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5 Jahre SeKo Bayern - Selbsthilfekoordination Bayern

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5 <strong>Jahre</strong><br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Selbsthilfe<br />

in<br />

Bewegung


Inhaltsverzeichnis:<br />

Grußwort Christa Stewens Seite 3<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> – Erfolge und Zukunftsperspektiven; Margot Murr Seite 4<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> – Personal und Standort Seite 7<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> von A-Z Seite 8<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2002-2005 – Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsalltag Seite 10<br />

Kurzjahresbericht <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2006 Seite 15<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> in Zahlen Seite 24<br />

Selbsthilfe in Bewegung; Jürgen Matzat Seite 27<br />

Selbsthilfe-Kreuzworträtsel Seite 32<br />

Selbsthilfe stellt sich vor: Textauszüge aus bayerischen Selbsthilfezeitungen Seite 33<br />

Wirkung und Wirken von Selbsthilfegruppen; Eva Kreling Seite 34<br />

Impressum Seite 39<br />

Wussten Sie .... Seite 39<br />

Seite 2<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Grußwort anlässlich des 5-jährigen Bestehens<br />

der <strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong><br />

Zum 5-jährigen Bestehen der <strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong> – <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> –<br />

meinen herzlichen Glückwunsch!<br />

Als landesweiter Dreh- und Angelpunkt zum<br />

Thema Selbsthilfe im Gesundheits- und<br />

Sozialbereich wurde die <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> im April<br />

2002 in Würzburg auf Anregung der damaligen<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe <strong>Bayern</strong><br />

eingerichtet und von Beginn an vom Freistaat<br />

<strong>Bayern</strong> unterstützt. Seit ihrer Gründung<br />

hat die <strong>SeKo</strong> in Sachen Vernetzung und<br />

Unterstützung der Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> wichtige<br />

Arbeit geleistet: als Koordinierungsstelle<br />

der regionalen Selbsthilfekontaktstellen,<br />

durch Öffentlichkeitsarbeit, durch Fortbildung<br />

und Beratung sowie mit vielen weiteren<br />

Aufgaben, beispielsweise der Entwicklung der<br />

Selbsthilfebörse als Angebot für Menschen<br />

mit seltenen Erkrankungen oder Problemen.<br />

Im Zusammenwirken mit den anderen Selbsthilfeorganisationen wie den<br />

Behindertenverbänden und deren Dachorganisation, der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

SELBSTHILFE, dem Netzwerk „Frauen“, dem Verein „Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong>“ oder dem Landesnetzwerk „Bürgerschaftliches Engagement“ sowie<br />

in Kooperation mit den Partnern aus Politik und Gesellschaft, den Kommunen,<br />

den Krankenkassen und Fachleuten aus dem Sozial- bzw. Gesundheitsbereich<br />

hat die <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> maßgeblich daran mitgewirkt, dass für die Selbsthilfe<br />

engagierter Bürgerinnen und Bürger in <strong>Bayern</strong> eine tragfähige Infrastruktur<br />

aufgebaut werden konnte.<br />

Freiwilliges Engagement ist im Sozial- und Gesundheitsbereich seit langem<br />

heimisch und findet dort in den verschiedensten Formen und Lebensbereichen<br />

seinen Ausdruck. Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für sich und<br />

andere freiwillig einsetzen, werden heute mehr denn je gebraucht. Damit<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

erhält das Leben aller Menschen in dieser Gesellschaft mehr Lebensqualität. In<br />

vielen Fällen ist ein persönliches Betroffensein durch Krankheit, Behinderung<br />

oder eine andere krisenhafte Lebenssituation die Grundlage für den<br />

Entschluss des Einzelnen, in einer der vielen Selbsthilfegruppen oder einem<br />

der Selbsthilfeverbände in <strong>Bayern</strong> mitzuwirken und dort konkrete Aufgaben<br />

zu übernehmen. Die Selbsthilfeförderung des Freistaates hat sich daher von<br />

Anfang an auch ganz bewusst darauf bezogen, Betroffene direkt zu erreichen<br />

und somit dazu beizutragen, dass sie ihr Leben möglichst selbstbestimmt<br />

gestalten, eigene Fähigkeiten und Ressourcen nutzen und ihre Erkrankung<br />

oder Behinderung möglichst gut bewältigen können. Im Jahr 2006 haben<br />

deshalb 848 Selbsthilfegruppen über eine Förderrichtlinie staatliche Zuschüsse<br />

erhalten.<br />

Selbsthilfe braucht aber neben dem Engagement des Einzelnen und der<br />

gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Arbeit vor allem auch infrastrukturelle<br />

Unterstützung durch Vernetzungs- und Beratungseinrichtungen. Die <strong>SeKo</strong><br />

<strong>Bayern</strong> spielt seit 5 <strong>Jahre</strong>n eine tragende Rolle im Auf- und Ausbau dieser<br />

Strukturen, den wir gemeinsam auch in der nächsten Zeit mit Kräften voranbringen<br />

möchten.<br />

Für die geleistete Arbeit und die gute Zusammenarbeit darf ich mich herzlich<br />

bedanken. Der Seko <strong>Bayern</strong> und allen Beteiligten wünsche ich für die Zukunft<br />

weiter viel Erfolg.<br />

Christa Stewens<br />

Bayerische Staatsministerin<br />

für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />

Seite 3


<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> - Erfolge und Zukunftsperspektiven<br />

Der erste bayerische Selbsthilfekongress im Jahr 1999 in Mühldorf markiert<br />

den politischen Durchbruch für die Bereitschaft des Freistaates <strong>Bayern</strong>, in eine<br />

landesweite Infrastruktur zur Weiterentwicklung und Stabilisierung professioneller<br />

Selbsthilfeunterstützung zu investieren. Mit einer Portion Pioniergeist<br />

und den vereinten Kräften der Landesarbeitsgemeinschaft bayerischer Selbsthilfekontaktstellen<br />

und der Stadt Würzburg – im Wesentlichen in der Person<br />

des damaligen Sozialreferenten Dr. Peter Motsch – gelang es schließlich, eine<br />

geeignete Trägerkonstruktion für die <strong>Selbsthilfekoordination</strong> zu finden. Am<br />

1. April 2002 konnte <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> eröffnet werden und arbeitete vom ersten Tag<br />

an mit voller Kraft daran, Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong><br />

weiter zu entwickeln.<br />

Selbsthilfe trifft Selbsthilfe-Nord, am 22.07.2006 in Würzburg<br />

Seite 4<br />

ohne<br />

In den fünf <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens hat sich <strong>SeKo</strong><br />

bürokratische<br />

unter der Leitung von Theresa Keidel als zentrale<br />

Hindernisse sich<br />

Einrichtung etabliert, die aus der Infrastruktur<br />

weiter bestens<br />

von Selbsthilfe und bürgerschaftlichem<br />

entfalten kann.<br />

Engagement in <strong>Bayern</strong> nicht mehr wegzuden-<br />

Joachim Unterländer,<br />

ken ist. Alle Aktivitäten und Erfolge aufzuzählen<br />

MdL, CSU<br />

ist an dieser Stelle nicht möglich. Insgesamt kann<br />

man jedoch resümieren, dass <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> maßgeblich<br />

daran beteiligt war, den Selbsthilfegedanken zu<br />

schärfen, die Angebote in <strong>Bayern</strong> zu modernisieren und<br />

die Selbsthilfe in Dialog mit Fachleuten aus Ärzteschaft, Krankenkassen,<br />

Apotheken, Politik, Wissenschaft und Verwaltung zu<br />

bringen. Erinnert sei hier nur an die von Fachleuten<br />

und Selbsthilfeaktiven gern besuchten bayerischen<br />

Selbsthilfekongresse in Würzburg, Nürnberg und<br />

Augsburg, an die Tischgespräche bei „Partner der<br />

Selbsthilfe“ an der LM-Universität München und an<br />

die Open Space-Veranstaltungen „Selbsthilfe trifft<br />

Selbsthilfe“ in Würzburg und Regensburg.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> hat es dabei geschafft, mit innovativen<br />

Ideen und Methoden sowohl den Landesvereinigungen<br />

der Selbsthilfeorganisationen als auch den vielen<br />

unorganisierten lokalen Selbsthilfegruppen ein<br />

Forum zu bieten, um sich auszutauschen und ihre<br />

Anliegen unter der Prämisse einer möglichst partnerschaftlichen<br />

Haltung gegenüber den Professionellen<br />

in Politik und Gesundheitswesen zu vertreten. Aber<br />

auch für Menschen mit seltenen Erkrankungen, für<br />

die vor Ort noch keine geeignete Selbsthilfegruppe<br />

existiert, gibt es Unterstützung durch die von <strong>SeKo</strong><br />

initiierte Selbsthilfebörse, die bayernweit Kontakte<br />

herstellt, vernetzt und Starthilfe gibt.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Die bayerische Sozialministerin umringt vom Vorstand des SHK <strong>Bayern</strong> e.V. und <strong>SeKo</strong>-Leitung;<br />

v.l.n.r.: Theresa Keidel, Jochen Peters, Christa Stewens, Margot Murr, Eva Kreling<br />

