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5 Jahre SeKo Bayern - Selbsthilfekoordination Bayern

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Selbsthilfe in Bewegung<br />

Von der „stillen Revolution“ zum Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

Bis Ende der 70er <strong>Jahre</strong> kamen Selbsthilfegruppen in der öffentlichen Diskussion<br />

praktisch nicht vor. Wohl gab es schon welche (etwa die Anonymen Alkoholiker<br />

und andere Abstinenzgruppen, die Lebenshilfe für das geistig behinderte<br />

Kind, die Frauenselbsthilfe nach Krebs), sie waren aber für Außenstehende<br />

kein Thema. Nicht für die Wissenschaft, nicht für die Medizin, nicht für die<br />

Krankenkassen, nicht für Politik und Verwaltung. Deshalb sprach der Gießener<br />

Psychoanalytiker Michael Lukas Moeller von einer „stillen Revolution“. Er meint<br />

damit, dass Menschen sich aufmachten, in wachsender Zahl, angetrieben von<br />

eigener Leidenserfahrung und dem Wunsch nach solidarischer Gemeinschaft,<br />

aber eben nicht unter<br />

wehenden Fahnen, mit<br />

Parolen und Lautsprechern,<br />

ideologischen Manifesten<br />

und Zentralkomitees im<br />

Vollbesitz der Wahrheit.<br />

Still und beharrlich, nahe-<br />

zu unbemerkt vom „System“,<br />

begannen sie ihre<br />

Arbeit.<br />

Die Bayerische Sozialministerin Christa Stewens auf dem<br />

Würzburger Gesundheitstag 2006<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

Starthilfe durch<br />

Forschung<br />

Dies änderte sich erstmals<br />

durch Forschungsprojekte<br />

an der Psychosomatischen<br />

Universitätsklinik in Gießen<br />

(1977) und an der Medizinischen<br />

Soziologie in Ham-<br />

burg (1979). Aus dem Projekt<br />

in Gießen entwickelte<br />

sich eine Fachgesellschaft<br />

für die Anregung und<br />

Unterstützung von Selbst-<br />

hilfegruppen – unabhängig<br />

von<br />

Herzen das<br />

von deren Thema. Die Deutsche Arbeits-<br />

erdenklich Beste<br />

gemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG)<br />

und Glück für alt-<br />

wurde 1982 in Gießen als gemeinnütziger<br />

bewährtes Geschick im<br />

Verein eingetragen. In ihr schlossen sich<br />

Handeln und Verhandeln.<br />

Fachleute, Betroffene und Sympathisanten<br />

Dagmar Friemel-Sturm,<br />

der Selbsthilfegruppen-Idee zusammen, um<br />

Selbsthilfekontaktststelle<br />

diese zu fördern und zu verbreiten. Ausgehend<br />

Traunstein<br />

von den hier zusammengetragenen Erfahrungen<br />

wurde das Konzept einer „Kontaktstelle für<br />

Selbsthilfegruppen“ oder „Selbsthilfe-Kontaktstelle“<br />

als eigenständiger Fachdienst entwickelt, wo vor Ort für alle Interessierten<br />

(Betroffene wie Fachleute) themenübergreifend Information und Beratung in<br />

Sachen Selbsthilfegruppen angeboten wird. Inzwischen gibt es ca. 300 solcher<br />

Einrichtungen in der ganzen Bundesrepublik. Zu den grundlegenden Aufgaben<br />

dieser Selbsthilfe-Kontaktstellen gehört es,<br />

- Interessenten – Betroffene wie professionelle Helfer – über das allgemeine<br />

Konzept von Selbsthilfegruppen zu informieren,<br />

- den Zugang zu bestehenden Gruppen zu eröffnen,<br />

- bei der Gründung neuer Gruppen behilflich zu sein,<br />

- bestehende Gruppen bei Problemen zu beraten,<br />

- als „Drehscheibe“ den Selbsthilfegruppen-Bereich mit dem professionellen<br />

Versorgungssystem zu verknüpfen,<br />

- den Ansatz der eigenverantwortlichen Selbsthilfegruppen-Arbeit öffentlich<br />

zu vertreten.<br />

noch mehr<br />

Menschen in Not<br />

erreicht.<br />

Marianne Zollner,<br />

Haus der Begegnung<br />

Mühldorf<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 27

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