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Agrar_2b_091020.pdf

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Lösungen von schwer löslichen Verbindungen<br />

Ag+<br />

AgCl<br />

Cl -<br />

Gesättigte Lösung<br />

mit Bodenkörper<br />

Es besteht ein Gleichgewicht zwischen Bodenkörper und<br />

gelösten Teilchen, das durch das Massenwirkungsgesetzt<br />

beschrieben wird.<br />

AgCl � Ag + + Cl -<br />

K � c AgCl = c Ag+ � c Cl- = K L(AgCl)<br />

Allgemeine Gleichung für das Löslichkeitsprodukt einer schwerlöslichen<br />

Verbindung A m B n :<br />

A m B n � m A n+ + n B m-<br />

K L = (c A n+ ) m � (cB m- ) n<br />

Löslichkeitsprodukt<br />

1


Löslichkeitsprodukt - Rechenbeispiel<br />

Löslichkeit von AgCl<br />

K L = c Ag+ � c Cl-<br />

K L = c Ag+ 2<br />

L = c Ag+ = c Cl- = 2<br />

Beispiel<br />

K<br />

L<br />

In Wasser lösen sich bei 25 °C 0,0018 g AgCl pro Liter Lösung.<br />

Wie groß ist das Löslichkeitsprodukt?<br />

M(AgCl) = 143,3 g/mol<br />

c Ag+ = c Cl-<br />

2


Beeinflussung des Löslichkeitsproduktes I<br />

Durch Reaktion der gelösten Ionen mit dem Lösungsmittel, z. B.<br />

BaCO 3 (s) � Ba 2+ (aq) + CO 3 2- (aq)<br />

CO 3 2- (aq) + H2O � HCO 3 - (aq) + OH - (aq)<br />

Es löst sich mehr BaCO 3<br />

als durch K L vorgegeben<br />

Durch Zusatz anderer Salze (fremdionige Zusätze) erhöht sich die<br />

Löslichkeit, z. B.<br />

Zusatz von KNO 3 zu einer AgCl-Lösung erhöht die Löslichkeit um ca. 20 %<br />

AgCl (s) � Ag + (aq) + Cl - (aq)<br />

Abschirmung der Ionen Ag + und Cl - durch NO 3 - bzw. Cl -<br />

NO 3 -<br />

Ag +<br />

NO 3 -<br />

K +<br />

Cl -<br />

K +<br />

3


Beeinflussung des Löslichkeitsproduktes II<br />

Durch Zusatz eines Ions des Salzes (gleichionige Zusätze) erniedigt sich<br />

die Löslichkeit, z. B.<br />

Zusatz von NaCl oder AgNO 3 zu einer Lösung von AgCl<br />

Je größer die Konzentration des Überschuss-Ions, desto<br />

geringer die Löslichkeit<br />

Wieviel AgCl löst sich in einer 0,01 molaren NaCl-Lösung?<br />

K L(AgCl) = 1,6 � 10 -10 mol 2 l -2<br />

4


Beispiel<br />

Wieviel AgCl löst sich in einer 0,01 molaren NaCl-Lösung?<br />

Zum Vergleich: In reinem H 2O lösen sich<br />

−10<br />

2 −2<br />

−5<br />

−1<br />

LAgCl = K L = 1,<br />

6⋅10<br />

mol l = 1,<br />

26⋅10<br />

mol ⋅l<br />

5


Anwendung: Fällungstitration (z. B. Argentometrie)<br />

Titration von 100 ml NaCl-Lösung (c = 0,01 mol/l) mit AgNO 3 -Lösung (1 mol/I)<br />

100 ml enthalten 0,001 mol Cl - 1 ml enthält 0,001 mol Ag +<br />

6


Anwendung: Fällungsanalysen (Fällungstitrationen)<br />

Titration von 100 ml NaCl-Lösung (c = 0,01 mol/l) mit AgNO 3 -Lösung (1 mol/I)<br />

zugefügte<br />

ml AgNO 3<br />

0<br />

0,900<br />

0,990<br />

1,000<br />

1,010<br />

1,100<br />

2,000<br />

0,0011<br />

0,002<br />

100 ml enthalten 0,001 mol Cl - 1 ml enthält 0,001 mol Ag +<br />

zugefügte<br />

mol AgNO 3<br />

0<br />

0,0009<br />

0,00099<br />

0,001<br />

0,00101<br />

% Cl -<br />

gefällt<br />

0<br />

90<br />

99<br />

≈100<br />

-<br />

-<br />

-<br />

1 � 10 -2<br />

1 � 10 -3<br />

1 � 10 -4<br />

1 � 10 -5<br />

1 � 10 -6<br />

1 � 10 -7<br />

1 � 10 -8<br />

gelöst<br />

Rest c(Cl - )<br />

mol/l<br />

c(Ag + )<br />

mol/l<br />

0<br />

1 � 10 -7<br />

1 � 10 -6<br />

1 � 10 -5<br />

1 � 10 -4<br />

1 � 10 -3<br />

1 � 10 -2<br />

pCl -<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

K L (AgCl) = 1,6 � 10 -10 mol 2 l -2<br />

L<br />

=<br />

c<br />

= cCl−<br />

+ = Ag<br />

L =<br />

L<br />

pCl - = - lg c Cl-<br />

=<br />

c<br />

Cl−<br />

=<br />

K<br />

c<br />

L<br />

Cl−<br />

K<br />

K<br />

c<br />

L<br />

L<br />

Ag +<br />

7


Endpunktsbestimmung nach MOHR<br />

Zusatz einer kleinen Menge Silberchromat<br />

Ag 2 CrO 4 ist leichter löslich als AgCl<br />

L<br />

AgCl<br />

2<br />

= cCl−<br />

= cAg+<br />

= K L<br />

4<br />

= −<br />

CrO4<br />

=<br />

K<br />

4<br />

=<br />

3 L −4<br />

= 10<br />

Berechnung der notwendigen Menge an Ag 2 CrO 4 . Die Fällung von Ag 2 CrO 4<br />

soll sichtbar werden, wenn AgCl vollständig gefällt ist.<br />

Am Äquivalenzpunkt gilt:<br />

L<br />

Ag<br />

CrO<br />

c<br />

5<br />

10 −<br />

8


Vergleich der Löslichkeiten der Silberhalogenide<br />

Löslichkeitsprodukte<br />

der Silberhalogenide<br />

9

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