In Fachkreisen wird <strong>SeKo</strong> sehr geschätzt als Institution, die aktuelle Themen<br />

aufgreift und den fachlichen Diskurs vorantreibt, sei es bei der Entwicklung<br />

von Standards für die Arbeit in Selbsthilfekontaktstellen oder von Leitlinien<br />

für die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen oder sei es durch<br />

die Mitarbeit an einem Rahmenkonzept für Runde Tische zur Förderung<br />

der Selbsthilfegruppen durch Krankenkassen. Theresa Keidel gibt sich dabei<br />

mit dem Erreichten oft nicht zufrieden, sondern formuliert<br />

gleichzeitig zukünftige Anforderungen<br />

für die Weiterentwicklung der Selbsthilfe in<br />

<strong>Bayern</strong> und anderswo.<br />

Für die Kolleginnen und Kollegen, die<br />

in den bayerischen Selbsthilfekontaktstellen<br />

arbeiten, ist <strong>SeKo</strong> DIE zentrale<br />

Plattform, bei der alle Fäden zusammen<br />

laufen. Sie steht kompetent, engagiert<br />

und zuverlässig für alle Fachfragen<br />

zur Verfügung und hat es geschafft, dass<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

noch<br />

mehr zusammenwächst,<br />

von<br />

allen Seiten noch stärker<br />

anerkannt und gefördert<br />

wird und eine gleichberechtigte<br />

Rolle neben dem professionellen<br />

System spielt.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Margot Murr,<br />

Vorstand SHK <strong>Bayern</strong> e.V.,<br />

KISS Regensburg<br />

die<br />

öffentliche<br />

Aufmerksamkeit<br />

erhält, die sie<br />

verdient.<br />

Joachim Wahnschaffe,<br />

MdL, SPD<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

auf der Grundlage größtmöglicher Transparenz<br />

innerhalb des kollegialen Netzwerkes in einer<br />

vertrauensvollen und freundschaftlichen<br />

Atmosphäre zusammen gearbeitet wird. Die von<br />

<strong>SeKo</strong> regelmäßig organisierten Fortbildungen<br />

stellen beständig und bedarfsorientiert die effektive<br />

Weiterqualifizierung der haupt- und nebenamtlichen<br />

Selbsthilfeunterstützerinnen und -unterstützer<br />

sicher. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit ist die<br />

Ausrichtung als Sprachrohr für die gesamte bayerische<br />

Selbsthilfe-Unterstützung. Als Dienstleister hat <strong>SeKo</strong> hilfreiche Medien wie den<br />

Videofilm „Gemeinsam aktiv“ und die Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in<br />

<strong>Bayern</strong>“ erstellt, die von allen Kontaktstellen in ihrer Arbeit eingesetzt werden<br />

können.<br />

Auf diese beeindruckende Leistungsbilanz in nur fünf <strong>Jahre</strong>n, die zudem bei<br />

weitem nicht vollständig ist, können Theresa Keidel und ihr kleines engagiertes<br />

Team mit Recht stolz sein! Dies umso mehr als <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> nur mit minimalen<br />

personellen und sächlichen Ressourcen ausgestattet ist.<br />

Auch in Zukunft warten spannende Aufgaben auf die <strong>Selbsthilfekoordination</strong><br />

<strong>Bayern</strong>. Bei der Umsetzung des Zieles, Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong><br />

flächendeckend auszubauen, konnten in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n ermutigende<br />

Ansätze, erfolgreiche Neugründungen und Konsolidierungen vormals<br />

ungefestigter „Kontaktstellen im Aufbau“ verzeichnet werden. Dennoch ist<br />

die Versorgung mit Selbsthilfekontaktstellen in einigen Teilen des Landes noch<br />

unzureichend. Vorstand und Mitglieder des Trägervereins von <strong>SeKo</strong> werden<br />

weiterhin an dem Ausbau der Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> arbeiten. Die fachliche und<br />

politische Überzeugungskraft von Theresa Keidel, aber auch ihre Koordinations-<br />

und Integrationsfähigkeit werden diesen Auftrag auch in Zukunft befördern.<br />

Der durch die Gesundheitsreform neu gefasste Paragraf 20c im SGB V, der<br />

die Selbsthilfeförderung durch die Krankenkassen regelt, wird uns ab 2008<br />

und vermutlich noch darüber hinaus beschäftigen. <strong>SeKo</strong> wird eine wichtige<br />

Rolle dabei spielen, gemeinsam mit den Landesverbänden der Krankenkassen<br />

Seite 5


kreative Lösungen zu finden, um das Gesetz in <strong>Bayern</strong> adäquat umzusetzen<br />

und gleichzeitig bewährte Strukturen möglichst zu erhalten.<br />

Zur Stärkung und Achtung der Selbsthilfe und ihrer vielfältigen Potentiale, aber<br />

auch zum Schutz vor Überforderung der im Ehrenamt tätigen Selbsthilfeaktiven<br />

könnten -die nötigen Mittel vorausgesetzt- von <strong>SeKo</strong> landesweite Kampagnen<br />

geplant und organisiert werden, die sich gezielt an bestimmte Berufsgruppen<br />

aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich und an Kommunalpolitiker richten.<br />

Die bayerischen Selbsthilfeunterstützerinnen und -unterstützer setzen<br />

auch künftig auf die hohe Dienstleistungsqualität von <strong>SeKo</strong> etwa bei der<br />

Bereitstellung von nützlichen Materialien oder bei der Suche nach geeigneten<br />

„Werkzeugen“ wie Datenbanksystemen für den Kontaktstellenalltag. In<br />

unserer Gesellschaft entstehen neue Herausforderungen durch demogra-<br />

fischen Wandel, leere Kassen, familiäre Probleme, Migration, Arbeitslosigkeit,<br />

Ausbreitung chronischer Erkrankungen und vermehrte psychische Probleme.<br />

Hier wird die Selbsthilfebewegung eine zunehmende Bedeutung erlangen.<br />

Wichtig wird es sein, aktuelle Strömungen aufzugreifen, sie beispielsweise in<br />

Selbsthilfekongressen zu thematisieren, Projekte zu initiieren und gegebenenfalls<br />

mit entsprechenden Fortbildungen für Selbsthilfeunterstützerinnen<br />

und -unterstützer zu reagieren.<br />

Dieses Profil zu erfüllen, stellt die zukünftige Herausforderung für <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong><br />

dar und sie kann und wird diese bestehen in Kooperation mit wichtigen Partnern<br />

wie zum Beispiel dem Sozialministerium, den Krankenkassenverbänden,<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />

Engagement, den Selbsthilfegruppen und -organisationen, dem Verein Selbst-<br />

hilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e. V. und vielen anderen. Die konstruktive Zusammenarbeit<br />

aller „Akteure im Feld“ kann und wird in <strong>Bayern</strong> viel bewegen –<br />

wir freuen uns auf die nächsten fünf <strong>Jahre</strong> mit <strong>SeKo</strong>.<br />

Margot Murr, Diplompädagogin, Leiterin der KISS Regensburg, Vorstand des Vereins<br />

SHK <strong>Bayern</strong> e.V. für den Vorstand des Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Seite 6<br />

weiterhin<br />

ein erfolgreiches<br />

Wirken.<br />

Josef Miller, Bayer.<br />

Staatsminister für<br />

Landwirtschaft<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

auch<br />

in den<br />

nächsten fünf<br />

<strong>Jahre</strong>n alles Gute<br />

für die hervorragende<br />

Vernetzungsarbeit.<br />

Herbert Eginger,<br />

Selbsthilfeunterstützer<br />

Deggendorf<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

auch<br />

weiterhin<br />

das Licht und der<br />

Leuchtturm im Meer<br />

von vielen Sorgen und<br />

Nöten ist.<br />

Burkard Rappl,<br />

Sozialministerium<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

mit<br />

Ausdauer und<br />

Selbstbewusstsein<br />

auch die höchsten Berge<br />

erklimmt.<br />

Anita M. Jakubowski,<br />

KOSKON<br />

Nordrheinwestfalen<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

eine<br />

weiterhin<br />

erfolgreiche<br />

Arbeit zugunsten<br />

der Betroffenen.<br />

Gerhard Wägemann,<br />

MdL, CSU<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> – Personal und Standort<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> hat seit Gründung ihren Sitz im Selbsthilfehaus in der<br />

Scanzonistraße 4 in Würzburg. Dort begann die Aufbauarbeit in einem Minibüro<br />

von 11 Quadratmetern im ersten Stock. Theresa Keidel brachte als Diplom-<br />

Sozialpädagogin 14-jährige Erfahrung aus dem Würzburger Selbsthilfebüro<br />

mit. Ab Juni 2002 wurde sie in den ersten drei <strong>Jahre</strong>n tatkräftig von der<br />

Verwaltungsfachkraft Daniela Hupp (jetzt Meilhammer) unterstützt.<br />

Ergänzt wurde das <strong>SeKo</strong>-Stammteam von Honorarkräften<br />

und Praktikanten, wie z.B. Nicole Nagel, Pia Schievink,<br />

Mirjam Simon und Tono Refeld, die bei <strong>SeKo</strong> neben<br />

alles Gute<br />

zum Geburtstag.<br />

Toll! Macht<br />

weiter so!<br />

Christa Rößner,<br />

MS-Frauengruppe<br />

Augsburg<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

ihrem Sozialpädagogik-Studium praktische<br />

Erfahrungen sammeln konnten.<br />

Im Winter 2004/2005 konnte <strong>SeKo</strong> ins<br />

Dachgeschoss des Selbsthilfehauses in ein etwas<br />

größeres Büro umziehen. Durch Einbau einer<br />

Trennwand sind daraus zwei kleine Büros entstanden,<br />

die durch einen kleinen Beratungsraum<br />

ergänzt werden.<br />

Im Sommer 2005 kam es bei <strong>SeKo</strong> zu einem Personalwechsel:<br />

Daniela Meilhammer ging in Elternzeit. Für sie kam Ruth Götz in<br />

Teilzeit als Verwaltungsfachangestellte zu <strong>SeKo</strong>.<br />

Ihr zur Seite stehen mit geringen Stundenkontingenten Barbara Fischer und –<br />

inzwischen aus der Babypause zurückgekehrt – Daniela Meilhammer.<br />

Das Team von <strong>SeKo</strong> hat folgende, unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte:<br />

