Die Wasserzeitschrift der Steiermark 1/2011 - Wasserland Steiermark
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Hochwasser-<br />
Abflussuntersuchung 1997<br />
Eine im Jahr 1997 von DI Dr. Bernhard<br />
Sackl durchgeführte Abflussuntersuchung<br />
über eine Abschnittslänge<br />
innerhalb <strong>der</strong> Stadt<br />
Graz von 3,9 km, hat für den HQ100- Abfluss etwas mehr als 300 gefährdete<br />
Objekte ausgewiesen.<br />
Aufbauend auf diese Abflussuntersuchung<br />
wurde 2001 von DI <strong>Die</strong>ter<br />
Kremmel ein Maßnahmenvorschlag<br />
mit Prioritätenreihung erarbeitet.<br />
Sachprogramm<br />
„Grazer Bäche“ 2006<br />
Das 2006 fertig gestellte Programm,<br />
erstellt von DI Reinhard Burkelz<br />
hatte zum Ziel, einen Schutz <strong>der</strong> gefährdeten<br />
Siedlungsräume und Infrastruktureinrichtungen<br />
bis HQ 100 zu<br />
erreichen.<br />
Das Hochwasserschutzkonzept<br />
sieht folgende Maßnahmen vor:<br />
� Ober- und Mittellauf: Errichtung<br />
von zwei Hochwasserrückhaltebecken<br />
in <strong>der</strong> Gemeinde Stattegg<br />
(Andritz- und Höllbach, beide<br />
Standorte befinden sich im<br />
Kompetenzbereich des Forsttechnischen<br />
<strong>Die</strong>nstes für Wildbach-<br />
und Lawinenverbauung).<br />
Mit diesen beiden Hochwasserrückhaltemaßnahmen<br />
kann im<br />
Bereich <strong>der</strong> Mündung in die Mur<br />
das HQ 100 von 41 m 3 /s auf 27 m 3 /s<br />
reduziert werden.<br />
� Mittel- und Unterlauf (Kompetenzbereich<br />
<strong>der</strong> Bundeswasserbauverwaltung):<br />
Anpassung des<br />
Bachbettes (Aufweitungen bzw.<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Uferborde in Form<br />
von Schüttungen und Mauern)<br />
an die reduzierten Hochwasser-<br />
Abflussspitzen.<br />
Entwicklung und Projekte<br />
am Andritzbach<br />
Das Hochwasserschutzprojekt Andritzbach<br />
reicht von <strong>der</strong> Mündung<br />
in die Mur (km 0,0) bis zur Querung<br />
<strong>der</strong> B67a Grazer Ring-Straße/Weinzöttlstraße<br />
(km 0,8).<br />
Abb. 2: Andritzer Reichsstraße (Maschinenfabrik Andritz), Hochwasser 1975 (Foto: Dr. Ludwig Koban)<br />
Abb. 3: Stattegger Straße, Hochwasser am 21. August 2005 (Foto: FF Andritz AG)<br />
Hier bietet sich einzigartig innerhalb<br />
des Grazer Stadtgebietes die<br />
große Möglichkeit an, einen vor<br />
Jahrzehnten hart regulierten Bach<br />
nach den aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Wasserbaus umzugestalten.<br />
Bereits in den Siebzigerjahren gab<br />
es im Bereich <strong>der</strong> Mündungsstrecke<br />
des Andritzbaches eine Vielzahl<br />
von gewässerrelevanten Aktivitäten.<br />
So verfolgte 1972 das Regulierungsprojekt<br />
„Neue Mündungsstrecke“<br />
die Absicht, den durch das<br />
Stadtgebiet fließenden linken Mühlgang,<br />
aus Raumordnungsgründen<br />
aufzulassen. <strong>Die</strong>ser Regulierungsentwurf<br />
behandelte die Verlänge-<br />
rung des Andritzbaches von seiner<br />
damaligen Einmündung in den<br />
Mühlgang bis zur geplanten Mündung<br />
in die Mur südlich des Wasserwerkes<br />
Nord.<br />
Um die Leistungsfähigkeit des Andritzer<br />
Wasserwerkes zu erhalten,<br />
wurde 1977 die Wasserentnahme<br />
aus dem Andritzbach von 250 l/s auf<br />
480 l/s erhöht. Gegen diese erhöhte<br />
Wasserentnahme aus dem Andritzbach<br />
hat das Stadtplanungsamt<br />
Graz Einspruch erhoben, weil man<br />
befürchtete, dass damit die Durchführung<br />
<strong>der</strong> Reaktivierung des<br />
Mühlgangverlaufes (Grünzone mit<br />
Wasserführung) in Frage gestellt<br />
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