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Fachgerecht dichten und dämmen - Knauf Insulation

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Meistens liegt die Konzentration von Feuchte, Kohlendioxid oder Schadstoffen in den Innenräumen erheblich<br />

über der in der Außenluft. Um ein ges<strong>und</strong>es Innenraumklima <strong>und</strong> das Wohlbefinden der Bewohner sicherzustellen,<br />

ist ein Mindestluftwechsel von n = 0,5 bis 0,7 [1/h] erforderlich.<br />

Fugen <strong>und</strong> Ritzen in den Außenwänden sichern keinesfalls den hygienisch erforderlichen Luftwechsel eines<br />

Gebäudes. Bei Windstille ist der Luftwechsel nicht ausreichend, bei starkem Wind zu groß <strong>und</strong> im Winter<br />

würde er allenfalls die Heizkosten unnötig in die Höhe treiben <strong>und</strong> die Behaglichkeit erheblich beeinträchtigen.<br />

Gebäude können also keinesfalls über die Wände belüftet werden.<br />

Ein hygienisch notwendiger Luftaustausch kann über die Fensterlüftung stattfinden – am besten über eine<br />

regelmäßige, kurzzeitige Stoßlüftung. Bequemer <strong>und</strong> sicherer sind mechanische Lüftungsanlagen. Sie gewährleisten<br />

den kontinuierlichen Luftaustausch, also auch nachts, wenn die Bewohner schlafen. Bei einem optimal<br />

gedämmten <strong>und</strong> luftdicht ausgeführten Haus gehört heute eine mechanische Lüftungsanlage zum Haustechnik-<br />

Konzept dazu.<br />

1.5 luftdurchlässigkeit von Baustoffen<br />

Max Josef von Pettenkofer befasste sich u. a. mit der Belüftung von Wohnhäusern. Bei einer seiner Versuchsreihen<br />

stellte er fest, dass sich, obwohl der Versuchsraum zuvor vermeintlich abgedichtet worden war, die<br />

Luftwechselrate weniger als erwartet verminderte. Daraus folgerte er einen erheblichen Luftaustausch – durch<br />

die Ziegelwände hindurch. Pettenkofer hatte es jedoch versäumt, den Kamin eines im Raum befindlichen<br />

Ofens abzu<strong>dichten</strong>.<br />

Den Nachweis der Luftdurchlässigkeit poröser Baustoffe, wie etwa Ziegel oder Luftkalkmörtel, erbrachte er,<br />

indem er durch auf eine Probewand aufgesetzte Trichter eine Kerze ausblies. Daraus leitete Pettenkofer die<br />

Notwendigkeit des Luftaustauschs über die Außenwände ab – als wesentlichen Beitrag zur Reinigung der<br />

Raumluft. Nasse Wände hingegen würden, wie er ebenfalls im Versuch demonstriert, den Luftwechsel behindern<br />

<strong>und</strong> deswegen ein unges<strong>und</strong>es Wohnklima erzeugen.<br />

Zahlreiche poröse Baustoffe sind tatsächlich im Sinne Pettenkofers luftdurchlässig. Ein Lufttransport durch das<br />

Porengefüge hindurch kann jedoch nur durch Druckunterschiede erfolgen. Da sich üblicherweise der Luftdruck<br />

im Gebäude kaum vom Außenluftdruck unterscheidet, ist für einen solchen Transportvorgang keine treibende<br />

Kraft vorhanden. Der vom Wind verursachte Staudruck an der Außenoberfläche ist zu geringfügig, um Luftaustauschraten<br />

zu erzeugen, die im Vergleich zu den sonstigen Undichtheiten von Bedeutung sein könnten.<br />

Außerdem werden derartige Baustoffe in der Praxis immer in Verbindung mit einer luft<strong>dichten</strong> Schicht eingesetzt,<br />

so dass die Wand als Ganzes ohnehin nicht luftdurchlässig ist.<br />

12-13<br />

1. Behaglichkeit<br />

<strong>und</strong> Wohnkomfort<br />

2. luftdichtheit –<br />

ein muss<br />

3. Verordnungen<br />

<strong>und</strong> normen<br />

4. detailsammlung

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