Theresa Keidel, Diplomsozialpädagogin, 35 Wochenstunden, Schwerpunkte:<br />

Leitungsaufgaben, Fachberatung, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.<br />

Ruth Götz, Verwaltungsfachangestellte, 24 Wochenstunden,<br />

Schwerpunkte: Finanzen, laufende Verwaltung, Vermittlung,<br />

zum Teil Veranstaltungsmanagement.<br />

Daniela Meilhammer, Verwaltungsfachangestellte, 6 Wochenstunden,<br />

Schwerpunkte: Projektarbeit, z.B. Jubiläumsbroschüre, Verwaltung und<br />

Vermittlung.<br />

Barbara Fischer, Pädagogische Fachkraft, 6-7 Wochenstunden,<br />

Schwerpunkt: Veranstaltungsmanagement und Infostände je nach Bedarf.<br />

Tono Refeld, Sozialpädagogikstudent, ehrenamtlich engagiert mit<br />

Aufwandsentschädigung, 4 Wochenstunden, Einsatz je nach Bedarf.<br />

Ab Mitte 2007 wird das Team voraussichtlich von Irena Tezak, Diplomsozial-<br />

pädagogin, für den Bereich Selbsthilfebörse mit ca. 6–8 Wochenstunden<br />

ergänzt.<br />

Das aktuelle <strong>SeKo</strong>-Team stellt sich vor:<br />

<strong>SeKo</strong> Team von links nach rechts:<br />

Barbara Fischer, Ruth Götz, Theresa Keidel, Daniela Meilhammer, Tono Refeld<br />

Seite 7


<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> von A-Z<br />

A April 2002; <strong>SeKo</strong> startet nach der Zusage zur Förderung des Bayerischen<br />

Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, sowie<br />

der gesetzlichen Krankenkassen seine Netzwerkarbeit. Für Projekte werden<br />

außerdem zusätzliche Finanziers ergänzend gewonnen.<br />

B Börse; ab April 2003; <strong>SeKo</strong> bietet Menschen mit seltenen Erkrankungen und<br />

Problemen die Möglichkeit, durch Eintragung in die Selbsthilfebörse bayernweite<br />

Einzelkontakte zu anderen Betroffenen oder Angehörigen zu knüpfen.<br />

C Chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung bilden einen Großteil<br />

der bestehenden Selbsthilfegruppen in ganz <strong>Bayern</strong>; abzurufen unter<br />

www.seko-bayern.de „Suche nach Selbsthilfegruppen“.<br />

D Diplomarbeit; Nicole Nagel und Veronika Feneberg erarbeiten 2003 in<br />

Kooperation mit <strong>SeKo</strong> eine Diplomarbeit mit dem Titel „Selbsthilfe und ihre<br />

infrastrukturelle Förderung in <strong>Bayern</strong> – Situationsanalyse selbsthilfeunterstützender<br />

Einrichtungen in <strong>Bayern</strong>“.<br />

E Eintragung im Vereinsregister; August 2004: Die frühere Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> wird zum Verein „Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong> e.V.” In ihm sind die Träger der bayerischen Kontaktstellen und die Träger<br />

weiterer Selbsthilfeunterstützungsangebote zusammengeschlossen.<br />

F Fortbildungen; <strong>SeKo</strong> veranstaltet in der Regel jährlich zwei Fortbildungen<br />

für Professionelle im Selbsthilfebereich; je eine vereinsinterne Fortbildung für<br />

Mitglieder des Vereins und je eine offene Fortbildung<br />

für alle Selbsthilfeunterstützer in ganz <strong>Bayern</strong>.<br />

G Gesundheitsbezogene und soziale Selbst-<br />

hilfegruppen verwaltet <strong>SeKo</strong> in ihrer<br />

Datenbank. Insgesamt sind hier über 3000<br />

Datensätze erfasst.<br />

H Homepage von <strong>SeKo</strong> = www.seko-bayern.de;<br />

mit inzwischen 5415 Visits pro Monat<br />

Seite 8<br />

für ihren<br />

Einsatz uneingeschränkte<br />

politische<br />

Unterstützung.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Eike Hallitzky, MdL,<br />

Bündnis90/Die Grünen<br />

(Durchschnitt 2006) wird die bayerische Selbsthilfe-<br />

plattform rege genutzt.<br />

I Infomappe; Mit der Herausgabe der<br />

Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> –<br />

ein Wegweiser“ im Dezember 2003 hat <strong>SeKo</strong> ein<br />

Standardwerk für Fachleute aus dem Gesundheits-<br />

und Sozialbereich zum Thema Selbsthilfe und<br />

Selbsthilfeunterstützung geschaffen.<br />

J Jochen Peters, Margot Murr und Eva Kreling sind die<br />

drei gleichberechtigten Vorstände des Vereins Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong> e.V., dem Trägerverein von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>.<br />

weiterhin<br />

Eigenhilfe<br />

aktiviert und den<br />

Zusammenhalt stärkt.<br />

Dr. Hildegard Kronawitter,<br />

MdL, SPD<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

K Kongress; <strong>SeKo</strong> veranstaltet alle zwei <strong>Jahre</strong> einen Selbsthilfekongress<br />

für Selbsthilfeaktive sowie Profis aus dem Gesundheits- und Sozialbereich,<br />

diesjährig in Bamberg unter dem Motto „Selbsthilfe macht selbstbewusst“.<br />

L Landesnetzwerk; <strong>SeKo</strong> ist aktives Mitglied im Landesnetzwerk<br />

Bürgerschaftliches Engagement. Das Netzwerk soll Aktivitäten rund ums<br />

Ehrenamt und Selbsthilfe bündeln und zusammenführen.<br />

M Mitgliederversammlungen des Vereins SHK <strong>Bayern</strong> e.V. finden mindestens<br />

einmal jährlich statt. <strong>SeKo</strong> – als Geschäftsstelle des Vereins – bereitet diese vor<br />

und lädt alle Mitglieder hierzu ein.<br />

N NAKOS; die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und<br />

Unterstützung von Selbsthilfegruppen in Berlin ist ein wichtiger bundesweiter<br />

Kooperationspartner.<br />

O Organisationen; über die Homepage von <strong>SeKo</strong> sind derzeit 184 bayernweite<br />

Ansprechpartner von Selbsthilfeorganisationen aus dem Gesundheits- und<br />

Sozialbereich abrufbar. 161 Gruppen engagieren sich im Gesundheitsbereich,<br />

23 im Sozialbereich.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


P Patientennetzwerk: Im Patientennetzwerk wirkt <strong>SeKo</strong> maßgeblich an der<br />

Patientenbeteiligung in <strong>Bayern</strong> mit und ist selbst im Landesausschuss und<br />

einem Berufungsausschuss in München vertreten.<br />

Q Qualitätskriterien; im Juli 2002 wurden Qualitätskriterien für die Arbeit der<br />

LAG Selbsthilfe <strong>Bayern</strong> (später SHK <strong>Bayern</strong> e.V.) entwickelt. Hier wurden inhaltliche<br />

und strukturelle Mindeststandards für Kontaktstellen, Kontaktstellen im<br />

Aufbau und Selbsthilfeunterstützungsangebote erarbeitet, festgelegt und im<br />

Herbst 2006 in Niederalteich nochmals aktualisiert.<br />

R Runde Tische gibt es in Bamberg, Coburg, Hof, München, Nürnberg,<br />

Regensburg und Würzburg. Hier sitzen Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen,<br />

und manchmal auch von anderen Zuschussgebern unter Moderation der<br />

Selbsthilfekontaktstelle an einem Tisch und entscheiden<br />

über die Förderung an die einzelnen<br />

Selbsthilfegruppen vor Ort.<br />

S Selbsthilfegruppen sind Zusammenschlüsse<br />

von Menschen mit ähnlichen<br />

Problemen oder Anliegen<br />

im gesundheitlichen und sozialen<br />

Bereich. Durch gegenseitige Hilfe<br />

und Erfahrungsaustausch unter<br />

Gleichbetroffenen stärkt die Gruppe den<br />

Einzelnen.<br />

T Themenliste; <strong>SeKo</strong> erarbeitet im Februar<br />

und März 2003 eine Themenliste zu über 800<br />

Selbsthilfegruppen-Themen in ganz <strong>Bayern</strong> im<br />

Gesundheits- und Sozialbereich, die ständig aktualisiert wird.<br />

U Umzug; Im März 2005 zog <strong>SeKo</strong> innerhalb des Selbsthilfehauses um.<br />

Vom 11 qm großen Raum im 1. Stock in das Dachgeschoss mit ca. 20 qm.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

gemeinsam<br />

mit den<br />

Krankenkassen erfolgversprechende<br />

Strategien zur Akzeptanz<br />

der Selbsthilfe als<br />

„Patientenvertretung“<br />

entwickelt.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Ulrike Seegers, ARGE der<br />

Krankenkassenverbände,<br />

AOK <strong>Bayern</strong><br />

V Video-Projekt „Gemeinsam aktiv – Hilfe zur<br />

Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“; dieser Selbsthilfefilm<br />

wurde im Juni 2005 in Anwesenheit von<br />

cirka 40 Ehrengästen im neuen Beratungs-<br />

center der Sparkasse Mainfranken präsentiert.<br />

Der Video stellt die Arbeit von Selbsthilfe-<br />

gruppen, von Selbsthilfekontaktstellen und von<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> dar und wurde in Form von 200 VHS<br />

und 360 DVD‘s angeboten.<br />

W Würzburg zählt zu den selbsthilfefreundlichsten Städten <strong>Bayern</strong>s.<br />

Deshalb wurde vom Sozialministerium auch das bayernweite Koordinationsbüro<br />

(<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>) hier örtlich verankert.<br />

