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24. April 2009 Anhalt-Bitterfeld 5<br />
Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld von A bis Z<br />
Der<br />
Gröberner<br />
See<br />
befin<strong>de</strong>t sich nördlich <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />
Gröbern in <strong>de</strong>r Region<br />
<strong>de</strong>r Verwaltungsgemeinschaft<br />
„Mul<strong>de</strong>stausee-Schmerzbach“<br />
unseres Landkreises und südlich<br />
<strong>de</strong>r Stadt Gräfenhainichen<br />
(Landkreis Wittenberg); am<br />
Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Naturparks Dübener<br />
Hei<strong>de</strong>. Er umfasst die Fläche <strong>de</strong>s<br />
ehemaligen Tagebaus Gröbern.<br />
Bereits in <strong>de</strong>n Jahren 1940 und<br />
1960 erfolgten die ersten Abraumbewegungen<br />
zum Aufschluss<br />
als Tagebau „Barbara“.<br />
1984 entstand dann mit <strong>de</strong>m eigentlichen<br />
Aufschluss <strong>de</strong>r Tagebau<br />
Gröbern. Die erste Kohleför<strong>de</strong>rung<br />
begann im Jahre<br />
1987.<br />
Goitzscheakteure und interessierte<br />
Bürger diskutierten die<br />
städtebauliche Entwicklung<br />
im Goitzschebereich<br />
Auf Einladung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins<br />
Goitzsche e.V. fand das<br />
Goitzscheforum wie schon in<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren im Wasserzentrum<br />
Bitterfeld statt.<br />
Knapp 100 Interessenten waren<br />
<strong>de</strong>r Einladung gefolgt. Im<br />
Vorfeld <strong>de</strong>r Veranstaltung hatten<br />
touristische Leistungsanbieter<br />
die Möglichkeit <strong>de</strong>r<br />
Präsentation ihres Unternehmens.<br />
Etwa ein Dutzend Fir-<br />
Der Tagebau nahm 600 ha Land<br />
in Anspruch, aus <strong>de</strong>m 18,2 Mio t<br />
Rohbraunkohle geför<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n.<br />
Hauptabnehmer <strong>de</strong>r Rohbraunkohle<br />
waren die Kraftwerke<br />
Zschornewitz und Vockero<strong>de</strong>.<br />
Das Beson<strong>de</strong>re an diesem Tagebau<br />
war auch <strong>de</strong>r Fund <strong>de</strong>s ca.<br />
100 000 Jahre alten „Gröberner<br />
Wal<strong>de</strong>lefanten“ im Jahre 1987.<br />
Dieser ist heute im Lan<strong>de</strong>smuseum<br />
für Ur- und Frühgeschichte<br />
in Halle (Saale) ausgestellt.<br />
Die Fundstelle befin<strong>de</strong>t sich am<br />
Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gröberner Sees und<br />
ist durch eine Hinweistafel gekennzeichnet.<br />
1993 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tagebau Gröbern<br />
als letzter Tagebau im Bitterfel<strong>de</strong>r<br />
Revier geschlossen.<br />
Ein Teil <strong>de</strong>r Großgerätetechnik<br />
aus <strong>de</strong>m Tagebau Gröbern kann<br />
heute in „Ferropolis - <strong>de</strong>r Stadt<br />
aus Eisen“ bestaunt wer<strong>de</strong>n. Dies<br />
ist ein lebendiges Museum voll<br />
beeindrucken<strong>de</strong>r erlebbarer Geschichte<br />
und eine einmalige Ku-<br />
lisse für Konzerte und Events.<br />
Mit <strong>de</strong>r Flutung <strong>de</strong>s Tagebaurestloches<br />
wur<strong>de</strong> im Juli 2003 begonnen.<br />
Es entstand bis 2007 ein<br />
Landschaftssee mit einer Wasserfläche<br />
von ca. 372 ha und mit ca.<br />
69 Mio m³ Wasservolumen.<br />
Die nahe Barbarahöhe bietet<br />
beste Ausblicke nicht nur auf<br />
<strong>de</strong>n See son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>n Raum<br />
zwischen Fläming, Dübener<br />
Hei<strong>de</strong>, Halle (Saale) und Leipzig.<br />
Bis jetzt entstan<strong>de</strong>n eine neu<br />
gebaute Wetterschutzhütte, ein<br />
Grillplatz und eine Aussichtsplattform,<br />
alles Projekte welche<br />
mit Hilfe <strong>de</strong>r Blausee GmbH,<br />
<strong>de</strong>s ZEUSS e.V. Gröbern und<br />
<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> Gröbern realisiert<br />
wur<strong>de</strong>n. Weitere Projekte sind in<br />
<strong>de</strong>r Vorbereitung.<br />
GOITZSCHEFORUM IM WASSERZENTRUM<br />
