br />
meisten Personen in den Städten<br />
Büdingen (29,7%), Nidda (25,3%)<br />
und der Kommune Altenstadt<br />
(11,2%) beschäftigt. Den geringsten<br />
Anteil hatte Kefenrod mit<br />
1,8% an den in der Region sozialversicherungspflichtigBeschäftigten.<br />
Dagegen hat Kefenrod jedoch in<br />
den Jahren zwischen 2000 und<br />
2005 mit knapp 13% den größten<br />
Zuwachs an Arbeitsplätzen verzeichnen<br />
können, gefolgt von<br />
Echzell mit 7%. Die Städte Büdingen<br />
und Nidda verzeichneten<br />
dagegen mit -6,3% bzw. -8,2%<br />
Arbeitsplatzverluste. Noch massivere<br />
Arbeitsplatzverluste registrierten<br />
insbesondere Hirzenhain<br />
(-16,4%) und Ortenberg (-21,9%).<br />
Karte 5: Entwicklung der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten 2000 - 2005<br />
Quelle: Stat.Lokal 2006<br />
Die Zahl der Auspendler überstieg in allen Kommunen die der Einpendler. Summiert man die<br />
Pendlersalden der einzelnen Gemeinden, so pendelten in der Region <strong>Oberhessen</strong> insgesamt<br />
12.068 SV-Beschäftigte zu ihrem Arbeitsplatz ein, 24.579 hingegen pendelten aus ihrem<br />
Wohnort aus, was einen negativen Saldo von -12.583 Auspendlern ergibt.<br />
Abbildung 6: Einpendler am Arbeitsort und Auspendler am Wohnort über Gemeindegrenzen in<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong> 2004<br />
-6000 -3000 0 3000 6000<br />
Quelle: StatLokal 2006<br />
Altenstadt<br />
Büdingen<br />
Echzell<br />
Gedern<br />
Glauburg<br />
Hirzenhain<br />
Kefenrod<br />
Limeshain<br />
Nidda<br />
Ortenberg<br />
Ranstadt<br />
Einpendler über Gemeindegrenzen am Arbeitsort Auspendler über Gemeindegrenzen am Wohnort
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 20<br />
Die darstellbare Arbeitslosenquote auf Kreisebenebezogen lag im Jahr 2005 im Wetteraukreis<br />
bei 8,9%. Damit lag sie unterhalb der Arbeitslosenquote von Hessen (9,7%). Zwischen<br />
2001 und 2005 ist allerdings die Arbeitslosenquote sowohl im Wetteraukreis (+3,2%)<br />
<strong>als</strong> im Land Hessen (+3,1) stetig gestiegen. In absoluten Zahlen verzeichnete die Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> im Jahr 2004 durchschnittlich 3965 Menschen ohne Arbeit – 36% aller Arbeitslosen<br />
im Wetteraukreis (10.999). Da der Bevölkerungsanteil jedoch lediglich 31% beträgt,<br />
liegt die Arbeitslosenquote im ländlich geprägten Ostkreis über der des Westkreises.<br />
Die Betrachtung der Arbeitslosen nach Gruppen offenbart für die Region <strong>Oberhessen</strong> vor<br />
allem einen höheren Anteil von Jugendlichen an den Arbeitslosen. Folgende Tabelle zeigt<br />
den überregionalen Vergleich. Anschließend folgt die Differenzierung innerhalb der Region.<br />
Tabelle 7: Betrachtung der Arbeitslosen nach Gruppen (Dez. 2004)<br />
unter 20 Jahre<br />
alt<br />
unter 25 Jahre<br />
alt<br />
55 Jahre und<br />
älter<br />
Langzeitarbeitslos<br />
unter 25 Jahre<br />
alt und über 6<br />
Monate arbeitslos<br />
über 25 Jahre<br />
alt und langzeitarbeitslos<br />
Hessen 1,9% 11,9% 11,9% 33,7% 3,0% 32,8%<br />
Wetteraukreis 2,3% 13,2% 11,5% 30,9% 3,3% 29,9%<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Quelle: StatLokal 2006<br />
2,4% 13,4% 10,9% 32,1% 3,3% 31,2%<br />
Beim Anteil junger Menschen unter 25 Jahren ohne Arbeit wiesen die Kommunen Hirzenhain<br />
(16,8%), Gedern (15,3%) und Glauburg (14,7%) die höchsten Werte auf. Die geringsten<br />
Werte zeigten sich in Limeshain (12,2%) und Ortenberg (11,9%). Den höchsten Anteil<br />
älterer Arbeitsloser über 55 verzeichneten Hirzenhain (18,2%) und Limeshain (12,6%),<br />
während Ranstadt (9,4%) und Büdingen (8,8%) die geringsten Anteile zeigten. Der höchsten<br />
Anteil an Langzeitarbeitslosen hatten die Kommunen Limeshain (36,7%), Büdingen<br />
(33,7%) und Altenstadt (33,6%), Hirzenhain (28,0%), Gedern (27,6%) und schließlich Glauburg<br />
(27,0%) einen niedrigeren.<br />
1.3.3 Wissensinfrastruktur, Innovations- und Kooperationsprojekte<br />
Im Gebiet der Region <strong>Oberhessen</strong> befinden sich keine Hochschulen sowie außeruniversitäre<br />
Forschungseinrichtungen. Es gibt lediglich in Friedberg eine Außenstelle der Fachhochschule<br />
Gießen-Friedberg. Nächste Hochschulstandorte außerhalb der Region sind<br />
Frankfurt, Fulda, Marburg und Gießen. Der bis Jahresende in Bad Nauheim angesiedelte<br />
Ableger der European Business School hat nun seinen Sitz nach Frankfurt verlagert.<br />
Ebenfalls in der näheren Umgebung befindet sich das Berufsbildungswerk Südhessen in<br />
Karben, das Erstausbildungen und berufsfördernde Maßnahmen mit besonderen Lernhilfen<br />
und gezielter Förderung des Einzelnen anbietet. Dabei steht am Ende der Ausbildungszeit<br />
nicht nur der optimale Ausbildungsabschluss, sondern auch eine dauerhafte berufliche und<br />
soziale Integration in die Arbeitswelt.<br />
Die Qualifizierungsoffensive im Wetteraukreis beteiligt sich seit 1999 an der Qualifizierungsoffensive<br />
Hessen, einem Programm des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr<br />
und Landesentwicklung. Dabei geht es um den Erhalt der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit<br />
von kleinen und mittelständischen Unternehmen und damit auch um die Sicherung<br />
regionaler Arbeitsplätze. In der aktuellen Förderperiode von 05/2005-12/2007 liegt der<br />
Handlungsschwerpunkt der Qualifizierungsoffensive im Wetteraukreis in der Förderung der<br />
betrieblichen Kooperationskultur. Als Zielgruppen gelten wie auch schon in vorangehenden<br />
Förderperioden das Handwerk, der Einzelhandel und das Tourismusgewerbe.<br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> e.V. setzt sich aus den Kommunen Altenstadt, Büdingen, Echzell,<br />
Gedern, Glauburg, Hirzenhain, Limeshain, Nidda, Ortenberg, Ranstadt und Schotten zu-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 21<br />
sammen. Der <strong>Verein</strong> widmet sich vor allem der regionalen Wirtschafts- und Tourismusförderung.<br />
Mitglieder sind Privatpersonen, die Bürgermeister der oberhessischen Kommunen sowie<br />
Gewerbevereine, Unternehmen, der Wetteraukreis, die IHK Gießen-Friedberg, Sparkassen<br />
und Volksbanken. <strong>Das</strong> gemeinsam Ziel: Die Region <strong>Oberhessen</strong> stärken und bekannt<br />
machen. Die Gründung des <strong>Verein</strong>s geschah auf Initiative des Förderkreises <strong>Oberhessen</strong>.<br />
Dieser ist eine Gemeinschaft von engagierten <strong>Oberhessen</strong>, die sich insbesondere für die<br />
Heimatpflege einsetzen und den Namen "<strong>Oberhessen</strong>" auch überregional bekannt machen<br />
wollen.<br />
Hinter der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH stehen die vier Gesellschafter IHK Gießen-Friedberg,<br />
die Sparkasse Wetterau, die Volksbanken im Wetteraukreis und der Wetteraukreis.<br />
Sie unterstützt regionale und lokale Initiativen bei der Realisierung von Projekten.<br />
Mit der Gründung der Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH und dem derzeitigen Leistungsprofil,<br />
wie es im Leitbild aufgezeigt wird, hat der Wetteraukreis eine kompetente und leistungsstarke<br />
Struktur vor Ort geschaffen. Die wfg Wetterau koordiniert ein Netzwerk von 25<br />
Kommunen im Kreis, Unternehmen und wirtschaftlich relevanten Akteuren.<br />
<strong>Das</strong> „Kreismanagement ‚Kultur, Tourismus, Freizeit’ für den östlichen Wetteraukreis“<br />
dient der Unterstützung der Region <strong>Oberhessen</strong> durch Projektentwicklung und -umsetzung<br />
insbesondere durch eine Vernetzung der Aktivitäten. Ein Ziel ist die Erschließung von neuen<br />
Märkten im Tourismussektor. Hier ist der Aufbau der Regionalkonferenz „Kultur, Tourismus,<br />
Freizeit“ im Wetteraukreis mit aktiven Arbeitskreisen hervorzuheben. Vor allem die Bereiche<br />
Vulkan/Geopark und Archäologiestandort Wetterau etwa wurden unterstützt, etwa mit der<br />
Gründung der Sektion Vogelsberg/Wetterau der DVG (Deutsche Vulkanologische Gesellschaft)<br />
oder einem Archäologietag zur Vorbereitung der „Archäologielandschaft Wetterau“.<br />
Der Zusammenschluss von 30 Museen zur „Museumslandschaft <strong>Oberhessen</strong>“ und gemeinsame<br />
Marketingaktivitäten der Museen sind weitere Ergebnisse des Kreismanagements.<br />
Der Maschinenring Wetterau unterstützt <strong>als</strong> landwirtschaftliche Selbsthilfeorganisation im<br />
Wetteraukreis landwirtschaftliche Gemeinschaftsunternehmen im Bereich der Verwaltung<br />
und Organisation. <strong>Das</strong> Arbeitsfeld reicht dabei von der Vermittlung von Arbeitskräften und<br />
Maschinen über die kaufmännische Betreuung und Organisation bis hin zur Entwicklung und<br />
Umsetzung verschiedenster Ideen zur Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher<br />
Produkte. Der MR ist auch ein wichtiger Partner, wenn es darum geht in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
die Nutzung regional nachwachsender Rohstoffe zu erhöhen.<br />
1.4 Wirtschaftsbereiche<br />
1.4.1 Landwirtschaft<br />
Agrarstruktur: In der Region <strong>Oberhessen</strong> wirtschaften 575 landwirtschaftliche Betriebe 11 .<br />
Von diesen Betrieben wurden 2003 20.060 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) bewirtschaftet<br />
(34,9 ha/Betrieb). 215 landwirtschaftliche Betriebe wurden mit einer durchschnittlichen<br />
Flächenausstattung von 70,3 ha/Betrieb im Haupterwerb bewirtschaftet (siehe Karte<br />
unten), diese 35 % aller Betriebe bewirtschaften 75% der LN. Die Betriebsgröße der 360<br />
Nebenerwerbsbetriebe beträgt durchschnittlich 13,8 ha. 23 Betriebe, die 2003 nach den<br />
Richtlinien des ökologischen Landbaus wirtschafteten, liegen in der Region. Die Flächengrößen<br />
der Ökobetriebe sind nicht für alle Gemeinden bekannt. Es zeichnet sich aber ab, dass<br />
viele Betriebe über eine relative hohe Flächenausstattung verfügen (Ranstadt 73 ha/Betrieb,<br />
Ortenberg 79 ha/Betrieb, Gedern 50 ha/Betrieb).<br />
11 Quelle: Agrarstrukturerhebung 2003 - 1a Gemeindeergebnisse (statistisches Landesamt Hessen 2003)
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 22<br />
Karte 6: Anzahl und Betriebsgröße der Haupterwerbsbetriebe und deren Anteil an der LF<br />
(links) und Anteil der Landwirtschaftsfläche an der Gesamtfläche (rechts)<br />
Quelle: Agrarstrukturerhebung 2003 - 1a Gemeindeergebnisse (statistisches Landesamt Hessen 2003) und Statistik lokal<br />
12/2004<br />
Der Anteil der LF an der Gesamtfläche ist in den einzelnen Gemeinden der Region vergleichsweise<br />
homogen, allein in der Gemeinde Hirzenhain ist er deutlich unterdurchschnittlich<br />
(siehe Karten unten).<br />
Nach Kulturarten unterschieden nutzten in der Region <strong>Oberhessen</strong> im Jahr 2003 insgesamt<br />
608 Betriebe 12 eine Fläche von 22830 ha in Form von Ackerland, Dauerkulturen oder Dauergrünland.<br />
59,6 % dieser Fläche entfielen auf Ackerland (13.636 ha), 40,2 % Dauergrünland<br />
(9.194 ha). Flächen mit Dauerkulturen kamen nur in geringfügigem Maß vor. Die Verteilung<br />
von Ackerland und Grünland in der Region <strong>Oberhessen</strong> folgt einem deutlichen Gefälle von<br />
den ackerbaulichen Gunststandorten am Rande der Wetterau zu den für Grünland günstigeren<br />
Bereichen im Vogelsberg (siehe Karten unten).<br />
Karte 7: Acker- (links) und Grünlandanteile (rechts) an der LF<br />
Quelle: Statistik lokal 12/2004<br />
Im Mai 2003 gab es in der Region insgesamt 507 Betriebe mit Viehhaltung. Fast genau die<br />
Hälfte (51,5%) davon hielten Schweine (261 Betriebe, 10.111 Tiere, 38,7 Tiere/Betrieb),<br />
61,5% der Betriebe Rinder (312 Betriebe, 15.532 Tiere, 49,8 Tiere/Betrieb), 11,8% Schafe<br />
(60 Betriebe, 4942 Tiere, 82,4 Tiere/Betrieb). Unter den Rinder haltenden Betrieben befinden<br />
12<br />
Quelle: Statistik lokal 12/2004, Unterschiede zur HE/NE-Betriebsstatistik ergeben sich aus unterschiedlichen<br />
Erhebungsmodi
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 23<br />
sich 124 Betriebe mit Milchkühen (5.055 Milchkühe, 40,8 Milchkühe/Betrieb). Die Größe der<br />
Milchviehbetriebe liegt damit deutlich über dem Landesdurchschnitt (28,7 Milchkühe/Betrieb),<br />
die Größe der Betriebe mit Schweinehaltung sehr deutlich unter dem Landesschnitt (73,1<br />
Tiere/Betrieb). Die Schwerpunkte der Milchviehhaltung liegen in den grünlandreichen Bereichen<br />
des Vogelsberges (Büdingen, Gedern, Kefenrod), die Schwerpunkte der Schafhaltung<br />
in Nidda. Größere Schweinemastbetriebe finden sich vor allem in Glauburg und Kefenrod.<br />
Zur Verteilung der Fruchtarten im Ackerbau lagen nur unvollständige statistische Daten<br />
vor 13 . Hauptfrucht ist Winterweizen gefolgt von Winterraps, und Sommergeste und Silomais.<br />
Zuckerrüben spielen nur in Altenstadt, Echzell und Büdingen eine nennenswerte Rolle.<br />
Der Viehbestand an Raufutter verzehrenden Großvieheinheiten je Hektar Grünland ist in<br />
den einzelnen Gemeinden der Region <strong>Oberhessen</strong> sehr unterschiedlich ausgeprägt. Nach<br />
Aussage der statistischen Daten hat vor allem die Gemeinde Limeshain einen sehr geringen<br />
Viehbesatz (siehe Karte im Anhang), weiterhin die Kommunen Altenstadt, Ortenberg und<br />
Randstadt. Hinsichtlich der Bewertung, ob dies zu Problemen in der Grünlandbewirtschaftung<br />
führt, ist allerdings eine detailliertere Kenntnis der örtlichen Situation erforderlich. Folgende<br />
Spezifika sind zu beachten:<br />
Die Pensionspferdehaltung trägt in einzelnen Gemarkungen wesentlich zur Grünlandnutzung<br />
bei, Pferde sind aber in der Statistik nicht erfasst.<br />
In einzelnen Gemeinden kann das Grünland teilweise von Betrieben aus angrenzenden<br />
Kommune genutzt werden, ebenso können in Kommunen mit hohen Viehbesätzen<br />
die genutzten Grünlandflächen in Nachbarkommunen liegen. Letzteres ist<br />
für Nidda (große Schafherden) und Hirzenhain wahrscheinlich.<br />
Der unterschiedlich hohe Futterflächenanteil im Ackerland ist nicht berücksichtigt.<br />
Einkommensdiversifizierung: Direktvermarktung hat in der Region eine hohe Bedeutung<br />
aufgrund der nahegelegenen Verbraucherzentren Friedberg und Rhein-Main. Insbesondere<br />
für einige ökologisch wirtschaftende Betriebe ist Direktvermarktung ein wichtiger Betriebszweig<br />
geworden. Als Zusammenschluss der regionalen Direktvermarkter existiert der <strong>Verein</strong><br />
Wetterauer Direktvermarkter. In <strong>Oberhessen</strong> verteilen sich die organisierten Direktvermarkter<br />
wie folgt:<br />
Von Bedeutung für die Wetterauer Direktvermarkter sind allerdings vor allem Bauernmärkte<br />
in Butzbach, Bad Nauheim, Rosbach v.d.Höhe, Bad Vilbel, Bad Vilbel-Dortelweil und Frankfurt<br />
Konstabler Wache. In <strong>Oberhessen</strong> ist die Situation ungünstiger. Es gibt in der Region<br />
keinen reinen Bauernmarkt und auf den Wochenmärkten sind gar keine bis sehr wenige<br />
Wetterauer Direktvermarkter vertreten (Büdingen 1 Wetterauer Direktvermarkter, Ortenberg<br />
kein DV; Nidda kein DV; Altenstadt kein DV).<br />
Tabelle 8: Mitglieder der Wetterauer Direktvermarkter in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Kommune Anzahl Betriebe Kommune Anzahl Betriebe<br />
Altenstadt 3 Kefenrod -<br />
Büdingen 4 Limeshain 1<br />
Echzell - Nidda -<br />
Gedern 3 Ortenberg 2<br />
Glauburg<br />
Hirzenhain<br />
- Ranstadt 2<br />
Weitere Betriebe, die Direktvermarktung betreiben, sind nicht bei den Wetterauer Direktvermarktern<br />
organisiert. Ebenfalls auf großes Interesse einiger Betriebe ist die Marke „Landmarkt“<br />
gestoßen, die in regionalen REWE-Märkten umgesetzt wird. Im Rahmen der „Hessi-<br />
13 Quelle: Statistik lokal 12/2004
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 24<br />
sche Apfelwein- und Obstwiesenroute – Region<strong>als</strong>chleife Wetterau“ werden ebenfalls Direktvermarkter<br />
eingebunden.<br />
Pensionspferdehaltung, sehr vereinzelt Reiterhöfe oder „Ferien auf dem Bauernhof“ (3 Betriebe<br />
14 ) tragen weiterhin zum landwirtschaftlichen Einkommen bei. Auf der Homepage<br />
www.landtourismus.de wird die Region <strong>Oberhessen</strong> dem Vogelsberg zugeordnet und zwei<br />
Betriebe in Büdingen und Schotten mit Urlaub auf dem Bauernhof aufgeführt. Die Homepage<br />
www.bauernhofurlaub-deutschland.de führt für die Region 3 weitere Höfe mit Urlaubs- oder<br />
Beköstigungsangebot in Schotten, Nidda und Hirzenhain.<br />
Eine Einkommensdiversifizierung durch Erneuerbare Energien spielt in der Region noch keine<br />
nennenswerte Rolle (siehe Kap. 1.4.4).<br />
Flurneuordnung: In <strong>Oberhessen</strong> sind zur Zeit zwölf Flurneuordnungsverfahren anhängig,<br />
fünf weitere Verfahren sind geplant. Die Flurbereinigungsverfahren in Büdingen-Diebach am<br />
Haag und Büdingen-Vonhausen dienen der Umgehungsstraße für die beiden Büdinger<br />
Stadtteile und somit einer Verkehrsinfrastrukturmaßnahme. Die Flurbereinigungsverfahren in<br />
den Stadtteilen von Nidda dienen der geplanten Südumgehung von Nidda. Es ist aber noch<br />
nicht sicher, ob die geplante Südumgehung von Nidda realisiert werden soll. Derzeit gibt es<br />
keinen besonderen Flurneuordnungsbedarf über die fünf geplanten Verfahren hinaus.<br />
Tabelle 9: Verfahren der Flurneuordnung<br />
Verfahrensgebiet Art Fläche Beteiligte Stand<br />
Nidda 1 638 430 Bodenordnung<br />
Nidda-Kohden 1 180 144 Bodenordnung<br />
Büdingen-Diebach a.H. 87 287 300 Bodenordnung<br />
Büdingen-Vonhausen 1 440 232 Bodenordnung<br />
Büdingen-Vonhausen B457 87 108 85 Bodenordnung<br />
Ortenberg-Wippenbach 1 240 130 Bodenordnung<br />
Ranstadt-Bobenhausen 1 480 257 Bodenordnung<br />
Ortenberg-Lißberg 1 655 150 Einleitung<br />
3.028 1.728<br />
Nidda-Eichelsberg 1 572 572 Planung<br />
Nidda-Unterschmitten 1 352 352 Planung<br />
Nidda-Oberschmitten 1 230 230 Planung<br />
Ortenberg-Eckartsborn 1 624 624 Planung<br />
Ortenberg-Effolderbach 1 234 324 Planung<br />
Quelle: Wetteraukreis 2007<br />
2.102 910<br />
Forstwirtschaft: Der Anteil der Waldfläche schwankt in den einzelnen Kommunen der Region<br />
zwischen 15,8% in Altenstadt und 54,3% in Hirzenhain. Die Region liegt mit einem durchschnittlichen<br />
Waldanteil von 38,15% leicht unter dem hessischen Durchschnitt von 40,04% 15 .<br />
Typisch für die Region sind große Privatwaldflächen. Neben der Landwirtschaft zählt die<br />
Forstwirtschaft zu den klassischen Quellen für Biomasse. Insbesondere in waldreichen Gegenden<br />
stellt die Forstwirtschaft sogar das Hauptpotenzial für Biomasse dar.<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> wird von dem Forstamt Nidda betreut. <strong>Das</strong> Forstamt kam in der Biomassestudie<br />
für den Wetteraukreis 16 zu der Einschätzung, dass vom Forst vorrangig die<br />
holzbe- und holzverarbeitende Industrie mit Holzmaterial versorgt wird. Hierfür bestehen<br />
14<br />
Quellen: Regional Guide <strong>Oberhessen</strong>er Land, www.landtourismus.de vom 10.04.2007, www.bauernhofurlaubdeutschland.de<br />
vom 10.04.2007<br />
15<br />
Quelle: Statistik lokal 12/2004<br />
16<br />
Quelle: Die Wetterau – eine Region voller Energie - Biomassenutzung in der Wetterau
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 25<br />
teilweise langfristige Verträge. In den letzten Jahren ist die Nachfrage von Privathaushalten<br />
nach Abraumresten und Brennholz stark angestiegen. Aufgrund der nur relativ gering noch<br />
frei verfügbaren Holzmasse sieht der Forst für das Biomasse-Bündnis Wetterau aktuell keine<br />
eigenen großen Handlungsfelder. Dennoch möchte sich der Forst auch weiterhin an dem<br />
Entwicklungsprozess beteiligen.<br />
Als mögliche holzwirtschaftliche Ansätze und Ideen wurden aufgeführt: Bestimmtes Kronenrestholz;<br />
Schwach- und Restholz; Reisig einer energetischen Verwertung zuführen.<br />
Karte 8: Waldflächenanteil<br />
Quelle: Statistik lokal 12/2004<br />
1.4.2 Industrie, KMU, Handwerk, Allgemeine Dienstleistungen<br />
Die handwerkliche Tradition spielt in der Region <strong>Oberhessen</strong> seit Jahrhunderten eine große<br />
Rolle. Diese Bedeutung hat sie sich bis heute erhalten. Sie reicht von einer großen Anzahl<br />
von Handwerksbetrieben, die täglich ins Rhein-Main-Gebiet pendeln bis hin zum Fachhandwerk<br />
des Kunstgusses in Hirzenhain. Viele Handwerksbetriebe zeichnen sich durch eine<br />
ausgeprägte Familientradition aus, die auch eine starke Bindung an die Region widerspiegelt.<br />
Die hohe Beschäftigtenzahl im sekundären Sektor wird jedoch auch von zum Teil sehr innovativen<br />
Kleinen- und Mittleren Unternehmen (KMU) getragen. Sie besetzen häufig erfolgreich<br />
Nischen und erbringen Spitzenleistungen <strong>als</strong> „kleine Weltmarktführer“. Insbesondere die<br />
Wirtschaftsförderung Wetterau hat dieses Potenzial erkannt und fördert bereits intensiv den<br />
Bestand, die Vernetzung dieser Unternehmen untereinander sowie die Identifizierung dieser<br />
Unternehmen mit ihrer Region. Die Umsetzung der Qualifizierungsoffensive schaffte darüber<br />
hinaus einen Schwerpunkt zur Weiterqualifizierung der ohnehin <strong>als</strong> sehr gut ausgebildet<br />
empfundenen Fachkräfte.<br />
1.4.3 Tourismus<br />
Die touristische Außenvermarktung des größten Teils der Region <strong>Oberhessen</strong> erfolgt durch<br />
die Destinationsorganisation des Vogelsberges, die Region Vogelsberg Touristik GmbH<br />
(VBT), in der fast alle Kommunen Gesellschafter sind. Zur VBT gehören noch weitere Kommunen<br />
der Destination Vogelsberg aus anderen Landkreisen. Aktuell wird das Gebiet des<br />
<strong>Verein</strong>s Region <strong>Oberhessen</strong> e. V. im hessischen Destinationsmanagement zum größten Teil<br />
dem Vogelsberg und mit einem kleineren Teil, den Gemeinden Limeshain und Altenstadt,
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 26<br />
dem Taunus zugeordnet (siehe Karte „Destinationsmanagement“ unten). Im Süden grenzt<br />
das Untersuchungsgebiet an die Destination Spessart an.<br />
Tabelle 10: Destinationszuordnung<br />
Kommune Landkreis Destination Destinationsorganisation<br />
Altenstadt Wetteraukreis Taunus -<br />
Büdingen Wetteraukreis Vogelsberg -<br />
Echzell Wetteraukreis Vogelsberg VBT<br />
Gedern Wetteraukreis Vogelsberg VBT<br />
Glauburg Wetteraukreis Vogelsberg VBT<br />
Hirzenhain Wetteraukreis Vogelsberg VBT<br />
Kefenrod Wetteraukreis Vogelsberg -<br />
Limeshain Wetteraukreis Taunus -<br />
Nidda Wetteraukreis Vogelsberg VBT<br />
Ortenberg Wetteraukreis Vogelsberg VBT<br />
Ranstadt Wetteraukreis Vogelsberg VBT<br />
Quelle: Hessen Agentur GmbH 2007<br />
Durch die abwechslungsreiche Kulturlandschaft und insbesondere durch den Anteil an Europas<br />
größtem erloschenem Vulkanmassiv, dem Vogelsberg, dessen beide höchste Erhebungen<br />
Taufstein (773 m) und Hoherodskopf (764 m) <strong>als</strong> touristische Kulminationspunkte ebenfalls<br />
zum Untersuchungsgebiet gehören, liegen die touristischen Schwerpunkte im klassischen<br />
Aktiv- und Familientourismus, insbesondere Wandern und Radwandern, Wintersport,<br />
sowie Naherholung. <strong>Das</strong> neu konzipierte Projekt „Vulkan erleben – von der goldenen<br />
Wetterau bis zum hohen Vogelsberg“ stellt Angebote, ausgewählte Geotope, Routen<br />
und Sehenswürdigkeiten zusammen, um den Vogelsberg <strong>als</strong> „Geopark“ erlebbar und<br />
auch vermarktbar machen zu können. Der Vogelsberg ist das größte Vulkanmassiv Europas<br />
und hat nach der Meinung von Experten die Chance <strong>als</strong> UNESCO-Geopark anerkannt zu<br />
werden.<br />
Um qualitativ hochwertige Führungsangebote zu touristischen Leitthemen und damit eine<br />
höhere Attraktivität der Region zu erreichen, besteht neuerdings die Möglichkeit der Ausbildung<br />
zum Kultur- und Naturführer im Wetteraukreis. Hinzu kommt der Gesundheitstourismus<br />
u. a. in Bad Salzhausen. Weitere Angebotsthemen sind Reit- und Motorradtourismus.<br />
Im kulturellen Bereich sind u. a. das Elvis-Fest sowie das Seefest am Gederner See in Gedern<br />
zu nennen. Im Bereich der Marktveranstaltungen besitzt der Kalte Markt in Ortenberg<br />
die größte Bedeutung in der Projektregion. Darüber hinaus werden einige weitere Feste und<br />
Märkte abgehalten wie z. B. das Altstadtfest in Büdingen. Eine Besonderheit stellen die Veranstaltungen<br />
zum Thema Archäologie des Archäologischen Parks Glauberg dar.<br />
Hervorzuheben sind auch die zahlreichen, meist kleineren, Museen der Region. Die „Museumslandschaft<br />
<strong>Oberhessen</strong>“ ist ein Netzwerk von 30 Museen, das organisiert über das Kreismanagement<br />
Kultur, Tourismus, Freizeit die Einrichtungen die angeschlossenen Museen bei<br />
ihren Aufgabenstellungen unterstützen möchte. Dazu wurde ein Tag der Museen in <strong>Oberhessen</strong><br />
mit Veranstaltungsprogramm und Öffentlichkeitsarbeit eingerichtet.<br />
Der im Aufbau befindliche Archäologische Park Glauberg stellt die innovativste <strong>Konzept</strong>ion<br />
unter den Museen der Region dar. Neben anderen Museen zum Thema Heimat und Kultur<br />
sowie den Burgen und Schlössern sind das Kulturhistorische Museum Gedern und das 50er-<br />
Jahre-Museum Büdingen zu nennen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die historischen Altstädte<br />
und Ortskerne u. a. von Büdingen, wobei letzterer zur Region<strong>als</strong>trecke „Von Waldhessen<br />
zum Vogelsberg“ der Deutschen Fachwerkstraße gehört. Die Region wird auch von der<br />
Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute erschlossen.<br />
Mehrere Rad- und Wanderwege queren die Region, so zum Beispiel der Vulkanradweg mit<br />
Anbindung nach Norden und Süden sowie der Hessische Radfernweg R4 und der Limesradweg.<br />
Im Bereich der Wanderwege existieren mit dem Vulkanring, dem Vulkansteig und<br />
der Bonifatiusroute erfolgreich am Markt platzierte Produkte. Besonders hervorzuheben ist<br />
die Freizeitbuslinie Vulkan-Express.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 27<br />
Im Jahr 2006 zählte das Untersuchungsgebiet insgesamt 46 geöffnete gewerbliche Beherbergungsbetriebe.<br />
Diese 46 Betriebe verfügten über ein Bettenangebot von 1.916 Gästebetten.<br />
Bezogen auf den Bevölkerungsstand bedeutete dies in der Region insgesamt ein<br />
Verhältnis von rund 22 gewerblichen Gästebetten je 1.000 Einwohner (GBE); in Hessen insgesamt<br />
lag dieser Wert bei ca. 30 Gästebetten je 1.000 Einwohner. 17<br />
Tabelle 11: Zugehörigkeit zu ausgewählten Organisationen und Produkten<br />
Kommune Naturpark<br />
Hoher<br />
Vogelsberg<br />
Hess.<br />
Apfelwein-<br />
und<br />
Obstwiesenroute<br />
18<br />
Bonifatius-<br />
Route<br />
VulkanringVogelsberg,Vulkansteig <br />
Vulkanradweg<br />
Limes Dt.<br />
Fachwerkstraße<br />
19<br />
Museumslandschaft<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
Altenstadt - + + - + + - -<br />
Büdingen - + + + - - + +<br />
Echzell - - - - - + - +<br />
Gedern + + + + + - - +<br />
Glauburg - + + - + - - +<br />
Hirzenhain + + + + + - - +<br />
Kefenrod - - - + - - - -<br />
Limeshain - - + - - + - -<br />
Nidda + + + + - - - +<br />
Ortenberg - + - - + - - -<br />
Ranstadt - + - - - + - -<br />
Quelle: Eigene Erhebung 2007<br />
<strong>Das</strong> Bettenangebot konzentrierte sich auf die Stadt Nidda, verursacht durch Bad Salzhausen.<br />
Weitere wichtige Bettenstandorte waren Büdingen und Gedern. In sechs der elf Kommunen<br />
des Untersuchungsgebietes tendierte das Bettenangebot gegen null.<br />
Tabelle 12: Betriebe und Betten<br />
Kommune Betriebe Anteil Betten Anteil<br />
Altenstadt 5 11 % 160 8 %<br />
Büdingen 10 22 % 313 16 %<br />
Echzell 1 2 % - -<br />
Gedern 5 11 % 417 22 %<br />
Glauburg 0 0 % 0 0 %<br />
Hirzenhain 2 4 % - -<br />
Kefenrod 1 2 % - -<br />
Limeshain 0 0 % 0 0 %<br />
Nidda 18 39 % 914 48 %<br />
Ortenberg 4 9 % 112 6 %<br />
Ranstadt 0 0 % 0 0 %<br />
Summe 46 100 % 1.916 100 %<br />
Quelle: HSL 2005<br />
Die Region konnte im Jahr 2005 238.024 Gästeübernachtungen in gewerblichen Betrieben<br />
verbuchen. Innerhalb der Region entfielen 66% aller Übernachtungen auf die Stadt Nidda mit<br />
ihrem Stadtteil Bad Salzhausen. Entgegengesetzt dazu standen die Gästeankünfte: Gemäß<br />
der Bädercharakteristik wurden in der Stadt Nidda nur 34% der Gästeankünfte realisiert.<br />
Hinsichtlich der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste lag das Untersuchungsgebiet<br />
im Jahr 2005 mit einem Mittelwert von 3,9 Tagen sowohl oberhalb des Durchschnitts<br />
Hessens (2,4 Tage) <strong>als</strong> auch Deutschlands insgesamt (2,9 Tage). Am längsten verweilten<br />
die Gäste durchschnittlich in der Stadt Nidda mit dem Stadtteil Bad Salzhausen (9,3 Tage),<br />
während die Aufenthaltsdauer in Büdingen mit 1,8 Tagen typisch für Städtetourismus war.<br />
17 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt 2005. Erfasst sind alle gewerblichen Betriebe.<br />
18 Region<strong>als</strong>chleife Wetterau: Hessische Apfelwein- und Obstwiesenroute im Wetteraukreis e. V.<br />
19 ARGE Historische Fachwerkstraße e. V.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 28<br />
Tabelle 13: Gästestatistik 2005<br />
Teilraum Ankünfte Anteil Übernachtungen Anteil Aufenthaltsdauer<br />
Altenstadt 5.095 10% 11.562 5 % 2,3<br />
Büdingen 15.535 32 % 28.689 12 % 1,8<br />
Echzell - - - - -<br />
Gedern 8.812 19 % 36.812 15 % 4,2<br />
Glauburg 0 0 % 0 0 % 0<br />
Hirzenhain - - - - -<br />
Kefenrod - - - - -<br />
Limeshain 0 0 % 0 0 % 0<br />
Nidda 16.753 34 % 156.284 66 % 9,3<br />
Ortenberg 2.611 5 % 4.677 2 % 1,8<br />
Ranstadt 0 0 % 0 0 0<br />
Summe 48.806 100 % 238.024 100 % 3,9<br />
Quelle: HSL 2005<br />
1.4.4 Energiewirtschaft<br />
Die hessische Landesregierung verfolgt das Ziel, den Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch<br />
des Landes bis zum Jahr 2015 auf 15% zu erhöhen. Der Energiegewinnung<br />
aus Biomasse kommt hierbei in Hessen <strong>als</strong> waldreichem und agrarisch geprägtem<br />
Land eine besondere Bedeutung zu – aktuell werden bereits rund zwei Drittel der regenerativ<br />
erzeugten Energie in Hessen aus Biomasse gewonnen. Für Hessen wird je nach Entwicklungsszenario<br />
ein Endenergieanteil aus Biomasse von bis zu 7% <strong>als</strong> machbar eingeschätzt.<br />
Durch die besondere Vergünstigung der landwirtschaftlich nachwachsenden Rohstoffe bei<br />
der Strom-Vergütung nach EEG ist anzunehmen, dass das Interesse an Anlagen, die auf<br />
Basis von Ackerfrüchten betrieben werden, auch in <strong>Oberhessen</strong> steigt. Eine zunehmende<br />
Intensivierung in der Bewirtschaftung sowie alternativer Anbau von Mais oder Raps bergen<br />
allerdings ökologische Risiken, die der betriebswirtschaftlichen Rentabilität nicht untergeordnet<br />
werden sollten. Dennoch kann die eigene Erzeugung von Strom und Wärme wichtige<br />
Wertschöpfungsketten im ländlichen Raum erzeugen und erhalten. Im Folgenden werden<br />
bisherige regionale Ansätze und Aktivitäten vorgestellt.<br />
Für die Wetterau liegt eine Studie zur Biomassenutzung in der Wetterau vor 20 . Sie ist das<br />
Ergebnis einer Initiative der Kreisverwaltung Wetteraukreis, bei der Vertreter aller Wertschöpfungsstufen<br />
bekundeten, künftig gemeinsam eine verstärkte Produktion und Nutzung<br />
von Biomasse zu unterstützen. Ziel der Initiative ist es, in einem Biomasse-Netzwerk durch<br />
Information, Abstimmung und Kooperation die Wertschöpfung gezielt auszubauen und durch<br />
dezentrale Energieversorgungssysteme für Strom und Wärme in der Region zu verankern.<br />
Im Rahmen der Bündelung von verschiedenen Interessengruppen (durchgehend von der<br />
Erzeugungsstufe über Dienstleistungsunternehmen bis hin zum Endkunden) sollen gemeinsam<br />
Entwicklungsschwerpunkte und kooperative Projektansätze festgelegt und realisiert<br />
werden. Neben wirtschaftlich und strukturpolitisch nachhaltigen Impulsen will die Initiative<br />
ebenfalls aktiv zum Klimaschutz beitragen. Der Schwerpunkt der Initiative gilt zunächst der<br />
energetischen Biomassenutzung, da sie über das größte Potenzial verfügt. Die weiteren<br />
Formen Erneuerbarer Energien und die stoffliche Nutzung von Biomasse sollten zu einem<br />
späteren Zeitpunkt ggf. mit aufgegriffen und behandelt werden.<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> sind in der überwiegenden Anzahl der Kommunen Flächen für<br />
Windkraftanlagen ausgewiesen, welche teilweise bereits bebaut sind. Über den weiteren<br />
Ausbau der Windkraft besteht in der Region ein Dissens, eine abschließende planerische<br />
Festlegung im Rahmen des neuen Regionalplans steht noch aus.<br />
Wasserkraft wird in der Region vor allem an Nidda, Nidder, Merkenfritzbach, Semenbach<br />
und Horloff genutzt. Ein Aufbau weiterer Wasserkraftwerke ist aus ökonomischen und ökolo-<br />
20 Quelle: „Die Wetterau, eine Region voller Energie“, Friedberg/Büdingen 10/2006
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 29<br />
gischen Gründen nicht zu erwarten. Gegebenenfalls ist eine Optimierung bestehender Wasserkraftwerke<br />
möglich.<br />
Im Jahr 2006 wies die Region <strong>Oberhessen</strong> eine realisierte Biogasanlage in Gedern mit einer<br />
elektrischen Leistung von 200 kW auf, zwei weitere Biogasanlagen in Gedern waren in<br />
Planung. Gemäß der Biomassepotenzi<strong>als</strong>tudie des Landes Hessen 21 kommt dem Wetteraukreis<br />
mit einem spezifischen Bioenergiepotenzial zwischen 1.000 bis 1.100 MWh/km² ein<br />
hessischer Spitzenwert zu. Für die Region <strong>Oberhessen</strong> kann ein Wert zwischen 800 bis<br />
1.000 MWh/km² angenommen werden.<br />
Folgende regionale Planungen werden benannt:<br />
Vor dem Hintergrund hoher Gewerbeansiedlungen und einem örtlichen Engpass in<br />
der Stromversorgung hat die Gemeinde Altenstadt verschiedene Untersuchungen<br />
veranlasst zur Entwicklung eines Bioenergiezentrums in einem anstehenden Baugebiet<br />
an der Ausfahrt der BAB 45. Die Anlagen sollen, damit ein spürbarer Effekt<br />
zur Verbesserung der örtlichen Stromversorgung erzielt wird, eine gesicherte Kapazität<br />
von mindestens 5-7 MWel haben. Aus Gründen der Redundanz ist es vorgesehen,<br />
mehrere voneinander getrennte Bioenergieanlagen zu bündeln und in eine umfassende<br />
Bioenergiekonzeption einzubetten.<br />
Die Firma Lupp möchte für ihren Betrieb in Nidda zukünftig Biomasse <strong>als</strong> Energieträger<br />
zur Grundauslastung einsetzen (160-170 kW). Die für Spitzenlasten (2-3 Wochen<br />
pro Jahr) zusätzlich erforderliche Energie soll über einen Öl- oder Gasbrenner<br />
abgedeckt werden.<br />
Der Wetteraukreis wird ab 2008 <strong>als</strong> BIOREGIO Holz vom Land gefördert werden.<br />
Zielsetzung ist, die Wettbewerbsfähigkeit, die Nachhaltigkeit und die Versorgungssicherheit<br />
in der Energieversorgung zu erhöhen. Aufbauend auf den Erfahrungen der<br />
„BIOREGIO Holz Knüll“ sollen in der Region, beginnend mit dem Jahr 2007, systematisch<br />
Holzhackschnitzel- und Pelletheizanlagen realisiert werden. Vorrangig sind<br />
zunächst kreiseigene Anlagen und solche in kreiseigenen Liegenschaften.<br />
1.5 Umweltsituation und Landnutzung<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> kann naturräumlich überwiegend dem unteren Vogelsberg zugeordnet<br />
werden, im Westen umfasst sie noch kleine Bereiche der Wetterau, im Osten Teile des<br />
Hohen Vogelsberg. Für die Region liegt ein Regionales Landschaftspflegekonzept vor,<br />
welches eine Gemeinschaftsarbeit des Amtes für Regionalentwicklung, Landschaftspflege<br />
und Landwirtschaft (ARLL), Abt. Landschaftspflege, und des Landschaftspflegeverbands<br />
„Naturschutzfonds Wetterau e.V.“ (NFW) ist. In der Region finden sich zahlreiche Schutzgebiete<br />
unterschiedlicher Bestimmungen (vgl. Karte „Naturschutzflächen“ unten).<br />
Der Anteil der Vertragsnaturschutzflächen in den einzelnen Kommunen der Region ist<br />
sehr unterschiedlich. Hier zeigen sich deutliche Schwerpunkte im Westen der Region am<br />
Rande der Wetterau (Echzell und Limeshain mit einem Anteil von 40-50%) sowie eine bisher<br />
nur geringe Abdeckung in den höheren Lagen des Vogelsberges (Gedern und Kefenrod<br />
bspw. nur mit einem Anteil von 0-10%). Eine Karte zum „Anteil Vertragsnaturschutzflächen<br />
an der Grünlandfläche“ liegt im Anhang bei.<br />
Der Naturschutzfonds Wetterau e.V. ist ein wichtiges Umsetzungsinstrument für Naturschutzmaßnahmen<br />
im Landkreis Wetterau. Hinzu kommen sehr aktive Naturschutzvereine,<br />
die Umweltwerkstatt Wetterau für den Bereich Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sowie<br />
eine gute Kooperation zwischen amtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz.<br />
21<br />
Quelle: HMULV: Bericht – Grunddaten und Modelle zur Biomassenutzung und zum Biomassepotenzial in Hessen,<br />
2005.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 30<br />
Karte 9: Naturschutzflächen<br />
Quelle: HMLUV 2007<br />
Aus den FFH- und Vogelschutzgebieten des Schutzgebietssystems NATURA 2000 sind unten<br />
exemplarisch folgende Schutzgebiete in der Region <strong>Oberhessen</strong> aufgeführt 22 . Dargestellt<br />
werden auch Biotoptypen und -strukturen von besonderer Bedeutung.<br />
Tabelle 14: Schutzgebiete (Auswahl) und bedeutende Biotoptypen und Landschaftsstrukturen<br />
Natura 2000-Nr. Gebiet Größe in ha<br />
5420-304 Laubacher Wald (überwiegend Kreis Gießen) 9.436<br />
5519-304 Horloffaue zwischen Hungen und Grund-Schwalheim (teilw. Kreis GI) 607<br />
5520-302 Hegwaldseifen bei Ober-Seemen 44<br />
5520-304 Basaltmagerrasen am Rande der Wetterauer Trockeninsel 227<br />
5520-306 Waldgebiete südlich und südwestlich von Schotten 1.651<br />
5619-305 Buchenwälder östlich von Echzell 849<br />
5619-306 Grünlandgebiete in der Wetterau 1352<br />
5719-303 Buchenwälder zwischen Florstadt und Altenstadt 1184<br />
5520-302 NSG Talauen von Nidder und Hillersbach bei Gedern u. Burkhards (teilw. Kreis Vogelsberg) 247<br />
5520-306 Waldgebiete südlich und südwestlich Schotten (überwiegend Kreis VB) 1651<br />
Bedeutende Biotoptypen und Landschaftsstrukturen<br />
Hecken und Feldgehölze Quellfluren<br />
Streuobstwiesen Kopfweiden<br />
Kalk- und Silikatmagerrasen Steinbrüche<br />
Goldhaferwiesen Schlucht- und Blockschuttwald<br />
Borstgrasrasen Kalkbuchenwälder<br />
Naß- und Feuchtwiesen Erlenbruchwald<br />
Niedermoore Bachauen<br />
Röhrichte Bachufer- und Auwald<br />
Salzwiesen Mesophiler Wald<br />
Seggenrieder<br />
Pfeifengraswiesen<br />
Quelle: Wetteraukreis 1997<br />
Bodensaurer Wald<br />
22 Quelle: HMLUV 2007
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 31<br />
1.6 Lebensqualität<br />
1.6.1 Infrastruktur und Dienstleistungsbereiche<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz für den Motorisierten<br />
Individualverkehr und eine überregionale Anbindung. Die Bundesautobahn A45 Ruhrgebiet-Süddeutschland<br />
verläuft durch die westlichen Gemeinden der Region <strong>Oberhessen</strong> mit<br />
zwei Anschlussstellen. Der Flughafen Frankfurt liegt somit in unmittelbarer Nähe und kann<br />
von der Region <strong>Oberhessen</strong> aus innerhalb kurzer Zeit erreicht werden.<br />
Im Bereich des ÖPNV ist die bedeutendste Bahnverbindung die Strecke Frankfurt – Friedberg<br />
– Nidda, die auch an Wochenenden bedient wird. An der Bahnstrecke Nidda - Friedberg<br />
gibt es mehr oder weniger gut ausgebaute Park- & Rideplätze, die täglich von Pendlern<br />
genutzt werden. <strong>Das</strong> Angebot reicht jedoch nicht immer aus. Daher ist deren Ausbau und vor<br />
allem die Installation von verschließbaren Boxen für Zweiradfahrzeuge noch an mehreren<br />
geeigneten Haltestellen erforderlich, um das Angebot deutlich zu verbessern.<br />
Die Wetterauer Verkehrsgesellschaft mbH bietet innerhalb der Region <strong>Oberhessen</strong> ein möglichst<br />
engmaschiges Busliniennetz an und kooperiert mit dem Rhein-Main-<br />
Verkehrsverbund. Die Verkehrsgesellschaften richten ihr Angebot neben den Berufspendlern<br />
(gesonderte Früh- und Spättaktung) vermehrt an Radfahrer: der so genannte Vulkanexpress<br />
entlang des Vulkanradweges soll an den Großraum Rhein/Main angebunden werden.<br />
Die Busverbindungen von Frankfurt in die Wetterau sind am Wochenende nur bedingt gegeben.<br />
Für Jugendliche werden in Zusammenarbeit mit dem Wetteraukreis Fifty-Fifty-Taxis an<br />
Wochenenden bereitgestellt, die ihnen eine ermäßigte Fahrt ermöglichen.<br />
Die Region verfügt über eine große Anzahl an Radwegen. Besonders die touristisch stark<br />
frequentierten Fernradwege R4 (Niddaradweg) und Vulkanradweg sowie der Fernradweg R6<br />
sind von Bedeutung.<br />
Die Schul- und Ausbildungssituation in der Region <strong>Oberhessen</strong> ist im Kontext des Wetteraukreises<br />
zu sehen. Bei den Schulen wird durch die Teilnahme an den beiden Landesprojekten<br />
„Selbstverantwortung plus“ und „Schule gemeinsam verbessern“ der besondere Stellenwert<br />
der Bildung für den Wetteraukreis deutlich. Ziele dieser Projekte sind vor allem die<br />
erweiterte Eigenverantwortung und größere Selbständigkeit der Schulen, um eine Qualitätsentwicklung<br />
und Verbesserung der schulischen Arbeit zu erreichen. Die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
verfügte 2006/07 über 19 Grundschulen, drei Grund- und Hauptschulen, zwei Haupt- und<br />
Re<strong>als</strong>chulen, drei Gesamtschulen, drei Förderschulen, zwei Gymnasien und zwei berufliche<br />
Schulen.<br />
Hinsichtlich der Betreuung noch nicht schulpflichtiger Kinder bieten zwei Kommunen<br />
Krabbelstuben/Krippen an, es gibt achtmal die Möglichkeit der Betreuung in einem Hort und<br />
einmal das Angebot einer Schülerbetreuung. Die elf Gemeinden der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
verfügen über insgesamt 56 Kindergärten. Der Ausbau von Betreuungsangeboten an<br />
Grundschulen und die Einrichtung von Ganztagsschulen wird in Zukunft eine immer größere<br />
Rolle spielen. <strong>Das</strong> Hessische Kultusministerium und der Wetteraukreis <strong>als</strong> Schulträger in<br />
Hessen gestalten gemeinsam ein Kooperationsmodell für ganztägig arbeitende Schulen.<br />
Zurzeit erhalten vier Schulen in der Region <strong>Oberhessen</strong> eine Förderung im Rahmen ihres<br />
Ganztagsangebotes.<br />
FAB, die GmbH für „Frauen, Arbeit, Bildung“ ist ein modernes Dienstleistungsunternehmen<br />
mit unterschiedlichen Betriebsbereichen und Angeboten. Ziel ist es, Frauen und Mädchen<br />
bei ihrem (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben zu unterstützen, zu fördern und zeitweise zu<br />
begleiten. FAB bietet Beschäftigungsbereiche an, in denen Frauen ihre Qualifikationen einbringen<br />
und weiter entwickeln, sowie neue Berufserfahrungen machen können. Die Förderung<br />
der Selbstständigkeit, des individuellen Berufsplans und -weges ist dabei handlungsleitend<br />
für den (Wieder-) Einstieg in den 1. Arbeitsmarkt. FAB ist in regionale Netzwerke eingebunden<br />
und kooperiert mit zahlreichen regionalen und überregionalen AkteurInnen aus Gesellschaft<br />
und Politik.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 32<br />
Die Kliniken in der Region sind in Besitz des Wetteraukreises gGmbH (Schlossbergklinik<br />
Gedern, Kreiskrankenhaus Schotten) und sichern eine standortnahe Versorgung auf hohem<br />
Niveau. Zudem befinden sich in Büdingen ein allgemeines Krankenhaus und in Nidda<br />
drei Spezialkliniken (Neurologie, Onkologie, Orthopädie/Innere).<br />
1.6.2 Entwicklung der Dörfer und Städte<br />
Die besondere Siedlungs- und Dorfstruktur <strong>Oberhessen</strong>s ist geprägt durch intensive landwirtschaftliche<br />
Nutzung einerseits sowie Relikte mittelalterlicher Strukturen andererseits.<br />
Daraus erwachsen neben den Baudenkmalen eine Fülle schützenswerter Gebäude auch in<br />
den kleinen Dörfern. Daraus ergeben sich auf Grund entsprechender Auflagen zum Teil Hindernisse<br />
für Investitionen an der althergebrachten Baussubstanz und deren Umnutzung.<br />
Der Gebäudeleerstand kann nicht exakt angegeben werden, doch auch in <strong>Oberhessen</strong> führen<br />
Ortserweiterungen (z.B. Neubausiedlungen) und der demografische zur Entleerung der<br />
Bausubstanz in den Ortkernen. Dieser Prozess hat Auswirkungen auf das Erscheinungsbild<br />
der Dörfer und damit auf die Identität der Bevölkerung oder auch auf den Tourismus.<br />
Die Baugebietsreserven wurden bislang nicht vollständig ausgeschöpft. Es ist künftig von<br />
einer moderaten Baugebietsausweisung auszugehen. Der Regionalplan Südhessen sieht<br />
mögliche Bauflächenzuwächse in den Gemeinden der Region <strong>Oberhessen</strong> von insgesamt<br />
217 ha.<br />
Obwohl es einen leichten Anstieg an Kindern aus Familien in prekären sozialen Verhältnissen<br />
gibt, ist die Grundversorgung in der Kinder- und Jugendhilfe gewährleistet. Ein Tagesbetreuungsangebot<br />
für unter 3-Jährige besteht allerdings nur in Nidda, für behinderte Kinder<br />
in Nidda und Hirzenhain. In der Stadt Nidda besteht ein breites Engagement an kommunaler<br />
Jugendarbeit, das insbesondere vom Diakonischen Werk unterstützt wird. 23<br />
Im Bereich der Altenpflege ist die Region <strong>Oberhessen</strong> aktuell gut ausgestattet. Sie verfügt<br />
über insgesamt 993 Pflegeplätze in elf Alten- bzw. Pflegeeinrichtungen. Neben zwei Wohnanlagen<br />
„Service Wohnen“ gibt es sechs Kurzzeitpflegeeinrichtungen und zehn ambulante<br />
Dienste bzw. Sozi<strong>als</strong>tationen. Manko in diesem Bereich ist das Thema „Älter werden zu<br />
Hause“. Hierbei fehlen strukturelle Aspekte (Nachbarschaftshilfe, Wohnungsberatung, Erhalt<br />
der Infrastruktur in den Dörfern). Die Planung „Älter werden im Wetteraukreis“ soll innovativ<br />
auf den demographischen Wandel im Kreisgebiet einwirken und ihn begleiten.<br />
1.6.3 Natürliches und kulturelles Erbe, Landschaft, Landnutzung<br />
Zentral beim Thema Natur und Landschaft ist für die Region <strong>Oberhessen</strong> zunächst einmal<br />
das natürliche Erbe, die stark vom Vulkan beeinflusste Landschaft sowie Assoziationen mit<br />
Begriffen wie "Wasser" und "Gestein". Diesen Besonderheiten kann mit Museen, speziellen<br />
Routen und Führungen und besonderen Erholungsangeboten Rechnung getragen werden.<br />
Zur Erinnerung: Der Vogelsberg ist das größte Vulkanmassiv Europas und hat nach der Meinung<br />
von Experten die Chance <strong>als</strong> Unesco-Geopark anerkannt zu werden. Damit wäre er<br />
einer von nur weltweit 30 anderen zertifizierten Gebieten.<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> blickt zudem auf ein reichhaltiges kulturelles Erbe zurück. Die Siedlungs-<br />
und Kulturgeschichte zeugt von erhaltenen und erlebbaren Hinterlassenschaften von<br />
Kelten, Römern und des Mittelalters.<br />
In Hinblick auf den Ausbau des Tourismus ist das natürliche und kulturelle Erbe ein grundlegendes<br />
Potenzial, touristische Alleinstellungsmerkmale herauszustellen. Darunter ist der<br />
23 Quelle: „Vernetzte Kinder- und Jugendhilfe gemeinsam gestalten“, Regionalforum für den Fachbereichsbezirk<br />
Nidda, Fachbereich Jugend und Soziales Wetteraukreis, 21.9.2005.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 33<br />
Archäologische Park Glauberg <strong>als</strong> zukünftige Schlüsselstelle zu verstehen, für den eine Beteiligung<br />
der Region ungeheuer wichtig ist, aber auch römische Exponate und mittelalterliche<br />
Städte und Burgen. Hier bestehen bereits themenbezogene Netzwerke, wie beispielsweise<br />
der <strong>Verein</strong> "KeltenWelten – Archäologische Stätten in Deutschland e.V." mit Sitz in Glauburg<br />
sowie die Limesstraße.<br />
Die Region verfügt mit dem Vulkanmassiv des Vogelsberg und dem frühkeltischen Fürstensitz<br />
in Glauberg über zwei Alleinstellungsmerkmale, die neben dem Erholungs-, Aktiv- und<br />
Gesundheitstourismus die strategische Position der Region <strong>Oberhessen</strong> bestimmen.<br />
1.6.4 Regionales Image<br />
Die befragten Akteure erleben <strong>Oberhessen</strong> vor allem <strong>als</strong> eine gepflegte, natur- und traditionsverbundene<br />