X Xeroderma Pigmentosum (kein Schutz vor UV-Strahlung) ist beispielsweise<br />

ein Eintrag in der Selbsthilfebörse <strong>Bayern</strong>; abzurufen unter www.seko-bayern.de,<br />

„Selbsthilfeboerse“.<br />

Y Yoga, Entspannung und Auflockerung für Selbsthilfeaktive: Theresa Keidel<br />

bot diesen Workshop beim Selbsthilfekongress in Nürnberg 2003 an.<br />

Z Zeitung; Selbsthilfezeitungen informieren über örtliche Angebote im<br />

Selbsthilfebereich und werden von Selbsthilfekontaktstellen herausgegeben.<br />

Solche Zeitungen gibt es in Augsburg (einmal jährlich ), München (als Newsletter,<br />

sechsmal jährlich), Nürnberg (ganz neu!) und Würzburg (zweimal jährlich).<br />

auch<br />

den Erfolg<br />

hat, den sie<br />

weiterhin benötigt.<br />

Sigurd Duschek,<br />

Kassenärztliche<br />

Vereinigung <strong>Bayern</strong>s<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

weiterhin<br />

beständigen<br />

Aufstieg und stets<br />

guten Überblick ohne<br />

den Bodenkontakt zu<br />

verlieren.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Anne Kaiser, KOSKON<br />

Nordrheinwestfalen<br />

Seite 9


Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsalltag<br />

bei <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2002 bis 2005<br />

Wichtige Arbeitsschwerpunkte, Stationen und Veranstaltungen der letzten fünf<br />

<strong>Jahre</strong> sind im ersten Kapitel zusammengefasst. Der Alltag und das Programm<br />

„Alle <strong>Jahre</strong> wieder“ wird im zweiten Kapitel dargestellt. Insgesamt ergibt sich<br />

ein Einblick in die breite Aufgabenpalette von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>.<br />

1) Arbeitsschwerpunkte<br />

2002<br />

A wie Allgemeines<br />

- Konkrete Antragstellung und Kurzkonzept<br />

- Ausschreibung und Einstellung Personal<br />

- Einrichtung und technische Ausstattung Büro<br />

- Entwickeln eines Logos und eines Flyers<br />

- Erste Recherchen in ländlichen Regionen, um ein Netz von Selbsthilfeunter-<br />

stützern aufzubauen<br />

- Datenbankaufbau Selbsthilfeorganisationen: Sammlung von<br />

Ansprechpartnern der Selbsthilfeorganisationen in <strong>Bayern</strong><br />

- Aufbau des Internetauftritts: Allgemeine Infos zur Selbsthilfe und zu <strong>SeKo</strong>,<br />

Adressen von örtlichen Ansprechpartnern zur Selbsthilfeunterstützung<br />

B wie Beratung und Fortbildung<br />

- Seminar „Selbsthilfeunterstützung –<br />

Sozialarbeit der Zukunft“ in Kooperation mit<br />

der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt,<br />

ab 16. Oktober, Theresa Keidel und<br />

Frau Prof. Dr. Weber, FH WÜ-SW<br />

C wie Charmante Highlights<br />

- Eröffnung des <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>-Büros mit<br />

Würzburgs Oberbürgermeisterin Dr. Pia<br />

Beckmann und Dr. Peter Motsch, zu diesem<br />

Seite 10<br />

weiterhin<br />

so viel Erfolg,<br />

Engagement und<br />

gute Laune.<br />

Dagmar Brüggen,<br />

Regionalzentrum<br />

Mittelfranken<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Zeitpunkt Sozialreferent der Stadt Würzburg am 04. Juli im Würzburger<br />

Selbsthilfehaus<br />

- Klausurtagung „Analyse und Perspektiven der Selbsthilfeunterstützung in<br />

<strong>Bayern</strong>“; Entwicklung von Qualitätskriterien für Selbsthilfekontaktstellen,<br />

Sammlung von Erwartungen an <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>, 10. – 12. Juli in Weißenstadt<br />

im Fichtelgebirge<br />

- 3. Bayerischer Selbsthilfekongress „Wert und Wirkung der Selbsthilfe in<br />

<strong>Bayern</strong>“ am 11. Oktober in Würzburg<br />

v.r.n.l.: Theresa Keidel und Daniela Meilhammer starten das Büro im April 2002<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


3. Bayerischer Selbsthilfekongress „Wert und Wirkung der Selbsthilfe<br />

in <strong>Bayern</strong>“ am 11. Oktober 2002 in Würzburg<br />

Unter Schirmherrschaft der Bayerischen Sozialministerin Christa Stewens fand<br />

dieser Kongress im Würzburger Rathaus statt. <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> übernahm die<br />

organisatorische Leitung und Durchführung. Neben zehn Workshops, wie „Wert<br />

und Wirkung der Selbsthilfegruppen auf das Individuum“ oder „Konzeption<br />

und Wirkung der Anonymen Gruppen“ stand eine moderierte Talkrunde mit<br />

Selbsthilfeaktiven und Kontaktstellenmitarbeitern auf dem Programm.<br />

2003<br />

A wie Allgemeines<br />

- Ausbau und Recherche<br />

Selbsthilfeorganisationen<br />

in <strong>Bayern</strong><br />

- Erweiterung des<br />

Internetauftritts:<br />

Datenbank bayernweiter<br />

Ansprechpartner von<br />

Selbsthilfeorganisationen<br />

- Recherche<br />

Gruppenthemen:<br />

Erarbeitung einer<br />

Themenliste mit ca. 800<br />

Einzelthemen in <strong>Bayern</strong><br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

1. <strong>SeKo</strong>-Geburtstag; v.l.n.r. Daniela Meilhammer,<br />

Theresa Keidel, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>, Dr. Peter Motsch, Sozialreferent<br />

der Stadt Würzburg<br />

B wie Beratung und Fortbildung<br />

- Fortbildung für Selbsthilfegruppen – Angebote der Selbsthilfeunterstützer,<br />

15. Juli, Eva Kreling<br />

- Starthilfe zur Selbsthilfe – Wie Professionelle den Start einer<br />

Selbsthilfegruppe wirksam unterstützen können, 9.-10. Oktober,<br />

Theresa Keidel und Frank Meinhold, SHZ München<br />

C wie Charmante Highlights<br />

- Gründung des Vereins Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. (SHK <strong>Bayern</strong> e.V.)<br />

- Eröffnung der Selbsthilfebörse im April<br />

- Selbsthilfekongress „Selbsthilfe in Europa“ in Nürnberg am 14. November<br />

- Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> –<br />

Ein Wegweiser“ im Dezember<br />

Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> – Ein Wegweiser<br />

Am 11. Dezember 2003 war es soweit: Stolz präsentierten der Vorstand des<br />

SHK <strong>Bayern</strong> e.V., Theresa Keidel von <strong>SeKo</strong> und ein Vertreter der Förderer<br />

die Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> – Ein Wegweiser“, die<br />

mit 15.000 Exemplaren kostenlos an Fachleute aus dem Gesundheits- und<br />

Sozialbereich verteilt wurde. In der Broschüre findet man<br />

- alle wichtigen Infos rund um das Thema Selbsthilfeunterstützung in<br />

<strong>Bayern</strong><br />

- Überblick über die Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> sowie Infos zur Gründung einer<br />

Selbsthilfegruppe<br />

- Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Selbsthilfe-Aktiven<br />

- Vorstellung der bayerischen Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />

- Themenliste aller bayerischen Selbsthilfegruppen, ca. 11.000 Gruppen in<br />

800 Themenbereiche zusammengefasst.<br />

Seite 11


Pressefoto zum neuen Internetauftritt von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2004; v.l.n.r.<br />

Dr. Peter Motsch, Sozialreferent der Stadt Würzburg, Theresa Keidel, Daniela Meilhammer, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>,<br />

Alexander Deß, Webdesign FRANKFURTER FUENF<br />

2004<br />

A wie Allgemeines<br />

- Eintragung ins Vereinsregister: SHK <strong>Bayern</strong> wird zum e.V.<br />

- Start einer Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesärztekammer zur<br />

Verbesserung der Zusammenarbeit mit Ärzten<br />

- Erste Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bayern</strong>s<br />

- Neu gestalteter Internet-Auftritt mit Ergänzung und Aktualisierung der<br />

Inhalte – Präsentation und Pressegespräch zur neuen Themendatenbank<br />

- Beginn der Mitarbeit von <strong>SeKo</strong> an einer bundesweiten Arbeitsgruppe zum<br />

Themenbereich Fortbildungen<br />

B wie Beratung und Fortbildung<br />

- Selbsthilfe als 4. Säule des Gesundheitswesens – Was ist der gesellschafspolitische<br />

Wert der Selbsthilfe im Freistaat? 1.-2. Juli in Tutzing, Dr. Rachor,<br />

Prof. H.D. Engelhardt, Eva Kreling, SHZ München<br />

- Selbsthilfe verdient Unterstützung – Krisenintervention für<br />

Selbsthilfegruppen, 23.-24. September, Klaus Vogelsänger<br />

Seite 12<br />

C wie Charmante Highlights<br />

- Gründung des Patientennetzwerkes <strong>Bayern</strong>, 27. Juli in München<br />

- „Partner der Selbsthilfe - Selbsthilfe im Gespräch“ – Infoveranstaltung in<br />

Form von Tischgesprächen in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilian-<br />

Universität München, 12. Oktober<br />

- Besuch von Bundespräsident Horst Köhler in Würzburg, Theresa Keidel im<br />

Expertengespräch zum Thema Selbsthilfe mit dem Bundespräsidenten,<br />

18. Oktober<br />

„Partner der Selbsthilfe - Selbsthilfe im Gespräch“ –<br />

Eintägige Infoveranstaltung in der LMU München, 12. Oktober 2004<br />

Keine Sonntagsreden und Vorträge von Politikern und Profis aus dem Sozial- und<br />

