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Fachgerecht dichten und dämmen - Knauf Insulation

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1. Behaglichkeit <strong>und</strong> Wohnkomfort<br />

1.4 der irrglaube von der „atmenden Wand“<br />

Atmen bedeutet den Austausch verbrauchter Luft durch sauerstoffreiche Frischluft. Im engen Wortsinn können<br />

Wände also nicht atmen. Dennoch kursiert sogar unter Fachleuten noch immer die falsche Überzeugung, dass<br />

atmende Wände zur Schaffung eines behaglichen Raumklimas beitragen oder gar notwendig sind, <strong>und</strong> dass<br />

die Bewohner bei geschlossenem Fenster luftdichter Gebäude zu ersticken drohen.<br />

Dahinter steckt die Annahme, dass die Durchlässigkeit von Baustoffen den Luftwechsel in den Räumen sicherstellen<br />

würde. Die dafür erforderliche Anschubenergie würden das Druckgefälle infolge von Winddruck bzw.<br />

Windsog auf die Außenwände <strong>und</strong> die im Winter vorhandenen thermischen Druckunterschiede liefern. Diese<br />

Theorie geht zurück auf Max Josef von Pettenkofer (1818–1901, deutscher Chemiker <strong>und</strong> Hygieniker).<br />

Pettenkofers Theorie galt bereits Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts als überholt. 1928 wies Erwin Raisch* nach,<br />

dass die Forderung des Hygienikers nach atmenden Wänden zum Zwecke der Lufterneuerung in Räumen<br />

keine berechtigte innere Begründung hat – im Gegensatz zu den unvermeidlichen Undichtigkeiten von<br />

Fenstern <strong>und</strong> Türen, die erhebliche Wärmeverluste verursachen.<br />

Ein ges<strong>und</strong>es Raumklima muss in jedem Fall gewährleistet sein. Feuchtigkeit <strong>und</strong> Schadstoffe aus der Raumluft<br />

werden überwiegend durch Luftwechsel abtransportiert. Ein Luftwechsel ist also notwendig, um feuchte oder<br />

belastete Innenluft gegen Frischluft auszutauschen. Feuchteschäden <strong>und</strong> dadurch verursachte Schimmelpilzbildung<br />

in den Innenräumen werden so vermieden.<br />

* Quelle: Erwin Raisch: „Die Luftdurchlässigkeit von Baustoffen <strong>und</strong> Baukonstruktionsteilen.” Heft 30, Forschungsheim für Wärmeschutz München (1928).

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