Region mit gesunden und frischen Lebensmitteln. Gleichzeitig bescheinigen<br />
die Befragten der Region Gemütlichkeit, jedoch charakterisieren sie jedoch auch überwiegend<br />
<strong>als</strong> provinziell. Unentschieden – hier erfolgte die Bewertung mit „teils / teils“ – sind sich<br />
die Akteure bei folgenden Eigenschaften: lebenslustig, kommunikativ, gastlich, modern,<br />
weltoffen und fortschrittlich. Diese Eigenschaften, das ließen auch die Interviews erkennen,<br />
könnten zumindest in Teilen zukünftig gefördert werden. Negative Eigenschaften wie „hektisch“,<br />
„teuer“ und unpersönlich“ werden nicht mit der Region verbunden („trifft nicht zu“).<br />
Abbildung 7: Regionales Image<br />
hektisch<br />
fortschrittlich<br />
weltoffen<br />
unpersönlich<br />
teuer<br />
modern<br />
gesunde und frische<br />
Lebensmittel<br />
gastlich<br />
trifft sehr zu<br />
trifft zu<br />
teils teils<br />
trifft nicht zu<br />
trifft überhaupt nicht zu<br />
Quelle: Befragung regionaler Akteure, eigene Darstellung<br />
naturverbunden<br />
kommunikativ<br />
traditionsverbunden<br />
lebenslustig<br />
trifft zu teils teils trifft nicht zu<br />
gepflegt<br />
gemütlich<br />
provinziell
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 34<br />
1.7 Bisheriger Einsatz strukturverbessernder Programme und Maßnahmen<br />
1.7.1 Dorf- und Stadtentwicklung<br />
Die im Dorferneuerungsprogramm sowie im Programm „einfache Stadterneuerung“ geförderten<br />
Kommunen zeigt folgende Tabelle.<br />
Tabelle 15: Scherpunktsetzung in der Dorferneuerung 1977-2015<br />
Kommune Ortsteil Laufzeit Bemerkungen<br />
Gedern Gedern 1977-1985 ZIP<br />
Gedern Wenings 1977-1985 ZIP<br />
Münzenberg Gambach 1978-1986 ZIP<br />
Glauburg Stockheim 1982-1990<br />
Altenstadt Lindheim 1984-1992<br />
Büdingen Diebach am Haag 1984-1992<br />
Hirzenhain Hirzenhain 1984-1992<br />
Echzell Echzell/Gettenau 1987-1995<br />
Nidda Stornfels 1988-1996<br />
Limeshain Himbach 1992-2000<br />
Ortenberg Effolderbach 1992-2000<br />
Büdingen Vonhausen 1993-2001<br />
Altenstadt Höchst 1996-2004<br />
Echzell Bingenheim 1998-2006<br />
Nidda Wallernhausen 2000-2008<br />
Hirzenhain Glashütten 2001-2009<br />
Kefenrod Kefenrod 2001-2009<br />
Gedern Mittel-Seemen 2003-2011<br />
Büdingen Eckartshausen 2004-2012<br />
Ortenberg Bleichenbach 2007-2015<br />
1.7.2 Flurbereinigung<br />
Die Maßnahmen zur Bodenneuordnung und zum Bodenmanagement wurden bereits in Kap.<br />
1.4.1 (Landwirtschaft) dargestellt.<br />
1.7.3 Europäischer Fonds für Regionalentwicklung (EFRE)<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> gehörte in der Vergangenheit nicht zu den Ziel-2-Fördergebieten<br />
des Landes Hessen.<br />
1.7.4 Europäischer Sozialfonds (ESF)<br />
Zwei Bildungsträger in <strong>Oberhessen</strong>, deren Projekte vom Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />
gefördert werden, sind die Qualifizierungsoffensive im Wetteraukreis und die FAB gGmbH für<br />
Frauen Arbeit Bildung.<br />
Die Qualifizierungsoffensive im Wetteraukreis beteiligt sich seit 1999 an der Qualifizierungsoffensive<br />
Hessen, einem Programm des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr<br />
und Landesentwicklung. Dabei geht es um den Erhalt der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit<br />
von kleinen und mittelständischen Unternehmen und damit auch um die Sicherung<br />
regionaler Arbeitsplätze (vgl. auch Kap. 1.3.3).<br />
Die FAB gGmbH für Frauen Arbeit Bildung ist ein modernes Dienstleistungsunternehmen<br />
mit unterschiedlichen Betriebsbereichen und Angeboten. Ihr Ziel ist es, Frauen und Mädchen<br />
bei ihrem (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben zu unterstützen, zu fördern und
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 35<br />
zeitweise zu begleiten. Eine schon langjährig angebotene Dienstleistung sind die inzwischen<br />
18 Schulkioske, in denen ca. 17.000 SchülerInnen und LehrerInnen von zurzeit 41 Frauen<br />
versorgt werden (vgl. auch Kap. 1.3.3).<br />
1.7.5 Relevante <strong>Konzept</strong>e und Planungen<br />
In der Region wurden in den letzten Jahren bereits <strong>Konzept</strong>e in Auftrag gegeben, die Planungen<br />
in verschiedenen Bereichen beeinflusst haben. <strong>Das</strong> vorliegende <strong>IREK</strong>-<strong>Konzept</strong> baut<br />
auf diesen Erfahrungen und Kenntnissen auf und berücksichtigt diese in den jeweiligen thematisch<br />
zugehörigen Abschnitten.<br />
Im Bereich Tourismus liegt ein Strukturkonzept mit dem Titel „Kultur, Touristik und Freizeit<br />
für den Wetteraukreis mit besonderem Schwerpunkt für den Ostkreis“ aus dem<br />
Jahr 2004 vor. 24 Auf Grundlage einer Analyse der touristischen, freizeitwirtschaftlichen und<br />
kulturellen Situation im Kreisgebiet wurden ganzheitliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten in<br />
Kultur, Freizeit und Tourismus und konkrete Maßnahmen zu ihrer Umsetzung erarbeitet. Besonders<br />
die zahlreichen Kultur- und Freizeitangebote der Region fanden dabei Berücksichtigung.<br />
Darüber hinaus wurde ein Strukturmodell für die Vermarktung des Wetteraukreises<br />
entwickelt, welches im Sinne einer Organisationsentwicklung schrittweise umgesetzt werden<br />
kann.<br />
In Bezug auf die Energiewirtschaft (vgl. Kapitel 1.4.4) wurde schon auf die Studie „Biomasse<br />
im Wetteraukreis“ 25 eingegangen. Auf Grundlage der Ende 2006 abgeschlossenen Studie<br />
soll innerhalb eines Biomasse-Netzwerks durch Information, Abstimmung und Kooperation<br />
die Wertschöpfung gezielt ausgebaut und durch dezentrale Energieversorgungssysteme für<br />
Strom und Wärme in der Region verankert werden.<br />
Auswirkungen auf den Einsatz von Biomasse in <strong>Oberhessen</strong> wird auch die im Januar erfolgreich<br />
abgeschlossene Bewerbung der Landkreise Wetterau und Vogelsberg zu einer<br />
BIOREGIO Holz haben. Die beiden Landkreise verpflichten sich gemeinsam mit Ihren Kooperationspartnern<br />
alle Heizenergieanlagen auf Holz umzustellen, bei denen die Vollkostenrechnung<br />
einen wirtschaftlichen Vorteil für diesen Energieträger ergibt. <strong>Das</strong> Ziel ist, die<br />
Wärmeversorgung in öffentlichen Gebäuden systematisch von fossilen Energieträgern auf<br />
Holz umzustellen.<br />
Informationen über die Lebenssituation von Kindern konnten aus der Kinder- und Jugendhilfe<br />
entnommen werden. Die Erkenntnisse des Fachbereichs Jugend und Soziales des<br />
Wetteraukreises für den Fachbereichsbezirk Nidda bildeten hier die Grundlage (vgl. Kapitel<br />
1.6.1). 26<br />
1.8 Zusammenfassende Darstellung der SWOT-Analyse<br />
Auf den folgenden Seiten werden die Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> dargestellt. Die SWOT-Analyse fasst Kernaussagen der aktuellen Bestandsaufnahme<br />
zusammen und ist nach den Hauptpunkten des hessischen Anforderungskatalogs<br />
gegliedert.<br />
24<br />
„Kultur, Touristik und Freizeit für den Wetteraukreis mit besonderem Schwerpunkt für den Ostkreis“, Heide/Holstein<br />
2004.<br />
25<br />
Fachdienst Landwirtschaft Wetteraukreis: „Die Wetterau – eine Region voller Energie“. Friedberg/Büdingen<br />
10/2006.<br />
26<br />
Fachbereich Jugend und Soziales Wetteraukreis: „Vernetzte Kinder- und Jugendhilfe gemeinsam gestalten“.<br />
Regionalforum für den Fachbereichsbezirk Nidda. 21.9.2005.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 36<br />
1.8.1 Räumliche Lage<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> liegt zentral in der Mitte Hessens und Deutschlands im Einflussbereich<br />
des Ballungsgebietes Rhein-Main und der Region Gießen. Die Region bietet eine hohe<br />
landschaftliche Attraktivität. Trotz der relativen Nähe zu Rhein-Main und dem direkten Anschluss<br />
an die BAB 45 wird die Verkehrsanbindung des Individualverkehrs <strong>als</strong> unzureichend<br />
wahrgenommen.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
Nähe zu Ballungsgebieten<br />
Rhein-Main und Gießen<br />
direkte Anbindung an BAB In Teilbereichen schwache<br />
Infrastruktur (ÖPNV)<br />
Landschaftsschutzgebiet und<br />
Landschaftliche Attraktivität<br />
Eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten<br />
Nähe zu FH Friedberg Wissenstransfer<br />
Homogene Raumstruktur Gemeinsames Problembewusstsein<br />
und Kooperationsdenken<br />
1.8.2 Bevölkerungsentwicklung<br />
Randlage führt zu Abwanderungstendenzen<br />
v.a. junger<br />
Menschen<br />
Pendeln nach Fr Schlechte Erreichbarkeit einiger<br />
Ortsteile kann durch demographischen<br />
Wandel verstärkt<br />
werden / steigende Mobilitätsansprüche<br />
hohe Wohn- und Lebensqualität;<br />
Tourismuspotenzial / die Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> ist identitätsstiftend<br />
Der enorme Bevölkerungszuwachs zwischen 1980 und 1995 schwächte sich zuletzt deutlich<br />
ab und liegt nun unter dem Wetteraukreis und dem Regierungsbezirk. Durch negative Wanderungssalden<br />
und den demographischen Wandel hat sich der Anteil junger Menschen in<br />
der Region verringert, während der Anteil älterer Menschen gestiegen ist.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
In manchen Kommunen der<br />
Region Wanderungsgewinne<br />
(Ortenberg und Glauburg für<br />
2000 bis 2005)<br />
Tendenz zur Überalterung der<br />
Bevölkerung<br />
Geringe Bevölkerungsdichte in<br />
vielen Gemeinden der Region<br />
Kommunen mit Wanderungsverlusten<br />
Kommunal einheitliche Entwicklungen<br />
Abwanderung insbesondere<br />
junger Menschen (Ausbildung,<br />
Studium, Beruf)<br />
Orientierung an Altersgruppe<br />
60+ z. B. im Bereich Gesundheit/Wellness<br />
durch Versorgung/neue<br />
Dienstleistungen<br />
Werbung mit hoher Wohnumfeld-<br />
& Lebensqualität<br />
Motivation für gleichgerichtetes<br />
und kooperatives Handeln<br />
Fehlender Nachwuchs in sozialen,<br />
kulturellen & wirtschaftlichen<br />
Bereichen / mangelnde<br />
Auslastung von (Bildungs-)<br />
Einrichtungen / sinkende<br />
kommunale Einnahmen, steigende<br />
Kosten<br />
zunehmende Unterauslastung<br />
der Infrastruktur und Versorgung,<br />
dadurch steigende Kosten<br />
Unrentable Infrastruktur, steigende<br />
Kosten, geringe Attraktivität<br />
→ weitere Abwanderung;<br />
Ausbildung von „Schlafgemeinden“<br />
ohne intaktes Sozial- und<br />
Wirtschaftsgefüge<br />
Innerregionale Konkurrenz um<br />
Einwohner und Auslastung von<br />
Einrichtungen<br />
Mangel an qualifizierten Arbeitskräften<br />
/ Geringe Anzahl<br />
von Familiengründungen
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 37<br />
1.8.3 Wirtschaftliche Situation<br />
Der Beschäftigungsgrad im Sekundären Sektor lag im Jahr 2003 in der Region mit 38,9% an<br />
allen Beschäftigten deutlich über dem Landesdurchschnitt (29%). Der Anteil der unter 25-<br />
Jährigen an allen Arbeitslosen liegt mit 13,4% (Jahr 2004) ebenfalls über dem Wert des Landes<br />
Hessen. Keine der Kommunen der Region hatte im Jahr 2004 einen Pendlerüberschuss,<br />
sie sind vorwiegend Wohnorte, deren Einwohner in anderen Gemeinden arbeiten.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
Arbeitslosenquote unter dem<br />
hessischen Durchschnitt<br />
Hochschulen und Fachhochschulen<br />
(Frankfurt, Friedberg<br />
und Gießen) liegen z.T. im<br />
Einzugsgebiet der Region<br />
1.8.4 Wirtschaftsbereiche<br />
Hoher Anteil von jungen Arbeitslosen<br />
unter 25 Jahren<br />
Schwacher Dienstleistungssektor<br />
/ Mangel an wissensintensiven<br />
Dienstleistungen<br />
Neue Ausbildungs- und Berufschancen<br />
durch Förderung<br />
regenerativer Energien<br />
Etablierung und Förderung<br />
neuer Dienstleistungen in<br />
Ergänzung des bestehenden<br />
Angebots<br />
Weitere Abwanderung junger<br />
Arbeitskräfte<br />
Geringe Attraktivität für junge<br />
Menschen → weitere Abwanderung;<br />
dadurch sinkende<br />
Kaufkraft<br />
Abhängigkeit von wenigen<br />
Branchen<br />
Qualifizierte Arbeitnehmer<br />
wandern mangels passenden<br />
Arbeitsplatzangebotes ab<br />
Arbeitsstruktur nicht sehr diversifiziert<br />
Abbau und Mangel an Arbeits- Bindung qualifizierter Arbeitsplätzen<br />
/ insbesondere höherer kräfte durch Verbesserung der<br />
Qualifikation<br />
Infrastruktur (Neuansiedlungen)<br />
Geringe Kaufkraft Geringe Angebotsvielfalt im<br />
Einzelhandel<br />
Landwirtschaft<br />
Die Stärke der regionalen Landwirtschaft ist ein hoher Anteil an leistungsfähigen Haupt- und<br />
Nebenerwerbsbetrieben sowie ein nennenswerter Anteil an Biobetrieben. Zur Energieerzeugung<br />
werden die großen Viehbestände der Region nur sehr unzureichend für die Biogasproduktion<br />
genutzt. Die Direktvermarktung ist in der Region gut organisiert. Chancen bieten der<br />
weitere Ausbau der Vertriebswege die Nutzung von Kooperationsmöglichkeiten mit dem regionalen<br />
Tourismus.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
Hoher Anteil an leistungsfähigen<br />
HE-Betrieben<br />
Rückgang der landwirt. Betriebe Diversifizierung der Einkommen<br />
Steigende Erzeugerpreise<br />
durch Flächenkonkurrenz des<br />
NaWaRo-Anbaus<br />
Teilweise hoher Anteil an<br />
Ausbau Biosektor aufgrund<br />
Biobetrieben<br />
steigender Nachfrage<br />
Gut funktionierende und organi- Schwierigkeiten neue Direkt- Potenzial bieten Veranstaltunsierte<br />
Direktvermarktung<br />
vermarktungsmärkte zu erschließengen<br />
oder der Raum Frankfurt<br />
Direktvermarkter haben keinen Verknüpfung von Direktver- touristisches Potenzial muss<br />
nutzen von Apfelwein- und marktung und Tourismus ent- gegeben sein<br />
Obstwiesenroute in Randbereilang der hoch frequentierten<br />
chen<br />
Achsen wie z.B. Vulkanradweg<br />
und Bonifatiusweg<br />
gute Resonanz der Landmarkt- TANDEM – Probleme bei der weitere Kooperationen mit Schwierigkeiten bei der Ge-<br />
Produkte bei REWE<br />
Verkopplung Direktvermarkter Lebensmittelmärkten<br />
währleistung gleichbleibender<br />
und Gastronomie<br />
wenig Übernachtungsmöglichkeiten<br />
bei Direktvermarktern<br />
Liefermengen von regionalen<br />
Produkten<br />
Wenige Angebote für Urlaub auf Ausbau des Angebotes in<br />
dem Bauernhof<br />
Neue Verordnung für Lager von<br />
Gülle bereitet Landwirten<br />
Schwierigkeiten<br />
Kooperation mit der touristischen<br />
Entwicklung
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 38<br />
Forstwirtschaft<br />
Große Waldflächen und ein hoher Zertifizierungsanteil bieten in der Region ein gutes Potenzial<br />
für eine wirtschaftliche und naturnahe Forstwirtschaft, die die aktuell guten Marktpreise<br />
nutzen kann. Die Nutzung des Waldes auch für Energieholz sowie die Anpassung der Waldbestände<br />
an den zu erwartenden Klimawandel werden die wichtigsten Zukunftsthemen der<br />
regionalen Forstwirtschaft sein.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
naturnahe Waldbewirtschaftung<br />
(70% des Waldes ist FSE<br />
zertifiziert)<br />
Schwierigkeiten (technisch)<br />
Holz für Hackschnitzel aus<br />
zertifizierten Beständen zu<br />
entnehmen<br />
Ausbau Energieholzsektor schwer abschätzbar wie lange<br />
dieser Trend anhalten wird<br />
Aktuell Gute Holzpreise Weiterer Anstieg Holzpreise Preisverfall durch Großkalamitäten<br />
Anpassung der Wälder an zu Waldschäden durch Klimaände-<br />
Waldpädagogik (1/2 Planstelle)<br />
Angebote für Schulen, Kindergärten<br />
& Erwachsene<br />
erwartende Klimaänderung rung<br />
außerschulische Lernorte<br />
Ausbau der außerschulischen<br />
(Jugendwaldheim und Bildungszentrum<br />
am Hoherodskopf)<br />
Lernhorte<br />
Vermarktung von Wild zusammen<br />
mit Direktvermarktern<br />
Tourismus<br />
Der Vogelsberg <strong>als</strong> Deutschlands größtes Vulkangebiet ist <strong>als</strong> Alleinstellungsmerkmal prädestiniert.<br />
Die Verknüpfung der Angebote auch durch lineare Infrastrukturen wie z. B. Wander-<br />
und Radwege ist weitgehend vorhanden und gut beschildert. Mit dem Vulkanring und<br />
dem Vulkanradweg besitzt das Gebiet Top-Produkte. Eine aktive Verbindung mit dem ÖPNV<br />
ist durch den Vulkanexpress gegeben, aber noch ausbauwürdig. Der Qualitätsbettenbereich<br />
und das Gastronomieangebot sind nicht optimal. Die Qualitäten <strong>als</strong> Naherholungsgebiet für<br />
die umliegenden Ballungsräume können noch stärker kommuniziert werden.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
abwechslungsreiche Kulturlandschaft<br />
kein Alleinstellungsmerkmal<br />
(Vulkan ohne Kommunikation<br />
nicht sichtbar)<br />
naturnahe, ländliche Tourismusangebote<br />
Abdrängung durch andere Mittelgebirgsregionen<br />
im Markt<br />
Deutschlands größter Vulkan noch zu wenig Kommunikation Schaffung eines Alleinstellungs-<br />
des Vulkanthemas<br />
merkm<strong>als</strong><br />
Anteil an professionell vermarkte- geringer Bekanntheitsgrad bei weitere Vermarktung auf nationa- hoher Anspruch an Akteure und<br />
ter Destination Vogelsberg den Akteuren, Gastgebern und in<br />
der Bevölkerung<br />
ler und internationaler Ebene Angebote<br />
Anteil an attraktiver Landschaft nicht alle Kommunen Oberhes- Teilhabe aller am Marketing Identifikationsprobleme und<br />
Wetterau<br />
sens Mitglied in Destination<br />
Vogelsberg<br />
Kooperationsstörungen<br />
Wetterau keine Destination im<br />
Wetterauer Kommunen sollen<br />
hessischen Destinationsmana-<br />
Taunus zugeschlagen werden:<br />
gement<br />
Teilung des <strong>Verein</strong>sgebietes<br />
Streuobstwiesen-Landschaft in zunehmende Verwilderung und Angebotserweiterung und Direkt-<br />
der Wetterau<br />
Zerstörung<br />
vermarktung<br />
qualitativ hochwertige Produkte Anteil der klassifizierten Produkte Positionierung im Qualitätstou-<br />
gering<br />
rismus<br />
Burgen, Schlösser, historische fehlende Verknüpfung, teilweise Etablierung <strong>als</strong> Standard-<br />
Bauwerke<br />
Nutzungsbeschränkungen Programmbausteine<br />
interessante Heimatmuseen unzureichende Öffnungszeiten Angebotserweiterung Überforderung der meist ehrenamtlichen<br />
Akteure<br />
Rad- und Wanderwege vollstän- teilweise werden Potenziale von Kombination von Angeboten<br />
dig beschildert<br />
Leistungsträgern noch nicht<br />
genutzt
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 39<br />
Top-Produkte wie Vulkanring,<br />
Vulkanradweg und Vulkanexpress<br />
einige herausragende Beherbergungsbetriebe<br />
einige herausragende Gastronomiebetriebe<br />
historische Sachverhalte (Kelten,<br />
Römer, Limes)<br />
noch nicht optimaler Bekanntheitsgrad<br />
bei den Akteuren,<br />
Gastgebern und in der Bevölkerung<br />
zu wenig Betten Steigerung der Gästezahlen bei Ausbau des Bettenangebotes<br />
Gefahr des Qualitätsverlustes<br />
zu wenig zuverlässige Gastronomie<br />
mit ausreichenden Öffnungszeiten<br />
Verknüpfung und Bekanntheit bei<br />
Leistungsträgern noch nicht<br />
optimal<br />
attraktive einzelne Angebote fehlende Pauschalangebote und<br />
Kombinationsmöglichkeiten<br />
zufriedene, wiederkehrende und<br />
multiplizierendeGäste<br />
Steigerung der Gästezahlen und<br />
Angebotserweiterung<br />
Professionalisierung und Buchbarkeit<br />
Abhängung einzelner zwar<br />
unprofessioneller, aber interessanter<br />
Angebote<br />
Erneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe<br />
Auch wenn die Region gegenüber der Wetterau standörtlich benachteiligt ist, besteht in der<br />
Region dennoch ein überdurchschnittliches Potenzial für den Anbau bzw. die Nutzung von<br />
Erneuerbaren Energien aus Biomasse. Erste gute Ansätze sind vorhanden, müssen aber<br />
noch stark ausgebaut werden.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
Biomasseproduktion (Ackerflä- wenig Chancen schnell-<br />
Anbau von NaWaRos<br />
chen auf Gunststandorten) wachsende Hölzer auf Gunststandorten<br />
anzubauen, da diese<br />
LSG<br />
Maschinenring Wetterau (Raps- Bisher nur sehr geringe Nut- Biogasanlagen in Regionen mit<br />
öl, Planung Biogasanlagen, zung des Viehbestandes für hoher Tierdichte<br />
Erneuerbaren Energien)<br />
Geschlossener Wertstoffkreislauf<br />
(Biotonne)<br />
Biogasanlagen<br />
Großes Energieholzangebot, Keine Möglichkeit Holzhack- aktuell großer Bedarf an Brenn- schwer abschätzbar wie lange<br />
große Waldflächen<br />
späne zu produzieren/ trocknen/<br />
lagern<br />
Schwierigkeiten (technisch)<br />
Holz für Hackschnitzel aus<br />
zertifizierten Beständen zu<br />
entnehmen<br />
holz<br />
dieser Trend anhalten wird<br />
Umweltsituation und Landnutzung<br />
Eine gut strukturierte Landschaft mit einem hohen ökologischen Potenzial ist eine der wesentlichen<br />
Stärken der Region - auch hinsichtlich ihrer touristischen Entwicklung. Einem breiten<br />
Netz an aktiven Naturschutzvereinen und Organisationen stehen Schwächen und Risiken<br />
in der Erhaltung der ökologischen Wertigkeit und der Besucherlenkung gegenüber.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
Gutes Landschaftsinventar<br />
(Wald, Auen, Feldflur, Streuobst,<br />
Magerrasen)<br />
mangelnde Information der<br />
breiten Bevölkerung (was gibt<br />
es vor der Tür)<br />
hohe Artenvielfalt Gegensatz Vielfalt und Kleinteiligkeit<br />
Auenlandschaft = „Wattenmeer<br />
im Binnenland“<br />
relativ natürliche Fließgewäs- Wanderhindernisse durch<br />
ser vorhanden<br />
Wehre und T<strong>als</strong>perren<br />
Große, ökologisch wertvolle<br />
Waldgebiete<br />
Schlecht zugängliche Großprivatwaldflächen<br />
Nachfrage an Bioprodukten Änderung der landwirt. Nutzung<br />
– Brachfallen von Flächen,<br />
Anbau von Energiehölzern<br />
Gentechnik in der Landwirtschaft<br />
projektbezogene Maßnahmen<br />
Naturschutz - Tourismus<br />
Gewässerstrukturgüteverbesserung<br />
durch Renaturierung
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 40<br />
Gut strukturierte Offenlandschaft<br />
Teilweise sehr intensive Grünlandnutzung<br />
Streuobstwiesen Probleme beim Erhalt und<br />
Pflege von Streuobstwiesen /<br />
Magerrasen<br />
große NSG, FFH- und Vogelschutzgebiete<br />
Verbindung zu Tradition und<br />
Geschichte (Glauberg)<br />
bessere „Ausstattung“ der<br />
Schutzgebiete erforderlich<br />
mangelnde Besucherlenkung &<br />
einheitliche Vermarktung der<br />
Naturschätze<br />
Hohes touristisches Potenzial Rückzug der bäuerlichen<br />
Landwirtschaft – Unternutzung<br />
der Flächen<br />
Ausbau der Vermarktung<br />
Richtung NO abnehmende<br />
Dichte von Bebauung & Verkehrsinfrastruktur<br />
= Chancen<br />
für Naturschutz und Freizeit<br />
Naherholung für den Großraum<br />
teilweise bessere Zugangsmöglichkeiten(Beobachtungspunkte)<br />
notwendig<br />
fehlende touristische Erschlie- Zusammenarbeit Tourismus /<br />
Frankfurt<br />
ßung bestimmter Regionen Naturschutz<br />
Natur- und Kulturführer verbesserungswürdige Gastronomie<br />
hinsichtlich regionaler<br />
Produkte<br />
Umweltwerkstatt Wetterau<br />
Sehr aktive Naturschutzvereine<br />
& gute Kooperationskultur<br />
zwischen Verbänden & Behörden<br />
Naturschutzfonds Wetterau<br />
Ausbau des vorhandenen<br />
Bildungsangebotes, verstärkte<br />
Kooperation mit dem Tourismus<br />
1.8.5 Lebensqualität<br />
fehlende „passende“ landwirt.<br />
Betriebe zur Pflege von Extensivflächen<br />
„zügelloser Tourismus“ (Übererschließung)<br />
Entwicklung der Dörfer und Städte<br />
Hohe Wohn- und Umweltqualitäten, ein ausgeprägtes <strong>Verein</strong>sleben und ein gutes und dichtes<br />
Schulsystem kennzeichnen die Region. Einige Ortskerne sind von Entleerung der Baussubstanz<br />
und dem Verlust von Nahversorgungseinrichtungen bedroht. Besondere Herausforderungen<br />
stellen der Umbau und die Umnutzung brachliegender ehemaliger landwirtschaftlicher<br />
Höfe und großer Hofreiten in den Ortskernen dar.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
Hohe Qualität an Luft und<br />
Wasser (Bsp. Bad Salzhausen)<br />
Funktionierende Dorfgemeinschaften<br />
(<strong>Verein</strong>sleben)<br />
Gut funktionierendes Schulsystem<br />
/ Kinder- und Betreuungseinrichtungen<br />
Ausreichend vorhandene<br />
Bauflächen<br />
Bevölkerungsentwicklung,<br />
Durchschnittsalter<br />
Dorfkerne durch fehlende<br />
Investitionen gefährdet (insb.:<br />
Problem großer Hofreiten)<br />
Verlust von Nahversorgungsstrukturen<br />
in ausgewählten<br />
Gemeinden<br />
Vorhandene Substanz, Naturraum<br />
Hohe Wohn- und Lebensqualität<br />
/ touristische Nutzung<br />
Entwicklung alternativer <strong>Konzept</strong>e<br />
zur Versorgung<br />
Mobilisierung privater Initiativen<br />
Konkurrenz um Schüler Förderung der Kinder- und<br />
Familienfreundlichkeit in der<br />
Region<br />
Ausweisung von Neubauflächen<br />
Tempo der Trends ungewiss /<br />
Versorgung der Bevölkerung in<br />
der Fläche / Auslastungsprobleme<br />
bei Wanderungsverlusten<br />
Brachfallende Ortskerne (auch<br />
durch Ausweisung von Neubaugebieten)<br />
Verstärkung von Abwanderungstendenzen<br />
in diesen<br />
Gebieten / Gemeinden<br />
Auslastungsprobleme
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 41<br />
Regionales Image<br />
Die regionalen Akteure verbinden mit <strong>Oberhessen</strong> vor allem eine hohe Qualität von Natur<br />
und Landschaft, Traditionsverbundenheit und gesunde, frische Lebensmitteln. Die Akteure<br />
sind sich bewusst, dass dies nicht die einzigen Kriterien sind, die das Erscheinungsbild für<br />
Touristen prägen. Selbstkritisch haben alle Akteure erkannt, dass wichtige Eigenschaften für<br />
eine Tourismusregion ausbaufähig sind. Dazu gehören eine offene Kommunikation, eine<br />
größere Gastlichkeit und Weltoffenheit.<br />
Stärken Schwächen Chancen Risiken<br />
Identifikation mit den Natur-<br />
und Landschaftspotenzialen<br />
der Region<br />
Gastlichkeit wird nicht <strong>als</strong><br />
Stärke gesehen<br />
Innovationsklima nicht hoch<br />
(fortschrittlich, modern, weltoffen)<br />
Nutzbarmachung für Binnen-<br />
und Außenmarketing<br />
Erhöhung der Gastlichkeit, u.a.<br />
durch Qualifizierungsoffensive<br />
Servicegedanke Grundlage für<br />
Tourismus- und Naherholungsregion<br />
wenig innovatives und unternehmerisches<br />
Handeln<br />
1.9 Empfehlungen zur Strategieentwicklung: Handlungsbedarf und Handlungsfelder<br />
Aus der vorangegangenen SWOT-Analyse ergibt sich ein vorrangiger Handlungsbedarf für<br />
bestimmte Themenfelder, die im Folgenden skizziert werden. Die Themenfelder spiegeln die<br />
Stärken und Schwächen sowie den Entwicklungsbedarf und die Entwicklungschancen der<br />
Region wider. Sie sind somit Schlüsselbereiche, in denen – aufbauend auf den vorhandenen<br />
Stärken – realistische Chancen für eine dauerhaft günstige Entwicklung bestehen. Damit<br />
<strong>Oberhessen</strong> sich zu einer Kompetenzregion mit klarem Profil entwickelt, sollen tendenziell<br />
eher Stärken gestärkt <strong>als</strong> Schwächen abgebaut werden.<br />
Wirtschaft<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> sah sich in den letzten Jahren einer robusten Entwicklung des<br />
Handwerks, aber auch einem Verlust an industriellen Bestandsarbeitsplätzen gegenüber,<br />
der durch einen Zuwachs in anderen Bereichen nicht kompensiert werden konnte.<br />
Doch noch immer setzen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der Region, die sich<br />
in Nischen <strong>als</strong> Weltmarktführer etablieren konnten, wichtige Impulse. Ihre Chancen sieht<br />
die Region insbesondere in der Vernetzung des in der Region vorhandenen Potenzi<strong>als</strong><br />
und seiner konsequenten Vermarktung.<br />
Bildung<br />
<strong>Oberhessen</strong> besitzt ein dichtes Netz an Schulen und Schulformen. Mit der Nähe zu den<br />
Hochschulen in Friedberg und Gießen besteht die Chance, Wissen in die Region zu<br />
transferieren. Die Qualität der Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen ist die wichtigste<br />
Investition in die Zukunft. Frühkindliche Förderung und lebenslanges Lernen gehen<br />
Hand in Hand und sollen ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Entwicklung sein.<br />
Tourismus und Kultur<br />
Die Region besitzt ein großes Potenzial an touristischen Angeboten, das auf einer einzigartigen<br />
Naturlandschaft und dem kulturellen Erbe von Kelten, Römern und Mittelalter<br />
basiert, bisher aber noch zu wenig touristisch genutzt wird. Zudem bieten diverse Kleinkunst-<br />
und Kulturvereine ein hochwertiges Angebot. Zukünftig muss die Region ihre<br />
Qualitäten selbstbewusster und mit qualitativ hochwertigen Angeboten nutzen.<br />
Entwicklung der Dörfer und Städte und Energieeffizienz<br />
Die Kommunen in <strong>Oberhessen</strong> bieten vielen Menschen Arbeitsplätze, sind jedoch vor<br />
allem Wohngemeinden im Umland des Ballungsraums Rhein-Main. Der weitere Ausbau
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 42<br />
der Attraktivität der Dörfer und Städte ist daher ein zentrales Element für die zukünftige<br />
Entwicklung der Region. Daher sind Lösungen etwa für leer stehende Gebäude zu finden,<br />
bspw. durch Umbau und die Schaffung neuer Nutzungsmöglichkeiten. Insgesamt<br />
sind sich die Kommunen über die Herausforderungen des demographischen Wandels<br />
bewusst und verzeichnen Aktivitäten im Bereich Energieeinsparung und –effizienz.<br />
Land- und Forstwirtschaft und Erneuerbare Energien<br />
Die Landwirtschaft der Region ist diversifiziert, umfasst gut marktfähige Ackerbaubetriebe<br />
im Westen am Rande der Wetterau, große Milchviehbetriebe im grünlandreichen<br />
Vogelsberg sowie kleinere Nebenerwerbsbetriebe auf den Ungunststandorten der Mittelgebirge.<br />
Als ein Zukunftsmotor kann der Ausbau an Bioenergie wirken. Für einen erfolgreichen<br />
und zügigen Ausbau des Biomassesektors sprechen vorhandenes Expertenwissen,<br />
bestehende Strukturen und ein bereits verfolgter integrativer Ansatz.<br />
Schwerpunkte hierbei werden auf den Energieträgern Holz, Photovoltaik und Biogas<br />
sowie auf der Entwicklung von ortsnahen Lösungen der Energieversorgung liegen.<br />
Natur- und Kulturlandschaft, Vermarktung regionaler Produkte<br />
Die attraktive Mittelgebirgslandschaft ist wichtiger Bestandteil der Lebensqualität, Werbeträger<br />
im Tourismus und bedeutender Identifikationsfaktor für die Bevölkerung. Damit<br />
dies zukünftig so bleiben kann, sind für die Erhaltung und Pflege von Flächen vor allem<br />
auf Ungunststandorten alternative Bewirtschaftungskonzepte erforderlich. Die Menschen<br />
in der Region verbinden mit <strong>Oberhessen</strong> zudem vor allem gesunde und frische<br />
Lebensmittel. Dies zeugt von einer erfolgreichen Information und Kommunikation über<br />
die Vorzüge regionaler Produkte und weiterem Vermarktungspotenzial.<br />
Soziales und Gemeinschaft<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> besitzt ein sehr gut ausgebildetes Netz an kulturellen <strong>Verein</strong>en,<br />
die einen wesentlichen Beitrag für ein gutes Miteinander leisten. Dieses Netz gilt es zukünftig<br />
zu sichern und bei Bedarf auszubauen. Besonderes Augenmerk soll zukünftig<br />
vor allem aber auch auf verbesserte und weiterentwickelte Angebote für Kinder und<br />
Jugendliche gelegt werden. Denn ein gutes Umfeld für Familien ist die Bedingung für<br />
eine attraktive und in die Zukunft gerichtete Lebensregion <strong>Oberhessen</strong>.<br />
Infrastruktur und Mobilität<br />
Infrastruktur und Mobilität dienen dem Wirtschaften sowie der Wohn- und Lebensqualität.<br />
Aus der Anbindung an die A45 und das Rhein-Main-Gebiet ergeben sich Chancen<br />
für interkommunale Gewerbeflächen. Der ÖPNV und dessen Verknüpfung mit dem Individualverkehr<br />
ist eine wichtige Aufgabe, um die Region <strong>als</strong> Wohnstandort für Pendler<br />
attraktiv zu gestalten. Es ist zu beachten, dass vor allem in kleinen Dörfern die Nahversorgungseinrichtungen<br />
zunehmend fehlen. Hier sind alternative <strong>Konzept</strong>e gefragt, auch<br />
da in <strong>Oberhessen</strong> Menschen wohnen sollen, die sich bewusst zum Leben in der Region<br />
entscheiden und dafür evtl. das Pendeln zu einem anderen Arbeitsort in Kauf nehmen.<br />
Im Rahmen der Erstellung des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> wurden insgesamt acht handlungsfeldbezogene<br />
Workshops mit Bürgerbeteiligung durchgeführt. Dafür wurden aus den oben beschriebenen<br />
Themenbereichen Arbeitsgruppen für folgende Handlungsfelder gebildet:<br />
I. Wirtschaft, Infrastruktur, Mobilität<br />
II. Tourismus und Naherholung<br />
III. Wohn- und Lebensqualität, Dorfentwicklung, Kultur<br />
IV. Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Energie<br />
Zu diesen Handlungsfeldern wurden im Rahmen des Bottom-Up-Prozesses strategische<br />
Entwicklungsziele und handlungsfeldübergreifende Leitprojekte für das <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
entwickelt.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 43<br />
2 Regionale Entwicklungsstrategie<br />
In diesem Kapitel wird die regionale Entwicklungsstrategie <strong>Oberhessen</strong>s dargestellt. Sie besteht<br />
aus dem Entwicklungsleitbild (Kap. 2.1), den strategischen Entwicklungszielen für die<br />
maßgeblichen Handlungsfelder (Kap. 2.2.) und den Leitprojekten (Kap. 2.3.), die zur Umsetzung<br />
der zuvor dargelegten strategischen Entwicklungsziele dienen.<br />
Aus der vorangegangenen Analyse der Stärken und Schwächen der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
und der ermittelten Chancen und Risiken für die zukünftige Entwicklung wurden im Rahmen<br />
des Leitbildes Leitvorstellungen zur Entwicklung in den vier Handlungsfeldern der Region<br />
sowie grundsätzliche Strategieansätze abgeleitet. Darauf aufbauend wurden strategische<br />
Entwicklungsziele entwickelt, die <strong>als</strong> Richtschnur für die zukünftige Entwicklung der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> in den Handlungsfeldern dienen.<br />
<strong>Das</strong> Entwicklungsleitbild leitet sich aus drei für die Erstellung des <strong>IREK</strong> wesentlichen Elementen<br />
ab: 1. aus der vorangegangenen Bestandaufnahme und SWOT-Analyse, 2. den Anregungen<br />
und Anmerkungen lokaler Akteure aus den regionalen Workshops und Arbeitsgruppen<br />
und 3. der Verdichtung der Ergebnisse in der Lenkungsgruppe.<br />
2.1 Entwicklungsleitbild<br />
Die besondere Lage und landschaftliche Gestalt der Region <strong>Oberhessen</strong> beeinflusst sowohl<br />
die Identität ihrer Bewohner und deren Bedürfnisse <strong>als</strong> auch Möglichkeiten und Hemmnisse<br />
der Entwicklung der Region. Daher muss ein Leitbild besonders die spezifischen Charakteristika<br />
der Region herausstellen, die sie von anderen Gebieten unterscheidet und unverwechselbar<br />
macht. Nur so kann man den hier lebenden Menschen umfassend gerecht werden<br />
und die richtigen Entwicklungsschritte einleiten:<br />
Ausgangspunkt aller Überlegungen ist die Erhaltung und die Pflege der natürlichen Schönheit<br />
und Ressourcen der Region. Die Einzigartigkeit der vulkanischen Mittelgebirgslandschaft<br />
<strong>Oberhessen</strong> ergibt sich durch seine Lage am Rand sowohl des größten zusammenhängenden<br />
Basaltmassivs Europas, dem Vogelberg, <strong>als</strong> auch einem der wirtschaftlich stärksten<br />
Regionen Europas, dem Rhein-Main-Gebiet. Den Bewohnern des Rhein-Main-Gebietes<br />
dient <strong>Oberhessen</strong> <strong>als</strong> Erholungsraum und durch seine Frischluftfunktion <strong>als</strong> „grüne Lunge“.<br />
Diese Kombination einer ursprünglichen Mittelgebirgslandschaft mit einer ökologischen Ausgleichsfunktion<br />
für den Ballungsraum bedarf sorgfältiger Pflege und Entwicklung durch die<br />
Region selbst, aber auch durch den Bezug zum profitierenden urbanen Raum.<br />
Im wirtschaftlichen Bereich spielt die handwerkliche Tradition seit Jahrhunderten eine große<br />
Rolle. Eine Besonderheit stellt die ausgeprägte Familientradition der Handwerksbetriebe<br />
<strong>Oberhessen</strong>s dar. Diese Familientradition und Bindung an die Region gilt es auch in Zukunft<br />
zu bewahren und <strong>als</strong> Stärke zu nutzen und bekannter zu machen. Doch auch die Leistungsfähigkeit<br />
der Kleinen- und Mittleren Unternehmen (KMU) der Region und die Qualität ihrer<br />
Angestellten gilt es weiter zu entwickeln und zu unterstützen. Die Innovationsfähigkeit der<br />
Unternehmen zeigt sich in der Besetzung von Nischen, in denen Spitzenleistungen erbracht<br />
werden. Der Bereich solcher „kleinen Weltmarktführer“ muss ausgebaut und gefördert werden,<br />
denn die benötigten Fachkräfte werden zuerst in der Region rekrutiert.<br />
Die Bedeutung des Tourismus ist heute schon groß, sie wird aber zukünftig <strong>als</strong> auszubauender<br />
Wirtschaftszweig noch zunehmen. Wichtig ist daher, schon heute die Weichen für einen<br />
sanften, naturnahen Tourismus zu stellen, der fernab vom Massentourismus dennoch wachsende<br />
Besucherzahlen anstrebt und auch verkraftet. Themenfelder wie Gesundheits-, Aktiv-<br />
und Kulturtourismus bieten für <strong>Oberhessen</strong> hervorragende Entwicklungschancen. Zukünftig<br />
soll der Vulkan Vogelsberg konsequent zum touristischen Alleinstellungsmerkmal ausgebaut<br />
und vermarktet werden. Die bestehenden und noch zu erweiternden Fahrradwege entlang<br />
der Flusslandschaften dienen <strong>als</strong> touristische Entwicklungsachsen in der Mittelgebirgsregion<br />
<strong>Oberhessen</strong>. Sie vernetzen Angebote und nehmen eine besucherlenkende sowie „schleusende“<br />
Funktion wahr. Neben den natürlichen Ressourcen blickt <strong>Oberhessen</strong> mit dem kelti-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 44<br />
schen Fürstensitz am Glauberg und seinen einzigartigen Funden, dem römischen Limes und<br />
den an vielen Orten zu bestaunenden mittelalterlichen Schätzen wie der Burg Lißberg, dem<br />
Altstadtensemble von Ortenberg und der historische Altstadt von Büdingen auf ein einzigartiges<br />
kulturelles Erbe. Dies soll zum Ausbau einer oberhessischen Archäologielandschaft genutzt<br />
werden. Als beschaulicher Ort der Erholung, der aber auch geeignet für wissenschaftliche<br />
Kongresse und Kolloquien ist, dient der Region die Kurstadt Bad Salzhausen. Die vorhandenen<br />
Strukturen im touristischen Bereich auszubauen, bestehende Angebote aufzuwerten<br />
und neue qualifizierte Angebote zu schaffen muss Leitbild der Region sein.<br />
Die Landwirtschaft ist, wie in vielen ländlichen Regionen Deutschlands, auch in <strong>Oberhessen</strong><br />
einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Ein Fokus liegt in Zukunft verstärkt auf der Produktion<br />
von gesunden und qualitativ hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten. Großes<br />
Potenzial liegt aber ebenfalls im Voranschreiten <strong>als</strong> verantwortungsvolle und dynamische<br />
Beispielregion für Erbeuerbare Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz. Hier lässt sich<br />
das Projekt BIOREGIO Holz beispielhaft nennen, denn es verbindet die Verwendung nachwachsender<br />
Rohstoffe in regionalen Wertschöpfungsketten mit klimapolitischen Zielen. Wie<br />
in verschiedenen Projekten aus dem Bereichs Tourismus wird auch BIOREGIO Holz in kreisübergreifender<br />
Zusammenarbeit vom Wetteraukreis und Vogelsbergkreis umgesetzt – in<br />
gemeinsamer Verantwortung und zur Stärkung der Region <strong>Oberhessen</strong>.<br />
Grundsätzliche Strategieansätze<br />
Die Umsetzung der Leitvorstellungen erfolgt unter Berücksichtigung folgender grundsätzlicher<br />
Strategieansätze:<br />
Die Umsetzung des Leitbildes soll dabei zunächst folgende grundsätzliche Strategieansätze<br />
berücksichtigen, die <strong>als</strong> Querschnittsaufgaben gesehen werden können:<br />
Bildung regionaler Wertschöpfungsketten<br />
Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen<br />
Förderung von unternehmerischem Handeln und bürgerschaftlichem Engagement<br />
Förderung von Innovationen und innovativem Handeln<br />
Förderung von Kooperation, d.h. räumlicher und inhaltlicher Zusammenarbeit auf privater<br />
und kommunaler Ebene<br />
Integrierte Betrachtung ökologischer, sozialer und ökonomischer Belange (Nachhaltigkeit)<br />
Gleichwertige Berücksichtigung der Belange von Männern und Frauen, Jung und Alt<br />
(Gender-Mainstreaming)<br />
Teilräumliche Schwerpunktsetzung (Schwerpunktbereiche in den Handlungsfeldern)<br />
Teilräumliche Schwerpunktsetzungen in der Region <strong>Oberhessen</strong> ergeben sich meist aus der<br />
Art des Fördertatbestandes. Strukturfördernde Projekte um den Vulkanradweg, die Bonifatiusroute,<br />
die Keltenstraße oder die Keltenradroute folgen dem linearen Ausbau von Achsen<br />
über die gesamte Region. Maßnahmen um das Thema Vulkan betreffen vornehmlich die<br />
Kommunen im Norden der Region, der Ausbau rund um das Keltengrab in Glauburg konzentriert<br />
sich vor Ort, ebenso wie Maßnahmen zum Limes.<br />
Auf Grund der relativ homogenen Struktur der Region <strong>Oberhessen</strong> lassen sich sonst kaum<br />
Schwerpunktbereiche in den Handlungsfeldern ableiten. Eine Ausnahme bilden die Initiativen<br />
für Kinder und Jugendliche im Handlungsfeld „Wohn- und Lebensqualität, Dorfentwicklung,<br />
Kultur“, die sich vor allem auf die Stadt Nidda beziehen. Die Gemeinde Nidda verzeichnet die<br />
höchsten Abwanderungszahlen junger Menschen und ist im Bereich der Kinder- und Jugendpflege<br />
besonders aktiv.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 45<br />
Auf Basis der Annahme, dass der Erfolg einer regionalen Entwicklungsstrategie zunehmend<br />
von der Ausstrahlungskraft räumlicher Entwicklungskerne abhängt, strebt die Region darüber<br />
hinaus die Schaffung eines Entwicklungskerns an, mit dem Agglomerationseffekte genutzt<br />
und Multiplikatoreffekte erzeugt werden können. Die Akteure gaben dem konzipierten Maßnahmenbündel<br />
im zentral in der Region gelegenen Ortenberg-Selters den Arbeitstitel „<strong>Oberhessen</strong>-Valley“.<br />
Eine ausführliche Beschreibung erfolgt in Kapitel 2.3.4.<br />
Unten stehende Karte skizziert die teilräumlichen Schwerpunkte der Region.<br />
Karte 10: Teilräumliche Schwerpunktsetzung in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Quelle: eigene Darstellung<br />
2.2 Strategische Entwicklungsziele<br />
Die für die Region bedeutsamen strategischen Entwicklungsziele sind schwerpunktmäßig<br />
den in Kapitel 1.9 bereits abgeleiteten strukturbedeutsamen und umsetzungsrelevanten<br />
Handlungsfeldern zugeordnet:<br />
I. Wirtschaft, Infrastruktur, Mobilität<br />
II. Tourismus und Naherholung<br />
III. Wohn- und Lebensqualität, Dorfentwicklung, Kultur<br />
IV. Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Energie
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 46<br />
Die strategischen Entwicklungsziele der Handlungsfelder werden durch „handlungsfeldbezogene<br />
Teilziele“ konkretisiert. Beide werden im Folgenden näher ausgeführt und begründet.<br />
2.2.1 Wirtschaft, Infrastruktur, Mobilität (I)<br />
Ausbau und Vermarktung der spezifischen Kompetenzfelder im Bereich Handwerk und<br />
KMU<br />
Um im heutigen Wettbewerb der Regionen bestehen zu können, sind der Zugang zu Information<br />
und Wissen, ein leicht kommunizierbares Kompetenzprofil der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
sowie die Vernetzung der Akteure wichtige Schlüsselfaktoren. Da eine gezielte Außen- und<br />
Innenvermarktung bisher weitestgehend fehlt, gehört die Entwicklung und Kommunikation<br />
eines klaren Kompetenzprofils zu den prioritären Zielen. Wichtige Kompetenzfelder sind die<br />
traditionell hoch qualifizierte Handwerkerschaft und die zum Teil <strong>als</strong> Weltmarktführer wirtschaftenden<br />
KMU. Regionalmarketing hat hier auch eine Innenwirkung und trägt zur Identifikation<br />
der Unternehmen und der Bevölkerung mit der Region <strong>Oberhessen</strong> bei: Identität<br />
wiederum ist die Grundlage dafür, auch innerhalb der Region Wissen zu generieren und<br />
auszutauschen und die Kooperationsbereitschaft zu erhöhen. Folgende Teilziele tragen zur<br />
Umsetzung des Entwicklungsziels bei:<br />
• Innenmarketing, Bestandspflege und Verbesserung der Entwicklungspotenziale<br />
für ortsansässige Unternehmen durch themenspezifische Beratung und Information<br />
sowie Netzwerkbildung<br />
• Ausbau, Vermarktung und Stärkung des regionalen Handwerks<br />
Regionale Abstimmung und Weiterentwicklung von Qualifikations- und Weiterbildungsangeboten<br />
Die Gebietsanalyse ergab eine relativ hohe Arbeitslosigkeit insbesondere unter Jugendlichen.<br />
Dies führt tendenziell zur Abwanderung junger Menschen aus der Region, der Belastung<br />
kommunaler Haushalte und sozialen Problemen bis hin zur Integrationsproblematik<br />
benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Die Kinder und deren Wissen sind jedoch die Zukunft<br />
der Region. Zudem benötigt <strong>Oberhessen</strong> qualifizierte Fachkräfte, um auch künftig die Attraktivität<br />
<strong>als</strong> Wirtschaftsstandort zu erhalten und weiter auszubauen. Folgende Teilziele tragen<br />
zur Umsetzung des Entwicklungsziels bei:<br />
• Bündelung und Vernetzung der Bildungsträger und Anbieter sowie Intensivierung<br />
der Kooperationen von Schulen und Unternehmen<br />
• Sicherung der regionalen Bildungsstandorte<br />
• Ausbau des Angebots an behindertengerechten Arbeitsplätzen in der Region<br />
• Intensivierte Förderung der Reintegration in den Arbeitsmarkt insbesondere Älterer<br />
und Langzeitarbeitsloser<br />
• Weiterführung der Qualifizierungsoffensive<br />
Vernetzung bestehender Initiativen und Ausbau des Angebots<br />
Derzeit gibt es in der Region <strong>Oberhessen</strong> mehrere Initiativen und Einrichtungen, die in etwa<br />
ähnliche Angebote bereithalten. Dies sowohl gilt für kommunale wie auch wirtschaftliche<br />
Einrichtungen. Wirtschaftliche Initiativen und Interessenvertretungen werden darüber hinaus<br />
häufig von ehrenamtlichen Akteuren geleitet, womit oftm<strong>als</strong> das Problem der zeitlichen Verfügbarkeit<br />
für organisatorische Aufgaben einhergeht. Auch sind die einzelnen Aktivitäten oft<br />
schlecht miteinander abgeglichen und vernetzt. Hier gilt es Schnittstellen der Vernetzung<br />
oder auch neue Dachorganisationen, wie einen regionalen Gewerbedachverband, zu schaffen.<br />
Folgende Teilziele tragen zur Umsetzung des Entwicklungsziels bei:<br />
• Ausarbeitung und Umsetzung der bereits identifizierten potenziellen interkom-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 47<br />
munalen Themenbereiche<br />
• Intensivierung und Erweiterung regionaler Zusammenarbeit in Handel, Handwerk<br />
und Gewerbe (u.a. regionaler Dach-Gewerbeverein, <strong>Oberhessen</strong>Card)<br />
• Interkommunale Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg<br />
• Regionale Einkaufs- und Absatzbeziehungen stärken<br />
Erreichbarkeit und Mobilität verbessern<br />
Mobilität spielt für das Wirtschafts- und Sozialleben eine entscheidende Rolle. Dies gilt für<br />
die Möglichkeit der Bevölkerung <strong>Oberhessen</strong>s, sich zu versorgen, und auch für die große<br />
Zahl der Berufspendler in die Ballungszentren von Rhein-Main. Die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen<br />
ist jedoch durch die Folgen des demographischen Wandels – etwa durch eine<br />
geringere Auslastung und damit verbundene höhere Kosten für die Infrastruktur – zunehmend<br />
gefährdet. Folgende Teilziele tragen zur Umsetzung des Entwicklungsziels bei:<br />
• Intensivierte Vernetzung von Verkehrswegen und Verkehrsarten<br />
• Entwicklung alternativer Mobilitätskonzepte<br />
• Verbesserung des ÖPNV sowie von P+R-Möglichkeiten<br />
Die Entwicklungsziele und Teilziele im Handlungsfeld Wirtschaft, Infrastruktur, Mobilität tragen<br />
zur Umsetzung der für Hessen im EPLR festgelegten, folgenden schwerpunktspezifischen<br />
Zielen bei:<br />
Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen<br />
Sicherung und Verbesserung von Lebensqualität und Zukunftsperspektiven<br />
