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Valora Kioske: Syna infor- mierte die Mitarbeitenden

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Postcode 1<br />

AZB<br />

8031 Zürich<br />

Nr. 10 / 6. Jahrgang, 21.12.2005 www.syna.ch Organo mensile del <strong>Syna</strong>, 21.12.2005<br />

Bild: Kathrine Schwab<br />

<strong>Valora</strong> <strong>Kioske</strong>: <strong>Syna</strong> <strong>infor</strong>-<br />

<strong>mierte</strong> <strong>die</strong> <strong>Mitarbeitenden</strong><br />

<strong>Syna</strong>-Mitarbeitende besuchten am 21. November rund 400 <strong>Valora</strong>-<strong>Kioske</strong>, verteilten<br />

Flugblätter und boten dem durch Umstrukturierung gebeutelten Personal Unterstützung<br />

an. Der Informationstag war ein voller Erfolg. Lesen Sie mehr dazu<br />

auf Seite 4<br />

Beim Baukader wird’s eng<br />

Für das Baukader droht ein vertragsloser Zustand.<br />

Auch <strong>die</strong> zweite Verhandlungsrunde hat<br />

zu keinem Resultat geführt. <strong>Syna</strong> fordert für <strong>die</strong><br />

Baupoliere einen GAV mit Minimallöhnen sowie<br />

zwei Prozent mehr Lohn. Seite 12<br />

Sì dei delegati del <strong>Syna</strong> al nuovo<br />

CCL dell'industria metalmeccanica<br />

pagina 15<br />

Caixa de pensões um pesadelo<br />

para os trabalhadores<br />

pàgina 19


Inhaltsverzeichnis<br />

4 <strong>Syna</strong> <strong>infor</strong>miert <strong>die</strong> <strong>Mitarbeitenden</strong> der <strong>Valora</strong>-<strong>Kioske</strong><br />

5 Sonntagsarbeit: Knappe Niederlage - klares Signal<br />

6 Wirkung der Initiative für faire Kinderzulagen hält an<br />

7 Rückblick auf <strong>die</strong> Lehrstellenkonferenz<br />

8 Neue Broschüre zur Integration von ausländischen Arbeitskräften<br />

9 Abschluss der Verhandlungen in der Maschinenindustrie<br />

10 Harddiscounter Aldi: Arroganz gegenüber dem Personal<br />

11 Coiffeurbranche: Verbesserungen sind dringend nötig<br />

12 Bald vertragsloser Zustand bei den Polieren?<br />

13 Maurer Grundausbildung: Verordnung wird neu gestaltet<br />

14 Suva: Führungsstrukturen überdenken<br />

15 - 19 Fremdsprachige Artikel<br />

20 - 23 Regionenblick<br />

24 Bildungsinstitut ARC: Das neue Kursprogramm<br />

Abschluss der Verhandlungen in der Maschinen-,<br />

Elektro- und Metallindustrie<br />

Die <strong>Syna</strong>-Delegierten haben am 1. Dezember dem neuen<br />

GAV grossmehrheitlich zugestimmt. Neben der Verlängerung<br />

des Mutterschaftsurlaubs, der Erhöhung der Kinderzulage<br />

und der Möglichkeit eines unbezahlten Vaterschaftsurlaubs<br />

wurden auch <strong>die</strong> Mitwirkungsrechte der<br />

Arbeitnehmervertretung ausgebaut.<br />

Seite 9<br />

2<br />

Impressum<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Coiffeurbranche: GAV verlängert,<br />

Mindestlohn bleibt 2006 unverändert<br />

Der allgemeinverbindlich erklärte Gesamtarbeitsvertrag<br />

wird ohne wirksame Zugeständnisse für das Jahr 2006 verlängert.<br />

Die Angestellten in der Coiffeurbranche nehmen <strong>die</strong>se<br />

Botschaft mit Enttäuschung und Unzufriedenheit entgegen.<br />

Redaktion <strong>Syna</strong><br />

<strong>Syna</strong> – <strong>die</strong> Gewerkschaft,<br />

Kathrine Schwab,<br />

Josefstr. 59, Postfach, 8031 Zürich.<br />

Tel. 044 / 279 71 38,<br />

Fax 044 / 279 71 72,<br />

E-Mail: Kathrine.Schwab@syna.ch<br />

Redaktion Travail.Suisse<br />

Therese Schmid, Travail.Suisse,<br />

Postfach 5775, 3001 Bern<br />

Tel. 031 / 370 21 11,<br />

Fax 031 / 370 21 09,<br />

E-Mail: info@travailsuisse.ch<br />

Druck und Versand<br />

Neue Luzerner Zeitung AG<br />

Maihofstrasse 76, 6002 Luzern<br />

Adressänderungen<br />

<strong>Syna</strong> – <strong>die</strong> Gewerkschaft,<br />

Mitgliederverwaltung,<br />

Josefstrasse 59, Postfach,<br />

8031 Zürich<br />

Tel. 044 / 279 71 85<br />

Nächste Ausgabe<br />

Mittwoch, 25. Januar 2006<br />

Seite 11<br />

Redaktionsschluss<br />

Mittwoch, 11. Januar 2006, 12h


Nr. 10, Dezember 05<br />

Editorial<br />

«Wir setzen den Kampf fort!»<br />

Auf Erfolge zurückblicken zu können,<br />

erfüllt einem mit Dankbarkeit<br />

und Befriedigung und gibt zusätzliche<br />

Motivation für <strong>die</strong> Zukunft: 2005<br />

war gesamthaft gesehen in allen Bereichen<br />

für unsere <strong>Syna</strong> ein recht erfolgreiches<br />

Jahr.<br />

<strong>Syna</strong> engagierte sich stark bei drei für unser<br />

Land bedeutungsvollen Volksabstimmungen.<br />

Zwei davon konnten gewonnen<br />

werden: Schengen/Dublin im Juni<br />

und <strong>die</strong> erweiterte Personenfreizügigkeit<br />

im September wurden vom Schweizer<br />

Volk deutlicher als erwartet angenommen.<br />

Die dritte – <strong>die</strong> Ausdehnung<br />

der Sonntagsarbeit – im November war<br />

ein grosser Achtungserfolg für <strong>die</strong> Gewerkschaften:<br />

Rund <strong>die</strong> Hälfte der<br />

Schweizerbevölkerung (es fehlten lediglich<br />

23'000 Stimmen) wehrt sich dagegen,<br />

dass der Sonntag ein allgemeiner<br />

Werktag wird und setzt gegen beabsichtigte<br />

weitere Liberalisierungen der Sonntagsarbeit<br />

ein deutliches Zeichen.<br />

Politisch war aber noch ein anderes Geschäft<br />

für unseren Verband von grosser<br />

Bedeutung: Die Initiative "Für faire Kinderzulagen"<br />

ist v. a. dank dem grossen<br />

Engagement von <strong>Syna</strong> zustande gekommen.<br />

National- und Ständerat sind sich in<br />

<strong>die</strong>ser Frage noch nicht einig. Der Ständerat<br />

zeigte sich weniger familienfreundlich<br />

als der Nationalrat. Erfreulich ist <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass in der zweiten Runde der<br />

Nationalrat beim Gegenvorschlag an einem<br />

Mindestbetrag festhält und auch<br />

weiterhin zum Grundsatz «ein Kind – eine<br />

Zulage» steht. <strong>Syna</strong> wird <strong>die</strong>ses familienpolitisch<br />

bedeutende Anliegen weiterhin<br />

mit grossem Engagement begleiten<br />

und sich nötigenfalls in einer Volksabstimmung<br />

vehement dafür einsetzen.<br />

Gewerkschaftlich wurde im abgelaufenen<br />

Jahr in allen Sektoren einiges erreicht:<br />

•<br />

•<br />

Am 1. Dezember konnte der neue GAV<br />

der Maschinenindustrie unterzeichnet<br />

werden, der doch einige bemerkenswerte<br />

Verbesserungen für <strong>die</strong> Arbeitnehmenden<br />

bringt. Aus gewerkschaftspolitischer<br />

Sicht ist interessant,<br />

dass es erstmals eine gemeinsame Verhandlungsplattform<br />

gab. Inhaltlich<br />

gesehen sind neben den materiellen<br />

Verbesserungen wie der Verlängerung<br />

des Mutterschaftsurlaubs, der Erhöhung<br />

der Kinderzulage und der Möglichkeit<br />

eines unbezahlten Vaterschaftsurlaubs<br />

auch <strong>die</strong> Mitwirkungsrechte<br />

der Arbeitnehmervertretung<br />

ausgebaut worden.<br />

Im Gewerbe hat der neue Vertrag im<br />

Holzbau gewerkschaftspolitische Geschichte<br />

geschrieben. Sowohl inhaltlich,<br />

im Zustandekommen als auch in<br />

der Darstellung des Vertrages wurden<br />

neue Wege beschritten. Der nächste<br />

wichtige Schritt ist <strong>die</strong> Erreichung der<br />

Allgemeinverbindlichkeit <strong>die</strong>ses neuartigen<br />

Vertrags.<br />

•<br />

Bei den Dienstleistungen konnte unsere<br />

<strong>Syna</strong> ihre Vorreiter-Rolle in verschiedenen<br />

Branchen behaupten: Spektakulär<br />

war sicherlich der Auftritt unseres<br />

Verbandes im Zusammenhang mit<br />

dem mit grosser Spannung erwarteten<br />

Auftritt des Discounters Aldi in der<br />

Schweiz. Billig ja, aber nicht auf dem<br />

Buckel der Arbeitnehmenden, war hier<br />

<strong>die</strong> von <strong>Syna</strong> erfolgreich vorgebrachte<br />

Forderung. Die Lohnverhandlungen<br />

mit den übrigen Grossverteilern Migros<br />

und Coop verliefen zufrieden stellend.<br />

3<br />

Was <strong>die</strong> Mitgliederzahlen betrifft, war<br />

2005 höchst erfreulich: Nachdem es 2004<br />

erstmals in der Geschichte unserer <strong>Syna</strong><br />

gelungen war, den Negativtrend in der<br />

Mitgliederentwicklung zu stoppen,<br />

konnten 2005 mehr Arbeitnehmende<br />

überzeugt werden, dass sich eine Mitgliedschaft<br />

bei <strong>Syna</strong> lohnt: wir erreichten<br />

sogar ein Wachstum. Diese Entwicklung<br />

ist für <strong>die</strong> <strong>Syna</strong>-<strong>Mitarbeitenden</strong> einerseits<br />

Genugtuung und Belohnung für einen<br />

grossen Einsatz, andererseits aber auch<br />

Verpflichtung für <strong>die</strong> Zukunft. Wir werden<br />

alles tun, das in uns gesetzte Vertrauen<br />

zu rechtfertigen und wir sind hoch<br />

motiviert, unsere Dienstleistungen noch<br />

zu verbessern. Wir setzen unseren Kampf<br />

für mehr soziale Gerechtigkeit fort – zum<br />

Wohle unserer Mitglieder!<br />

2006 im Zeichen des Kongresses<br />

Gewerkschaftlich der unbestrittene Höhepunkt<br />

2006 wird der am 28. Oktober in<br />

Baden stattfindende <strong>Syna</strong>-Kongress sein.<br />

Das Thema lautet: «Die Rolle der <strong>Syna</strong> in<br />

einer globalisierten Arbeitswelt». Des<br />

weiteren wird es in den einzelnen Branchen<br />

um <strong>die</strong> Umsetzung der ausgehandelten<br />

Gesamtarbeitsverträge gehen.<br />

Auf der politischen Bühne werden wir<br />

uns dafür einsetzen, dass <strong>die</strong> 11. AHV-Revision<br />

nicht zu einer Abbau-Vorlage verkommt.<br />

Ebenso werden wir uns in den<br />

Tripartiten Kommissionen dafür stark<br />

machen, dass <strong>die</strong> vom Bundesrat im Vorfeld<br />

der Abstimmung zur erweiterten<br />

Personenfreizügigkeit verstärkten flankierenden<br />

Massnahmen auch tatsächlich<br />

umgesetzt werden. Bei der Frage der Kinderzulagen<br />

wird sich unsere <strong>Syna</strong> wie bis<br />

anhin als <strong>die</strong> familienfreundliche Gewerkschaft<br />

profilieren.<br />

Es verbleibt mir, Ihnen, sehr geehrte Leserin,<br />

sehr geehrter Leser, für Ihre bisherige<br />

Treue herzlich zu danken. Wir zählen<br />

auch 2006 auf Sie! Im Namen aller <strong>Syna</strong>-<br />

<strong>Mitarbeitenden</strong> wünsche ich Ihnen und<br />

Ihren Angehörigen für das neue Jahr alles<br />

erdenklich Gute.<br />

Max Haas<br />

Präsident


<strong>Syna</strong> Informationsaktion bei den <strong>Mitarbeitenden</strong> der <strong>Valora</strong>-<strong>Kioske</strong><br />

4<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

«Endlich einmal jemand, der sich<br />

um uns kümmert!»<br />

Ein <strong>Valora</strong>-Mitarbeiter nimmt den <strong>Syna</strong>-Flyer entgegen. Bild: Kathrine Schwab<br />

<strong>Syna</strong> führte einen Informationstag<br />

für das Personal der <strong>Valora</strong>-<strong>Kioske</strong><br />

durch. In den Regionen Basel, Bern,<br />

Solothurn, Zürich und in der Zentralschweiz<br />

besuchten <strong>Syna</strong>-Mitarbeitende<br />

rund 400 <strong>Kioske</strong>, verteilten<br />

Flugblätter und boten dem <strong>Valora</strong>-Personal<br />

Unterstützung an.<br />

Die Veränderungen in der Detailhandelslandschaft<br />

gehen auch an der Kioskbetreiberin<br />

<strong>Valora</strong> nicht spurlos vorbei. In<br />

der Regel schliesst <strong>die</strong> <strong>Valora</strong> AG pro Jahr<br />

30 bis 50 (kleinere) <strong>Kioske</strong> und eröffnet<br />

30 bis 40 tendenziell grössere. <strong>Valora</strong> verkauft<br />

an hochfrequentierten Lagen eher<br />

kleinere, wenig preisintensive Artikel,<br />

welche <strong>die</strong> Konsumentin oder der Konsument<br />

spontan und impulsiv kauft. Die<br />

<strong>Valora</strong> reagiert auf <strong>die</strong> sich verändernden<br />

Bedürfnisse der Kundschaft und passt ihre<br />

<strong>Kioske</strong> an, indem sie <strong>die</strong>se weitläufiger<br />

und übersichtlicher umbaut.<br />

Das Personal hat das Nachsehen<br />

Leider sind <strong>die</strong>se Veränderungen zwar<br />

zum Nutzen der KonsumentInnen,<br />

einmal mehr aber zum Nachsehen des<br />

Personals. Dieses Jahr musste <strong>Valora</strong><br />

rund 100 Kiosk-Verkaufsstellen<br />

schliessen. Nächstes Jahr folgen im<br />

schlimmsten Fall weitere hundert. <strong>Syna</strong><br />

hat deshalb in den vergangenen<br />

Monaten den Kontakt mit der <strong>Valora</strong>-<br />

Führung verstärkt. Die Ankündigung,<br />

noch <strong>die</strong>ses Jahr 100 <strong>Kioske</strong> zu schliessen,<br />

hatte <strong>die</strong> <strong>Valora</strong>-<strong>Mitarbeitenden</strong><br />

und einige <strong>Syna</strong>-Mitglieder verunsichert,<br />

welche Rat bei der Gewerkschaft<br />

<strong>Syna</strong> gesucht haben.<br />

Auch <strong>die</strong> Nachricht, dass nächstes Jahr<br />

<strong>die</strong> Verkaufsstrukturen nochmals<br />

«überprüft» werden sollen, hat zu Unsicherheit<br />

geführt. Die durch <strong>die</strong> Umstrukturierungen<br />

und Schliessungen<br />

betroffenen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter durchlaufen eine schwierige<br />

