Version 2.1 - LVKITA
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nes Kindergartens sind und erst mit zunehmender<br />
Dauer der Zusammenarbeit mit dem Kindergarten<br />
und wachsender Erfahrung eigene Vorschläge entwickeln<br />
und versuchen diese einzubringen.<br />
Insgesamt zeigen diese Daten, dass die zum Teil<br />
entwicklungsfähigen Reaktionen der Kindergärten<br />
nicht mit den spezifischen (vielleicht manchmal<br />
auch extremen) Bedürfnissen oder Sichtweisen<br />
einzelner Eltern zusammenhängen, sondern im<br />
Wesentlichen mit der Organisation der Arbeit in<br />
den Einrichtungen und insbesondere mit der Ge -<br />
stal tung der Zusammenarbeit zwischen Elternhaus<br />
und Einrichtung. Etwas überspitzt könnte man sagen:<br />
Es handelt sich um ein Problem der Ein -<br />
richtungen, nicht um eines der Eltern.<br />
Die Einrichtungen sollten sich nämlich der Tatsache<br />
bewusst sein, dass die Reaktionen der Erzieherin -<br />
nen und Leitungen auf Vorschläge und An -<br />
regungen der Eltern weitgehende Folgen für die<br />
Sicht der Eltern auf den Kindergarten und für seine<br />
Beurteilung haben (vgl. Tabelle 2). Eindrücklich<br />
zeigt sich, dass die Erfahrungen, wie mit Vor -<br />
schlägen umgegangen wird, mit der Beurteilung<br />
der Zusammenarbeit des Kindergartens durch die<br />
Eltern insgesamt korreliert: Eltern, die davon berichten,<br />
dass die Einrichtung versucht ihre Vor -<br />
schläge umzusetzen, beurteilen die Zusam men -<br />
arbeit zu 96 % als sehr gut oder eher gut. Im<br />
Vergleich dazu sind die Eltern, die die Erfahrung<br />
machen, dass Ihre Vorschläge und Anregungen<br />
meistens sofort abgelehnt werden, deutlich kritischer:<br />
Von diesen Eltern beurteilen nur 38 % die<br />
Zusammenarbeit mit dem Kindergarten insgesamt<br />
als sehr gut oder eher gut. Eltern, deren Vorschläge<br />
meist gleich begründet abgelehnt wurden bzw. denen<br />
zugesagt wurde, dass der Vorschlag aufgegriffen<br />
wird, ohne dass dies aber tatsächlich geschah,<br />
liegen zwischen diesen Extremen. Dabei<br />
zeigt sich, dass die begründete Ablehnung noch zu<br />
besseren Beurteilungen seitens der Eltern führt, als<br />
die Zusage, den Vorschlag aufzunehmen, dann<br />
aber nichts zu tun (58 %).<br />
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Einschätzung<br />
des Rufs der Einrichtung in der Öffentlichkeit: Neun<br />
von zehn Eltern, die die Erfahrung gemacht haben,<br />
dass die Einrichtung versucht, ihre Vorschläge umzusetzen,<br />
beurteilen den Ruf der Einrichtung in der<br />
Öffentlichkeit als sehr gut oder gut. Auch hier finden<br />
wir eine deutlich kritischere Sicht bei denjenigen<br />
Eltern, deren Vorschläge meist sofort abgelehnt<br />
werden. Auch wenn die Unterschiede hier<br />
nicht zu gravierend sind, zeigen sich doch ebenfalls<br />
statistisch hochsignifikant die negativen Folgen einer<br />
unzureichenden Reaktion auf Verbesserungs -<br />
vorschläge der Eltern für die Wahrnehmung der<br />
Einrichtung durch Eltern und Umwelt.<br />
Dies spiegelt sich auch in der Gesamtbeurteilung<br />
des Kindergartens durch die befragten Eltern wider:<br />
Während 93 % der Eltern, bei denen der Kin -<br />
dergarten versucht Vorschläge und An regungen<br />
umzusetzen, zu einer sehr guten oder eher guten<br />
Gesamtbeurteilung des Kindergartens kommen,<br />
äußern sich Eltern, deren Anregungen meist sofort<br />
abgelehnt wurden, deutlich kritischer. Denn hier<br />
beurteilten 47 % den Kindergarten alles in allem<br />
als sehr gut oder eher gut.<br />
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass<br />
als Folge einer unzureichenden Reaktion auf Vor -<br />
schläge und Anregungen der Eltern am stärksten<br />
die Beurteilung der Zusammenarbeit zwischen<br />
Elternhaus und Kindergarten beeinträchtigt wird.<br />
Weniger stark wirkt sich die Reaktion auf Ver -<br />
besserungs vorschläge aber auch auf den Ruf der<br />
Einrichtung in der Öffentlichkeit und auf die<br />
Gesamtbeurteilung des Kindergartens aus.<br />
Wir konnten die Reaktion der Einrichtung auf Ver -<br />
besserungsvorschläge und Anregungen der El tern<br />
für die tägliche Arbeit als wichtigen Baustein der<br />
Elternsicht auf den Kindergarten identifizieren: Die<br />
Beurteilung des Kindergartens durch die Eltern<br />
hängt wesentlich von den Reaktionen der Erziehe -<br />
rinnen und Leitungen auf Vorschläge und An -<br />
regungen der Eltern ab.<br />
LV-Service: Befragungen – ein Instrument zur<br />
Qualitätsentwicklung im Kindergarten<br />
Einmal im Jahr bieten wir Ihnen die Teilnahme<br />
an einer Elternbefragung an. Die Ergebnisse<br />