Gesundheitsbereich waren hier gefragt, sondern der Mut miteinander zu reden.<br />

Aus 16 bayerischen Städten und Landkreisen waren Selbsthilfeaktive angereist,<br />

um mit Kooperationspartnern aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich direkt<br />

ins Gespräch zu kommen. Prof. Heiner Keupp eröffnete die Tagung als Hausherr<br />

und engagierte sich als Mitveranstalter. Vielen Dank!<br />

Partner der Selbsthilfe – Selbsthilfe im Gespräch, 12.10.2004 in München<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


2005<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

weiterhin viel<br />

Erfolg.<br />

Marlene Rupprecht,<br />

MdB, SPD<br />

A wie Allgemeines<br />

- Umzug von <strong>SeKo</strong> innerhalb des<br />

Selbsthilfehauses in den 2. Stock<br />

- Personalwechsel: Daniela Meilhammer geht,<br />

Ruth Götz kommt<br />

- Große Verschickung und Werbeaktion zum Video „Gemeinsam aktiv“ und<br />

zum SH-Kongress in Augsburg, Juli<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

B wie Beratung und Fortbildung<br />

- Grenzen und Chancen des Ehrenamtes in der Selbsthilfeunterstützung,<br />

21.-22. Juli, Dr. Thomas Röbke, Landesnetzwerk BE<br />

- Lebendiges Lernen in Selbsthilfegruppen mit chronischer Erkrankung<br />

und Behinderung, 29.-30. September in Würzburg, Referentin: Eva-Maria<br />

Hartmann, Dipl.Päd.; Theresa Keidel<br />

C wie Charmante Highlights<br />

- Konzept und Umsetzung des Filmprojektes und Präsentation des Videos<br />

„Gemeinsam aktiv – Hilfe zur Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“; am 23. Juni in<br />

Würzburg – weitere Präsentationen folgten in München und Augsburg<br />

- Vorbereitung, Organisation und Durchführung des 5. Bayerischen Selbst-<br />

hilfekongresses am 21. Oktober in Augsburg unter Schirmherrschaft des<br />

Ministerpräsidenten Edmund Stoiber „Selbsthilfe leben –<br />

Gesundheit stärken“<br />

sich weiter<br />

so gut entwickelt<br />

und selbstbewusst<br />

ihre Rechte vertritt.<br />

Robert Zitzlsperger,<br />

BKK <strong>Bayern</strong><br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Film „Gemeinsam Aktiv – Hilfe zur Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“<br />

Der Informationsfilm zeigt erstmals anhand konkreter Beispiele, was Selbsthilfe<br />

in <strong>Bayern</strong> leistet: Vier Selbsthilfegruppen und zwei Selbsthilfekontaktstellen<br />

sowie die <strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong> werden in dem professionellen Video<br />

vorgestellt. Der Nutzen und der Weg in die Selbsthilfe wird exemplarisch aufgezeigt.<br />

Ein Statement des bayerischen Ministerpräsidenten zeigt außerdem<br />

die gesellschaftspolitische Bedeutung der Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>.<br />

Präsentation des Films „Gemeinsam Aktiv – Hilfe zur Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“;<br />

v.l.n.r. Theresa Keidel, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>, Simone Hoffmann, Selbsthilfebüro Main-Spessart, Reinhard Weber,<br />

Regie Film, München, Robert Zitzlsperger, BKK <strong>Bayern</strong>, Christiane Bethge-Witt, Dt. Zöliakie Gesellschaft<br />

e.V., Berthold Gehret, Sparkasse Mainfranken<br />

2006<br />

Zum Jahr 2006 finden Sie einen ausführlichen Bericht im Anschluss an<br />

Abschnitt 2 – Alle <strong>Jahre</strong> wieder.<br />

Seite 13


2) Alle <strong>Jahre</strong> wieder<br />

und <strong>SeKo</strong> im Alltag in Stichpunkten<br />

- Aktualisierungen/Recherchen zur Themenliste der Selbsthilfegruppen,<br />

zu Selbsthilfekontaktstellen und zu Selbsthilfeorganisationen<br />

- Beratungen für Selbsthilfekontaktstellen sowie für Selbsthilfeunter-<br />

stützungsangebote in Nebenaufgabe<br />

- Beratung und Vermittlung zum Thema Selbsthilfe für interessierte<br />

Professionelle, Selbsthilfegruppen und Bürger<br />

- Vernetzung von interessierten Bürgern (Selbsthilfebörse)<br />

- Geschäftsführungsaufgaben des Vereins SHK <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

- Infostände, z.B. Consozial, Tag der Pflege, Bayerischer Apothekertag,<br />

Hausärztetag<br />

- Vorträge, Grußworte, Seminarleitungen bei Selbsthilfetagen etc.<br />

- Treffen des AK „Runde Tische – Krankenkassenförderung“<br />

- Treffen AGSE: Aktionsgemeinschaft Selbsthilfe-Ärzte-Krankenkassen-<br />

Apotheker<br />

- Mitarbeit im Patientennetz-<br />

werk <strong>Bayern</strong>;<br />

aktive Mitarbeit im Berufungsausschuss<br />

I sowie im<br />

Landesausschuss<br />

- Mitarbeit im bundesweiten<br />

Gremium „Länderrat“<br />

(Treffen aller LAGs der<br />

Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />

und der Selbsthilfe-<br />

Koordinationsbüros)<br />

- Mitarbeit in der<br />

Arbeitsgruppe Fortbildung<br />

Seite 14<br />

Prof. Alf Trojan, Hauptredner am 5. Bayerischen<br />

Selbsthilfekongress am 21.10.2005 in Augsburg<br />

Die Selbsthilfebörse<br />

Für Betroffene mit seltenen Erkrankungen und Problemen gibt es oft in<br />

ihrer Stadt oder Region keine Selbsthilfegruppe zu deren speziellem Thema.<br />

Trotzdem ist gerade in diesem Fall eine Kontaktmöglichkeit zu anderen<br />

Betroffenen besonders wichtig, da auch Experten bei selten auftretenden<br />

Problemen/Krankheiten nur unzureichend Auskunft und Hilfe anbieten können.<br />

Deshalb richtete <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> eine bayernweite Selbsthilfebörse für<br />

Menschen ein, die aufgrund weniger Betroffener keine Selbsthilfegruppe vor<br />

Ort finden können. Die Selbsthilfebörse <strong>Bayern</strong> besteht seit April 2003 und<br />

hat eine Vermittlungsquote von 50 % ; www.seko-bayern.de Navigationspunkt<br />

„Selbsthilfebörse“.<br />

weiterhin<br />

viel Kraft<br />

und Erfolg, um die<br />

Selbsthilfebewegung<br />

weiterhin zu stärken.<br />

Günther Schmitt,<br />

DAK Würzburg<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

dass<br />

sie weiterhin<br />

ein alle Berge<br />

zwischen Hamburg<br />

und Würzburg überragender<br />

Leuchtturm in der<br />

Selbsthilfe-Landschaft<br />

bleiben möge.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Prof. Alf Trojan,<br />

Uni Hamburg<br />

dass sie sich<br />

weiterhin so aktiv,<br />

professionell und mit<br />

viel Herz für die SH in<br />

<strong>Bayern</strong> engagiert.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Karin Elsäßer,<br />

KORN Ulm<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Kurzjahresbericht <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2006<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> konnte auch 2006 ihre Netzwerkarbeit rund um die Selbsthilfe in<br />

<strong>Bayern</strong> ausbauen und vertiefen.<br />

Vor allem die politische Arbeit im Sinne einer besseren Positionierung der<br />

Selbsthilfe im Zuge des neuen Gesetzentwurfs (Gesetz zur Stärkung des<br />

Wettbewerbs in der GKV) nahm 2006 in der Mitte des <strong>Jahre</strong>s einen großen<br />

Raum der <strong>SeKo</strong>-Arbeit ein.<br />

Wichtige Schwerpunkte waren außerdem die beiden großen Open Space-<br />

Veranstaltungen in Würzburg und Regensburg, die gerade von Seiten der<br />

Selbsthilfebasis ein hervorragendes Feedback erhielten.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

Veranstaltungen, wie z.B. der Selbsthilfekongress<br />

in Augsburg, waren überbucht und die Selbsthilfe-<br />

börse – eine Vermittlungsagentur für Menschen mit<br />

seltener Problematik – liegt bei einer Vermittlungsquote<br />

von über 50 %.<br />

Besonders erfreulich ist der hohe Zuwachs bei der<br />

Nutzung unserer Internetpräsenz. Diese wurde 2005<br />

doppelt so stark genutzt wie im Vorjahr (von 1876 auf 4022<br />

Visits pro Monat). Ein weiterer Anstieg im Jahr 2006 auf 5415<br />

Visits pro Monat zeigt die hohe Akzeptanz unserer Informationsplattform.<br />

A wie Allgemeine Arbeitsbereiche<br />

1) Öffentlichkeitsarbeit und politische Arbeit<br />

Auch 2006 informierte <strong>SeKo</strong> Multiplikatoren und Fachöffentlichkeit über die<br />

breite Selbsthilfepalette in <strong>Bayern</strong>. Dazu waren wir mit Infoständen beim Tag<br />

der Pflege in Erlangen, beim Bayerischen Apothekertag in Kulmbach, bei der<br />

Expopharm in München, auf dem Gesundheitstag in Würzburg und bei der<br />

Consozial in Nürnberg jeweils ein bis zwei Tage vertreten. Dieser Arbeitsbereich<br />

wurde in erster Linie von unserer Mitarbeiterin Barbara Fischer engagiert<br />

übernommen.<br />

Wieder zeigte sich, dass sich <strong>SeKo</strong> vor allem bei Tagungen und<br />