Zeit. Viele von ihnen konnten und<br />

können zum Glück in anderen Verkaufsstellen<br />

untergebracht werden<br />

und ihren Job in der Unternehmung<br />

behalten. Trotzdem verlieren zahlreiche<br />

Personen ihre Arbeit und müssen<br />

sich auf dem Arbeitsmarkt neu orientieren.<br />

Leider ziehen <strong>die</strong> Umstrukturierungen<br />

an der Kiosk-Front auch einen<br />

Abbau in der Logistikabteilung im<br />

Stammhaus Muttenz nach sich. Nicht<br />

gerade rosige Aussichten für <strong>die</strong> Betroffenen.<br />

Sich gemeinsam stark machen<br />

<strong>Syna</strong> führte am 21. November in den<br />

Regionen Basel, Bern, Solothurn, Zürich<br />

und in der Zentralschweiz einen<br />

Informationstag für das Personal der<br />

<strong>Valora</strong>-<strong>Kioske</strong> durch, verteilte Flugblätter<br />

und orientierte das Personal<br />

von rund 400 <strong>Kioske</strong>n vor Ort und bot<br />

ihre Unterstützung an. Freundlich und<br />

offen wurden <strong>die</strong> Vertreterinnen und<br />

Vertreter der <strong>Syna</strong> an den <strong>Kioske</strong>n<br />

empfangen. Durch <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>npräsenz<br />

von <strong>Syna</strong> wurde <strong>Syna</strong> an den <strong>Kioske</strong>n<br />

oft schon erwartet. «Endlich einmal jemand,<br />

der nicht immer nur über uns,<br />

sondern mit uns über <strong>die</strong> schwierige<br />

Situation spricht und sich um uns kümmert»,<br />

freute sich eine Verkäuferin<br />

aus der Zentralschweiz und bestätigte,<br />

dass <strong>die</strong> über <strong>die</strong> ganze Deutschschweiz<br />

verteilten Verkaufsmitarbeitenden<br />

so endlich <strong>die</strong> Chance bekämen,<br />

sich gemeinsam für ihre Anliegen<br />

stark zu machen. Die <strong>Syna</strong>-Aktion<br />

kam dementsprechend gut an und für<br />

<strong>Syna</strong> ist <strong>die</strong> Resonanz äusserst positiv<br />

zu werten.<br />

Konkret bietet <strong>Syna</strong> den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern mit ProKiosk<br />

eine Plattform. Sie sollen künftig über<br />

den direkten Kontakt und einen<br />

Newsletter aktuelle Informationen erhalten<br />

und können sich mit anderen<br />

Kiosk-<strong>Mitarbeitenden</strong> auf neutraler<br />

Basis ausserhalb der Arbeit austauschen<br />

und gemeinsame Anliegen formulieren.<br />

<strong>Syna</strong> bietet dahingehend<br />

Beratung und Unterstützung.<br />

Eva Kaes<br />

Leiterin Sektor Dienstleistung


Nr. 10, Dezember 05<br />

Der Sonntag bleibt ein arbeitsfreier Tag<br />

Knappe Niederlage - klares Signal<br />

Am Schluss fehlten nur 23'000 Stimmen,<br />

damit <strong>die</strong> Ausweitung der Sonntagsarbeit<br />

auf Bahnhöfen gescheitert<br />

wäre. Das Ergebnis zeigt jedoch, dass<br />

<strong>die</strong> StimmbürgerInnen keine zusätzlichen<br />

Liberalisierungsschritte bei der<br />

Sonntagsarbeit wollen. Diesem Signal<br />

ist nun auch der Nationalrat gefolgt<br />

und hat <strong>die</strong> Motion für eine Ausdehnung<br />

der Sonntagsarbeit auf den gesamten<br />

Dienstleistungssektor und Detailhandel<br />

abgelehnt.<br />

Spannender hätte der Abstimmungssonntag<br />

nicht verlaufen können.<br />

Nachdem sämtliche Prognosen von einer<br />

klaren Annahme der Arbeitsgesetzänderung<br />

ausgegangen waren,<br />

wurde es am Schluss sehr knapp. Der<br />

zuletzt ausgezählte Kanton Zürich<br />

brachte das Ergebnis leider noch zum<br />

Kippen. Die äusserst knappe Annahme<br />

der Gesetzesänderung (50,6%) zeigt<br />

auf, dass nach wie vor eine Mehrheit<br />

der SchweizerInnen für einen arbeitsfreien<br />

Sonntag ist - wenn auch neben<br />

den schon bestehenden Ausnahmen in<br />

der Industrie, dem öffentlichen Verkehr,<br />

Tourismusgebieten oder den Spitälern<br />

und dem Gastgewerbe neu<br />

auch sämtliche Läden in grossen Bahnhöfen<br />

am Sonntag offen haben können.<br />

Keine generelle Sonntagsarbeit<br />

Für <strong>Syna</strong> gab es nach dem Abstimmungssonntag<br />

keine Verschnaufpause.<br />

Schon am darauf folgenden Mittwoch<br />

standen am Morgen früh bei eisiger<br />

Kälte rund 25 AktivistInnen der<br />

<strong>Syna</strong> vor dem Bundeshaus. Mit Fahnen,<br />

Transparenten und Flyern erinnerten<br />

sie <strong>die</strong> PolitikerInnen an <strong>die</strong><br />

Aussage der Befürworter im Abstimmungskampf,<br />

es gehe nicht um <strong>die</strong> generelle<br />

Einführung der Sonntagsarbeit.<br />

Aber genau <strong>die</strong>s forderte eine<br />

Motion des Ständerates. Während 56<br />

Sie trotzten am frühen Morgen des 30. Novembers der eisigen Kälte, um <strong>die</strong> ParlamentarierInnen<br />

an den Abstimmungssonntag zu erinnern. Bild: Eric Favre<br />

5<br />

NationalrätInnen und auch Bundesrat<br />

Deiss <strong>die</strong> Lektion des Abstimmungssonntags<br />

nicht gelernt haben, lehnten<br />

106 ParlamentarierInnen <strong>die</strong> Motion<br />

ab und zogen somit einen (vorläufigen)<br />

Schlussstrich unter <strong>die</strong> Liberalisierung<br />

der Sonntagsarbeit. Der Sonntag<br />

bleibt für <strong>die</strong> meisten in <strong>die</strong>sem Land<br />

ein freier Tag. Er schenkt Zeit zum Ausschlafen,<br />

um durchs raschelnde Laub<br />

oder den knirschenden Schnee zu spazieren,<br />

<strong>die</strong> Kirche zu besuchen, mit der<br />

Familie oder Freunden zusammen zu<br />

sein. - Der Sonntag als Ruhepol und<br />

Kraftquell einer so hektischen Gesellschaft.<br />

<strong>Syna</strong> bleibt wachsam<br />

<strong>Syna</strong> wird ein kritisches Auge auf <strong>die</strong><br />

Umsetzung der neuen Gesetzesbestimmung<br />

werfen. Werden neu auch<br />

Banken und Versicherungen am Sonntag<br />

auf den Bahnhöfen öffnen? Wie<br />

sehen <strong>die</strong> Arbeitsbedingungen der<br />

Sonntags-ArbeiterInnen aus?<br />

Welche Bahnhöfe werden durch<br />

<strong>die</strong> Kantone als regional bedeutsam<br />

eingestuft, um dort <strong>die</strong><br />

Sonntagsarbeit zu ermöglichen?<br />

Eins hat uns <strong>die</strong> Abstimmung<br />

auch gelehrt. Wir werden in Zukunft<br />

noch stärker auf <strong>die</strong> Einhaltung<br />

der arbeitsgesetzlichen<br />

Bestimmungen pochen müssen,<br />

ansonsten sich <strong>die</strong> KonsumentInnen<br />

an Einkaufsmöglichkeiten<br />

gewöhnen, <strong>die</strong> so nicht zugelassen<br />

sind. Hier gilt es besonders<br />

<strong>die</strong> unkontrollierte Ausweitung<br />

der Tankstellenshops im Auge zu<br />

behalten. Entgegen der gesetzlichen<br />

Vorgabe haben immer<br />

mehr Tankstellenläden offen,<br />

obwohl sie gar nicht «an Hauptverkehrswegen<br />

mit starkem Reiseverkehr»<br />

liegen. Der Kampf<br />

um Marktanteile im Detailhandel<br />

darf nicht zu Lasten eines<br />

freien Sonntags gehen!<br />

Arno Kerst<br />

Kampagnenleiter


Wirkung der Initiative «Für faire Kinderzulagen!» hält an<br />

6<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Nationalrat beharrt auf Gegenvorschlag<br />