men und Einrichtungen haben diese<br />
Möglichkeit genutzt, ihre Angebote<br />
<strong>de</strong>r Öffentlichkeit vorzustellen.<br />
Thema <strong>de</strong>r Veranstaltung war die<br />
städtebauliche Entwicklung im Bereich<br />
zwischen <strong>de</strong>r Altstadt von<br />
Bitterfeld und <strong>de</strong>r Bitterfel<strong>de</strong>r Wasserfront.<br />
Zur Stadtentwicklung in<br />
diesem Bereich gab es einen von <strong>de</strong>r<br />
Stadt Bitterfeld-Wolfen ausgelobten<br />
Architektenwettbewerb. Der Siegerentwurf<br />
eines Architekturbüros aus<br />
Weimar wur<strong>de</strong> von Herrn Wittenberg<br />
als Vertreter dieses Büros vorgestellt.<br />
Dabei wur<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n einmaligen<br />
Charakter <strong>de</strong>r Altstadt von<br />
Bitterfeld als Stadt am Wasser hingewiesen.<br />
Der Dualismus von Stadt<br />
und Landschaft wur<strong>de</strong> betont. Die<br />
Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>r Altstadtstrukturen<br />
müsse einhergehen mit<br />
<strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r Hafenstadt als<br />
Wohnstadt. Herr Stein, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n städtebaulichen<br />
Wettbewerb im Rahmen<br />
<strong>de</strong>s IBA-Prozesses begleitet hatte,<br />
wies noch einmal auf die Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>r Achse zwischen <strong>de</strong>r Bitterfel<strong>de</strong>r<br />
Altstadt und <strong>de</strong>r Goitzsche hin. Der<br />
direkt am See gelegene Altstadtkern<br />
stelle ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Alleinstellungsmerkmal<br />
dar. Herr Stein<br />
regte an, eine öffentliche Debatte<br />
zum Thema „Was soll die Goitzsche<br />
für uns sein?“ zu führen. Herr Hermann<br />
von <strong>de</strong>r Stadtentwicklung <strong>de</strong>r<br />
Stadt Bitterfeld-Wolfen betonte die<br />
Notwendigkeit <strong>de</strong>s Prinzips Nachhaltigkeit<br />
und for<strong>de</strong>rte erneut eine<br />
Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>r Aktivitäten aller<br />
Goitzscheakteure.<br />
Die For<strong>de</strong>rung nach <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>lung<br />
<strong>de</strong>r Akteure zog sich wie ein roter<br />
Fa<strong>de</strong>n durch die anschließen<strong>de</strong> Diskussion.<br />
Ein Zeichen dafür, dass die<br />
mangeln<strong>de</strong> Abstimmung <strong>de</strong>r zahlreichen<br />
Goitzscheakteure zunehmend<br />
als Hin<strong>de</strong>rnis empfun<strong>de</strong>n wird. Neben<br />
<strong>de</strong>r unzureichen<strong>de</strong>n Koordination<br />
wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r Mangel an Führung<br />
häufig kritisiert. Herr Tischer<br />
vom För<strong>de</strong>rverein Goitzsche als Veranstalter<br />
<strong>de</strong>s Forums wies auf die<br />
zahlreichen Aktivitäten <strong>de</strong>s Vereins<br />
hin, eine verbesserte Abstimmung<br />
unter <strong>de</strong>n Akteuren zu erreichen.<br />
Gleichzeitig bedauerte er, auf diesem<br />
Gebiet wenig erfolgreich gewesen zu<br />
sein. Bleibt zu hoffen, dass das<br />
Goitzscheforum ein weiterer Anstoß<br />
in die richtige Richtung sein konnte.<br />
Ein weiterer Diskussionspunkt war<br />
<strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>s Bitterfel<strong>de</strong>r „Haussees“<br />
für die Goitzsche. Kritisch<br />
betrachtet wur<strong>de</strong>n die von <strong>de</strong>r älteren<br />
Generation oft als lästig empfun<strong>de</strong>nen<br />
Musikevents an <strong>de</strong>r<br />
Goitzsche. Ein vernünftiger Mix<br />
von Veranstaltungen sollte hier die<br />
Lösung sein. Bemängelt wur<strong>de</strong> auch<br />
das immer noch unzureichen<strong>de</strong><br />
Wegeleitsystem. Trotz <strong>de</strong>r vielen<br />
Kritikpunkte wur<strong>de</strong> immer wie<strong>de</strong>r<br />
gesagt, dass die zahlreichen Besucher<br />
sich außeror<strong>de</strong>ntlich positiv<br />
über die Entwicklungen an <strong>de</strong>r<br />
Goitzsche äußern.