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Rohrleitungsauswechslung und -umlegung – DN 200 bis DN 800<br />

Auswechslung und Umlegung von Trinkwasserleitungen<br />

DN 200 bis DN 800 in Leipzig<br />

Von Andrea Bauer und Wolfgang Rink<br />

1 Einleitung<br />

Die Umlegung und Auswechslung diverser<br />

Trinkwasserleitungen im Kreuzungsbereich der<br />

Max-Liebermann-Straße und der Olbrichtstraße<br />

ist bei der vorhandenen Belegung des unterirdischen<br />

Bauraums mit Leitungen, Kanälen und<br />

Kabeln keine alltägliche Aufgabe, sie stellt an<br />

alle Beteiligten höchste Anforderungen. Zudem<br />

muss die Maßnahme abschnittsweise und zeitlich<br />

koordiniert unmittelbar vor den Straßenbauarbeiten<br />

durchgeführt werden; sie kann<br />

nicht verschoben werden (Bilder 1 und 2).<br />

Vor allem fordern die Neuordnung und Umgestaltung<br />

des unterirdischen Verkehrsraumes im<br />

Kreuzungsbereich Planer und Bauausführende<br />

heraus. Hier treffen nämlich mehrere Trinkwasserleitungssysteme<br />

aufeinander:<br />

■ Versorgungsleitungen DN 100 bis DN 400,<br />

■ eine der vier Hauptversorgungsleitungen<br />

DN 500 aus der zentralen Wasserverteilungsanlage<br />

„Probstheida“ und<br />

■ eine Fernleitung DN 800 vom etwa 14 km<br />

entfernten Hochbehälter „Schwarzer Berg“.<br />

Mit in diese Leitungssysteme eingebunden<br />

ist die in unmittelbarer Nähe des Kreuzungsbereiches<br />

befindliche Druckerhöhungsstation<br />

(DEST) „Möckern“, die über die Hauptversorgungsleitung<br />

1 aus der Wasserversorgungsanlage<br />

(WVA) „Probstheida“ gespeist wird. In der<br />

DEST „Möckern“ wird der Leitungsdruck auf<br />

das erforderliche Niveau des angrenzenden<br />

Versorgungsgebietes angehoben. Die Abgangslei<br />

tungen aus der DEST binden ebenfalls im<br />

Kreuzungsbereich Max-Liebermann-Straße/<br />

Olbrichtstraße in das Versorgungsleitungsnetz<br />

ein.<br />

Bild 1:<br />

Straßenbaumaßnahme „Mittlerer Ring Nord“<br />

in Leipzig<br />

Ausschnitt Bild 5<br />

Bild 2:<br />

Lage des Kreuzungsbereiches Max-Liebermann-Straße /<br />

Olbrichtstraße<br />

GUSS-ROHRSYSTEME 33


2 Planung<br />

Mit der hausinternen Festlegung, den Trinkwasseranteil<br />

aus den eigenen Wasserwerken<br />

Canitz, Thallwitz, Naunhof 1 + 2 im Versorgungsgebiet<br />

der KWL (Kommunale Wasserwerke<br />

Leipzig) zu erhöhen, erhielt die DEST „Möckern“<br />

eine zentrale Bedeutung. Für die Verteilung von<br />

Eigenwasser aus dem Hochbehälter „Schwarzer<br />

Berg“ über die DEST „Möckern“ musste<br />

im Kreuzungsbereich Max-Liebermann-Straße /<br />

Olbrichtstraße der Lei tungs bestand grundlegend<br />

umgestaltet werden. Erforderlich waren andere<br />

Leitungsverbindun gen, andere Fließrichtungen<br />

und der Einbau von zusätzlichen Armaturen.<br />

Der alte Leitungsknoten musste entflochten<br />

und so umgestaltet und optimiert werden, dass<br />

ein Betrieb nach den aktuellen Erfordernissen<br />

möglich ist. Die besondere Bedeutung jeder einzelnen<br />

Leitung summierte sich zu einer höchst<br />

anspruchsvollen Planungsaufgabe. Es war ein<br />

exakter Bauablaufplan zu entwickeln, der zu<br />

jeder Zeit die Versorgung sicherstellt. In Teilbereichen<br />

mussten sogar Interimsleitungen und<br />

bauzeitliche Bypässe errichtet werden (Bild 3).<br />

Neben dem stark verflochtenen Trinkwassernetz<br />

und Mischwasserkanälen mit großem Profil ist<br />

der Kreuzungsbereich zusätzlich dicht mit Leitungen<br />

und Kabeln anderer Rechtsträger belegt.<br />

Die planerisch und technisch anspruchsvolle<br />

Aufgabe bestand darin, die alten und neuen<br />

Trassen für den künftigen Bestand optimal zu<br />

koordinieren. So ergab sich bei der Neuordnung<br />

des unter irdischen Verkehrsraums parallel zum<br />

Straßenbau die Aufgabe, eine Leitung auszuwechseln.<br />

Zur Schaffung der Baufreiheit für den<br />

Straßenbau und anderer Rechtsträger musste<br />

ein großer Teil der Trassen (Hauptleitungen<br />

Bild 3:<br />

Anschluss einer Interimsleitung<br />

34<br />

und Versorgungsleitungen) umgelegt werden.<br />

Hinzu kommt das hohe Alter des vorhandenen<br />