- Initiative bleibt aktuell<br />

Mit dem Festhalten am Grundsatz<br />

„Ein Kind – eine Zulage“ und den<br />

gesamtschweizerischen Mindestbeträgen<br />

für <strong>die</strong> Kinder- und Ausbildungszulagen<br />

hat der Nationalrat<br />

in der Dezembersession darauf<br />

beharrt, der Travail.Suisse-Initiative<br />

„Für faire Kinderzulagen!“ einen<br />

ernstzunehmenden Gegenvorschlag<br />

entgegenzusetzen.<br />

Im politischen Ringen um <strong>die</strong> Kinderzulagen<br />

hat der Nationalrat einen<br />

weiteren Schritt in <strong>die</strong> richtige Richtung<br />

gemacht. Nachdem <strong>die</strong> Vorlage<br />

vom Ständerat in der Herbstsession<br />

auf eine rein formale Harmonisierung<br />

fast ohne materielle Verbesserung reduziert<br />

wurde, hat ihr der Nationalrat<br />

nun wieder Substanz verliehen.<br />

Substanz des Gegenvorschlags<br />

Es sind insbesondere zwei Punkte, in<br />

welchen <strong>die</strong> Vorlage Anliegen der Initiative<br />

„Für faire Kinderzulagen!“ aufnimmt<br />

und deren Ausgestaltung entscheidend<br />

dafür ist, ob <strong>die</strong> Vorlage als<br />

Gegenvorschlag betrachtet werden<br />

kann oder nicht:<br />

•<br />

•<br />

Die Verankerung des Grundsatzes<br />

«Ein Kind – eine Zulage», <strong>die</strong> dafür<br />

sorgt, dass zukünftig jedes Kind in<br />

der Schweiz eine Zulage erhält. Die<br />

heutigen Lücken für Kinder von<br />

selbständig erwerbenden, Teilzeit<br />

arbeitenden oder nichterwerbstätigen<br />

Eltern werden damit geschlossen.<br />

Die Festlegung einer gesamtschweizerischen<br />

Mindesthöhe von 200<br />

Franken Kinderzulage und 250<br />

Franken Ausbildungszulage. Damit<br />

werden <strong>die</strong> Kinderzulagen in einem<br />

Grossteil der Kantone mindestens<br />

leicht angehoben.<br />

In beiden Punkten hat der Nationalrat<br />

an seiner Linie vom März festgehalten<br />

und sie, im Gegensatz<br />

zum Ständerat, in <strong>die</strong><br />

Vorlage aufgenommen.<br />

Im Nationalrat hat dem<br />

Gegenvorschlag eine<br />

Koalition für <strong>die</strong> Familien,<br />

bestehend aus CVP,<br />

EVP, SP und Grünen zum<br />

Durchbruch verholfen.<br />

Die VertreterInnen <strong>die</strong>ser<br />

Parteien haben mit<br />

ihrem geschlossenen<br />

Auftreten <strong>die</strong> nötigen<br />

Mehrheiten im Nationalrat<br />

erreicht. Sie haben<br />

damit gezeigt, dass<br />

sie dem Referendumsdruck<br />

standhalten können,<br />

der seit längerer<br />

Zeit vom Schweizerischen<br />

Gewerbeverband<br />

aufgebaut wird.<br />

Diese Koalition – reduziert<br />

auf CVP und SP –<br />

verfügt auch im Ständerat<br />

über eine Mehrheit.<br />

Sie kann damit den Gegenvorschlag<br />

in der<br />

kommenden Märzsession<br />

auch im Stöckli<br />

durchbringen.<br />

90 Prozent der Familien wollen<br />

höhere Zulagen<br />

Auch wenn der Gegenvorschlag einige<br />

Anliegen der Initiative «Für faire Kinderzulagen!»<br />

aufnimmt, so löst er<br />

doch das Hauptproblem nicht: Die Kinderzulagen<br />

sind heute ganz klar zu<br />

tief. Die vorgesehene Mindesthöhe<br />

von 200 bzw. 250 Franken bringt zwar<br />

eine Verbesserung gegenüber dem<br />

heutigen Durchschnitt, entspricht<br />

aber in keiner Weise der Bedeutung<br />

der Kinder für <strong>die</strong> Gesellschaft oder<br />

den von einem Kind für <strong>die</strong> Familie<br />

verursachten Kosten.<br />

Bild: Gregor Gander<br />

Diese Problematik ist den Familien<br />

durchaus bewusst. So zeigt eine neue,<br />

repräsentative Stu<strong>die</strong> des Forschungsinstituts<br />

gfs.bern, dass fast 90 Prozent<br />

der befragten Familien in der Schweiz<br />

höhere Kinderzulagen befürworten.<br />

Diese sind nur mit der Initiative «Für<br />

faire Kinderzulagen!» zu erreichen.<br />

Martin Flügel<br />

Leiter Sozialpolitik<br />

Travail.Suisse


Nr. 10, Dezember 05<br />

Rückblick auf <strong>die</strong> Lehrstellenkonferenz<br />

Guter Wille und Engagement,<br />

ungenügendes Ergebnis<br />

Am 10. November haben sich 21<br />

VertreterInnen von Bund, Kantonen,<br />

Organisationen der Arbeitswelt<br />

und der Betriebe in Luzern<br />

zur ersten nationalen Lehrstellenkonferenz<br />

getroffen. Unter der<br />

Leitung von Bundesrat Deiss wurden<br />

verschiedenste Massnahmen<br />

zur Verbesserung der Lehrstellensituation<br />

diskutiert. Aus Sicht von<br />

Travail.Suisse werden zwar <strong>die</strong><br />

vorgesehenen Massnahmen positive<br />

Effekte entwickeln, aber keine<br />

grundsätzliche Verbesserung<br />

bringen.<br />

Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt<br />

ist angespannt. Der Lehrstellenbarometer<br />

vom August 2005 zeigt auf,<br />

dass sich <strong>die</strong> Situation gegenüber der<br />

gleichen Periode des Vorjahres noch<br />

einmal verschärft hat. Zudem ist zu erwarten,<br />

dass in den Sommern 2006,<br />

2007 und 2008 noch einmal mehr Jugendliche<br />

eine Lehrstelle suchen werden.<br />

Der Zeitpunkt für eine nationale<br />

Lehrstellenkonferenz war also optimal<br />

gewählt.<br />

Guter Wille und Bereitschaft<br />

zum Engagement<br />

An <strong>die</strong>ser Konferenz war viel guter<br />

Wille und Bereitschaft zum Engagement<br />

spürbar. Verschiedene vorgeschlagene<br />

Massnahmen fanden breite<br />

Zustimmung. So sollen <strong>die</strong> bisherigen<br />

erfolgreichen Massnahmen verstärkt,<br />

eine Lehrstellenkampagne unter dem<br />

Namen „Chance 2006“ gestartet, der<br />

Subventionsanteil des Bundes für Projekte<br />

zur Lehrstellenförderung von<br />

maximal 60 Prozent auf 100 Prozent<br />

erhöht und <strong>die</strong> Begleitung und Beratung<br />

von Lehrbetrieben und Jugendlichen<br />

vor und während der Lehrzeit<br />

verbessert werden.<br />

Die vorgeschlagenen Massnahmen<br />

werden Wirkung haben. Travail.Suisse<br />

befürchtet indes, dass <strong>die</strong> erzielten Ergebnisse<br />

nicht genügen werden. Bisherige<br />

Erfahrungen mit ähnlichen Projekten<br />

haben gezeigt, dass man etwa<br />

mit 1’500 bis 2’000 zusätzlichen Lehrstellen<br />

rechnen kann. Angesichts der<br />

heutigen Situation ist das aber nicht<br />

genug.<br />

Nachbesserung ist nötig<br />

Es braucht für <strong>die</strong> Jahre 2006, 2007<br />

und 2008 je rund 5000 zusätzliche<br />

Lehrstellen. Das wird mit den vorgeschlagenen<br />

Massnahmen nicht erreicht.<br />

Travail.Suisse hat deshalb vorgeschlagen,<br />

dass ein Betrieb, der seit<br />

mindestens drei Jahren in der Lehrlingsausbildung<br />

tätig ist und im Verhältnis<br />

zu den vorangegangenen Jahren<br />

mehr Lehrlinge ausbildet, für jede<br />

neue Lehrstelle mindestens 10'000<br />

Franken pro Ausbildungsjahr<br />

erhalten<br />

soll. Diese Regelung<br />

soll für <strong>die</strong> Lehrbeginnsjahre<br />

2006,<br />

2007 und 2008 gelten<br />

und für <strong>die</strong> dreijährigen<br />

Lehren bis<br />

Sommer 2011 und<br />

für <strong>die</strong> vierjährigen<br />

Lehren bis Sommer<br />

2012 dauern.<br />

Leider ist <strong>die</strong> Lehrstellenkonferenz<br />

der<br />

Grundfrage, <strong>die</strong> hinter<br />

<strong>die</strong>sem Vorschlag<br />

liegt, ausgewichen.<br />

Niemand hat ernsthaft<br />

gefragt, wie in<br />

den nächsten drei<br />

Jahren insgesamt<br />

15’000 neue Lehrstellen<br />

geschaffen<br />

werden können. Niemand<br />

hat sich ernsthaft<br />

auf den Vorschlag<br />

von Tra-<br />

7<br />

vail.Suisse eingelassen oder ein<br />

Gegenprojekt eingebracht, das ein Potenzial<br />

enthält, das in kurzer Zeit ähnlich<br />

viele Lehrstellen schafft. Die Politik<br />

hat daher ihre Aufgabe noch nicht<br />

abgeschlossen, sondern muss noch<br />

einmal über <strong>die</strong> Bücher. Ansonsten<br />

kann in den nächsten drei Jahren nicht<br />

damit gerechnet werden, dass eine<br />

grundlegende Verbesserung der Lehrstellensituation<br />

eintritt.<br />

Bruno Weber-Gobet<br />

Leiter Bildungspolitik<br />

Travail.Suisse


Neue Broschüre<br />

40 praktische Tipps für <strong>die</strong> Integration<br />

der ausländischen <strong>Mitarbeitenden</strong><br />

in den Betrieben.<br />

Die neue Broschüre von Travail.Suisse<br />

«Bessere Integration von ausländischen<br />

ArbeitnehmerInnen am Arbeitsplatz»<br />

bietet Personalverantwortlichen, Kaderangehörigen<br />

und Personalvertreterinnen<br />

und -vertretern praktische Ratschläge<br />

zur Verbesserung der Integration<br />

am Arbeitsplatz.<br />

Im Februar 2004 veröffentlichte Travail.Suisse<br />

eine gemeinsam mit dem<br />

Schweizerischen Forum für Migrationsund<br />

Bevölkerungsstu<strong>die</strong>n (SFM) durchgeführte<br />

Untersuchung, <strong>die</strong> sich mit der<br />

Integration der Migrantinnen und Migranten<br />

am Arbeitsplatz befasst. Eine<br />

neue Broschüre fasst <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>die</strong>ser<br />

Stu<strong>die</strong> in anschaulicher Form und in<br />

leicht umsetzbaren Ratschlägen zusammen.<br />

Diese Ratschläge sind entlang der vier<br />

Hauptachsen gegliedert, <strong>die</strong> sich für eine<br />

gelungene Integration am Arbeitsplatz<br />

als entscheidend herausgestellt<br />

haben: Kommunikation, Bildung und<br />

Anerkennung der Kompetenzen des<br />

Personals, Nichtdiskriminierung und Arbeitsorganisation<br />

sowie Konfliktbewältigung.<br />

Beispiel Kommunikation<br />

Im Bereich der Kommunikation wird <strong>die</strong><br />

Durchführung von Sprachkursen empfohlen,<br />

<strong>die</strong> konkreten Bedürfnissen wie<br />

dem Erwerb des Fachvokabulars am Arbeitsplatz<br />

oder dem Bewusstmachen<br />

von möglichen Konfliktauslösern <strong>die</strong>nen,<br />

<strong>die</strong> mit der Sprache zusammenhängen<br />

(wann soll man duzen oder siezen<br />

u.ä.).<br />

Denis Torche<br />

Leiter Ausländerpolitik<br />

Travail.Suisse<br />

Die Broschüre „Bessere Integration von<br />

ausländischen Arbeitnehmer/innen am<br />

Arbeitsplatz“ kann bezogen werden<br />

bei Travail.Suisse, Postfach 5775, 3001<br />

Bern, info@travailsuisse.ch, Tel. 031 370<br />

21 11. Preis pro Exemplar: Fr. 12.00 plus<br />

Versandspesen.<br />

Freizeitunfälle<br />

gehen auch Dir<br />

an <strong>die</strong> Substanz.<br />

8<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Freizeitunfälle werden zahlreicher. Und verursachen immer mehr Kosten.<br />

Steigende Versicherungsprämien zahlen <strong>die</strong> Arbeitnehmenden mit. Durch<br />

höhere Abzüge und durch Lohneinbussen bei Unfall. Da leidest nicht nur Du,<br />

sondern auch Dein Konto. Tun wir etwas dagegen. Indem wir auch in der<br />

Freizeit Unfälle vermeiden.


Nr. 10, Dezember 05<br />

Abschluss der Verhandlungen für den GAV in der Maschinenindustrie<br />

<strong>Syna</strong>-Delegierte akzeptieren<br />

das Gesamtpaket<br />

Die <strong>Syna</strong>-Delegierten der Maschinen-,<br />

Elektro- und Metallindustrie<br />

sagten am 1. Dezember mehrheitlich<br />

Ja zum neuen Gesamtarbeitsvertrag.<br />

Neben den materiellen<br />

Verbesserungen wie der Verlängerung<br />

des Mutterschaftsurlaubs, der<br />

Erhöhung der Kinderzulage und der<br />

Möglichkeit eines unbezahlten Vaterschaftsurlaubs<br />

wurden auch <strong>die</strong><br />

Mitwirkungsrechte der Arbeitnehmervertretung<br />

ausgebaut.<br />

Schwerpunkte des neuen Gesamtarbeitsvertrags<br />

sind <strong>die</strong> Weiterbildung,<br />

<strong>die</strong> Förderung des Wiedereinstiegs von<br />

Frauen und <strong>die</strong> Integration von ausländischen<br />

Arbeitnehmenden. Erwar-<br />

Charles Steck erläutert an der Industriekonferenz<br />

<strong>die</strong> Neuerunge im GAV. Bild: Kathrine Schwab<br />

tungsgemäss gab <strong>die</strong> Flexibilisierung<br />

der Arbeitszeit (mit dem Ziel, Arbeitsplätze<br />

in der Schweiz zu erhalten oder<br />

zu schaffen) bei den Delegierten am<br />

meisten zu diskutieren.<br />

Die Delegierten der <strong>Syna</strong>-Industriekonferenz<br />

vom 1. Dezember 2005 sind nach<br />

Würdigung des Gesamtpaketes dem<br />

Antrag der Verhandlungsdelegation<br />

auf Annahme des neuen Gesamtarbeitsvertrages<br />

(GAV) gefolgt. Im GAV,<br />

der wiederum für fünf Jahre abgeschlossen<br />

wurde, sind wesentliche Postulate<br />

der <strong>Syna</strong> aufgenommen worden;<br />

er wird, auf dem heute schon bestehenden<br />

hohen Vertragsniveau, zusätzliche<br />

Verbesserungen bringen.<br />

Gezielter Ausbau des<br />

Gesamtarbeitsvertrages<br />

Der neue Gesamtarbeitsvertrag<br />

bringt unter Anderem eine<br />

Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs<br />

auf 16 Wochen<br />

bei 100 Prozent Lohn, <strong>die</strong> Erhöhung<br />

der Kinderzulagen<br />

auf Fr. 200.-, <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

des unbezahlten Vaterschaftsurlaubs<br />

sowie eine starke Betonung<br />

der Weiterbildung der<br />

Arbeitnehmenden und den<br />

Ausbau der Mitwirkungsrechte<br />

der Arbeitnehmervertretungen.<br />

Stu<strong>die</strong>n zur flexiblen Pensionierung/Altersteilzeit<br />

In einer Protokollerklärung<br />

ausserhalb des GAVs verpflichten<br />

sich <strong>die</strong> Arbeitgeber und<br />

Arbeitnehmerverbände zur<br />

Einsetzung einer paritätischen<br />

Arbeitsgruppe, <strong>die</strong> eine Stu<strong>die</strong><br />

zur flexiblen Pensionierung/Altersteilzeit<br />

erstellen soll. Diese<br />

Arbeitsgruppe hat innert zwei<br />

Jahren zuhanden der Vertragsparteien<br />

Bericht zu erstatten.<br />

9<br />

Regulierte Abweichungen<br />

bei der Arbeitszeit möglich<br />

Mit dem Vorpreschen des Arbeitgeberpräsidenten<br />

Johann Schneider-Ammann<br />

für eine Öffnungsklausel bei der Arbeitszeit<br />

wurde schon vor Verhandlungsbeginn<br />

ein Zeichen in Richtung zusätzlicher<br />

Flexibilisierung der Arbeitszeit gesetzt.<br />

Eine Knacknuss, wie sich in den Verhandlungen<br />

herausstellte. Die vorliegende Lösung<br />

mit dem Ziel, Arbeitsplätze in der<br />

Schweiz zu erhalten oder zu schaffen, ist<br />

ein Kompromiss, der erwartungsgemäss<br />

bei den Delegierten nicht nur auf Begeisterung<br />

gestossen ist. Die <strong>Syna</strong> erwartet<br />

nun von den Arbeitgebern, dass sie <strong>die</strong>sen<br />

Artikel nur im Ausnahmefall im Sinne<br />

der Zielsetzung anwenden. Dann sind<br />

auch wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter<br />

bereit, für <strong>die</strong> Erhaltung<br />

des Denk- und Werkplatzes Schweiz<br />

neue Wege, wie <strong>die</strong>s der Artikel vorsieht,<br />

zu gehen.<br />

Gemeinsame Verhandlungsplattform<br />

hat sich bewährt<br />

Die <strong>Syna</strong>-Delegierten sind überzeugt,<br />

dass sich <strong>die</strong> Verhandlungsplattform<br />

mit abgestimmten Forderungen und<br />

gemeinsamen Arbeitsgruppen bewährt<br />

hat. Die <strong>Syna</strong> ist stolz, zum Entstehen<br />

<strong>die</strong>ser Plattform und deren Leitung einen<br />

wichtigen Beitrag geleistet zu haben.<br />

Es ist zu hoffen, dass <strong>die</strong> gute Zusammenarbeit<br />

unter den Gewerkschaften<br />

und Angestelltenverbände im Interesse<br />

der Arbeitnehmenden weitergeführt<br />

und ausgebaut wird.<br />

JA zum Gesamtpaket<br />

Nach Würdigung des Gesamtpaketes<br />

sagen <strong>die</strong> <strong>Syna</strong>-Delegierten, wenn auch<br />

nicht mit voller Begeisterung, Ja zum<br />

vorliegenden Resultat. Ein Delegierter<br />

hat es auf den Punkt gebracht: «Besser<br />

den Spatz in der Hand, als <strong>die</strong> Taube auf<br />

dem Dach».<br />

Charles Steck<br />

Branchenleiter


Harddiscounter Aldi<br />

10<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Arroganz gegenüber dem Personal<br />