Veranstaltungen von Professionellen aus <strong>Bayern</strong> präsentieren<br />

sollte. Hier, wie z.B. beim Tag der Pflege oder beim Apothekertag,<br />

konnten viele effektive Kontakte geknüpft und ausgebaut<br />

werden. Weniger sinnvoll ist die Teilnahme an bundesweiten<br />

oder gar internationalen Kongressen wie der Expopharm<br />

den<br />

Stellenwert<br />

in unserer<br />

Gesellschaft erfährt,<br />

der ihr gebührt.<br />

Heidi Lück,<br />

MdL, SPD<br />

1 Weniger gut fiel die Bewertung der gesetzlich verordneten Patientenbeteiligung<br />

aus. Hier zeigten zwei Patientenvertreter und <strong>SeKo</strong> während des Pressegesprächs<br />

die Schwachstellen innerhalb der landesweiten Beteiligung bei Zulassungs-,<br />

Berufungs- und Landesausschüssen auf. Organisatorische Schwierigkeiten<br />

wurden bemängelt, wie zum Beispiel zu spät versandte Einladungen, keine<br />

Übergabe von Sitzungsprotokollen und die Unklarheit, ob bei Abstimmungen<br />

die Patientenvertreter den Raum verlassen müssen. Für die Zukunft wurde das<br />

fehlende Stimmrecht und die minimale finanzielle Unterstützung angemahnt<br />

und Mitbestimmung und eine angemessene Aufwandsentschädigung<br />

gefordert, also eine Gleichstellung mit den Krankenkassenvertretern und<br />

den Ärzten in den Ausschüssen.<br />

Erfreulich ist, dass der Gesetzgeber einige dieser von uns angeda<br />

sich<br />

das Interesse der Teilnehmer nicht auf <strong>Bayern</strong> fokussieren lässt.<br />

Neben fortlaufender Pressearbeit übers Jahr, die meist an<br />

eigene Veranstaltungen gekoppelt wurde, luden wir am<br />

mahnten Defizite anerkannt und beim neuen Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />

beseitigt hat<br />

6. April zu einem Pressegespräch „Ein Jahr Patientenbeteiligung –<br />

vier <strong>Jahre</strong> <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>“ ins Würzburger Selbsthilfehaus ein.<br />

Hier konnten wir für unsere <strong>SeKo</strong>-Arbeit ein sehr positives Resumee ziehen:<br />

2 . Die geforderte Mitentscheidung<br />

wurde leider noch nicht umgesetzt.<br />

Durch die umstrittene Gesundheitsreform, die erst durch die<br />

Eckpunkte, dann durch den Referentenentwurf ständig im<br />

Mittelpunkt der politischen Diskussion lag, schaltete sich der<br />

Verein Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. und <strong>SeKo</strong> erstmalig<br />

auch in eine bundesweit geführte Diskussion direkt ein.<br />

So meldeten wir uns mit einem offenen Brief an die Bundesgesundheitsministerin<br />

am 7. August zu Wort und äußerten unsere Besorgnis, dass<br />

1 Die Teilnahme an der Expopharm war ein Probelauf, da sie in <strong>Bayern</strong> stattfand<br />

und eine kostenlose Teilnahme möglich war.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

2 Siehe auch Gremien- und Lobbyarbeit Patientennetzwerk <strong>Bayern</strong><br />

weiterhin<br />

viel Erfolg<br />

bei der Beratung,<br />

Information und<br />

Koordination.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Joachim Unterländer,<br />

MdL, CSU<br />

Seite 15


die Selbsthilfe trotz gewollter Stärkung<br />

eventuell durch zentralistische Strukturen<br />

und eine weitere Bürokratisierung eher<br />

geschwächt würde. Mit einer zusätzlichen<br />

Pressemeldung im September wiesen wir<br />

darauf hin, auch die Privaten Krankenkassen<br />

in die Pflicht zur Selbsthilfeförderung zu<br />

nehmen.<br />

Gleichzeitig wurde von uns im August das überarbeitete<br />

Heft 4 unserer Infomappe „Selbsthilfe-<br />

unterstützung in <strong>Bayern</strong>“ fertiggestellt und in einer Auflage von 6750 Stück<br />

gedruckt. Das Heft enthält einen kurzen allgemeinen Teil, der die Aufgaben<br />

einer Kontaktstelle, des Vereins SHK <strong>Bayern</strong> e.V. und von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> darstellt<br />

und eine nach Regierungsbezirken gegliederte Liste aller professionellen Selbst-<br />

hilfeunterstützungsangebote in <strong>Bayern</strong>.<br />

Gemeinsam mit dem offenen Brief erhielten alle Landtagsabgeordneten, alle<br />

bayerischen Bundestagsabgeordneten und viele weitere Kooperationspartner<br />

aus dem Gesundheits- und Sozialbereich diese aktualisierte Liste. Über den<br />

Bayerischen Apothekerverband wurde das Heft an 3500 Apotheken in <strong>Bayern</strong><br />

verteilt. Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Bayern</strong>s und die Landesärztekammer<br />

wiesen in ihren Veröffentlichungen auf die Herausgabe hin.<br />

Erfreulich war die hohe Resonanz auf diese große Versandaktion: Wir<br />

erhielten viele Stellungnahmen, aber auch Einladungen von Politikern und<br />

Kooperationspartnern aufgrund unseres Statements zur Gesundheitsreform<br />

und wurden als kompetente Gesprächspartner auf politischer Ebene wahr<br />

genommen. Aus dieser „Wortmeldung“ entstanden auch einige engere<br />

Kontakte zur bayerischen Presse.<br />

Ausgebaut werden konnte diese politische Arbeit durch unser bundesweites<br />

Engagement im Länderrat – einem gemeinsamen Gremium der Landesarbeitsgemeinschaften<br />

der Selbsthilfekontaktstellen. Als neu benannte Sprecherin<br />

des Länderrates war Theresa Keidel entscheidend an der Ausarbeitung einer<br />

Resolution zur Förderung der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe beteiligt. <strong>SeKo</strong><br />

<strong>Bayern</strong> übernahm auch hier die Verschickung und den Kontakt und konnte<br />

Seite 16<br />

dass<br />

die <strong>SeKo</strong> im<br />

kommenden<br />

Landesgesundheitsrat<br />

die Belange der Selbsthilfe<br />

selbstbewusst vertreten<br />

wird.<br />

Kathrin Sonnenholzner,<br />

MdL, SPD<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

wiederum auf Bundesebene ihr hohes Engagement in Sachen Selbsthilfe verdeutlichen.<br />

Unsere Vorstandsfrau Eva Kreling engagierte sich ebenfalls auf<br />

Bundesebene mit einem Vorstoß im Gesundheitsministerium, die bewährten<br />

„Runden Tische“ zur Selbsthilfeförderung auf örtlicher Ebene sowie die guten<br />

landesweiten Kontakte nicht durch die Reform zu zerschlagen.<br />

<strong>SeKo</strong> ist in jedem Jahr auf der Consozial in<br />

Nürnberg vertreten<br />

zukünftig<br />

weiter erfolgreiche<br />

<strong>Jahre</strong>.<br />

Helga Jäniche<br />

Patientennetzwerk<br />

<strong>Bayern</strong><br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

eine<br />

noch größere<br />

Unterstützung<br />

bekommt und jeder<br />

Hilfesuchende hochwertige,<br />

menschliche und<br />

schnelle Hilfe findet.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Christa Naaß,<br />

MdL, SPD<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


2) Großveranstaltungen<br />

Eine ganz neue Form von Großveranstaltung wurde 2006 von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> und<br />

dem Verein Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. am 22. Juli in Würzburg und<br />

am 21. Oktober in Regensburg initiiert und mit sehr positiver Resonanz durchgeführt.<br />

Mehr davon unter unserer Rubrik „Charmante Highlights“!<br />

3) Geschäftsführung Verein<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> ist offizielle Geschäftsstelle des Vereins Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong> e.V. und übernimmt, immer in enger Absprache und auf Weisung des<br />

Vereinsvorstandes, alle verwaltungstechnischen Aufgaben, wie z.B. finanzielle<br />

Abwicklung, Einladungen zu Mitgliederversammlungen, Erarbeitung von<br />

Tischvorlagen, Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen.<br />

Im Jahr 2006 fanden zwei Mitgliederversammlungen, zwei Arbeitssitzungen<br />

und zwei Vorstandssitzungen statt, die vom Team von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> vorbereitet<br />

und nachbereitet wurden. Außerdem wurde ab Herbst 2006 von einem<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiter von <strong>SeKo</strong> an einer einfachen Homepage für<br />

den Verein gearbeitet. Besonders konstruktiv gestaltete sich wieder die<br />

Zusammenarbeit mit allen Vorständen. An dieser Stelle ein ganz herzliches<br />

Dankeschön an Eva Kreling, Margot Murr und Jochen Peters.<br />

weiterhin<br />

wächst und gedeiht<br />

und dabei vom Freistaat<br />

<strong>Bayern</strong> tatkräftig (finanziell)<br />

unterstützt wird.<br />

Renate Ackermann, MdL,<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

viel Kraft,<br />

Erfolg und<br />

Durchsetzungsvermögen,<br />

die nötige<br />

Unterstützung durch<br />

die Landespolitik.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Dr. Bärbel Kofler,<br />

MdB, SPD<br />

4) Gremien- und Lobbyarbeit<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> ist als Netzwerkeinrichtung in einigen<br />

