Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2011 - Wasserland Steiermark
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Trend Graz 1938 Trend Graz 2000 Trend Graz Prognose 2050<br />
Abb. 4: Aus <strong>der</strong> Studie Lebensraum Mur – <strong>Die</strong> Entwicklung des Ballungsraums Graz – Grazerfeld von 1938 bis 2050 (freiland Umweltconsulting)<br />
Für die Städte wird in Zukunft neben<br />
dem teilweisen Neubau von<br />
Anlagen, insbeson<strong>der</strong>e die Erhaltung<br />
<strong>der</strong> Systeme in Funktion und<br />
Wert von vorrangiger Bedeutung<br />
sein. Vielfach wird das städtische<br />
bzw. kommunale Vermögen <strong>der</strong><br />
wasserwirtschaftlichen Infrastruktur<br />
und damit die Verpflichtung zur<br />
Erhaltung zu wenig wahrgenommen.<br />
<strong>Die</strong> Rahmenbedingungen <strong>der</strong><br />
Städte bzw. <strong>der</strong> wachsenden Gemeinden<br />
<strong>der</strong> Ballungsräume sollten<br />
mit den Gebührenaufkommen eine<br />
den zukünftigen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
entsprechende Bereitstellung <strong>der</strong><br />
Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsinfrastrukturermöglichen.<br />
Sicherheit in <strong>der</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
Eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
stellt <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> Schutz <strong>der</strong> Ballungsräume<br />
vor wasserbedingten<br />
Gefahren dar. In den letzten Jahrzehnten<br />
wurden große Flächen versiegelt<br />
und Retentions- und Abflussräume<br />
von Gewässern ver-<br />
baut. Am Beispiel <strong>der</strong> Stadt Graz<br />
sieht man, wie schwer ein „nachträglicher“<br />
Hochwasserschutz realisiert<br />
werden kann.<br />
Mit dem Sachprogramm des Landes<br />
<strong>Steiermark</strong> zur hochwassersicheren<br />
Entwicklung von Siedlungsräumen<br />
wurden wichtige Vorsorgemaßnahmen<br />
für die Flächenwidmung<br />
bzw. Baulandausweisung gesetzt.<br />
Für den städtischen Bereich<br />
jedoch vielfach zu spät und für die<br />
wachsenden Regionen ein ständiges<br />
Ringen um Flächen und Abwägen<br />
von öffentlichen Interessen.<br />
Mit technischem Hochwasserschutz<br />
lässt sich vieles an Schutz<br />
herstellen, es wird aber in Zukunft<br />
auch verstärkt darum gehen, mit<br />
Hochwassergefahren zu leben und<br />
richtig umzugehen. <strong>Die</strong> EU-Hochwasserrichtlinie<br />
weist hierzu den<br />
Weg mit <strong>der</strong> Erstellung von Hochwasserrisikomanagementplänen<br />
bis 2015.<br />
Auch wenn die bereits erwähnte<br />
Klimastudie über Anpassungsstrategien<br />
<strong>der</strong> Wasserwirtschaft keine<br />
Verstärkung <strong>der</strong> Hochwassergefährdung<br />
durch den Klimawandel<br />
für unsere Regionen ausweist, wird<br />
<strong>der</strong> Hochwasserschutz eine beson<strong>der</strong>e<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung, vor allem<br />
auch <strong>der</strong> städtischen Siedlungsgebiete,<br />
noch für längere Zeit darstellen.<br />
Ein gutes Wassermanagement wird in<br />
Zukunft noch mehr als bisher die Lebensqualität<br />
urbaner Räume mitbestimmen.<br />
Das Beispiel des Ballungsraumes<br />
Graz und Graz-Umgebung zeigt,<br />
dass durch das Zusammenwachsen<br />
von Siedlungsräumen in Zukunft<br />
noch verstärkt die Gewässerläufe<br />
wichtige Funktionen als Natur-<br />
und Erholungsraum übernehmen<br />
werden. Eine 2005 präsentierte<br />
Studie zum Lebensraum Mur<br />
(spaceunit network und freiland<br />
Umweltconsulting im Auftrag <strong>der</strong><br />
Abteilung 16 des Amtes <strong>der</strong> Steiermärkischen<br />
Landesregierung –<br />
Landes- und Gemeindeentwicklung)<br />
hat hier bereits umfassende<br />
Überlegungen zur Entwicklung dieses<br />
Raumes unter Einbindung <strong>der</strong><br />
Mur bzw. <strong>der</strong> angrenzenden Flächen<br />
dargestellt.<br />
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