<strong>Syna</strong> hat der Aldi Suisse-Führung<br />

Forderungen bezüglich Anstellungsbedingungen<br />

und Umgang<br />

mit den Arbeitnehmenden gestellt.<br />

Zwar signalisierte Aldi Suisse,<br />

<strong>die</strong> Punkte prüfen zu wollen,<br />

doch was herausgekommen ist, ist<br />

schlicht schwach, mitarbeiterfeindlich<br />

und anmassend. Aldi<br />

schiebt den schwarzen Peter elegant<br />

den <strong>Mitarbeitenden</strong> zu und<br />

versteckt sich hinter deren «Eigenverantwortung».<br />

Die Forderung von <strong>Syna</strong>, dass nur Personal<br />

mit persönlichem Kundenkontakt<br />

auf bestimmte Regeln im Auftreten<br />

und Aussehen zu achten hat,<br />

schmettert Aldi ab. Dass Piercings und<br />

Tattoos nicht in jede Firmenphilosophie<br />

passen, ist allenfalls noch zu verstehen,<br />

aber wo das Problem liegt,<br />

wenn Personal ohne persönlichen<br />

Kundenkontakt solche trägt, ist für<br />

<strong>Syna</strong> nicht einsichtig. Aldi besteht darauf,<br />

dass alle «MitarbeiterInnen Verkauf»<br />

Kundenkontakt hätten… Will<br />

Aldi <strong>Syna</strong> vielleicht nicht verstehen?<br />

Ein Nebenerwerb soll einer schriftlichen<br />

Bewilligung des Arbeitgebers<br />

unterliegen. Man bedenke, dass <strong>die</strong><br />

Angestellten im Verkauf nur zu 50 Prozent<br />

eingestellt wurden. Die Forderung<br />

von <strong>Syna</strong>, <strong>die</strong>se Regelung auf<br />

Vollzeitmitarbeitende zu beschränken,<br />

ignoriert Aldi schlicht. Im Gespräch<br />

behauptete <strong>die</strong> Aldi-Vertretung<br />

sogar, allen gestellten Gesuchen<br />

um eine Bewilligung eines Nebenerwerbes<br />

würde stattgegeben. Seltsam<br />

nur, dass denjenigen <strong>Mitarbeitenden</strong>,<br />

welche mit <strong>Syna</strong> im Kontakt stehen, in<br />

<strong>die</strong>ser Hinsicht viele Steine in den Weg<br />

gelegt werden.<br />

Verkappte Verträge auf Abruf<br />

Aldi legt dabei einen Egoismus an den<br />

Tag, der erschüttert. Die Teilzeitanstellungen<br />

bei Aldi sind wohl eher verkappte<br />

Verträge auf Abruf. Eine familienfreundliche,<br />

sozialverträgliche<br />

Planung, wie sie <strong>Syna</strong> fordert, ist für<br />

Aldi kein Thema. Die bestehende Pla-<br />

Aldi Suisse-Filiale in Amriswil (Thurgau). Bild: Josef Schälli<br />

nung soll beibehalten und «gegebenenfalls<br />

im Gespräch mit <strong>Mitarbeitenden</strong><br />

weiterentwickelt werden». Was ja<br />

wohl heisst, dass sich das Personal zu<br />

organisieren hat. Wer Familie und ein<br />

Privatleben hat, ist also noch selber<br />

Schuld.<br />

Die Einsatzplanung von jeweils Donnerstag<br />

oder Freitag auf <strong>die</strong> darauffolgende<br />

Woche ist für Arbeitnehmende<br />

mit anderen Verpflichtungen – seien<br />

sie geschäftlicher oder privater Natur<br />

– sehr kurzfristig angesetzt. Einen<br />

Platz für das Kind in der Kinderkrippe,<br />

Zeit für den Besuch beim Zahnarzt<br />

oder eine Freizeit-Aktivität lassen sich<br />

da kaum mit der Arbeit vereinbaren<br />

und planen. Aldi setzt «grundsätzlich<br />

Flexibilität voraus», räumt ein, dass<br />

«persönliche Termine (sofern rechtzeitig<br />

kommuniziert) wenn betrieblich<br />

möglich, berücksichtigt» werden. Aufgrund<br />

«betrieblicher Übung» sieht Aldi<br />

keine Veranlassung, daran etwas zu<br />

ändern und der Forderung von <strong>Syna</strong>,<br />

<strong>die</strong> Planungsfrist zu verlängern, nachzukommen.<br />

Keine Transparenz bei der<br />

Arbeitszeitkontrolle<br />

Die Krone setzt dem Ganzen <strong>die</strong> Handhabung<br />

des Arbeitsgesetzes, der Arbeitszeitkontrolle<br />

und der Personaldaten<br />

auf. Zwar erfasst der Arbeitgeber<br />

<strong>die</strong> geleistete Arbeitszeit des einzelnen<br />

<strong>Mitarbeitenden</strong>, doch bekommt <strong>die</strong>ser<br />

<strong>die</strong> «Arbeitszeitkontrolle» nicht zu Gesicht.<br />

<strong>Syna</strong> besteht darauf, dass der Arbeitnehmende<br />

mindestens einmal pro<br />

Monat <strong>die</strong> erfassten Daten unterzeichnet<br />

und gemäss Datenschutzgesetz jederzeit<br />

Einsicht in sein Dossier erhält,<br />

wo <strong>die</strong> erfassten Arbeits- und Ruhezeiten,<br />

<strong>die</strong> Überstunden und das Ferienguthaben<br />

dokumentiert sein müssen.<br />

Auch in <strong>die</strong>sem Punkt versteckt sich Aldi<br />

hinter der Holschuld des Arbeitnehmenden,<br />

welcher jederzeit Auskunftsund<br />

Einblicksrecht in seine Personalakte<br />

habe. Unsere Mitglieder bestätigen<br />

jedoch, dass keine Transparenz<br />

herrscht, was der Vorgesetzte als Arbeitszeit<br />

dokumentiert, geschweige<br />

denn, dass <strong>die</strong> gesetzlich geregelten<br />

Pausen eingehalten werden!<br />

<strong>Syna</strong> tätigt zurzeit juristische Abklärungen<br />

und erwägt ein rechtliches Vorgehen<br />

gegen Aldi. Es kann nicht sein, dass sich<br />

eine Unternehmung hinter der so genannten<br />

Usanz der Branche versteckt<br />

und jegliche Verantwortung dem Arbeitnehmenden<br />

zuschiebt mit dem Verweis<br />

auf das Beschwerderecht und <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

des <strong>Mitarbeitenden</strong>, bei seinem<br />

Vorgesetzten vorzusprechen.<br />

Eva Kaes<br />

Leiterin Sektor Dienstleistung


Nr. 10, Dezember 05<br />

Coiffeurbranche: GAV verlängert, Mindestlohn bleibt 2006 unverändert<br />

Verbesserungen sind dringend nötig<br />

Der allgemeinverbindlich erklärte<br />

Gesamtarbeitsvertrag (GAV) wird<br />

ohne wirksame Zugeständnisse für<br />

das Jahr 2006 verlängert. Die Angestellten<br />

in der Coiffeurbranche nehmen<br />

<strong>die</strong>se Botschaft mit Enttäuschung<br />

und Unzufriedenheit entgegen.<br />

Die Mutterschaftsversicherung wird für<br />

das kommende Jahr von 16 Wochen auf<br />

das gesetzliche Minimum von 14 Wochen<br />

reduziert. Die Arbeitgeber verpflichten<br />

sich, <strong>die</strong>s in den kommenden<br />

Vertragsverhandlungen wieder zu korrigieren.<br />

Diese Zusicherung und dass im<br />

erweiterten EU-Raum jede Branche auf<br />

einen guten, wenn möglich allgemein<br />

verbindlich erklärten GAV angewiesen<br />

ist, waren wichtige Punkte, damit <strong>die</strong><br />

Gewerkschaften einer Verlängerung<br />

des per 31. Dezember 05 gekündigten<br />

GAV überhaupt zugestimmt haben.<br />

Nach der Annahme der Bilateralen II<br />

(Personenfreizügigkeit) braucht es<br />

auch in der Coiffeurbranche dringend<br />

Mit <strong>die</strong>ser Frisur (Modell: Pascale Gächter) hat <strong>Syna</strong>-Mitglied<br />

Silvia Steinmann <strong>die</strong> Goldmedaille geholt. Bild: zvg<br />

eine Regelung gegen Lohndumping<br />

und unlauteren Wettbewerb.<br />

Die am 27. Oktober in St. Gallen durchgeführte<br />

Branchenkonferenz der Angestellten<br />

zeigte für den schleichenden<br />

Abbau durch <strong>die</strong> Arbeitgeber wenig bis<br />

kein Verständnis. Claudio Stefanelli, Regionalsekretär<br />

<strong>Syna</strong> St. Gallen, machte<br />

auf <strong>die</strong> Mindestlöhne, <strong>die</strong> sich seit der<br />

Erhöhung im Jahr 2004 nicht mehr verändert<br />

haben, aufmerksam. Im neuen<br />

GAV ab 2007 ist hier ein zwingender<br />

Handlungsbedarf.<br />

Anliegen der Frauen einbeziehen<br />

Im Coiffeurgewerbe sind vorwiegend<br />

Frauen beschäftigt. Ein Verzicht auf<br />

Verbesserungen der Arbeits- und Versicherungsbedingungen<br />

für <strong>die</strong> Angestellten<br />

und besonders für <strong>die</strong> Frauen ist<br />

für <strong>die</strong> <strong>Syna</strong> undenkbar. Eine fortschrittliche<br />

Lösung für weibliche Angestellte,<br />

insbesondere für schwangere Frauen,<br />

muss gefunden werden. Es ist dringend<br />

nötig, dass <strong>die</strong> Arbeitsbedingungen im<br />

neu zu verhandelnden<br />

GAV weitere substanzielle<br />

Verbesserungen erfahren.<br />

Dies betrifft <strong>die</strong> Abschaffung<br />

der tiefsten<br />

Lohnklassen, <strong>die</strong> Aufwertung<br />

der Mindestlöhne,<br />

<strong>die</strong> Erhöhung der Reallöhne<br />

oder das Festlegen<br />

von Lohnverhandlungen<br />

im GAV, <strong>die</strong> Einführung<br />

des 13. Monatslohnes sowie<br />

verbesserte Ferienleistungen<br />

etc.<br />

Wir sind zuversichtlich,<br />

dass in den kommenden<br />

Verhandlungen einige<br />

unserer Ziele erreicht<br />

werden. Für eine Branche,<br />

<strong>die</strong> sich gerne jung, modern<br />

und dynamisch gibt,<br />

müssen <strong>die</strong> Arbeitgeber<br />

endlich über ihren Schatten<br />

springen.<br />

11<br />

Guido Bechtiger<br />

Branchenleiter<br />

Silvia Steinmann, Schweizer Meisterin<br />

im Färben und <strong>Syna</strong>-Mitglied. Bild: zvg<br />

«<strong>Syna</strong> muss bei den Coiffeusen<br />

mobil machen!»<br />

«Wir Coiffeusen müssen uns endlich zusammenschliessen<br />

und für mehr Lohn<br />

kämpfen!» sagt Silvia Steinmann am Telefon<br />

bestimmt. Die engagierte Power-<br />

Frau aus Herisau hat am 30. Oktober<br />

beim Finale des weltweit ausgeschriebenen<br />

«Goldwell Elumen Award» in<br />

Amsterdam <strong>die</strong> Schweizer Goldmedaille<br />

geholt. In der internationalen Wertung<br />

belegte sie den 11. Rang.<br />

Silvia Steinmann ist seit langem Gewerkschaftsmitglied,<br />

hat vor zwei Jahren<br />

jedoch zu <strong>Syna</strong> gewechselt, weil <strong>die</strong><br />

andere Gewerkschaft sich zu wenig für<br />

<strong>die</strong> Coiffeusen eingesetzt hätte. Sie<br />

kämpft vor allem gegen <strong>die</strong> tiefen Löhne<br />

in ihrer (Frauen-)Branche: «Wir Coiffeusen<br />

absolvieren eine Lehre, ver<strong>die</strong>nen<br />

aber oft weniger als ungelernte Arbeitskräfte.»<br />

Der Mindestlohn von Fr.<br />

3’200.- müsse unbedingt angehoben<br />

werden. «Zusammen sind wir stärker als<br />

allein!», ist sie überzeugt. Deshalb sind<br />

im Coiffeur-Geschäft in Herisau, wo sie<br />

arbeitet, inzwischen alle <strong>Mitarbeitenden</strong><br />

<strong>Syna</strong>-Mitglieder.<br />

Kathrine Schwab


Bald vertragsloser Zustand bei den Polieren?<br />

Für das Baukader wird’s eng<br />

Nachdem für das Baustellenpersonal<br />

zwischen den Sozialpartnern<br />

eine Lösung gefunden wurde,<br />

droht jetzt für das Baukader ein<br />

vertragsloser Zustand. Die Gewerkschaft<br />

<strong>Syna</strong> fordert für <strong>die</strong><br />

Baupoliere einen Gesamtarbeitsvertrag<br />

mit Minimallöhnen, um<br />

Lohndumping zu verhindern, sowie<br />

2 Prozent mehr Lohn. Auch <strong>die</strong><br />

zweite Verhandlungsrunde mit<br />

den Baumeistern für den Gesamtarbeitsvertrag<br />

Poliere und Werkmeister<br />

hat zu keinem Resultat geführt,<br />

wie es sich <strong>die</strong> Gewerkschaften<br />

gewünscht haben.<br />

Ausgerechnet beim Kaderpersonal auf<br />

den Baustellen, den Baupolieren, welche<br />

<strong>die</strong> Hauptverantwortung auf unzähligen<br />

Baustellen in der Schweiz tragen,<br />

will jetzt der Baumeisterverband<br />

den Sparhebel ansetzen. Dies obwohl<br />

<strong>die</strong> Sozialpartner für das übrige Baustellenpersonal<br />

bereits <strong>die</strong>sen Sommer<br />

eine vertragliche Lösung gefunden<br />

haben.<br />

Der Baumeisterverband will, dass über<br />

Löhne nur noch auf Betriebsebene<br />

verhandelt wird und keine Mindestlöhne<br />

im Gesamtarbeitsvertrag festgelegt<br />

werden. Damit öffnet der Baumeisterverband<br />

<strong>die</strong> Schleusen für<br />

Lohndumping. Gerade jetzt - mit der<br />

Ausdehnung des freien Personenverkehrs<br />

- ist es unabdingbar, Mindestlöhne<br />

festzuschreiben und allgemeinverbindlich<br />

zu erklären. Die Baupoliere<br />

sind dem Lohndruck genauso ausgesetzt<br />

wie <strong>die</strong>s beim Baustellenpersonal<br />

der Fall ist. Wie sollen <strong>die</strong> flankierenden<br />

Massnahmen umgesetzt werden,<br />

wenn es keine verbindlichen Lohnregelungen<br />

gibt?<br />

<strong>Syna</strong> fordert deshalb von den Baumeistern<br />

einen Gesamtarbeitsvertrag<br />

für das Baukader mit Mindestlöhnen.<br />

Zudem muss <strong>die</strong> Kaufkraft der Baupoliere<br />

mit einer Lohnerhöhung von 2<br />

Prozent auf den effektiven Löhnen für<br />

2006 erhalten werden. Die grosse Verantwortung<br />

der Poliere für <strong>die</strong> Bau-<br />

stellen und ihr unterstelltes<br />

Personal rechtfertigen<br />

<strong>die</strong>se Forderungen.<br />

Ein vertragsloser Zustand<br />

ist <strong>die</strong> schlechteste<br />

aller Lösungen, weil<br />

dann kein Schutz der<br />

Lohn- und Arbeitsbedingungen<br />

für <strong>die</strong> Baupoliere<br />

besteht.<br />

Übriges Baustellenpersonal<br />

ist vertraglich<br />

abgesichert<br />

Die Sozialpartner im<br />

Bauhauptgewerbe haben<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr für<br />

das übrige Baustellenpersonal<br />

eine vertragliche<br />

Lösung gefunden.<br />

Mit der Verlängerung<br />

des bestehenden Landesmantelvertrags<br />

(LMV), einer neuen Arbeitszeitregelung<br />

und<br />

einer Lohnerhöhung<br />

von Fr. 106 pro Monat -<br />

was im Durchschnitt 2<br />

Prozent entspricht -<br />

sind <strong>die</strong> Lohn- und Arbeitsbedingungen<br />

für<br />

das neue Jahr sichergestellt.<br />

Wie geht es weiter?<br />

Der Baumeisterverband<br />

SBV besteht stur<br />

auf einem Rahmenvertrag, welcher<br />

<strong>die</strong> Lohnerhöhungen und <strong>die</strong> Minimallöhne<br />

nicht im Vertrag verankert.<br />

Der SBV ist nicht bereit, mit den Sozialpartnern<br />

darüber zu verhandeln.<br />

Doch <strong>die</strong>se beiden Aspekte sind für <strong>die</strong><br />

Gewerkschaften prioritär.<br />

In Anbetracht der verschiedenen Vernetzungen,<br />

welche der Gesamtarbeitsvertrag<br />

enthält, wie zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> paritätische Verantwortlichkeit für<br />

<strong>die</strong> Ausbildung der Poliere oder der<br />

Parifonds Bau, welcher <strong>die</strong> Weiter-<br />

12<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Das Baukader soll nicht noch mehr ausgepresst werden.<br />

und Ausbildung der Poliere finanziert,<br />

ist zu hoffen - im Interesse der Poliere<br />

und Werkmeister - dass <strong>die</strong> Verhandlungen<br />

so schnell wie möglich wieder<br />

aufgenommen werden und das gegenseitige<br />

Verständnis für <strong>die</strong> bestehenden<br />

Probleme vorhanden ist.<br />

Ernst Zülle<br />

Branchenleiter Bau<br />

Franco Narducci<br />

Verantwortlicher für den<br />

Poliervertrag


Nr. 10, Dezember 05<br />

Maurer Grundausbildung<br />

Verordnung wird neu gestaltet<br />

Die Berufslehren müssen ständig an<br />

<strong>die</strong> Herausforderungen des heutigen<br />

Arbeitsmarktes angepasst werden.<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne braucht es auch entsprechende<br />