Gremien und Arbeitskreisen stark eingebunden bzw.<br />

federführend tätig.<br />

Außer in vereinsinternen Arbeitskreisen (z.B.<br />

„AK Runde Tische“) oder den jeweils projektbezogenen<br />

Arbeitskreisen (z.B. zur Vorbereitung von<br />

Großveranstaltungen) ist <strong>SeKo</strong> innerhalb <strong>Bayern</strong>s<br />

in folgenden Gremien aktiv: In der Arbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfe – kurz genannt AGSE – haben sich dreimal in München<br />

jeden Bürger,<br />

der eine Gruppe<br />

gründen will oder sucht,<br />

auch weiterhin so tatkräftig<br />

unterstützt.<br />

Dietmar Kirchberg DBfK<br />

Landesverband<br />

Pflegeberufe<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Vertreter des Vereins Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V., <strong>SeKo</strong>, Vertreter der<br />

KV <strong>Bayern</strong>s und der Bayerischen Ärztekammer, der gesetzlichen Krankenkassen<br />

und ab Mitte des <strong>Jahre</strong>s Vertreter der Apothekerschaft (Kammer und Verband)<br />

zusammengefunden. 2006 waren Themen der Treffen u.a. der Referentenpool<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung, die Verteilung der Infomappe Heft 4, die<br />

Gesundheitsreform und die beiden Open Space-Veranstaltungen. Diese wurden<br />

durch die Mitfinanzierung seitens der KV <strong>Bayern</strong>s und der gesetzlichen<br />

Krankenkassen überhaupt erst ermöglicht. Außerdem wurden gemeinsam<br />

Ideen und Planungen zu einer großen „Selbsthilfekampagne für Ärzte und<br />

Apotheker“ ausgetauscht und weiterentwickelt. Die tatsächliche Umsetzung<br />

des Projektes wurde jedoch aufgrund der schwierigen gesundheitspolitischen<br />

Gesamtsituation verschoben.<br />

Die durch die AGSE aufgebaute Zusammenarbeit mit der KV <strong>Bayern</strong>s<br />

wurde zusätzlich untermauert bei einem Perspektivengespräch mit dem<br />

Vorstandsvorsitzenden, Dr. Axel Munte sowie Sigurd Duschek und Dr. Peter<br />

Scholze gemeinsam mit den Vorstandsfrauen Murr und Kreling am 13.11. Hier<br />

wurden auch gemeinsame Schritte für die Zukunft angedacht und besprochen.<br />

Ein Ergebnis dieses Treffens ist die Unterstützung der KV <strong>Bayern</strong>s für<br />

2007 bei der Zukunftswerkstatt und dem Jubiläum von <strong>SeKo</strong> sowie beim<br />

Selbsthilfekongress in Bamberg. Ebenfalls neu ist eine finanzielle Beteiligung<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung bei der Selbsthilfebörse <strong>Bayern</strong>.<br />

Auch die Zusammenarbeit in der AGSE mit der Apothekerschaft trug Früchte.<br />

So konnte die Infomappe direkt an die Apotheken verteilt, der Druck mitfinanziert<br />

und eine Beteiligung an der Expopharm mit einem kostenlosen<br />

Infostand durch die Unterstützung von Frau Stipanitz möglich gemacht werden.<br />

Seite 17


Selbsthilfe trifft Selbsthilfe – Nord, Empfang<br />

v. l. n. r.: Theresa Keidel, Staatsminister Eberhard<br />

Sinner und Anton Dendorfer im Gespräch<br />

Auch 2007 wird sich die Apothe-<br />

kerschaft am 6. Bayerischen Selbsthilfekongress<br />

in Bamberg beteiligen.<br />

Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich<br />

für <strong>SeKo</strong> war der Bereich Patientenbeteiligung,<br />

also die Mitarbeit im<br />

Patientennetzwerk <strong>Bayern</strong> sowie<br />

die aktive Mitarbeit als Patientenvertreterin<br />

von Theresa Keidel im<br />

Berufungsausschuss I sowie im Landesausschuss.<br />

Das Patientennetzwerk <strong>Bayern</strong> organisiert die Patientenbeteiligung in <strong>Bayern</strong><br />

auf Landesebene und hat hier sowohl die Aufgabe, alle Patientenvertreter in<br />

<strong>Bayern</strong> einvernehmlich zu benennen, als auch Informationen und Fortbildungen<br />

anzubieten. <strong>SeKo</strong> war an zwei Sitzungen des Patientennetzwerkes, bei der einmaligen<br />

Sitzung des Landesausschusses sowie bei drei Berufungsausschüssen<br />

direkt beteiligt.<br />

Des weiteren war <strong>SeKo</strong> in die Vorbereitung und Durchführung der Patientenvertreterschulung<br />

in Nürnberg am 28.1. involviert und übernahm die Organisation<br />

des Pressegespräches Nordbayern zu „Ein Jahr Patientenbeteiligung“ in<br />

<strong>Bayern</strong>. 3<br />

Eine sehr aktive Rolle übernahm <strong>SeKo</strong> (wie die <strong>Jahre</strong> vorher) im gemeinsamen<br />

Arbeitskreis „Selbsthilfeförderung und Krankenkassen“, der sich im<br />

September zur jährlichen Sitzung in München traf. Neben der Auswertung<br />

3 Siehe auch Öffentlichkeitsarbeit, Pressegespräch<br />

Seite 18<br />

für die<br />

Zukunft alles<br />

Gute. Herzlichen<br />

Dank für Ihr<br />

Engagement.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Alois Glück, Präsident<br />

Bayerischer Landtag<br />

der Kontaktstellenförderung durch die gesetzlichen Krankenkassen wurden<br />

auch Informationen zur Förderung von örtlichen Selbsthilfegruppen ausgetauscht<br />

sowie über die Arbeit von <strong>SeKo</strong> und dem SHK <strong>Bayern</strong> e.V. berichtet. Die<br />

Zusammenarbeit auf Landesebene mit den Vertretern der Krankenkassen ist<br />

sehr konstruktiv und hat sich auch 2006 wieder bewährt.<br />

Im Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement in <strong>Bayern</strong> ist <strong>SeKo</strong><br />

seit <strong>Jahre</strong>n ein wichtiger „Knoten“, der gemeinsam mit Seniorenbüros,<br />

Freiwilligenagenturen und Mütterzentren unter dem Dach des Nürnberger<br />

Landesnetzwerkbüros das bürgerschaftliche Engagement in <strong>Bayern</strong> weiterentwickelt.<br />

Auf drei Sitzungen wurden gemeinsame Aktionen<br />

und Veranstaltungen geplant sowie politische<br />

Strategien abgestimmt und entwickelt.<br />

Beim Juli-Treffen in Nürnberg hatten wir<br />

auch<br />

außerdem die Möglichkeit, den neuen<br />

durch die<br />

Staatskanzleiminister Eberhard Sinner<br />

Arbeit der <strong>SeKo</strong><br />

über unsere Arbeit zu informieren und<br />

weiter an Stellenwert<br />

uns seiner Unterstützung in vielerlei<br />

gewinnt und ihr die<br />

Hinsicht zu versichern. Unter anderem<br />

Anerkennung zuteil wird,<br />

setzte er sich für eine positive Umsetzung<br />

die ihr zustehen sollte.<br />

der Versicherung für Ehrenamtliche und<br />

Ewald Kraus,<br />

Selbsthilfeaktive auf Landesebene ein.<br />

Medizingeschädigte -<br />

<strong>Bayern</strong><br />

Das gesamte Netzwerk wurde außerdem<br />

durch die TU München, Prof. Holger<br />

Magel und seine Mitarbeiterin<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Silke Franke, Ende 2005/Anfang 2006 evaluiert. Der<br />

Evaluationsbericht wurde uns Anfang 2007 zur<br />

Verfügung gestellt. Für <strong>SeKo</strong>, aber auch insgesamt,<br />

fiel er sehr wertschätzend aus. <strong>SeKo</strong> wurde auch bei<br />

einem Perspektivenworkshop „Bürgerschaftliches<br />

Engagement in <strong>Bayern</strong>“ am 24.4. in München ausgewählt,<br />

ihre Arbeit unter dem Motto „Ein Tag<br />

bei <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>“ einer Fachöffentlichkeit unter<br />

Mitwirkung von Staatsministerin Christa Stewens zu<br />

präsentieren.<br />

für die<br />

Zukunft weiterhin<br />

alles Gute.<br />

Manfred Höcht,<br />

Marfan Gruppe<br />

Nordbayern<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Ich wünsche mir, ...<br />

dass ich<br />

bei der Selbsthilfe<br />

in <strong>Bayern</strong> jemandem<br />

begegne, der mir aus<br />

einem finsteren Loch<br />

heraushilft.<br />

Wera Thurner,<br />

SHG Schuppenflechte<br />

Augsburg<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

5) Sonstiges<br />

Anfang 2006 wurden sämtliche Datenbanken<br />

von <strong>SeKo</strong> durch eine Umfrageaktion aktualisiert<br />

und ergänzt. Diese Arbeit nahm mehrere Monate<br />

in Anspruch und konnte im Juli mit Druckstellung<br />

des Heftes 4 der Infomappe „Selbsthilfeunterstützung<br />

in <strong>Bayern</strong>“ abgeschlossen werden.<br />

Dieser Kraftakt wurde hervorragend von Ruth Götz,<br />

unserer neuen Verwaltungskraft in Kooperation mit<br />

Hilfskräften gemanagt.<br />

Außer der Abfrage bei den Selbsthilfeunterstützungsstellen und der ihnen<br />

bekannten Selbsthilfegruppen (auch Aktualisierung der Themenliste im<br />

Internet) wurde die gesamte Datenbank der Selbsthilfeorganisationen auf den<br />

neuesten Stand gebracht<br />

Im Zuge dieser Recherche wurden außerdem interne Arbeitsabläufe und<br />

Inhalte unserer Internetdatenbank umgestaltet und optimiert.<br />

Im Januar engagierte sich <strong>SeKo</strong> beim Expertenworkshop „Kernprozesse der<br />

