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Mitteilungen Nr. 50 - Hans Henny Jahnn

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Die Harmonik im Tierreich<br />

Reicher und noch mannigfaltiger zeigen sich die Möglichkeiten harmonikaler Lebensund<br />

Formanalysen im Tierreich. Allein die Spiralformen der Muscheln bieten ein schier<br />

unübersehbares Betätigungsfeld. Doch wollen wir auf solche morphologischen Analysen<br />

hier nicht eingehen. Für die knappe Übersicht, die hier von den Arbeiten KAYSERS<br />

gegeben werden soll, ist die Frage nach der Unterschiedlichkeit von Pflanze und Tier,<br />

wie sie sich dem Harmoniker darstellt, von noch grösserem Interesse.<br />

Wir haben hier ein äusseres und ein inneres Moment zu unterscheiden. Äusserlich<br />

betrachtet stellt sich die Tierwelt als etwas völlig vom Pflanzenreich gesondertes und<br />

Neues durch den Gehörsinn und seine Phonetik dar, d.h. durch die Reaktion auf akustische<br />

Laute sowohl, als auch durch die Fähigkeit, solche Laute von sich geben zu<br />

können. Mit diesem an sich so selbstverständlichen Unterscheidungsmerkmal, erspürt<br />

der Harmoniker jedoch etwas sehr Wesenhaftes: die Begabung des tierischen<br />

Wesens mit einem Astralleib, mit dem der Laut verbunden ist.<br />

Diese in das tierische Wesen einziehende Astralität spiegelt sich nun in dem inneren<br />

Unterscheidungsmoment sehr eindringlich wider: in den Hörbildern des Tierbereichs<br />

tritt nämlich zum erstenmal die Diatonik auf. Wir meinen damit eine Verbindung der<br />

Töne, die sich als geschlossene Skala, also als Tonleiter ausweist.<br />

Den Weg zu diesen Hörbildern weist wiederum die Variations- und Kombinationsmöglichkeit<br />

unseres Teiltondiagramms. Für das Pflanzenreich wurde bereits von der kreisförmigen<br />

Anordnung Gebrauch gemacht. Doch bieten sich noch andere Gestaltungsformen<br />

an: die gleichseitig-dreieckige etwa, die sphärische und logarithmische. Im<br />

«Lehrbuch der Harmonik» sind alle diese Möglichkeiten durchgeführt. Wir greifen nur<br />

beispielsweise zwei Ansätze dazu heraus.<br />

Kombination von Permutationen<br />

Lehrbuch, S. 182<br />

In dieser Art baut KAYSER eine tönende<br />

Natur, Schritt für Schritt, vor uns<br />

auf. Rückblickend ergibt sich dabei<br />

die Erkenntnis: Das Reich des Anorganischen<br />

findet sein harmonikales<br />

System in der räumlichen Konfiguration<br />

der Teiltonkoordinaten, beruhend<br />

auf einem System. Im Reich des<br />

Organischen, wie es sich in der Pflanze<br />

manifestiert, treten zwei oder mehr<br />

Teiltonkoordinatensysteme in polarer<br />

Gesetzlichkeit zueinander auf. Diese Systeme treffen sich im gemeinsamen Zeugerpunkt<br />

1/1, ihre Richtungen sind jedoch entgegengesetzte. «Das Leben stellt sich also<br />

dar als polare Spannung zwischen zwei oder mehreren Teiltonbereichen: Note gegen<br />

Note; der Kontrapunkt entsteht! Doch ist es eine tonale Statik, die im Pflanzenreich<br />

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