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Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2011 - Wasserland Steiermark

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Abb. 6: Abhängigkeit des Bemessungsnie<strong>der</strong>schlages vom Durchlässigkeitsbeiwert<br />

des Untergrundes für die Versickerung über eine begrünte Sickermulde<br />

durch die von befestigten Verkehrsflächen<br />

konzentriert abfließenden<br />

Wassermengen Schäden verursacht<br />

werden.<br />

Der Reduktion des Abflussbeiwertes<br />

von Verkehrsflächen durch z.B.<br />

geeignete Oberflächenausbildung<br />

ist daher größtes Augenmerk zu<br />

widmen. In Abb. 5 ist <strong>der</strong> Einfluss<br />

<strong>der</strong> Oberflächenbeschaffenheit auf<br />

den Bemessungsnie<strong>der</strong>schlag dargestellt.<br />

In einem Beispiel wurde die einem<br />

einzelnen Parkplatz (A = 21 m²) zugehörige<br />

begrünte Sickermulde (5<br />

m x 1 m) untersucht. <strong>Die</strong> Durchlässigkeit<br />

des Bodens in <strong>der</strong> Sickermulde<br />

entspricht dabei den Mindestvorgaben<br />

<strong>der</strong> ÖNORM (kf = 10 –5<br />

m/s). Für einen mit Rasengittersteinen<br />

(Abflussbeiwert z.B. 0,5) belegten<br />

Parkplatz ist <strong>der</strong> Bemessung ein<br />

60-minütiger Nie<strong>der</strong>schlag mit etwa<br />

38 l/m² Regenspende maßgebend.<br />

Bei einem asphaltierten Parkplatz<br />

muss dagegen <strong>der</strong> Bemessung ein<br />

110-minütiger Nie<strong>der</strong>schlag mit 45 l/<br />

m² zu Grunde gelegt werden. <strong>Die</strong><br />

Einstauhöhe verän<strong>der</strong>t sich dadurch<br />

von 8 cm bei Verwendung<br />

von Rasengittersteinen auf 17 cm<br />

beim asphaltierten Parkplatz. <strong>Die</strong><br />

Auswirkung auf den Platzbedarf bei<br />

großen zu entwässernden Flächen<br />

wird damit offensichtlich.<br />

Bilden Gesteine, die eine geringere<br />

Sickerleistung aufweisen als <strong>der</strong><br />

Mutterboden, in <strong>der</strong> Sickermulde<br />

den Untergrund unterhalb <strong>der</strong> Sickermulde,<br />

muss die Sickermulde<br />

entwe<strong>der</strong> auf diesen Parameter bemessen<br />

werden o<strong>der</strong> unterhalb des<br />

Mutterbodens ein entsprechendes<br />

Retentionsvolumen geschaffen<br />

werden. <strong>Die</strong> Auswirkungen eines<br />

geringeren Durchlässigkeitsbeiwertes<br />

auf den erfor<strong>der</strong>lichen Bemessungsnie<strong>der</strong>schlag<br />

sind in <strong>der</strong><br />

Abb. 6 anhand des zuvor beschriebenen<br />

Beispiels für den mit Rasengittersteinen<br />

belegten Parkplatz<br />

dargestellt.<br />

Trotz Wahl <strong>der</strong> günstigeren Oberflächenbeschaffenheit<br />

ist mit <strong>der</strong> vorgegebenen<br />

Geometrie <strong>der</strong> Sickermulde<br />

eine normgemäße Bemessung<br />

nicht mehr möglich, da für die<br />

geringe Sickerleistung <strong>der</strong> Sickermulde<br />

kein Bemessungsnie<strong>der</strong>schlag<br />

ermittelt werden kann. Ein<br />

Bemessungsnie<strong>der</strong>schlag lässt<br />

sich erst ermitteln, wenn die Ab-<br />

Der Reduktion des Abflussbeiwertes von<br />

Verkehrsflächen durch z.B. geeignete<br />

Oberflächenausbildung ist daher größtes<br />

Augenmerk zu widmen.<br />

messungen <strong>der</strong> Sickermulde deutlich<br />

vergrößert werden (z.B. 15 m x<br />

2 m). In diesem Fall muss ein<br />

540-minütiger Nie<strong>der</strong>schlag mit einer<br />

Regenspende von 75 l/m² in <strong>der</strong><br />

Bemessung <strong>der</strong> Sickermulde berücksichtigt<br />

werden. Rechnerisch<br />

müsste somit die Sickermulde um<br />

ungefähr 50 % größer als <strong>der</strong> zu<br />

entwässernde Parkplatz sein. In <strong>der</strong><br />

Regel ist dieses Verhältnis wegen<br />

<strong>der</strong> verfügbaren Grundfläche nicht<br />

realisierbar, weshalb alternative<br />

Lösungen gefunden werden müssen.<br />

Bei <strong>der</strong> Entwässerung von Verkehrsflächen<br />

wirken sich zudem erschwerend<br />

die fast immer vorhandenen<br />

Zuflüsse von Nie<strong>der</strong>schlagswässern<br />

aus angrenzenden Grünflächen,<br />

<strong>der</strong>en Anteile bei ungünstigen<br />

Verhältnissen den Abfluss aus<br />

<strong>der</strong> Verkehrsfläche selbst übertreffen<br />

können, aus.<br />

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