Erhalt/Herstellung der Mindestversorgung mit Gütern und Dienstleistungen<br />
2.2.2 Tourismus und Naherholung (II)<br />
Destinationsorientiertes und integriertes Außen- und Innenmarketing<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> ist im hessischen Destinationsmanagement Bestandteil der Destination<br />
Vogelsberg. Außenmarketing kann nur auf Destinationsebene erfolgreich und effizient<br />
sein. Es gilt <strong>als</strong>o, sich in die Maßnahmen des Außenmarketings der Destination Vogelsberg<br />
nachdrücklich und umfassend einzubringen. Die Zugehörigkeit zur Destination<br />
Vogelsberg wie auch die Tourismusstrategie generell sollen intern kommuniziert werden,<br />
um die touristischen Akteure einzubinden und mögliche Potenziale auszuschöpfen.<br />
Da sich die Region <strong>Oberhessen</strong> in Teilen („Wetterau") nur wenig mit dem Vogelsberg und<br />
dem vorherrschenden Leitthema Vulkan identifizieren kann, sollen für die Kernthemen Kelten,<br />
Römer und Mittelalter zielgerichtet Maßnahmen zur Beteiligung am Außenmarketing<br />
der entsprechenden Organisationen ergriffen werden.<br />
Zur Umsetzung dieser Strategie und zur Angebotsentwicklung und -lieferung an die Destinationsebene<br />
soll eine touristische Arbeitsgemeinschaft (TAG) aufgebaut werden. Daher sind<br />
zu verwirklichende Teilziele:<br />
• Generelles Außenmarketing über die touristische Destination Vogelsberg und<br />
zielgerichtetes Außenmarketing für einzelne Themen<br />
• Einrichtung einer touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) für <strong>Oberhessen</strong><br />
• Anwendung der Leitbilder Vulkan und Archäologielandschaft<br />
• Verbesserung der Kommunikation zwischen den Akteuren und Verbesserung<br />
der Transparenz der Angebote<br />
• Berücksichtigung der Wellness- und Sportevent-Angebote
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 48<br />
Optimierung und Vernetzung der Infrastruktur<br />
Nur wenige lineare Infrastrukturen weisen eine optimale Vernetzung auf. Lücken im Wander-<br />
und Radwanderwegenetz sollen geschlossen werden, wobei hier insbesondere die<br />
Brückenfunktion der Region <strong>Oberhessen</strong> zwischen dem Vogelsberg und dem Quellgebiet<br />
Rhein-Main gestärkt und genutzt werden soll. Auch durch die Schaffung von touristischen<br />
Attraktionspunkten wie auch einer destinationsweiten einheitlichen touristischen Wegweisung<br />
können Besucherströme gelenkt werden. Dabei soll eine durchgängige Visualisierung<br />
der Kernthemen erreicht werden.<br />
Angestrebt wird auch eine punktuelle Entwicklung von Kapazitäten im Gastronomie- und<br />
Unterkunftsbereich, um auch hier Lücken zu schließen. <strong>Das</strong> kulturelle Angebot mit z. B.<br />
Veranstaltungsstätten soll schließlich ebenfalls ausgebaut werden. Relevante Teilziele sind:<br />
• Verteilung und Lenkung der Besucherströme, auch durch Schaffung ergänzender<br />
Infrastruktur<br />
• Verknüpfung von linearer Infrastruktur mit touristischen Attraktionspunkten<br />
• Konsequente Thematisierung der Kernthemen<br />
• Regional abgestimmte, punktuelle Entwicklung von Gastronomie- und Beherbergungskapazitäten<br />
vor allem im Privatvermieterbereich und für Tagungen<br />
sowie Busgruppen<br />
• Schaffung von Schlechtwetterangeboten, Erlebnisgastronomie und Verbesserung<br />
der kulturellen Infrastruktur<br />
Anpassung der Angebote an den Qualitätstourismus<br />
Die Umsetzung der allgemein gültigen Ziele des Qualitätstourismus soll auch in der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> erfolgen. Dem wachsenden Qualitätsbewusstsein heutiger Kunden im Tourismus<br />
ist damit Rechnung zu tragen; Qualitätssteigerung und Qualitätssicherung sind unabdingbar.<br />
Um diese Ziele für den Gast zu erreichen, sind die bundesweit etablierten Klassifizierungs-<br />
bzw. Zertifizierungssysteme anzuwenden, insbesondere im Unterkunftsbereich,<br />
bei Wander- und Radwanderwegen sowie in der Angebotsentwicklung und -kommunikation.<br />
Durch die angestrebte Vernetzung der touristischen Akteure soll auch erreicht werden, dass<br />
diese ihre Angebote selbstständig aufeinander abstimmen, z. B. bei Öffnungszeiten, um<br />
dem Gast Verlässlichkeit und optimale Bedingungen zu liefern. Dies soll auch durch Weiterbildung<br />
und Qualifizierung der Akteure unterstützt werden. Eine besondere, regionsspezifische<br />
Chance für mehr Qualität ergibt sich aus der Integration regionaler Produkte in die<br />
Gastronomie. Teilziele in diesem Bereich sind:<br />
• Klassifizierung von Beherbergungsbetrieben sowie Wander- und Radwegen<br />
• Professionalisierung der touristischen Informationsstellen<br />
• Schaffung von Angeboten mit einheitlichen und aufeinander abgestimmten Öffnungszeiten<br />
von Sehenswürdigkeiten und Gastronomie<br />
• Berücksichtigung von regionalen Speisen und Getränken<br />
• Angebotsschulung und Weiterbildung der touristischen Akteure<br />
Die Region leistet im Handlungsfeld Tourismus und Naherholung somit einen Beitrag zu folgenden<br />
schwerpunktspezifischen Zielen des Landes Hessen:<br />
Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen<br />
Erhalt/Verbesserung des Freizeit- und Erholungswertes des ländlichen Raums
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 49<br />
2.2.3 Wohn- und Lebensqualität, Dorfentwicklung, Kultur (III)<br />
Erhalt und Weiterentwicklung eines attraktiven Wohnens in den Städten und Gemeinden<br />
In den Kommunen der Region <strong>Oberhessen</strong> soll die Wohn- und Lebensqualität nicht nur erhalten,<br />
sondern möglichst gesteigert werden. Dabei sind jedoch die äußeren Rahmenbedingungen<br />
zu beachten, wie die Auswirkungen des demographischen Wandels und die Umbrüche<br />
in der Agrarstruktur. Damit verbunden sind Leerstände landwirtschaftlicher Bausubstanz<br />
in den Dörfern sowie die allgemeine Entleerung von Ortskernen und der Verlust an<br />
Nahversorgungsangeboten. Innovative Lösungen reichen von einem modernen Leerstandsmanagement<br />
und bewusstem „Dorfrückbau“, etwa auch durch die Schaffung innerörtlicher<br />
Freiräume, bis hin zur Etablierung neuer Beratungs- und Erhaltungsmaßnahmen. Insgesamt<br />
soll die ortstypische Siedlungsstruktur gewahrt bleiben sowie die Identität und das<br />
Heimatgefühl der Menschen durch die Förderung der reichhaltigen Kultur <strong>Oberhessen</strong>s gesteigert<br />
werden. Folgende Teilziele tragen zur Umsetzung des Entwicklungsziels bei:<br />
• Förderung des attraktiven Wohnens in Dorf- und Stadtkernen durch Städtebauliche<br />
<strong>Konzept</strong>e bzw. dörfliche Entwicklungskonzepte und Leerstandsmanagement<br />
• Erhalt von Dorfkernen und landwirtschaftlicher Bausubstanz durch die Unterstützung<br />
von Nachfolgeregelung und Aktivierung von Investitionen<br />
• Erhaltung und Entwicklung von öffentlichen Infrastruktureinrichtungen und Flächen,<br />
z.B. Gemeinschaftsgebäude, Backhäuser, Dorfplätze u.ä.<br />
• Ausbau der Kultur <strong>als</strong> Mittel zur Stärkung des ländlichen Raums<br />
Die Region <strong>als</strong> familien- und seniorenfreundliche Region fördern, Sicherung der Versorgungsinfrastruktur<br />
Der allgemeine wirtschaftsstrukturelle Wandel in der Region <strong>Oberhessen</strong> und die Konsequenzen<br />
der demographischen Veränderung führen einerseits zu einer punktuellen Verdichtung<br />
der sozialen Probleme und andererseits zu einer geringeren Auslastung und dem<br />
Rückgang ausreichender Versorgungsangebote. Dies trifft in besonderem Maße Kinder und<br />
Jugendliche sowie Senioren: trotz kindgerechter Lebensräume in der Region sind vermehrt<br />
Notsituationen wie Schulverweigerung, Arbeitsstellenmangel und Perspektivlosigkeit zu verzeichnen;<br />
Senioren sind vor allem davon betroffen, dass Dorfkerne in manchen Teilräumen<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong> zunehmend ihr kommunikatives Zentrum und die Nahversorgungseinrichtungen<br />
verlieren.<br />
Die Region soll jedoch gerade für Familien und Senioren <strong>als</strong> attraktiver Wohnstandort mit<br />
hoher Lebensqualität ausgebaut werden. Hier besteht auf Grund der naturräumlichen Stärken<br />
und sozial gewachsener Strukturen (Kommunikation und nachbarschaftliche Unterstützung)<br />
großes Potenzial. Gefragt sind Prävention und innovative Ansätze für eine hochwertige<br />
Versorgung der lokalen Bevölkerung. Folgende Teilziele tragen zur Umsetzung des Entwicklungsziels<br />
bei:<br />
• Entwicklung von Lösungen und <strong>Konzept</strong>en zur Sicherstellung bedarfsgerechter<br />
Angebots- und Leistungsstrukturen, v.a. in den Bereichen Kinder, Jugendliche<br />
und Senioren<br />
• Vernetzung bestehender Initiativen und Ausbau des Angebots<br />
• Sicherung der Mobilität u. a. durch ÖPNV und alternative Angebote<br />
• Förderung von lokalem Engagement<br />
Ortsnahe Nutzung regenerativer Energien<br />
Bei der Erhöhung einer Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien soll grundsätzlich auf<br />
ortsnahe Nutzung hingewirkt werden. Zur weiteren Zielsetzung vgl. das Teilziel in Kapitel
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 50<br />
2.2.4 „die Region <strong>als</strong> Beispielregion für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ausbauen“.<br />
Mit den im Folgenden definierten Entwicklungszielen und deren Teilzielen trägt die Region<br />
im Handlungsfeld Wohn- und Lebensqualität, Dorfentwicklung, Kultur zur Umsetzung der für<br />
Hessen im EPLR festgelegten, folgenden schwerpunktspezifischen Zielen bei:<br />
Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen<br />
Erhalt/Wiederherstellung des ländlichen Natur- und Kulturerbes<br />
Erhalt/Verbesserung des Freizeit- und Erholungswertes des ländlichen Raums<br />
2.2.4 Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Erneuerbare Energien (IV)<br />
Erhalt und Entwicklung der attraktiven und ökologisch wertvollen Kulturlandschaft mit<br />
dem Wechsel von Wald und Offenland<br />
Der Erhalt der ökologisch wertvollen Elemente der Kulturlandschaft, hier vor allem Grünland<br />
magerer Standorte, Gewässer sowie die typische Heckenlandschaft des Vogelsberges, wird<br />
von zahlreichen Landwirten, aber auch örtlichen und kreisweiten Naturschutzvereinen sowie<br />
Kommunen wahrgenommen. Als kreisweite Organisationsstruktur ist der sehr aktive „Naturschutzfonds<br />
Wetterau“ tätig. Während der Erhalt von ökologisch wertvollem Grünland auf<br />
gut bewirtschaftbaren Standorten in FFH-Gebieten relativ gesichert ist, bestehen deutliche<br />
Probleme bei Ungunststandorten, zu denen auch der überwiegende Teil der Streuobstflächen<br />
gehört, sowie außerhalb von FFH-Gebieten. <strong>Das</strong> Verständnis in der Bevölkerung für<br />
den Wert der Kulturlandschaft ist nur teilweise ausgeprägt. Die vorhandenen Aktivitäten im<br />
Bereich Öffentlichkeitsarbeit sind bereits gut koordiniert, aber ausbaufähig. Die Umsetzung<br />
der folgenden Teilziele soll die genannten Schwächen in Zukunft beheben:<br />
• Erhalt und Entwicklung von naturnahen Biotopkomplexen durch Kompensationsmaßnahmen,<br />
Förderprogramme und standortangepasste Landwirtschaft<br />
• Öffentlichkeitsarbeit für ein besseres Verständnis über den Wert der Naturund<br />
Kulturlandschaft und deren Erhaltung und Verknüpfung mit touristischen<br />
Angeboten<br />
Erschließung neuer Einkommensquellen<br />
Die Landwirtschaft der Region umfasst die Spanne von marktfähigen, großen Ackerbaubetrieben<br />
auf Gunststandorten am Rand der Wetterau über große Milchviehbetriebe im grünlandreichen<br />
Vogelsberg bis hin zu kleineren Nebenerwerbsbetrieben mit Tierhaltung auf den<br />
Ungunststandorten der Mittelgebirge. Während für die ersten beiden genannten Betriebstypen<br />
noch ungenutzte Potenziale im Bereich Erneuerbarer Energien existieren (siehe folgendes<br />
Entwicklungsziel), ist gerade für die letzteren Betriebe, die wesentlich zum Erhalt der<br />
Kulturlandschaft beitragen, die zukünftige Situation unsicher und wirtschaftlich schwierig.<br />
Bedingt durch die Marktnähe des Rhein-Main-Gebiets bestehen bereits deutliche Aktivitäten<br />
im Bereich Direktvermarktung, die bisher durch den <strong>Verein</strong> „Wetterauer Direktvermarkter“<br />
kreisweit koordiniert sind. Der Sektor der Großabnehmer (z.B. Gastronomie) wird aufgrund<br />
fehlender Verarbeitungstiefe und fehlender Koordination der Lieferungen nicht ausreichend<br />
erreicht. Dies betrifft auch den ansonsten in der Region gut entwickelten Sektor der biologischen<br />
Landwirtschaft. Im touristischen Bereich werden die Potenziale der attraktiven Landschaft<br />
einerseits sowie der Ballungsraumnähe andererseits von den landwirtschaftlichen<br />
Betrieben nur sehr gering für Angebote wie „Urlaub auf dem Bauernhof“ oder „Bauernhofcafé“<br />
genutzt. Die Umsetzung der folgenden Teilziele soll die genannten Schwächen in Zukunft<br />
beheben:<br />
• Weiterentwicklung regionaler Produkte, vor allem hinsichtlich naher Ballungs-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 51<br />
räume und des regionalen Tourismus<br />
• Sicherung der Rohstoff- und Einkommensfunktion des Waldes unter Beachtung<br />
der Grundsätze der nachhaltigen Waldbewirtschaftung<br />
• gentechnikfreie Landwirtschaft <strong>als</strong> Qualitätsmerkmal der Region<br />
• Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Nutzungskonzepte für nachwachsende<br />
Rohstoffe und Erneuerbare Energien<br />
• Intensivierung der bisherigen Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz<br />
• Neue Angebote und Dienstleistungen aus der Landwirtschaft<br />
Die Region <strong>als</strong> Beispielregion für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ausbauen<br />
In der Region bestehen hohe natürliche Potenziale für Erneuerbare Energien im Bereich<br />
Land- und Forstwirtschaft, Solarenergie und Windkraft, deren Wertschöpfung bisher nicht<br />
ausreichend realisiert wird. Während für Biomasse und Solarenergie ein regionaler Konsens<br />
weitgehend vorhanden ist, wurde dies für die Frage des Ausbaus der Windenergie bisher<br />
nicht erreicht. Offen ist allerdings die Frage des tatsächlich nutzbaren Biomassepotenzi<strong>als</strong><br />
der Region. Gleichzeitig sind, vor allem durch Kommunen, erste Aktivitäten im Bereich Energieeinsparung<br />
und effiziente Energienutzung zu verzeichnen, die allerdings noch deutlich<br />
an Breite gewinnen müssen.<br />
Ziel ist es, die Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien zu erhöhen und dadurch einen<br />
Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Schwerpunkt der Initiative gilt zunächst der energetischen<br />
Biomasse-Nutzung, da die Region <strong>Oberhessen</strong> hier über das größte Potenzial verfügt.<br />
In einem Biomasse-Netzwerk wird darüber hinaus durch Information, Abstimmung und<br />
Kooperation die Wertschöpfung gezielt ausgebaut und durch dezentrale Energieversorgungssysteme<br />
für Strom und Wärme in der Region verankert. Im Rahmen der Bündelung<br />
von verschiedenen Interessengruppen (durchgehend von der Erzeugungsstufe über Dienstleistungsunternehmen<br />
bis hin zum Endkunden) sollen gemeinsam Entwicklungsschwerpunkte<br />
und kooperative Projektansätze festgelegt und realisiert werden.<br />
Die Umsetzung der folgenden Teilziele soll die genannten Schwächen in Zukunft beheben:<br />
• Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Nutzungskonzepte für Nachwachsende<br />
Rohstoffe und Erneuerbare Energien<br />
• Intensivierung der bisherigen Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz<br />
Weitere Vernetzung bestehender Initiativen und Ausbau des Angebots<br />
Die Diskussionsprozesse im Rahmen der Erarbeitung des <strong>IREK</strong> haben ein sehr hohes Interesse<br />
der regionalen Akteure nach einer intensiven Vernetzung innerhalb sowie zwischen<br />
den einzelnen Handlungsfeldern deutlich werden lassen. Gerade wirtschaftlich relevante<br />
Aktivitäten sind oftm<strong>als</strong> handlungsfeldübergreifend angelegt.<br />
Mit diesen Entwicklungszielen und deren Teilzielen trägt die Region im Handlungsfeld Land-<br />
und Forstwirtschaft, Naturschutz, Erneuerbare Energien zur Umsetzung der für Hessen im<br />
EPLR festgelegten, folgenden schwerpunktspezifischen Zielen bei:<br />
Verbesserung der Produktivität/Rentabilität<br />
Verbesserung der Absatzmöglichkeiten und der Marktstruktur<br />
Verbesserung der Produktqualität<br />
Erhaltung und Förderung der Kulturlandschaft sowie der Biodiversität<br />
Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 52<br />
Erhaltung / Wiederherstellung des ländlichen Natur- und Kulturerbes<br />
Erhaltung / Verbesserung des Freizeit- und Erholungswertes des ländlichen Raums<br />
Verbesserung der Innovationskraft<br />
Verbesserung des Klimaschutzes<br />
2.3 Leitprojekte<br />
Die hier vorgestellten Leitprojekte sind für die Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie<br />
von maßgeblicher Bedeutung. Sie beinhalten umfangreiche, integriert angelegte und<br />
konzentrierte Maßnahmenbündel, die einen deutlichen Impuls für die Entwicklung der gesamten<br />
Region leisten.<br />
Die Leitprojekte wurden von der Lenkungsgruppe entwickelt und konzipiert und mit den Akteuren<br />
der Region auf einer Plenum-Veranstaltung in Form so genannter „Projektinseln“ ausführlich<br />
diskutiert. Sie wurden modifiziert und fanden dann Zustimmung. Die den Leitprojekten<br />
zugehörigen Teilprojekte wurden im Rahmen des Beteiligungsprozesses in den Arbeitsgruppen<br />
entwickelt und können unter Beachtung der entsprechenden Synergieeffekte mehreren<br />
strategischen Entwicklungszielen dienen.<br />
Gleichzeitig werden sich künftige Projekte an dem Rahmen und den Schwerpunkten orientieren,<br />
den die Leitprojekte vorgeben, und Ideen für weitere Projekte in diesen Handlungsfeldern<br />
anstoßen. Potenzielle Leitprojekte wie BIOREGIO Holz und GeoPark Vogelsberg stehen<br />
in den Startlöchern, bedürfen aber zunächst einer abgestimmten <strong>Konzept</strong>ionsphase. Die<br />
Akteure schätzen daher eine Bearbeitung <strong>als</strong> eigenständiges Leitprojekt zum Zeitpunkt der<br />
<strong>IREK</strong>-Erstellung <strong>als</strong> zu früh ein.<br />
Folgende Leitprojekte werden an dieser Stelle skizziert, zur Veranschaulichung sind die Teilprojekte<br />
und deren Pate bzw. Träger mit aufgeführt:<br />
1. Kompetenzen entwickeln durch Netzwerke und Qualifikation<br />
2. Marketing und Vermarktung in <strong>Oberhessen</strong><br />
3. Regionale Produkte für regionale Märkte<br />
4. <strong>Oberhessen</strong>-Valley<br />
5. Region der Kinder und Jugend<br />
6. <strong>Oberhessen</strong> macht mobil für Gemeinschaft<br />
7. Lebensqualität in Stadt und Land<br />
8. Vulkan und Geopark<br />
9. Erholung und Erlebniswelten rund um Mittelalter, Römer, Kelten<br />
10. Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong><br />
11. Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> erleben und erhalten
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 53<br />
2.3.1 Kompetenzen entwickeln durch Netzwerke und Qualifikation<br />
<strong>Oberhessen</strong> ist mit einem hohen Potenzial an Einrichtungen und engagierten Akteure ausgestattet.<br />
Diese sind jedoch noch nicht ausreichend vernetzt und aufeinander abgestimmt.<br />
Dabei erfordern der allgemein steigende Wettbewerbsdruck zwischen Regionen und die relativ<br />
periphere Lage <strong>Oberhessen</strong>s zum Rhein-Main-Gebiet, dass die Region ihre endogenen<br />
Potenziale konsequent nutzt. Dies gilt in besonderer Weise vor dem Hintergrund hoher Arbeitslosenzahlen<br />
im Bereich junger Menschen und Langzeitarbeitsloser.<br />
<strong>Oberhessen</strong> setzt aus oben genannten Gründen auf konkrete Projekte mit Kooperationscharakter<br />
zum konsequenten Wissens- und Erfahrungsaustausch. Darüber hinaus sollen für<br />
ausgewählte Zielgruppen (bspw. Jugendliche) und Themenbereiche Qualifikationsmodule<br />
entwickelt werden. Hierbei ist auf die praktische Anwendung und damit auf die Vernetzung<br />
mit dem Arbeitsmarkt zu achten. Mit diesen Maßnahmen sollen in <strong>Oberhessen</strong> qualifizierte<br />
Stellen in Handwerk, Mittelstand, Einzelhandel, Tourismus und Gastronomie geschaffen und<br />
erhalten werden und <strong>Oberhessen</strong> zur Kompetenzregion entwickelt werden.<br />
Bisherige strategisch wichtige Einzelprojekte zu diesem Leitprojekt:<br />
Titel<br />
Netzwerke<br />
Pate / Träger<br />
Damit es weiter geht - Unternehmensnachfolge / Existenzgründung Frau Gertz / FAB<br />
Business-to-Business-Messe Herr Agne / wfg<br />
Koordinierungsstelle für freiwilliges Engagement in <strong>Oberhessen</strong> Herr Krämer / Flüchtlingshilfe Wetterau<br />
Aufbau und Pflege eines Kompetenz-Netzwerkes für barrierefreie Wohnraumgestaltung Frau Mergner<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Interkommunale Zusammenarbeit Herr Hartmann / Herr Kling / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Schäfernetzwerk <strong>Oberhessen</strong><br />
Qualifizierung<br />
Herr Sperling / Wetteraukreis / Naturschutzfonds<br />
Wetterau e.V. / Schafhaltervereinigung<br />
Online-Weiterbildungsdatenbank Region <strong>Oberhessen</strong>/Wetterau Herr Agne / wfg / IHK / Quali-Off<br />
PC Ausbildung für jedes Alter Frau Mergner<br />
Einrichtung einer Schulversorgung und Cateringservice für Schulen, Kita’s, Kiga’s u.a. Frau Kaurisch / Wetteraukreis / BBW Hessen / IHK<br />
Gruppen<br />
Hessen / BS Nidda<br />
„Fit für die Region“<br />
Mobilitätstraining für Ausbildungs- und Arbeitssuchende<br />
Jutta Messerschmidt / JobKomm / IBS e.V.<br />
Qualifizierung von Gästeführer und Gastgebern, Kulisse: Naturraum Vogelsberg Frau Nebe / Region Vogelsberg Touristik GmbH<br />
Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley: Kompetenzcenter Regionalmanagement und Tourismuscoaching<br />
2.3.2 Marketing und Vermarktung in <strong>Oberhessen</strong><br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> hat sich vor allem durch die Arbeit des <strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong> in den<br />
letzten Jahren verstärkt eine eigene Identität aufgebaut. Ein fehlendes Kompetenzprofil und<br />
fehlende <strong>Konzept</strong>e in der Vermarktung erschweren jedoch noch die<br />
Identitätsstiftung und die Profilierung <strong>als</strong> Kompetenzregion. Derzeit wird<br />
die Region anhand von einzelnen ungelenkten Ideen und Visionen<br />
vermarktet und beworben. <strong>Das</strong> Internet ist <strong>als</strong> wichtiges Informationsmedium<br />
für das Außen- wie Innenmarketing sowie <strong>als</strong> Informations-<br />
und Vernetzungsmedium ausbaufähig.<br />
Um die Region in ihrem Wachstum und Identitätsfindungsprozess zu unterstützen, bedarf es<br />
eines einheitlichen Marketingkonzeptes für die einzelnen Bereiche Wirtschaft, Freizeit (unter<br />
besonderer Beachtung der Tourismus-Destination Vogelsberg) und Wohnen. Die derzeit<br />
fehlenden einheitlichen Marketingtools (vom Logo bis zum Briefpapier) müssen teilweise erst<br />
noch erstellt werden. Mittels eines Kompetenzprofils für <strong>Oberhessen</strong> sollen verschiedene<br />
Bausteine eines zielgerichteten Innen- und Außenmarketings entwickelt werden. Ein weite-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 54<br />
res Ziel ist der Aufbau abgestimmter regionaler Online- Informations- und Kommunikationsangebote<br />
für die Bewohner und Besucher der Region <strong>Oberhessen</strong>.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Aufbau einer Informationsbörse und –Datenbank „Wissen der Region“ Brigitte Mergner<br />
Gewerbedachverband Region <strong>Oberhessen</strong> Herr Agne / wfg<br />
Interaktive Karte Region Vogelsberg und angrenzende Gebiete Frau Nebe / Region Vogelsberg Touristik GmbH<br />
Interkommunale Gewerbeflächen Herr Agne / wfg<br />
Marketing für <strong>Oberhessen</strong> Herr Agne / wfg / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
<strong>Oberhessen</strong> - eine starke Region auch im Internet Herr Rühl / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Regionales Shopping-Portal <strong>Oberhessen</strong> / Wetterau Herr Agne / wfg<br />
Tourismus-GIS für die Region Vogelsberg-Wetterau Vogelsberg Touristik GmbH<br />
Zentrale Internet-Informationsplattform für <strong>Oberhessen</strong> Herr Agne / Herr Renner / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
2.3.3 Regionale Produkte für regionale Märkte<br />
Die großen Anstrengungen <strong>Oberhessen</strong>s im Bereich der Direktvermarktung regionaler Produkte<br />
zeigen, dass die Region sich zu großen Teilen über gesunde Produkte identifiziert<br />
(siehe regionales Image Kap. 1.6.4). Die Direktvermarkter haben jedoch die Schwierigkeit,<br />
neue Märkte zu erschließen, obwohl ein deutlich steigendes Interesse an Biolebensmitteln<br />
zu erkennen ist. Eine Schwäche der Region ist zudem die geringe Anzahl an Übernachtungsmöglichkeiten<br />
bei Direktvermarktern. Um die Absatzmöglichkeiten und damit die Einkünfte<br />
direktvermarktender Betriebe zu erhöhen, sollen neue Vermarktungsstrategien entwickelt<br />
und umgesetzt werden.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Aufsuchende Aktivierung innovativer Gründer/innen im Bereich der Vermarktung land- Frau Göbel / Erzeugergemeinschaft Wetterauer<br />
wirtschaftlicher Erzeugnisse entlang touristischer Routen<br />
Direktvermarkter / Wetteraukreis<br />
Region Direktvermarktungsjausestationen - Selbstbedienungskühlschränke entlang Frau Göbel / Erzeugergemeinschaft Wetterauer<br />
Vulkanrweg / Bonifatiusroute<br />
Direktvermarkter / Wetteraukreis<br />
Errichtung von Heuhotels oder Heubetten bei Direktvermarktungsbetrieben entlang Frau Göbel / Erzeugergemeinschaft Wetterauer<br />
Vulkanradweg / Bonifatiusroute<br />
Direktvermarkter / Wetteraukreis<br />
Den Kunden im Blick - Etablierung eines Zusammenschlusses von Gastronomen und<br />
Direktvermarktern in der Wetterau<br />
Frau Schirmer / Wetteraukreis<br />
Evaluierung der Vermarktungsstrategien von ökologisch wirtschaftenden Betrieben im Frau Kaurisch / Wetteraukreis / Bioland-, Deme-<br />
Wetteraukreis<br />
ter- und Naturlandverband Hessen<br />
Koordination des Marketingprojektes Landmarkt für den Vogelsbergbereich zur Vermarktung<br />
von regionalen Produkten in eine Lebensmittelhandelskette<br />
Frau Kaurisch / Wetteraukreis<br />
Mobiles Kochstudio - Gesunde Ernährung für wenig Geld und mit Produkten aus der<br />
Region<br />
Jugendhilfe Nidda<br />
Schafe am Vogelsberg Herr Sperling / Frau Bär / Herr Lind / Stadt<br />
Nidda „Runder Tisch Beweidung“<br />
2.3.4 <strong>Oberhessen</strong>-Valley<br />
Der Erfolg einer regionalen Entwicklung hängt immer auch<br />
von der Ausstrahlungskraft räumlicher Entwicklungskerne<br />
ab, durch den Agglomerationseffekte genutzt und Multiplikatoreffekte<br />
erzeugt werden. Als Standort für einen potenziellen<br />
Entwicklungskern eignet sich das ehemaligen Kur- und<br />
Klinikgelände in Ortenberg-Selters: <strong>Das</strong> ehemalige Badehaus<br />
mit Hallenschwimmbad, Turnhalle und Behandlungsräumen,<br />
eine große Parkanlage, ein Tennisplatz, sowie das<br />
Fachwerkhaus "Haus Berta", verschiedene Garagen und<br />
eine Zufahrtsstraße bilden ein reizvolles Ensemble; Ortenberg liegt zentral in der Entwicklungsregion<br />
<strong>Oberhessen</strong> unweit der bedeutenden Versorgungszentren Nidda und Büdingen;
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 55<br />
der Archäologische Park Glauberg sowie die Autobahnauffahrten zur A45 sind innerhalb von<br />
ca. 15 min. zu erreichen – womit eine gute Erreichbarkeit des Ballungsraumes Rhein-Main<br />
einhergeht.<br />
<strong>Das</strong> Leitprojekt trägt den Titel „<strong>Oberhessen</strong>-Valley“ und befasst sich schwerpunktmäßig mit<br />
Entwicklungsmöglichkeiten des Tourismus, bezieht aber auch andere Belange der Regionalentwicklung<br />
mit ein. Ausgehend vom unten dargestellten Maßnahmenbündel und dem baulichen<br />
Ensemble würde „<strong>Oberhessen</strong>-Valley“ <strong>als</strong> multifunktionale Einrichtung mehrere Zielgruppen<br />
ansprechen – ohne seine jeweils klare Aussage zu verlieren: Touristen und Aktivurlauber<br />
(Wanderer, Radfahrer, Nordic-Walker, Reiter), Tagungstouristen, Tagestouristen/Naherholungssuchende<br />
aus dem Ballungsraum, Schüler/Jugendliche (Klassenfahrten,<br />
Sportjugend, Feuerwehr etc), höhergebildete Kulturinteressierte (Spezialinteressen) sowie<br />
Einheimische aller Altersklassen (Lebensqualitätsverbesserung). Dabei orientiert sich das<br />
<strong>Konzept</strong> vor allem an folgenden Grundsätzen: Schaffung eines bedeutenden touristischen<br />
Anziehungspunktes mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten und Förderung der Regionalentwicklung<br />
durch exemplarisches Lernen und Erfahrungswissen.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Haus Bertha (Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley) Frau Noruzi-Shafei / FAB / Stadt Ortenberg<br />
Reit- und Therapiezentrum (Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley) Herr und Frau Frank<br />
Kompetenzcenter Regionalmanagement und Tourismuscoaching Frau Schirmer / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> / FAB<br />
Integrationsprojekt „Internationale Gärten in der Region <strong>Oberhessen</strong>“ Herr Krämer / Flüchtlingshilfe Wetterau<br />
Generationen übergreifender Spielplatz Frau Nitschke / RDW (Regionale Dienstleitungen<br />
Wetterau)<br />
Wald – Wasser – Entdeckungspfad Ortenberg Frau Nitschke / RDW<br />
Infozentrum „Naturraum Wetterau und Vogelsberg“ Herr Pfuhl / NABU / Hessischen Apfelwein- und<br />
Obstwiesenroute im Wetteraukreis e.V.<br />
Studie: Ansiedlung eines Familienferienparks –Center Parcs- in Ortenberg Frau Pfeiffer-Pantring / Stadt Ortenberg<br />
2.3.5 Region der Kinder und Jugend<br />
Aufgrund der angespannten Wirtschaftslage in der Region ist örtlich eine Verdichtung sozialer<br />
Problemlagen von Familien, Kindern und Jugendlichen zu beobachten. Dazu gehören<br />
Arbeitsstellenmangel, eine erhöhte Jugendarbeitslosigkeit und erhöhte Schulabbrecherquoten,<br />
womit die Gefahr des Attraktivitätsverlustes der Region und des weiteren Wegzugs insbesondere<br />
junger Menschen und Familien<br />
einhergeht. Gleichzeitig ist die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
außerordentlich reich an kindgerechten<br />
Lebensräumen und einer kinderfreundlichen Umwelt.<br />
Um <strong>Oberhessen</strong> <strong>als</strong> attraktive und zukunftsorientierte Region mit hoher Wohn- und Lebensqualität<br />
zu sichern bedarf es der Investitionen in Kinder und Jugend, denn sie stellen die Zukunft<br />
der Region dar. Zunächst wird eine dauerhafte organisatorische Verankerung bedarfsgerechter<br />
und fördernder Angebote für Kinder und Jugendliche angestrebt. Dazu werden die<br />
Potenziale der bisherigen Einrichtungen stark ausgebaut und neue Instrumente und Ansätze<br />
umgesetzt.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Abenteuer-/Wasserspielplatz Ortenberg-Selters Frau Schirmer / Stadt Ortenberg<br />
Aufbau einer mobilen Fachkräfte- und Elternschulung für Betreuungseinrichtungen und Frau Alker<br />
Schulen zur Verbesserung der Lernunterstützung für Kinder und Jugendliche<br />
Aufbau eines Präventionsbüros für Kinder, Jugendliche und Familien für Nidda und<br />
seine Stadtteile<br />
Frau Brückmann / Stadt Nidda<br />
Aufbau regelmäßiger Jugendarbeit für Mädchen in der Stadt Nidda Herr Lichert / Stadt Nidda<br />
Aufbau und Pflege eines Online-Forums des Kinder- und Jugendnetzwerkes Nidda Herr Appel / KJNWN / Diakonisches Werk
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 56<br />
Aufbau weiterer kommunaler Kinder- und Jugendnetzwerke in der Region <strong>Oberhessen</strong> Frau Mertzlin / Wetteraukreis<br />
Ausbau des erlebnispädagogischen Angebots für Kinder und Jugendliche in der Stadt Herr Lichert / Stadt Nidda<br />
Nidda<br />
Durch ansprechende Corporate Identity Partner gewinnen und Hilfsangebote bekannt Frau Zimmer / KJNWN<br />
machen<br />
Erstellung und Pflege eines „Wegweisers Kinder- und Jugendhilfe“ für die Region Nidda Frau Mertzlin / KJNWN<br />
Erweiterung der Medienkompetenz bei Schülerinnen /Schülern und Eltern zur Abwehr Frau Zimmer / KJNWN<br />
von Gefahren im Internet und in der Handynutzung<br />
Geschäfts- und Anlaufstelle zur dauerhaften Verankerung des Kinder- und Jugend- Herr Appel / Diakonisches Werk Nidda<br />
netzwerkes Nidda in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Integration von Kindern aus sozial benachteiligten Familien in das Angebot „Kinderpla- Herr Lichert / Stadt Nidda<br />
net“ der Jugendpflege der Stadt Nidda<br />
Jugendbegegnungsstätte Burg Lißberg Herr Steiper / Stadt Ortenberg<br />
Kinder gestalten Zukunft: Entwicklung von Natur-Erlebnis-Räumen mit Nutzerbeteili- Frau Dernbach<br />
gung planen und bauen<br />
Koordinierte Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten zur besseren <strong>Verein</strong>- Frau Mertzlin / Wetteraukreis<br />
barkeit von Familie und Beruf<br />
<strong>Oberhessen</strong> kids and teens interaktiv Frau Noruzi-Shafei / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Sanierung und Erweiterung der Skateanlage/Skateplatz in Nidda zur Verbesserung des Herr Lichert / Stadt Nidda<br />
Freizeitangebotes für Kinder und Jugendliche<br />
Schulsozialarbeit an der Otto-Dönges-Schule Frau Zimmer / Förderverein Otto-Dönges-Schule /<br />
Stadt Nidda<br />
Soziale Gruppenarbeit im Rahmen des Ganztagsangebots an der Otto-Dönges-Schule Frau Zimmer / Förderverein Otto-Dönges-Schule /<br />
Stadt Nidda<br />
Wissen macht Freude Frau Mache<br />
2.3.6 <strong>Oberhessen</strong> macht mobil für Gemeinschaft<br />
Tiefgreifende Veränderungen in sozialen und demographischen Strukturen des ländlichen<br />
Raums führen zu Umbrüchen. Auch <strong>Oberhessen</strong> steht einem wachsenden Anteil älterer und<br />
tendenziell immobiler Menschen gegenüber. Dies gilt insbesondere in ohnehin kleineren und<br />
peripheren Ortsteilen, die gleichzeitig einen Verlust an Versorgungseinrichtungen beklagen.<br />
Zudem stellt sich die Frage, wie dem „Wegbrechen“ der stark ausgeprägten <strong>Verein</strong>sstrukturen<br />
zu begegnen ist, einem „Motor“ für die kulturelle Identität der Menschen in der Region.<br />
Da die Beantwortung der auftretenden Fragen meist eines innovativen, integrativen Ansatzes<br />
vieler Akteure und Bevölkerungsgruppen bedarf, soll zunächst die professionelle und nachbarschaftliche<br />
Zusammenarbeit gestärkt werden. Die Bildung einer regionale Identität und<br />
eines Heimatbewusstseins ist hier von Bedeutung. Darüber hinaus werden neue <strong>Konzept</strong>e<br />
entwickelt, die etwa der Betreuung von Pflegebedürftigen und der Integration aller Bevölkerungsgruppen<br />
dienen, dem Bedarf gerecht werden und finanzierbar sind.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Aufbau einer Koordinierungsstelle „Wohnen und selbständiges Leben im Alter“ im<br />
ländlicher Raum <strong>Oberhessen</strong><br />
Frau Geideck<br />
Erstellung eines Sportentwicklungsplanes für die Region Wetterau Herr Alber / Sportkreis Wetterau<br />
Förderung von generationenübergreifendem, gemeinschaftlichem Wohnen Frau Mergner<br />
Gemeinsames Wohnen für Ältere Frau Mergner<br />
Integration von dementen Menschen ins dörfliche Wohnumfeld Frau Mergner<br />
KUK (Kunst und Kultur) am Vogelsberg Frau Schirmer / Wetteraukreis<br />
Kunst in Kirchen Brigitte Schäfer / evang. Dekanat Wetterau<br />
Mobilitätsberatung für den Raum Büdingen Frau Ruppel / VGO / Beschäftigungsgesellschaft<br />
Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley: Generationen übergreifender Spielplatz; Haus Bertha (Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley); Integrationsprojekt<br />
„Internationale Gärten in der Region <strong>Oberhessen</strong>“; Reit- und Therapiezentrum (Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley)
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 57<br />
2.3.7 Lebensqualität in Stadt und Land<br />
Soziale und wirtschaftliche Umbrüche führen vor allem in den kleinen Ortschaften der Region<br />
zunehmend zur Entleerung von Ortskernen und dem Brachfallen von alter Bausubstanz. Ein<br />
besonderes Problem stellen die großen, ehemalig landwirtschaftlich genutzten Hofreiten dar.<br />
Doch auch weitere Infrastruktureinrichtungen wie der ÖPNV, die ortsnahe Versorgung mit<br />
Lebensmitteln und der Zugang zu Freizeiteinrichtungen stellen wichtige Bestandteile der<br />
Lebensqualität dar.<br />
Durch zielgerichtete Maßnahmen soll die Lebensqualität erhalten und weiter ausgebaut werden.<br />
Dazu werden <strong>Konzept</strong>e für Mobilität, Nahversorgung, Leerstand, etc. entwickelt, wichtige<br />
bestehende Einrichtungen erhalten und neue, den veränderten Rahmenbedingungen<br />
angepasste Angebote geschaffen.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Betrieb eines Dorfladens in Wallernhausen/Nidda Herr Wolf / Diakonie Wetterau<br />
Errichtung eines interkommunalen Kultur- und Kommunikationszentrums - Sanierung Herr Kling / Gmd. Kefenrod<br />
und Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus des Ortsteiles Kefenrod- Burgbracht<br />
Erstellung von Park & Rideplätzen mit verschließbaren Boxen für Zweiradfahrzeuge Herr Lorch / VGO<br />
Fachgerechte Sanierung im Bestand Herr Schwalm<br />
Kommunales Entwicklungskonzept Gemeinde Limeshain Herr Ludwig / Gmd. Limeshain<br />
Kommunen fragen – Bürger antworten Herr Agne<br />
Modellkommune Flächenmanagement Echzell Frau Schirmer / Gemeinde Echzell<br />
Nutzungskonzept Kurmittelhaus Bad Salzhausen Frau Kohlbecher / Stadt Nidda<br />
Sanierung und Modernisierung des Hallenbades der Stadt Gedern Wirtschaftliche Betriebe der Stadt Gedern<br />
Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley: Generationen übergreifender Spielplatz; Haus Bertha (Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley); Integrationsprojekt<br />
„Internationale Gärten in der Region <strong>Oberhessen</strong>“; Reit- und Therapiezentrum (Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley)<br />
2.3.8 Vulkan und Geopark<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> hat große Anteile an der Destination und am Naturraum<br />
Vogelsberg. Die möglichen, weiter zu entwickelnden touristischen<br />
Themen wie Aktivtourismus (Wandern und Radwandern) sind jedoch kein<br />
Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Mittelgebirgsdestinationen. Die<br />
Besonderheit der Destination Vogelsberg, die Vulkan-Thematik, wird in der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> noch nicht ausreichend dargestellt.<br />
Daher sollen die Kernkompetenzen der Destination Vogelsberg konsequent<br />
übernommen werden; insbesondere die Vulkan-Thematik. Gemeinsam mit<br />
dem Kern der Destination Vogelsberg, dem Vogelsbergkreis, soll ein Geopark entwickelt<br />
werden, der <strong>als</strong> Alleinstellungsmerkmal fungiert und andere Projekte integriert. Wichtige<br />
Bausteine dieser Entwicklung sollen ausgewählte Geotope und eine Vulkanstrasse „Via Vulkania“<br />
sein. Dabei ist die Infrastruktur auszubauen und extern mit den überregionalen Infrastrukturen<br />
wie Wander- und Radwanderwegen zu verknüpfen. Ferner sollen Unterkünfte und<br />
Attraktionspunkte punktuell entwickelt werden.<br />
Titel Pate / Träger<br />
„Castellum Flamma“ im Schloss Gedern Frau Schultz / Stadt Gedern<br />
Entwicklung und touristische Aufbereitung der Salz-Standorte insbesondere Stadt Nidda<br />
des Standortes Bad Salzhausen<br />
Inwertsetzung von Geotopen Frau Nebe / Wetteraukreis und Vogelsbergkreis<br />
<strong>Konzept</strong>entwicklung und Machbarkeitsstudie Geopark Vogelsberg Frau Schirmer / Wetteraukreis und Vogelsbergkreis<br />
Herr Domes Regionalkonferenz Kultur, Tourismus und<br />
Freizeit<br />
Via Vulkania Frau Schirmer / Herr Domes<br />
Wetteraukreis und Vogelsbergkreis
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 58<br />
2.3.9 Erholung und Erlebniswelten rund um Mittelalter, Römer, Kelten<br />
Einige der Kommunen der Region <strong>Oberhessen</strong> liegen am Rand der Destination Vogelsberg.<br />
Während mögliche touristische Themen wie Aktivtourismus kein Alleinstellungsmerkmal<br />
darstellen, fällt eine vollständige Identifikation mit der<br />
Vulkan-Thematik schwer. Eine Chance bietet die Herausstellung der historischen<br />
Besonderheiten, bspw. des Römerlagers nahe Echzell, des<br />
fürstlichen Keltengrabes in Glauburg oder auch der mittelalterlichen<br />
Stadtensembles in Altenstadt, Büdingen und Ortenberg.<br />
Die historischen Themen (Römer, Kelten und die Spuren des Mittelalters)<br />
sollen zu Kernkompetenzen <strong>Oberhessen</strong>s entwickelt werden. Dabei gilt<br />
es, Angebote zu professionalisieren und passende Infrastrukturen auszubauen.<br />
Grundlegend ist die Stärkung der externen und internen Kooperation, was durch die<br />
Schaffung einer touristischen Arbeitsgemeinschaft geschehen soll.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Ausschilderungskonzept Frau Nebe / Wetteraukreis, Vogelsbergkreis, Kreis Gießen<br />
Aussichtsturm im Niddatal Frau Pfannkuche / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Barrierefreier Limes VDK Kommunen / Kirchen / AWO etc.<br />
Beobachtungs- und Aussichtspunkte in <strong>Oberhessen</strong> Frau Pfannkuche / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Den Limes erfahren! Entwicklung des Limes-Radweges: Qualifizierung und<br />
Vermarktung (Übergreifendes Projekt: Antragstellung in Region <strong>Oberhessen</strong><br />
und Kreis Giessen)<br />
Frau Bär / Stadt Nidda<br />
Die kaiserliche Wetterau unter den Staufern - hochmittelalterliche Stützpunk- Herr Luh / <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> / Büdinger Geschichtsverein<br />
te<br />
Aufbau des Keltenwelt-Gartens im Archäologischen Park Glauberg – der<br />
Garten erwacht zum Leben<br />
Herr Domes / Archäologischer Park Glauberg gGmbH<br />
Erlebnisgastronomie am Waldschwimmbad Frau Pfannkuche / Gemeinde Hirzenhain<br />
Erweiterung Modellbahnhof Stockheim Herr Koch / Herr Steinke / Modellbahnhof Stockheim GbR<br />
Nidda-Radweg von der Quelle bis zur Mündung Kommunen / Kreise / Zweckverbände<br />
Mountainbiking- und Nordic-Walking-Park Ortenberg Herr Steiper / Stadt Ortenberg<br />
Open-Air-Bühne, Open-Air-Kino, Unterkünfte Neumühle Herr Martini<br />
Rad- und Wanderweg "Seemenschleife" Frau Schultz / Städte Gedern & Büdingen / Gmd Kefenrod<br />
TAG / Archäologie-Landschaft Wetterau (ALW) Herr Domes, Kreismanagement Wetteraukreis<br />
Wetteraulimes - das UNESCO-Welterbe zu Fuß und auf dem Rad Herr Dr. Johannes Fertig und Herr Dr. Jörg Lindenthal<br />
Wetteraukreis FD 4.1<br />
2.3.10 Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong><br />
Die Region verfügt über eine gute Biomassenproduktion. Hierzu zählen Ackerflächen auf<br />
Gunststandorten, bisher weitgehend ungenutzte Potenziale im Bereich Viehhaltung und<br />
Strohverwertung sowie ein nur teilweise genutztes Energieholzangebot.<br />
Es besteht in der Region keine Möglichkeit, Holzhackspäne<br />
zu produzieren und zu lagern. Als vorhandene Strukturen<br />
sind in der Region „BIOREGIO Holz Wetterau und Vogelsberg“<br />
sowie das „Biomassebündnis Wetterau“ vorhanden.<br />
Vorgesehen ist die Ermittlung und Lokalisierung des wirtschaftlich<br />
nutzbaren Biomasse-Potenzi<strong>als</strong> und des Potenzialbedarfs sowie<br />
die Umsetzung von Musterprojekten zum Anbau, der Aufarbeitung und Verwertung von<br />
Nachwachsenden Rohstoffen (NaWaRo).<br />
Titel Pate / Träger<br />
Errichtung eines Bioenergiezentrums Gemeinde Altenstadt / OVAG / Landwirte<br />
Güllelagerbörse Zusammenschluss mehrerer Landwirte<br />
Energieeffizienzforum <strong>Oberhessen</strong> Herr Weber / Ing-Büro Weber
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 59<br />
Energiegetreide-Heizung Herr Thomas Lupp<br />
Holzhackschnitzel-Erzeugungsanlage Herr Medebach / Behindertenhilfe Wetteraukreis<br />
Machbarkeitsstudie Biogas Zusammenschluss mehrerer Landwirte / Biomasse Bündnis<br />
Wetterau<br />
Machbarkeitsstudie Gemeinschaftsanlage für die thermische Verwertung Frau Berndt / Kommune/Industriebetrieb mit Wärmebedarf /<br />
von Stroh<br />
Zusammenschluss mehrerer Landwirte<br />
Umsetzungskonzept zum Anbau schnellwachsender Hölzer Frau Berndt / BIOREGIO Holz<br />
2.3.11 Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> erleben und erhalten<br />
Die Region verfügt über ein hohes Landschaftsinventar und Artenpotenzial. Die Änderungen<br />
der landwirtschaftlichen Nutzung führt zu Problemen beim Erhalt von wertvollen Kulturlandschaftstypen<br />
(v.a. Streuobstwiesen und Magerrasen). Als ballungsraumnahe<br />
Erholungsregion ist eine hohe Inanspruchnahme für Naherholung<br />
und Tourismus zu verzeichnen, der jedoch eine nicht ausreichende Besucherlenkung<br />
und Information über die hiesige Natur- und Kulturlandschaft<br />
gegenüberstehen.<br />
Die Inhalte des Leitprojektes umfassen Nutzungskonzepte für wertvolle<br />
Kulturlandschaftstypen und Ungunststandorte, bei denen auch die energetische<br />
Nutzung geprüft werden soll. Daneben ist der Ausbau des vorhandenen<br />
Bildungs- und Informationsangebotes für Bewohner der Region und Touristen<br />
vorgesehen.<br />
Titel Pate / Träger<br />
Büdinger Natur-, Lehr- & ErholungsWald (BüNLEW) Frau Georg-Norgall / Stadt Büdingen / Förderverein<br />
Wildpark e.V.<br />
Heckenpflege durch energetische Nutzung Frau Bär / Stadt Nidda<br />
Lehr- und Schulbauernhofprojekt Frau Kaurisch / Wetteraukreis<br />
Lehrbauernhof für Auszubildende, seelisch belastete und erkrankte Jugendliche und Frau Kaurisch / Wetteraukreis<br />
junge Erwachsene<br />
Modellhafte Besucherlenkung und -information sowie touristische Erschließung einer Frau Heckert / Zweckverband Vulkanradweg<br />
herausragenden Flusslandschaft am Vulkanradweg im mittleren Niddertal zwischen<br />
Ortenberg und Glauburg unter Einbeziehung der schulischen Umweltbildung<br />
OHA! Der <strong>Oberhessen</strong>apfel. <strong>Das</strong> Streuobstprojekt für <strong>Oberhessen</strong>. Frau Heckert, Frau Sperling, Frau Dehnert /<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> / Naturschutzfonds Wetterau<br />
Regionalmanagement Magerrasen und Heiden in <strong>Oberhessen</strong> Herr Sperling / Wetteraukreis<br />
Wetterauer Seenplatte Gemeinde Echzell<br />
Bestandteil <strong>Oberhessen</strong>-Valley: Infozentrum „Naturraum Wetterau und Vogelsberg“; Wald – Wasser – Entdeckungspfad Ortenberg<br />
2.4 Begründung des Maßnahmeneinsatzes<br />
Aus den oben dargestellten Leitprojekten zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie in der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> – und deren Teilprojekten – ergibt sich ein entsprechender Einsatz von<br />
Fördermaßnahmen. <strong>Das</strong> Maßnahmenspektrum entspricht den Finanzierungsquellen der<br />
Förderinstrumente ELER, EFRE und ESF. Die Leitprojekte verteilen sich vor dem Hintergrund<br />
ihrer unterschiedlichen Zielsetzung auf unterschiedliche Fördertatbestände der eben<br />
genannten Programme.<br />
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über den Maßnahmeneinsatz in den Leitprojekten.<br />
Die Begründung des Maßnahmeneinsatzes liegt letztendlich in den Teilprojekten, die<br />
von den Akteuren im Rahmen des Beteiligungsprozesses zur Umsetzung der Leitprojekte<br />
entwickelt wurden. Eine ausführlichere Begründung des Maßnahmeneinsatzes erfolgt auch<br />
in den Erläuterungen der Maßnahmen in Kapitel 3.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 60<br />
Tabelle 16: Maßnahmeneinsatz in den Leitprojekten<br />
Leitprojekt Art der Maßnahme /<br />
Programme<br />
1) Kompetenzen ELER Codes: 311 C, 312 A2,<br />
entwickeln durch<br />
312 A3, 321 A1, 321<br />
Netzwerke und<br />
A2, 331 A3<br />
