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zu handeln. Schließlich werden Er zieher/innen<br />

Werteerziehung auch mit dem Ziel prak tizieren,<br />

dass diese sich positiv auf das Zu sam -<br />

men leben und gemeinsame Lernen der Kinder<br />

in ihrer Einrichtung auswirkt.<br />

4. Werteerziehung im Interesse der Gesell -<br />

schaft<br />

Das Interesse der Gesellschaft an einer Werte -<br />

erziehung in Kindertageseinrichtungen resultiert<br />

zum einen daraus, dass die Ge sell schaft<br />

Menschen braucht, die bereit und in der Lage<br />

sind, Verantwortung zu übernehmen. Zum anderen<br />

aus der Erfahrung, dass Menschen mit<br />

einem Werte- und Verantwortungs be wusst -<br />

sein zu den Leistungsträgern gehören. Schließlich<br />

erwarten viele von den Erziehungs -<br />

instanzen Familie und Kindertageseinrichtung,<br />

dass hier eine konsequente Werteerziehung<br />

durchgeführt wird, weil in dem vorherrschenden<br />

Pluralismus von Werteauffassungen und<br />

-haltungen junge Menschen Halt und Orientie -<br />

rung brauchen.<br />

5. Werteerziehung im Interesse der Kirche<br />

An einer Werteerziehung hat auch die Kirche<br />

ein besonderes Interesse. Zum einen weil die<br />

Kinder für ihre Persönlichkeitsentwicklung und<br />

für die Befähigung, zum Gelingen eines gemeinschaftlichen<br />

Lebens Werte brauchen,<br />

FOTO: MISS X / PHOTOCASE.COM<br />

zum anderen weil die Gesellschaft Bürger<br />

braucht, die aus einer bewussten Werte ent -<br />

scheidung heraus bereit und in der Lage sind,<br />

Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen.<br />

Die Kirche hat allerdings auch deshalb<br />

ein Interesse an einer Werteerziehung der<br />

Kinder in ihren Kindertageseinrichtungen, weil<br />

sie dadurch ihre spezifischen Wertvor stell -<br />

ungen einbringen und das kritische Potenzial<br />

christlicher Werte zur Geltung bringen kann.<br />

Schließlich ist natürlich auch die Kirche auf verantwortungsbewusste<br />

Christen angewiesen.<br />

Allein die Auflistung der Interessen, die bei der<br />

Werteerziehung in Kindertageseinrichtungen eine<br />

Rolle spielen, sagt jedoch noch nichts darüber aus,<br />

mit welchem Zuschnitt diese Erziehung praktiziert<br />

wird: Sie kann eher im Sinne von Anpassung und<br />

kon formem Denken und Handeln erfolgen oder<br />

eher zugunsten kritisch-emanzipativer Einstell un -<br />

gen und Handlungsweisen. Für letztere bieten<br />

christliche Werte Anstöße und Motive.<br />

Das kritische Potenzial<br />

christlicher Werte<br />

Eine Werteerziehung mit ausdrücklichem Bezug<br />

auf christliche Werte entfaltet dann ihr kritisches<br />

Potenzial, wenn sie beispielsweise folgender -<br />

maßen vorgeht:<br />

Solidarität hat Vorrang<br />

Die Gewichtung und Rangfolge der Werte erfolgt<br />

nach christlichem anders als nach einem rein humanistisch-bürgerlichen<br />

Maßstab, indem beispiels<br />

weise den sozialen Werten (Solidarität) und<br />

den Um weltwerten (Bewahrung der Schöpfung) eine<br />

höhere Bedeutung zugemessen wird als den<br />

materialistischen Werten (Besitz an Gütern, Reich -<br />

tum). Das heißt beispielsweise: Kinder lernen, dass<br />

sie wertvoll und wichtig sind, weil sie einmalige<br />

Menschen sind und nicht, weil sie zu einer wohlhabenden<br />

Familie gehören; dass es bedeutender<br />

sein kann, gute Freunde zu haben, als viele schöne<br />

Dinge zu besitzen; dass es lohnender ist, sich<br />

für andere einzusetzen, als nur auf den eigenen<br />

Vorteil bedacht zu sein. In dieser Haltung liegt ein<br />

kritisches Potenzial gegenüber den Werten, die gemeinhin<br />

hochgehalten werden.<br />

Werte, die Leben stärken<br />

Die das Vertrauen in das Leben stärkenden Werte<br />

(Hoffnung, der Glaube an das Gute im Menschen,<br />

der Glaube an Zuspruch und Anspruch Gottes) erhalten<br />

einen breiten Raum: Das Vertrauen in das<br />

Leben wird nicht nur vom Vertrauen der Kinder in<br />

sich selbst und in die Menschen begründet und in<br />

die Sicherheiten, die sie sich schaffen (Besitz, gute<br />

Beziehungen, Erfolg), sondern im Vertrauen auf<br />

Gott. Das heißt beispielsweise: Zu dem, was Mut<br />

macht und die Hoffnung stärkt, sind nicht in erster<br />

Linie Beziehungen, Erfolg, Besitz und Leistung zu<br />

rechnen, sondern der Glaube daran, dass Gott für<br />

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