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musculus - Muskelkranke Steiermark

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Zwei in einem Job: Persönliche Assistenz<br />

Es braucht eine Bundesländer<br />

übergreifende Assistenz-<br />

Regelung für das gesamte<br />

Leben. Denn Persönliche<br />

Assistenz schafft<br />

Selbstbestimmung und Jobs.<br />

Bei einer Informationsveranstaltung der<br />

„WAG - Assistenzgenossenschaft NÖ“<br />

am 29. Oktober 2009 in St. Pölten wurde<br />

deutlich, dass Persönliche Assistenz für<br />

alle Beteiligten Vorteile bringt: Ein<br />

selbstbestimmtes Leben und Jobs für<br />

Menschen mit Behinderung sowie Jobs<br />

für Persönliche AssistentInnen<br />

Christoph Dirnbacher, Geschäftsstellenleiter<br />

der WAG NÖ, beschrieb seine<br />

Persönlichen AssistentInnen als perfekte<br />

Ergänzung. „Sie tun all das, wozu ich<br />

körperlich selbst nicht in der Lage bin.<br />

Und wenn es ein Ordner ist, den ich<br />

selbst nicht aus dem hohen Regal holen<br />

kann.“ Persönliche AssistentInnen unterstützen,<br />

wo es notwendig ist. Was das<br />

genau ist: „Die Arbeit ist so unterschiedlich<br />

wie die KundInnen.“<br />

Ihre Arbeit sei spannend, aber auch<br />

fordernd, schilderte die Persönliche<br />

Assistentin Sabine Theiner. Sie arbeitet<br />

für eine junge körperbehinderte Frau.<br />

„Ich wollte selbst endlich zurück in die<br />

Arbeitswelt. Persönliche Assistenz ist<br />

ideal für mich.“ Die Fähigkeiten des<br />

Einzelnen werden ermittelt und mit den<br />

Anforderungen der KundInnen verglichen.<br />

Manche benötigen alltägliche<br />

Handgriffe im Berufsleben, andere<br />

brauchen Assistenz in sämtlichen Lebensbereichen.<br />

„Die Chemie muss natürlich<br />

auch stimmen.“<br />

4<br />

„Wer früher eine Hilfe schwarz bezahlen<br />

musste, kann jetzt auf angestellte MitarbeiterInnen<br />

zurückgreifen,“ meinte<br />

Roswitha Schachinger, Geschäftsführender<br />

Vorstand der WAG. „Die Persönliche<br />

Assistenz ist ein anerkanntes Berufsbild<br />

mit Kollektivvertrag. Behinderte<br />

Menschen können damit Selbstbestimmung<br />

in allen Lebensbereichen<br />

verwirklichen.“<br />

Immer mehr Menschen mit Behinderung<br />

schaffen mit Unterstützung ihrer<br />

Persönlichen AssistentInnen den Weg in<br />

den ersten Arbeitsmarkt. Persönliche<br />

Assistenz ist eine hervorragende Ergänzung<br />

zu arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen<br />

und Förderungen, bestätigten<br />

Ursula Ramharter (AMS St. Pölten) und<br />

Reinhard Schmitt (AK NÖ).<br />

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür lieferte<br />

Harald Fiedler. Der blinde Niederösterreicher<br />

gründete die Firma „Trotzdem“<br />

und bietet Sensibilisierungsberatung<br />

für Schulen und Organisationen.<br />

„Meine AssistentInnen sind nicht meine<br />

FreundInnen. Sie sind MitarbeiterInnen,<br />

die mir die Ausübung meiner Tätigkeit<br />

ermöglichen. Sie fahren mich zum Beispiel<br />

zu meinen AuftraggeberInnen.“<br />

ReferentInnen und Publikum waren sich<br />

einig: Bedarfsgerechte, einkommensunabhängige<br />

Persönliche Assistenz darf es<br />

nicht nur für die Arbeit geben. Es<br />

braucht eine Bundesländer übergreifende<br />

Assistenz-Regelung für das gesamte<br />

Leben. Denn Persönliche Assistenz<br />

schafft Selbstbestimmung und Jobs.<br />

WAG Assistenzgenossenschaft<br />

(Quelle: BIZEPS vom 5. November 2009 )<br />

<strong>musculus</strong> – Dezember 2009

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