Qualifikation EFRE Prioritätsachsen 1 & 2<br />
ESF EU-Code 73 (SP B)<br />
2) Marketing und<br />
Vermarktung in<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
3) Regionale<br />
Produkte für<br />
regionale Märkte<br />
4) <strong>Oberhessen</strong>-<br />
Valley<br />
5) Region der<br />
Kinder und<br />
Jugend<br />
5) <strong>Oberhessen</strong><br />
macht mobil für<br />
Gemeinschaft<br />
6) Lebensqualität<br />
in Stadt und<br />
Land<br />
7) Vulkan und<br />
Geopark<br />
ELER Codes: 312 A2, 313 A3,<br />
321 A1<br />
EFRE Prioritätsachse 3<br />
ELER Codes: 311 B, 321 A2,<br />
321 A3<br />
ELER Codes: 322 A2, 322<br />
A4, 322 A6, 323 A1,<br />
341 (3)<br />
EFRE Prioritätsachse 3<br />
ELER Codes: 321 A1, 321<br />
A2, 322 A2, 322 A4<br />
EFRE<br />
ESF EU-Code 73 (SP B)<br />
EU-Code 74 (SP B)<br />
EU-Code 69 (SP C)<br />
ELER Codes: 321 A1, 321<br />
A3<br />
ELER Codes: 313 A1, 312<br />
A2, 322 A1, 322 A2,<br />
322 A4, 322 A5, 323<br />
A1<br />
ELER Codes: 313 A1, 322<br />
A4, 323 A1<br />
EFRE Prioritätsachse 3<br />
Begründung<br />
Die Entwicklung von Kompetenzen in der Region <strong>Oberhessen</strong> erfordert einen<br />
breiten Maßnahmeneinsatz. Der Erwerb von Kompetenzen ist die Grundlage<br />
für die Region <strong>Oberhessen</strong>, mittelfristig aus eigener Kraft ihre Ziele zu erreichen.<br />
Mit dem Leitprojekt ist die Förderung neuer und innovativer Einrichtungen<br />
und von Netzwerken im Bereich der Wirtschaft verbunden sowie gezielte<br />
Qualifizierungsmaßahmen etwa im Tourismus oder der Regionalentwicklung<br />
und dem Projektmanagement; ferner sind Maßnahmen für die Integration<br />
benachteiligter Bevölkerungsgruppen in den Arbeitsmarkt geplant.<br />
Die Entwicklung von regionalen Marketingkonzepten wird über den EFRE-<br />
Fonds finanziert. Daneben gibt es eine Reihe von Informations- und Kommunikationseinrichtungen,<br />
die in der Region umgesetzt werden sollen. Dies sind vor<br />
allem Internet-Portale, die entweder nach innen gerichtet sind und der Grundversorgung<br />
der Bevölkerung mit Dienstleistungen oder im Außenmarketing etwa<br />
der Förderung des Fremdenverkehrs dienen.<br />
Die Vermarktung regionaler Produkte bedient sich vor allem Maßnahmen, die<br />
durch Direktvermarktung oder landtouristische Investitionen ein Zusatzeinkommen<br />
für landwirtschaftliche Betriebe generieren sollen. Dazu sind begleitend<br />
neue Einrichtungen für eine bessere Versorgung und die Erstellung von<br />
Vermarktungskonzeptionen nötig.<br />
<strong>Das</strong> Leitprojekt „<strong>Oberhessen</strong>-Valley“ besteht zum einen in der Erhaltung, der<br />
Nutzung und dem Ausbau erhaltenswerter Gebäude, die einem für das Projektziel<br />
geeigneten baulichen Ensemble angehören. Daher der vorwiegende<br />
Rückgriff auf Maßnahmen der Dorferneuerung. Der multifunktionale Ansatz<br />
sieht daneben die Ergänzung um touristische Angebote vor, die vorwiegend<br />
der Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes dienen.<br />
<strong>Das</strong> Leitprojekt Region der „Kinder und Jugend“ verfolgt Ziele, die zu großen<br />
teilen vom ESF abgebildet werden. Dazu gehören: Verringerung der Zahl der<br />
Schulabbrecher, verstärkte Teilnahme an der allgemeinen und beruflichen<br />
Bildung während des gesamten Lebens, Entwicklung des Humanpotenzi<strong>als</strong><br />
oder auch Erleichterung des Zugangs zu Kinderbetreuung und Betreuungsmaßnahmen<br />
für abhängige Personen. Die Umsetzung bedarf der Entwicklung<br />
von <strong>Konzept</strong>en und der Errichtung von am Gemeinwohl orientierten Einrichtungen.<br />
Dies entspricht den Förderzielen des ELER.<br />
Mit diesem Leitprojekt stellt sich <strong>Oberhessen</strong> vor allem den Anforderungen von<br />
sozialen Umbrüchen im ländlichen Raum in Verbindung mit dem demographischen<br />
Wandel. Beispielweise sollen in der Betreuung und Integration älterer<br />
Menschen neue Wege gegangen werden. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt neben<br />
dem Aufbau einer Einrichtung zunächst die Erstellung von <strong>Konzept</strong>en.<br />
Die Erhaltung der Lebensqualität in <strong>Oberhessen</strong> erfordert Maßnahmen aus der<br />
Dorferneuerung, denen oftm<strong>als</strong> <strong>Konzept</strong>entwicklungen vorausgehen. Als<br />
Beitrag zur Lebensqualität wird auch die Erhaltung des ländlichen Erbes gesehen,<br />
die Identität steigernd wirkt und auch der Förderung des Fremdenverkehrs<br />
dienlich sein soll. Eine weitere Maßnahme fördert Einrichtungen zur<br />
regionalen Versorgung.<br />
Dieses Leitprojekt entspricht den ELER- und EFRE-Maßnahmen zur Förderung<br />
des Fremdenverkehrs. Bei je einem Teilprojekt wird eine Dorferneuerungsmaßnahme<br />
und eine Dienstleistung (Evaluierung) herangezogen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 61<br />
8) Erholungs-<br />
und Erlebniswelten<br />
rund um<br />
Mittelalter, Römer,<br />
Kelten<br />
9) Erneuerbare<br />
Energien und<br />
Energieeffizienz<br />
in <strong>Oberhessen</strong><br />
10) Kulturlandschaft<br />
in <strong>Oberhessen</strong><br />
erleben<br />
ELER Codes: 313 A1, 313<br />
A3, 322 A6<br />
EFRE Prioritätsachse 3<br />
ELER Codes: 312 A2, 312<br />
A3, 321 A1, 321 A3,<br />
321 B4<br />
ELER Codes: 313 A1, 321<br />
A1, 321 A2, 321 A3,<br />
323 A1<br />
und erhalten ESF EU-Code 71 (SP C)<br />
Dieses Leitprojekt entspricht den ELER- und EFRE-Maßnahmen zur Förderung<br />
des Fremdenverkehrs. Bei einem Teilprojekt wird eine Dorferneuerungsmaßnahme<br />
herangezogen.<br />
Zur Steigerung des Einsatzes Erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz<br />
werden ELER-Maßnahmen eingesetzt, die Investitionen zur Verbesserung der<br />
regionalen Versorgung mit im ländlichen Raum erzeugter Energie aus Biorohstoffen,<br />
betriebliche Investitionen zur Versorgung regionaler Märkte ermöglichen<br />
sowie die Diversifizierung landwirtschaftlicher Betriebe fördern<br />
Dieses Leitprojekt greift auf unterschiedliche Maßnahmen zurück, die zur<br />
Erlebbarmachung und Erhaltung der Kulturlandschaft dienen. Dies sind kleine<br />
Infrastrukturmaßnahmen in Verbindung mit der Förderung des Fremdenverkehrs<br />
oder zur Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Erbes. Auch ist die<br />
Entwicklung von <strong>Konzept</strong>en nötig, die zu weiteren investiven Maßnahmen<br />
führen wird. Zudem werden Maßnahmen eingesetzt, mit denen Einrichtungen –<br />
gemeinwohlorientiert oder zur regionalen Versorgung – gefördert werden.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 62<br />
3 Maßnahmen<br />
Im Folgenden werden die Maßnahmen dargestellt, mit deren Hilfe die Region Ihre Entwicklungsstrategie<br />
umsetzen wird. Zur Erläuterung der Maßnahmen erfolgt zunächst die Darstellung<br />
der spezifischen Problemlage (Ausgangslage) und der sich daraus ergebenden Ziele<br />
und Strategien. Diese werden bei denjenigen Maßnahmen, wo dies erforderlich erscheint,<br />
mit operationellen Zielen konkretisiert. Die mit (L) gekennzeichneten LEADER-Maßnahmen<br />
werden mit Indikatoren versehen. Die aufgeführten Einzelmaßnahmen (Projekte) dienen der<br />
Präzisierung und Veranschaulichung der Maßnahmen.<br />
3.1 Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft<br />
3.1.1 Modernisierung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe (Code-Nr. 121)<br />
Problemlage<br />
Hinsichtlich zukünftiger Anforderungen an die Landwirtschaft und deren Güter besteht<br />
bei vielen Betrieben in <strong>Oberhessen</strong> Modernisierungsbedarf, damit sich die bestehenden<br />
landwirtschaftlichen Betriebe trotz der Globalisierung und den gestiegenen Ansprüchen<br />
hinsichtlich einer nachhaltigen Landnutzung behaupten können.<br />
Ziele/Strategie<br />
Es gilt die Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe durch Informationsprojekte<br />
und Netzwerkbildung anzustoßen. Einzelprojekte, die dem Ziel der Betriebsmodernisierung<br />
entsprechen, sind anderen Förderziffern des EPLR zugeordnet (s. Kap. 3.4.1),<br />
da es sich dabei nicht um einzelbetriebliche Vorhaben handelt. Ein Beispiel hierfür<br />
stellt der Vorschlag einer betriebsübergreifenden Güllelagerbörse dar, die einen Beitrag<br />
zur Verringerung des Arbeitseinsatzes, eine effizientere Auslastung der bestehenden<br />
Lagerstätten sowie eine positive Umweltwirkung durch bessere Handhabung<br />
von tierischen Exkrementen leisten soll.<br />
Operationelle Ziele<br />
Operationale Ziele können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden.<br />
3.1.2 Erhöhung der Wertschöpfung land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse (Code-Nr.<br />
123)<br />
Problemlage<br />
In <strong>Oberhessen</strong> kommt der Direktvermarktung eine hohe Bedeutung zu. Seitens der<br />
Verbraucher besteht ein wachsendes Interesse an regionalen Produkten. Zudem besteht<br />
gerade durch die Nähe zu den Zentren und Bauernmärkten in Butzbach, Bad<br />
Nauheim, Rosbach v.d. Höhe, Bad Vilbel und Frankfurt ein hohes Absatzpotential. Als<br />
Zusammenschluss der regionalen Direktvermarkter existiert der <strong>Verein</strong> Wetterauer<br />
Direktvermarkter, der allerdings noch kein gemeinsames <strong>Konzept</strong> für die Vermarktung<br />
vorlegen konnte. Ein Problem ist es, neue Direktvermarktungsmärkte zu erschließen.<br />
Ziele/Strategie<br />
Für die Region <strong>Oberhessen</strong> soll ein zielgerichtetes <strong>Konzept</strong> für ein Innen- und Außenmarketing<br />
entwickelt werden. Weiterhin ist die Entwicklung neuer Vermarktungsstrategien<br />
in Planung. Die Direktvermarktung soll stärker mit bestehenden touristischen<br />
Angeboten in der Region kooperieren. Darüber hinaus sollen touristische Angebote<br />
bei Direktvermarktern initiiert werden.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 63<br />
Zur Erreichung dieser Ziele sollen zukünftig Einzelprojekte zur EPLR-Maßnahme 123<br />
umgesetzt werden. Zum Zeitpunkt des <strong>IREK</strong> waren diese Einzelprojekte noch nicht<br />
umsetzungsbereit. Aufbauend auf der <strong>Konzept</strong>entwicklung für Direktvermarktungsprojekte<br />
erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt der Abruf der investiven Maßnahme.<br />
▪ Den Kunden im Blick – Etablierung eines Zusammenschlusses von Gastronomen und Direktvermarktern<br />
in <strong>Oberhessen</strong> und der Wetterau<br />
▪ Evaluierung der Vermarktungsstrategien von ökologisch wirtschaftenden Betrieben im Wetteraukreis<br />
▪ Koordination des Marketingprojektes Landmarkt für den Vogelsbergbereich zur Vermarktung von<br />
regionalen Produkten in einer Lebensmittelhandelskette<br />
▪ Bauernhofcafés bei Direktvermarktern entlang des Vulkanradwegs / Bonifatiusroute<br />
▪ Direktvermarktungsjausestationen und Selbstbedienungskühlschränke entlang des Vulkanradwegs /<br />
Bonifatiusroute<br />
▪ OHA – Der <strong>Oberhessen</strong>apfel<br />
▪ Schafe am Vulkan<br />
Operationelle Ziele<br />
Umsetzung von min. 8 Wertschöpfungs- und Direktvermarktungsprojekten in <strong>Oberhessen</strong><br />
3.1.3 Flurneuordnung (Code-Nr. 125)<br />
Von den Landwirten werden zurzeit keine weiteren Flurneuordnungsverfahren mit reinen<br />
Bodenordnungsmaßnahmen gewünscht. Im Zuge von Straßenbaumaßnahmen und Ortsumgehungen<br />
u.a. in Büdingen-Büches werden jedoch sog. Zweckverfahren nach § 87 FlurbereinigungsG<br />
zum Tragen kommen.<br />
3.2 Umweltsituation und Landnutzung<br />
3.2.1 Klimaschutzmaßnahmen<br />
An dieser Stelle werden keine spezifischen Aussagen zu Klimaschutzmaßnahmen getroffen.<br />
Diejenigen Ziele, Strategie und Maßnahmen aus dem <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> mit positiven Wirkungen<br />
auf den Klimaschutz werden in den folgenden Kapiteln beschrieben: 3.3.1.2.,<br />
3.3.3.1., 3.3.3.2., 3.3.3.3., 3.3.5.1.<br />
3.2.2 Regional bedeutsame Maßnahmen im Zusammenhang mit Schutzgebieten, Gewässer-<br />
und Auenentwicklung, Lösung von Landnutzungskonflikten<br />
Die hierzu gehörigen Ziele, Strategien und Maßnahmen aus dem <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> werden<br />
in folgenden Kapiteln beschrieben: 3.1.3., 3.2.3., 3.4.4.<br />
3.2.3 Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung land- und forstwirtschaftlicher<br />
Fläche<br />
Problemlage<br />
Für die Region charakteristische Kulturlandschaftsformen haben sich überwiegend auf<br />
sog. Ungunststandorten ausgeprägt. Erhalt und Pflege stellen eine wachsende Herausforderung<br />
dar, vereinzelte Projekte sind hierbei wenig zielführend. Es besteht der<br />
Bedarf eines gemeindeübergreifenden Vorgehens.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 64<br />
Ziele/Strategie<br />
Typische Landschaftselemente sollen durch eine geeignete Nutzung erhalten werden,<br />
bspw. durch einen Managementplan für Magerrasen und Heiden oder die energetische<br />
Nutzung der nicht landwirtschaftlich verwertbaren Aufwüchse von Grünlandstandorten<br />
etc. Des Weiteren soll eine Direktvermarktung der erzeugten Produkte<br />
eine weitere Einkommensquelle darstellen.<br />
Die hier dargestellte Maßnahme dient zum Teil auch dem Klimaschutz, der Förderung<br />
der energetischen Nutzung von Biomasse sowie der Erhöhung der Wertschöpfung.<br />
Da es sich bei den entsprechenden Einzelprojekten nicht um einzelbetriebliche Förderungen<br />
handelt, wurden sie anderen Förderziffern des EPLR zugeordnet.<br />
Operationelle Ziele<br />
Initiierung von Pflege- und Beweidungskonzepten für typische Kulturlandschaftsformen<br />
in <strong>Oberhessen</strong><br />
Initiierung der energetischen Nutzung des Grünlandaufwuchses und des Entbuschungsmateri<strong>als</strong><br />
3.2.4 Übernahme der wichtigsten Entwicklungsaussagen der RAK<br />
Ein Regionales Agrarumweltkonzept (RAK) liegt für die Region noch nicht vor. Die Entwicklung<br />
und Vorlage eines Entwurfs ist für das Jahr 2008 geplant.<br />
3.3 Diversifizierung und Entwicklung der Wirtschaft<br />
3.3.1 Förderung von Unternehmensgründungen und -entwicklungen<br />
3.3.1.1 (L) Existenzgründungen und Teilexistenzgründungen (Code-Nr. 312)<br />
Problemlage<br />
Die Region weist ein Defizit an wohnortnahen Arbeitsplätzen auf. Zusätzlich droht wegen<br />
der <strong>als</strong> peripher empfundenen Lage der Verlust weiterer Arbeitsplätze und die<br />
Zunahme der ohnehin hohen Berufspendlerzahlen sowie eine stärkere Abwanderung.<br />
Dabei gibt es eine große Anzahl und eine große Kompetenz von KMU. So ist die Qualität<br />
des Handwerks traditionell sehr hoch, die Märkte liegen jedoch zu großen Teilen<br />
außerhalb der Region (Rhein-Main-Gebiet). Die Intensität der Neugründungen kann<br />
jedoch den ständigen Arbeitsplatzverlust nicht ersetzen.<br />
Ziele/Strategie<br />
Regionale Voll- und Teilzeitarbeitsplätze sollen durch die Erhöhung der Anzahl von<br />
Existenz- und Teilexistenzgründungen erreicht werden. Ziel ist eine Intensivierung des<br />
Austausches zwischen Unternehmen und Kunden zunächst innerhalb der Region<br />
durch kooperative Marketingprojekte. Denn die räumliche Nähe bietet neben logistischen<br />
Vorteilen die Chance, gemeinsam die eigene Region wirtschaftlich zu beleben<br />
und gezielt Branchen zu stärken und Neugründungen attraktiv zu machen (Anregung<br />
des Unternehmergeistes in der Region).<br />
Regionale Plattformen bieten Unternehmen in der Region die Möglichkeit, ihr Unternehmen,<br />
ihre Produkte und Dienstleistungen den Kollegen anderer Branchen oder<br />
den Konsumenten zu präsentieren und damit aktiv Kontakte zu neuen Geschäftspartnern<br />
zu knüpfen. Daraus ergeben sich oft unerwartete Synergieeffekte (Aufträge
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 65<br />
verbleiben in der Region, Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, etc.)<br />
Zur Erreichung der dargestellten Ziele wird auf die EPLR-Maßnahmen 312 „Förderung<br />
von Unternehmensgründungen“ in den Bereichen A1, A2 und A3 zurückgegriffen. Die<br />
Maßnahmen kommen voraussichtlich im Rahmen folgender Projekte zum Einsatz:<br />
▪ Business-To-Business-Messe (Etablierung eines regionalen Treffpunktes speziell für den Businessto-Business-Markt<br />
(„Der Lieferantentag“))<br />
▪ Aufbau und Pflege eines Handwerker-Netzwerkes für barrierefreie Wohnraumgestaltung in der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> (Erstellung einer <strong>Konzept</strong>ion sowie eines Curriculums für Schulungen, Durchführung<br />
von regelmäßiger Öffentlichkeitsarbeit (Presse, Fachartikel), Durchführung von Veranstaltungen,<br />
Schulungen)<br />
▪ Energieeffizienzforum <strong>Oberhessen</strong> (Angebot der Direktberatung, Präsentation von Produkten oder<br />
Dienstleistungen zum Thema Energieeffizienz (Handwerker, Architekten, Hersteller, Versorger, Organisationen<br />
etc.))<br />
▪ Gewerbedachverband Region <strong>Oberhessen</strong> (Ausbau und Weiterbildung der <strong>Verein</strong>smitglieder, Aufbau<br />
einer zentralen Regionalgewerbeschau)<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
Umsetzung von 6 Schulungsmaßnahmen mit insgesamt 70 Teilnehmern<br />
Durchführung von 10 regionalen Marketingprojekten von Kleinbetrieben<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der geförderten Kleinstunternehmen<br />
▪ Neu geschaffene und erweiterte Kleinstunternehmen/Existenzgründungen<br />
▪ Höhe des Investitionsvolumens<br />
▪ Höhe des durchschnittlichen Investitionsvolumens je Vorhaben<br />
Ergebnisindikator: ▪ Bruttoanzahl neu geschaffener Arbeitsplätze<br />
▪ Zusätzliche Bruttowertschöpfung in den Betrieben<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Geschaffene Netto-Arbeitsplätze oder Ausbildungsplätze, die durch die Förderung ausgelöst werden<br />
3.3.1.2 (L) Diversifizierungsinvestitionen landwirtschaftlicher Betriebe <strong>als</strong> Teilexistenzgründungen<br />
(Code-Nr. 311 C)<br />
Problemlage<br />
Viele Landwirtschaftsbetriebe sind noch auf die reine Primärproduktion ausgerichtet.<br />
Allerdings bedarf es künftig einer zusätzlichen wirtschaftlichen Perspektive. Potenziale<br />
bestehen in der Diversifizierung der Einkommensquellen wie z.B. der Direktvermarktung,<br />
Anbau bzw. Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen und Erneuerbaren Energien,<br />
Landtourismus, Verarbeitung, Handwerk und sonstigen Dienstleistungen.<br />
Ziele/Strategie<br />
Durch die Diversifizierung sollen zum einen Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gesichert<br />
und zum anderen die Kulturlandschaft durch eine standortgerechte Nutzung erhalten<br />
werden. Konkrete Diversifizierungsprojekte einzelner Betriebe sind während<br />
des <strong>IREK</strong> noch nicht bis zur Förderfähigkeit fertig gestellt worden.<br />
Allerdings sind 2 Motivations- und Initiierungsprojekte zur Diversifizierung und Direktvermarktung<br />
mit dem Ziel angelegt worden, Folgeprojekte nach sich zu ziehen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 66<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
6 Zusatzeinkommen durch Direktvermarktung<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der Begünstigten<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
Ergebnisindikator: ▪ Zunahme der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in den geförderten<br />
Betrieben: Der Zuwachs der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung der geförderten<br />
Betriebe sollte in 2. bzw. 3. Jahr nach der Förderung höher sein <strong>als</strong> der<br />
des Durchschnitts aller Betriebe<br />
▪ Geschaffene Bruttoarbeitsplätze<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
3.3.2 Förderung der Entwicklung des Tourismus<br />
3.3.2.1 (L) Investitionen landwirtschaftlicher Betriebe für touristische Aktivitäten (z B.<br />
Beherbergung, Freizeit) (Code-Nr. 311 B)<br />
Problemlage<br />
Bisher fehlen immer noch dringend Übernachtungsmöglichkeiten, die besonders auf<br />
die Zielgruppe der Radfahrer/innen und Wanderer zugeschnitten sind. Mit Heuhotels<br />
oder Heubetten kann hier ein attraktives Angebot für diese Zielgruppen erreicht werden.<br />
Zudem benötigen – insbesondere an der Direktvermarktung interessierte - landwirtschaftliche<br />
Betriebe zusätzliche Einkommens- und Absatzmöglichkeiten.<br />
Ziele/Strategie<br />
Ziel ist es, eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit für die Direktvermarkter zu schaffen,<br />
Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und gleichzeitig der touristischen Nachfrage<br />
entlang der Haupttourismusrouten von <strong>Oberhessen</strong> entgegen zu kommen.<br />
Für die Erreichungen der Ziele wird u.a. auf Maßnahmen aus Code-Nr. 311 B zurückgegriffen.<br />
Zunächst kommen dazu folgende Projekte zum Einsatz, deren initiierende<br />
Wirkung sich in Investivmaßnahmen niederschlagen wird:<br />
▪ Einrichtung von Heuhotels oder Heubetten bei Direktvermarktungsbetrieben entlang Vulkanradweg /<br />
Bonifatiusroute<br />
▪ Aufsuchende Aktivierung innovativer Gründer/innen im Bereich der Vermarktung landwirtschaftlicher<br />
Erzeugnisse entlang touristischer Routen<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
Einrichtung von 6 Heuhotels auf den touristischen Routen <strong>Oberhessen</strong>s<br />
Einrichtung von 6 Bauernhofcafés auf den touristischen Routen <strong>Oberhessen</strong>s<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der Begünstigten<br />
Ergebnisindikator: ▪ Zunahme der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in geförderten Betrieben<br />
▪ Geschaffene Bruttoarbeitsplätze<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Schaffung von Arbeitsplätzen
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 67<br />
3.3.2.2 (L) Investitionen zur Entwicklung des Landtourismus durch Kleininfrastruktur,<br />
Unternehmenskooperationen und „destinationsbezogene Vermarktungskooperationen“<br />
(Code-Nr. 313)<br />
Problemlage<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> gibt es zwar zahlreiche, aber teilweise lückenhafte und<br />
nicht miteinander verknüpfte touristische Infrastrukturen, was eine effektive Vermarktung<br />
erschwert. Da die Vermarktung vor allem über die Destination Vogelsberg erfolgen<br />
soll, muss eine entsprechende Angebotsaufbereitung und -entwicklung stattfinden;<br />
dies ist weitgehend nicht der Fall.<br />
Zudem haben viele touristische Akteure keine Informationen über die bereits bestehenden<br />
Infrastrukturen, die Kommunikation ist verbesserungswürdig.<br />
Ziele/Strategie<br />
Die dargestellte Problemlage soll in der Region <strong>Oberhessen</strong> gelöst werden, indem der<br />
Bestand an touristischer Infrastruktur aufbereitet wird, auch in thematischer Hinsicht.<br />
Die Vermarktung und Bündelung zu Angeboten wird damit verbessert. Nicht zuletzt<br />
soll ein jederzeit für jedermann verfügbarer Informationsbestand geschaffen werden.<br />
Zur Erreichung des dargestellten Ziels soll auf die EPLR-Maßnahme Code 313 „Förderung<br />
des Fremdenverkehrs“ Projektbereiche 1, „Investitionen für kleine Infrastrukturmaßnahmen“,<br />
und 3, „Dienstleistung und Sachaufwendung für die Vermarktung von<br />
Tourismusprodukten durch Kooperation“, zurückgegriffen werden. Die Maßnahme<br />
wird zunächst durch die folgenden 3 Einzelprojekte abgerufen:<br />
▪ Interaktive Karte Region Vogelsberg und angrenzende Gebiete<br />
▪ Via Vulkania<br />
▪ Barrierefreier Limes<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
Entwicklung von 1 geographischen Informationssystem<br />
Anlage von 1 Themenstraße<br />
1 Machbarkeitsstudie zu barrierefreiem Tourismus (Gesundheitstourismus)<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der geförderten neuen Fremdenverkehrsaktionen<br />
Ergebnisindikator: ▪ Zunahme der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in geförderten Betrieben<br />
▪ Zusätzliche Anzahl der Touristen<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
3.3.2.3 Investitionen in die Tourismusinfrastruktur<br />
Problemlage<br />
Mängel der touristischen Infrastruktur erschweren die Entwicklung von zielgruppengerechten<br />
Angeboten, die der Destination Vogelsberg zugeliefert werden können.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 68<br />
Ziele/Strategie<br />
Neben der Schaffung von modernen Basisinfrastrukturen gilt es, die Infrastrukturen<br />
mittels Lückenschließungen miteinander zu verknüpfen. Entlang linearer Infrastrukturen<br />
sollen ergänzende, punktuelle Attraktionspunkte geschaffen werden. Hinzu kommen<br />
die thematische Aufbereitung (z. B. historischer Themen) und entsprechende<br />
Vermarktungskonzepte.<br />
Zur Erreichung des dargestellten Ziels soll auf EFRE-Förderungen der Prioritätsachse<br />
3, „Ausbau spezifischer regionaler Potenziale und Abbau regionaler Disparitäten“,<br />
zurückgegriffen werden. Es ist der Einsatz von insgesamt 16 Einzelprojekten zu dieser<br />
Maßnahme geplant:<br />
▪ Rad- und Wanderweg "Seemenschleife"<br />
▪ Ausschilderungskonzept<br />
▪ Die kaiserliche Wetterau unter den Staufern - hochmittelalterliche Stützpunkte<br />
▪ Modellhafte Besucherlenkung und -information sowie touristische Erschließung einer herausragenden<br />
Flusslandschaft am Vulkanradweg im mittleren Niddatal zwischen Ortenberg und Glauburg unter<br />
Einbeziehung der schulischen Umweltbildung<br />
▪ Studie: Ansiedlung eines Familienferienparks –Center Parcs- in Ortenberg<br />
▪ Den Limes erfahren! Entwicklung des Limes-Radweges: Qualifizierung und Vermarktung (Übergreifendes<br />
Projekt: Antragstellung in Region <strong>Oberhessen</strong> und Kreis Giessen)<br />
▪ Nidda-Radweg von der Quelle bis zur Mündung<br />
▪ Entwicklung und touristische Aufbereitung der Salz-Standorte insbesondere des Standortes Bad<br />
Salzhausen<br />
▪ Wald – Wasser – Entdeckungspfad Ortenberg<br />
▪ Aussichtsturm im Niddatal<br />
▪ Beobachtungs- und Aussichtspunkte in <strong>Oberhessen</strong><br />
▪ Erlebnisgastronomie am Vulkanradweg<br />
▪ Mountainbiking- und Nordic-Walking-Park Ortenberg<br />
▪ Abenteuer-/Wasserspielplatz Ortenberg-Selters<br />
▪ Aufbau des Keltenwelt-Gartens im Archäologischen Park Glauberg – der Garten erwacht zum Leben<br />
▪ Oase Ortenberg-Selters<br />
Operationelle Ziele<br />
Anlage von 23 km Wander- und 130 km Radwanderwegen<br />
Entwicklung von 9 touristischen Attraktionspunkten<br />
Schaffung von 1 Übernachtungsbetrieb<br />
1 Ausschilderungskonzept<br />
Anlage von 1 Sportangebot<br />
Entwicklung von 1 Gastronomieangebot<br />
3.3.2.4 Touristische Marketinginvestitionen<br />
Quantifizierung: Anzahl der Einrichtungen, Kooperationen etc.<br />
Problemlage<br />
Zusammen mit der übergeordneten Destination weist die Region <strong>Oberhessen</strong> ein<br />
vermarktbares Kernthema auf: den Vulkan. Die Vermarktung des Themas erfolgt aber<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong> noch nicht ausreichend. Ähnlich suboptimal ist die Ver-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 69<br />
marktung historischer Themen aufgestellt.<br />
Ziele/Strategie<br />
Die Schaffung eines Geoparks soll die Gebiete der Destination thematisch zusammenführen.<br />
Ergänzend ist die Aufbereitung und Vermarktung historischer Themen<br />
geplant. Grundlage sind die Daten aller touristisch relevanten Einrichtungen und deren<br />
Darstellung für den gesamten Vogelsberg.<br />
Zur Erreichung des dargestellten Ziels soll auf EFRE-Förderungen der Prioritätsachse<br />
3, „Ausbau spezifischer regionaler Potenziale und Abbau regionaler Disparitäten“,<br />
zurückgegriffen werden. Diese Maßnahme wird in 4 Einzelprojekten umgesetzt:<br />
▪ <strong>Konzept</strong>entwicklung und Machbarkeitsstudie Geopark Vogelsberg<br />
▪ Nutzungskonzept Kurmittelhaus Bad Salzhausen<br />
▪ Tourismus-GIS für die Region Vogelsberg-Wetterau<br />
▪ Wetteraulimes - das UNESCO-Welterbe zu Fuß und auf dem Rad<br />
Operationelle Ziele<br />
1 Machbarkeitsstudie Geopark<br />
Erarbeitung von 1 Marketing- und 1 Nutzungskonzept<br />
Schaffung von 1 touristischen Basis-Datenbank<br />
3.3.3 Entwicklung der regionalen Energiegewinnung und Versorgung<br />
3.3.3.1 (L) Investitionen landwirtschaftlicher und forstwirtschaftlicher Betriebe oder<br />
Betriebszusammenschlüsse zur stofflichen oder energetischen Nutzung von<br />
Biorohstoffen (Code-Nr. 311 A)<br />
Problemlage<br />
Obwohl in der Region <strong>Oberhessen</strong> ein hohes sowie vielfältiges Angebot an energetisch<br />
verwendbarer Biomasse besteht, sind bis zum jetzigen Zeitpunkt die Investitionen<br />
land- und forstwirtschaftlicher Betriebe zur Nutzung von Biorohstoffen sehr gering<br />
ausgefallen. Seit dem Jahr 2006 ist in Gedern eine Biogasanlage in Betrieb genommen<br />
worden.<br />
Ziele/Strategie<br />
Ziel der Region ist es, die energetische Nutzung von Biomasse aus der Land- und<br />
Forstwirtschaft zu entwickeln. Für die Wetterau liegt diesbezüglich eine Studie zur<br />
„Biomassenutzung in der Wetterau“ vor. Darüber hinaus wird der Wetteraukreis ab<br />
2008 <strong>als</strong> BIOREGIO Holz vom Land Hessen gefördert werden. Zielsetzung in diesem<br />
Programm ist es die Wettbewerbsfähigkeit, Nachhaltigkeit sowie die Versorgungssicherheit<br />
der Energieversorgung zu erhöhen. Dazu sollen in der Region systematisch<br />
Holzhackschnitzel- und Pelletheizanlagen realisiert werden.<br />
Darüber hinaus soll auch im Rahmen verschiedener Landschaftspflegemaßnahmen<br />
(Heckenpflege durch energetische Nutzung sowie Regionalmanagement Magerrasen<br />
und Heiden) eine energetische Nutzung von bisher nicht berücksichtigter Biomasse<br />
(Grünlandaufwuchs, Schnittmaterial aus Entbuschungsaktionen und Heckenpflege)<br />
erfolgen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 70<br />
▪ Errichtung eines Bioenergiezentrums in Altenstadt<br />
▪ Einrichtung einer Energiegetreideheizung<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
Schaffung von mind. 2 Anlagen zur energetischen Biomasseverwertung in der Region<br />
bis zum Jahr 2013<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der Begünstigten<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
Ergebnisindikator: ▪ Zunahme der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in den geförderten<br />
Betrieben<br />
▪ Geschaffene Bruttoarbeitsplätze<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
▪ Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels<br />
3.3.3.2 (L) Investitionen sonstiger Träger für die energetische und stoffliche Nutzung<br />
von Biorohstoffen (Code-Nr. 321 B)<br />
Problemlage<br />
Wie in Kapitel 3.3.3.1 erwähnt, wurde im Wetteraukreis eine Studie zur Biomassenutzung<br />
durchgeführt. Da diese von der Kreisverwaltung angestoßene Initiative noch<br />
verhältnismäßig neu ist und sich nicht auf die gesamte Region bezieht, sind bisher<br />
keine weiteren Investitionen für die Nutzung von Biorohstoffen unternommen worden.<br />
Ziele/Strategie<br />
Ziel in der Region ist es, ein Biomasse-Netzwerk zu etablieren und durch Abstimmung<br />
und Kooperation die Wertschöpfung der Biomasse auszubauen und mittels dezentraler<br />
Energieversorgungssysteme für Strom und Wärme in der Region zu verankern.<br />
Zunächst müssen allerdings die Potenziale zur Biomassenutzung sowie die in Frage<br />
kommende Technik näher betrachtet werden.<br />
Dazu wird die Maßnahme nach Code-Nr. 321 B durch folgende Einzelprojekte abgerufen:<br />
▪ Machbarkeitsstudie Biogasanlage (plus Biogasanlage)<br />
▪ Machbarkeitsstudie zur thermischen Verwertung von Stroh (plus Feuerungsanlage)<br />
▪ Heckenpflege durch energetische Nutzung<br />
▪ Regionalmanagement Magerrasenpflege und Heiden<br />
Operationelle Ziele<br />
2 Machbarkeitsstudien (im Rahmen der Pilot- und Demonstrationsvorhaben kann<br />
davon ausgegangen werden, dass 1-2 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
über die Laufzeit der Vorhaben befristet eingestellt werden. Die Forschungsergebnisse<br />
dieser Vorhaben stehen anschließend allen zur Verfügung und<br />
tragen somit indirekt zur Steigerung der Bruttowertschöpfung bei)<br />
1 <strong>Konzept</strong> zur Heckenpflege durch energetische Nutzung<br />
1 Kartierung der Magerrasenflächen (Grundlage für Managementkonzept)<br />
mittelfristiges Ziel (im Anschluss an Studien):
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 71<br />
Indikatoren<br />
Errichtung 1 Biogasanlage<br />
Errichtung 1 Feuerungsanlage auf Grundlage von Heu-/Strohpellets<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der Begünstigten<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
Ergebnisindikator: ▪ Zunahme der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in den geförderten<br />
Betrieben<br />
▪ Geschaffene Bruttoarbeitsplätze<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
▪ Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels<br />
3.3.3.3 Nutzung anderer regenerativer Energiequellen<br />
Problemlage<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> sind in der überwiegenden Anzahl der Kommunen Flächen<br />
für Windkraftanlagen ausgewiesen, welche nur zum Teil bebaut sind. Über den weiteren<br />
Ausbau von Windkraft besteht ein Dissens, der einen weiteren Ausbau bisher verhindert<br />
hat.<br />
Ziele/Strategie<br />
Es ist Ziel der Region, im Rahmen des regionalen Prozesses einen Konsens über den<br />
Ausbau der Windenergienutzung herzustellen.<br />
Operationelle Ziele<br />
Operationelle Ziele können noch nicht benannt werden.<br />
3.3.4 Andere für die Region wichtige wirtschaftliche Maßnahmen<br />
Ausgangslage<br />
Ein wichtiges Ziel muss die Steigerung der wirtschaftlichen Attraktivität der Region<br />
sein und eine zielgerichtete Positionierung innerhalb des großräumigen Gefüges des<br />
Rhein-Main-Gebiets. Um das Wachstum und den Identitätsfindungsprozess zu unterstützen,<br />
bedarf es eines eigenen Kompetenzprofils und eines einheitlichen Marketingkonzeptes<br />
für ein gezieltes Außen- und Innenmarketing. Ein harter Standortfaktor ist<br />
die Entwicklung von Gewerbeflächen, die an manchen Orten in der Region fehlen. Die<br />
hohe Bedeutung von Lage und Preiskriterien führt auch hier zur Entwicklung kooperativer<br />
Lösungen, die neben Faktoren wie Information und Vernetzung das zukünftige<br />
Handeln der Region bestimmen sollen.<br />
Es geht bei den hier aufgeführten Einzelprojekten darum, die weitere Abwanderung<br />
von Unternehmen und qualifizierten Menschen zu verhindern und dem Wohn- und<br />
Arbeitsort <strong>Oberhessen</strong> eine neue Attraktivität zu verleihen.<br />
▪ Marketing für <strong>Oberhessen</strong> (EFRE: Prioritätsachse 3: Regionalmarketing)<br />
▪ Damit es weiter geht – Informationen zur Unternehmensnachfolge und Existenzgründung (EFRE:<br />
Achse 2: Betriebsberatungen Anlaufstelle für KMU Unternehmensübergaben)<br />
▪ Interkommunale Gewerbeflächenentwicklung in der Region <strong>Oberhessen</strong> (EFRE: Achse 3: struktur-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 72<br />
bedeutsame interkommunale Infrastruktur für die Entwicklung von Unternehmen)<br />
▪ Standortanalyse zur Erstellung von Park & Ride-Plätzen mit verschließbaren Boxen für Zweiradfahrzeuge<br />
(EFRE: Achse 3: strukturbedeutsame interkommunale Infrastruktur für die Entwicklung von<br />
Unternehmen)<br />
3.3.5 Schulungs- und Begleitungsmaßnahmen mit wirtschaftlicher Zielsetzung<br />
3.3.5.1 (L) Existenzgründungen oder Teilexistenzgründungen im Zusammenhang mit<br />
Qualitätssicherung oder Neuausrichtung von Produkten für regionale Märkte<br />
und für den Landtourismus, sowie für den Einsatz von Biorohstoffen zur energetischen<br />
und stofflichen Verwertung (Code-Nr. 331 A)<br />
Problemlage<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> geht davon aus, dass nach Vorlage der Forschungsergebnisse<br />
im Bereich erneuerbarer Energien (siehe Abschnitt 3.3.3.2) ein Bedarf an gezielten<br />
Informations- und Schulungsmaßnahmen bestehen wird, die zur Umsetzung der Forschungsergebnisse<br />
in die Praxis dienen. Eventuell leitet sich daraus ein Bedarf für<br />
spezifisch auf die Belange von Existenzgründern ausgerichtete Schulungsmaßnahmen<br />
ab.<br />
Ziele/Strategie<br />
Ziel ist die Etablierung der Region Oberthessen für erneuerbare Energien und Energieeffizienz.<br />
Um die bereits existierende innovative KMU um weitere Existenzgründungen<br />
zu ergänzen, soll insbesondere die Steigerung des Selbstversorgungsgrades<br />
an erneuerbaren Energien (regionale Wertschöpfungskette) gefördert werden. Schulungsmaßnahmen<br />
für Existenzgründer begleiten diese Initiative.<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
2 Schulungsmaßnahmen zum Einsatz von Biorohstoffen<br />
2 Schulungen für Existenzgründer<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der Wirtschaftsakteure, die an den Fördermaßnahmen teilnehmen<br />
▪ Anzahl der Schulungstage<br />
Ergebnisindikator: ▪ Anzahl der Teilnehmer, die eine Schulung erfolgreich abgeschlossen haben<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
3.3.5.2 Andere Bildungsmaßnahmen zur Verbesserung der beruflichen Qualifikationen,<br />
ggf. in Verbindung mit arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten (auch: ESF)<br />
Problemlage<br />
Die Rhein-Main-Region bietet insgesamt einen florierenden Ausbildungs- und Arbeitsmarkt,<br />
der auch zum Teil von Menschen aus <strong>Oberhessen</strong> entsprechend genutzt<br />
wird. Insbesondere Ausbildungssuchenden und Langzeitarbeitslosen ist dieser Markt<br />
jedoch noch nicht erschlossen. Problematisch ist die nur zum Teil erfolgreiche Integration<br />
von Schülern aus sozial schwachen Familien und deren Erwerb eines erfolgreichen<br />
Schulabschlusses <strong>als</strong> Basis jeglicher beruflicher Qualifikation.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 73<br />
Ziele/Strategie<br />
Schulabbruch und Schulversagen sollen eingedämmt sowie die Chancengleichheit<br />
des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in <strong>Oberhessen</strong> gesteigert werden. Dazu dient<br />
die Eröffnung beruflicher Alternativen in der Rhein-Main-Region über Trainingsmaßnahmen,<br />
wie bspw. zum Selbst- und Zeitmanagement, zur Nutzung des ÖPNV und<br />
zur Entwicklung alternativer Möglichkeiten zur Mobilität.<br />
Die Abrufung der Maßnahme zur Erreichung der Ziele geschieht durch folgende Einzelprojekte:<br />
▪ Fit für die Region – Mobilitätstraining für Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuchende (ESF: Schwerpunkt<br />
B: Förderung der Berufsausbildung Code 73)<br />
▪ Integration von Kindern aus sozial benachteiligten Familien in das Angebot „Kinderplanet“ der Jugendpflege<br />
der Stadt Nidda (ESF: Schwerpunkt B: Vermeidung von Schulabbruch und Schulversagern<br />
Code 73)<br />
▪ Aufbau einer mobilen Fachkräfte- und Elternschulung für Betreuungseinrichtungen und Schulen zur<br />
Verbesserung der Lernunterstützung für Kinder und Jugendliche (ESF: Schwerpunkt B: Vermeidung<br />
von Schulabbruch und Schulversagern Code 73)<br />
▪ Soziale Gruppenarbeit im Rahmen des Ganztagsangebotes an der Otto-Dönges-Schule (ESF:<br />
Schwerpunkt B: Vermeidung von Schulabbruch und Schulversagern Code 73)<br />
▪ Bessere Integration in den Ausbildungs-/Arbeitsmarkt durch stärkere Einbindung der Wirtschaft in die<br />
schulische Ausbildung (ESF: Schwerpunkt B: Förderung der Berufsausbildung Code 73)<br />
▪ SeniorenberaterInnen / Coaching<br />
3.4 Verbesserung der Lebensqualität<br />
3.4.1 (L) Versorgung der ländlichen Wirtschaft und Bevölkerung mit gemeinwohlorientierten<br />
Einrichtungen für Dienstleistungsangebote, Versorgung und<br />
Betreuung, Information und Kommunikation, Kulturveranstaltungen und Kulturbetrieb,<br />
Vermittlung digitaler Integration (Code-Nr. 321 A)<br />
Problemlage<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> ist geprägt durch bürgerschaftliches Engagement und am<br />
Gemeinwohl orientierte Einrichtungen, allerdings sind diese Einrichtungen, ob wirtschaftlicher,<br />
kultureller oder sozialer Art, in der Region noch zu wenig bekannt und zu<br />
wenig vernetzt.<br />
Mit einer immer stärkeren Zentralisierung von Versorgungs- und Dienstleistungsangeboten<br />
und deren Rückzug aus kleineren Ortschaften ist zudem der Verlust von Lebensqualität<br />
gerade in peripheren Dörfern verbunden. Diese sind von Bevölkerungsrückgang<br />
und Ortskernentleerung betroffen.<br />
Ziele/Strategie<br />
Die Förderungen von Einrichtungen umfassen auch einen Ausbau der Kommunikationsmedien,<br />
die aufeinander abgestimmt werden. Zusätzlich soll ein besonderes Augenmerk<br />
auf ältere Menschen sowie auf Familien, Kinder und Jugendliche sowie das<br />
generationenübergreifende Zusammenleben gelegt werden.<br />
In erster Linie werden für die genannten Zielgruppen regional angepasste Angebote<br />
entwickelt bzw. die existierenden gestärkt und beworben. Die Kooperation der Einrichtungen<br />
untereinander soll gestärkt, stationäre und mobile Angebote durch innovative<br />
Ansätze miteinander verknüpfen werden.<br />
Die beschriebenen Ziele sollen u.a. mit folgenden Projekten aus Code-Nr. 321 A umgesetzt<br />
werden. Der Beginn des eigenständigen regionalen Entwicklungsprozesses in
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 74<br />
<strong>Oberhessen</strong> wird darüber hinaus durch Machbarkeits- und <strong>Konzept</strong>ionsstudien bestimmt,<br />
die ebenfalls der Code-Nr. 321 A zuzuordnen sind:<br />
▪ <strong>Oberhessen</strong> - eine starke Region auch im Internet - Zentrale Internetinformationsplattform für <strong>Oberhessen</strong><br />
▪ Aufbau einer Informationsbörse und –Datenbank „Wissen der Region“<br />
▪ Aufbau und Pflege eines Online Forums des Kinder- und Jugendnetzwerkes Nidda<br />
▪ <strong>Oberhessen</strong> kids and teens interaktiv<br />
▪ Weiterbildungsdatenbank Region <strong>Oberhessen</strong>/Wetterau<br />
▪ Regionales Shoppingportal<br />
▪ Erstellung und Pflege eines „Wegweisers Kinder- und Jugendhilfe“ für die Region<br />
▪ Etablierung einer Geschäfts- und Anlaufstelle zur dauerhaften Verankerung des Kinder- und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
▪ Aufbau eines Präventionsbüros für Kinder, Jugendliche und Familien für Nidda und seine Stadtteile<br />
▪ Durch ansprechende Corporate Identity Partner gewinnen und Hilfsangebote bekannt machen<br />
▪ Koordinierte Bereitstellung von Kinderbetreuungsmöglichkeiten zur besseren <strong>Verein</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />
▪ Förderung von generationenübergreifenden, gemeinschaftlichem Wohnen<br />
▪ Gemeinsames Wohnen für Ältere<br />
▪ Integration von dementen Menschen ins dörfliche Wohnumfeld<br />
▪ Lehrbauernhof für Auszubildende und seelisch belastete und erkrankte Jugendliche und Erwachsene<br />
▪ Schulbauernhof und Kinderhotel für Gruppen und Kleingruppen, Kinder und Jugendliche<br />
▪ Aufbau und Pflege eines Handwerker-Netzwerkes für barrierefreie Wohnraumgestaltung in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
▪ Einrichtung einer Schulversorgung und Cateringservice für Schulen, Kita’s, Kiga’s u.a. Gruppen<br />
▪ Evaluierung der Vermarktungsstrategien von ökologisch wirtschaftenden Betrieben im Wetteraukreis<br />
▪ Den Kunden im Blick – Etablierung eines Zusammenschlusses von Gastronomen und Direktvermarktern in <strong>Oberhessen</strong><br />
und der Wetterau<br />
▪ Direktvermarktungsjausestationen - Selbstbedienungskühlschränke entlang Vulkanradweg / Bonifatiusroute<br />
▪ OHA! Der <strong>Oberhessen</strong>apfel. <strong>Das</strong> Streuobstprojekt für <strong>Oberhessen</strong>.<br />
▪ Koordination des Marketingprojektes Landmarkt für den Vogelsbergbereich zur Vermarktung von regionalen<br />
Produkten in eine Lebensmittelhandelskette<br />
▪ <strong>Das</strong> „Vogelsberger Vulkanschaf“<br />
▪ Heckenpflege durch energetische Nutzung<br />
▪ Erstellung eines Sportentwicklungsplanes für die Region Wetterau<br />
▪ Standortanalyse zur Erstellung von Park & Rideplätzen mit verschließbaren Boxen für Zweiradfahrzeuge<br />
▪ Mobilitätsberatung für den Raum Büdingen<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
Quantifizierung: Anzahl der geplanten Einrichtungen, Abdeckung von benennbaren<br />
Versorgungsengpässen<br />
Realisierung von 15 Machbarkeits- und <strong>Konzept</strong>ionsstudien<br />
Einrichtung von 4 Internetportalen<br />
Einrichtung von 1 elektronisch gestützten Dienstleistungsservice<br />
Einrichtung von 2 sozialkulturellen Begegnungsstätten<br />
5 Einrichtungen für Kinder und Jugendliche<br />
1 Versorgungseinrichtung<br />
Outputindikator: ▪ Gesamtinvestitionen<br />
▪ Anzahl der geförderten Maßnahmen<br />
Ergebnisindikator: ▪ Bevölkerung der ländlichen Gebiete, die von den verbesserten Dienstleitungen profitiert<br />
▪ Anzahl neu geschaffener (Brutto-) Arbeitsplätze
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 75<br />
Wirkungsindikator: ▪ Verbesserung der Attraktivität des Lebensumfeldes<br />
▪ geschaffene Netto-Arbeitsplätze<br />
▪ Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels (durch Förderung der ÖPNV-Nutzung)<br />
3.4.2 Dorferneuerung und -entwicklung<br />
Ausgangslage<br />
Es zeigt sich, dass bestimmte Themen aus der Dorferneuerung sich nicht innerhalb<br />
eines einzelnen Dorfes bearbeiten lassen, sondern dass hier eine flächendeckende<br />
Themenbearbeitung erforderlich ist. Insbesondere die Themen „Gebäudeleerstand“<br />
und Infrastrukturausstattung können nicht reduziert betrachtet, sondern sollten zumindest<br />
auf kommunaler Ebene konzeptionell bearbeitet werden. Sinnvoller wäre jedoch,<br />
hier auf regionaler Ebene Lösungsansätze zu ausgewählten Fragen der Dorferneuerung<br />
zu entwickeln.<br />
Ziele/Strategien/Maßnahmen<br />
Eine Bestandsaufnahme soll insbesondere auch der „regionalen Bewusstseinsbildung“<br />
dienen, da anzunehmen ist, dass die Problematik vielerorts unterschätzt wird.<br />
Parallel zur Untersuchung des Leerstandes wird auch die Infrastruktur in den Dörfern<br />
untersucht, um Aussagen zu Zustand und Auslastung treffen zu können. Im Anschluss<br />
an eine solche Untersuchung soll eine Immobilienbörse entstehen, die die verschiedenen<br />
Immobilien in einem „Paket“ besser vermarkten und entwickeln kann. Die betroffenen<br />
Akteure (Kreisbauamt, Denkm<strong>als</strong>chutz, Maklerbüros, Planungsbüros und<br />
Kommunen) sollen an der Entstehung der Immobilienbörse beteiligt werden.<br />
Darüber hinaus wird es immer wichtiger, die Integration ausländischer Zuwanderer/innen<br />
<strong>als</strong> eine Aufgabe der Dorferneuerung wahrzunehmen, da diese sich vornehmlich<br />
in den alten Ortskernen niederlassen. Durch Moderation und Bürgerbeteiligungseffekte<br />
kann diese Thematik angegangen werden.<br />
Kriterien für die Aufnahme von Orten in das Dorferneuerungsprogramm<br />
• Gebäudeleerstand im Ortskern,<br />
• Funktionsentleerung der Gebäude,<br />
• Ort verfügt über historische, erhaltenswerte Bausubstanz,<br />
• Mängel an Zustand der Infrastruktur,<br />
• Vorstellungen zur Innenverdichtung und Entwicklungschancen durch Entkernung,<br />
• Vorhandensein von <strong>Konzept</strong>en für eine veränderte Nutzung der Bausubstanz<br />
Zielaussagen für die Dorferneuerung in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Die von der Dorfentwicklung geförderten Einrichtungen sollen sich an sozialen, wirtschaftlichen<br />
und kulturellen Gegebenheiten und Querschnittszielen orientieren, wie<br />
etwa der Integration von Einrichtungen (Multifunktionalität) und Menschen (generationenübergreifend,<br />
Integration von sozial Benachteiligten) oder der Förderung der Wertschöpfung<br />
in der Region (bspw. Tourismus). Dies gilt sowohl für die bauliche Einrichtung<br />
sowie die Funktion der geschaffenen Räume.<br />
Die Umsetzung der Ziele geschieht u.a. über Maßnahmen der Dorferneuerung (Code-<br />
Nr. 322), die durch folgende Projekte abgerufen wird:<br />
▪ Fachgerechte Sanierung im Bestand<br />
▪ Kommunales Entwicklungskonzept Gemeinde Limeshain<br />
