Mitteilungen Nr. 50 - Hans Henny Jahnn
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Auch auf die rätselhafte Wirkungsweise von Katalysatoren weiss die Harmonik die<br />
vielleicht befriedigendste Antwort zu geben. Unter Katalysator versteht der Chemiker<br />
einen Körper, der durch sein blosses Vorhandensein die Reaktion anderer Stoffe<br />
beschleunigt, wenn nicht überhaupt erst möglich macht. So entsteht z.B. 40 Prozent<br />
Salpetersäure wie auf einem «Tischlein deck’ dich» hervorgezaubert, wenn man gereinigten<br />
Stickstoff, N2 oder N3 als Gas mit Sauerstoff O2 zusammenbringt und über<br />
einen Katalysator aus Platin leitet. Das Rätselhafte dabei ist, dass der Katalysator sich<br />
chemisch überhaupt nicht an der Reaktion beteiligt und diese doch entscheidet. Die<br />
Harmonik kann darin nur eine Parallele zum Prinzip der Resonanz sehen, das Ähnliches<br />
entstehen lässt: Eine Schwingung verstärkt sich durch das blosse Vorhandensein<br />
von Resonatoren. Geht man von der Tatsache einer harmonikalen Gliederung und<br />
Ordnung der Grundstufe aus, dann darf man der Vermutung KAYSERS beipflichten,<br />
dass sich «zwischen Katalysator und Reaktionsstoffen harmonikale Verhältnisse aufdecken<br />
liessen, welche der nur rechnerischen Betrachtung undurchsichtig bleiben,<br />
weil in der Harmonik nicht nur die Tonzahl, sondern auch der Ton-Wert mit in die<br />
Rechnung eingesetzt wird».<br />
Der «tönende Chemismus» des Lebens<br />
Steigt man vom Anorganischen in den Bereich des Organischen auf, wendet man sich<br />
dem Chemismus des Lebens zu, so treten einem vor allem die drei Urbaustoffe: Wasserstoff,<br />
Kohlenstoff und Sauerstoff entgegen. Diese drei Elemente stehen sowohl in<br />
ihren Atomgewichten, wie Atomzahlen in einem der einfachsten Teiltonverhältnisse:<br />
H C O<br />
Atomgewicht: 1 12 16<br />
Atomnummer: 1 16 18<br />
Teiltöne im Diagramm: c 1g 1c<br />
Wir gewahren ein klares Oktav-Quint-Verhältnis.<br />
Auch im Bereich des Organischen ist das eigentlich treibende, innere morphologische<br />
Moment der Zahlenbereich des Senarius. Besonders die Blätter und Blütenmorphologie<br />
lässt dies am deutlichsten erkennen. Die Teilungsverhältnisse gehen äusserst<br />
selten über den Faktor 5 als primärer Multiplikator hinaus. Meistens bleiben die Blüten<br />
bei einer 3-, 4- oder 5fachen Anordnung stehen. Die Rationenbilder 7, 11, 13, 17<br />
kommen selten vor. KAYSER verweist in diesem Zusammenhang auf die Passionsblume<br />
(Passiflora coerulea), bei welcher ein dreiteiliger Stempel auf einer ausgesprochenen<br />
fünfteiligen Staubgefäss- und Blütenblattanordnung sitzt, um zu zeigen, dass die<br />
Pflanze lieber zwei einfache, dem Senarius angehörende Rationenbildner verwendet,<br />
als einen «ekmelischen».<br />
Übrigens darf hier die Bemerkung eingeflochten werden, dass es kaum eine erhellendere<br />
Sicht, als die harmonikale auf die dreifache Benennung gibt, die RUDOLF STEINER<br />
dieser ätherischen Bildekraft gegeben hat, wenn er von ihr als Klang-, Zahlen- und<br />
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