Verordnungen und Normen<br />

in der sich stets wandelnden Arbeitswelt.<br />

Dies gilt auch für das Bauhauptgewerbe.<br />

Das Berufsbildungsgesetz sieht eine Revision<br />

der Ausbildungsreglemente für <strong>die</strong><br />

Grundausbildung der Maurer vor, welche<br />

bis im Jahr 2009 vollendet sein muss. Als<br />

Mitglied der Trägerverbände beteiligt<br />

sich <strong>Syna</strong> schon in der Anfangsphase der<br />

Ausarbeitung eines Reformkonzeptes,<br />

welches beim Bund eingereicht werden<br />

muss. In <strong>die</strong>sem Reformkonzept werden<br />

<strong>die</strong> Ziele der neuen Ausbildung festgelegt<br />

sowie Berufsbezeichnung, Dauer der<br />

Ausbildung, Dauer der überbetrieblichen<br />

Kurse und des Berufsschulunter-<br />

Gewinnspiel «Mitenand» der SIKO 2000<br />

2. Spielrunde hat begonnen<br />

Anfangs Dezember haben <strong>die</strong> Betriebe<br />

<strong>die</strong> erste Ausgabe der Gewinnspielzeitung<br />

«Mitenand» erhalten. Neben den<br />

Gewinnern und den Lösungen für <strong>die</strong><br />

Aufgabe der ersten Runde enthält sie <strong>die</strong><br />

aktuellen Teilnahmeunterlagen für <strong>die</strong> 2.<br />

Runde des grossen Gewinnspiels um Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz<br />

der SIKO 2000.<br />

Dieses Mal gilt es, eine Aufgabe zum Thema<br />

«Persönliche Schutzausrüstung PSA»<br />

zu lösen. Die Teilnahme-Teams mit jeweils<br />

2 bis 5 Mitglieder eruieren gemeinsam,<br />

bei welchen Tätigkeiten welche Teile<br />

der Schutzausrüstung getragen werden<br />

müssen. Als Zusatzaufgabe sollen 6<br />

Ideen oder konkrete Vorschläge formuliert<br />

werden, wie das Tragen und <strong>die</strong> Akzeptanz<br />

der PSA im eigenen Betrieb gefördert<br />

werden kann.<br />

Auch in der 2. Spielrunde können wieder<br />

attraktive Preise verlost werden. Dem<br />

richts, das Qualifikationsverfahren und<br />

Fremdsprachenkenntnisse festgehalten.<br />

Dieser Reformprozess betrifft auch drei<br />

weitere Verordnungen: Diejenige für das<br />

Berufsfeld Verkehrswegbauer (Strassenbauer,<br />

Geleisebauer, Pflästerer, Grundbauer,<br />

Industrie- und Unterlagsbodenbauer),<br />

für das Berufsfeld Steinberufe<br />

(Steinmetz, Steinhauer, Steinbildhauer)<br />

sowie das Berufsfeld Betonberufe (Betonwerker<br />

und Bauwerktrenner).<br />

Die neue Maurerlehre wird weiterhin auf<br />

einer dreijährigen Grundbildung basieren<br />

und bei bestandener Prüfung mit einem<br />

eidgenössischen Fähigkeitszeugnis<br />

anerkannt. Grosse Beachtung wird im Berufsbildungskonzept<br />

den Vorschriften<br />

der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes<br />

geschenkt. Die Leistungen,<br />

welche der Maurer erbringt, müssen öko-<br />

Siegerteam winkt ein Segelnachmittag<br />

auf einer Yacht der Segelschule Thunersee<br />

im Wert von Fr. 1´000.–. Die Team-<br />

Mitglieder auf den<br />

Rängen 2 bis 5 erhalten<br />

je ein Paar Sicherheitsschuhe<br />

der<br />

Marke «Stuco» im<br />

Wert von je Fr.<br />

150.–.<br />

Als Betriebspreis<br />

wird <strong>die</strong>ses Mal eine<br />

Panelsäge von<br />

Bosch im Wert von<br />

Fr. 1´365.– verlost.<br />

Ausserdem wird der<br />

«Mitenand-smart»<br />

als Wanderpreis<br />

dem nächsten Team<br />

übergeben. Alle<br />

Teilnahmescheine<br />

kommen zudem in<br />

den Pot für <strong>die</strong><br />

13<br />

nomisch, ökologisch, bautechnisch korrekt,<br />

gesetzes- und normenkonform sein.<br />

Im Laufe der Diskussion über <strong>die</strong> Reform<br />

ist auch eine Grundausbildung Baupraktiker<br />

(zweijährige Grundausbildung mit<br />

Attest) zur Sprache gekommen. Diese<br />

neue Bildungsmöglichkeit sieht eine<br />

praktische Grundausbildung für schulisch<br />

schwächere Schulabgänger vor. <strong>Syna</strong> ist<br />

gegen <strong>die</strong> Einführung einer Grundausbildung<br />

Baupraktiker, weil dadurch <strong>die</strong><br />

Maurerausbildung an Wert verlieren<br />

würde. Zudem lässt sich <strong>die</strong>se neue Bildungsmöglichkeit<br />

nicht mit dem Landesmantelvertrag<br />

(LMV) vereinbaren, und es<br />

ist zu vermuten, dass <strong>die</strong>s zu schlechteren<br />

Lohnbedingungen führen würde.<br />

Franco Narducci<br />

Vize-Präsident<br />

Schlussverlosung der Hauptpreise. Mehr<br />

Infos unter:<br />

www.mitenand-siko2000.ch.<br />

Je ein Paar Sicherheitsschuhe gab’s als Preis für Thomas Ruf,<br />

Andreas Jauch und Roger Weber (v. l.). Bild: SIKO


Suva<br />

14<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Führungsstrukturen überdenken<br />

Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt<br />

Suva kommt aus den<br />

Schlagzeilen nicht heraus. Ein ehemaliger<br />

Suva-Mitarbeiter und ein Immobilienhändler<br />

befinden sich in<br />

Haft. <strong>Syna</strong>-Präsident Max Haas, der<br />

seit Juni 2002 Mitglied des Verwaltunsrats<br />

und seit Juni 2005 Mitglied<br />

des Verwaltungsausschusses der Suva<br />

ist, nimmt Stellung.<br />

Max Haas, wie kommt es eigentlich, dass<br />

Gewerkschaften in einer Organisation<br />

wie der Suva im Verwaltungsrat vertreten<br />

sind?<br />

In der Suva sind rund 1,8 Millionen Personen<br />

aus Unternehmen der unterschiedlichsten<br />

Branchen «zwangsversichert».<br />

Deshalb sollen <strong>die</strong> entsprechenden Organisationen<br />

auch in der Leitung <strong>die</strong>ser Versicherung<br />

vertreten sein und mitbestimmen<br />

können. Diese Mitsprache nehmen<br />

gegenwärtig rund 40 Verwaltungsräte<br />

wahr, <strong>die</strong> von ihren Branchenverbänden<br />

vorgeschlagen und vom Bundesrat gewählt<br />

werden. Dabei entsenden <strong>die</strong> Arbeitgeber-<br />

und <strong>die</strong> Arbeitnehmerorganisationen<br />

je 16 und der Bund 8 Vertreter-<br />

Innen in den Verwaltungsrat.<br />

Warum ist es wichtig, dass <strong>Syna</strong> im Suva-<br />

Verwaltungsrat vertreten ist?<br />

Vor rund 100 Jahren sagte das Schweizer<br />

Volk Ja zu einer Unfallversicherung, <strong>die</strong><br />

den Staat nichts kostet und sowohl Arbeitnehmer<br />

wie Arbeitgeber nützt. Das<br />

Modell sieht vor, dass <strong>die</strong> Sozialpartner<br />

den gleichen Einfluss auf <strong>die</strong> Unterneh-<br />

menspolitik haben. Ich setze mich als Verwaltungsrat<br />

für <strong>die</strong> Arbeitnehmenden<br />

ein, <strong>die</strong> bei der Suva versichert sind - von<br />

denen ein Teil auch <strong>Syna</strong>-Mitglieder sind.<br />

Warum ist es nötig, dass <strong>die</strong> Suva 40 VerwaltungsrätInnen<br />

zählt?<br />

Diese Frage ist mehr als berechtigt. Die<br />

Suva hat es verpasst – <strong>die</strong> jüngste Vergangenheit<br />

hat <strong>die</strong>s schmerzhaft vor Augen<br />

geführt – ihre Führungsstrukturen den<br />

modernen Anforderungen an eine effiziente<br />

und kompetente Unternehmungsführung<br />

anzupassen. Mir scheint<br />

es aber wichtig, dass <strong>die</strong> Sozialpartner eine<br />

Mitsprache haben. Dies muss aber<br />

nicht unbedingt ein 40-köpfiger Verwaltungsrat<br />

sein. Die Suva braucht einen<br />

kleinen, schlagkräftigen, kompetenten<br />

Verwaltungsrat. Dies könnte der jetzige<br />

Verwaltungsausschuss sein. Dem gegenwärtigen<br />

Verwaltungsrat kommt eher<br />

<strong>die</strong> Funktion einer Generalversammlung<br />

oder eines Aufsichtsrates zu.<br />

Sie sind neben sieben anderen Personen<br />

auch im Ausschuss des Suva-Verwaltungsrats.<br />

Welche Rolle spielt <strong>die</strong>ser Ausschuss?<br />

Der Verwaltungsausschuss übt <strong>die</strong> direkte<br />

Aufsicht über den Betrieb der Suva aus.<br />

Er verfügt über massgebende Entscheidungsfunktionen,<br />

wählt <strong>die</strong> <strong>Mitarbeitenden</strong><br />

der oberen Kaderstufen und ist<br />

das vorberatende Gremium für alle Ratsgeschäfte.<br />

Hat der Verwaltungsrat bei der Immobilienaffäre<br />

in seiner Kontrollfunktion versagt?<br />

Das kann man so nicht sagen. Zuerst gilt<br />

es festzuhalten, dass <strong>die</strong> Suva in <strong>die</strong>ser leidigen<br />

Immobilienaffäre Opfer und nicht<br />

Täterin ist. Vor kriminellen Machenschaften<br />

ist keine Organisation hundertprozentig<br />

sicher. Drei externe Firmen sind<br />

zur Zeit dabei, <strong>die</strong> internen Prozesse zu<br />

durchleuchten und <strong>die</strong> Mängel, <strong>die</strong> dazu<br />

führten, dass es zu <strong>die</strong>sen bedauernswerten<br />

Vorfällen gekommen ist, schonungslos<br />

aufzudecken und Vorschläge zu deren<br />

Behebung zu unterbreiten. Im Dezember<br />

werden <strong>die</strong> Schlussberichte vorliegen.<br />

Weil <strong>die</strong>se Grundstückverkäufe<br />

sofort gesperrt wurden, ist der Suva kein<br />

direkter finanzieller Schaden entstanden.<br />

Der Image-Schaden hingegen ist beträchtlich.<br />

Wie stellen Sie sich zu negativen Schlagzeilen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Suva in den letzten Monaten<br />

macht?<br />

Ich bedaure <strong>die</strong> Art und Weise der Berichterstattung<br />

ausserordentlich. Es ist zu<br />

einem – zum Teil massiv übertriebenen -<br />

Rundumschlag gegen <strong>die</strong> Suva gekommen.<br />

Die deutschsprachigen Boulevard-<br />

Me<strong>die</strong>n, insbesondere gewisse Sonntagszeitungen,<br />

haben sich einen richtigen<br />

Sport daraus gemacht, <strong>die</strong> Suva «durch<br />

den Dreck» zu ziehen. Interessanterweise<br />

war <strong>die</strong> Suva in der Westschweiz gar<br />

kein Thema. In der Zwischenzeit hat sich<br />

<strong>die</strong> Berichterstattung nicht mehr mit der<br />

Immobilienaffäre im Tessin, sondern mit<br />

den Nebenbeschäftigungen eines Teils<br />

des Managements befasst.<br />

Informationspolitik ungenügend<br />

Was mich hingegen nachdenklich stimmt,<br />

ist <strong>die</strong> Tatsache, dass gewisse Kontrollmechanismen<br />

bei der Suva versagt haben<br />

und dass der Zwischenbericht dem Management<br />

mangelnde Marktkenntnisse<br />

der Situation im Tessin vorwirft. Als Verwaltungsrat<br />

hat mich über<strong>die</strong>s <strong>die</strong> Informationspolitik<br />

der Suva gestört. Gewisse<br />

Sachverhalte musste ich der Presse entnehmen<br />

und der Verwaltungsrat wurde<br />

erst nachträglich darüber <strong>infor</strong>miert.<br />

Auch kamen neue Tatsachen immer wieder<br />

nur «häppchenweise» ans Licht. Hier<br />

hätte ich mir eine offenere und offensivere<br />

Informationspolitik gewünscht. Vom<br />

Topmanagement hätte ich bezüglich der<br />

Entschädigung für Nebenbeschäftigungen<br />

– insbesondere dort, wo geschäftliche<br />

Verbindungen zwischen der Suva und<br />

den fraglichen Firmen bestanden - eine<br />

grössere Sensibilität erwartet.<br />

Welche Lehren muss <strong>die</strong> Suva aus <strong>die</strong>ser<br />

Affäre ziehen?<br />

Die Suva muss ihre Führungsstrukturen<br />

überdenken und den modernen Anforderungen<br />

anpassen.<br />

Interview: Kathrine Schwab


Nr. 10, Dezember 05<br />

Conclusa la trattativa per il CCL dell’industria metalmeccanica<br />

Sì dei delegati del <strong>Syna</strong> al nuovo<br />

CCL dell'industria metalmeccanica<br />

I delegati del <strong>Syna</strong> hanno approvato,<br />

a maggioranza, il nuovo contratto<br />

collettivo di lavoro dell’industria<br />

metalmeccanica svizzera. Oltre ai miglioramenti<br />

sostanziali come l’estensione<br />

del congedo di maternità, l’aumento<br />

degli assegni familiari e la<br />

possibilità di un congedo di paternità<br />

non retribuito, il contratto estende<br />

anche i diritti di codecisione accordati<br />

alle rappresentanze del personale.<br />

Obiettivi come il perfezionamento professionale,<br />

la reintegrazione delle donne<br />

nel mercato del lavoro e l’integrazione<br />

dei lavoratori e delle lavoratrici stranieri<br />

occupano uno spazio centrale nel nuovo<br />

CCL. Inevitabilmente, la flessibilità dell’orario<br />

di lavoro (finalizzata al mantenimento<br />

o alla creazione dei posti di lavoro<br />

in Svizzera) ha provocato le maggiori discussioni<br />

tra i delegati.<br />

Dopo un'intensa valutazione dell’intero<br />

pacchetto di misure concordate al tavolo<br />

della trattativa, i delegati presenti alla<br />

Conferenza dell’industria, riunita lo scorso<br />

1° dicembre 2005, hanno approvato la<br />

proposta formulata dalla delegazione<br />

negoziale, che chiedeva l’accettazione<br />

del nuovo contratto collettivo di lavoro.<br />

Nel CCL approvato, che durerà di nuovo<br />

5 anni, sono state accolte importanti rivendicazioni<br />

del <strong>Syna</strong>: il buon livello contrattuale<br />

preesistente sarà dunque ulteriormente<br />

migliorato.<br />

Estensione mirata del CCL<br />

Il contratto collettivo di lavoro introduce<br />

tra l’altro l’estensione del congedo di maternità<br />

a 16 settimane senza decurtazione<br />

del salario, l’aumento degli assegni familiari<br />

a Fr. 200 e la possibilità di un congedo<br />

di paternità non retribuito. Inoltre,<br />

pone un forte accento sul perfezionamento<br />

professionale delle maestranze e<br />

rafforza il diritto di codecisione delle rappresentanze<br />

del personale.<br />

I datori di lavoro e i sindacati si sono impegnati<br />

- con una dichiarazione protocol-<br />

Approvazione a maggioranza per il nuovo CCL dell'industria metalmeccanica. Foto:<br />