▪ Errichtung eines interkommunalen Kultur- und Kommunikationszentrums - Sanierung und Anbau an das Dorfgemeinschaftshaus<br />
des Ortsteiles Kefenrod-Burgbracht<br />
▪ Betrieb eines Dorfladens in Wallernhausen/Nidda
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 76<br />
▪ Kinder gestalten Zukunft: Entwicklung von Natur-Erlebnis-Räumen mit Nutzerbeteiligung planen und bauen<br />
▪ Generationen übergreifender Spielplatz<br />
▪ Jugendbegegnungsstätte Burg Lißberg<br />
▪ Sanierung und Erweiterung der Skateanlage/Skateplatz in Nidda zur Verbesserung des Freizeitangebotes für<br />
Kinder und Jugendliche<br />
▪ <strong>Oberhessen</strong>-Valley<br />
▪ Reit- und Therapiezentrum<br />
▪ Integrationsprojekt „Internationale Gärten in der Region <strong>Oberhessen</strong>“<br />
▪ Umwidmung des Kurmittelhauses Bad Salzhausen in ein MVZ<br />
▪ Erweiterung Modellbahnhof Stockheim<br />
▪ „Vulkaneum“ im Schloss Gedern<br />
▪ Open-Air-Bühne, Open-Air-Kino, Unterkünfte<br />
▪ Fransecky-Brunnen<br />
▪ Backhaus Ober-Seemen<br />
▪ „Brasserie“ Badehaus, Hirzenhain<br />
3.4.3 Stadtumbau, Stadterneuerung<br />
Stadtumbau<br />
Die Stadt Büdingen wurde im Jahr 2006 in das Stadtumbauprogramm aufgenommen.<br />
<strong>Das</strong> Stadtumbaukonzept wird im Laufe des Jahres 2007 erstellt. Ein allgemeines Ziel<br />
ist die Aufwertung der Wohn- und Arbeitsplatzqualität durch die Sicherstellung und<br />
den Ausbau der kommunalen Infrastruktur, die beispielsweise Einrichtungen für Kinder,<br />
Jugendliche und Senioren oder die Gewährleistung der Nahversorgung erforderlich<br />
macht. Die Stadt Büdingen möchte darüber hinaus ihre zentrale Funktion <strong>als</strong> Behördenstandort<br />
und wichtiger Schulstandort sowie ihre Funktion <strong>als</strong> Tourismusmagnet<br />
stärken. Die Zusammenarbeit zwischen Handel, Gewerbe und Immobilienbesitzern<br />
soll durch Begleitprogramme verbessert werden. Büdingen hat hohe Freiraumqualitäten.<br />
Diese weiter zu entwickeln und besonders am Seemenbach auszubauen, ist ein<br />
weiteres wichtiges Ziel.<br />
Ein über die Bedürfnisse Büdingens hinausgehendes Ziel ist die Eindämmung des<br />
Flächenverbrauchs - eine bundesweite Forderung, die mit dem Programm Stadtumbau<br />
auf kommunaler Ebene umgesetzt werden soll: Sinnvolle Nutzungen für Konversionsflächen,<br />
wie das Kasernenareal, tragen dazu bei.<br />
Aus den Erfahrungen der Stadt Büdingen können wichtige Erkenntnisse oder Best-<br />
Practice-Beispiele für den <strong>IREK</strong>-Prozess in der Region entstehen. Entsprechende<br />
Instrumente können von anderen Kommunen übernommen werden.<br />
Einfache Stadterneuerung<br />
Die einfache Stadterneuerung könnte ebenso wie der Stadtumbau in Büdingen Auswirkungen<br />
auf die Umsetzung des <strong>IREK</strong> haben. Einzelmaßnahmen aus dem <strong>IREK</strong>-<br />
Prozess oder projektbezogene Maßnahmenbausteine könnten ggf. mit dem Instrument<br />
der einfachen Stadterneuerung umgesetzt werden.<br />
Exkurs: Interkommunale Kooperation<br />
Die drei Kommunen Büdingen, Hammersbach und Limeshain führen Gespräche über<br />
ein gemeinsames interkommunales Gewerbegebiet mit einer Größenordnung von ca.<br />
40-45 ha. Problematisch ist der kreisgrenzenübergreifende Charakter des Projektes<br />
(Büdingen und Limeshain: Wetteraukreis, Hammersbach: Main-Kinzig-Kreis). Hammersbach<br />
ist im Planungsverbund, die anderen beteiligten Kommunen nicht. <strong>Das</strong> Projekt<br />
befindet sich in einer frühen Phase. Fördergelder wurden bisher noch nicht beantragt.<br />
Die Kommunen der Region <strong>Oberhessen</strong> haben bereits gemeinsam Möglichkeiten der
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 77<br />
interkommunalen Zusammenarbeit thematisiert: Angestrebt wird eine bessere Wirtschaftlichkeit,<br />
Effizienz und Qualität durch die Bündelung von Aufgaben. Folgende<br />
Themenschwerpunkte wurden bereits zur Diskussion gestellt und mit Nachbargemeinden<br />
untersucht:<br />
1. Zentrale Personalabrechnung (mittelfristig umsetzbar)<br />
2. Zentrale Bearbeitung des Versicherungswesens (mittel-/langfristig umsetzbar)<br />
3. Gründung einer Gemeinschaftskasse (zurückgestellt)<br />
4. Zentrales Gebäudemanagement (Kosten für Zweckverband ermitteln)<br />
5. Einführung eines gemeinsamen Rechtsamtes (regional nicht umsetzbar)<br />
6. Zentralisierung des Gebührenveranlagungswesens (mittelfristig umsetzbar)<br />
7. Zentralisierung der Friedhofsverwaltung (zurückgestellt)<br />
8. Zentrale Beschaffung von Materialien (zurückgestellt)<br />
9. Zentrale Umweltberatung (möglich)<br />
10. Gegenseitige Unterstützung der Baulandentwicklung (möglich)<br />
11. zentrales Feuerwehrkonzept (Abstimmung möglich)<br />
Um den Prozess der interkommunalen Kooperation zu verstetigen soll beim <strong>Verein</strong><br />
<strong>Oberhessen</strong> eine Koordinationsstelle „Interkommunale Kooperation“ eingerichtet werden,<br />
die Kontakt zu den Verwaltungen der Mitgliedsgemeinden hält.<br />
3.4.4 (L) Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Kulturerbes durch gemeinwohlorientierte<br />
Einrichtungen zur Information über Landschafts- und Kulturgeschichte,<br />
Evaluierung von Projektideen, Anschubfinanzierungen und Investitionen<br />
(Code-Nr. 323)<br />
Quantifizierung: Anzahl der Einrichtungen, Besucherziele<br />
Problemlage<br />
Charakteristisch für die Kulturlandschaft der Region ist die überdurchschnittliche Artenvielfalt<br />
in vielfältigen und wertvollen Lebensräumen. Ortsansässigen wie auch den<br />
Menschen aus dem nahe gelegenen Rhein-Main-Gebiet dient <strong>Oberhessen</strong> <strong>als</strong> Naherholungs-<br />
und Tourismusgebiet. Allerdings verfügt die Region lediglich über ein einziges<br />
Informationszentrum, die Umweltwerkstatt Wetterau in Assenheim, die zur Landschafts-<br />
und Kulturgeschichte in der Wetterau Veranstaltungen anbietet. Andere vorhandene<br />
Informations- und Erlebnisangebote (Exkursionen, Wanderungen, Vorträge<br />
etc.) sind nicht koordiniert und werden auch nicht gemeinsam beworben.<br />
Ziele/Strategie<br />
Ziel ist es in <strong>Oberhessen</strong> das Informations- und Erlebnisangebot deutlich auszubauen<br />
und zu verbessern. Gemeinwohlorientierte Einrichtungen zur Information über Landschafts-<br />
und Kulturgeschichte sollen geschaffen werden.<br />
▪ Infozentrum Naturraum Wetterau und Vogelsberg<br />
▪ Schulbauernhof mit Kinderhotel<br />
▪ Inwertsetzung von Geotopen<br />
Weitere Einzelprojekte, die dieser Maßnahme dienlich sind, finden sich in anderen<br />
Förderziffern des EPLR oder auch dem EFRE (bspw. Modellhafte Besucherlenkung<br />
im mittleren Niddertal; OHA – Der <strong>Oberhessen</strong>apfel; Büdinger Natur-, Lehr- & ErholungsWald<br />
(BÜNLEW); Wald – Wasser Entdeckungspfad Ortenberg; Schafe am Vulkan;<br />
Kunst und Kultur in Kirchen; Keltengarten in Glauberg)<br />
Operationelle Ziele<br />
Schaffung von 3 Einrichtungen in der Region <strong>Oberhessen</strong>
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 78<br />
Indikatoren<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der geförderten Maßnahmen im Bereich des ländlichen Erbes<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
Ergebnisindikator: ▪ Geschaffene Bruttoarbeitsplätze<br />
Wirkungsindikator: ▪ Wirtschaftswachstum<br />
▪ Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
3.5 Weitere für die Region wichtige Entwicklungsmaßnahmen<br />
3.5.1 Lebenslanges Lernen, Vermeidung von Schulversagen, Eingliederung von benachteiligten<br />
Personen<br />
Lebenslanges Lernen und ein optimaler Umgang mit Wissen und Informationen sind<br />
die Schlüsselqualifikationen der Zukunft. <strong>Oberhessen</strong> möchte sich <strong>als</strong> Region stärken,<br />
indem es sich zu einer starken Bildungsregion macht und den Standortfaktor der frühen<br />
Bildung ausbaut. Dazu sind Investitionen in die Bildung, Betreuung und Erziehung<br />
der Kinder zu leisten.<br />
Diese Maßnahme kann an die Initiative „Bildungsregion Mittelhessen“ anknüpfen. Die<br />
Überlegungen reichen bis hin zur Etablierung eines Bachelor-Studienangebots „Bildungsmanagement“<br />
in Zusammenarbeit mit der FH Gießen-Friedberg, der Universität<br />
Gießen und den mittelhessichen Fachschulen für Sozialpädagogik. Hier kann über die<br />
frühkindliche Förderung ein regionales Qualifizierungsnetzwerk entstehen.<br />
Angestrebt wird ein übergreifendes Projekt, das im Kindergarten startet und einen<br />
fließenden Übergang in die Grundschule bietet. Ein entsprechendes Pilotprojekt soll in<br />
Echzell ins Leben gerufen werden, mit dem Ziel, dies in öffentlichen Kindergärten und<br />
Schulen <strong>als</strong> Regelfall zu etablieren.<br />
Die beschriebe Zielsetzung korrespondiert mit dem „Bildungs- und Erziehungsplan für<br />
Kinder vom ersten bis zum zehnten Schuljahr“ des Landes Hessen sowie Schwerpunkt<br />
B des ESF (Verbesserung des Humankapit<strong>als</strong>, Vermeidung von Schulversagen,<br />
Steigerung der Ausbildungsqualität, Stärkung des hoch qualifizierten Nachwuchses).<br />
Handlungsfeld 3 des Scherpunktes B des ESF (Vermeidung von Schulversagen und<br />
Verbesserung der Ausbildungs- und Berufsreife) sowie Schwerpunkt C (Verbesserung<br />
des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung von benachteiligten<br />
Personen) wird durch weitere Projekte des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> unterstützt. Die im<br />
Rahmen des Beteiligungsprozesses entwickelten Projekte für dieses Themengebiet:<br />
▪ Wissen macht Freude<br />
▪ Schulsozialarbeit an der Otto-Dönges-Schule<br />
▪ Integration von Kindern aus sozial benachteiligten Familien in das Angebot „Kinderplanet“ der Jugendpflege<br />
der Stadt Nidda<br />
▪ Etablierung einer Geschäfts- und Anlaufstelle zur dauerhaften Verankerung des Kinder- und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
▪ Aufbau regelmäßiger Jugendarbeit für Mädchen in der Stadt Nidda<br />
▪ Aufbau eines Präventionsbüros für Kinder, Jugendliche und Familien für Nidda und seine Stadtteile<br />
▪ Ausbau des erlebnispädagogischen Angebots für Kinder und Jugendliche in der Stadt Nidda<br />
▪ Aufbau weiterer kommunaler Kinder- und Jugendnetzwerke in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
▪ Erweiterung der Medienkompetenz bei Schülerinnen /Schülern und Eltern zur Abwehr von Gefahren<br />
im Internet und in der Handynutzung<br />
▪ Kinder gestalten Zukunft: Entwicklung von Natur-Erlebnis-Räumen mit Nutzerbeteiligung planen und<br />
bauen
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 79<br />
3.6 Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung und Sensibilisierung der Bevölkerung<br />
für die Ausarbeitung und Umsetzung regionaler oder örtlicher<br />
Entwicklungsstrategien (Code-Nr. 341)<br />
3.6.1 (L) Dienstleistungen im Zusammenhang mit Entwicklungskonzepten wie Prozessmoderation,<br />
Regionalanalyse, Aufbereitung und Publikation der Ergebnisse<br />
(Code-Nr. 341 Projektbereich 1)<br />
Da sich die Maßnahme im Wesentlichen auf die Erstellung des <strong>IREK</strong> bezieht, ist derzeit<br />
kein Abruf vorgesehen.<br />
3.6.2 (L) Information über das Gebiet und die Lokale Entwicklungsstrategie (Code-Nr.<br />
341 Projektbereich 2)<br />
Ausgangslage<br />
Die Kommunikation des Entwicklungsfortschritts innerhalb der Region ist eine wichtige<br />
Aufgabe des Regionalmanagements. Hierzu müssen Mittel eingeplant werden, denn<br />
es benötigt Informationsmaterialien sowie eine Grundausstattung, um an Veranstaltungen<br />
wie bspw. Messen teilzunehmen oder diese selbst auszurichten, um über Hintergründe<br />
und Zielsetzungen des Regionalen Entwicklungsprozesses zu informieren.<br />
Aus diesem Grund soll zur Umsetzung auf den Code Nr. 341 zurückgegriffen werden.<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
Publikation von 2 Medien (Flyer, Broschüren)<br />
Teilnahme an mindestens 1 regionalen Messe/Veranstaltung pro Jahr<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der publizierten und verteilten Medien<br />
▪ Anzahl der geförderten Binnenmarketingprojekte<br />
Ergebnisindikator: ▪ Bekanntheit der Ziele der Region<br />
Wirkungsindikator: ▪ Bewusstseinsschaffung für das Thema Regionalentwicklung<br />
3.6.3 (L) Schulung von ehrenamtlich tätigen Akteuren auf der örtlichen und regionalen<br />
Ebene (Code-Nr. 341 Projektbereich 3)<br />
Problemlage<br />
Viele Entwicklungsansätze stehen derzeit in <strong>Oberhessen</strong> noch nebeneinander und<br />
können aufgrund dessen keine Schlagkraft entfalten. <strong>Das</strong> Potenzial für eine schwerpunktmäßige<br />
touristische Entwicklung ist in der Region vorhanden, aber das Erfahrungswissen<br />
und der Mut, Projekte anzugehen, sind ausbaufähig.<br />
Ziele/Strategie<br />
Ein laufendes Coaching der leitenden Akteure im Regionalforum <strong>Oberhessen</strong> wird u.a.<br />
durch die Einrichtung eines Kompetenzcenters Regionalmanagement und Tourismuscoaching<br />
gewährleistet. Dieses Kompetenzmanagement soll modulhaft angelegt sein.<br />
Die wichtigste Säule ist das neu zu schaffende Regionalmanagement, das <strong>als</strong> LAG-<br />
Geschäftsstelle operiert. An das Regionalmanagement kann eine Tourismuscoachingstelle<br />
andocken. Zunächst können im Rahmen vorhandener Strukturen Beratungsleistungen<br />
auch rund um touristische Angebotsentwicklung erbracht werden, die<br />
je nach Akzeptanz und Entwicklung eigenständig ausgebaut werden sollen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 80<br />
Mit folgendem Projekt wird diese Maßnahme abgerufen:<br />
Operationelle Ziele<br />
Indikatoren<br />
Kompetenzcenter Regionalmanagement und Tourismuscoaching<br />
1-3 Schulungen jährlich mit jeweils mind. 20 Akteuren<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der Schulungen von ehrenamtlichen Akteuren<br />
Ergebnisindikator: ▪ Anteil der geförderten Akteure an der Zielgruppe<br />
▪ Anzahl der regionalen Akteure im Prozess<br />
Wirkungsindikator: ▪ Verbesserung der Prozessabwicklung<br />
3.6.4 (L) Schulung der leitenden Akteure der Regionalforen durch Fortbildung und<br />
Coaching (Code-Nr. 314 Projektbereich 4)<br />
Als zusätzliches Instrument der Fortbildung und des Coachings verwendet die Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> die Balanced Scorecard (BSC), die der Evaluation und Optimierung der<br />
Prozesssteuerung dient. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen einer Fortbildungs- und<br />
Qualifizierungsmaßnahme und dient dazu, die entwickelten Strategien und Projekte<br />
effektiver und effizienter umzusetzen. Da das Instrument in Kooperation mit anderen<br />
LEADER-Regionen umgesetzt werden soll, sei an dieser Stelle auf Kap. 3.7 verwiesen.<br />
3.7 (L) Umsetzung von Projekten der Zusammenarbeit (Code-Nr. 421)<br />
Ausgangslage<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> strebt Kooperationsprojekte vor allem mit benachbarten lokalen<br />
Aktionsgruppen im Vogelsbergkreis und Landkreis Gießen an. Dies betrifft vor<br />
allem regionsübergreifende Projekte im Bereich Tourismus:<br />
▪ Interaktive Karte Region Vogelsberg und angrenzende Gebiete (LAG Vogelsberg)<br />
▪ Qualifizierung von Gästeführern und Gastgebern im Naturraum Vogelsberg (LAG Vogelsberg)<br />
▪ Tourismus-GIS für die Region Vogelsberg-Wetterau (LAG Vogelsberg)<br />
▪ Ausschilderungskonzept (LAG Vogelsberg)<br />
▪ Via Vulkania (LAG Vogelsberg)<br />
▪ <strong>Konzept</strong>entwicklung und Machbarkeitsstudie Geopark Vogelsberg (LAG Vogelsberg)<br />
▪ Inwertsetzung von Geotopen (LAG Vogelsberg)<br />
▪ Nidda-Radweg von der Quelle bis zur Mündung (LAG GießenLand)<br />
▪ Den Limes erfahren! Entwicklung des Limes-Radweges – Qualifizierung und Vermarktung (LAG<br />
GießenLand)<br />
▪ Barrierefreier Limes (LAG GießenLand)<br />
Darüber hinaus ist eine (internationale) Kooperation im Bereich der Prozesssteuerung<br />
des <strong>IREK</strong>-Prozesses geplant.<br />
Projekt Balanced Scorecard (BSC) (LAG GießenLand, LAG Hersfeld-Rotenburg, LAG<br />
Siegen-Wittgenstein, LEADER-Regionen in Österreich)<br />
Operationelles Ziel<br />
Indikatoren<br />
1 internationales Kooperationsprojekt<br />
6 Kooperationsprojekte mit Nachbarregionen
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 81<br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der umgesetzten Einzelprojekte<br />
Ergebnisindikator: ▪ Anzahl der entstandenen und nachhaltig angelegten Kooperationen<br />
Wirkungsindikator: ▪ Erhöhung der Wertschöpfung in den betroffenen Wirtschaftsregionen<br />
3.8 (L) Arbeit der lokalen Aktionsgruppe (Code-Nr. 431: Aufbau eines Regionalmanagements)<br />
Ausgangslage<br />
Die Region <strong>Oberhessen</strong> plant eine Satzungsänderung des <strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong> e.V.<br />
zwecks Teilnahme am LEADER-Programm des Landes (siehe Anlage Satzungsentwurf<br />
sowie Kap. 4). Der <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> wird zugleich Träger des einzurichtenden<br />
Regionalmanagements sein. Die Kofinanzierung wird vom Wetteraukreis, den Mitgliedskommunen<br />
und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (wfg) Wetteraukreis gemeinsam<br />
geleistet.<br />
Operationelles Ziel<br />
Indikatoren<br />
Aufbau und Etablierung eines Regionalmanagements in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Outputindikator: ▪ Anzahl der umgesetzten Einzelprojekte<br />
Ergebnisindikator: ▪ Anzahl der regionalen Akteure in der Regionalentwicklung<br />
Wirkungsindikator: ▪ Erhöhung der Bereitschaft zur Beteiligung am Prozess<br />
Zur weiteren und detaillierten Beschreibung der Aufgaben und der Organisation des Regionalmanagements<br />
sowie dessen Einordnung in die LEADER-Organisationsstruktur der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> vgl. Kapitel 4.<br />
Mittelausgaben jährlich<br />
Personalkosten brutto 50.000 €<br />
Arbeitsplatzkosten 15.000 €<br />
Sachmittel 10.000 €<br />
Gesamt 75.000 €<br />
Finanzierung<br />
Fördermittel LEADER 50.000 €<br />
Eigenanteil Region <strong>Oberhessen</strong> 25.000 €<br />
3.9 Finanztabelle für den geplanten Einsatz der LEADER-Mittel<br />
Die kommunale Mitfinanzierungsbereitschaft wurde auf einer Mitgliederversammlung des<br />
<strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong> insbesondere für die Finanzierung des Regionalmanagements abgefragt.<br />
Der hierzu abgestimmte Schlüssel ist in Kap. 3.8 dargelegt. Die Kommunen tragen<br />
darüber hinaus Eigenanteile in den durch sie beantragten Projekten.<br />
Die Fördersummen der Projekte, die Maßnahmen aus den Strukturprogrammen EFRE und<br />
ESF abrufen, beläuft sich auf ca. 95.000 € für ESF- und 857.500 € für EFRE-Maßnahmen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 82<br />
Maßnahme nach Nr. Bezeichnung der Maßnahme Anzahl der<br />
Projekte<br />
3.3.1.1<br />
(Code 312 EPLR)<br />
3.3.1.2<br />
(Code 311 C EPLR)<br />
3.3.2.1<br />
(Code 311 B EPLR)<br />
3.3.2.2<br />
(Code 313 EPLR)<br />
3.3.3.1<br />
(Code 311 A EPLR)<br />
3.3.3.2<br />
(Code 321 B EPLR)<br />
3.3.5.1<br />
(Code 331 EPLR)<br />
3.4.1<br />
(Code 321 A EPLR)<br />
3.4.4<br />
(Code 323 EPLR)<br />
3.6<br />
(Code 341 EPLR<br />
insg.)<br />
3.6.1<br />
(Code 341<br />
Projektbereich 1<br />
EPLR)<br />
3.6.2<br />
(Code 341<br />
Projektbereich 2<br />
EPLR)<br />
3.6.3<br />
(Code 341<br />
Projektbereich 3<br />
EPLR)<br />
3.6.4<br />
(Code 341 Projektbereich<br />
4 EPLR)<br />
3.7<br />
(Code 421 EPLR)<br />
3.8<br />
(Code 431 EPLR)<br />
Existenzgründungsinvestitionen nichtlandwirtschaftlicher<br />
Träger einschl. Dienstleistungen<br />
Diversifizierungsinvestitionen landwirtschaftlicher<br />
Betriebe in Handwerk, Dienstleistung<br />
Landtouristische Investitionen<br />
landwirtschaftlicher Betriebe einschl.<br />
Dienstleistungen<br />
Landtouristische kleine Infrastrukturinvestionen<br />
und Marketingaktivitäten sonstiger<br />
Träger einschließlich Dienstleistungen<br />
Investitionen landwirtschaftlicher Betriebe<br />
zur Nutzung von Biorohstoffen einschließlich<br />
Dienstleistungen<br />
Investitionen sonstiger Träger zur Nutzung<br />
von Biorohstoffen einschl. Dienstleistungen<br />
Fördermittel in €<br />
4 162.000<br />
2 90.000<br />
2 180.000<br />
3 202.000<br />
2 210.000<br />
2 140.000<br />
Schulungen für Wirtschaftsakteure 4 28.000<br />
Investitionen für Versorgungseinrichtungen<br />
einschl. Dienstleistungen<br />
Investitionen für Einrichtungen zur Information<br />
über Landschafts- und Kulturgeschichte<br />
einschl. Dienstleistungen<br />
Kompetenzentwicklung und Sensibilisierung<br />
Entwicklungskonzepte, Moderation, Publikation<br />
Information über das Gebiet und die lokale<br />
Entwicklungsstrategie (Binnenmarketing)<br />
Schulung ehrenamtlich tätiger Akteure auf<br />
der regionalen und örtlichen Ebene<br />
Schulung der leitenden Akteure der Regionalforen<br />
durch Fortbildung und Coaching<br />
Umsetzung von Projekten der Zusammenarbeit<br />
mit anderen LAGs<br />
28 833.500<br />
3 285.000<br />
26 49.000<br />
0 0<br />
7 30.000<br />
18 9.000<br />
1 10.000<br />
7 60.000<br />
Aufbau eines Regionalmanagements 1 200.000<br />
Gesamtsumme der Förderungen nach LEADER-Maßnahmen nach EPLR 2.439.500
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 83<br />
4 Organisationsstruktur des Regionalen Entwicklungsprozesses<br />
4.1 Entstehung des integrierten regionalen Entwicklungskonzeptes<br />
4.1.1 Inhaltliche Arbeitsschritte<br />
Die Erstellung des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> gliedert sich nach folgenden Arbeitsschritten:<br />
01 Bestandsaufnahme<br />
Eine umfassende und mit der Steuerungsgruppe abgestimmte Bestandsaufnahme<br />
(„Gebietsanalyse“) der Region <strong>Oberhessen</strong> legte den Grundstein für die Stärken-<br />
Schwächen-Analyse der Region und die weitere Strategieentwicklung. Die Bestandaufnahme<br />
wurde mit engagierten <strong>Oberhessen</strong> im Beteiligungsprozess diskutiert und in<br />
Teilbereichen ergänzt.<br />
02 Stärken-Schwächen-Analyse<br />
Aufbauend auf der Bestandsaufnahme wurde eine Stärken-Schwächen-Analyse<br />
(„SWOT“) erstellt und in der Steuerungsgruppe diskutiert und abgestimmt. Zusätzlich<br />
wurden die Ergebnisse der SWOT im Beteiligungsprozess zur Diskussion gestellt;<br />
das Feedback floss in die Stärken-Schwächen-Analyse mit ein.<br />
03 Entwicklungsstrategie<br />
Bestandsaufnahme und Stärken-Schwächen-Analyse führten in einem dritten<br />
Schritt zur <strong>Konzept</strong>ion der Entwicklungsstrategie. Auch hier erfolgte die Rückkopplung<br />
mit der Lenkungsgruppe sowie den regionalen Akteuren im Beteiligungsprozess.<br />
04 Projektentwicklung in den Handlungsfeldern<br />
Die Projektentwicklung stellte innerhalb des Beteiligungsprozesses das<br />
Kernstück dar. Die regionalen Akteure formierten sich hierzu zu handlungsfeldbezogenen<br />
Arbeitsgruppen und entwickelten aus den Erkenntnissen der<br />
vorherigen Schritte heraus Projekte zur Stärkung der Region. Dabei fand<br />
parallel ein umfassender Abstimmungsprozess der entwickelten Ansätze<br />
über die Handlungsfelder hinaus statt.<br />
05 Verdichtung zu Leitprojekten<br />
Im Anschluss an die Entwicklung von Einzelprojekten wurden diese<br />
zu größeren thematischen Einheiten (Leitprojekten) zusammengefasst.<br />
Darüber hinaus wurden verantwortliche Institutionen und Personen<br />
für die Leitprojekte benannt, die in der Umsetzungsphase die<br />
Steuerung der Prozesse auf Leitprojektebene übernehmen sollen.<br />
06 Umsetzung in Fördermaßnahmen<br />
Auf Grundlage des Maßnahmenspektrums von ELER, EFRE und<br />
ESF wurden Teilprojekte ausgewählt, die zur Umsetzung der<br />
Leitprojekte und damit zur Erreichung der strategischen Ziele der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> dienen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 84<br />
4.1.2 Erarbeitungsprozess<br />
Die Erarbeitung des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> ging mit der Einrichtung von Gremien und Veranstaltungen<br />
einher, die im Folgenden dargestellt werden.<br />
Der erste Schritt bestand in der Einrichtung einer Steuerungsgruppe für die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
<strong>als</strong> zentrales Steuerungsinstrument und Entscheidungsorgan für das Beteiligungsverfahren<br />
und die Erstellung des <strong>IREK</strong>. Diese Steuerungsgruppe tagte zum ersten Mal im<br />
Juni 2007 und traf sich danach über die gesamte <strong>Konzept</strong>erstellungsphase hinweg einmal im<br />
Monat. Die Zusammensetzung der Lenkungsgruppe basiert zu einem Teil auf Vertretern des<br />
<strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong>, in dem sowohl die Kommunen <strong>als</strong> auch Wirtschafts- und Sozialpartner<br />
vertreten sind.<br />
Die Einbindung weiterer Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen erfolgte zum<br />
Teil durch persönliche Ansprache oder durch Einladungen zu den Veranstaltungen im Rahmen<br />
des Bottom-Up-Prozesses. Dies hat nicht nur eine breite Verankerung des Entwicklungsprozesses<br />
gewährleistet, sondern wird auch maßgeblich die Akzeptanz und Umsetzungsbereitschaft<br />
der Region<strong>als</strong>trategie steigern. Gleichzeitig konnten Präsentationen vor<br />
dem IHK-Regionalausschuss und der Mitgliederversammlung des <strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong> Wirtschaftspartner<br />
für den Prozess gewinnen bzw. die kommunale Ebene einbinden. So konnten<br />
insbesondere auch Fragen der Kofinanzierungsbereitschaft in der Region erörtert werden.<br />
Zur Durchführung und Gewährleistung eines breit angelegten Bottom-Up-Prozesses wurden<br />
verschiedene Veranstaltungen durchgeführt (siehe Abbildung unten), an denen jeweils bis<br />
zu 90 Personen aus <strong>Oberhessen</strong> teilnahmen. Der Beteiligungsprozess konnte eine breite<br />
Basis an engagierten Bürgern unserer Region motivieren und integrieren.<br />
Insgesamt wurden in acht Arbeitsgruppensitzungen zu vier Handlungsfeldern mehr <strong>als</strong><br />
100 Einzelprojekte dokumentiert und abgestimmt. Diese hohe Zahl und die große Bandbreite<br />
an Themen zeigt ein großes Akteurspotenzial in der Region und die Bereitschaft, einen Beitrag<br />
zur zukünftigen Entwicklung ihrer Heimat zu leisten. Dies zeigt sich auch in selbst organisierten<br />
Akteurssitzungen zu bestimmten Leitthemen, die zusätzlich zu den Arbeitsgruppensitzungen<br />
der Handlungsfelder stattfanden; hier konnten zusätzliche Vernetzungen und Synergien<br />
geschaffen werden. Auf dieser Entwicklung basierte dann auch die Zusammenstellung<br />
der Einzelprojekte zu den Leitprojekten, für die damit schon im Erarbeitungsprozess<br />
eine Verantwortlichkeit der Akteure geschaffen wurde (siehe hierzu auch Kap. 4.2).<br />
Abbildung 8: Fahrplan und Beteiligungsprozess zur <strong>IREK</strong>-Erstellung
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 85<br />
4.2 Zukünftige Organisations- und Arbeitsstruktur des Regionalforums <strong>Oberhessen</strong><br />
Die zukünftige Organisations- und Arbeitsstruktur des Regionalen Entwicklungsprozesses<br />
besteht aus folgenden Organen mit den jeweils beschriebenen Funktionen. Diese gilt es zu<br />
etablieren oder wie im Fall des <strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong> zu modifizieren. Einen Überblick über<br />
Zuständigkeiten und Verfahrensabläufe liefert auch der Satzungsentwurf in der Anlage.<br />
Abbildung 9: Organisationsstruktur des Regionalforums <strong>Oberhessen</strong><br />
4.2.1 <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> wird den LEADER-Prozess umsetzen und auch Träger des einzurichtenden<br />
Regionalmanagements sein. Im Vorstand des <strong>Verein</strong>s sind alle Kommunen der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> vertreten. Außerdem gehören dem <strong>Verein</strong> zahlreiche Unternehmen aus<br />
der Region und Privatpersonen an. <strong>Das</strong> gemeinsam Ziel: Die Region <strong>Oberhessen</strong> stärken<br />
und bekannt machen. Die Gründung des <strong>Verein</strong>s geschah auf Initiative des Förderkreises<br />
<strong>Oberhessen</strong>. Dieser Förderkreis ist eine Gemeinschaft von engagierten <strong>Oberhessen</strong>, die<br />
sich insbesondere für die Entwicklung der Region in kultureller, touristischer und wirtschaftlicher<br />
Weise einsetzen und den Namen „<strong>Oberhessen</strong>“ auch überregional bekannt machen<br />
wollen.<br />
Der Vorstand des <strong>Verein</strong>s beschloss auf der Vorstandssitzung am 25.09.2007 die Änderung<br />
seiner Satzung, die damit den Anforderungen an hessische Regionalforen entspricht (siehe<br />
Anlage).<br />
4.2.2 Lokale Aktionsgruppe (LAG)<br />
Die einzurichtende lokale Aktionsgruppe ist das zuständige Entscheidungsgremium zur strategischen<br />
Steuerung des LEADER-Regionalentwicklungsprozesses. Hierzu zählen die Auswahl<br />
neuer Projekte und die Prioritätensetzung. Darüber hinaus diskutiert und befindet die<br />
Aktionsgruppe über die Fortführung der Entwicklungsstrategie und des weiteren Kooperationsprozesses.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 86<br />
Die künftige Aktionsgruppe wird sich zusammensetzen aus bisherigen Mitgliedern der Lenkungsgruppe,<br />
die den <strong>IREK</strong>-Erarbeitungsprozess begleitet haben und neuen Mitgliedern der<br />
Lenkungsgruppe. Die Mitglieder werden vom <strong>Verein</strong>svorstand ernannt. Nach Bedarf werden<br />
zusätzlich beratende Mitglieder integriert, wie etwa Projektgruppen-Sprecher. Die Aktionsgruppe<br />
wird von der Geschäftsstelle koordiniert und moderiert. Die stimmberechtigten Mitglieder<br />
setzen sich zusammen aus Vertreter/innen der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie<br />
anderer Personen der Zivilgesellschaft (mindestens 50% der Mitglieder) und Vertreter/innen<br />
aus der öffentlichen Verwaltung. Die Zusammensetzung der zukünftigen LAG zeigt die Tabelle<br />
im Anhang.<br />
4.2.3 Geschäftsstelle<br />
Als koordinierende Einheit der laufenden Arbeit des LEADER-<br />
Regionalentwicklungsprozesses wird eine Geschäftsstelle beim <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> eingerichtet.<br />
Die Geschäftsstelle erhält die erforderlichen Kompetenzen zur Unterstützung der<br />
Aktionsgruppe bei allen Arbeiten, der operativen Steuerung und Unterstützung der Projektgruppen<br />
sowie Unterstützung und Umsetzung der (Leit-) Projekte und deren Gestaltung.<br />
4.2.4 Projektgruppen<br />
Zur Unterstützung der regionalen Leitprojekte sollten Projektgruppen eingerichtet werden.<br />
Die Projektgruppen setzen sich zusammen aus den für die Umsetzung der vereinbarten Projekte<br />
relevanten Akteuren. In den Projektgruppen erfolgt die Maßnahmenplanung und Arbeitsaufteilung<br />
zur Umsetzung der Projekte. Die Projektgruppen-Mitglieder wählen jeweils<br />
einen Sprecher für ihr Projekt, der dieses nach außen vertritt. In der Regel handelt es sich<br />
dabei um einen (potenziellen) Projektträger. Unterstützt werden die Projektgruppen von der<br />
Geschäftsstelle. Die Projektgruppen stehen offen für neue Mitglieder, die im Falle der Entwicklung<br />
weiterer Projekte integriert werden.<br />
4.2.5 Regionalforum<br />
Ein Regionalforum, das ein bis zwei Mal pro Jahr allen interessierten Akteuren der Region<br />
eine gemeinsame Plattform bietet, soll einen kontinuierlichen Dialog über das Fortschreiten<br />
des regionalen Entwicklungsprozesses sicherstellen. Es dient der Information der Bevölkerung<br />
<strong>Oberhessen</strong>s und fördert gleichzeitig die Kooperation und Vernetzung derjenigen, die<br />
an der Umsetzung des <strong>IREK</strong> beteiligt sind. <strong>Das</strong> Regionalforum ist Öffentlichkeitsarbeit und<br />
öffentliche Erfolgskontrolle gleichermaßen. Es verankert darüber hinaus die Entwicklung <strong>Oberhessen</strong>s<br />
in der Region – und den Köpfen ihrer Bewohner.<br />
4.3 Zuständigkeiten des Regionalmanagements sowie Verfahrensabläufe<br />
Die Geschäftsstelle für das Regionalmanagement wird beim <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> eingerichtet<br />
oder von diesem beauftragt. Der <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> passt seine Satzung den Anforderungen<br />
an eine LAG bzw. an ein hessisches Regionalforum an. Vorgesehen ist die Beschäftigung<br />
von eineinhalb AK mit der Umsetzung des LEADER-Programms in der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong>.<br />
Die Geschäftsstelle hat folgende Aufgaben:<br />
Führung der Geschäfte der LAG<br />
Koordination der Öffentlichkeitsarbeit<br />
Organisation und Koordination der Projektentwicklung auf der Ebene der Einzelprojekte,<br />
Beratung potentieller Antragsteller und Klärung der Fördermöglichkeit von Projektanträgen<br />
in Zusammenarbeit mit der Bewilligungsstelle
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 87<br />
Koordination der Projektentwicklung und -umsetzung auf der Ebene der Leitprojekte<br />
Organisation und Koordination der Projekte der LEADER-Aktionsgruppe insbesondere<br />
im transnationalen Bereich, soweit sich keine sonstigen Projektträger finden<br />
Durchführung des Projekt- und Prozesscontrollings<br />
Gestaltung des weiteren Beteiligungsprozesses<br />
4.3.1 Ablauf<br />
An dieser Stelle wird der Weg von einer Projektidee bis hin zur Bewilligung eines förderfähigen<br />
Entwicklungsvorhabens im Rahmen des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> nachgezeichnet. Dieser Prozess<br />
folgt einem halbjährlichen Turnus, um kontinuierlich neue Projektideen aufgreifen und<br />
ggf. fördern zu können.<br />
01 Projektideen und Projektvorschläge der lokalen Akteure werden über das Regionalmanagement<br />
in den <strong>IREK</strong>-Prozess eingespeist oder innerhalb der fachlichen Projektgruppen<br />
selbst entwickelt.<br />
02 <strong>Das</strong> Regionalmanagement prüft anhand des Projektaufnahmebogens die Erfüllung<br />
der Mindestkriterien. Werden die Kriterien nicht erfüllt, erfolgt eine weitere<br />
Beratung des potentiellen Projektträgers durch das Regionalmanagement.<br />
03 Halbjährlich werden die vorliegenden und geprüften Projekte im Regionalmanagement<br />
und der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) diskutiert.<br />
04 <strong>Das</strong> Regionalmanagement nimmt für alle positiv aufgenommenen Projekte<br />
eine Erstbewertung mittels der Kriterien des Projektbewertungsbogens<br />
vor und unterbreitet der LAG den Vorschlag einer Prioritätenliste.<br />
05 Die LAG diskutiert die vorgeschlagene Prioritätensetzung des<br />
Regionalmanagements und unterbreitet gegebenenfalls Änderungsvorschläge<br />
aufbauend auf dem Kriterienkatalog. Die Prioritätenliste<br />
wird innerhalb der LAG abgestimmt und ist damit die<br />
Basis der Projektförderung.<br />
4.3.2 Projektbewertung und Prioritätensetzung<br />
Die beantragten Projekte werden mit Hilfe eines Prüfbogens durch das Regionalmanagement<br />
bewertet und anschließend priorisiert. Über die Bewertung stimmt anschließend die<br />
LAG ab (s.o.). Zuvor geht der Anwendung des Projektprüfbogens ein positiver Entschluss<br />
zur Aufnahme des Projekts in die Liste der <strong>IREK</strong>-relevanten Projekte voraus. Der Projektprüfbogen<br />
ermöglicht die Beratung über die Prioritätensetzung und die Priorisierung von eingereichten<br />
Projektskizzen und Förderanträgen.<br />
Der Projektbewertungsbogen ermöglicht durch die Vergabe von Punkten in vier verschiedenen<br />
Prüfbereichen eine Reihung der eingereichten Projektvorschläge. Dabei werden die einzelnen<br />
Bereiche gleich gewichtet, wobei sich unter den im Folgenden genannten Bereichen<br />
jeweils konkrete Kriterien befinden (Prüfbogen im Anhang):
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 88<br />
1. Umsetzungsaussichten, Machbarkeit, Praktikabilität<br />
• Bspw. Verfügbarkeit personeller Ressourcen zur Umsetzung des Projektes<br />
/ Existenz von Machern, Unterstützung von Schlüsselpersonen & Kooperationspartnern,<br />
etc.<br />
2. Beitrag zur allgemeinen Stärkung der Region (Relevanz für die Regionalentwicklung)<br />
• Bspw. Vernetzungseffekte des Projektes zwischen den <strong>IREK</strong>-<br />
Handlungsfeldern, Anknüpfung an bisherige Aktivitäten und Projekte<br />
3. Beiträge zur übergeordneten <strong>IREK</strong>-Entwicklungsstrategie<br />
• Bspw. Bildung regionaler Wertschöpfungsketten, Gender-Mainstreaming<br />
etc.<br />
4. Beiträge zu den inhaltlichen Schwerpunkten der <strong>IREK</strong>-Handlungsfelder<br />
• Abgleich mit den strategischen Zielen der Handlungsfelder<br />
4.4 Realisierungsvorstellungen sowie Umsetzungsschritte für Projekte<br />
4.4.1 Bisherige Prioritätensetzungen und Projektauswahl<br />
Die im Beteiligungsprozess entwickelten und in den Leitprojekten gebündelten Einzelprojekte<br />
wurden durch die Lenkungsgruppe einer ersten Prüfung unterzogen, um vordringliche und<br />
umsetzungsreife Projekte zu identifizieren. Die Prüfung erfolgte an Hand eines vereinfachten<br />
Entwurfs des in Kapitel 4.3.2 skizzierten Projektprüfbogens, der dafür vom Fachdienst Kreisentwicklung<br />
des Wetteraukreises entworfen wurde. Diese <strong>als</strong> vordringlich erachteten Projekte<br />
stellt Kapitel 4.4.3 vor.<br />
4.4.2 Leitprojekte<br />
Die Umsetzung der Einzelprojekte dient der Weiterentwicklung der Leitprojekte. Ihr Entwicklungsstand<br />
soll hier knapp beschreiben werden. Die zugeordneten Projektverantwortlichen<br />
erklären sich bereit, die Konkretisierung und Durchführung des Projektes voranzutreiben und<br />
alle Beteiligten zu unterstützen. Sie sind zum Teil Projektträger, zumindest aber engagierte<br />
Experten ihres Leitprojektes.<br />
Tabelle 17: Leitprojekte, Entwicklungsstand und Ansprechpartner<br />
Leitprojekt Verantwortlich<br />
01 Kompetenzen entwickeln durch Netzwerke und Qualifikation Herr Karger<br />
Aufbauend auf guten Erfahrungen und einer bisher gelungenen Umsetzung der Qualifizierungsoffensive sowie einer breiten Basis<br />
bereits existierender Initiativen soll die Entwicklung der endogenen Potenziale der Region <strong>Oberhessen</strong> zukünftig deutlich gesteigert<br />
werden. Ein wichtiges Einzelprojekt ist daher das Kompetenzcenter Regionalmanagement und Tourismuscoaching.<br />
02 Marketing und Vermarktung in <strong>Oberhessen</strong> Herr Agne<br />
<strong>Das</strong> Marketing und die Vermarktung für <strong>Oberhessen</strong> werden insbesondere von der der Wirtschaftsförderung (wfg) Wetterau betrieben,<br />
die bereits gute Erfolge erzielen konnte. So besteht die Bereitschaft zur Gründung eines regionalen Dachgewerbeverbandes.<br />
Die Internetplattformen der Region <strong>Oberhessen</strong> zeigen sehr gute Ansätze, sind jedoch noch zu optimieren und zu ergänzen.<br />
03 Regionale Produkte für regionale Märkte Frau Göbel<br />
Die Vermarktung regionaler Produkte ist bereits eine Stärke der Region, kann aber noch deutlich ausgebaut werden, etwa durch<br />
verstärktes Marketing und die Schaffung landtouristischer Angebote im Bereich der Direktvermarktung.<br />
04 <strong>Oberhessen</strong>-Valley Frau Pfeiffer-Pantring<br />
<strong>Das</strong> Leitprojekt <strong>Oberhessen</strong>-Valley ist ein abgestimmtes Maßnahmenbündel zur Ausbildung eines multifunktionalen Entwicklungskerns.<br />
Für die Umsetzung des Projekts sprechen sowohl die Lage inmitten der Region, die gute Erreichbarkeit sowie das bauliche<br />
Ensemble, das derzeit zum Verkauf steht.<br />
05 Region der Kinder und Jugend Frau Noruzi<br />
Die bisherigen Initiativen des Kinder- und Jugendnetzwerkes Nidda gründen auf einer großen Anzahl überaus motivierter Men-
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 89<br />
schen und können gute Erfolge verzeichnen. <strong>Das</strong> Angebot soll ausgebaut und professionalisiert werden.<br />
06 <strong>Oberhessen</strong> macht mobil für Gemeinschaft Frau Gertz<br />
Ein solidarisches Miteinander ist für viele Menschen der Region <strong>Oberhessen</strong> ein großes Bedürfnis und Anliegen. Neben den Erfolgen<br />
des Kinder- und Jugendnetzwerkes Nidda ist es die regionsweit tätige FAB (Frauen, Arbeit, Bildung), die großes Ansehen<br />
genießt. Vor allem die Integration von älteren und benachteiligten Menschen soll künftig gestärkt werden.<br />
07 Lebensqualität in Stadt und Land Herr Matthesius<br />
<strong>Oberhessen</strong> kann auf gelungene Dorferneuerungsmaßnahmen zurückblicken, wie die Attraktivität der Dörfer und Städte der Region<br />
zeigt. Zukünftig gilt es vor allem, regionale Schwerpunkte zu identifizieren und den Herausforderungen des Strukturwandels und<br />
der demographischen Entwicklung zu begegnen: Flächen- und Leerstandsmanagement der Ortskerne, Nahversorgung, Mobilität,<br />
etc.<br />
08 Vulkan und Geopark Frau Schultz<br />
Der Naturpark Vogelsberg ist der älteste und damit erste seiner Art in Hessen. Nachdem so die naturräumliche Besonderheit<br />
frühzeitig geschützt und dem sanften Tourismus geöffnet wurde, haben die Akteure rund um das Vulkanmassiv dessen Potenzial<br />
<strong>als</strong> UNESCO-Geopark erkannt. Die Region <strong>Oberhessen</strong> wird hier von den Landkreisen Vogelsberg und Wetterau unterstützt.<br />
09 Erholungs- und Erlebniswelten, rund um Römer, Mittelalter, Kelten Herr Domes<br />
Dieses Leitprojekt wird einen Schwerpunkt in der Region <strong>Oberhessen</strong> bilden. Viele Initiativen zur Erhaltung und vor allem zur<br />
touristischen Nutzung und Aufbereitung des kulturellen Erbes <strong>Oberhessen</strong>s wurden bereits auf den Weg gebracht.<br />
10 Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong> Herr Weber<br />
Mit der Aufnahme ins Programm BIOREGIO Holz und der in den Region bereits vorhandenen Kompetenzen im Bereich Erneuerbarer<br />
Energien bei Handwerkern, Ingenieurbüros etc. sind die Voraussetzungen gut.<br />
11 Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> erleben und erhalten Herr Sperling<br />
Die Erhaltung der Kulturlandschaft ist vor allem vor dem Hintergrund des Strukturwandels in der Landwirtschaft zu betrachten, der<br />
besonders die Ungunstlagen der Mittelgebirgslandschaften trifft. Nach dem Prinzip „Schützen durch Nutzen“ wurden bereits integrierte<br />
Projekte entwickelt, die entweder einer Umsetzungskonzeption oder einer Anschubfinanzierung bedürfen.<br />
4.4.3 Vordringliche Projekte<br />
Für alle im Rahmen des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> entwickelten Projekte liegt eine Projektskizze vor<br />
(siehe Liste im Anhang und Projektband). Der Entwicklungsstand der Einzelprojekte reicht<br />
von der Projektidee bis hin zu umsetzungs- und bewilligungsreifen Anträgen. Es gibt eine<br />
Reihe von Projekten, die für eine Bewilligung ab Anfang des Jahres 2008 geeignet sind. Aus<br />
diesen Projekten wiederum hat die Steuerungsgruppe 15 Projekte priorisiert, die auch nach<br />
den Kriterien des Prüfbogens (Umsetzungsaussichten, Machbarkeit, Praktikabilität, Beitrag<br />
zur allgemeinen Stärkung der Region, Beitrag zur übergeordneten <strong>IREK</strong>-<br />
Entwicklungsstrategie, Beitrag zu den inhaltlichen Schwerpunkten der <strong>IREK</strong>-<br />
Handlungsfelder) <strong>als</strong> vordringlich einzustufen sind und ab dem Jahr 2008 umgesetzt werden<br />
sollen (siehe Tabelle unten).<br />
Damit die Finanzmittelbudgets für die Folgejahre 2009 und 2010 im kommenden Haushaltsjahr<br />
bereits Beachtung findet, werden neben investiven Maßnahmen besonders auch Machbarkeitsstudien<br />
und <strong>Konzept</strong>ionen in die frühe Förderung miteinbezogen. So werden konkrete<br />
Planungen für die Folgejahre möglich.<br />
Neben den hier aufgeführten Projekten sind für Anfang des Jahres 2008 weitere Einzelprojekte<br />
aus den Strukturprogrammen ESF und EFRE bewilligungsfähig. Folgende Tabelle<br />
macht Angaben über die Trägerschaften, über die Höhe des geplanten Fördermitteleinsatzes<br />
sowie über die Maßnahmen des ELER-Programms, auf die zurückgegriffen wird. Jedes priorisierte<br />
Projekt wird anschließend in einer Kurzbeschreibung dargestellt.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 90<br />
Tabelle 18: Vordringliche Projekte ab 2008<br />
Projekt Träger Fördermitteleinsatz<br />
01 <strong>Konzept</strong>entwicklung Geo-Park Vogelsberg<br />
(<strong>Konzept</strong>)<br />
02 Aufbau eines Keltenwelt-Gartens im<br />
Archäologischen Park Glauberg – Der<br />
Garten erwacht zum Leben (<strong>Konzept</strong>)<br />
Wetteraukreis und<br />
Vogelsbergkreis<br />
Archäologischer Park<br />
Glauberg gGmbH<br />
40.000 € ELER 323<br />
A3<br />
15.000 € ELER 323<br />
A3<br />
Maßnahme Leitprojekt Umsetzung<br />
Vulkan und<br />
Geopark<br />
Erholungs-<br />
und Erlebniswelten<br />
rund<br />
um Römer,<br />
Mittelalter,<br />
Kelten<br />
Jan 2008 X<br />
Jan 2008 X<br />
Sichere<br />
Finanzierung<br />
03 Erweiterung Modellbahnhof Stockheim Modellbahnhof Stock- 24.000 € ELER Code<br />
Jan 2008 X<br />
heim GbR<br />
322 A5<br />
04 Machbarkeitsstudie Gemeinschaftsanla- Zusammenschluss 7.500 € ELER Code Erneuerbare Jan 2008 X<br />
ge für die thermische Verwertung von mehrerer Landwirte<br />
321 B4 Energien und<br />
Stroh (<strong>Konzept</strong>)<br />
Energieeffi-<br />
05 Holzhackschnitzelanlage (<strong>Konzept</strong>) Zusammenschluss 12.000 € ELER Code zienz on April X<br />
321 B4 <strong>Oberhessen</strong> 2008<br />
06 Energieeffizienzforum <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> 68..000 € ELER Code<br />
321 A3<br />
Jan 2008 X<br />
07 Kompetenzcenter Regionalmanagement <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> 90.000 € ELER Code Kompetenzen März X<br />
und Tourismuscoaching<br />
10.000 € 313 A2 entwickeln 2008<br />
ELER Code durch Netz-<br />
341 werke und<br />
Qualifikation<br />
08 Infozentrum Naturraum Wetterau und NABU 90.000 € ELER Code Kulturland- April X<br />
Vogelsberg<br />
323 A1 schaft in 2008<br />
09 Modellhafte Besucherlenkung und - Zweckverband Vulkan- 90.000 € ELER Code <strong>Oberhessen</strong> Feb X<br />
information sowie touristische Erschlieradweg 321 A1 erleben und 2008<br />
ßung einer herausragenden Flusslandschaft<br />
am Vulkanradweg im mittleren<br />
Niddertal unter Einbeziehung der schulischen<br />
Umweltbildung<br />
erhalten<br />
10 Schäfernetzwerk <strong>Oberhessen</strong> (<strong>Konzept</strong>) Wetteraukreis 18.000 € ELER Code<br />
März X<br />
311 C<br />
2008<br />
11 Modellkommune Flächenmanagement Gemeinde Echzell 19.500 € ELER Code Lebensqualität Feb X<br />
Echzell<br />
322 A5 in Stadt und<br />
Land<br />
2008<br />
12 Aufsuchende Aktivierung innovativer Wetteraukreis, Erzeu- 12.000 € ELER Code Regionale<br />
X<br />
Gründer (<strong>Konzept</strong>)<br />
gergemeinschaft<br />
321 A3 Produkte für<br />
Wetterauer Direktver-<br />
ELER Code regionale<br />
markter, Regioplan<br />
GmbH (Phase I:<br />
<strong>Konzept</strong>entwicklung)<br />
311 B Märkte<br />
13 Den Kunden im Blick – Etablierung eines Wetteraukreis 36.000 € ELER Code<br />
Jan 2008 X<br />
Zusammenschlusses von Gastronomen<br />
und Direktvermarktern<br />
321 A2<br />
14 Regionales Shopping-Portal Wirtschaftsförder- 25.000 € ELER Code Marketing und Jan 2008 X<br />
gesellschaft Wetterau,<br />
321 A2 Vermarktung<br />
Firma Arsmedia,<br />
Gewerbevereine<br />
in <strong>Oberhessen</strong><br />
15 Partner gewinnen und Hilfsangebote Kinder- und Jugend- 1.800 € ELER Code Region der Jan 2008 X<br />
bekannt machen: Corporate Identity und netzwerk Nidda<br />
321 A2 Kinder und<br />
„Wegweiser Kinder- und Jugendhilfe“ für<br />
die Region Nidda<br />
Jugend<br />
Summe: 558.800 €
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 91<br />
01 <strong>Konzept</strong>entwicklung Geopark Vogelsberg (Vulkan und Geopark)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> und rund um den Vogelsberg wächst die Überzeugung, dass die einzigartigen Hinter- Wetteraukreis und<br />