Leitungsnetzes, sodass es nicht zu verantworten<br />

war, alte, störanfällige Leitungen im Bauraum<br />

unter einer neuen Straße zu belassen.<br />

3 Bauausführung<br />

Insgesamt müssen bei der Maßnahme folgende<br />

Trinkwasserleitungen ausgewechselt, umgelegt<br />

beziehungsweise neu eingebaut werden.<br />

■ 400 m DN 200<br />

■ 200 m DN 300<br />

■ 850 m DN 400<br />

■ 270 m DN 500<br />

■ 800 m DN 800<br />

Hierzu werden Rohrsysteme aus duktilem Gus s-<br />

eisen nach DIN EN 545 [1] eingesetzt. Alle<br />

Rohre und Formstücke sind mit längskraftschlüssigen<br />

Steckmuffen-Verbindungen ausgerüstet,<br />

die Nennweiten DN 200 bis DN 500 mit<br />

der reibschlüssigen BRS® - Steckmuffen-Verbindung,<br />

die Nennweite DN 800 mit der formschlüssigen<br />

BLS® - Steckmuffen-Verbindung.<br />

Der Außenschutz der Rohre besteht aus einem<br />

Zink-Überzug, 200 g/m², mit einer blauen<br />

Epoxid harz-Deckbeschichtung. Innen sind<br />

die Rohre standardmäßig mit Zementmörtel<br />

ausgekleidet.<br />

Der unterirdische Bauraum im Trassenbereich<br />

der Max-Liebermann-Straße und der<br />

Olbrichtstraße ist hochgradig belegt mit Trinkwasserleitungen<br />

sowie mit Leitungen und Kabeln<br />

anderer Rechtsträger. So wird zum Beispiel an<br />

der Kreuzung der Max-Liebermann-Straße mit<br />

der Olbrichtstraße eine Leitung DN 500 in die<br />

Leitung DN 800 eingebunden (Bild 4).<br />

Bild 4:<br />

Einbindung der duktilen Gussrohrleitung DN 500 in die<br />

Rohrleitung DN 800, ebenfalls aus duktilem Gusseisen<br />

FGR® / EADIPS® 45


Unterhalb dieser Leitungen verläuft eine Leitung<br />

DN 400 (Bild 5). Dies alles stellt hohe<br />

Anforderungen an die bauausführenden<br />

Firmen.<br />

4 Zusammenfassung<br />

Als Bauzeit ist von der KWL der Zeitraum<br />

von März 2010 bis Dezember 2011 vorgesehen.<br />

Bisher konnte die Maßnahme planmäßig<br />

abgewickelt werden. Aufgrund der guten<br />

Zusammen arbeit aller Beteiligten und der Flexibilität<br />

des verwendeten Guss-Rohrsystems<br />

konnten auch nicht vorhersehbare schwierige<br />

Situationen gemeistert werden.<br />

Die bisherigen Erfahrungen lassen erwarten,<br />

dass der vorgesehene Zeitplan auch für den<br />

Rest der Maßnahme eingehalten wird.<br />

Literatur<br />

TWL DN 400<br />

TWL DN 500<br />

TWL DN 200<br />

Bild 5:<br />

Belegung des unterirdischen Bauraums<br />

TWL DN 400<br />

TWL DN 800<br />

[1] DIN EN 545<br />

Rohre, Formstücke, Zubehörteile aus duktilem<br />

Gusseisen und ihre Verbindungen für<br />

Wasserleitungen –<br />

Anforderungen und Prüfverfahren<br />

2006<br />

Autoren<br />

Dipl.-Ing. Andrea Bauer<br />

KWL -<br />

Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH<br />

Berliner Straße 25<br />

04105 Leipzig/Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)3 41 / 9 69-15 38<br />

E-Mail: andrea.bauer@wasser-leipzig.de<br />

Wolfgang Rink<br />

Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH<br />

Sophienstraße 52–54<br />

35576 Wetzlar/Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)64 41 / 49-29 23<br />

E-Mail: wolfgang.rink@duktus.com<br />

Bauherr<br />

KWL -<br />

Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH<br />

Johannisgasse 7/9<br />

04105 Leipzig/Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)3 41 / 9 69-22 22<br />

E-Mail: info@wasser-leipzig.de<br />

Planung<br />

Andreas Siedschlag<br />

Ing.-Büro Martin GmbH<br />

Lauchstädter Straße 20<br />

04229 Leipzig/Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)3 41 / 48 53-2 03<br />

E-Mail: siedschlag@martingmbh.com<br />

Bauausführung<br />

Josef Pfaffinger Leipzig Baugesellschaft mbH<br />

Dipl.-Ing. (FH) Sven Fischer<br />

Föpplstraße 10 a<br />

04347 Leipzig/Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)3 41 / 2 45 42-0<br />

E-Mail: leipzig@pfaffinger.com<br />

Projektsteuerung<br />

Bau und Service Leipzig GmbH<br />

Dipl.-Ing. Olaf Schröpfer<br />

Berliner Straße 25<br />

04105 Leipzig/Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)3 41 / 9 69-34 80<br />

E-Mail: olaf.schroepfer@bs-l.de<br />

GUSS-ROHRSYSTEME 35

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