Kathrine Schwab<br />

lare separata dal CCL - per la costituzione<br />

e l’insediamento di un gruppo di lavoro<br />

paritetico, che eseguirà uno studio sul<br />

pensionamento flessibile e sulla riduzione<br />

parziale dell’orario di lavoro in prossimità<br />

dell’età pensionabile. Il gruppo di lavoro<br />

sottoporrà il succitato studio ai partner<br />

contrattuali nel lasso di due anni.<br />

Deroghe controllate dell'orario di<br />

lavoro<br />

Le affermazioni fatte in anteprima dal<br />

Presidente dei datori di lavoro Johan<br />

Schneider-Ammann a favore di una clausola<br />

di apertura in materia di orario di lavoro,<br />

avevano attirato l'attenzione, prima<br />

ancora che iniziasse la trattativa, sulla<br />

flessibilità dell'orario di lavoro. Un vero<br />

e proprio scoglio da superare, come si<br />

sarebbe ben presto costatato nel corso<br />

della trattativa. La soluzione concordata<br />

in fine mette in primo piano il mantenimento<br />

e la creazione di posti di lavoro in<br />

Svizzera; essa rappresenta sicuramente<br />

un compromesso e come ci si poteva attendere<br />

non ha suscitato entusiasmo tra i<br />

delegati. Il <strong>Syna</strong> si aspetta ora che i datori<br />

di lavoro applichino l'articolo sulla flessibilità<br />

solamente in via eccezionale e nel<br />

15<br />

segno dell'obiettivo da raggiungere. In<br />

tal caso, anche i sindacalisti e le sindacaliste<br />

sono disponibili a percorrere nuove<br />

strade come quella proposta dal suddetto<br />

articolo, al fine di difendere la piazza<br />

progettuale e di lavoro svizzera.<br />

La validità di una piattaforma<br />

comune<br />

I delegati del <strong>Syna</strong> hanno rilevato la validità<br />

di una piattaforma negoziale comune<br />

poggiante su rivendicazioni unitarie e<br />

lavori di gruppo congiunti. Il <strong>Syna</strong> rimarca<br />

con piacere di avere dato un forte contributo<br />

alla nascita e alla direzione della<br />

succitata piattaforma, ed auspica con forza<br />

che la buona collaborazione tra i sindacati<br />

e le federazioni degli impiegati<br />

possa proseguire ed essere potenziata<br />

nell'interesse di tutti i lavoratori.<br />

Si al pacchetto complessivo<br />

Come detto, dopo esaustiva valutazione,<br />

i delegati del <strong>Syna</strong> hanno approvato l'intero<br />

pacchetto negoziato, seppur con entusiasmo<br />

contenuto.<br />

Charles Steck<br />

Responsabile settore industria


Baden - la città argoviese sede dell'Asea<br />

Brown Boveri - ospiterà il prossimo congresso<br />

nazionale del <strong>Syna</strong> il 28 ottobre<br />

2006. Un congresso che metterà sotto i<br />

riflettori il fenomeno più controverso e<br />

dibattuto del nostro tempo, la globalizzazione.<br />

Gli interrogativi che suscita il<br />

suddetto fenomeno e l'attenzione alle<br />

problematicità che lo caratterizzano, si<br />

delinea già nel titolo del congresso: "Il<br />

ruolo del <strong>Syna</strong> in un mondo del lavoro<br />

globalizzato". È evidente, che per ridare<br />

forza e prospettiva di lungo periodo<br />

alle politiche per il lavoro in un quadro<br />

fortemente variabile e largamente dominato<br />

dai fenomeni e dai processi di<br />

mondializzazione, occorre il contributo<br />

di tutte le parti in causa e il governo della<br />

globalizzazione non può essere una<br />

esclusività delle sole istituzioni politiche<br />

e dei grandi gruppi internazionali.<br />

Una consultazione larga<br />

Il <strong>Syna</strong> progetta di giungere al congresso<br />

attraverso una lunga fase di analisi e<br />

di elaborazione, coinvolgendo tutte le<br />

sue strutture e i lavoratori. Per concretare<br />

quest'obiettivo, è stato costituito<br />

un gruppo di lavoro che opera già da alcuni<br />

mesi ed ha messo a fuoco le elaborazioni<br />

che daranno sostanza ad un documento<br />

congressuale, che il 6 febbraio<br />

2006 sarà messo in consultazione. Il processo<br />

di consultazione - che come detto<br />

coinvolgerà il <strong>Syna</strong> nella sua interezza -<br />

terminerà entro il 30 aprile 2004 e nell'arco<br />

di un mese (dal 1.06.06) saranno<br />

integrati nel documento congressuale<br />

le osservazioni e i contributi pervenuti.<br />

La terza fase, prevede un dibattito nell'Assemblea<br />

dei delegati del 24 giugno<br />

2006, e subito dopo si procederà alla<br />

stesura definitiva del documento che<br />

animerà il dibattito congressuale.<br />

Con questo coinvolgimento largo, saranno<br />

messi a fuoco gli aspetti fondamentali<br />

del tema congressuale, ovvero<br />

il tentativo di una spiegazione significativa<br />

del fenomeno, la dimensione della<br />

globalizzazione e le sue cause, le conseguenze<br />

problematiche della globaliz-<br />

zazione, e le soluzioni<br />

possibili dal punto di vista<br />

sindacale.<br />

Una globalizzazione<br />

a due livelli<br />

La globalizzazione pone<br />

numerose domande a livello<br />

culturale, sociale ed<br />

economico sul ruolo degli<br />

Stati nazionali, sulle opportunità<br />

che offre in termini<br />

di sviluppo a livello<br />

locale e in un’ottica transnazionale,<br />

e sui danni<br />

che produce in termini di<br />

ingiustizie, impoverimento,<br />

sperequazioni e impatto<br />

ambientale.<br />

Il processo di globalizzazione,<br />

che inizialmente<br />

sembrava portare ad<br />

un’unificazione planetaria<br />

di tutti i processi di<br />

scambio e di mercato, ha<br />

poi mostrato uno sfilacciamento<br />

progressivo.<br />

Oggi i paesi europei e<br />

nord americani vedono<br />

parzialmente messa in discussione<br />

la loro egemonia.<br />

Sta emergendo un<br />

nuovo assetto economico nel pianeta,<br />

caratterizzato da una «globalizzazione<br />

ad arcipelago», con un orientamento<br />

degli scambi internazionali che va in un<br />

senso diverso rispetto a quello previsto<br />

dall’integrazione globale.<br />

Il concetto di arcipelago esprime i due livelli<br />

in cui si muove l’economia mondiale.<br />

Il primo è rappresentato da una serie<br />

di aggregazioni regionali, isole caratterizzate<br />

da una complementarietà economica<br />

e da tratti culturali omogenei. Il<br />

secondo livello consiste in un insieme di<br />

istituzioni, regole e flussi economici globali<br />

che conferiscono unitarietà all’economia<br />

del pianeta, dove le diverse isole<br />

economiche sono in collegamento tra<br />

loro. Vi appartengono settori di attività<br />

16<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

La globalizzazione al centro<br />

del Congresso del <strong>Syna</strong><br />

Un mondo del lavoro sempre più pressato dalla forza<br />

delle multinazionali. Foto: Ex-press<br />

che mantengono il proprio carattere<br />

autonomo quali il sistema finanziario,<br />

le reti di trasporto e comunicazione,<br />

nonché i settori più tradizionali del<br />

commercio globale, così come l’industria.<br />

Tuttavia in questo scenario della competitività<br />

globale assistiamo anche a dinamiche<br />

che escludono intere aree geografiche.<br />

Infatti, alcuni paesi, come<br />

gran parte di quelli africani, vedono aumentare<br />

la loro povertà e rimangono ai<br />

margini dell’economia mondiale; altri<br />

emergono, invece, con ritmi di crescita<br />

impressionanti.<br />

Franco Narducci<br />

Vice Presidente del <strong>Syna</strong>


Nr. 10, Dezember 05<br />

Minaccia di vuoto con-<br />

trattuale per i capi muratori<br />

Anche il secondo giro di trattativa con<br />

gli impresari costruttori non ha prodotto<br />

i risultati concreti che auspicavano i<br />

sindacati per il contratto collettivo di lavoro<br />

dei capi muratori e capi fabbrica.<br />

Mentre per il personale di cantiere è stata<br />

trovata da tempo una soluzione tra i<br />

partner contrattuali, proprio per i succitati<br />

quadri dell'edilizia si delinea la minaccia<br />

di un vuoto contrattuale. Il sindacato<br />

<strong>Syna</strong> rivendica un contratto collettivo<br />

di lavoro per i capi muratori che fissi<br />

i salari minimi per circoscrivere il pericolo<br />

di dumping salariale, e il 2 percento<br />

di aumento delle retribuzioni.<br />

Paradossalmente gli impresari costruttori<br />

vorrebbero usare la leva del risparmio<br />

proprio nei confronti dei quadri<br />

dell'edilizia - i capi muratori - ovvero di<br />

coloro che si assumono le responsabilità<br />

principali su innumerevoli cantieri della<br />

Svizzera. E ciò nonostante i partner sociali<br />

abbiano chiuso la vertenza sindacale<br />

per il restante personale edile già nella<br />

scorsa estate.<br />

Per il futuro la Società Svizzera degli Impresari<br />

Costruttori vorrebbe che i salari<br />

siano negoziati soltanto a livello di singola<br />

impresa e che non si fissino i salari<br />

minimi, vincolanti, nel contratto collettivo<br />

di lavoro. Con una simile decisione<br />

gli impresari costruttori aprono la saracinesca<br />

al dumping salariale. Esattamente<br />

ora, dopo l'estensione della libera<br />

circolazione, è una condizione indispensabile<br />

poter contare su salari minimi<br />

vincolanti e dichiarati di obbligatorietà<br />

generale. I capi muratori sono sottoposti<br />

alle pressioni salariali alla stessa<br />

stregua del restante personale di cantiere.<br />

Come si possono applicare le misure<br />

di accompagnamento, se non vi è<br />

una regola retributiva vincolante?<br />

Le rivendicazioni del <strong>Syna</strong><br />

Per le ragioni suesposte, il <strong>Syna</strong> chiede<br />

agli Impresari Costruttori che si negozi<br />

al più presto un contratto collettivo di<br />

lavoro contenente i salari minimi. Inoltre,<br />

anche i capi muratori hanno diritto<br />

al mantenimento del potere<br />

d'acquisto dei loro salari,<br />

e dunque, analogamente<br />

con quanto stabilito per<br />

il personale di cantiere, ad<br />

un aumento del 2 percento<br />

sui salari effettivi del<br />

2006. La grande responsabilità<br />

che grava sulle spalle<br />

dei capi muratori, a livello<br />

di cantiere e del personale<br />

che guidano, giustifica<br />

ampiamente le suddette<br />

richieste.<br />

Uno stato di vuoto contrattuale<br />

è la peggiore soluzione<br />

di tutte, poiché<br />

per i capi muratori cesserebbe<br />

ogni protezione delle<br />

condizioni salariali e<br />

contrattuali.<br />

I restanti lavoratori<br />

edili hanno il contratto<br />

I partner contrattuali dell'edilizia<br />

principale hanno<br />

trovato quest'anno la giusta<br />

soluzione contrattuale<br />

per il personale di cantiere.<br />

Con il prolungamento<br />

dell'attuale contratto nazionale<br />

mantello (CNM),<br />

l'accordo sull'orario di lavoro<br />

e un aumento salariale<br />

di Fr. 106 mensili - corrispondenti<br />

ad una media<br />

del 2 percento -, sono state<br />

garantite le condizioni<br />

retributive e di lavoro per il 2006. Un<br />

buon auspicio anche per le soluzioni che<br />

si dovranno trovare per i capi muratori<br />

e capi fabbrica.<br />

Come si andrà avanti?<br />

La SSIC è attestata cocciutamente sul<br />

contratto quadro che non entra nel merito<br />

delle retribuzioni e delle condizioni<br />

salariali minime, ritenuti invece prioritari<br />

dai sindacati. Considerando le implicazioni<br />

connesse con il CCL, come la<br />

responsabilità paritetica per la forma-<br />

17<br />

I quadri dell'edilizia non possono essere prigionieri<br />

dell'azienda.<br />

zione dei capi muratori o il Fondo Paritetico<br />

Costruzioni che finanzia generosamente<br />

il perfezionamento professionale,<br />

si deve sperare - nell'interesse dei<br />

capi muratori e capifabbrica - che la<br />

trattativa possa riprendere al più presto<br />

e con la reciproca comprensione dei<br />

problemi in essere.<br />

Franco Narducci<br />

Vice Presidente del <strong>Syna</strong>


18<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Nuevo convenio del metal<br />