lassenschaften und Auswirkungen des größten Vulkanmassivs Europas – dem Vogelsberg – das Potenzial besit- Vogelsbergkreis<br />
zen, einen UNESCO-Geopark einzurichten. Mit der <strong>Konzept</strong>entwicklung für den Geopark wird aufgrund des Verantwortlich<br />
Arbeitsumfanges ein Büro beauftragt. Der Endbericht muss demnach inhaltlich umfassen:<br />
für die Durchführung<br />
<strong>Konzept</strong>entwicklung:<br />
Nicole Schirmer<br />
▪ Theoretische Grundlagen<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
▪ SWOT-Analyse<br />
Tourismusverbän-<br />
▪ Leitbild, Ziele, Strategien, Maßnahmen<br />
de, Geologen,<br />
Botaniker, Biologen,Landschaftspfleger,<br />
Museen<br />
Zeitplan<br />
2008-2009<br />
02 Aufbau eines Keltenwelt-Gartens im Archäologischen Park Glauberg (Erholungs-<br />
und Erlebniswelten rund um Römer, Mittelalter, Kelten)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Die Wetterau gilt <strong>als</strong> eine der interessantesten Siedlungslandschaften (Kelten-Römer-Mittelalter) in Deutschland.<br />
Allerdings mangelt es an der lernpädagogischen Aufbereitung der regionalen Kulturgeschichte (z.B. Arbeitsblätter,<br />
Handbücher, Feld- und Labortechniken) und an der thematischen Vernetzung der Orte/Befunde<br />
sowie der Entwicklung von spezifischen Angeboten für Schulklassen, junge Besucher und Familien.<br />
Als Ergänzung zum geplanten Museum soll der Keltenwelt-Garten im Archäologischen Park entwickelt werden.<br />
Keltische Pflanzen werden nach archäobotanischen Forschungsergebnissen angebaut und ihre Nutzung <strong>als</strong><br />
Nahrungs- und Heilmittel erklärt. Keltische Landwirtschaft wird exemplarisch dargestellt und auch die Sicht der<br />
Kelten auf bestimmte Naturstätten und deren Bedeutung in kultischen Zusammenhängen werden vermittelt. Für<br />
junge Besucher wird es im Keltenwelt-Garten einen Erlebnisraum geben, in dem sie aktiv Erfahrungen mit der<br />
Natur sammeln können.<br />
Im Keltenwelt-Garten werden naturnahe und handlungsorientierte Angebote mit hohem pädagogischem Anspruch<br />
u. a. für Schulklassen und Familien entstehen. Archäologie und Geschichte zum Anfassen, Mitmachen<br />
und Weiterdenken.<br />
Folgende Oberziele stehen im Vordergrund:<br />
▪ Die Natur und den Naturraum zur Zeit der Kelten am Glauberg visualisieren.<br />
▪ Die Nutzung der natürlichen Ressourcen vor 2500 Jahren und heute vergleichen.<br />
▪ Die Bedeutung des respektvollen Umgangs mit dem Kulturerbe und der Natur erfassen.<br />
▪ Einblicke gewinnen, wie vielschichtig sich die Geschichte auf den heutigen Alltag auswirkt.<br />
▪ Natur mit allen Sinnen erleben.<br />
Archäologischer<br />
Park Glauberg<br />
gGmbH<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Bernd-Uwe Domes<br />
(Geschäftsführer<br />
Archäologischer<br />
Park Glauberg<br />
gGmbH)<br />
Sonstige MitwirkendeTourismusverbände,<br />
Schulen, <strong>Verein</strong>e,<br />
Kommunen,<br />
Ehrenamtliche,<br />
Kreis<br />
Zeitplan<br />
2008-2010<br />
03 Erweiterung Modellbahnhof Stockheim (Erholungs- und Erlebniswelten rund um<br />
Römer, Mittelalter, Kelten)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Die im Mai 2007 eröffnete Modellbahn-Schauanlage im historischen Bahnhof Stockheim soll um ca. 60qm<br />
Schauanlage im 1. OG erweitert werden (im Jahr 2008). Zudem soll die Modellbahn-Außenanlage um ca. 500<br />
qm vergrößert werden (im Jahr 2009). Der Bahnhof soll umgestaltet und dem historischen Gebäudebestand<br />
angepasst werden (im Jahr 2010). Im Dachgeschoss sollen Räume für einen Modelleisenbahn-<strong>Verein</strong> geschaffen<br />
werden (im Jahr 2011).<br />
Modellbahnhof<br />
Stockheim GbR<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Matthias Koch &<br />
Harald Steinke<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Interessierte Bürger,<br />
Kommune<br />
Zeitplan<br />
2008-2011
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 92<br />
04 Machbarkeitsstudie Gemeinschaftsanlage für die thermische Verwertung von<br />
Stroh (Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong>)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Der Winterweizenanteil liegt in der Förderregion bei nahezu 40%. Jedes Jahr fallen allein 40.000 t an Winterweizenstroh<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong> an. Wird dieses nur alle 3 Jahre von der Fläche abgefahren, verbleiben<br />
immer noch 13.000 t/Jahr zur Verwertung <strong>als</strong> Brennstoff. Durch eine gemeinschaftlich betriebenen Großanlage<br />
können die Kosten für Brenntechnik, Filteranlage und notwendigen Lagerraum auf die einzelnen Betreiber und<br />
Nutzer besser verteilt werden. Die direkte Verbrennung der Ballen in einer zentral gelegenen Anlage in Kombination<br />
mit einem Nahwärmenetz für mehrere Einheiten wird auch schon in anderen Bundesländern praktiziert.<br />
Ablauf:<br />
▪ Erfassung der anfallenden Strohmengen<br />
▪ Wärmeabnehmer suchen<br />
▪ Anlage nach neusten technischen und rechtlichen Voraussetzungen planen<br />
▪ Standort für die Anlage auswählen<br />
▪ verlässliche Daten für die Wirtschaftlichkeitsberechnung und Förderung bereitstellen<br />
Kommune/Industriebetrieb<br />
mit Wärmebedarf,<br />
Zusammenschluss<br />
mehrerer Landwirte<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Anke Berndt<br />
Zeitplan<br />
2008-2009<br />
05 Holzhackschnitzelanlage (Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong>)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Der vorhandene Waldreichtum – und somit die ortsnahe Holzverfügbarkeit – ist Ausgangspunkt der Überlegungen<br />
zur Errichtung einer Holzhackschnitzelerzeugung. <strong>Das</strong> Interessante an der Holzhackschnitzelerzeugung<br />
und thermischen Verwertung ist die Einsparung fossiler Brennstoffe auf der einen Seite, auf der anderen<br />
Seite der geschlossene Wirtschaftskreislauf mit voller Wertschöpfung vor Ort. Hierbei bleibt von der Erzeugung<br />
über die Logistik bis zur Verwertung alles in der Region. Es werden Arbeitsplätze geschaffen bzw. in der<br />
Landwirtschaft gesichert und die Kaufkraft gefördert. Zudem könnten arbeitsfähige Behinderte oder schwer<br />
vermittelbare Personen wohnnah arbeiten. <strong>Das</strong> notwendige Wissen ist vorhanden, ein potenzieller Standort<br />
besteht ebenfalls.<br />
Behindertenhilfe<br />
Wetteraukreis<br />
gGmbH, Landwirte,<br />
Partner aus dem<br />
Consultingbereich<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Herbert Weber<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Stadt Gedern, Ingenieurbüro<br />
Weber,<br />
Vogelsbergkreis<br />
„Bioregion Holz“,<br />
Wetteraukreis, FLK<br />
Zeitplan<br />
2008-2010<br />
06 Energieeffizienzforum (Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in <strong>Oberhessen</strong>)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Die Ausgangslage ist, dass viele Gebäude, technische Anlagen und energieverbrauchende Geräte und Maschinen<br />
noch nicht sehr energieeffizient betrieben werden. <strong>Das</strong> Problem ist, dass das Wissen zur Effizienzsteigerung<br />
bei Fachleuten zwar vorhanden ist, die Kommunikation mit der Bevölkerung jedoch noch nicht oder<br />
kaum stattgefunden hat. Die Zielsetzung ist zum einen, ein ständiges Beratungssystem zu diesem Thema in<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong> zu schaffen und zum anderen, diese Einrichtung an alle Messen in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
anzudocken.<br />
Durch die Schaffung eines solchen Forums soll eine ständige Themenpräsenz erzeugt und den Bürgern eine<br />
fachkompetente Anlaufstelle für Fragen der Effizienzsteigerung geboten werden. Es soll Direktberatung möglich<br />
sein, aber auch die Organisation von Fachvorträgen und Symposien. Handwerker, Architekten, Hersteller,<br />
Versorger, Autohäuser und Organisationen sollen sich präsentieren können, die etwas zum Thema Energieeffizienz<br />
beitragen können, z.B. durch die Präsentation von Produkten oder Dienstleistungen.<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> /<br />
LAG<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Herbert Weber<br />
(Mitglied des Vorstandes)<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Handwerker, Architekten,<br />
Ingenieure,<br />
Firmen, Organisationen,Wirtschaftsförderung<br />
Zeitplan<br />
2008-2013
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 93<br />
07 Kompetenzcenter Regionalmanagement und Tourismuscoaching (Kompetenzen<br />
entwickeln durch Netzwerke und Qualifikation)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Viele Entwicklungsansätze stehen derzeit in <strong>Oberhessen</strong> unkoordiniert nebeneinander und können aufgrund<br />
dessen keine Schlagkraft entfalten. Es soll eine Institution etabliert werden, die professionelles projektorientiertes<br />
Entwicklungsmanagement für die Region <strong>Oberhessen</strong> betreibt. <strong>Das</strong> Entwicklungsmanagement soll modulhaft<br />
angelegt sein. Die nachfolgend dargelegten „Bausteine“ eines Kompetenzcenters sollen hier, bezogen auf<br />
ihren fachlichen Schwerpunkt, Abhilfe nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten:<br />
▪ Die wichtigste Säule ist das neu zu schaffende Regionalmanagement, das erfahrungsgemäß <strong>als</strong> LAG-<br />
Geschäftsstelle operiert.<br />
▪ An das Regionalmanagement kann eine Tourismuscoachingstelle andocken. Zunächst können im Rahmen<br />
vorhandener Strukturen Beratungsleistungen rund um touristische Angebotsentwicklung erbracht werden,<br />
die je nach Akzeptanz und Entwicklung eigenständig ausgebaut werden soll.<br />
▪ Als ein drittes Modul kann eine speziell für Frauen konzipierte Existenzgründungsberatung im Landtourismusbereich<br />
entwickelt werden. Diese kann aus dem zweiten Modul sowie vorhandener Kompetenzen der<br />
FAB gGmbH forciert werden.<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
e.V., FAB gGmbH<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Nicole Schirmer<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Tourismusverbände,<br />
Wirtschaftsförderung,<br />
Wetteraukreis<br />
Zeitplan<br />
2008-2013<br />
08 Infozentrum Naturraum Wetterau und Vogelsberg (Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong><br />
erleben und erhalten)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
In einem alten – für die Region <strong>Oberhessen</strong> typischen – Bauernhof in Ortenberg-Wippenbach soll ein kombiniertes<br />
Besucherinformations-, Tagungs- und Seminarhaus entstehen. Zukünftig soll es hier ein Infozentrum<br />
mit einer Ausstellung zu den Naturräumen Wetterau und Vogelsberg sowie deren typische Ausstattung aus<br />
geologischer, faunistischer und botanischer Sicht geben. Einen Schwerpunkt bildet auch das historische Wirtschaften<br />
des Menschen, das zum Artenreichtum der Landschaft beigetragen hat.<br />
Im Infozentrum können auch Vorträge für Besuchergruppen angeboten werden. Außerdem gibt es hier Infomaterial<br />
zur Region und die Möglichkeiten, Führungen, Exkursionen und Kurse zu buchen. <strong>Das</strong> Infozentrum soll<br />
regelmäßig besetzt sein (insbesondere an Wochenenden und Feiertagen) und erste Anlaufstelle für Tagesgäste,<br />
Radfahrer und Wanderer sein. <strong>Das</strong> Haus liegt unmittelbar am Vulkanradweg und an der Bonifatiusroute und<br />
ist ideal in die vorhandene touristische Infrastruktur eingebunden.<br />
Eine wichtige Rolle neben dem Infozentrum nehmen die Praxiswerkstätten ein, in denen traditionelles Handwerk<br />
erlernt und erprobt werden kann. Eingebunden in Veranstaltungen kann auf dem Hof künftig das Dengeln<br />
von Sensen ebenso erlernt werden wie Körbe flechten, Brot backen, Milch verarbeiten, Obst keltern und trocknen,<br />
Apfelweinherstellung, Obstbaumschnitt, Kleintierzucht etc.<br />
Mittelfristig sollen Infozentrum und Praxiswerkstätten auch durch Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen<br />
ergänzt werden. Kurzfristig werden für Übernachtungsgäste umliegende Frühstückspensionen eingebunden.<br />
Für Gruppen wird eine Wiese auf dem Gelände <strong>als</strong> Zeltplatz ausgewiesen.<br />
NABU, Kreisverband<br />
Wetterau e.V. in<br />
Kooperation mit der<br />
Hessischen Apfelwein-<br />
und Obstwiesenroute<br />
im Wetteraukreis<br />
e.V.<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Frank Uwe Pfuhl<br />
(NABU )<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Landwirte, VHS,<br />
Bildungsträger,<br />
Tourismusverbände<br />
Zeitplan<br />
2008-2009<br />
09 Modellhafte Besucherlenkung und -information sowie touristische Erschließung<br />
einer herausragenden Flusslandschaft am Vulkanradweg im mittleren Niddertal zwischen<br />
Ortenberg und Glauburg unter Einbeziehung der schulischen Umweltbildung<br />
(Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> erleben und erhalten)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Im mittleren Niddertal wurde in den vergangenen Jahren eine großräumige naturnahe Umgestaltung einer<br />
Flusslandschaft durchgeführt. Hier entwickelte sich eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt in einer<br />
reizvollen Umgebung. Unmittelbar an diesem Gebiet führt der Vulkanradweg <strong>als</strong> überregionale Radwegeverbindung<br />
entlang.<br />
<strong>Das</strong> Niddertal zwischen Ortenberg und Glauburg ist besonders geeignet, die Natur auf sanfte Art für die örtliche<br />
Bevölkerung und die Besucher erlebbar zu machen. Durch die Lage am Vulkanradweg werden überregional<br />
bedeutsame Angebote für den Ferntourismus geschaffen. Modellhaft für das EU Schutzgebietssystem<br />
„Natura 2000“ soll hier ein umfassendes professionelles Besucherlenkungs- und Informationskonzept umgesetzt<br />
und später auf andere Gebiete übertragen werden. Eine weitere Zielsetzung ist die Intensivierung der<br />
Umweltbildung an der nahe gelegenen Gesamtschule Konradsdorf.<br />
Ablauf:<br />
▪ Bau von insgesamt 3 Beobachtungs- und Informationseinrichtungen an exponierten Stellen<br />
▪ Erstellung von 7 Infotafeln zur Aufstellung an den Beobachtungsständen und am Vulkanradweg<br />
▪ Aufbau einer Internetpräsenz zur Information über die Ausstattung des Gebietes, Erreichbarkeit und Hinter-<br />
Zweckverband<br />
Vulkanradweg (Wetteraukreis,Gemeinden<br />
Hirzenhain und<br />
Glauburg, Stadt<br />
Ortenberg, Stadt<br />
Gedern)<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Ulla Heckert (Anschrift:Naturschutzfonds<br />
Wetterau)<br />
Sonstige Mitwirkende
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 94<br />
grundinfos<br />
▪ Schulung der Natur- und Kulturführer im Wetteraukreis für Führungen im Gebiet<br />
▪ Erstellung von Flugblättern und Broschüren über die Gebiete und Leitarten<br />
▪ Schulung der Lehrer/innen in der Gesamtschule Konradsdorf<br />
▪ Erstellung von schulgerechten Infomappen bzw. <strong>Download</strong>material<br />
Schule Konradsdorf,<br />
ehrenamtlich Engagierte,Naturschutzverbände<br />
Zeitplan<br />
2008-2013<br />
10 Schäfernetzwerk <strong>Oberhessen</strong> (Kulturlandschaft in <strong>Oberhessen</strong> erleben und erhalten)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Die Schäfer <strong>Oberhessen</strong>s sind für die Kulturlandschaftserhaltung und den Naturschutz der Region eminent<br />
wichtig. Die wirtschaftliche und soziale Situation erschwert die Schafhaltung jedoch zunehmend. Um die<br />
Schafhaltung <strong>als</strong> Kulturgut der Region und Landschaftspfleger für die typisch oberhessischen Landschaften<br />
wie Magerrasen und Streuobstwiesen zu erhalten, soll ein Schäfernetzwerk aufgebaut werdent.<br />
Recherche- und Motivationsphase: Durch Interviews, Fragebögen und Veranstaltungen sollen die Herausforderungen<br />
und Möglichkeiten der Schäfereien in der Region abgefragt und herausgearbeitet werden (Potenzialanalyse).<br />
Die Motivation der Schäfer zur Zusammenarbeit und Selbstorganisation soll gestärkt werden.<br />
Beispielhafte Betriebskonzepte sollen erarbeitet werden.<br />
Umsetzungsphase: Projekte sollen in folgenden Bereichen erarbeitet und umgesetzt werden:<br />
▪ Gemeinsame Vermarktung (Zusammenarbeit mit den Projekten zur Direktvermarktung, Tourismus und<br />
Gastronomie in <strong>Oberhessen</strong>, Entwicklung einer Marke)<br />
▪ Kooperationen von Betrieben bei Wolle, Tierkörperbeseitigung, Urlaubs- und Krankheitsvertretung von<br />
Schäfern, etc.<br />
▪ Verbesserung der Fortbildung<br />
▪ Zusammenarbeit bei Verwaltungs- und Betriebswirtschaftlichen Fragen<br />
Wetteraukreis,<br />
Partner: Naturschutzfonds<br />
Wetterau e.V.,<br />
Schafhaltervereinigung<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Christian Sperling,<br />
Fachdienst Landwirtschaft<br />
des Wetteraukreises<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Schulen, Direktvermarkter,<br />
Landwirte<br />
Zeitplan<br />
2008-2013<br />
11 Modellkommune Flächenmanagement Echzell (Lebensqualität in Stadt und Land)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Die Dorferneuerung sieht sich aufgrund des demographischen Wandels mit neuen Anforderungen an ihre<br />
<strong>Konzept</strong>e konfrontiert. Diese erfordern zum einen den notwendig „geweiteten“ Blick vom Förderschwerpunktdenken<br />
hin zu Teilräumen in der Gemeinde (Anpassung/Auslastung von Infrastruktur) und zum anderen eine<br />
Erprobung und Einführung eines Instrumentariums zur Steuerung neuer Anforderungen im Dorfumbau und<br />
„Dorfrückbau“.<br />
Echzell versteht sich in diesem Zusammenhang <strong>als</strong> Modellkommune in der Region <strong>Oberhessen</strong>. Hierbei spielt<br />
die städtebauliche Neuordnung, Nachverdichtung sowie die Sanierung ortsbildprägender Bausubstanz in<br />
einem Förderschwerpunkt eine wesentliche Rolle.<br />
Vorgehensweise zum Aufbau:<br />
demographischen Prognose für die Kommune Echzell → Erfassung / Bewertung leerstehenden Wohn- und<br />
Gewerbeflächen in Ortskernlagen → Daten in GIS überführe → Auswertung des geltenden FNP → IBH-<br />
Strukturdatenerhebung → Koordination „neuer“ und klassischer Flächenmanagementmaßnahmen → Moderation<br />
/ Öffentlichkeitsarbeit → Erarbeitung von Testentwürfen einschließlich Kostenermittlung → Vermarktungskonzepte<br />
→ Öffentlichkeitsarbeit<br />
Gemeinde Echzell<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Bürgermeister der<br />
Gemeinde Echzell,<br />
Dieter Müller<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Architekten, Geographen,<br />
Bauingenieure<br />
Zeitplan<br />
2008-2009<br />
12 Aufsuchende Aktivierung innovativer Gründer (Regionale Produkte für regionale<br />
Märkte)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Ziel ist zum einen eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit für die Direktvermarkter zu schaffen, Arbeitsplätze<br />
in der Region zu erhalten und gleichzeitig der touristischen Nachfrage entlang der Haupttourismusrouten von<br />
<strong>Oberhessen</strong> entgegen zu kommen. Besonders vormittags und in der Zeit zwischen 14 Uhr und 18 Uhr gibt es<br />
nur wenige Einkehrmöglichkeiten für Radfahrer/innen und Wanderer. Mit Bauernhofcafés kann hier ein attraktives<br />
Angebot für diese Zielgruppen erreicht werden. <strong>Das</strong> Projekt muss in mehreren Abschnitten umgesetzt<br />
werden:<br />
Phase I - Motivierungsprojekt: Die in Frage kommenden Direktvermarkter müssen einzeln aufgesucht und<br />
motiviert werden. Danach wird es eine Exkursion zu bereits erfolgreich etablierten Bauernhofcafés in Hessen<br />
geben. Chancen und Risiken, Anfangsprobleme und Problemlösungen können im Vorfeld besprochen werden.<br />
Phase II - Umsetzung: In Arbeitsgruppen bzw. Einzelgesprächen müssen die Einzelheiten zur Umsetzung<br />
geklärt werden. Bauliche Anforderungen und Investitionen für die sanitären Einrichtungen, Hygienerichtlinien,<br />
Ausschankgenehmigungen etc.;<br />
Phase III: Investitionshilfen für die Direktvermarkter<br />
Wetteraukreis und<br />
Vogelsbergkreis<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Ingrid Göbel<br />
Sonstige MitwirkendeErzeugergemeinschaft<br />
Wetterauer<br />
Direktvermarkter<br />
Zeitplan<br />
2008-2009
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 95<br />
13 Den Kunden im Blick – Etablierung eines Zusammenschlusses von Gastronomen<br />
und Direktvermarktern (Regionale Produkte für regionale Märkte)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Um die Wertschöpfung in der Region zu stärken und den Gästen und Kunden Produkte aus der Region anzubieten,<br />
haben sich 8 Gastronomen und 8 Direktvermarkter zusammengeschlossen. Auf freiwilliger Basis kaufen<br />
die Gastronomen bestimmte regionale Produkte und kreieren daraus ein Angebot an vielfältigen Gerichten. Die<br />
Zusammenarbeit steht auf einer soliden Grundlage.<br />
Die Kunden der Gastronomen und Direktvermarkter kommen vornehmlich aus dem nahen Umfeld (ca. 50 km).<br />
Ein Marketingkonzept, das speziell auf die Zielgruppe im nahen Umfeld eingeht und die regionalen Gegebenheiten<br />
beachtet, ist der nächste Schritt, um das Angebot der Direktvermarkter und Gastronomen in der Region<br />
zu etablieren. Durch eine Kundenbefragung bei den Direktvermarktern und den Gastronomen werden die<br />
Zielgruppen definiert, auf die das Marketingkonzept ausgerichtet wird. Eine Beschreibung der Gruppen anhand<br />
ihrer Wünsche, Vorstellungen, Kenntnisse und Antriebe bildet hierfür die Grundlage. (Zielgruppenbeschreibung<br />
und –definition).<br />
In Zusammenarbeit mit den Gastronomen und Direktvermarktern wird ein IST-Zustand der Marketingaktivitäten<br />
erstellt. Gemeinsam werden Möglichkeiten erarbeitet, wie der Gast oder Kunde auf das Angebot aufmerksam<br />
gemacht werden kann. Ein Marketingplan für 2008 ist das Ergebnis des Seminars (SOLL-Zustand der Marketingaktivitäten).<br />
14 Regionales ShoppingPortal (Marketing und Vermarktung in <strong>Oberhessen</strong>)<br />
Wetteraukreis<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Nicole Schirmer<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Direktvermarkter,<br />
Landwirte, Gastronomen,Tourismusverbände,Werbeagentur<br />
Zeitplan<br />
2008-2009<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
Der bestehende Einzelhandel in der Region hat immer stärker mit der Konkurrenz aus dem Internet zu kämpfen.<br />
Nur die wenigsten regionalen Händler haben erkannt, dass auch Sie vom Internet profitieren können und<br />
sich hier ein zweites Standbein aufbauen können.<br />
Viele Einzelhändler haben Berührungsängste vor dem Thema Internetshop. Oft fehlen auch das Wissen und<br />
die Erfahrung zu diesem Themenkomplex. Die Kosten für einen hochwertigen Shop sind oft sehr hoch und die<br />
alleinige erfolgreiche Vermarktung ist sehr schwierig.<br />
Erstellung einer zentralen regionalen Internetshoppingplattform für den Handel und das Handwerk der Region:<br />
Der Shop soll von mehreren Anbietern (Händlern) <strong>als</strong> zentraler und eigener Internetshop genutzt werden. Der<br />
Shop soll eine eigene Adresse bekommen und auf den einzelnen Seiten die einzelnen Händler eingebunden<br />
werden. Es werden Qualitätsmindeststandards festgelegt um die Attraktivität des Shops zu gewährleisten.<br />
Ablauf:<br />
▪ Sicherung einer zentralen geeigneten Internetadresse. Gewinnung von ersten Partnern (Händlern)<br />
▪ Erstellung <strong>Konzept</strong> zusammen mit Agentur und Händlern sowie Wirtschaftsförderung<br />
▪ Auftrag Programmierung unter permanenter Integration der Händler<br />
▪ Freigabe und Inbetriebnahme Shop<br />
▪ Suche weiterer Shoppartner<br />
▪ Permanente Pflege und Ausbau Shop<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH,<br />
Firma Arsmedia<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Christian Agne<br />
(Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau<br />
GmbH)<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Einzelne Händler<br />
und Firmen der<br />
Region, Gewerbevereine<br />
der Region<br />
<strong>als</strong> Zentralpartner<br />
Zeitplan<br />
2008<br />
15 Partner gewinnen und Hilfsangebote bekannt machen: Erstellung einer Corporate<br />
Identity und eines „Wegweisers Kinder- und Jugendhilfe“ für die Region Nidda<br />
(Region der Kinder und Jugend)<br />
Inhaltliche Beschreibung Trägerschaft<br />
In der Region <strong>Oberhessen</strong> ist in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine Zunahme vielschichtiger Probleme<br />
und Konflikte, schwerwiegender Hindernisse in der persönlichen und schulischen Entwicklung, scheinbar<br />
aussichtsloser persönlicher Lebenslagen oder akuter Notsituationen wie Schulverweigerung, Misshandlung,<br />
Gewalt oder Perspektivlosigkeit zu verzeichnen. Immer häufiger kann eine einzelne Institution oder Fachkraft<br />
allein wenig bewirken, gemeinsam mit anderen jedoch erfolgreiche Lösungswege entwickeln. Bisherige Erfahrungen<br />
zeigen, dass die Entwicklung gemeinsamer Arbeitsstrategien oft daran scheitert, dass die Fachkräfte<br />
der unterschiedlichen Berufsgruppen über die jeweils anderen Angebote nicht ausreichend informiert sind.<br />
Deshalb soll ein berufs- und arbeitsgebietsübergreifender Wegweiser der regionalen Kinder- und Jugendhilfe<br />
für Fachkräfte und Ehrenamtliche erarbeitet werden.<br />
Ziele: Professionelle und Ehrenamtliche einen zusammenfassenden Überblick sowie eine Orientierungshilfe<br />
über die verschiedenen Hilfsangebote in der Region Nidda an die Hand zu geben. Die Wahl der geeigneten<br />
Hilfe zu beschleunigen und zu vereinfachen und damit präventive, schnelle, passgenaue Hilfen für Kinder,<br />
Jugendliche, Eltern zu gewährleisten.<br />
Zudem bedarf es einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um die Effektivität des Kinder- und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda sicherzustellen. Dazu gehört die Präsentation des Netzwerkes auf Messen und ähnlichen Veranstaltungen.<br />
Derzeit stehen dafür handgearbeitete Darstellungsmedien zur Verfügung, deren Aufbau in der Regel viel<br />
Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb ist eine beteiligungsorientierte Weiterentwicklung einer ansprechenden Corporate<br />
Identity des KJNW Nidda sowie Erstellung professioneller Materialien für Öffentlichkeitsarbeit unter<br />
Arbeitsgruppe „Notfallleitfaden<br />
im<br />
Kinder- und Jugendnetzwerk<br />
Nidda“ und<br />
AG „Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Rahmen<br />
des Kinder- und<br />
Jugendnetzwerkes<br />
Nidda“<br />
Verantwortlich für<br />
die Durchführung<br />
Anneliese Zimmer<br />
(Schulleiterin der<br />
Otto-Dönges-Schule)<br />
und Karin Mertzlin<br />
(FB Jugend, Schule<br />
und Soziales des<br />
Wetteraukreises)
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 96<br />
Einbeziehung von Jugendlichen und Fachkräften des Netzwerkes angestrebt. Damit wird die Identifikation mit<br />
dem Lebensumfeld sowie die Vernetzung untereinander befördert.<br />
Sonstige Mitwirkende<br />
Kreis, Stadt Nidda<br />
Zeitplan<br />
2008-2009
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 97<br />
5 Erfolgskontrolle und Programmfortschreibung<br />
5.1 Monitoring- und Kontrollsystem für die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Zur Überprüfung der Erreichung der strategischen und operationellen Ziele sowie zu deren<br />
Anpassung wird die Region <strong>Oberhessen</strong> die in Kapitel 3 zur Abbildung der operationellen<br />
sowie strategischen Ziele herangezogenen Indikatoren in regelmäßigen Abständen im Rahmen<br />
eines Monitorings erfassen. Bei den Indikatoren wird im Wesentlichen auf die vom Land<br />
Hessen im EPLR verwendeten Indikatoren zurückgegriffen, so dass damit die Anschlussfähigkeit<br />
an das EPLR des Landes Hessen gewährleistet ist. Entsprechend der EU-Systematik<br />
kommt ein System von Output-, Ergebnis- und Wirkungsindikatoren zum Einsatz. Damit sollen<br />
die Aktivitäten der Projekte und deren direkte Wirkungen (Ergebnisse) sowie die Wirkungen<br />
hinsichtlich der Erreichung strategischer Zielsetzungen überprüfbar gemacht werden.<br />
Bezüglich der Outputindikatoren auf Maßnahmenebene beziehen diese sich auf die Maßnahmen,<br />
die von der Region <strong>Oberhessen</strong> absehbar in Anspruch genommen werden sollen.<br />
Sollte im Verlauf des Umsetzungsprozesses auf weitere Maßnahmen des EPLR zurückgegriffen<br />
werden, wird der Indikatorenkatalog entsprechend erweitert.<br />
Tabelle 19: Indikatorensystem der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Ebene Indikator<br />
Outputindikator: Anzahl der geförderten Kleinstunternehmen<br />
Neu geschaffene und erweiterte Kleinstunternehmen/Existenzgründungen<br />
Höhe des Investitionsvolumens für (Teil-)Existenzgründungen<br />
Höhe des durchschnittlichen Investitionsvolumens je Vorhaben<br />
Anzahl der begünstigten LW-Betriebe für touristische Aktivitäten<br />
Anzahl der geförderten neuen Fremdenverkehrsaktionen<br />
Gesamtinvestitionen zur Versorgung der ländlichen Bevölkerung in €<br />
Anzahl der geförderten Maßnahmen zur Versorgung der ländlichen Bevölkerung<br />
Bekanntheit der Ziele der Region<br />
Anzahl der publizierten und verteilten Medien<br />
Anzahl der geförderten Binnenmarketingprojekte<br />
Anzahl der Schulungen von ehrenamtlichen Akteuren<br />
Ergebnisindikator: Bruttoanzahl neu geschaffener Arbeitsplätze durch Investitionen für (Teil-)Existenzgründungen<br />
Zusätzliche Bruttowertschöpfung in den Betrieben<br />
Zunahme der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in geförderten Betrieben<br />
Geschaffene Bruttoarbeitsplätze in geförderten LW-Betrieben<br />
Zunahme der nichtlandwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung in geförderten Betrieben<br />
Zusätzliche Anzahl der Touristen<br />
Bevölkerung der ländlichen Gebiete, die von den verbesserten Dienstleitungen profitiert<br />
Anzahl neu geschaffener (Brutto-)Arbeitsplätze<br />
Anteil der geförderten Akteure an der Zielgruppe<br />
Anzahl der regionalen Akteure im Prozess<br />
Wirkungsindikator: Geschaffene Netto-Arbeitsplätze oder Ausbildungsplätze, die durch die Förderung von (Teil-) Existenzgründungen<br />
ausgelöst werden<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen durch landtouristische Investitionen<br />
Wirtschaftswachstum<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich Tourismus<br />
Verbesserung der Attraktivität des Lebensumfeldes<br />
geschaffene Netto-Arbeitsplätze zur Versorgung der ländlichen Bevölkerung<br />
Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels (durch Förderung ÖPNV-Nutzung)<br />
Bewusstseinsschaffung für das Thema Regionalentwicklung<br />
Verbesserung der Prozessabwicklung
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 98<br />
Die Umsetzung der operationellen Ziele erfolgt durch die Einzelprojekte. Diese werden auf<br />
der Basis des Entwicklungskonzeptes beantragt und umgesetzt. Über die Steuerung durch<br />
die LAG hinaus ist es die Aufgabe jedes einzelnen Projektträgers, bereits in der Projektplanung<br />
und im Projektantrag darzulegen, wie der konkrete Beitrag des Projektes zur Erreichung<br />
der regionalen operationellen Ziels aussieht und durch welche Output- und Ergebnisindikatoren<br />
dies belegt werden soll.<br />
Die konkrete Umsetzung des Monitorings erfolgt auf der Ebene des Regionalmanagements.<br />
Dieses hat die Aufgabe, die Projekte zu begleiten und ggf. steuernd in die angestoßenen<br />
Entwicklungsprozesse einzugreifen. Die Indikatoren werden im jährlichen Turnus erhoben<br />
und in einem entsprechenden Berichtssystem dargelegt. Dabei wird sich an den Vorgaben<br />
des Landes zur jährlichen Berichtspflicht orientiert.<br />
Die Diskussion der Monitoringergebnisse findet entsprechend im jährlichen Rhythmus auf<br />
Basis eines durch das Regionalmanagement vorgelegten Berichts in der LAG statt. Dabei<br />
steht insbesondere ein Soll-Ist-Vergleich hinsichtlich der Erreichung der operationellen Ziele<br />
und erforderlicher Korrekturmaßnahmen im Vordergrund. Darüber hinaus gilt es die Entwicklung<br />
der Ergebnis- und Wirkungsindikatoren zu diskutieren und ggf. Anpassungen bei der<br />
regionalen Entwicklungsstrategie und den zu ihrer Umsetzung favorisierten Projekte vorzunehmen.<br />
Die Ergebnisse der Berichterstattung und der Diskussion in der LAG bilden ferner die Grundlage<br />
für die jährlich durchzuführenden Regionalforen. Im Rahmen dieser Treffen werden den<br />
regionalen Akteuren sowie der Öffentlichkeit die Ergebnisse des Regionalentwicklungsprozesses<br />
zur Diskussion gestellt.<br />
5.2 Prozesssteuerung<br />
Neben dem Monitoring hinsichtlich der Erreichung operationeller und strategischer Ziele soll<br />
auch der regionale Kooperationsprozess sowie die Arbeit des Regionalmanagements einer<br />
ständigen Erfolgskontrolle unterzogen werden und ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />
ermöglicht werden. Zur Steuerung des regionalen Entwicklungsprozesses sowie der<br />
Arbeit des Regionalmanagements hat sich die Region entschieden, auf das Instrument der<br />
Balanced Scorecard (BSC) zurückzugreifen. Damit sollen die zur Umsetzung der strategischen<br />
und operativen Zielsetzungen relevanten Dimensionen und Handlungsebenen professionell<br />
abgestimmt und gesteuert werden. So soll mit Hilfe der Balanced Scorecard ein System<br />
von Meilensteinen und Kennzahlen verankert werden, das den Ressourceneinsatz, den<br />
Umsetzungsprozess (die Prozessqualität) und die systematische Berücksichtigung innovativer<br />
Lösungen (in den Bereichen der personellen und Organisationsentwicklung) beinhaltet.<br />
Die Anpassung und Verankerung des Instruments, das bisher vornehmlich im betrieblichen<br />
Bereich sowie in Non-Profit-Unternehmen Verwendung findet, hat bundesweiten Modellcharakter<br />
und geht mit der Durchführung einer Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahme einher<br />
(siehe hierzu auch Kap. 3).<br />
Mit der Entwicklung des Systems an Meilensteinen und Kennzahlen geht die Verankerung<br />
eines Managementsystems einher. Ein Teil der Aufgaben des Regionalmanagements wird<br />
sein, diese Kennzahlen zu erheben und ggf. erforderliche Steuerungsmaßnahmen zu veranlassen.<br />
Diesbezüglich beabsichtigt die Region <strong>Oberhessen</strong>, dass mindestens einmal pro<br />
Jahr die Mitglieder der LAG den Fortschritt des Prozesses reflektieren.<br />
Die Ergebnisse werden dazu genutzt ggf. Anpassungen in der Umsetzungsstrategie durchzuführen<br />
bzw. erkannte Schwächen in der Prozesssteuerung zu beheben. Die Ergebnisse<br />
werden jeweils im Jahresbericht dokumentiert.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 99<br />
5.3 Berichtssystem<br />
Bedingt durch die oben dargelegten beabsichtigen Aktivitäten zum Monitoring und zur Prozesssteuerung<br />
wird die Verankerung eines Berichtssystems auf unterschiedlichen Ebenen<br />
erforderlich. Im Einzelnen sind zu nennen:<br />
Berichte aus den Einzelprojekten<br />
Nachdem ein Einzelprojekt von der LAG positiv bewertet worden ist, wird zur Überprüfung<br />
der Erreichung der Projektziele ein Berichtssystem zwischen der LAG und dem Projektträger<br />
vereinbart. Dieses dient dazu, die Einhaltung und ggf. notwendige Anpassung der vereinbarten<br />
Zielsetzungen in regelmäßigen, der Gesamtlaufzeit des Projektes angepassten Abständen<br />
zu kontrollieren.<br />
Jahresbericht der Geschäftsstelle<br />
Die Evaluation des Entwicklungsprozesses findet in der Region <strong>Oberhessen</strong> zukünftig im<br />
Rahmen des Jahresberichtes statt. Dieser dokumentiert einerseits den Entwicklungsprozess,<br />
aber auch die Ergebnisse des Monitoring- und Kontrollsystems zur Einhaltung und Anpassung<br />
der operationellen sowie der strategischen Ziele.<br />
Code Operationelle Ziele: Ebene der Maßnahmen<br />
121 ▪ Operationelle Ziele können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden.<br />
123 ▪ Umsetzung von min. 8 Wertschöpfungs- und Direktvermarktungsmaßnahmen in <strong>Oberhessen</strong><br />
311 B ▪ Einrichtung von 6 Heuhotels auf den touristischen Routen <strong>Oberhessen</strong>s<br />
▪ Einrichtung von 6 Bauernhofcafés auf den touristischen Routen <strong>Oberhessen</strong>s<br />
311 C ▪ Einrichtung von 6 Bauernhofcafés<br />
▪ Jausestationen zur ausreichenden Versorgung entlang Bonifatiusroute (konkrete operationelle Ziele zum jetzigen Zeitpunkt<br />
nicht zu benennen)<br />
312 ▪ Umsetzung von 6 Schulungsmaßnahmen mit insgesamt 70 Teilnehmern<br />
▪ Durchführung von 10 regionalen Marketingprojekten von Kleinbetrieben<br />
313 ▪ Entwicklung von 1 geographischen Informationssystem<br />
▪ Anlage von 1 Themenstraße<br />
▪ 1 Machbarkeitsstudie zu barrierefreiem Tourismus (Gesundheitstourismus)<br />
313 A ▪ Operationelle Ziele können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden.<br />
321 A ▪ Quantifizierung: Anzahl der geplanten Einrichtungen, Abdeckung von benennbaren Versorgungsengpässen<br />
▪ Realisierung von 15 Machbarkeits- und <strong>Konzept</strong>ionsstudien<br />
▪ Einrichtung von 4 Internetportalen<br />
▪ Einrichtung von 1 elektronisch gestützten Dienstleistungsservice<br />
▪ Einrichtung von 2 soziokulturellen Begegnungsstätten<br />
▪ 5 Einrichtungen für Kinder und Jugendliche<br />
▪ 1 Versorgungseinrichtung<br />
321 B ▪ 2 Machbarkeitsstudien (im Rahmen der Pilot- und Demonstrationsvorhaben kann davon ausgegangen werden, dass 1-2<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Laufzeit der Vorhaben befristet eingestellt werden. Die Forschungsergebnisse<br />
dieser Vorhaben stehen anschließend allen zur Verfügung und tragen somit indirekt zur Steigerung der<br />
Bruttowertschöpfung bei)<br />
▪ 1 <strong>Konzept</strong> zur Heckenpflege durch energetische Nutzung<br />
▪ 1 Kartierung der Magerrasenflächen (Grundlage für Managementkonzept)<br />
▪ mittelfristiges Ziel (im Anschluss an Studien):<br />
▪ Errichtung 1 Biogasanlage<br />
▪ Errichtung 1 Feuerungsanlage auf Grundlage von Heu-/Strohpellets<br />
323 ▪ Schaffung von 2 Einrichtungen in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
331 A ▪ Operationelle Ziele können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht benannt werden.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 100<br />
341 ▪ Publikation von zwei Medien (Flyer, Broschüren)<br />
▪ Teilnahme an mindestens zwei regionalen Messen/Veranstaltungen pro Jahr<br />
▪ 1-3 Schulungen jährlich mit jeweils mind. 20 Akteuren<br />
Code ▪ Outputindikatoren: Ebene der Maßnahmen<br />
311 B ▪ Anzahl der Begünstigten<br />
311 C ▪ Anzahl der geförderten Kleinstunternehmen (Geschlecht, Alter, Unternehmenstyp)<br />
▪ neu geschaffene und erweiterte Kleinstunternehmen/Existenzgründungen und Teilexistenzgründungen (Geschlecht, Alter,<br />
Unternehmenstyp)<br />
▪ Höhe des durchschnittlichen Investitionsvolumens je Vorhaben<br />
▪ Anzahl der Begünstigten<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
313 ▪ Anzahl der geförderten neuen Fremdenverkehrsaktionen<br />
313 A ▪ Anzahl der Begünstigten<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
321 A ▪ Gesamtinvestitionen<br />
▪ Anzahl der geförderten Maßnahmen<br />
321 B ▪ Anzahl der Begünstigten<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
323 ▪ Anzahl der geförderten Maßnahmen im Bereich des ländlichen Erbes<br />
▪ Gesamtinvestitionsvolumen<br />
331 A ▪ Anzahl der Wirtschaftsakteure, die an den Fördermaßnahmen teilnehmen<br />
▪ Anzahl der Schulungstage<br />
341 ▪ Anzahl der publizierten und verteilten Medien<br />
▪ Anzahl der geförderten Binnenmarketingprojekte<br />
▪ Anzahl der Schulungen von ehrenamtlichen Akteuren
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 101<br />
Quellenverzeichnis<br />
Schriftliche Quellen<br />
Amt für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz, Obere Naturschutzbehörde: Regionales Landschaftspflegekonzept,<br />
ohne Jahresangabe.<br />
Archäologischer Park Glauberg gGmbH: Veranstaltungen, 2007<br />
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung: Arbeitspapier Raumstrukturtypen. Bonn 2005.<br />
Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (Hrsg.): Deutschland 2020. Die demographische Zukunft der Nation.<br />
Berlin 2005.<br />
BUND Landesverband Hessen: Bioenergie in Hessen. Frankfurt 2005.<br />
Gesellschaft für Konsumforschung: Marktforschung 2005.<br />
Gesellschaft für Tourismus und Stadtmarketing mbH & Co. KG: Aktiv auf dem Vulkan - Gruppenangebote mit<br />
Feuer..., 2007<br />
Hessische Landesanstalt für Umwelt (HLU): Hessischer Gewässergütebericht, Wiesbaden 1997.<br />
HLU: Die Naturräume Hessens + Karte 1:200.000, Wiesbaden 1988.<br />
Hessisches Landesvermessungsamt: Topographische Freizeitkarte Vogelsberg Wetterau 1:50.000, 2004<br />
Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Bericht – Grunddaten und Modelle<br />
zur Biomassenutzung und zum Biomassepotenzial in Hessen. Wiesbaden 2005.<br />
Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Kompetenzatlas Biomasse Hessen.<br />
Wiesbaden 2006.<br />
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung: Tourismuspolitischer Handlungsrahmen<br />
Hessen 2007. Wiesbaden 2007.<br />
Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen 2050. Die demographische Entwicklung in Hessen<br />
bis 2050. Präsentation in der Enquete-Kommission „Demographischer Wandel“, Wiesbaden 2004.<br />
inspektour GmbH: Strukturkonzept Kultur, Touristik und Freizeit für den Wetteraukreis mit besonderem Schwerpunkt<br />
Ostkreis, 2004<br />
Naturpark Hoher Vogelsberg: Geführte Wanderungen, Radtouren, Familienangebote, Veranstaltungen, 2007<br />
Region Vogelsberg Touristik GmbH: Radmagazin Wetterau & Vogelsberg, 2007<br />
Region Vogelsberg Touristik GmbH: Urlaubskatalog Region Vogelsberg, 2005<br />
Region Vogelsberg Touristik GmbH: Wander-Extra Vogelsberg, 2005<br />
Rhein-Main-Verkehrsverbund: Rhein-Main-Vergnügen - Bonifatiusroute<br />
Schriftliche Auskunft durch Herr Eichelmann, Fachdienst für den Ländlichen Raum, Fachbereich Naturschutz und<br />
Landschaftspflege, 2007.<br />
Schriftliche Auskunft durch Fachbereich Jugend und Soziales Wetteraukreis: Vernetzte Kinder- und Jugendhilfe<br />
gemeinsam gestalten. Präsentation auf dem Regionalforum für den Fachbereichsbezirk Nidda, 21.9.2005.<br />
Verlagsgesellschaft Vogelsberg GmbH & Co. KG: Auf dem Vulkan, 2007<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> e. V.: <strong>Oberhessen</strong> Magazin, 2004<br />
Wetteraukreis: Regionales Landschaftspflegekonzept für den Wetteraukreis, Friedberg 1997.<br />
Wetteraukreis: Museumslandschaft <strong>Oberhessen</strong>, 2006
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> 102<br />
Internetquellen<br />
Kommunen, Dorferneuerung, Stadtumbau Energie<br />
www.buedingen-net www.alheim.de<br />
www.oberhessen.de www.atlas.umwelt.hessen.de.<br />
Bevölkerung www.bioregio-holz.de.<br />
www.demographiekonkret.aktion2050.de www.energieland-hessen.de/Erneuerbar/bio.html<br />
www.wegweiserdemographie.de. www.hmulv.hessen.de.<br />
Wirtschaft, Verkehr, Infrastruktur Umwelt<br />
www.giessen-friedberg.ihk.de www.hlug.de<br />
www.wfg-wetterau.de Tourismus<br />
Bildung, Kultur, Soziales www.hessen-tourismus.de<br />
www.wetteraukreis.de www.vogelsberg-touristik.de<br />
www.hsl.de
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> ii<br />
Anhang<br />
Anhang 1: Entwicklung der Einwohnerzahl 1980 bis 2005 in % für die Städte der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
(1980=100)<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
Büdingen<br />
Gedern<br />
Nidda<br />
Ortenberg<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Anhang 2: Entwicklung der Einwohnerzahl 1980 bis 2005 in % für die Gemeinden der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> (1980=100)<br />
145<br />
140<br />
135<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
Altenstadt<br />
Echzell<br />
Glauburg<br />
Hirzenhain<br />
Kefenrod<br />
Limeshain<br />
Region <strong>Oberhessen</strong>
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> iii<br />
Anhang 3: Entwicklung der Einwohnerzahl 1995 bis 2005 in % für die Städte der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
(1995=100)<br />
106<br />
105<br />
104<br />
103<br />
102<br />
101<br />
100<br />
99<br />
98<br />
97<br />
1995 2000 2005<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
Büdingen<br />
Gedern<br />
Nidda<br />
Ortenberg<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Anhang 4: Entwicklung der Einwohnerzahl 1995 bis 2005 in % für die Gemeinden der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> (1995=100)<br />
106<br />
104<br />
102<br />
100<br />
98<br />
96<br />
94<br />
1995 2000 2005<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
Altenstadt<br />
Echzell<br />
Glauburg<br />
Hirzenhain<br />
Kefenrod<br />
Limeshain<br />
Ranstadt<br />
Region <strong>Oberhessen</strong>
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> iv<br />
Anhang 5: Entwicklung der Wanderungssalden je 1.000 Einwohner 2000 bis 2005 in den Städten<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
Quelle: HSL und INKAR 2005, eigene Berechnungen (Werte nur für die Jahre 2000, 2003 und 2005)<br />
Hessen<br />
Wetteraukreis<br />
Büdingen<br />
Gedern<br />
Nidda<br />
Ortenberg<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Anhang 6: Entwicklung der Wanderungssalden je 1.000 Einwohner 2000 bis 2005 in den Gemeinden<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
10<br />
5<br />
0<br />
-5<br />
-10<br />
-15<br />
-20<br />
-25<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
Quelle: HSL, und INKAR 2005, eigene Berechnungen (Werte nur für die Jahre 2000, 2003 und 2005)<br />
Hessen<br />
Wetteraukreis<br />
Altenstadt<br />
Echzell<br />
Glauburg<br />
Hirzenhain<br />
Kefenrod<br />
Limeshain<br />
Ranstadt<br />
Region <strong>Oberhessen</strong>
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> v<br />
Anhang 7: Altersverteilung für das Jahr 2005 in %<br />
0 bis unter 18 Jahre 18 bis unter 65 Jahre Über 65 Jahre<br />
Hessen 17,9 63,3 18,8<br />
Reg.-Bez. DA 17,6 64,2 18,2<br />
Wetteraukreis 18,9 62,6 18.5<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> 19,8 62,0 18,2<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
Anhang 8: Altersstruktur der Bevölkerung 2005 in den Städten der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
Büdingen<br />
Gedern<br />
Nidda<br />
Ortenberg<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
17,9<br />
17,6<br />
18 ,9<br />
20,6<br />
20,6<br />
18 ,1<br />
17,9<br />
19 ,8<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
7,7<br />
7,3<br />
7,2<br />
7,5<br />
7,4<br />
7,7<br />
7,3<br />
7,3<br />
5,9<br />
6,0<br />
5,2<br />
5,3<br />
4,9<br />
5,6<br />
5,9<br />
5,4<br />
31,3<br />
32,0<br />
31,6<br />
29,3<br />
31,0<br />
30,7<br />
28,9<br />
30,6<br />
18 ,9<br />
18 ,5<br />
18 ,8<br />
18 ,6<br />
17,8<br />
18 ,6<br />
17,9<br />
18 ,7<br />
18,8<br />
18,2<br />
unter 18 Jahre 18 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 50 Jahre<br />
50 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter<br />
Anhang 9: Altersstruktur der Bevölkerung 2005 in den Gemeinden der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
Altenstadt<br />
Echzell<br />
Glauburg<br />
Hirzenhain<br />
Kefenrod<br />
Limeshain<br />
Ranstadt<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
17,9<br />
17,6<br />
18,9<br />
21,1<br />
18,8<br />
18,4<br />
20,9<br />
21,9<br />
20,0<br />
19,2<br />
19,8<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen<br />
7,7<br />
7,3<br />
7,2<br />
6,8<br />
8,0<br />
6,9<br />
7,6<br />
6,4<br />
6,3<br />
8,0<br />
7,3<br />
5,9<br />
6,0<br />
5,2<br />
5,6<br />
6,5<br />
4,6<br />
5,1<br />
5,2<br />
5,9<br />
5,1<br />
5,4<br />
31,3<br />
32,0<br />
31,6<br />
32,8<br />
28,5<br />
30,3<br />
30,7<br />
32,5<br />
30,1<br />
31,4<br />
30,6<br />
unter 18 Jahre 18 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 50 Jahre<br />