der Be fragung geben Ihnen wichtige Auf -<br />
schlüsse über einzelne Aspekte des Dienst -<br />
leistungs- und Betreu ungsangebots Ihrer Ein -<br />
richtung. Außerdem bieten die Ergebnisse für<br />
den Prozess der Weiter ent wicklung wichtige<br />
Anhaltspunkte und Orientierung.<br />
Befragungsinhalte<br />
Der Fragebogen besteht aus einem Grund -<br />
modul mit Informationen zur Situation in Ihrer<br />
Ein richtung. Hinzu kommen zwei vertiefende<br />
Fragemodule, die sich mit der Zusammenarbeit<br />
zwischen Eltern und Kin dergarten einerseits und<br />
den Betreuungs an geboten und Betreuungs -<br />
zeiten andererseits befassen.<br />
Zeitpunkt der Befragung<br />
Die nächste Befragung findet im März 2011<br />
statt.<br />
Organisation der Befragung<br />
Wenn Sie sich beteiligen möchten, melden Sie<br />
sich bitte bis 15. Januar 2011 in der Ge schäfts -<br />
stelle des Landesverbandes an. Ver wenden Sie<br />
hierzu bitte das Anmelde formular, das Sie auf<br />
unserer Home page herunterladen können, oder<br />
fordern Sie dieses in der Geschäftsstelle des<br />
Lan des ver ban des an. Rechtzeitig vor der Be -<br />
fragung erhalten Sie von der Geschäftsstelle den<br />
detaillierten Ablauf. In Folge erhalten Sie von unserem<br />
Ko operations partner an der TU Darm -<br />
stadt ein Paket mit allen notwendigen Unter -<br />
lagen: gedruckte Frage bogen, neutrale Kuverts<br />
für alle Eltern, frei gestempeltes Rücksende -<br />
kuvert usw. Das Vorgehen wird in einem Leit -<br />
faden Schritt für Schritt erläutert. Alle Unterlagen<br />
sind bereits in ausreichender Anzahl verfügbar –<br />
das lästige Kopieren entfällt. Die von den Eltern<br />
ausgefüllten Fragebogen gehen von Ihrer Ein -<br />
richtung gesammelt direkt an die TU Darm stadt<br />
Damit ist zugleich ein Feld angesprochen, in dem<br />
die Einrichtungen durch gezielte Arbeit an den eigenen<br />
Standards im Umgang mit den Eltern positive<br />
Veränderungen der Eltern sicht herbeiführen<br />
können. Zwar ist die Bewertung der Eltern nur als<br />
Er gänzung zur pädagogisch-fachlichen Beur -<br />
teilung der Arbeit in den Einrichtungen zu verstehen,<br />
aber gleichwohl können die Kindertages -<br />
einrichtungen heute nicht mehr darauf verzichten,<br />
die Ein schätzungen und Beurteilungen ihrer Eltern<br />
zu Kenntnis zu nehmen.<br />
Die Ergebnisse des KiTa-BUS 2010 haben gezeigt,<br />
dass sich die Einrichtungen beträchtlich in ihren<br />
üblichen Reaktionen auf Vorschläge der Eltern unterschieden:<br />
Derzeit beträgt der Anteil der Eltern in<br />
den 87 teilnehmenden Einrichtungen, die davon<br />
berichten, dass ihr Kindergarten versuche ihre<br />
Vorschläge umzusetzen, zwischen 22 % und<br />
100 %. Hier besteht also ein beträchtlicher<br />
Spielraum für Weiter ent wicklungen der Arbeit in<br />
den Einrichtungen.<br />
und werden dort anonym für die einzelnen<br />
Einrichtungen ausgewertet.<br />
Befragungsergebnisse<br />
Als Rückmeldung erhalten Sie einen schriftlichen<br />
Kurzbericht sowie Grafiken mit den Ergebnissen<br />
Ihrer Einrichtung. Außerdem haben Sie die Mög -<br />
lich keit an einer mündlichen Präsentation der<br />
Ergeb nisse teilzunehmen. Die Ergebnisse zu<br />
Ihrer Einrichtung erhalten nur Sie. Dies bedeutet,<br />
dass Sie als Träger zusammen mit Ihrer Leitung<br />
entscheiden, in welcher Form und in welchem<br />
Um fang Sie die Befragungsergebnisse weitergeben<br />
oder veröffentlichen möchten.<br />
Kosten<br />
Der Preis für die Befragung liegt bei 225,- Euro<br />
für Ver bandsmitglieder (275,- Euro für Nicht mit -<br />
glie der).<br />
Befragungsturnus<br />
Wir empfehlen generell, eine Elternbefragung<br />
mit diesem Fragespektrum in einem Turnus von<br />
drei Jahren durchzuführen. Eine jährliche Be fra -<br />
gung in dieser Größenordnung würde zu „Er -<br />
müdungs er scheinungen“ bei den befragten El -<br />
tern führen.<br />
Integration der Ergebnisse in Ihre Arbeit<br />
Damit Sie die Befragungsergebnisse möglichst<br />
gewinnbringend für die kontinuierliche Verbes -<br />
serung Ihrer Arbeit nutzen, sollten Sie genügend<br />
Zeit für die Aufarbeitung der Befra gungs ergeb -<br />
nisse einplanen. Das heißt, die Ergebnisse sollten<br />
vor Ort im Team, mit dem Träger und den<br />
Eltern intensiv diskutiert und aufgearbeitet werden.<br />
Zudem kann der anschließende Dialog mit<br />
den Eltern ein wertvoller Beitrag zu einer gelebten<br />
Erziehungs partner schaft sein.<br />
Bei der Vorbereitung dieser Aufarbeitung kann<br />
Ihnen die Präsentation der Ergeb nisse durch die<br />
TU Darm stadt hilfreich sein.<br />
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