5 Jahre SeKo Bayern - Selbsthilfekoordination Bayern

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Selbsthilfe als Patientenvertretung Seit dem 01.01.2004 wirken gemäß § 140 f SGB V auch Patientenvertreter in den Gremien des Gemeinsamen Bundesausschusses mit. Sie haben damit die Möglichkeit, die Erfahrungen von Patientinnen und Patienten mit dem Versorgungsgeschehen im Gesundheitswesen in die Entscheidungsfindung beim Gemeinsamen Bundesausschuss, dem höchsten Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, einzubringen. Darüber hinaus kann die Patientenperspektive nunmehr mit eigenständigem Gewicht in den Beratungen zur Ausgestaltung des Leistungsvolumens der gesetzlichen Krankenversicherung Berücksichtigung finden. Ein Mitentscheidungsrecht steht den Patientenvertretern bislang allerdings nicht zu. Nach der sogennannten Besuch des Bundespräsidenten Horst Köhler am 18.10. 2004 im Würzburger Rathaus mit dabei: neben Horst Köhler: Dr. Pia Beckmann, Karin Stoiber, dahinter Mitte Theresa Keidel und rechts Dr. Peter Motsch Seite 30 Patientenbeteiligungsverordnung des BMG wirken vier Organisationen hieran mit: der Deutsche Behindertenrat (DBR), die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG), die Bundesarbeitsgemeinschaft der PatientInnenstellen (BAGP) und die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Entsendung der von ihnen benannten sachkundigen Personen nehmen sie gemeinsam und einvernehmlich vor. Analoge Patientenbeteiligung findet in diversen Ausschüssen der gemeinsamen Selbstverwaltung auf Landesebene statt. Ich wünsche SeKo Bayern... alles, alles Gute zum Geburtstag und weitere tatkräftige Jahre. Dr. Pia Beckmann, Oberbürgermeisterin Würzburg künftig ihre Präsenz weiter verstärkt, denn Zusammenschlüsse von Gleichbetroffenen sind Basis und Plattform für Hilfe, Trost und Selbstbestimmtheit. Ich wünsche mir, dass die SH in Bayern... Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Berlin 5 Jahre Seko Bayern · Selbsthilfe in Bewegung
Risiken und Nebenwirkungen Natürlich konnte eine solch heftige Bewegung nicht stattfinden, ohne dass auch einiges auf der Strecke blieb. Der „stille revolutionäre“ Elan ist vielfach bürokratischen Strukturen gewichen. Das Hauptamt übernimmt in der verbandlich organisierten Selbsthilfe immer mehr Ehrenamt. Die Interessenvertretung nach außen wird oft stärker wahrgenommen als der wechselseitige Ehrfahrungsaustausch in der kleinen Gruppe. Politisches dominiert über Psychologisches, Information über Emotion. Entfremdung kann in Selbsthilfeorganisationen genau so wie in anderen großen Organisationen um sich greifen, wo doch einst der Gruppengedanke für neue Bindungen und Beziehungen stand. Jetzt spricht man gerne für viele tausende Betroffene; früher hieße es, man solle von sich selber sprechen. Authentisch sollte man damals sein, heutzutage ist man lieber qualitätsgesichert. Der Einzug von Plastikwörtern in die Selbsthilfe-Debatte scheint unaufhaltsam und macht ihre teilweise Angleichung an professionelle Systeme deutlich. Abgesehen davon, dass früher sowieso alles besser war, ist es natürlich wenig hilfreich, in Nostalgie zu verfallen. Die Zeiten haben sich geändert (die Selbsthilfe hat manchmal daran mitgewirkt), die Menschen, ihre Lebensumstände und -entwürfe sind stetem Wandel unterworfen, der Selbsthilfe sind – gerade wegen ihres Erfolges – neue Aufgaben zugewachsen, für deren Bewältigung (auch!) andere Persönlichkeiten gebraucht werden. Ursprung und Basis ist und bleibt aber das Engagement möglichst vieler Betroffener in eigener Sache und im Austausch mit ihresgleichen. Selbsthilfe hat viele Facetten und braucht unterschiedliche Formen von Unterstützung und Kooperation. Eine davon ist auf Landesebene die Selbsthilfekoordination Bayern, wo die Qualität der Kontaktstellen-Arbeit gesichert und weiterentwickelt wird, wo Erfahrungswissen aus Selbsthilfegruppen transportiert wird, wo ein Netzwerk für Menschen mit seltenen Erkrankungen geknüpft wird, und wo der Dialog zwischen Selbsthilfe, Fachleuten, Politik und Verwaltung initiiert wird. Auch Bewegungen brauchen auf Dauer Institutionen, in ihrem Geiste sollten es aber bitte „Bewegungs-Institutionen“ sein. Die SeKo macht auf mich ganz diesen Eindruck: verlässlich, berechenbar und professionell, aber auch bewegt und bewegend. Jürgen Matzat, Diplompsychologe, Gründungsmitglied der DAG Selbsthilfe- gruppen e.V., Leiter der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen in Gießen 5 Jahre Seko Bayern · Selbsthilfe in Bewegung S wie Selbstbewusstsein, E wie Erfolg und Engagement K wie Kompetenz und Kooperationsbereitschaft und O wie Offenheit für ein Miteinander und für Neues. Ich wünsche der SeKo Bayern... Jochen Peters, Vorstand Selbsthilfekontaktstellen Bayern e. V. weiterhin für viele Menschen eine kompetente Anlaufstelle für ihre verschiedensten Probleme und Anliegen sein wird. Ich wünsche mir, dass die SH in Bayern... Manfred Hölzlein, Präsident Bezirk Niederbayern zu einem bayerischen Attribut wird, wie die bayerische Maß, Radi und Brezn! Dr. Peter Scholze, Kassenärztliche Vereinigung Bayerns Ich wünsche mir, dass die SH in Bayern... Seite 31
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