Patronal y sindicatos han firmado el<br />

nuevo convenio de la Industria del Metal<br />

y de la Maquinaria, que estará en vigor<br />

de 2006 a 2010.<br />

Ampliación del horario laboral<br />

El punto fuerte de la negociación fue<br />

la posibilidad de ampliación del horario<br />

laboral. El nuevo convenio prevé<br />

una ampliación transitoria del horario<br />

normal de trabajo (2080 horas anuales)<br />

en caso de que así lo exijan ciclos<br />

de demanda, proyectos innovadores,<br />

la mejora de la competitividad o dificultades<br />

económicas (este último punto<br />

ya lo incluía el convenio actual).<br />

Medidas de este tipo sólo podrán acordarse<br />

por periodos de 18 a 30 meses y,<br />

mientras estén en vigor, no podrá despedirse<br />

a na<strong>die</strong> por motivos económicos.<br />

La forma y duración de una ampliación<br />

del horario ha de acordarse en cada caso<br />

entre la dirección y los trabajadores<br />

de la empresa.<br />

Los sindicatos han insistido en que una<br />

medida así sólo estaría justificada si<br />

con ella se espera mantener los puestos<br />

de trabajo existentes o crear otros<br />

nuevos. De todas formas esperan que<br />

la aplicación de estas medidas siga<br />

siendo la excepción. De hecho, en los<br />

últimos ocho años, cuando también<br />

era posible ampliar el horario laboral<br />

por dificultades económicas, sólo una<br />

docena de empresas (entre más de<br />

600) han hecho uso de esta posibilidad<br />

y sólo unos 2’500 trabajadores (del total<br />

de 120’000 que trabajan en la industria<br />

de la maquinaria) se vieron<br />

afectados.<br />

Mejoras<br />

Pero el convenio también aporta mejoras.<br />

Así, por ejemplo, la duración del<br />

permiso pagado de maternidad (cobrando<br />

el 100 por 100 del sueldo) pasa<br />

de 14 a 16 semanas. Además se recomienda<br />

a las empresas la concesión de<br />

un permiso de paternidad no pagado<br />

de cuatro semanas.<br />

Se ha acordado así mismo<br />

la subida del subsidio<br />

infantil de 150 a 200<br />

francos mensuales por<br />

hijo y mes.<br />

Formación permanente<br />

También se insiste en la<br />

necesidad de promover<br />

la formación profesional<br />

permanente. Los trabajadores<br />

tienen derecho<br />

a un permiso pagado<br />

para perfeccionar su<br />

formación profesional<br />

dentro o fuera de la empresa.<br />

Se recomienda a<br />

las empresas la concesión<br />

de 3 días libres pagados<br />

al año para formación<br />

permanente. Los representantes<br />

de los trabajadores<br />

en comisiones<br />

de empresa o en consejos<br />

de fundación deberán<br />

tener derecho a 5 días<br />

al año para formación<br />

permanente (hasta ahora<br />

eran sólo 4).<br />

En caso de que algún oficio<br />

no pueda ejercerse<br />

ya en la empresa, ha de<br />

facilitarse a los trabajadores afectados<br />

la posibilidad de aprender un nuevo oficio<br />

que les permita trabajar en la empresa<br />

o fuera de ella.<br />

No discriminación<br />

Se insiste en la no discriminación por razón<br />

de sexo o de nacionalidad. Todos los<br />

trabajadores/as tienen derecho al mismo<br />

salario por el mismo trabajo.<br />

Se ha de promover sistemáticamente la<br />

integración de los trabajadores extranjeros,<br />

sobre todo mediante cursos de<br />

idiomas y con campañas que eviten la<br />

xenofobia.<br />

Jubilación anticipada<br />

En un protocolo adicional al convenio<br />

colectivo se crea un grupo de estudio sobre<br />

la jubilación anticipada. El grupo,<br />

compuesto a partes iguales por repre-<br />

La ampliación del horario laboral dio lugar a muchas<br />

preguntas. Foto: Kathrine Schwab<br />

sentantes de la patronal y de los trabajadores,<br />

deberá elaborar fórmulas que<br />

permitan la jubilación anticipada en el<br />

sector del metal y la reducción del horario<br />

laboral para los trabajadores próximos<br />

a la edad de jubilación. El grupo de<br />

estudio deberá presentar sus conclusiones<br />

a los interlocutores sociales en el<br />

plazo de dos años.<br />

Si bien la ampliación de las posibilidades<br />

de aumentar de forma transitoria el horario<br />

laboral ha dejado un cierto regusto<br />

amargo, parece que el balance final es satisfactorio<br />

para los trabajadores. En ello<br />

ha influido, sin duda, el hecho de que los<br />

distintos sindicatos y asociaciones de trabajadores<br />

se hayan presentado en la negociación<br />

desde una plataforma común.<br />

Moisés Palmeiro<br />

Miembro del <strong>Syna</strong>


Nr. 10, Dezember 05<br />

Caixa de pensões um pesadelo<br />

para os trabalhadores<br />

A Caixa de pensões começa a ser um<br />

pesadelo para os trabalhadores, pois<br />

não bastou a redução das taxas de juros<br />

decretado pelo Governo, agora é<br />

a redução da taxa de conversão da<br />

renda, ou seja a taxa indicadora da<br />

renda que devemos receber.<br />

A redução dessa taxa, implica consequentemente<br />

a uma redução da renda<br />

a que teremos direito e agrava naturalmente<br />

a situação dos trabalhadores que<br />

auferem salários baixos. Começa a tornar-se<br />

preocupante o futuro dos dinheiros<br />

do 2° Pilar da caixa de pensões, mas<br />

mais preocupante se torna, quando é o<br />

governo a fazer o jogo das seguradoras<br />

privadas, que têm como único objectivo<br />

o lucro, em vez de, procurar soluções alternativas<br />

para garantir aos trabalhadores,<br />

que durante muitos anos empregaram<br />

a sua força de trabalho em prol<br />

dos lucros das empresas e agora na velhice<br />

não podem sequer viver com uma<br />

renda digna do seu esforço. O <strong>Syna</strong> continuará<br />

a bater para que a legalidade<br />

seja reposta. Travail.Suisse como forma<br />

de protesto lança o seguinte comunicado<br />

de imprensa.<br />

Redução da taxa de conversão LPP<br />

A AVS é o fundamento seguro da previdência<br />

de velhice. Considerando o aumento<br />

da esperança de vida e a contemporânea<br />

diminuição da renda sobre o<br />

capital, a proposta do Conselho Federal<br />

de baixar a taxa de conversão da LPP é<br />

considerada razoável também do Travail.Suisse.<br />

O período da sua introdução<br />

por parte do Conselho Federal é considerada<br />

absolutamente inaceitável e falta<br />

as medidas de acompanhamento<br />

equivalente à lenta erosão do 2° Pilar. A<br />

decisão adaptada hoje pelo Conselho<br />

Federal, demonstra mais uma vez que<br />

somente a AVS pode oferecer uma garantia<br />

fundamental de segurança no seguro<br />

de velhice, sobretudo para as pessoas<br />

de baixo e médio rendimento.<br />

O constante aumento da esperança de<br />

vida foi o tema dominante durante a<br />

primeira revisão da Lei<br />

da Previdência Profissional,<br />

a ponto de provocar<br />

a redução da taxa<br />

de conversão de 7,2 para<br />

6,8 porcento, todavia<br />

com critérios de gradualidade:<br />

A meta de<br />

6,8 porcento entrará<br />

em vigor somente a 1 de<br />

Janeiro de 2015. Com<br />

base numa avaliação realística<br />

dos mercados financeiros<br />

e da rentabilidade<br />

futura sobre o capital<br />

da caixa de pensões,<br />

posteriores reduções<br />

estará seguramente em<br />

discussão. Isto não escapa<br />

a Travail.Suisse, mas<br />

recusa aceitar a proposta<br />

do Conselho Federal<br />

de pretende introduzila<br />

já em 2011. A redução<br />

da taxa de conversão<br />

para 6,4 porcento a<br />

partir de 2011, significaria<br />

uma redução de renda<br />

no arco de quarto<br />

ano, contabilizável em<br />

10 porcento, uma quebra<br />

excessiva, não compreensível<br />

nem menos<br />

para a pessoa previdente<br />

que planificam a sua<br />

existência com grande sentido de responsabilidade.<br />

A AVS é o único fundamento certo<br />

da previdência de velhice<br />

A redução da taxa de conversão retorna<br />

mais uma vez ao primeiro plano – depois<br />

do debate sobre a “expropriação<br />

das pensões” e a histeria do saneamento<br />

da Caixa de pensões – e ainda a grande<br />

insegurança que reina nas caixas de<br />

pensões do 2° Pilar. Insegurança que no<br />

entanto evidencia um aspecto significativo<br />

dos cidadãos deste país: Somente a<br />

AVS apoia-se nos fundamentos seguros<br />

para a previdência da velhice. Um aspecto<br />

que merece uma alta considera-<br />

19<br />

Teremos no futuro garantias de gozar a reforma em<br />

tranquilidade ! Foto: ZVG<br />

ção na reflexão sobre as medidas de<br />

acompanhamento, deixadas abertas<br />

pelo Conselho Federal.<br />

Precisamente para a categoria de pessoas<br />

com baixo e médio rendimento poderia-se<br />

compensar a redução da pensão<br />

do segundo pilar, eficazmente e a custo<br />

razoável, mediante um aumento da<br />

renda AVS, em vez de vincular os possíveis<br />

recursos económicos para a previdência<br />

de velhice do 2° Pilar onde é imprevisível<br />

e incalculável a evolução dos<br />

mercados financeiros.<br />

Martin Flügel<br />

Res. Politica social Travail Suisse


egionen-blick<br />

Wir protestieren gegen das Ansinnen<br />

einer Gruppe vom Walliser Parlament,<br />

unzumutbare Sparmassnahmen zu beschliessen.<br />

Die vorgesehenen Sparmassnahmen<br />

würden zu massiven Qualitätseinbussen<br />

führen. Es geht letztlich um<br />

uns alle , aber insbesondere auch um<br />

unsere Patientinnen und Patienten. Die<br />

Umsetzung der Sparmassnahmen würde<br />

<strong>die</strong> Falschen treffen: das Pflegepersonal<br />

und <strong>die</strong> Kranken. Eine Kürzung<br />

der Globalkredite um 4 Millionen würde<br />

aber schliesslich auch zu Entlassungen<br />

führen. Und hernach sollte weniger<br />

Personal mehr Kranke gut betreuen.<br />

Diese Rechnung geht einfach nicht auf.<br />

Schon zum x-ten Mal fegt eine Sparwelle<br />

über das Gesundheitswesen und über<br />

<strong>die</strong> Pflege. Bisher haben wir vieles geschluckt.<br />

Wir sind ja Nette. Wir opfern<br />

uns auf. Noch immer. Jetzt ist aber kein<br />

Sparpotenzial mehr vorhanden. «Die Zitrone<br />

ist ausgepresst», und das ist sie<br />

wirklich! Da ist <strong>die</strong> Kollegin mit dem<br />

Burnout Syndrom, da ist <strong>die</strong> Freundin<br />

mit der depressiven Verstimmung und<br />

das sind wir alle: oft überlastet, können<br />

wir unsere Berufsaufgabe nicht mehr<br />

zufriedenstellend erfüllen. Der Saft ist<br />

draussen, es gibt nichts mehr zu holen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den Spitälern und <strong>die</strong> Patientinnen<br />

und Patienten sind <strong>die</strong> Leidtragenden.<br />

Und <strong>die</strong> Politik will mit einem Federstrich<br />

den Geldhahn noch mehr zudre-<br />

hen. Dagegen wehren wir uns mit unserer<br />

Protestaktion.<br />

Wir müssen <strong>die</strong> Verantwortlichen in<br />

<strong>die</strong> Pflicht nehmen.<br />

Die Arbeitsintensität in den Spitälern,<br />

den Heimen und der Spitex ist schon<br />

heute so, dass <strong>die</strong> Gefahr besteht, dass<br />

mehr Komplikationen geschehen; Komplikationen,<br />

<strong>die</strong> nicht sein dürfen. Und<br />

dadurch wird das Gesundheitswesen<br />

verteuert. Es ist kurzsichtig, beim Pflegepersonal<br />

sparen zu wollen!<br />

Wir alle hier fühlen uns verantwortlich<br />

für <strong>die</strong> anspruchsvolle Pflege und Betreuung.<br />

Wir treten heute mit unserem<br />

Zusammenkommen der Sparwut der<br />

Politik entgegen. Wir wollen weiterhin<br />

eine verantwortbare Pflege und Betreuung<br />

bieten. Wehren wir uns heute<br />

gegen beabsichtigte Einsparungen und<br />

daraus resultierende Entlassungen.<br />

Gemeinsam sind wir stark!<br />

Wir appellieren an <strong>die</strong> Grossrätinnen<br />

und Grossräte und <strong>die</strong> Regierung, <strong>die</strong><br />

Augen zu öffnen, <strong>die</strong> Leistungen des<br />

Gesundheitspersonals anzuerkennen,<br />

den Sparhahn nicht weiter zuzudrehen.<br />

Die Zitrone ist ausgepresst. Wir wollen<br />

weiterhin eine hochstehende Betreuung<br />

und Pflege leisten. Den Geldhahn<br />

zudrehen würde zu unverantwortbaren<br />

Zuständen für <strong>die</strong> Angestellten füh-<br />

20<br />

Nr. 10 / 6. Jahrgang, 21.12.2005<br />

Wallis: Protestkundgebung des Personals im Gesundheitswesen<br />

Klare Absage zur Budgetkürzung<br />

<strong>Syna</strong>-Regionalsekretär Leo Eyholzer am<br />

Rednerpult in Aktion. Bild: ZVG<br />

ren, zu mehr anstatt weniger Leid für<br />

<strong>die</strong> Kranken.<br />

Das Pflegepersonal akzeptiert nicht mehr,<br />

dass Sparübungen nur auf ihrem Buckel<br />

ausgetragen werden. Das Personal im Gesundheitswesen<br />

liebt seine Arbeit, respektiert<br />

aber bitte ihre Leistungen.<br />

Gute Pflegequalität hat seinen Preis<br />

Wenn es ums Sparen geht, werden all<br />

<strong>die</strong> Menschen, <strong>die</strong> im Pflegebereich arbeiten,<br />

auf nüchterne Budgetposten reduziert.<br />

Dass sie ihre Arbeit unter immer<br />

härteren Bedingungen erfüllen<br />

(Personalstopp, Entlassungen, neue<br />

und komplexere Aufgaben), spielt<br />

plötzlich keine Rolle mehr. Dies können<br />

und wollen wir nicht mehr akzeptieren.<br />

Wir wollen <strong>die</strong> Politik an ihre Verantwortung<br />

erinnern. Die Politik – <strong>die</strong><br />

Grossräte, der Staatsrat – hat <strong>die</strong> Verantwortung<br />

zu tragen, muss Rahmenbedingungen<br />

ermöglichen, damit gute<br />

Betreuung und gute Pflege geleistet<br />

werden kann.<br />

Möge unser Kampfgeist <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />

betroffen machen, damit<strong>die</strong><br />

Weichen richtig gestellt werden. Ich<br />

danke für Ihr Kommen.<br />

Leo Eyholzer<br />

Regionalsekretär Oberwallis<br />

Protestkundgebung am 7. Dezember in Sion. Bild: ZVG


Nr. 10, Dezember 05<br />

«Fühle mich als Fussabtreter»<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />

Wir alle kennen inzwischen unsere aktuelle<br />

Wirtschaftslage und damit verbunden<br />

in vielen Betrieben der ewige<br />

Druck «von oben». Natürlich dürfen wir<br />

uns auch noch am hektischen Alltag<br />

und dem ewigen (jedoch manchmal<br />

auch selbst gemachten) Stress erfreuen.<br />

Schöne Grüsse von der Statistik mit zunehmenden<br />

Langzeitkranken!<br />

Immer wieder – und in letzter Zeit immer<br />

öfter - darf ich auch Telefonate von<br />

Mitgliedern und teilweise auch von<br />

Nichtmitgliedern entgegen nehmen,<br />

welche sich über Mobbing beklagen,<br />

oder über Entlassung aus allen möglichen<br />

und unmöglichen Gründen; dazu<br />

gesellen sich Lohnabbau, Nichtbezahlung<br />

des zustehenden 13. Monatsgehalts<br />

pro rata, Abbau der Sozialleistungen,<br />

erhebliche Differenzen beim Stundensaldo<br />

(Überzeit/Überstunden), usw.<br />

Die Liste könnte um viele Punkte erweitert<br />

werden.<br />

Ich frage mich, wohin führt uns <strong>die</strong>se<br />

Zukunft? Warum können sich Arbeitgeber<br />

nicht an <strong>die</strong> Verträge halten? Oftmals<br />

wissen Arbeitgeber nicht einmal,<br />

wie Arbeitsverträge aussehen. Viele Arbeitnehmende<br />

arbeiten ohne schriftlichen<br />

Vertrag. Das Resultat bei Austritt<br />

aus der Firma ist dann sehr oft der Weg<br />

zur <strong>Syna</strong> oder vor das Arbeitsgericht.<br />

Im Juni war ein Mitglied bei mir, aufgelöst,<br />

den Tränen nahe. Ich musste sie<br />

zuerst beruhigen, bevor wir über ihre<br />

Probleme reden konnten. «Ich fühle<br />

mich wie ein Fussabtreter» sagte sie und<br />

erklärte mir den Sachverhalt. Sie arbeitete<br />

in einem grösseren Verkaufsgeschäft<br />

und wurde von ihrer Vorgesetzten<br />

dauernd «zur Sau gemacht», wie sie<br />

sich ausdrückte. Z.B. konnte sie oft nicht<br />

in <strong>die</strong> ihr zustehende 15-minütige Pause<br />

gehen. Dann erfolgte nach ca. drei<br />

Monaten ein Gespräch zwischen dem<br />

Personalchef, der Vorgesetzten und<br />

dem Mitglied. Zwei Monate später erhielt<br />

sie vom Personalchef <strong>die</strong> fristlose<br />

Kündigung! - Grund: Probleme mit der<br />

Vorgesetzten!<br />

Das Mitglied ist 56 Jahre alt und arbeitet<br />

seit acht Jahren in <strong>die</strong>sem Betrieb.<br />

Die Vorgesetzte ist 22 (!) Jahre alt und<br />

wurde vor rund einem Jahr vom Personalchef<br />

eingestellt. Es stellte sich heraus,<br />

dass <strong>die</strong> Chefin kaum Deutsch<br />

konnte und nur Befehle gab. Sie hatte<br />

keine Ahnung von den Produkten im<br />

Verkaufssortiment. Dazu hätte sie ja <strong>die</strong><br />

Arbeiterin. Und noch weniger Ahnung<br />

hatte sie von Personalführung. Wie sollte<br />

sie auch, mit 22 Jahren?<br />

Die Schuld (oder Unfähigkeit?) bei <strong>die</strong>ser<br />

Auseinandersetzung liegt in <strong>die</strong>sem<br />

Fall vor allem beim zuständigen Personalchef,<br />

da er eine Mitarbeiterin mit 22<br />

Jahren als Vorgesetzte eingestellt hatte,<br />

ohne Deutsch- und Verkaufskenntnisse!<br />

Da sind solche Probleme bereits<br />

vorprogrammiert. Meine <strong>die</strong>sbezügliche<br />

Bemerkung gegenüber dem Personalchef<br />

hatte er abgewehrt mit der Äusserung:<br />

«Ich solle mich nicht in Sachen<br />

einmischen, <strong>die</strong> ich nicht verstehe!»<br />

Nun war mir natürlich klar, dass <strong>die</strong>ser<br />

Personalchef wohl «ein toller Hecht»<br />

sein muss. Die weitere Besprechung<br />

führte ich daraufhin mit der Direktion.<br />

21<br />

Die ausgesprochene Kündigung war für<br />

das Mitglied wohl verbindlich, jedoch<br />

wurde sie von einer fristlosen- in eine<br />

ordentliche Kündigung (zwei Monate)<br />

umgewandelt. Selbst wenn <strong>die</strong> Direktion<br />

<strong>die</strong> Kündigung zurückgezogen<br />

hätte, wäre für das Mitglied eine Zusammenarbeit<br />

mit <strong>die</strong>ser Vorgesetzten<br />

nicht mehr möglich gewesen. Und das<br />

wollte sie auch nicht mehr.<br />

Die Vorgesetzte war in ihrer Aufgabe<br />

total überfordert. Sie hatte auch Ärger<br />

mit dem Mitarbeiter an der Kasse. Inzwischen<br />

hatte sie gekündigt. Ob <strong>die</strong><br />

Direktion künftig bei der Einstellung<br />

von Personal mitentscheidet, entzieht<br />

sich meiner Kenntnisse. Den Personalchef<br />

gibt’s in <strong>die</strong>ser Firma immer noch...<br />

Ich wünsche Euch allen ein gutes und<br />

angenehmes Arbeitsklima, eine besinnliche<br />

Adventszeit, frohe Festtage und<br />

ein gesundes Neues Jahr 2006.<br />

Peter Mayer<br />

Regionalsekretär Nordwestschweiz<br />

Neuer GAV im Detailhandel von Basel-Stadt<br />

Per 1. November 2005 gilt für Mitarbeitende<br />

im Detailhandel in Basel-Stadt<br />

ein neuer GAV. Die wichtigsten Punkte:<br />

• Es gilt <strong>die</strong> 5-Tage-Woche<br />

• Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt<br />

41 Stunden (8 Std. 12 Min. pro Tag).<br />

• Zeitgutschrift von 10% oder Lohnzuschlag<br />

von 10% für Arbeitnehmende,<br />

<strong>die</strong> nach 19 Uhr eingesetzt werden<br />

und deren geleistete Arbeitszeit<br />

an <strong>die</strong>sem Tag 8 Std. und 12 Min.<br />

übersteigt.<br />

• Pro Jahr sind 12 Samstage in jedem<br />

Fall arbeitsfrei.<br />

• Vorbereitungs- und Aufräumarbeiten<br />

sind Arbeitszeit.<br />

• Einsatzpläne sind den Arbeitnehmenden<br />

mindestens 2 Wochen im<br />

voraus bekannt zu geben.<br />

• Arbeitnehmende mit Familienpflichten<br />

dürfen nicht gegen ihren Willen<br />

nach 18.30 Uhr beschäftigt werden.<br />

• Schwangere Frauen und stillende<br />

Mütter dürfen nur mit ihrem Einverständnis<br />

nach 18.30 Uhr beschäftigt<br />

werden.<br />

• Bei der Planung der Kompensation<br />

von Überstunden ist den Arbeitnehmenden<br />

ein Mitspracherecht zu gewähren.<br />

Überstunden, welche Ende<br />

Juni 80 Stunden überschreiten, werden<br />

mit einem Zuschlag von 25% ausbezahlt.<br />

• Mindestlöhne: Für ungelerntes Personal<br />

Fr. 3'020.—, ab 1.1.07 Fr. 3'160.--,<br />

ab 1.1.08 Fr. 3'300.--.<br />

•<br />

Bei der Lohngestaltung werden <strong>die</strong><br />

zwei- und dreijährigen Ausbildungen<br />

gebührend berücksichtigt, ebenfalls<br />

<strong>die</strong> Berufserfahrung und <strong>die</strong> Betriebstreue.<br />

Peter Mayer<br />

Regionalsekretär Nordwestschweiz


Gewerkschaftsvereinigung Travail.Suisse Graubünden<br />

22<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

Gutes Wachstum an Mitgliedern<br />

Die Gewerkschaften <strong>Syna</strong> und Transfair<br />

haben sich an der Delegiertenversammlung<br />

ihres Dachverbands Travail.Suisse<br />

Graubünden neben der gewerkschaftspolitischen<br />

Ausrichtung auch mit der<br />

Wirtschaftsentwicklung im Kanton<br />

Graubünden befasst. Eugen Arpagaus,<br />

Vorsteher Amt für Wirtschaft und Tourismus,<br />

hat den Delegierten am aktuellen<br />

Beispiel der geplanten Grosssägerei<br />

der Firma Stallinger in Domat/Ems das<br />

Standortmarketing des Kantons Graubünden<br />

erklärt und näher gebracht.<br />

Gewerkschaftspolitik<br />

Mit Freude konnten <strong>die</strong> verantwortlichen<br />

Gremien den Delegierten mitteilen,<br />

dass <strong>die</strong> Region Graubünden Sarganserland<br />

ein überdurchschnittliches<br />

Wachstum an Mitgliedern im Jahre<br />

2004/2005 aufzuweisen hat. Die Gewerkschaftspolitik,<br />

welche tragfähige<br />

Ideen entwickelt und damit zu Lösungen<br />

führt, scheint im Kanton Graubünden<br />

und Sarganserland anzukommen.<br />

Wirtschaftsentwicklung in<br />

Graubünden<br />

Mit dem Engagement von Eugen Arpagaus<br />

(Vorsteher am für Wirtschaft<br />

und Tourismus) bekräftigten <strong>die</strong> Gewerkschaften<br />

<strong>Syna</strong> und Transfair ih-<br />

re Absicht, dass im Kanton Graubünden<br />

neue Unternehmungen angesiedelt<br />

werden sollen. Mit einem guten<br />

Standortmarketing sollen nach dem<br />

Willen der kantonalen Wirtschaftsförderung<br />

auch Arbeitsplätze geschaffen<br />

werden und damit <strong>die</strong> Abwanderung<br />

von qualifiziertem Per-<br />

Delegierte der Gewerskchaftsvereinigung Travail.Suisse Graubünden. Bild:zvg<br />

Rolf Bless, <strong>Syna</strong>-Koordinator Graubünden, Eugen Arpagaus, Vorsteher Amt für<br />

Wirtschaft und Tourismus GR; Vinzent Augstin, Präsident Travail.Suisse GR. Bilder:<br />

ZVG.<br />

sonal ins Unterland gestoppt werden.<br />

Wirtschaftsleitbild Graubünden<br />

Mit der Aufnahme der Wirtschaftsentwicklung<br />

als Themenschwerpunkt in<br />

<strong>die</strong> Traktandenliste wollte Travail.Suisse<br />

Graubünden <strong>die</strong> von der Bündner-Regierung<br />

gewünschte Sensibilisierungsarbeit<br />

für das Wirtschaftsleitbild Graubünden<br />

2010 angehen. Das Ziel, bei den<br />

Delegierten das Problembewusstsein zu<br />

fördern und potenzielle «Vetospieler»<br />

für <strong>die</strong> übergeordneten gemeinsamen<br />

Interessen des Kantons zu gewinnen,<br />

scheint vollauf erreciht worden zu sein.<br />

Bei <strong>die</strong>ser Gelegenheit bedankte sich<br />

Eugen Arpagaus auch bei der <strong>Syna</strong><br />

Graubünden (Rolf Bless) für <strong>die</strong> Unterstützung<br />

bei der Ausarbeitung des neuen<br />

Wirtschaftsleitbilds Graubünden<br />

2010.<br />

Ohne grosse Diskussionen wurden <strong>die</strong><br />

statutarischen Geschäfte behandelt.<br />

Rolf Bless<br />

Koordinator Graubünden


Nr. 10, Dezember 05<br />

GAV Taxigewerbe<br />

Basel-Stadt<br />

Verhandlungsergebnisse per 1.1. 2006:<br />

Die Umsatzbeteiligung für Taxichauffeure/chauffeusen<br />

wird von 40 Prozent<br />

auf 42 Prozent angehoben. (Das bedeutet<br />

eine Lohnerhöhung um 5 Prozent,<br />

bzw. Fr. 120.– bei einem Umsatz von<br />

Fr.6'000.–). Der Mindestlohn beträgt<br />

weiterhin Fr. 3'000.–.<br />

Der Mindestlohn für das Funk- und Telefonpersonal<br />

wird auf Fr. 3'650.–<br />

(+ 1,5 Prozent) angehoben.<br />

Effektivlöhne: Die Lohnsumme wird um<br />

1,5 Prozent erhöht und gilt generell für<br />

alle <strong>Mitarbeitenden</strong>. Somit ist <strong>die</strong> Teuerung<br />

(1,3 Prozent) ausgeglichen.<br />

Der Weiterbildungsanlass für das gesamte<br />

Personal (Taxichauffeure/ -chauffeusen,<br />

Funk- und Telefonpersonal) findet<br />

im Juni 2006 statt. Die Kosten werden<br />

wiederum von der Paritätischen<br />

Kommission übernommen.<br />

Peter Mayer<br />

Regionalsekretär Nordwestschweiz<br />

Die beliebte Infobroschüre 2005 der<br />

<strong>Syna</strong> Region Zug-Innerschwyz enthielt<br />

einen Wettbewerb vom Tierpark Goldau.<br />

Der Regionalvorstand <strong>Syna</strong> hat an<br />

seiner letzten Sitzung <strong>die</strong> GewinnerInnen<br />

gezogen. Die Frage lautete: Welches<br />

Jubiläum feiert der Tierpark Goldau<br />

im Jahr 2005? Die richtige Antwort<br />

war 80 Jahre.<br />

Der Regionalvorstand <strong>Syna</strong> der Region<br />

Zug-Innerschwyz gratuliert den GewinnerInnen<br />

herzlich. Selbstverständlich<br />

wird auch in der nächsten Infobroschüre<br />

2006 wieder ein Wettbewerb stattfinden.<br />

Wir freuen uns schon jetzt auf<br />

zahlreiche eingereichte Talons.<br />

Fredy Bissig<br />

Koordinator Schwyz/Zug<br />

Kegelmeisterschaft der<br />

Sektion Sarganserland<br />

Unter der Federführung von Kassier<br />

Hansi Kalberer wurde am 11. November<br />

2005 zur Kegelmeisterschaft eingeladen.<br />

In fünf Durchgängen feilschten<br />

zwölf Kollegen um <strong>die</strong> Auszeichnung,<br />

den Wanderpreis. Als Sieger ging Peter<br />

Kühne jun. hervor (siehe Bild). Auf den<br />

weiteren Rängen klassierten sich; Rolf<br />

Bless, Peter Kühne sen., Markus Ackermann<br />

Plons, Guiseppe Catania, Karl<br />

Schnider, Markus Ackermann Mels, Paul<br />

Tschirky, Hansi Kalberer, Meinrad Bro-<br />

23<br />

Veranstaltungen<br />

Zug-Innerschwyz: Die GewinnerInnen des Wettbewerbs stehen fest<br />

Sektion Ursenbach<br />

Samstag, 14. Januar<br />

Kegeln im Restaurant Kreuz, Oberönz.<br />

19 Uhr.<br />

Sektionen Olten Aarau Zofingen,<br />

Thal/Gäu und Olten Print<br />

Freitag, 27. Januar<br />

Raclette-Abend. 19.30 Uhr, Pfadi-<br />

Hütte Wolfwil.<br />

Sektion Olten Aarau Zofingen<br />

Freitag, 10. Februar<br />

Generalversammlung. 19 Uhr im Restaurant<br />

Central in Suhr bei Aarau.<br />

Sektion Luzern-Stadt<br />

Samstag, 25. März<br />

Generalversammlung, 18 Uhr , Restaurant<br />

Tribschen, Luzern.<br />

der, Marzi Eberle, Werner Manhart.<br />

Die Organisatoren hoffen, dass sie bei<br />

der nächsten Austragung einen grosser<br />

Fan-Club und noch mehr Wettkämpfer<br />

und Wettkämpferinnen begrüssen können.<br />

Frau Betschart vom Tierpark Goldau, Junior Mario Ott (Stv. für 3.Rang Walter Ott),<br />

Erika Suter Rang 2, Stv. Frau Kiener für den Sieger Martin Kiener und Fredy Bissig.


24<br />

Nr. 10, Dezember 05<br />

<strong>Syna</strong> wünscht herzlich<br />

frohe Festtage und ein gutes neues Jahr!<br />

Bildungsinstitut ARC: Das neue Kursprogramm<br />

Auch 2006 bietet das Bildungsinstitut für<br />

Arbeitnehmende ARC eine Vielzahl von<br />

Kursen an. Wer Mitglied der <strong>Syna</strong> ist,<br />

kann <strong>die</strong>se Kurse gratis besuchen. Treffen<br />

Sie bereits heute Ihre Wahl! Im Folgenden<br />

<strong>die</strong> Kurse des ersten Halbjahres.<br />

Allgemeine Kurse<br />

13. Februar 2006, Bern,Stressbewältigung<br />

durch gute Arbeitstechnik<br />

22./23. März 2006, Nottwil, Gutes Arbeitsklima<br />

fördern<br />

29. März & 12. April 2006, Olten, Besser<br />

kommunizieren<br />

6./7. April 2006, Gwatt, Teamsitzungen<br />

4. Mai 2006, Olten, Rekrutierung und<br />

Personalselektion<br />

9./10. Mai 2006, Eptingen, Ein Team leiten<br />

24. Mai & 7. Juni 2006, Olten, Führen<br />

von schwierigen Gesprächen<br />

8./9. Juni 2006, Aarau, Mobbing vermeiden<br />

15. & 29. Juni 2006, Olten, Gesprächsverhalten<br />

am Arbeitsplatz verbessern<br />

29. Juni 2006, Olten, Leistungsfähigkeit<br />

und Arbeitsklima<br />

Kurse AN-Vertreter/innen<br />

3. Februar 2006, Zürich, Die Rechte,<br />

Pflichten und Aufgaben eines Lehrlings<br />

24. Februar 2006, Zürich, Der neue GAV<br />

in der Maschinenindustrie<br />

6./7. März 2006, Wilen/Sarnen, Rechte<br />

und Aufgaben als ArbeitnehmervertreterIn<br />

11. März 2006, Olten, Veränderungen<br />

in der Gewerkschaftslandschaft<br />

29. April 2006, Bern, Jugendarbeit in<br />

den Sektionen<br />

5. Mai 2006, Zürich, Massnahmen zur Erhaltung<br />

von Arbeitsplätzen<br />

Bild: G. Gander<br />

9. Juni 2006, Zürich, Verhandlungen<br />

müssen vorbereitet werden<br />

22./23. Juni 2006, Nottwil, Wir üben verhandeln<br />

Frauen- und Männerkurse<br />

17. März 2006, Bern, Wenn es frau<br />

<strong>die</strong> Stimme verschlägt<br />

21. April 2006, Bern, Getrennt, geschieden<br />

und doch Vater bleiben<br />

Zusatzkurse<br />

17./18. Januar 2006, Gwatt, Konflikte<br />

am Arbeitsplatz<br />

14./15. März 2006, Nottwil, Ein Team leiten<br />

Bildungsprogramm bestellen<br />

Das gesamte Bildungsprogramm können<br />

Sie anfordern bei: BARC, Tel.<br />

031/370 21 11, arc@travailsuisse.ch,<br />

www.travailsuisse.ch.

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