50 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter<br />
18,5<br />
18,8<br />
18,6<br />
19,7<br />
17,9<br />
18,8<br />
18,9<br />
18,3<br />
18,7<br />
18,8<br />
20,4<br />
18,5<br />
17,4<br />
19,5<br />
20,8<br />
20,2<br />
18,2<br />
18,8<br />
18,2<br />
18,5<br />
14,8<br />
17,0<br />
19,0<br />
19,9<br />
17,6<br />
19,2<br />
18,2<br />
15,1
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> vi<br />
Anhang 10: Bevölkerungsentwicklung nach Alterklassen und Gemeinde 1995 bis 2005<br />
Quelle: HSL, eigene Berechnungen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> vii<br />
Anhang 11: Prozentuale Veränderung des Bruttoinlandsproduktes zu Marktpreisen 1995 bis<br />
2004 (ausgehend vom jeweiligen Vorjahr)<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Quelle: Statistische Ämter der Länder: VGR 2005 und StatRegional 2006, eigene Berechnungen.<br />
Deutschland<br />
Hessen<br />
Reg.-Bez. DA<br />
Wetteraukreis<br />
Anhang 12: Beschäftigte in der Region <strong>Oberhessen</strong> nach Wirtschaftssektoren in % im Jahr<br />
2003<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Ranstadt<br />
Ortenberg<br />
Nidda<br />
Limeshain<br />
Kefenrod<br />
Hirzenhain<br />
Glauburg<br />
Gedern<br />
Echzell<br />
Büdingen<br />
Altenstadt<br />
Wetteraukreis<br />
Hessen<br />
1,5<br />
0,5<br />
1,5<br />
0,6<br />
4,0<br />
2,3<br />
1,5<br />
0,6<br />
1,5<br />
1,5<br />
1,3<br />
1,4<br />
0,9<br />
0,6<br />
26,4<br />
28,3<br />
29,8<br />
31,3<br />
29<br />
36,3<br />
38,0<br />
29,2<br />
38,9<br />
48,0<br />
43,9<br />
45,9<br />
52,5<br />
50,0<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />
Quelle: INKAR 2006<br />
72,1<br />
66,8<br />
70,4<br />
68,8<br />
67,7<br />
70,4<br />
59,5<br />
62,2<br />
61,4<br />
51,6<br />
51,8<br />
55,5<br />
46,0<br />
48,4<br />
Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> viii<br />
Anhang 13: Anteil Vertragsnaturschutzflächen an der Grünlandfläche<br />
Quelle: Wetteraukreis, Stand 2006<br />
Anhang 14: Raufutterverzehrende Großvieheinheit je ha Grünland<br />
Quelle: Statistik lokal 12/2004
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> ix<br />
Anhang 15: Gewässerstrukturgüte<br />
Quelle: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, HLUG
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> x<br />
Anhang 16: Prüfbogen <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Prüfbogen zur Projektbewertung <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Der Anwendung des Projektprüfbogens geht ein positiver Entschluss zur Aufnahme des Projekts in die Liste der <strong>IREK</strong>relevanten<br />
Projekte voraus.<br />
Der Projektprüfbogen ermöglicht:<br />
=> Beratung über die Prioritätensetzung<br />
=> Priorisierung von eingereichten Projektskizzen und Förderanträgen<br />
Methode: => Vergabe von Punkten in fünf Verschiedenen Prüfbereichen<br />
Der Projektbewertungsbogen ermöglicht durch die Vergabe von Punkten in vier verschiedenen Prüfbereichen eine<br />
Reihung der eingereichten Projektvorschläge. Dabei werden einzelne Bereiche gleich gewichtet.<br />
Projekttitel<br />
Projektträger<br />
Projektkategorie<br />
Prioritäres Handlungsfeld<br />
Ermittlung der Förderpriorität<br />
Zur Bewertung/Punktgebung: 0 = kein Beitrag, 1 = gering, 2 = Mittel, 3 = hoch, 4 = sehr hoch<br />
B.1 Umsetzungsaussichten / Machbarkeit / Praktikabilität<br />
Verfügbarkeit personeller Ressourcen zur Umsetzung des Projektes / Existenz von Machern, Unterstützung von Schlüsselpersonen<br />
& Kooperationspartnern<br />
Kompetenz des Projektträgers (Erfahrungswissen in der Umsetzung) / Einbindung des Projektträgers in die Region<br />
Kurzfristige Realisierbarkeit (Schnelligkeit der Umsetzung: Kurz-, mittel-, langfristig)<br />
Angemessenheit des Verhältnisses der Gesamtkosten zum regionalen Nutzen (Beitrag des Projektes zur Umsetzung<br />
der <strong>IREK</strong>-Entwicklungsstrategie)<br />
Finanzierbarkeit (realistische Anteile privater Finanzmittel am Eigenanteil)<br />
Ökonomische Tragfähigkeit bzw. Rentabilität des Projektes nach Ende der Förderung<br />
B.2 Beiträge zur allgemeinen Stärkung der Region (Relevanz für die Regionalentwicklung)<br />
Bedeutung des Projekts <strong>als</strong> strategisches, Schlüssel- oder eingebundenes Projekt<br />
Unterstützung der Wirkung eines/mehrerer anderen/r Projekte/s (Koppelungs- und Bündelungseffekt)<br />
Vernetzungseffekte des Projektes zwischen den <strong>IREK</strong>-Handlungsfeldern<br />
Anknüpfung an bisherige Aktivitäten und Projekte<br />
Dringlichkeit der Umsetzung<br />
B.3 Beiträge zur übergeordneten <strong>IREK</strong>-Entwicklungsstrategie<br />
Bildung regionaler Wertschöpfungsketten (Verarbeitungsstufen)<br />
Förderung von unternehmerischem Handeln und bürgerschaftlichem Engagement<br />
Förderung räumlicher und inhaltlicher kommunaler Zusammenarbeit<br />
Integrierte Betrachtung ökologischer, sozialer und ökonomischer Belange (Nachhaltigkeit)<br />
Gleichwertige Berücksichtigung der Belange von Männern und Frauen, Jung und Alt (Gender-Mainstreaming)<br />
Summe (max. 24 Punkte) 0<br />
Summe (max. 20 Punkte) 0<br />
Summe (max. 20 Punkte) 0
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xi<br />
B.4 Beiträge zu den inhaltlichen Schwerpunkten der <strong>IREK</strong>-Handlungsfelder<br />
Ausbau und Vermarktung spezifischer Kompetenzfelder (WI)<br />
Regionale Abstimmung und Weiterentwicklung von Qualifikations- und Weiterbildungsangeboten (WI)<br />
Vernetzung bestehender Initiativen und Ausbau des Angebots (WI)<br />
Erhalt und Weiterentwicklung eines attraktiven Wohnens in den Städten und Gemeinden (WO)<br />
Die Region <strong>als</strong> familien- und seniorenfreundliche Region fördern, Sicherung der Versorgungsinfrastruktur (WO)<br />
Energieeffizienz und ortsnahe Nutzung regenerativer Energien (WO)<br />
Destinationsorientiertes und integriertes Außen- und Innenmarketing (T)<br />
Optimierung und Vernetzung der Infrastruktur (T)<br />
Anpassung der Angebote an den Qualitätstourismus (T)<br />
Erhalt und Entw. der attraktiven und ökologisch wertvollen Kulturlandschaft mit dem Wechsel von Wald und Offenland<br />
(LW)<br />
Erschließung neuer Einkommensquellen (LW)<br />
Die Region <strong>als</strong> Beispielregion für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz ausbauen (LW)<br />
Weitere Vernetzung bestehender Initiativen und Ausbau des Angebots (LW)<br />
Dokumentation und Begründung der Einordnung<br />
Zusammenfassende Bewertung<br />
Summe (max. 68 Punkte) 0<br />
Punktzahl B.1 0x2,167 (Gewichtungsfaktor) 0<br />
Punktzahl B.2 0x2,600 (Gewichtungsfaktor) 0<br />
Punktzahl B.3 0x2,600 (Gewichtungsfaktor) 0<br />
Punktzahl B.4 0x1,000 (Gewichtungsfaktor) 0<br />
Einordnung des Projektes aufgrund der Priorisierung auf der <strong>IREK</strong>-Projektliste<br />
Version der Projektliste vom<br />
Rang<br />
Datum<br />
Erzielte Punktzahlen in den vier Prüfbereichen (max. 208 Punkte) 0<br />
(Hinweis: in späteren Projektlisten-Versionen können neuere, <strong>als</strong> bedeutsamer eingestufte Projektvor-schläge u. U. vor diesem<br />
Projekt eingereiht werden.)<br />
Begründung / Anmerkungen:
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xii<br />
Anhang 17: Satzung <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
Die folgende Satzung legt die Arbeitsweise und die Entscheidungsfindung der LEADER-<br />
Aktionsgruppe <strong>Oberhessen</strong> dar.<br />
Satzung des „<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>“<br />
§ 1<br />
Name, Sitz, Geschäftsjahr und Rechtsform<br />
1. Der <strong>Verein</strong> führt den Namen „<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> e. V.“ Er ist in das <strong>Verein</strong>sregister einzutragen.<br />
2. Der <strong>Verein</strong> hat seinen Sitz in Nidda.<br />
3. <strong>Das</strong> Geschäftsjahr beginnt jeweils am 1. Januar eines Jahres und endet am 31. Dezember desselben<br />
Jahres (Kalenderjahr).<br />
§ 2<br />
Ziele und Zwecke<br />
1. Zweck des <strong>Verein</strong>s ist die Zusammenarbeit der Mitglieder im oberhessischen Raum und die Förderung<br />
und Weiterentwicklung der Region auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Entwicklung, der Kunst<br />
und Kultur, der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und die Förderung der eigenen Identität.<br />
Ziel ist eine attraktive Region mit hoher Lebensqualität und die Schaffung natürlicher, kultureller und<br />
historischer Angebote, um auch die weichen Standortfaktoren in der Region zu verbessern.<br />
2. Der Satzungszweck wird verwirklicht:<br />
- durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und durch Presseveröffentlichungen,<br />
- Durchführung gemeinsamer Maßnahmen,<br />
- durch Förderung von Initiativen und Veranstaltungen und<br />
- Optimierung der Vernetzung von Akteuren und Stärkung des Engagements der Bevölkerung für die<br />
eigene Region.<br />
3. Der <strong>Verein</strong> beteiligt sich auch an der Meinungsbildung strukturpolitischer und gesamtgesellschaftlicher<br />
Fragen der Region, sozialen, ökonomischen und ökologischen Fragen, planerischen Fragen, die<br />
für die gesamte Region von Bedeutung sind.<br />
§ 3<br />
Mitgliedschaft<br />
1. Mitglieder des <strong>Verein</strong>s können werden:<br />
- Städte und Gemeinden und Landkreise,<br />
- jedes Unternehmen (Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Einzelunternehmen, Handelsgesellschaft,<br />
juristische Personen des Privatrechts) mit dem Sitz oder gewerblicher Niederlassung in dem in § 2<br />
Absatz 1 genannten Gebiet,<br />
- sowie Verbände und Institutionen und natürliche Personen, welche die Ziele des <strong>Verein</strong>s unterstützen<br />
wollen.<br />
2. Die Mitgliedschaft ist schriftlich zu beantragen. Über die Aufnahme von Mitgliedern entscheidet der<br />
Vorstand. Lehnt der Vorstand die Aufnahme ab, so kann der/die Antragsteller/ in hiergegen Berufung<br />
bei der Mitgliederversammlung einlegen. Diese entscheidet mit einfacher Mehrheit endgültig.<br />
3. Die Mitgliedschaft endet<br />
a) durch Austritt, der durch schriftliche Erklärung dem Vorstand gegenüber erfolgen muss und nur<br />
zum Schluss eines Geschäftsjahres mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten zulässig ist, frühestens<br />
jedoch zum Schluss des 2. vollen Kalenderjahres nach dem Eintritt in den <strong>Verein</strong>;<br />
b) durch den Tod bei natürlichen Personen oder durch Erlöschen bei juristischen Personen,<br />
c) durch Ausschluss aus dem <strong>Verein</strong>.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xiii<br />
4. Der Ausschluss aus dem <strong>Verein</strong> kann erfolgen:<br />
a) wenn ein <strong>Verein</strong>smitglied vorsätzlich und beharrlich den Zwecken und Belangen des <strong>Verein</strong>s zuwiderhandelt;<br />
b) bei Verstoß gegen die <strong>Verein</strong>ssatzung oder Beschlüsse des <strong>Verein</strong>s;<br />
c) bei Verzug des <strong>Verein</strong>sbeitrages um mindestens 6 Monate.<br />
Über den Ausschluss aus dem <strong>Verein</strong>, gemäß Ziffer a, b und c, entscheidet der Vorstand nach Anhörung<br />
des Betroffenen. Der Beschluss ist schriftlich mitzuteilen. Dem ausgeschlossenen Mitglied steht<br />
innerhalb eines Monats Berufung gegen den Vorstandsbeschluss an die Mitgliederversammlung zu.<br />
Die Entscheidung der Mitgliederversammlung hat abschließende Wirkung.<br />
5. Ausgetretene oder ausgeschlossene Mitglieder verlieren jedes Anrecht auf <strong>Verein</strong>sleistungen, am<br />
<strong>Verein</strong>svermögen und auf Förderung durch den <strong>Verein</strong> sowie jegliche Mitgliedsrechte.<br />
§ 4<br />
Mitgliedsbeiträge<br />
1. Über die Höhe und Fälligkeit der Beträge beschießt die ordentliche Mitgliederversammlung mit einer<br />
Mehrheit von mindestens 2/3 der anwesenden und vertretenen Mitglieder.<br />
2. Beiträge sind jeweils im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres zu entrichten.<br />
§ 5<br />
Organe und Einrichtungen<br />
Organe des <strong>Verein</strong>s sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung<br />
können weitere organisatorische Einrichtungen, insbesondere eine Lokale Aktionsgruppe<br />
(LAG), eine Geschäftsstelle für ein Regionalmanagement, Arbeitskreise/Projektgruppen und Ausschüsse<br />
mit besonderen Aufgaben geschaffen werden. Der <strong>Verein</strong> beschließt zur genaueren Bestimmung<br />
der Arbeit und der Aufgaben von LAG, Geschäftsstelle und Arbeitskreisen/Projektgruppen eine<br />
Geschäftsordnung <strong>als</strong> Anlage zur Satzung.<br />
§ 6<br />
Der Vorstand<br />
1. Der Vorstand besteht aus dem/der ersten Vorsitzenden, dem/der zweiten Vorsitzenden, dem<br />
Schatzmeister, dem Schriftführer und 3 Beisitzern.<br />
2. Der <strong>Verein</strong> wird gerichtlich und außergerichtlich durch 2 Mitglieder des Vorstandes, darunter<br />
der/dem ersten Vorsitzenden oder der/dem zweiten Vorsitzenden, vertreten.<br />
3. Die Amtszeit der Mitglieder des Vorstandes beträgt 2 Jahre, sie bleiben bis zur Wahl eines Nachfolgers/einer<br />
Nachfolgerin im Amt. Mit vorzeitigem Ausscheiden ist binnen 4 Monaten Ersatz zu wählen.<br />
Die Wiederwahl ist zulässig.<br />
4. Der Vorstand führt die Geschäfte des <strong>Verein</strong>s, er kann dazu Dritte <strong>als</strong> Geschäftsführer/in berufen<br />
bzw. Geschäftsbesorgungsverträge abschließen.<br />
5. Der Vorstand ruft die Aktionsgruppe ein und hat die Aufsicht über die Geschäftsstelle. Zusätzlich<br />
kann der Vorstand die Aktionsgruppe in der Öffentlichkeit vertreten.<br />
6. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens 3 Vorstandsmitglieder, darunter der/die Vorsitzende/r<br />
oder der/die 2. Vorsitzende anwesend sind.<br />
7. Der Vorstand fasst seine Beschlüsse mit einfacher Mehrheit; bei Stimmengleichheit entscheidet die<br />
Stimme des/der Vorsitzenden.<br />
8. Über den Verlauf der Vorstandssitzung ist ein Protokoll anzufertigen.<br />
§ 7<br />
Lokale Aktionsgruppe<br />
1. Der Vorstand beruft eine Lokale Aktionsgruppe (LAG) ein. Die Aktionsgruppe ist das zuständige<br />
Entscheidungsgremium zur strategischen Steuerung des LEADER-Regionalentwicklungsprozesses.<br />
Hierzu zählen die Auswahl neuer Projekte und die Prioritätensetzung. Darüber hinaus diskutiert und
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xiv<br />
befindet die Aktionsgruppe über die Fortführung der Entwicklungsstrategie und des weiteren Kooperationsprozesses.<br />
2. Die Aktionsgruppe besteht aus mindestens 10 stimmberechtigten Mitgliedern. Die Mitglieder werden<br />
vom Vorstand ernannt. Nach Bedarf können zusätzlich beratende Mitglieder integriert werden.<br />
3. Die stimmberechtigten Mitglieder setzen sich zusammen aus<br />
- Vertreter/innen aus dem Kreis der Wirtschafts- und Sozialpartner sowie anderer Personen der Zivilgesellschaft<br />
(mindestens 50% der Mitglieder) und<br />
- Vertreter/innen aus der öffentlichen Verwaltung.<br />
Für alle stimmberechtigten Mitglieder sollen VertreterInnen entsandt werden. Der LAG muss mindestens<br />
der Vorsitzende oder einer seiner Stellvertreter angehören. Unter den stimmberechtigten Mitgliedern<br />
der LAG müssen die <strong>Verein</strong>smitglieder des <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> in der Überzahl sein.<br />
4. Bei der Besetzung der LAG wird eine Geschlechterparität angestrebt.<br />
5. Die Lokale Aktionsgruppe tagt in der Regel in nichtöffentlichen Sitzungen. Er kann zu seinen Sitzungen<br />
nicht stimmberechtigte Gäste zulassen.<br />
6. Verstößt ein Mitglied nachhaltig und wiederholt gegen die Grundsätze des regionalen Entwicklungskonzeptes<br />
oder gegen die Interessen der Aktionsgruppe kann mit der Vorstand das Mitglied ausschließen<br />
werden und ein neues Mitglied benennen.<br />
7. Die LAG <strong>Oberhessen</strong> wird für einen unbefristeten Zeitraum gegründet. Eine Auflösung soll frühestens<br />
bei vollständiger Abwicklung des LEADER Programmes 2015 erfolgen.<br />
8. Beschlüsse der LAG, die die Finanzen des <strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong> betreffen, bedürfen der Zustimmung<br />
des Vorstandes.<br />
§8<br />
Geschäftsstelle<br />
1. Bei dem <strong>Verein</strong> kann eine Förderstelle gebildet werden zur Abwicklung aller Aufgaben im Zusammenhang<br />
mit Förderprogrammen und Projekten. Sie koordiniert die Arbeitskreise und Projektgruppen.<br />
2. Die Leistungen der Geschäftsstelle können auf der Basis vertraglicher <strong>Verein</strong>barungen durch eigens<br />
eingestelltes Personal, durch abgeordnetes Personal oder in einer geeigneten und dem Auftrag<br />
der Regionalentwicklung und der Satzung des <strong>Verein</strong>s <strong>Oberhessen</strong> entsprechenden Form durch Stellen<br />
anderer Körperschaften oder Einrichtungen erbracht werden.<br />
3. Die Geschäftsstelle erhält die erforderlichen Kompetenzen zur Unterstützung der Aktionsgruppe bei<br />
allen Arbeiten, der operativen Steuerung und Unterstützung der Projektgruppen sowie Unterstützung<br />
und Umsetzung der (Leit-) Projekte und deren Gestaltung.<br />
4. Innerhalb der Geschäftsstelle wird eine Kompetenz- und Aufgabenverteilung hinsichtlich der<br />
Betreuung der vereinbarten Handlungs- und Kooperationsfelder vereinbart.<br />
5. Die Geschäftsstelle organisiert insbesondere bei regionsübergreifend bedeutsamen Projekten die<br />
Zusammenarbeit mit den Nachbarregionen.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xv<br />
Anhang 18: Zusammensetzung der LAG <strong>Oberhessen</strong><br />
Bereich Organisation<br />
Status Person VertrerIn<br />
Landwirtschaft Kreisbauernverband WS Herr Orth<br />
Forst Fachbereichsleiter Kreisentwicklung,<br />
Landwirtschaft, Umwelt und Bau<br />
V Herr Rudel<br />
Tourismus<br />
Destinationsmanagement Vogelsberg WS Herr Domes<br />
Zweckverband Vulkanradweg V Frau Pfannkuche<br />
Natur Umweltwerkstatt WS Herr Pfuhl<br />
Handwerk Handwerkskammer WS Herr Repp<br />
Wirtschaft<br />
Wirtschaftsförderung Wetterau WS Herr Agne<br />
IHK WS Herr Puttrich<br />
Soziales FAB WS Frau Gertz<br />
Kommunale Gebiets- Kreis V Herr Fertig<br />
körperschaften<br />
Vorsitzender <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> V Herr Müller<br />
2 weitere BürgermeisterInnen V Frau Pfeiffer-<br />
Pantring<br />
V Frau Puttrich<br />
WS = Wirtschafts- und Sozialpartner<br />
V = Verwaltung
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xvi<br />
Anhang 19: Projekte des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> aus der Bürgerbeteiligung 2007<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Projekte des <strong>IREK</strong> <strong>Oberhessen</strong> im Rahmen der Bürgerbeteiligung 2007<br />
bisher folgendem Förderprogramm zugeordnet:<br />
EPLR ESF<br />
EFRE keine Zuordnung<br />
Wirtschaft<br />
Titel Träger/Pate Inhalt (Kurzfassung)<br />
Kompetenzcenter<br />
Regionalmanagement<br />
und Tourismuscoaching<br />
Standortanalyse zur<br />
Erstellung von Park-<br />
und Rideplätzen mit<br />
verschließbaren<br />
Boxen für Zweiradfahrzeuge<br />
Mobilitätsberatung<br />
für den Raum Büdingen<br />
Damit es weiter geht<br />
- Unternehmensnachfolge<br />
/ Existenzgründung<br />
Interkommunale<br />
Zusammenarbeit<br />
Weiterbildungsdatenbank<br />
Region<br />
<strong>Oberhessen</strong>/Wetterau<br />
„Fit für die Region“<br />
Mobilitätstraining für<br />
Ausbildungs- und<br />
Arbeitssuchende<br />
Regionales Shoppingportal<br />
Marketing für <strong>Oberhessen</strong><br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
e.V. ggf. GmbH-<br />
Gründung),<br />
FABgGmbH / Nicole<br />
Schirmer<br />
Städte und Gemeinden<br />
an den o.g. Bahnstrecken<br />
(oder Verkehrsgesellschaft<strong>Oberhessen</strong><br />
(VGO) bzw. unter<br />
Einbeziehung der<br />
VGO) / Herr Lorch<br />
VGO, Beschäftigungsgesellschaft,Bildungsträger<br />
/ Frau Ruppel<br />
Viele Entwicklungsansätze stehen derzeit in <strong>Oberhessen</strong> unkoordiniert nebeneinander<br />
und können aufgrund dessen keine Schlagkraft entfalten. <strong>Das</strong> Potenzial für eine<br />
schwerpunktmäßige touristische Entwicklung ist in der Region vorhanden, aber das<br />
Erfahrungswissen und der Mut, Projekte anzugehen, fehlt. Es soll eine Institution<br />
etabliert werden, die professionelles projektorientiertes und modulhaftes Entwicklungsmanagement<br />
für die Region <strong>Oberhessen</strong> betreibt.<br />
An Haltestellen (entlang der Bahnstrecken Friedberg – Nidda, Gießen – Nidda – Büdingen<br />
– Gelnhau-sen und Stockheim – Bad Vilbel) Bahnstrecken sollen an geeigneten<br />
Stellen Park- und Rideplätze mit ver-schließbaren Boxen für Zweiradfahrzeuge gebaut<br />
bzw. eingerichtet werden, soweit solche nicht oder unzureichend vorhanden sind. Diese<br />
Plätze werden sehr stark von Pendlern genutzt, wie das Beispiel „Häuserhof“ (Nidda)<br />
zeigt.<br />
Ausgabe von Information über bestehende Verkehrsanbindungen und mögliche Alternativen.<br />
Individuelle Beratung von Personen mit Transportproblemen (vorrangig für<br />
arbeitsuchende Alg2-Bezieher/innen und ältere Einwohner).<br />
Bestands- und Bedarfsanalyse der ÖPNV-Angebote<br />
Unterbreitung von Vorschlägen zur besseren Vernetzung bestehender Verbindungen<br />
und zusätzlich notwendiger Angebote, z.B. Sammeltaxis oä. ; Einstellung einer/s<br />
"Mobilitätsberaters" mit Büro in Büdingen<br />
FAB / Frau Gertz Informationen zu Unternehmensnachfolge bzw. -übernahme <strong>als</strong> besondere Form der<br />
Existenzgründung in der Region – auch bzw. gerade für Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit<br />
bedrohte Menschen. Es geht auch darum, Unternehmen, die keine Nachfolger/in<br />
in der Unternehmenführung haben, hinsichtlich Unternehmensnachfolge durch Existenzgründer/innen<br />
mit entsprechender Berufserfahrung zu beraten.<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> /<br />
Rudolf G. Hartmann,<br />
Bernd Kling<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH, IHK<br />
Gießen Friedberg,<br />
VHS, QualiOff, FAB,<br />
Wetteraukreis, Handwerkskammer<br />
/ Klaus<br />
Karger, Christian Agne<br />
JobKOMM GmbH /<br />
Jugendberufshilfe in<br />
Zusammenarbeit mit<br />
Bildungsträger IBS e.V.<br />
/ Jutta Messerschmidt<br />
Firma Arsmedia,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH,<br />
Einzelne Händler und<br />
Firmen der Region,<br />
Gewerbevereine der<br />
Region <strong>als</strong> Zentralpartner<br />
/ Christian Agne<br />
Zu bestimmende<br />
Agentur, <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>,<br />
Kommunen<br />
der Region, Wetteraukreis,Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH,<br />
Vogelberg Tourismus<br />
… / Christian Agne<br />
Die Gemeinden in <strong>Oberhessen</strong> führen ihre gemeindlichen Arbeiten zum überwiegenden<br />
Teil nebeneinander her. Um zum einen sich finanziell zu entlasten, aber auch um eine<br />
höhere Qualität der Arbeit zu erreichen erscheint es daher geboten Aufgaben zu bündeln.Angestrebt<br />
wird eine bessere Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Qualität.Es werden<br />
Themenschwerpunkte zur Diskussion gestellt und mit Nachbargemeinden untersucht<br />
Erstellung einer zentralen Internetseite (www.weiterbildung-oberhessen.de /<br />
www.weiterbildung-wetterau.de) mit Übersicht der regionalen Weitbildungsträger und<br />
deren Qualifizierungsangebote mit zentraler Suchfunktion und Verlinkung innerhalb der<br />
Bildungsträger.<br />
Engere Abstimmung und Kooperation innerhalb der Bildungsträger wie z. B. gemeinsame<br />
Weiterbildungsveranstaltungen oder –messen.<br />
• Chancenvergleich des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes in <strong>Oberhessen</strong>/ Wetterau und<br />
den Ballungsregionen im Rhein-Main-Gebiet; insbesondere Hanau, Frankfurt, Gießen/Wetzlar<br />
• Eröffnung beruflicher Alternativen in der Rhein-Main-Region<br />
• <strong>Verein</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />
• Selbst- und Zeitmanagement<br />
• Umfassenden Informationen über den ÖPNV, sowie Training zur Nutzung des ÖPNV<br />
• Entwicklung alternativer Möglichkeiten zur Mobilität (z.B. Fahrgemeinschaften)<br />
• Betriebsbesichtigungen<br />
Erstellung einer zentralen regionalen Internetshoppingplattform für den Handel und das<br />
Handwerk der Region. Der Shop soll von mehreren Anbietern (Händlern) <strong>als</strong> zentraler<br />
und eigner Internetshop genutzt werden. Den Einzelhandels-Kunden soll neben dem<br />
Ladengeschäft ein zweiter Einkaufsladen in der Region zur Verfügung gestellt werden.<br />
Erweiterung der Einnahmequellen des regionalen Einzelhandels und des Handwerks.<br />
Entwicklung und Erstellung eines einheitlichen professionellen Marketingkonzeptes für<br />
die Region <strong>Oberhessen</strong>. Hierin müssen zentrale Botschaften und Layout für das Innen-<br />
und Aussenmarketing der Region enthalten sein. Es muss so aufgebaut sein, dass die<br />
Kommunen der Region die Marketingbotschaften und zumindest Teile des Layouts in<br />
Ihren eigenen Marketingauftritt integrieren können. Darüber hinaus muss das Marketingkonzept<br />
klare Botschaften enthalten, mit der die Region zukünftig beworben werden<br />
kann und an denen sich die Entwicklung der Region <strong>Oberhessen</strong> orientieren kann.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xvii<br />
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Kommunen fragen –<br />
Bürger antworten<br />
Zentrale Internetinformationsplattform<br />
für <strong>Oberhessen</strong><br />
Gewerbedachverband<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
„Business to Business<br />
Messe“ Region<br />
<strong>Oberhessen</strong>/Wetterau<br />
Interkommunale<br />
Gewerbeflächenentwicklung<br />
in der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Aufbau einer Informationsbörse<br />
und –<br />
Datenbank „Wissen<br />
der Region“<br />
Zu bestimmende<br />
Agentur, Kommunen,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH,<br />
<strong>Verein</strong>e <strong>Oberhessen</strong>,<br />
interessierte Bürger /<br />
Christian Agne<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>,<br />
Kommunen der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong>, Wetteraukreis,<br />
Christian Renner,<br />
Firma Arsmedia Nidda,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH /<br />
Christian Agne<br />
Gewerbevereine der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> /<br />
Christian Agne<br />
Dachgewerbeverband,<br />
verein <strong>Oberhessen</strong>,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH, IHK<br />
Gießen Friedberg,<br />
Handwerkskammer,<br />
Firma Opportunity aus<br />
Karben / Christian<br />
Agne<br />
Kommunen der Region,<br />
Wetteraukreis, Planungsverband,<br />
IHK,<br />
Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau GmbH,<br />
Entwicklungsgesellschaften<br />
wie HLG,<br />
Investoren, Land<br />
Hessen/Hessen-<br />
Agentur, RP Darmstadt…/<br />
Christian Agne<br />
Alle Kommune gemeinsam<br />
/ Brigitte Mergner<br />
Dorferneuerung / Wohn- und Lebensqualität / Kultur<br />
16 Etablierung einer<br />
Geschäfts- und<br />
Anlaufstelle zur<br />
dauerhaften Verankerung<br />
des Kinder- und<br />
Jugendnetzwerkes<br />
Nidda in der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
17<br />
18<br />
Modellkommune<br />
Flächenmanagement<br />
Echzell<br />
Koordinierungsstelle<br />
für freiwilliges Engagement<br />
in <strong>Oberhessen</strong><br />
Geschäftsstelle des<br />
Kinder- und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda, zur<br />
Zeit angesiedelt beim<br />
Diakonischen Werk in<br />
Nidda / Frank Appel<br />
Gemeinde Echzell /<br />
Bgm. Dieter Müller<br />
Flüchtlingshilfe Wetterau<br />
gGmbH / Jörg<br />
Krämer<br />
Es sollen Bürgerbefragungen durchgeführt werden. Diese können allgemein sein oder<br />
zu bestimmt Themengebieten erfolgen. Anhand der Ergebnisse soll die Kommunalverwaltung<br />
in die Lage versetzt werden, ihr tägliches Handeln noch besser an den Bedürfnissen<br />
und Wünschen der Einwohner ab zu stimmen.<br />
Schaffung einer zentralen Informationsplattform für die Region <strong>Oberhessen</strong>. Hier soll zu<br />
allen Bereichen (Wirtschaft, Tourismus, Kultur, <strong>Verein</strong>e, Wohnen usw.) das „verfügbare<br />
Wissen“ attraktiv und leicht zugänglich dargestellt werden. Alle wesentlichen Attraktionen<br />
und Angebote der Region sollen hier schnell und einfach abrufbar sein. Es soll <strong>als</strong><br />
zentrale Informationsschnittstelle der Region funktionieren. Es sollen Datenbanken wie<br />
Veranstaltungskalender, Branchenbuch, Hotelbuchungstools, Nachrichtendatenbank<br />
usw. integriert werden. Newsletter und Rss-Feeds zu unterschiedlichen Themenbereichen<br />
sollen ebenfalls verfügbar sein.Die Plattform soll zumindest in Teilen mehrsprachig<br />
gestaltet werden.<br />
Schaffung einer zentralen Schnittstelle der <strong>Verein</strong>e mit einer hauptamtlichen Person –<br />
Dachmarke „Gewerbevereine der Region <strong>Oberhessen</strong>“.<br />
Beseitigung von terminlichen Überschneidungen,<br />
Sicherstellung von unterschiedlichen Angeboten für Mitglieder in allen <strong>Verein</strong>en,<br />
Ausbau der politischen Interessenvertretung,<br />
Stärkung der <strong>Verein</strong>smitglieder – Stärkung der Wirtschaft der Region,<br />
Ausbau der Weiterbildung der <strong>Verein</strong>smitglieder<br />
Stärkung und Sicherstellung der regionalen Gewerbemessen<br />
Aufbau einer zentralen Regionalgewerbeschau…<br />
aktive Förderung der regionalen Wirtschaft<br />
- aktive Mittelstandsförderung (Hilfe zur Selbsthilfe)<br />
+ Stärkung der Region insgesamt/Profilierung gegenüber anderen Regionen und<br />
europäischen<br />
Nachbarländern<br />
+ Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit (stark durch Kooperation)<br />
Erstellung/Entwicklung von 2-3 zentralen Gewerbegebieten für die ganze Region<br />
<strong>Oberhessen</strong>, an denen alle Kommunen beteiligt sind. Dabei wird bewusst in Kauf<br />
genommen, dass einige Kommunen nicht direkt an die Gewerbeflächen angrenzen<br />
werden.<br />
Die Gewerbeflächen sollen an zentralen, marktfähigen Standorten entwickelt werden.<br />
Die Kommunen sollen vor Ort nur noch kleine Gewerbeflächen für die Eigenentwicklung<br />
von vorhandenen Betrieben vorhalten.<br />
Aushebelung des Konkurrenzdrucks bei der Ansiedlung neuer Firmen, Stabilisierung<br />
des Preisniveaus und Minimalisierung des Entwicklungsrisikos für einzelne Kommunen<br />
In Form von gemeinsamen Treffen und <strong>als</strong> EDV gestützte Datenbank soll eine Informationsbörse<br />
und Datenbank aufgebaut werden.<br />
• Sie sollen allen Bewohnern der Region zugänglich sein. Gleichzeitig sollen so genannte<br />
„Chatrooms“ einen Nicht- oder halböffentlichen Dialog oder Austausch ermöglichen.<br />
• das Programm soll einfach und übersichtlich eingerichtet werden. Werbung darf den<br />
Austausch nicht behindern<br />
Sie soll auf das soziale Zusammenleben und den regionalen Bedarf ausgerichtet sein.<br />
Z.B. Vermittlungsbörsen für Nachbarschaftshilfen (dabei sollen die Hilfsangebote<br />
veröffentlicht gemacht werden, nicht die Bedarfsanfragen), Handwerkerlisten für barrierefreies<br />
Bauen, Projektberichte (damit die Region Anteil an der Entwicklung haben<br />
kann), Leihgroßeltern, Planung des gemeinsamen Mittagstisches für Kinder und allein<br />
lebende Ältere etc.<br />
Die Kooperations- und Infrastruktur für Kinder und Jugendliche in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
bedarf einer Verbesserung.; Absicherung der fachlichen Arbeit des Netzwerkes,<br />
seiner Wirksamkeit in der Region sowie der Verbesserung der Lebenssituation und –<br />
qualität von Kinder, Jugendlichen und ihren Eltern in der Region Nidda. Voraussetzung<br />
hierfür ist die dauerhafte organisatorische Verankerung des Kinder- und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda.<br />
Erstellen einer demographischen Prognose für die Kommune Echzell; Erfassung /<br />
Bewertung von leerstehenden oder brachliegenden Wohn- und Gewerbeflächen;<br />
Auswertung des geltenden Flächennutzungsplanes bzgl. Wohn-, Gewerbeflächen-,<br />
Infrastruktur- und Neubaupotenzialen; Koordination „neuer“ mit klassischen Flächenmanagementmaßnahmen<br />
Zahl der organisierten Freiwilligeninitiativen steigern um den Gemeinsinn und die<br />
sozialen Strukturen zu stärken; Ansätze für Freiwilligeninitiativen gilt es durch Beratung,<br />
Koordinierung und Vernetzung zu unterstützen, um die vorhandenen Ressourcen noch<br />
besser für die Region zu nutzen; Stärkere Einbindung von Migrantinnen und Migranten<br />
in das Gemeinwesen.
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KUK (Kunst und<br />
Kultur) am Vogelsberg<br />
Wissen macht Freude<br />
Sanierung und Modernisierung<br />
des<br />
Hallenbades der<br />
Stadt Gedern<br />
Kommunales Entwicklungkonzept<br />
Gemeinde Limeshain<br />
Haus Bertha (Bestandteil<strong>Oberhessen</strong>-Valley)<br />
Wetteraukreis und<br />
Kommunen der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong> / Nicole<br />
Schirmer<br />
<strong>Das</strong> Projekt KUK am Vogelsberg möchte den Menschen mittels einer auch aktiven<br />
küntslerischen Auseinandersetzung mit ihrer Region selbige näher bringen. Die Akteure<br />
kommen alle aus der Region Vogelsberg und können sich alle in beliebiger Gestaltungsweise<br />
einbringen<br />
Uta Mache Förderung des individuellen Wahrnehmungs- und Lernverhaltens in den ersten 10<br />
Lebensjahren; Kooperation von Eltern, Erzieherinnen, Grundschule, etc. Pilotprojekt<br />
soll in Echzell entstehen.<br />
Wirtschaftliche Betriebe<br />
der Stadt Gedern<br />
Gemeinde Limeshain /<br />
Bgm. Ludwig<br />
Stadt Ortenberg mit<br />
Kooperationspartnern /<br />
Fr. Noruzi FAB<br />
Kunst in Kirchen Wetteraukreis und<br />
Evangelisches Dekanat<br />
Wetterau / Brigitte<br />
Schäfer<br />
Fachgerechte Sanierung<br />
im Bestand<br />
Integrationsprojekt<br />
„Internationale<br />
Gärten in der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong>“<br />
Aufbau einer mobilen<br />
Fachkräfte- und<br />
Elternschulung für<br />
Betreuungseinrichtungen<br />
und Schulen<br />
zur Verbesserung der<br />
Lernunterstützung<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Aufbau eines Präventionsbüros<br />
für Kinder,<br />
Jugendliche und<br />
Familien für Nidda<br />
und seine Stadtteile<br />
Sanierung und Erweiterung<br />
der Skateanlage/Skateplatz<br />
in<br />
Nidda zur Verbesserung<br />
des Freizeitangebotes<br />
für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
Aufbau regelmässiger<br />
Jugendarbeit für<br />
Mädchen in der Stadt<br />
Nidda<br />
Integration von<br />
Kindern aus sozial<br />
benachteiligten<br />
Familien in das<br />
Angebot „Kinderplanet“<br />
der Jugendpflege<br />
der Stadt Nidda<br />
Ausbau des erlebnispädagogischen<br />
Angebots für Kinder<br />
und Jugendliche<br />
in der Stadt Nidda<br />
Behebung eines bestehenden Sanierungsstaus (Grundsanierung); Einrichtung wieder<br />
zukunftsfähig machen<br />
prognostizierter Bevölkerungsrückgang in Limeshain bis 2020 um 7%, während Nachbarkommunen<br />
„nur“ stagnieren. Studie über Entwicklungsmöglichkeiten, Erstellung<br />
Gemeindeentwicklungskonzept u.a. zur Anpassung an den demographischen Wandel.<br />
<strong>Das</strong> denkmalgeschützte Haus soll in Kooperation mit der Technikerschule Butzbach<br />
und ortsansässigen Handwerkern saniert und in eine Niedrigenergiehaus umgewandelt<br />
werden. Es soll dann unter dem Schwerpunk „Gesunde Ernährung“ u.a. <strong>als</strong> Ausbildungsstätte<br />
dienen. <strong>Das</strong> Haus bietet zudem einen großen Garten, der <strong>als</strong> Mehrgenerationengarten<br />
genutzt werden kann. Auch für Touristen bieten sich Möglichkeiten wie<br />
Kräuterentdeckungsreisen.<br />
Entlang des Niddaradwegs werden sechs Kirchengemeinden zwischen Bad Vilbel und<br />
Nidda ihre Kirchen für ein besonderes Kunstprojekt öffnen. Unter dem Thema „Wasser<br />
– Quelle des Lebens“ werden Künstler/innen Arbeiten zum Thema an/in Kirchen vornehmen<br />
und sechs Wochen präsentieren. Zunächst <strong>als</strong> Modellversuch gedacht; bei<br />
Erfolg wiederholbar (Idee aus Partnerkreis Unstrut-Hainich).<br />
Harald Schwalm Geringe Fachkenntnsi bei Gebäudeeigentümer bei der Sanierung verbessern; Fachvorträge<br />
über einzelne Sanierungsthemen<br />
Flüchtlingshilfe Wetterau<br />
gGmbH / Jörg<br />
Krämer<br />
Simone Alker und<br />
KollegInnen (Ergotherapie)<br />
sowie andere<br />
ReferentInnen im<br />
Rahmen des Kinder-<br />
und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda<br />
Stadt Nidda (angestrebt)oder<br />
eine andere<br />
Institution aus dem<br />
Kinder- und Jugendnetzwerk<br />
Nidda /<br />
Kornelia Brückmann<br />
Stadt Nidda, Jugendpflege,<br />
im Rahmen des<br />
Kinder- und Jugennetzwerkes<br />
Nidda /<br />
Jürgen Lichert<br />
Stadt Nidda, Jugendpflege,<br />
im Rahmen des<br />
Kinder- und Jugennetzwerkes<br />
Nidda /<br />
Jürgen Lichert<br />
Stadt Nidda, Jugendpflege,<br />
im Rahmen des<br />
Kinder- und Jugennetzwerkes<br />
Nidda /<br />
Jürgen Lichert<br />
Stadt Nidda, Jugendpflege,<br />
im Rahmen des<br />
Kinder- und Jugennetzwerkes<br />
Nidda /<br />
Jürgen Lichert<br />
Die Integration von Migrant/innen in der Region <strong>Oberhessen</strong> soll verbessert werden;<br />
Verbesserung der Lebensbedingungen von Migrant/innen; Möglichkeit der Bewirtschaftung<br />
eines eigenen Gartengrundstückes wird von vielen Migrant/innen vermisst; In der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> sollen mind. 3 Internationale Gärten <strong>als</strong> Integrationsprojekte initiert<br />
werden. Diese Modellprojekte sollen <strong>als</strong> Kommunikationsforum für Einheimische und<br />
Menschen unterschiedlicher Herkunft dienen. Wichtig ist die gleichberechtigte Zusammenarbeit<br />
aller Projektmitglieder, woraus neue Ansätze für ein gesellschaftliches<br />
Miteinander entstehen könnten.<br />
Aufbau von dezentralen Schulungs-, Informations- und Beratungsangeboten in Schulen<br />
und Betreuungseinrichtungen vor Ort für pädagogische Fachkräfte und Eltern. Es<br />
werden Kompetenzen zur gezielten Lernunterstützung für Kinder- und Jugendliche<br />
vermittelt. Es ist ein mobiles Fachteam zu bilden, das regelmäßig Vorträge, Diskussionsabende<br />
und Fallbesprechungen in den pädagogischen Fachteams sowie bei Elternabenden<br />
aller Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen durchführt.<br />
Frühwarnsystem und frühe Hilfen für junge Familien bei Krisen- und Konfliktsituationen;<br />
Installieren eines Präventionsbüros für Kinder, Jugendliche und Familien für Nidda und<br />
seine Stadtteile mit einem interdisziplinären Team mit Qualifikationen aus dem pädagogischen<br />
und medizinischen Bereich mit umfangreichem Leistungsspektrum<br />
Die alte, reparaturbedürftige Anlage komplett sanieren und erweitern, damit sie wieder<br />
viele Kinder, Jugendliche nutzen können. Durch Einbeziehung der Nutzerinnen in<br />
Planungs- und Sanierungsprozess wird Identifikation mit dem Angebot und dem Lebensraum<br />
„Stadt Nidda“ erzielt.<br />
Erweiterung der städtischen Jugendpflege Nidda um eine (weibliche) Teilzeitkraft mit<br />
der Aufgabe, speziell die Jugendarbeit für Mädchen konzeptionell aufzubauen und<br />
durchzuführen.<br />
Einarbeitung, Büro, Fahrzeug, Materialkosten – Bereitstellung durch Jugendpflege<br />
Nidda<br />
Schaffung neuer, niedrigschwelliger Angebote/Plätze für die Veranstaltung "Kinderplanet"<br />
der städt. Jugendpflege. Der Anteil von sozial schwachen Kindern soll spürbar<br />
erhöht und damit ihre soziale Integration und ihre Verwurzelung in der Region befördert<br />
werden.<br />
Personelle Erweiterung der städtischen Jugendpflege Nidda um eine Teilzeitkraft mit<br />
der Aufgabe, geeignete erlebnispädagogische Angebote zu entwickeln sowie Kinder-<br />
und Jugendliche bei der Wahrnehmung fachlich anzuleiten
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xix<br />
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Aufbau einer Koordinierungsstelle„Wohnen<br />
und selbständiges<br />
Leben im Alter“<br />
im ländlicher Raum<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
Aufbau weiterer<br />
kommunaler Kinder-<br />
und Jugendnetzwerke<br />
in der Region<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
Erweiterung der<br />
Medienkompetenz<br />
bei Schülerinnen<br />
/Schülern und Eltern<br />
zur Abwehr von<br />
Gefahren im Internet<br />
und in der Handynutzung<br />
Durch ansprechende<br />
Corporate Identity<br />
Partner gewinnen<br />
und Hilfsangebote<br />
bekannt machen<br />
Schulsozialarbeit an<br />
der Otto-Dönges-<br />
Schule<br />
Soziale Gruppenarbeit<br />
im Rahmen des<br />
Ganztagsangebots<br />
an der Otto-Dönges-<br />
Schule<br />
<strong>Oberhessen</strong> - eine<br />
starke Region auch<br />
im Internet (siehe<br />
oben)<br />
Einrichtung einer<br />
Schulversorgung und<br />
Cateringservice für<br />
Schulen, Kita’s,<br />
Kiga’S u.a. Gruppen<br />
Errichtung eines<br />
interkommunalen<br />
Kultur- und Kommunikationszentrums<br />
-<br />
Sanierung und Anbau<br />
an das Dorfgemeinschaftshaus<br />
des<br />
Ortsteiles Kefenrod-<br />
Burgbracht<br />
Kinder gestalten<br />
Zukunft:-<br />
Entwicklung von<br />
Natur-Erlebnis-<br />
Räumen mit Nutzerbeteiligung<br />
planen<br />
und bauen<br />
Gemeinsames Wohnen<br />
für Ältere<br />
Fachbereich Jugend,<br />
Schule und Soziales,<br />
Wohlfahrtsverband,<br />
Caritas, Diakonie etc. /<br />
Susan Geideck<br />
Fachbereich Jugend,<br />
Schule und Soziales<br />
des Wetteraukreises /<br />
Karin Mertzlin<br />
AG Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Rahmen des Kinder-<br />
und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda / Anneliese<br />
Zimmer<br />
AG Öffentlichkeitsarbeit<br />
im Rahmen des Kinder-<br />
und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda / Anneliese<br />
Zimmer<br />
Förderverein der Otto-<br />
Dönges-Schule, Stadt<br />
Nidda, Fachbereich<br />
Jungend, Schule und<br />
Soziales des Wetteraukreises<br />
im Rahmen<br />
des Kinder- und Jugendnetzwerkes<br />
Nidda<br />
/ Anneliese Zimmer<br />
Förderverein der Otto-<br />
Dönges-Schule,,<br />
Fachbereich Jungend,<br />
Schule und Soziales<br />
des Wetteraukreises /<br />
Anneliese Zimmer<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> /<br />
Klaus Rühl<br />
Wetteraukreis, BBW<br />
Hessen, IHK Hessen,<br />
Berufsschule Nidda /<br />
Dörte Kaurisch<br />
Gemeinde Kefenrod /<br />
Bgm. Bernd Kling<br />
Initiativgemeinschaft<br />
vor Ort, bzw. Schulgemeinschaft<br />
der jeweiligen<br />
Schule / Dorothee<br />
Dernbach<br />
Privatpersonen, Kommune,<br />
Investoren /<br />
Brigitte Mergner<br />
Aufbau einer Koordinierungsstelle für die Region <strong>Oberhessen</strong> mit folgenden Aufgaben<br />
- Anlauf- und Vermittlungsstelle für Wohnangebote<br />
- Entwicklung von <strong>Konzept</strong>ideen gemeinsam mit den Betroffenen<br />
- Organisation von Vernetzung und Treffs, etc.<br />
Aufbau und in der dauerhaften organisatorischen Verankerung von Kinder- und Jugendnetzwerken<br />
zunächst in den sechs größeren Kommunen Altenstadt, Ortenberg,<br />
Limeshain, Gedern, Echzell, Ranstadt sowie im Aufbau geeigneter Vernetzungs- und<br />
Anbindungsformen für Hirzenhain, Glauburg und Kefenrod. Anzuknüpfen ist an bestehenden<br />
Initiativen und interessierten Akteurinnen vor Ort. Schwerpunkte und konzeptionelle<br />
Leitlinien sind entsprechend den Bedürfnissen vor Ort zu entwickeln<br />
Eltern sollen mittels Vorträgen sensibilisiert werden und erfahren, wie sie ihre Kinder<br />
schützen können.Schülern sollen im Rahmen von Unterrichtseinheiten die Gefahren<br />
bewusst werden und sie sollen Strategien zum Schutz kennen lernen. Des weiteren<br />
sollen alternative Freizeitmöglichkeiten zu einem derartigen Medienkonsum aufgezeigt<br />
werden.<br />
Beteiligungsorientierte Weiterentwicklung einer ansprechenden Corporate Identity des<br />
Kinder- und Jugendnetzwerkes Nidda sowie Erstellung professioneller Materialien für<br />
Öffentlichkeitsarbeit unter Einbeziehung von Jugendlichen und Fachkräften des Netzwerkes.<br />
Damit wird die Identifikation mit dem Lebensumfeld sowie die Vernetzung<br />
untereinander befördert.<br />
Stärkung der Alltagskompetenz der Schüler und Eltern.Vermeidung von Schulversagen.<br />
Beschäftigung einer sozialpädagogisch ausgebildeten Fachkraft mit nachfolgenden<br />
Aufgaben:<br />
- Angebot von erlebnispädagogischen Angeboten<br />
- Angebot von Gewaltpräventionsmaßnahmen, Mediation, Ausbildung zur Mediation<br />
- niedrigschwellige Angebote zur Zusammenarbeit Elternhaus – Schule<br />
- Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern<br />
- Elternsprechstunde (sozialpäd.) am Standort Schule<br />
Angebot einer sozialen Gruppenarbeit bei einer Gruppenstärke von maximal 5 Kindern<br />
mit einer sozialpädagogischen Fachkraft und dadurch Stärkung der Alltagskompetenz<br />
der Schüler und Vermeidung von Schulversagen.<br />
Erstellung eines Internetauftritts, der durch geschickte Benutzerführung wesentliche<br />
Informationen über z.B. Infrastruktur, Landschaft, Kultur, Geschichte, Fremdenverkehr<br />
leicht erreichbar zur Verfügung stellt und neben dem Informationsangebot auch den<br />
gewünschten Werbeeffekt erzielt.Es soll ein Wettbewerb für Schulen der Region ausgelobt<br />
werden, ein <strong>Konzept</strong> für einen Internetauftritt zu entwerfen und zu realisieren.<br />
Aufbau der o.a. Versorgung mit warmen Mittagsmenüs. Aufbau von Handelsbeziehungen<br />
zu regionalen Erzeugern. Herstellen von frischen Menüs in einer schuleigenen<br />
Küche, Kantinenservice und Catering zur Versorgung von Einrichtungen, die weiter weg<br />
sind. Aufbau von Existenzen, indem mindestens 4 Vollarbeitsstellen im Küchen und<br />
Kantinen und Cateringbereich aufgebaut werden. Existenzsicherung für Schulabbrecher<br />
und junge ledige Mütter zum Nachholen eines Schulabschlusse oder Warten auf<br />
eine Lehrstelle.<br />
Errichtung einer Kommunikationsstätte im Ortsteil Burgbracht sowie grenzübergreifend<br />
für die Ortsteil Böß-Gesäß und Meiler Höfen, der Gemeinde Birstein. Darüber hinaus<br />
werden auch noch andere Ortsteile von Kefenrod das Kommunikationszentrum mitbenutzen.<br />
Der Ortsteil Burgbracht verfügt über keine andere Möglichkeit des Treffens für ortsansässige<br />
<strong>Verein</strong>e und Mitbürgerinnen und Mitbürger. Selbst eine Gastronomie ist nicht<br />
vorhanden.<br />
Natur und Erlebnis(bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen) sind Leitlinien des<br />
Projekts. Wir machen Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Planern, Erbauern und<br />
Betreuern Ihres Geländes. Gleichzeitig bringen wir mittels einer sehr konsequenten<br />
Ausrichtung an der heimischen Flora unglaublich viel Natur in diese Räume und machen<br />
sie dadurch zu Erlebnis-Räumen.<br />
<strong>Das</strong> Leben in den Dorfkernen soll wieder lebenswert sein. Es sollen echte Alternativen<br />
für das Wohnen im Alter geschaffen werden. Zunächst sollte neben den einzelnen<br />
Wohneinheiten ein gemeinsamer kommunikativer Raum geschaffen werden, in dem die<br />
Kommunikation möglich ist und gemeinsame Aktivitäten sich entwickeln können. Auf<br />
der Basis der neuen „Gemeinschaft“ („der Kommunikationszentrale“), können weitere<br />
Projekte entwickelt werden. Gegenseitige Hilfen (erweiterte Nachbarschaftshilfen), den<br />
Einkaufen gemeinsam organisieren, (Bestellservice oder Fahrdienste), gemeinsame<br />
Mahlzeiten (Gemeinsam schmeckt es wieder) oder auch Pflege sind auf Wunsch<br />
möglich, aber keine Pflicht. Bei gleichzeitigen Rückzugsmöglichkeiten in die eigene
