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Mitteilungen Nr. 50 - Hans Henny Jahnn

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Betrachten wir das Tonmaterial der ersten Folge genauer, unter Zusammenfassung<br />

einer äusseren und inneren Planetengruppierung, zeichnet sich in der ersten Gruppe<br />

ein Dur-Charakter ab, sowie die wichtigsten Intervalle: c-a-g-f: Terz, Quart, Quint,<br />

Sekund. Ein Umstand, der KAYSER zu dem Schluss veranlasst, dass die innere Planetengruppe:<br />

Merkur, Venus, Erde und Mars einheitlich und «harmonisch bezüglich ihrer<br />

Standpunkte organisiert ist».<br />

Die äussere Gruppe dagegen: Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun ergibt die Tonfolge<br />

b-g-e-des: einen verminderten Septimenakkord mit der deutlichen Auflösungstendenz<br />

nach C. Diese Tendenz liegt übrigens der gesamten Planeten-Tonfolge zugrunde, was<br />

man beim realen Klangerlebnis unschwer empfindet.<br />

Bemerkenswert ist ferner, dass «Erde» und «Saturn» mit nahezu identischen, einen<br />

Oktave auseinanderliegenden Tonwerten g’–g auftreten, und beide am wichtigsten Ort<br />

der äusseren und inneren Planetengruppe stehen, nämlich an der Stelle der Dominante<br />

(g ist die Dominante von c). Beide beherrschen somit von ihrer Position ihre Gruppe.<br />

In der Mitte, die beiden d-Werte umfassend, stünden die rätselvollen Planetoiden.<br />

Warum gerade zwischen Mars und Jupiter dieser doch offensichtlich zertrümmerte<br />

Planet? War tatsächlich einst an dieser Stelle ein Planet vorhanden? Die Harmonik<br />

wirft auf diese unbeantwortete Frage ein bedeutsames Licht.<br />

Nehmen wir hypothetisch an, dass in der Mitte zwischen der Jupiter- und Marssphäre<br />

tatsächlich ein Planet X einmal seinen Platz hatte. Nach den Logarithmen des Kayserschen<br />

Diagramms liegt der mittlere Wert der Planetoiden-Abstände nahe den beiden<br />

enharmonischen Stufen d und d. Das besagt, dass diese beiden Töne das erste<br />

enharmonisch gespaltene Paar in der Tonentwicklung des senarischen Kräftefeldes<br />

sind.<br />

Dazu kommt, dass dieser angenommene Planet X an der bevorzugtesten Stelle zu<br />

stehen kam; gleichsam an der schönsten Stelle dieser Tonfolge der gesamten Planetenkombination:<br />

Denn er bildet die Mitte des einzigen hier vorkommenden Dur-Akkordes:<br />

B-D-F! Er steht in der Terz dieses Dur-Akkordes. Und die Terz ist jenes Intervall,<br />

wo die Seele mit sich selbst Zwiesprache hält. Sie ist in unserer tonalen Musik zum<br />

bestimmenden Intervall des harmonischen Geschlechtes geworden. Sie ist das Ichbezogene<br />

Intervall, das neben ihrer «Innerlichkeit» auch zur «Süchtigkeit» verführt.<br />

Das alles ist die Terz geworden. Wodurch? In unserer Betrachtung stehen wir weit jenseits<br />

menschlicher Seelenhaftigkeit. Wir stehen in der Sternenwelt. Aber was zeigt sich<br />

uns? Da steht ein Sternenwesen an bevorzugtester Stellung dieser Himmelsmelodie.<br />

Es steht im «Herz- und Ich-Punkt» des hier auftönenden Dur-Akkordes. Und es steht<br />

an jener Stelle, wo sich die erste Tonspaltung vollziehen kann, wo Enharmonie die<br />

Möglichkeit zu ihrer Realisierung erhält.<br />

Wer dächte hier nicht an den Mythos um Luzifer, den schönsten Engel des schaffenden<br />

Gottes, den Lichtträger, der an dieser Stelle die «Spaltung» als erster setzte? Wie<br />

im Hörbild des Menschen, tritt uns auch am Himmel im ersten Aufklingen der Enharmonik<br />

der «Sündenfall», die «Sondierung» und «Aufspaltung» entgegen. Durch diese<br />

Entzweiung ist die urtümliche Harmonik, die im Zentrum ihres Erklingens einen reinen<br />

Dur-Akkord verkörperte, gestört. Der Planet X ist zersplittert, und was blieb ist eine<br />

eigenartige Dur/Moll-Mischung: eine «kosmische Geschlechtertrennung».<br />

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