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xx<br />
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Förderung von<br />
generationenübergreifenden,gemeinschaftlichem<br />
Wohnen<br />
Aufbau und Pflege<br />
eines Handwerker-<br />
Netzwerkes für<br />
barrierefreie Wohnraumgestaltung<br />
in<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
PC Ausbildung für<br />
jedes Alter<br />
Erstellung und Pflege<br />
eines „Wegweisers<br />
Kinder- und Jugendhilfe“<br />
für die Region<br />
Nidda<br />
Koordinierte Bereitstellung<br />
von Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
zur besseren<br />
<strong>Verein</strong>barkeit von<br />
Familie und Beruf<br />
Aufbau und Pflege<br />
eines Online Forums<br />
des Kinder- und<br />
Jugendnetzwerkes<br />
Nidda<br />
Integration von<br />
dementen Menschen<br />
ins dörfliche Wohnumfeld<br />
Erstellung eines<br />
Sportentwicklungsplanes<br />
für die Region<br />
Wetterau<br />
<strong>Oberhessen</strong> kids and<br />
teens interaktiv<br />
Generationen übergreifender<br />
Spielplatz<br />
Jugendbegegnungsstätte<br />
Burg Lißberg<br />
<strong>Verein</strong>, Kommune,<br />
Privatpersonen, Investoren<br />
/ Brigitte Mergner<br />
Kommune, Wohnberater/innen<br />
/ Brigitte<br />
Mergner<br />
Kommunen / Brigitte<br />
Mergner<br />
Arbeitsgruppe „Notfallleitfaden<br />
im Kinder- und<br />
Jugendnetzwerk Nidda“<br />
/ Karin Mertzlin<br />
Wetteraukreis, Kommunen<br />
/ Karin Mertzlin<br />
<strong>Das</strong> Kinder- und Jugendnetzwerk<br />
Nidda,<br />
vertreten durch die<br />
Geschäftsführung beim<br />
Diakonischen Werk,<br />
Herrn Frank Appel<br />
<strong>Verein</strong>, Ambulante<br />
Dienste, Wohlfahrtsverbände<br />
/ Brigitte<br />
Mergner<br />
Sportkreis Wetterau<br />
e.V. / Thomas Alber<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> / M.<br />
Noruzi-Shafei<br />
Regionale Dienstleistungen<br />
Wetterau<br />
(RDW), Fr. Nitschke<br />
Stadt Ortenberg /<br />
Rudolf Steiper<br />
Wohnung.<br />
<strong>Das</strong> Leben in den Dorfkernen soll wieder lebenswert sein. Alle Generationen, vor allem<br />
Ältere werden für und in der Gemeinschaft durch gemeinschaftliches Wohnen aktiviert.<br />
Zunächst sollte ein gemeinsamer kommunikativer Raum und der Lebensform angepasste<br />
und barrierefreie Wohnungen geschaffen werden, in dem die Kommunikation<br />
und die nachbarschaftliche Unterstützung wieder möglich ist.<br />
Umsetzung von Barrierefreiheit in Wohnungen, für alle, die ihre Wohnung anpassen<br />
wollen und damit Erhalt des Grundsatzes „Ambulant vor Stationär“.<br />
- Stärkung des Bewusstseins für barrierefreies Bauen in der Region durch fachspezifische<br />
Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit<br />
- Schulungen von Baufachkräften und HandwerkerInnen mit dem Ziel der Kenntnisverbesserung<br />
hinsichtlich rechtlicher, baulicher und stofflicher Grundsätze der barrierefreien<br />
Wohnraumgestaltung<br />
- Bereitstellung von Informationen für Bevölkerung und (kommunale, politische )<br />
Entscheidungsträger z.B. durch zur Verfügungstellung von Handwerkerlisten<br />
In jedem Ort soll ein öffentlicher PC-Raum eingerichtet werden, in dem zunächst unter<br />
Anleitung, alle Bewohner des Ortes die Handhabung des PCs lernen. <strong>Das</strong> Lernen kann<br />
selbst eine Veranstaltung der gegenseitigen Hilfe von Jung und Alt sein.<br />
Es soll ein berufs- und arbeitsgebietsübergreifender Wegweiser der regionalen Kinder-<br />
und Jugendhilfe für Fachkräfte und Ehrenamtliche erarbeitet werden. Ziel ist, - Professionelle<br />
und Ehrenamtliche einen zusammenfassenden Überblick sowie eine Orientierungshilfe<br />
über die verschiedenen Hilfsangebote in der Region Nidda an die Hand zu<br />
geben - die Wahl der geeigneten Hilfe zu beschleunigen und zu vereinfachen- und<br />
damit präventive, schnelle, passgenaue Hilfen für Kinder, Jugendliche, Eltern zu gewährleisten.<br />
Ziel ist, die Aktivitäten von Kommunen und Wetteraukreis zum Ausbau der Kindertagesbetreuung<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong> zu koordinieren, eine abgestimmte Bedarfsplanung<br />
zu erarbeiten sowie fachliche und wirtschaftliche Synergieeffekte zu erzielen.<br />
Im Blickpunkt ist die Bereitstellung ausreichender, bedarfsgerechter und qualifizierter<br />
Betreuungsplätze insbesondere für unter3Jährige und Schulkinder sowie die Beratung<br />
der Entscheidungsträger und Träger bei Aufbau und Gestaltung dieser Plätze.<br />
A Schaffung einer internen Kommunikationsplattform in 2008 abrufbar über eine öffentliche<br />
Webladresse mit folgenden Komponenten:<br />
- Online Forum<br />
- Ablage gemeinsamer Dokumente<br />
- gemeinsamer Kalender<br />
- Mailingliste<br />
- Chatrooms<br />
- öffentlicher Auftritt.<br />
B Weiterentwicklung und Pflege in enger Rückkoppelung mit den Mitgliedern des<br />
Netzwerkes<br />
Ein dreiköpfiges Administratorenteam, das vom Forum autorisiert wird hat für die<br />
Funktionen zu sorgen. Die Funktionalitäten werden von den Nutzerinnen und Nutzern<br />
laufend überprüft<br />
C Gfls überregionale Weiterentwicklung bezogen auf die gesamte Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Es geht um die Entwicklung von Wohneinheiten mit offener Tageseinrichtung für Betroffene<br />
in der Region <strong>Oberhessen</strong>, die mit einem gemeinsamen Lebensraum verbunden<br />
sind. Alle Bedürfnisse (Bewegungsdrang, Orientierungshilfen, Barrierefreiheit, Rückzug<br />
und Gemeinschaft, Musik, und Beschäftigung, die dem Alltag entspricht.) Dementer<br />
sollen erfüllt werden können.<br />
Mit den Angeboten für Demente sollen die Angehörigen entlastet, die Dementen in ihrer<br />
gewohnten Umgebung belassen und ihnen ein lebenswertes, und ihrem Bedarf angepasstes<br />
Leben ermöglicht werden.<br />
Der Sportentwicklungsplan für die Region Wetterau soll auf der Basis einer Ist-<br />
Erhebung weit reichende Informationen zu der <strong>Verein</strong>slandschaft im sportlichen Sektor<br />
geben. Unter Berücksichtigung des demografischen Faktors soll auf der Datenbasis<br />
und der eigenen sportlichen Entwicklungsplanung der jeweiligen <strong>Verein</strong>e (geclustert<br />
nach Sparten und Regionen) soll hieraus ein Entwicklungsziel erarbeitet werden,<br />
welches mit detaillierten Umsetzungsschritten bis zum Jahr 2025 erreicht werden soll.<br />
Der Sportentwicklungsplan soll neben den vereinseigenen Entwicklungen auch die sich<br />
verändernde Bedarfe an Größe und Ausstattung von Sportstätten umfassen, der<br />
gesetzlich vorgeschriebene Schulentwicklungsplan muss dabei Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Schaffung eines Informationsforums im Internet rund um Kinder und Jugendliche in<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
Entwicklung flexibler Betreuungsangebote für Kinder in der Region<br />
Sensibilisierung und Motivierung des Menschen hin zu einem nachhaltigen Naturschutz.<br />
Wissen über die heimische Flora und Fauna. Bedeutung der<br />
kostbaren Ressource Wasser. Ergänzung zum „generationenübergreifenden Spielplatz<br />
Ortenberg“<br />
Die bestehenden Sanitäranlagen und die Lagerküche werden saniert bzw. neu gestaltet<br />
und erweitert. Die Burghalle ist ebenfalls zu sanieren und ggf. zu vergrößern, um die<br />
Möglichkeiten der Nutzung des Zeltlagerplatzes zu erweitern. Dazu gehört auch eine<br />
Erneuerung der Heizungsanlage der Burghalle. Die Ausstattung ist so zu modernisieren,<br />
dass die Halle auch für Tagungen und Projektarbeit genutzt werden kann und auch<br />
örtlichen Jugendgruppen zur Begegnung und für Aktivitäten zur Verfügung steht.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxi<br />
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Betrieb eines Dorfladens<br />
in Wallernhausen/Nidda <br />
Energieeffizienzforum<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
Backhaus Ober-<br />
Seemen<br />
BRASSERIE Badehaus<br />
Hirzenhain<br />
Tourismus / Naherholung<br />
Infozentrum Naturraum<br />
Wetterau und<br />
Vogelsberg<br />
Rad- und Wanderweg<br />
"Seemenschleife"<br />
Interaktive Karte,<br />
Kulisse: Region<br />
Vogelsberg (Naturraum)<br />
+ angrenzende<br />
Gebiete im Lahntal<br />
sowie der Wetterau+C15<br />
Qualifizierung von<br />
Gästeführer und<br />
Gastgebern, Kulisse:<br />
Naturraum Vogelsberg<br />
In Wertsetzung von<br />
Geotopen<br />
Ausschilderungskonzept<br />
Diakonie Wetterau /<br />
Gerhard Wolf<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong> /<br />
Herbert Weber<br />
Stadt Gedern / Herr<br />
Euler<br />
Herr Rühl / Frau Diemke<br />
/ Gastro Service<br />
GmbH<br />
Naturschutzbund<br />
Deutschland (NABU),<br />
Kreisverband Wetterau<br />
e.V. in Kooperation mit<br />
der Hessischen Apfelwein-<br />
und Obstwiesenroute<br />
im Wetteraukreis<br />
e.V. / Frank Uwe Pfuhl<br />
Stadt Gedern, Gemeinde<br />
Kefenrod, Stadt<br />
Büdingen / Ute Schultz<br />
Region Vogelsberg<br />
Touristik GmbH/ Schotten<br />
Kooperationspartner:<br />
Kommunen im Projektgebiet<br />
/ Uta Nebe<br />
Wetteraukreis, Vogelsbergkreis;<br />
Vogelsberg Touristik<br />
GmbH,<br />
Deutsche Vulkanologische<br />
Gesellschaft, etc.<br />
Wetteraukreis, Vogelsbergkreis<br />
(Phase 2<br />
auch die betroffenen<br />
Kommunen); Ansiedlung<br />
bei Region Vogelsberg<br />
Touristik<br />
GmbH od. Naturpark<br />
Hoher Vogelsberg od.<br />
Deutsche Vulkanologische<br />
Gesellschaft<br />
(DVG) / Uta Nebe<br />
Wetteraukreis, Vogelsbergkreis,<br />
Kreis Giessen<br />
/ Uta Nebe<br />
Via Vulkania Regionalkonferenz<br />
Kultur, Tourismus und<br />
Freizeit / Nicole Schirmer<br />
<strong>Konzept</strong>entwicklung<br />
und Machbarkeitsstudie<br />
Geopark<br />
Vogelsberg<br />
Nutzungskonzept für<br />
Kurmittelhaus in Bad<br />
Salzhausen<br />
Wetteraukreis und<br />
Vogelsbergkreis /<br />
Nicole Schirmer<br />
Stadt Nidda / Fr.<br />
Kohlbecher<br />
Ziel ist die Schaffung eines orts- und bürgernahen Dorfladens mit Kiosk-Charakter, der<br />
stark in die Gemeinschaft eingebunden ist. In einer Teilfläche des Ladens soll eine<br />
Cafe-Ecke geschaffen werden um Begegnung zu fördern.<br />
Die Ausgangslage ist, daß viele Gebäude, technische Anlagen und energieverbrauchende<br />
Geräte und Maschinen noch nicht sehr energieeffizient betrieben werden. <strong>Das</strong><br />
Problem ist, daß das Wissen zur Effizienzsteigerung bei Fachleuten zwar vorhanden<br />
ist, die Kommunikation in die Bevölkerung jedoch noch nicht oder viel zu wenig stattgefunden<br />
hat.<br />
Die Zielsetzung ist, zum Einen ein ständiges Beratungssystem zu diesem Thema in der<br />
Region <strong>Oberhessen</strong> zu schaffen und zum Anderen diese Einrichtung an alle Messen in<br />
der Region <strong>Oberhessen</strong> anzudocken. Durch die Schaffung eines solchen Forums soll<br />
eine ständige Themenpräsenz erzeugt und den Bürgern eine fachkompetende Anlaufstelle<br />
für Fragen der Effizienzsteigerung geboten werden.<br />
Durch die Erneuerung des Ofens und Installation eines Strilm- und Wasseranschlusses<br />
soll die Nutzung des Backhauses wiederhergestellt und verbessert werden.<br />
An der prädestinierten Lage (Vulkanradweg, Bonifatiusroute) soll in einem denkmalgeschützten,<br />
jugendstilähnlichen ehem. Arbeitewaschhaus ein innovatives gestronomisches<br />
<strong>Konzept</strong> umgesetzt werden.<br />
Erstellung eines Besucherinformationszentrums <strong>als</strong> touristische Anlaufstelle in einem<br />
alten Bauernhof in Ortenberg-Wippenbach. Hier soll künftig durch Ausstellung, Vorträge<br />
und Exkursionsangebote über die Naturräume Wetterau und Vogelsberg informiert<br />
werden. Besucher erhalten hier neben der Ausstellung die Möglichkeit Führungen und<br />
Veranstaltungen zu buchen, können in Gruppen die vorhandenen Seminarräume<br />
nutzen und das typische bäuerliche Handwerk der Region <strong>Oberhessen</strong> erlernen.<br />
Mit der "Seemenschleife" eine Verbindung schaffen zwischen Ober-Seemen, Wenings,<br />
Kefenrod nach Büdingen mit einer Länge von ca. 20 km<br />
Visualisierung des touristische Angebot (z.B. Wander- und Radrouten, Unterkünfte,<br />
Attraktionen, etc.) der Region in einer administrierbaren, dynamischen und interaktiven<br />
Karten-Applikation im Internet (Option für weitere Medien, z.B. mobile Endgeräte oder<br />
Infokioske vorbereitet).<br />
Gäste begeistern mit Führungsangeboten und „wissenden Gastgebern“; Hier ist nicht<br />
nur Wissen gefragt, sondern auch Rethorik, Pädagogik, Animation, Edutainment.<br />
Insbesondere sollen auch Gastgeber über die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale<br />
der Region informieren können: über den Vulkan, die besondere Natur- und<br />
Kulturlandschaft mit Ihrer Artenvielfalt, Lesesteinwällen und Naturdenkmale.<br />
Die geologische Vergangenheit und geologische Besonderheit sichtbar machen und<br />
zeigen, wie es entstanden ist (<strong>Das</strong> Werden der Erde: Entstehung, Gestaltung, Veränderung;<br />
Mystik: Untergang, Urgewalt, Gefahr, Faszination).Die Menschen der Region für<br />
„ihren“ Vulkan begeistern und Besucher faszinieren. Natur und Erdgewalt verbunden<br />
mit Bildung. Phase 1: <strong>Konzept</strong>erstellung, Phase 2: Umsetzung<br />
Die Region <strong>als</strong> Freizeit- und Urlaubsregion sichtbar machen; Besucherfreundliche<br />
Ausschilderung von Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen sowie des Gastgewerbes;<br />
Besucherlenkung; Verringerung bzw. Entgegenwirken von Besuchersuchverkehr<br />
Die Via Vulkania soll <strong>als</strong> touristische Entwicklungsachse/Route von Glauburg bis Alsfeld<br />
entlang der<br />
B 275 verlaufen. Die <strong>Konzept</strong>ion besteht darin, Zeugen und Hinterlassenschaften des<br />
Vulkans aus den Bereichen: Landschaft, Geologie, Architektur, Kultur; Fauna und<br />
Flora, Industriegeschichte, Handwerk, Brauchtum miteinander zu verbinden. Darüber<br />
hinaus sollen auch schon vorhandene Radwanderwege (Vulkan- oder Niddaradweg)<br />
sowie deren Ankerpunkte mit in das <strong>Konzept</strong> aufgenommen werden.<br />
Mit der <strong>Konzept</strong>entwicklung (Theoretische Grundlagen, SWOT-Analyse, Leitbild/Ziele/Strategien,/Maßnahmen)<br />
und Machbarkeitsstudie Geopark wird aufgrund des Arbeitsumfanges ein Büro beauftragt.<br />
Innerhalb eines Jahres sollten die Ergebnisse vorliegen.<br />
Fehlendes Wellnessangebot im Kurhaushotel soll durch leerstehendes Kurmittelhaus<br />
kompensiert werden. "Größte Saunalandschaft Hessens". Machbarkeitsstudie<br />
68 Die kaiserliche Wet- <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>, Auf der virtuellen Straße von Gelnhausen bis Friedberg sollen die Besucher/-innen die
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terau unter den<br />
Staufern - hochmittelalterlichgeStützpunkte<br />
Reit- und Therapiezentrum<br />
Büdinger Geschichtsverein<br />
/ Willi Luh<br />
<strong>Oberhessen</strong>-Valley Kommune, Rechtsform<br />
aus Unterstützern<br />
bilden, Kirchen, Wohlfahrtsverbände,<br />
FAB,<br />
Landfrauen, Förderverein<br />
Schwimmbad<br />
Umwidmung des<br />
Kurmittelhauses Bad<br />
Salzhausen in ein<br />
MVZ<br />
Modellhafte Besucherlenkung<br />
und -<br />
information sowie<br />
touristische Erschließung<br />
einer<br />
herausragenden<br />
Flusslandschaft am<br />
Vulkanradweg im<br />
mittleren Niddertal<br />
zwischen Ortenberg<br />
und Glauburg unter<br />
Einbeziehung der<br />
schulischen Umweltbildung<br />
Tourismus-GIS für<br />
die Region Vogelsberg-Wetterau<br />
Wetteraulimes - das<br />
UNESCO-Welterbe zu<br />
Fuß und auf dem Rad<br />
Ansiedlung eines<br />
Familienferienparks –<br />
Center Parcs- in<br />
Ortenberg<br />
Erweiterung Modellbahnhof<br />
Stockheim<br />
„Vulkaneum“ im<br />
Schloss Gedern<br />
Stützpunkte kaiserlicher Macht im MKK, <strong>Oberhessen</strong> u. Wetterau kennen lernen.<br />
Sabine u. Tina Frank ehem. Kur- und Klinikgelände Ortenberg-Selters zur Begegnungsstätte für Mensch und<br />
Tier schaffen; umfangreiches Programm für Wanderreiter, Ferienkinder u. Kursteilnehmer<br />
schaffen (inkl. Unterkunft); Therapien zu Pferd für kinder mit Lernschwächen,<br />
Hyperaktivität od. Autismus<br />
ehem. Kur- und Klinikgelände Ortenberg-Selters erwerben und ganzheitlich umnutzen:<br />
a) Kompetenzcenter mit Seminar- und Tagungsbereich b) Erholungsanlagen c) Sport-<br />
/Funsport-/ Freizeitangebote d) Kunst- und Kulturangebote e) Regionalwarnladen f)<br />
Schulbauernof g) Erlebnisgastronomie h) Berherberungsmöglichkeiten für unterschiedliche<br />
Zielgruppen<br />
Stadt Nidda Schaffung eines med. Versorgungszentrums im Kurmittelhaus zur Schaffung eines<br />
sportmedizinischen Leistungszentrums, eines Fachärztezentrums, eines Leistungszentrums<br />
für Gesundheits- und Freizeitsport mit einem Schwerpunkt für die Generation 50+<br />
und <strong>als</strong> ERgänzung zu den bestehenden Angeboten wie Nordic Blading etc. . Ziel:<br />
Belebung des Tourismus für die gesamte Region<br />
Zweckverband Vulkanradweg<br />
(Wetteraukreis,<br />
Gemeinden Hirzenhain<br />
und Glauburg, Stadt<br />
Ortenberg, Stadt<br />
Gedern) / Ulla Heckert<br />
Kreise, Ansiedlung bei<br />
Region Vogelsberg<br />
Touristik GmbH für<br />
Destination Vogelsberg<br />
Wetteraukreis FD 4.1 /<br />
Dr. Johannes Fertig<br />
und Dr. Jörg Lindenthal<br />
Stadt Ortenberg,<br />
-Kooperationspartner:<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>,<br />
Wetteraukreis, Wirtschaftsförderung<br />
Wetterau, IHK /<br />
Bgm Ulrike Pfeiffer-<br />
Pantring<br />
Modellbahnhof Stockheim<br />
GbR / Matthias<br />
Koch, Harald Steinke<br />
Der Magistrat der Stadt<br />
Gedern / Ute Schultz<br />
Barrierefreier Limes VDK Kommunen,<br />
Kirchen, Soziale Träger<br />
wie Arbeiterwohlfahrt,<br />
Behindertenhilfe usw.<br />
Den Limes erfahren! Kommunen, Kreise,<br />
Zweckverbände / Fr.<br />
Bär (Stadt Nidda)<br />
Gebiet ist Bestandteil ds EU-Schutzgebietssystems NATURA 2000. Resonanz und<br />
Akzeptanz des Naturschutzes in der Bevölkerung und bei Radwanderern. Identifikation<br />
der Einheimischen mit „ihren“ Schutzgebieten. Modellhafte Information und Besucherlenkung,<br />
die auf andere Natura 2000- Gebiete übertragen werden soll. Gebiet ist<br />
besonders geeignet, die Natur auf sanfte Art der örtlichen Bevölkerung / Besuchern<br />
erlebbar zu machen. Außerdem können durch die Lage am Vulkanradweg überregional<br />
bedeutsame Angebote für den Ferntourismus geschaffen werden; durch a) Bau von 3<br />
Beobachtungs- und Informationseinrichtungen, b) Erstellung von 7 Infotafeln, c) Internetpräsenz,<br />
d) Schulung der Natur- und Wanderführer, e) Flugblätter, f) Schulung der<br />
Lehrer/-innen<br />
Verbesserung der Transparenz der Angebote in der Region in Bezug auf die räumliche<br />
Lage und Verteilung (Vernetzung), Erleichterung der Kooperation über Verwaltungsgrenzen<br />
(und Verwaltungsebenen) hinweg, Einbindung bisheriger Datenbestände,<br />
Erleichterung von Planungen durch Möglichkeit der Verschneidung unterschiedlicher<br />
Themen<br />
Im Rahmen zahlreicher Maßnahmen sind einzelne Abschnitte und Stationen des<br />
Wetteraulimes erschlossen. Es gibt aber noch keine durchgehende Beschreibung für<br />
den Wetteraulimes, an welchen Orten die römische Geschichte durch Tafeln, Bodendenkmäler,<br />
Rundwege oder museale Präsentationen erlebbar ist. Mit Hilfe eines<br />
„Flyers/Broschüre“ mit Kartenmaterial sollen die Plätze am Wetteraulimes besser<br />
erschlossen werden. Des Weiteren sollen die drei Museumsstandorte Butzbach, Echzell<br />
und Friedberg, die spezielle Abteilungen zum Thema unterhalten, integriert werden.<br />
• Beauftragung eines Büros für professionelles Standortmarketing:<br />
>> Anfertigen einer Standortstudie für Ortenberg bzw. <strong>Oberhessen</strong><br />
(Wo und wie kann in Ortenberg ein Ferienpark mit einer Siedlungsfläche von 100 bis<br />
200 ha realisiert werden?)<br />
>>Unterstützung bei der Bewerbung für die Standtortsauswahl des Unternehmens<br />
(Wie kann Ortenberg das Unternehmen Center Parcs überzeugen, einen Center Parc in<br />
Ortenberg oder der Region <strong>Oberhessen</strong> zu betreiben?)<br />
Die im Mai 2007eröffnete Modellbahn-Schauanlage im historischen Bahnhof Stockheim<br />
soll um ca. 60 qm Schauanlage im 1. OG erweitert werden (im Jahr 2008). Zudem soll<br />
der Modellbahn-Außenanlage um ca. 500 qm vergrößert werden (im Jahr 2009). Der<br />
Bahnhof soll umgestaltet und dem historischen Gebäudebestand angepasst werden (im<br />
Jahr 2010). Im Dachgeschoß sollen Räume für einen Modelleisenbahn-<strong>Verein</strong> geschaffen<br />
werden (im Jahr 2011)<br />
Im ehemaligen Rentamt des Schlosses in Gedern soll ein Besucherinformationszentrum<br />
zum Thema „Vulkan Vogelsberg“ errichtet werden. Dies ist der letzte noch nicht<br />
sanierte Bauabschnitt im Gederner Schloss. Auf insgesamt 700 Quadratmetern, inklusive<br />
zwei Gewölbekellern sollen zahlreiche Highlights installiert werden, durch die das<br />
faszinierende Thema Vulkanismus für alle Altersgruppen verständlich gemacht wird.<br />
<strong>Das</strong> Welterbe Limes sowohl den Fußgängern <strong>als</strong> auch den Behinderten Menschen<br />
zugänglich machen,<br />
die auf fremde Hilfen oder technische Hilfsmittel (Rollstuhl etc.) angewiesen sind.<br />
Erlebnis der direkten barrierefreien Beweglichkeit vor dem Hintergrund einer landschaftlich<br />
reizvollen Mittelgebirgslandschaft.Bestandsaufnahme der vorhandenen Wege und<br />
Bewertung auf die Eignung für barrierefreie Zugänglichkeit sowohl in Abschnitten aber<br />
auch über weitere Strecken<br />
Prüfung der Abschnitte in der Region und ihrer Weiterführung in Nachbarregionen<br />
Erarbeitung von Vorschlägen, evtl. verschiedener Varianten zu Verbesserung der<br />
Streckenführung<br />
Prüfung und Abstimmung der erarbeiteten Maßnahmenvorschläge<br />
Prüfung der touristischen Infrastruktur<br />
Erstellung eines gemeinsamen <strong>Konzept</strong>s, Kostenplanung
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Nidda-Radweg von<br />
der Quelle bis zur<br />
Mündung<br />
Entwicklung und<br />
touristische Aufbereitung<br />
der Salz-<br />
Standorte insbesondere<br />
des Standortes<br />
Bad Salzhausen<br />
Wald – Wasser –<br />
Entdeckungspfad<br />
Ortenberg<br />
Aussichtsturm im<br />
Niddertal<br />
Beobachtungspunkte<br />
und Aussichtspunkte<br />
in <strong>Oberhessen</strong><br />
Erlebnisgastronomie<br />
am Vulkanradweg<br />
Open-Air-Bühne,<br />
Open-Air-Kino,<br />
Unterkünfte<br />
Mountainbiking- und<br />
Nordic-Walking-Park<br />
Ortenberg<br />
Kommunen, Kreise,<br />
Zweckverbände<br />
Umsetzung der Maßnahmen begleitend oder nach Abschluss des <strong>Konzept</strong>s<br />
Vermarktung des Limesradwegs, auch Einbindung örtlicher und regionaler <strong>Verein</strong>e und<br />
Verbände<br />
Erstellung eines dem Flusslauf folgenden Radweges <strong>als</strong> touristisches Produkt (einheitliche<br />
Beschilderung, durchgängig gut befahrbar, Aufbau touristischer Infrastruktur<br />
entlang des Radweges)<br />
Anbindung an Vulkanradweg (z.T. Baumaßnahmen erforderlich), Limesradweg und<br />
ÖPNV<br />
Erstellung von Printmedien, Internet und Material für Touristinformationen zur Vermarktung<br />
des Nidda-Radweges.<br />
Stadt Nidda Vermarktung und Wiederherstellung des Gesamtkomplexes zum Thema Salz/Sole.<br />
Dazu sollten vorhandene Themen pädagogisch aufbereitet und in verschiedenen<br />
Medien dargestellt werden Weiterhin wäre die Instandsetzung/ Erhaltung, sowie die<br />
verstärkte Nutzung der Sole mit der dazugehörigen Infrastruktur zu sichern.<br />
Regionale Dienstleistungen<br />
Wetterau / Heidi<br />
Nitschke<br />
evtl. <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong>.Projektverantwortlichkeit<br />
könnte Gemeinde<br />
Hirzenhain <strong>als</strong><br />
Standortgemeinde<br />
übertragen werden /<br />
Elfriede Pfannkuche<br />
evtl. <strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
sein. denkbar ist<br />
die Federführung durch<br />
eine Standortgemeinde<br />
der Beobachtungs- /<br />
Aussichtspunkte /<br />
Elfriede Pfannkuche<br />
Gemeinde Hirzenhain /<br />
Elfriede Pfannkuche<br />
Die Gestaltung des Pfades setzt auf sinnliche Wahrnehmung und „begreifen“, im<br />
wahrsten Sinn des Wortes.Errichtung eine Weges (ca. 3,5-4 km) mit ca. 10 – 12 verschiedenen<br />
Stationen (Stillgewässer,<br />
Fließgewässer, Quelle, Waldboden, Geologie, Vegetation, Versiegelung, Wasserverbrauch<br />
aber auch<br />
Dachsbau, Waldwiese, Durchforstung….). Ziel ist es an jeder Station mit einer Tafel<br />
leichtes Hintergrundwissen zu vermitteln und dem Besucher die Möglichkeit zu geben,<br />
sich aktiv mit der<br />
Thematik zu beschäftigen. Learning by doing ist der Sinn dieser Kombination aus<br />
Wissensvermittlung<br />
und der Möglichkeit zu experimentieren und zu spielen.<br />
Errichtet werden soll ein Aussichtsturm in der Gemeinde Hirzenhain im Niddertal zur<br />
Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur. Der Aussichtsturm soll eine Blickverbindung<br />
zwischen dem Glauberg, der Fundstätte des Keltenfürsten, und dem Vulkanmassiv<br />
des Hohen Vogelsberges (Hoherodskopf) ermöglichen. Neben den reizvollen<br />
Ausblicken und Blickachsen würde damit auch eine Sichbarmachung der touristischen<br />
Schwerpunkte der Region, Archäologie/Kulturgeschichte und Natur und Geologie<br />
ermöglicht.<br />
Eingerichtet werden sollen ca. 4-5 Beobachtungspunkte auf den Höhen, um einerseits<br />
die Vielfalt der <strong>Oberhessen</strong>landschaft, andererseits aber auch Blickachsen zur Skyline<br />
von Frankfurt, zum Taunus, ins Marburger Land, zum Hoherodskopf, etc. für Touristen<br />
zu erschließen. Optional könnten die Punkte mit Informationstafeln zum Thema „Ausblicke“<br />
ausgestattet werden<br />
Errichtet werden sollen Räumlichkeiten, die ganzjährige Gastronomie mit Dienstleistungen<br />
für den entstehenden Caravan-/Campingplatz ermöglichen. In konsequenter<br />
Fortführung des Naturbafkonzepts ist eine ökologische Bauweise vorgesehen. Dem<br />
Gast/Besucher soll in geeigneter Weise die Funktion des Naturbades und der Nutzen<br />
für die Umwelt näher gebracht werden<br />
Alfred Martini Die Neumühle-Kneipe soll eine überdachte Bühne erhalten. Für das Freilicht-Kino wird<br />
eine Leinwand und ein Beamer benötigt. Die Räumlichkeiten für die Unterkünfte müssen<br />
saniert werden.<br />
Stadt Ortenberg, ggf.<br />
Kooperationspartner /<br />
Rudolf Steiper<br />
Fransecky-Brunnen Magistrat der Stadt<br />
Gedern / Bgm. Stefan<br />
Betz<br />
Abenteuer-<br />
/Wasserspielplatz<br />
Ortenberg-Selters<br />
Oase Ortenberg-<br />
Selters<br />
Aufbau eines Keltengartens<br />
im archäologischen<br />
Park Glauberg<br />
– Der Garten<br />
erwacht zum Leben<br />
Wetterauer Seenplatte<br />
Gemeinde Ortenberg,<br />
ggf. Sponsoren / Nicole<br />
Schirmer<br />
Gemeinde Ortenberg,<br />
ggf. Sponsoren / Nicole<br />
Schirmer<br />
Archäologischer Park<br />
Glauberg gGmbH<br />
Gmd Echzell (in Kooperation<br />
mit Gmd Wöl-<br />
Einrichtung von qualifizierten und sportwissenschaftlich konzeptionierten Mountainbiking-<br />
und Nordic-Walking-Strecken zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur in<br />
Ortenberg.<br />
Wiedererrichtung des Fransecky-Brunnens im Bereich des Schlossare<strong>als</strong> in der Kernstadt<br />
Gedern, <strong>als</strong> ein Stück bedeutender Geschichte der Stadt, mit hohem Erinnerungs-<br />
und Identifikationswertwert sowie <strong>als</strong> wichtiger Mosaikstein im Bereich des Tourismus.<br />
Der Spielplatz soll möglichst in der Nähe des Kur- und Klinikgeländes verortet werden.<br />
Konflikte im Bereich Lärmbelästigung mit anderen Zielgruppen sollen sich ausschließen.<br />
Die Freiraumplanung soll folgende Elemente umfassen:<br />
-interessante (Wasser) Spielgeräte aus ökologischen Materialien<br />
-Spielgeräte für unterschiedliche Altersklassen<br />
<strong>Das</strong> pädagogische <strong>Konzept</strong> soll die Förderung von Motorik, Wissenserweiterung und<br />
Kommunikation umfassen. Die Bevölkerung soll an der Planung beteiligt werden, was<br />
Ideensammlung und Mithilfe bei der Ausführung angeht (Bürgerprojekt).<br />
Mittels einer ansprechenden Freiraumgestaltung ("Oase") sollen Touristen in „Ortenberg-Selters“<br />
gehalten werden, um weitere touristische Angebote zu konsumieren.<br />
§ ansprechende, innovative Wassertretanlage<br />
Ruheliegen/Sonnenliegen aus Holz / (Picknick)-Bänke und Tische / eingebettet in<br />
barrierefreie Parklandschaft am Bach / § Liegewiese<br />
2008: Erarbeitung Basisunterlagen => Planung der Gesamtanlage und Beginn der<br />
Gestaltung // 2009: Fertigstellung 1. Bauabschnitt => Weiterführung der Realisierung<br />
(u.a. des Erlebnisraumes), Eröffnung des museumspädagogischen Außengeländes //<br />
2010: Fertigstellung 2. Bauabschnitt => Fertigstellung des Keltengartens und Eröffnung<br />
Durch Renaturierungsmaßnahmen um Echzell entstanden in den vergangenen Jahren<br />
8 größere Seen und eine Reihe kleinerer Teiche. Die Gmd Echzell will mit der Entwick-
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Archäologie Landschaft<br />
Wetterau –<br />
Kelten, Römer,<br />
Mittelalter „ALW –<br />
Netzwerk“<br />
fersheim, Stadt Reichelsheim)<br />
Archäologischer Park<br />
Glauberg gGmbH<br />
Land- und Forstwirtschaft, Naturschutz, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz<br />
Holzhackschnitzel-<br />
Erzeugungsanlage<br />
Aufsuchende Aktivierung<br />
innovativer<br />
Gründer/innen im<br />
Bereich der Vermarktunglandwirtschaftlicher<br />
Erzeugnisse<br />
entlang touristischer<br />
Routen (ALT: Bauernhofcafés<br />
von Direktvermarktern<br />
entlang<br />
Vulkanradweg / Bonifatiusroute)<br />
Errichtung von<br />
Heuthotels oder<br />
Heubetten bei Direktvermarktungsbetrieben<br />
entlang Vulkanweg<br />
/ Bonifatiusroute<br />
Direktvermarktungsjausestationen<br />
-<br />
Selbstbedienungskühlschränke<br />
entlang<br />
Vulkanweg / Bonifatiusroute<br />
Schäfernetzwerk<br />
<strong>Oberhessen</strong><br />
OHA! Der <strong>Oberhessen</strong>apfel.<br />
<strong>Das</strong> Streuobstprojekt<br />
für<br />
<strong>Oberhessen</strong>.<br />
Regionalmanagement<br />
Magerrasen<br />
und Heiden in <strong>Oberhessen</strong><br />
Den Kunden im Blick<br />
–<br />
Etablierung eines<br />
Zusammenschlusses<br />
von Gastronomen<br />
Bhw Behindertenhilfe<br />
Wetteraukreis gGmbH<br />
/ Herr Medebach<br />
Wetteraukreis/Vogelsbergkreis,<br />
Erzeugergemeinschaft<br />
Wetterauer Direktvermarkter<br />
/ Ingrid Göbel<br />
/Regioplan GmbH)<br />
Wetteraukreis/Vogelsbergkreis,<br />
Erzeugergemeinschaft<br />
Wetterauer Direktvermarkter<br />
/ Ingrid Göbel<br />
/Regioplan GmbH)<br />
Wetteraukreis/Vogelsbergkreis,<br />
Erzeugergemeinschaft<br />
Wetterauer Direktvermarkter<br />
/ Ingrid Göbel<br />
/Regioplan GmbH)<br />
Wetteraukreis, Partner:<br />
Naturschutzfonds<br />
Wetterau e.V., Schafhaltervereinigung<br />
/<br />
Christian Sperling<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Oberhessen</strong><br />
e.V. / Naturschutzfonds<br />
Wetterau e.V. Ulla<br />
Heckert, Christiane<br />
Sperling, Daniela<br />
Dehnert<br />
Wetteraukreis / Christian<br />
Sperling<br />
Wetteraukreis/ Nicole<br />
Schirmer<br />
lung des Seenbereichs deutliche Entwicklungsimpulse auslösen, um Naherholungs-<br />
und FReizeiteinrichtungen in diesem bereich zu installieren. .<br />
Ein bedeutender frühkeltischer Fürstensitz und ein Kulturdenkmal von europäischem<br />
Rang befindet sich auf dem Glauberg zwischen Vogelsberg und Wetterau gelegen. Dort<br />
wurde ein keltisches Kalenderbauwerk rekonstruiert und ein internationales Keltenmuseum<br />
mit einzigartigem Keltenwelt-Garten wird entstehen (Bauherr Land Hessen).<br />
Zielsetzung ist die Gründung einer touristischen Arbeitsgemeinschaft (TAG) „Archäologie<br />
Landschaft Wetterau – Kelten, Römer, Mittelalter“. Die historischen Themen (Kelten,<br />
Römer und die Spuren des Mittelalters) sollen zu Kernkompetenzen <strong>Oberhessen</strong>s<br />
entwickelt werden. .<br />
• Erstellung Projektstruktur (Art der Unternehmensform, notwendige Mitarbeiterzahl und<br />
deren Qualifikation, Projektfinanzierung, etc.)<br />
• Erwerb und Herrichtung eines geeigneten Grundstücks von ca. 10.000 m²<br />
• Schaffung überdachter, seitlich offener Hallenbereiche (auf Sägewerksgrundstück<br />
wären diese vorhanden)<br />
• Kauf notwendiger Maschinen bzw. <strong>Konzept</strong> zur Mitnutzung vorh. Maschinen bei<br />
Landwirten<br />
• Einstellung und Schulung von Mitarbeitern der Behindertenhilfe sowie aus der Land-<br />
und Forstwirtschaft<br />
Ziel ist es, innovative Gründungen im Bereich der Vermarktung landwirtschaftlicher<br />
Erzeugnisse (z.B. Hofläden, Straußwirtschaften etc.) zu forcieren, zusätzliche Einkommensmöglichkeit<br />
und Arbeitsplätze in der Region zu schaffen sowie gleichzeitig die<br />
touristische Nachfrage entlang der Haupttourismusrouten in <strong>Oberhessen</strong> zu befriedigen<br />
(s. Projekt Nr. ?: Tourismuscoachingstelle). Bisher fehlt immer noch dringend eine<br />
Infrastruktur, die besonders auf die Zielgruppe der Radfahrer/innen und Wanderern<br />
zugeschnitten ist. Besonders vormittags und in der Zeit zwischen 14 Uhr und 18 Uhr<br />
gibt es nur wenige Einkehrmöglichkeiten. Mit Bauernhofcafés kann hier ein attraktives<br />
Angebot für diese Zielgruppen erreicht werden. Eine Vernetzung zu den Projekten<br />
„Oha! Der <strong>Oberhessen</strong>Apfel. <strong>Das</strong> Streuobstprojekt für <strong>Oberhessen</strong>“ und „Modellhafte<br />
Besucherlenkung und –information sowie touristische Erschließung einer herausragenden<br />
Flusslandschaft am Vulkanradweg im mittleren Niddertal unter Einbeziehung der<br />
schulischen Umweltbildung“ ist sehr gut herzustellen.<br />
Ziel ist zum einen eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit für die Direktvermarkter zu<br />
schaffen, Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und gleichzeitig der touristischen<br />
Nachfrage entlang der Haupttourismusrouten von <strong>Oberhessen</strong> entgegen zu kommen.<br />
Bisher fehlen immer noch dringend Übernachtungsmöglichkeiten, die besonders auf die<br />
Zielgruppe der Radfahrer/innen und Wanderer zugeschnitten sind. Mit Heuhotels oder<br />
Heubetten kann hier ein attraktives Angebot für diese Zielgruppen erreicht werden. Eine<br />
Vernetzung zu den Projekten „Oha! Der <strong>Oberhessen</strong>Apfel. <strong>Das</strong> Streuobstprojekt für<br />
<strong>Oberhessen</strong>“ und „Modellhafte Besucherlenkung und –information sowie touristische<br />
Erschließung einer herausragenden Flusslandschaft am Vulkanradweg im mittleren<br />
Niddertal unter Einbeziehung der schulischen Umweltbildung“ ist sehr gut herzustellen.<br />
Ziel ist zum einen eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit für die Direktvermarkter zu<br />
schaffen, Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und gleichzeitig der touristischen<br />
Nachfrage entlang der Haupttourismusrouten von <strong>Oberhessen</strong> entgegen zu kommen.<br />
Bisher fehlt immer noch dringend eine Infrastruktur, die besonders auf die Zielgruppe<br />
der Radfahrer/innen und Wanderern zugeschnitten ist. Besonders vormittags und in der<br />
Zeit zwischen 14 Uhr und 18 Uhr gibt es nur wenige Einkehrmöglichkeiten. Eine Vernetzung<br />
zu den Projekten „Oha! Der <strong>Oberhessen</strong>Apfel. <strong>Das</strong> Streuobstprojekt für <strong>Oberhessen</strong>“<br />
und „Modellhafte Besucherlenkung und –information sowie touristische Erschließung<br />
einer herausragenden Flusslandschaft am Vulkanradweg im mittleren<br />
Niddertal unter Einbeziehung der schulischen Umweltbildung“ ist sehr gut herzustellen.<br />
Um die Schafhaltung <strong>als</strong> Kulturgut der Region und Landschaftspfleger für die typ.<br />
oberhessischen Landschaften wie Magerrasen und Streuobstwiesen zu erhalten, soll<br />
ein Schäfernetzwerk aufgebaut werden, das die Zusammenarbeit der Schäfer untereinander,<br />
die gemeinsame Vermarktung und den Kontakt zu Verwaltung und Bürgern<br />
verbessert.<br />
Bisher engagiert sich der Wetteraukreis durch ein Streuobstförderprogramm für den<br />
Erhalt dieser wichtigen Kulturlandschaft, aber die finanzielle Ausstattung reicht nur für<br />
punktuelle Maßnahmen. Der Naturschutzfonds Wetterau führt ein Aufpreisvermarktungsprojekt<br />
mit sehr begrenzter Kapazität (Bio- Anerkennung) durch. Insofern bestehen<br />
bereits projektrelevante Erfahrungen. Erstellung eines Erhaltungs- und Vermarktungskonzeptes<br />
für ganz <strong>Oberhessen</strong> und Etablierung eines Streuobstapfel-<br />
Aufpreisprojektes für die Region; Öffentlichkeitsarbeit zur Bedeutung der Streuobstwiesen<br />
für die Region <strong>Oberhessen</strong><br />
Ausnutzung der aktuell günstigen Bestandsbasis zur Durchführung einer Umsetzung,<br />
welche alle Möglichkeiten zur Förderung der Nutzung und der (potentiellen) Nutzer<br />
beinhaltet, wie z.B. Flächenbörse, Installierung einer Gemeinwohlarbeitergruppe für<br />
Entbuschungspflege, Schaffung einer regionalen Schafherde <strong>als</strong> flexible Pflegeeinheit<br />
und Regionsidentifikationsstifter<br />
Ziel des Projektes ist, den Zusammenschluss von 8 Gastronomen und 8 Direktvermarktern<br />
aus der Wetterau und den angrenzenden Regionen bekannt zu machen. Durch<br />
den höheren Bekanntheitsgrad zusätzliche Gastronomen und Direktvermarkter zu<br />
finden, die sich an der gemeinsamen Arbeit beteiligen; Steigerung der Attraktivität der<br />
freiwilligen Zusammenarbeit; neue Angebote zu entwickeln, und erste Kontakte zum
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxv<br />
101<br />
102<br />
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110<br />
und Direktvermarktern<br />
in <strong>Oberhessen</strong><br />
und der Wetterau<br />
Güllelagerbörse Zusammenschluss<br />
mehrerer Landwirte;<br />
Einkaufsgemeinschaft<br />
Machbarkeitsstudie<br />
Gemeinschaftsanlage<br />
für die thermische<br />
Verwertung von<br />
Stroh<br />
Zuschuss zum Anbau<br />
schnellwachsender<br />
Hölzern<br />
Machbarkeitsstudie<br />
Biogas<br />
Büdinger Natur-,<br />
Lehr- & Erholungs-<br />
Wald (BüNLEW)<br />
Evaluierung der<br />
Vermarktungsstrategien<br />
von ökologisch<br />
wirtschaftenden<br />
Betrieben im Wetteraukreis<br />
Lehrbauernhof für<br />
Auszubildende und<br />
seelisch belastete<br />
und erkrankte Jugendliche<br />
und junge<br />
Erwachsene<br />
Schulbauernhof und<br />
Kinderhotel für<br />
Gruppen und Kleingruppen,<br />
Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Koordination des<br />
Marketingprojektes<br />
Landmarkt für den<br />
Vogelsbergbereich<br />
zur Vermarktung von<br />
regionalen Produkten<br />
in eine Lebensmittelhandelskette<br />
Heckenpflege durch<br />
energetische Nutzung<br />
<strong>Das</strong> „Vogelsberger<br />
Vulkanschaf“<br />
Kommune/Industriebetrieb<br />
mit<br />
Wärmebedarf;<br />
Zusammenschluss<br />
mehrerer Landwirte /<br />
Anke Berndt<br />
Bioregio Holz / Anke<br />
Berndt<br />
Zusammenschluss von<br />
Landwirten,<br />
Biomasse Bündnis<br />
Wetterau<br />
Stadt Büdingen (<strong>als</strong><br />
Eigentümerin), Förderverein<br />
Wildpark e.V /<br />
Barbara Georg –<br />
Norgall<br />
Wetterauktreis, Bioland-,<br />
Demeter- und<br />
Naturlandverband<br />
Hessen / Dörte Kaurisch<br />
Wetteraukreis / Dörte<br />
Kaurisch<br />
Bereich Tourismus zu knüpfen, um die Möglichkeiten der Vermarktung außerhalb des<br />
Wetteraukreises zu prüfen.<br />
Ab dem 01. 01. 2009 schreibt die neue Anlagenverordnung durch die Umsetzung der<br />
neuen Düngeverordnung für Gülle eine Lagerkapazität für 6 Monate vor. Nicht alle<br />
Landwirte im Raum <strong>Oberhessen</strong> können diese Auflage erfüllen. Andererseits gibt es<br />
noch auslaufende Betriebe die Güllelageraum zur Verfügung stellen können. Ziel des<br />
Projekts ist es beide Parteien zusammenzubringen.<br />
Die direkte Verbrennung der Ballen in einer zentral gelegenen Anlage in Kombination<br />
mit einem Nahwärmenetz für mehrere Einheiten wird auch schon in anderen Bundesländern<br />
praktiziert. Mit der Studie soll ermittelt werden welche Mengen an Stroh in der<br />
Förderregion anfallen, und welche Wärme- und Strommengen damit unter Berücksichtigung<br />
der neuesten Technik zu erzeugen sind. Dies soll eine Angebotsgrundlage für<br />
potentielle Wärmeabnehmer auf kommunaler oder gewerblicher Seite schaffen, und<br />
das Bewusstsein für Stroh <strong>als</strong> kostengünstigen Biorohstoff schärfen.<br />
Zur Zeit werden im Fördergebiet schnellwachsende Gehölze nur auf wenigen ha angebaut.<br />
Der Erwerb der Stecklinge ist hier mit den höchsten Kosten des gesamten Produktionsverfahrens<br />
verbunden, welche die meisten Landwirte abschrecken. Mit dem<br />
Zuschuss soll den Landwirten ein Anreiz für die Anlage von schnellwachsenden Gehölzen<br />
gegeben werden, um zusätzliche Einkommensalternativen zu schaffen und<br />
Erfahrungen mit dieser Kultur in der Förderegion zu sammeln.<br />
Ermittlung möglicher Wärmeabnehmer bei Kommunen und Industrie Hierbei ist zu<br />
klären ob der Wärmebedarf gleichmäßig über das Jahr anfällt, wie mögliche überschüssige<br />
Wärme gespeichert werden kann und in welchem Temperaturbereich sich<br />
der Wärmebedarf bewegt.<br />
- Ermittlung möglicher Standorte für Biogasanlagen in wirtschaftlicher Entfernung zum<br />
Wärmeabnehmer aber auch zum Substratlieferanten.<br />
- optimale wirtschaftliche Lösung für die Anlage selbst einschließlich der Wärmeablieferung<br />
finden<br />
- Ermittlung der benötigten Menge und des Hektarumfang für das Substrat<br />
Eingebettet in eine ökologische Waldbewirtschaftung sollen gezielt Teilprojekte umgesetzt<br />
werden, die den Erholungswert und sanften Tourismus nachhaltig steigern, die<br />
Natur <strong>als</strong> außerschulischen Lernort sowie pädagogisches Umfeld insbesondere für<br />
Familien, aber auch Erwachsene erschließen und das Naturpotential verbessern.<br />
Evaluierung und Weiterentwicklung einer stockenden Vermarktung ökologisch angebauter<br />
Produkte im Wetteraukreis: Datenaufnahme und Ist-Situations Feststellung,<br />
Schwäche-Stärke-Profilanalyse der Betriebe, Ausarbeitung einer Vision und eines Ziel-<br />
und Handlungskonzeptes hinsichtlich Vermarktung, Suche neuen Perspektiven, Nischen,<br />
und qualitative Aufwertung der bestehend funktionierenden Vermarktungssysteme<br />
1. Ausbau eines vorhandene landwirtschaftlichen Betriebes in Richtung Ausbildungsbetrieb,<br />
alle Sparten: Landwirtschaft, Hauswirtschaft, Gastronomie (Catering, Restaurant,<br />
Schulversorgung)<br />
2. Standbein: Aufnahme von Schulklassen in den Wanderwochen und Schulferien, die<br />
in verschiedenen Blöcken alle landwirtschaftlichen Tätigkeiten erleben und ausführen<br />
sollen.<br />
Wetteraukreis / Dörte<br />
Kaurisch Praktische Unterrichtung von Schülern der Grundstufe bis Sekundarstufe II, Mitarbeit<br />
auf dem landwirtschaftlichen Betrieb, Vermittlung sämtlicher Kenntnisse, die nötig sind<br />
einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen. Hinführung zu selbstverantwortlichem<br />
Handeln und praktischem Lernen und Umsetzen von theoretischen Kenntnissen.<br />
Wetteraukreis / Dörte<br />
Kaurisch<br />
Kommunen / Frau Bär<br />
(Stadt Nidda)<br />
Stadt Nidda, „Runder<br />
Tisch Beweidung“ /<br />
Christian Sperling,<br />
Kerstin Bär und Kurt<br />
Lind<br />
Bündelung und Koordination, Aufbau einer effektiven, Logistik von Landmarktprodukten<br />
im hinteren Vogelsberg zur Vermarktung in die Rewemärkte in der Region, mit gleichzeitigem<br />
Qualitätsmanagement, Hilfen zur Einführung eines Qualitätssicherheitssystems<br />
(QS) für die Betriebe<br />
Bestandsaufnahme der vorhandenen Strukturen an Hecken und Feldgehölzen nach<br />
Alter, Zusammensetzung und Struktur (GIS mit Attributdaten). Beispielhafte Untersuchung<br />
des Artenbestandes. // Naturschutzfachliche Bewertung und Erarbeitung eines<br />
Pflegeziels (Beibehaltung der Nicht-Nutzung, Pflegeturnus oder mittelfristiges Zurücknehmen<br />
von Abschnitten)<br />
Darstellung der Pflegeabschnitte in jährlich zu aktualisierenden Karten // Ausschreibung<br />
der Arbeiten mit dem Ziel (weitgehend) kostendeckender Gehölzpflege mit Verjüngung<br />
der Bestände.<br />
Ziel des Projektes ist eine durch eine professionelle Kampagne begleitete Initiative der<br />
verschiedenen Interessensgruppen (Schäfer/ Schafhalter, Gastronomie, Naturschützer,<br />
Touristiker) sein, die auch zur Bildung einer Marke mit ihren besonderen Charakteristika<br />
führen sollte: – Stärkung der Regionalen Vermarktung über heimische Gastronomie<br />
und Handel,<br />
- dadurch Verbesserung der Einkommenssituation der Schäferein und Schafhalter<br />
- Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung über verschiedene Medien<br />
- Nutzung des Schafs <strong>als</strong> Werbemittel für die Region
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxvi<br />
111<br />
112<br />
113<br />
114<br />
Energiegetreide-<br />
Heizung<br />
„Mobiles Kochstudio“<br />
- Gesunde<br />
Ernährung für wenig<br />
Geld und mit Produkten<br />
aus der Region<br />
Errichtung eines<br />
Bioenergiezentrums<br />
Einrichtung einer<br />
Schulversorgung und<br />
Cateringservice für<br />
Schulen, Kita’s,<br />
Kiga’S u.a. Gruppen<br />
Herr Thomas Lupp Eine Zielsetzung ist es, den Brennstoff Heizöl durch den nachwachsenden Rohstoff<br />
Energiegetreide zu ersetzen sowie Erkenntnisse für die Errichtung und den Betrieb<br />
solcher Feuerungsanlagen zu gewinnen, die an ähnlichen Objekten zum Einsatz<br />
kommen könnten.<br />
Eine weitere Zielsetzung ist es, das bei den hiesigen Landwirten in der Region <strong>Oberhessen</strong><br />
anfallende Getreide, welches nicht für den menschlichen Verzehr geeignet ist,<br />
zu fianziell attraktiven Konditionen verwerten zu können.<br />
Jugendhilfe Nidda e.V.<br />
in Kooperation<br />
Gemeinde Altenstadt,<br />
OVAG, Landwirte u.a.<br />
Interessierte<br />
Wetteraukreis, BBW<br />
Hessen, IHK Hessen,<br />
Berufsschule Nidda /<br />
Dörte Kauris<br />
• Motivation zur Zubereitung von Mahlzeiten überhaupt, • Produktberatung (welche<br />
Lebensmittel wofür), • Ernährungsberatung (Kinder brauchen feste Mahlzeiten, gesundes<br />
Frühstück, usw.), • Einkaufsberatung, Einkaufstraining, Budget- Verwaltung, •<br />
Rezeptbucherstellung, • Saisonales Kochen unter Einbeziehung von lokalen Ressourcen<br />
(z.B. Streuobstwiesen usw.), • Küchenorganisation, Reinigen und Aufräumen nach<br />
dem Kochen, • Kochprüfung<br />
Zusammenführung verschiedener Module, die sich in der Endplanung befinden: Biogaserzeugung,<br />
Stromerzeugung, Wärmenutzung, Pflanzenöl-Blockheizkraftwerke,<br />
Photovoltaik<br />
Aufbau der o.a. Versorgung mit warmen Mittagsmenüs. Aufbau von Handelsbeziehungen<br />
zu regionalen Erzeugern. Herstellen von frischen Menüs in einer schuleigenen<br />
Küche, Kantinenservice und Catering zur Versorgung von Einrichtungen, die weiter weg<br />
sind. Aufbau von Existenzen, indem mindestens 4 Vollarbeitsstellen im Küchen und<br />
Kantinen und Cateringbereich aufgebaut werden. Existenzsicherung für Schulabbrecher<br />
und junge ledige Mütter zum Nachholen eines Schulabschlusse oder Warten auf<br />
eine Lehrstelle.
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxvii<br />
Anhang 20: Bilder aus den Arbeitsgruppen
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxviii<br />
Anhang 21: Presseberichte zum Beteiligungsprozess
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxix
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxx
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxxi
REGION MIT WEITBLICK Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für die Region <strong>Oberhessen</strong> xxxii