Selbsthilfeunterstützungsarbeit“, dessen Ergebnis das inhaltliche Konzept<br />

der Broschüre „Selbsthilfe unterstützen - Fachliche Grundlagen für die Arbeit<br />

in Selbsthilfekontaktstellen und anderen Unterstützungseinrichtungen –<br />

Ein Leitfaden“ entscheidend beeinflusste. 4 Spielregeln, Gruppenablauf<br />

und die bayerischen Qualitätskriterien finden sich in diesem gelungenen<br />

Grundlagenwerk für Selbsthilfekontaktstellen wieder.<br />

B wie Beratung und Fortbildung<br />

1) Beratung<br />

Neben täglichen Anrufen von Selbsthilfeaktiven und anderen Professionellen,<br />

bei denen es meist um kleinere Anliegen ging, wie z.B. Informationen zur<br />

Gruppengründung, zur Förderung von Selbsthilfegruppen, zu Kontakten zur<br />

regionalen Selbsthilfe, nahm bei <strong>SeKo</strong> die Beratung der Selbsthilfeunterstützung<br />

einen breiten Raum ein.<br />

So wurden im Schnitt mindestens einmal wöchentlich die bayerischen Selbst-<br />

hilfekontaktstellen über wichtige politische Neuerungen und andere wesentliche<br />

4 in der NAKOS-Reihe Konzepte und Praxis 1, erschienen Berlin 2006<br />

Entwicklungen von uns auf dem Laufenden gehalten. Außerdem wurden<br />

viele Informationen, die bei <strong>SeKo</strong> als zentraler Anlaufstelle „landeten“, von<br />

uns sondiert und je nach Wichtigkeit entweder an den Vorstand, nur an die<br />

Vereinsmitglieder oder an alle Selbsthilfeunterstützer/Selbsthilfeorganisationen<br />

in <strong>Bayern</strong> weitergeleitet bzw. gelöscht oder archiviert.<br />

Wie die <strong>Jahre</strong> vorher nutzten auch viele Selbsthilfeunterstützer <strong>SeKo</strong> als Anlauf-<br />

und Beratungsstelle, vor allem, wenn es um Themen wie Förderung, Politik und<br />

Veranstaltungen ging.<br />

Besonderen Beratungsbedarf hatte 2006 die im Aufbau befindliche<br />

Kontaktstelle in Rosenheim, die von Theresa Keidel Ende Januar zu einer<br />

Organisationsberatung besucht wurde.<br />

Ebenfalls höheren Unterstützungsbedarf hatten Selbsthilfeaktive aus dem<br />

Berchtesgadener Land, deren Verein in große Schwierigkeiten geraten war.<br />

Ab Sommer 2006 wurden auch erste Kontakte mit engagierten Personen in<br />

Kempten geknüpft, die am Aufbau einer Selbsthilfekontaktstelle interessiert<br />

waren und sind.<br />

weiterentwickelt<br />

wird<br />

und als anerkanntes<br />

soziales Element unseres<br />

Gemeinwesens die angemessene<br />

Unterstützung aller<br />

gesellschaftlichen und staatlichen<br />

Organisationen erfährt.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Sonja Stipanitz, Landesbeauftragte<br />

für Selbsthilfegruppen,<br />

Apothekerverband<br />

weiteres<br />

erfolgreiches<br />

Wirken und<br />

Akzeptanz.<br />

Hans-Joachim Scheller,<br />

AOK <strong>Bayern</strong>-<br />

Würzburg<br />

Ich wünscher der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 19


2) Fortbildung und Vorträge<br />

Auf Anfrage hielt Theresa Keidel einige Vorträge/Referate zu unterschiedlichen<br />

Anlässen, z.B. beim Gesamttreffen der Ingolstädter Gruppen zum Thema<br />

„Wie aktiviere ich meine Gruppenmitglieder oder bei den Beauftragten der<br />

Qualitätszirkel bayerischer Apotheken zum Thema „Selbsthilfe und Apotheker –<br />

wie kann die Zusammenarbeit gestaltet werden?“. Leider gab es sehr viel mehr<br />

Anfragen, die aber wegen doppelter Terminierung oder Zeitnot nicht alle zugesagt<br />

werden konnten. Hier zeigt sich deutlich, dass eine weitere Fachkraft für<br />

<strong>SeKo</strong> von großem Nutzen sein könnte.<br />

<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> organisierte außerdem Ende Juni die Fortbildung „Kommunikationsmodelle<br />

für Selbsthilfegruppen und ihre Bedeutung für die Selbsthilfeunterstützung“<br />

mit Götz Liefert und Hanne Theurich aus Berlin mit 18<br />

Teilnehmern aus Selbsthilfekontaktstellen.<br />

In der Fortbildung wurden Kommunikationsmodelle unterschiedlicher<br />

Verfahren aus der Gruppen- und Familienarbeit vorgestellt. Anschließend<br />

wurde die Wirkung der Modelle mit ihren<br />

zugrunde liegenden Regeln und Mustern in<br />

Übungen nachvollzogen. Dritter Schritt<br />

war die Übertragung der Modelle in die<br />

Selbsthilfekontaktstellenarbeit. Beim<br />

Feedback wurde deutlich, dass die<br />

Fortbildungseinheit den Neulingen<br />

wichtige theoretische und praktische<br />

Impulse gebracht hatte. Für die „alten<br />

Hasen“ war der Austausch zwischen<br />

den KollegInnen ein großer Gewinn,<br />

andere empfanden die Auffrischung<br />

der theoretischen Konzepte zur Themen-<br />

zentrierten Interaktion, zu Virginia Satirs<br />

Kommunikationstheorie, zu Gordons Familienkonferenz<br />

und den Kommunikationsmodellen von<br />

Schulz von Thun als besonders hilfreich.<br />

Seite 20<br />

in der<br />

Öffentlichkeit einen<br />

noch größeren Stellenwert<br />

einnimmt und von der Politik<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Erstmalig fanden zwei von <strong>SeKo</strong> moderierte<br />

und vorbereitete „Kollegiale Beratungen“<br />

in Bamberg im Frühjahr und in Neustadt/<br />

Aisch im Herbst statt. Dieses effektive<br />

Arbeiten an Einzelfällen mit Hilfe kollegialer<br />

Supervision wurde von den Beteiligten als<br />

äußerst effektiv und hilfreich erlebt. Besonders<br />

kleine Kontaktstellen ohne Möglichkeit von<br />

Coaching und Supervision profitierten sehr und<br />

können so die Qualität der Beratungsarbeit erheblich<br />

steigern.<br />

Aufgrund der Vorerfahrungen in kollegialer Beratung wurde Theresa Keidel<br />

als Moderatorin der Arbeitsgruppe „Selbsthilfeunterstützung in der Praxis –<br />

Weiterentwicklung der Beratungskompetenz“ der bundesweiten Tagung<br />

der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen eingeladen. Auf der<br />

Tagung mit dem Titel „Selbsthilfekontaktstellen als Partner der gesundheitlichen<br />

Versorgung – Kooperation und Teilhabe“ in Mannheim im Mai konnten<br />

so auch Kontaktstellenmitarbeiter aus anderen Bundesländern diese Methode<br />

kennenlernen und tauschten sich mit großem Interesse in dem halbtägigen<br />

Workshop aus.<br />

Bundesweit engagierte sich Theresa Keidel außerdem in<br />

der Arbeitsgruppe „Fortbildung“ des Fachverbandes<br />

DAG SHG e.V. Dort war sie maßgeblich an ersten<br />

Entwürfen für ein Curriculum zur Weiterbildung<br />

von Selbsthilfeunterstützern beteiligt.<br />

mehr gruppenfreundliche<br />

Selbsthilfehäuser<br />

mehr Qualifikation für<br />

Gruppenverantwortliche;<br />

Wertschätzung und Förderung<br />

öffentlicher Träger und<br />

Medien.<br />

Ich wünsche der SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Hans-Klaus Reisert,<br />

Selbsthilfehaus-Beirat<br />

Würzburg<br />

<strong>Bayern</strong>...<br />

auch eine Förderung für nicht<br />

<strong>SeKo</strong><br />

der<br />

gesundheitsbezogene Gruppen<br />

alles<br />

beschlossen wird.<br />

Liebe zum 5.<br />

Gudrun Hobrecht, Selbsthilfe-<br />

und danke, dass ich<br />

wünsche<br />

unterstützerin<br />

täglich den Lohn ihrer<br />

Neustadt/Aisch Ich<br />

Arbeit erleben darf.<br />

Klaus Schwab,<br />

Hausmeister Selbsthilfehaus<br />

Würzburg<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


C wie Charmante Highlights<br />

Selbsthilfe trifft Selbsthilfe in Würzburg und Regensburg:<br />

Zwei Veranstaltungen – ein Konzept<br />

„Öfter mal was Neues“ ist unser Prinzip und so versuchen wir bei unseren<br />

Großveranstaltungen neue, selbsthilfefreundliche Konzepte auszuprobieren.<br />

Unter dem Motto „Selbsthilfe trifft Selbsthilfe“ mit dem Untertitel „Zukunft<br />

der Selbsthilfe – Lückenbüßer oder Hoffnungsträger des Sozialstaates?“<br />

organisierte <strong>SeKo</strong> in Kooperation mit dem Verein Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong> e.V. und den Kontaktstellen vor Ort in Würzburg und Regensburg<br />

Tagesveranstaltungen.<br />

Grundlage dieser Tagungen war die von Harrison Owen entwickelte Methode<br />

„Open Space“ (Bezeichnung für offener Raum bzw. Freiraum), die es ermöglicht,<br />

ohne vorgegebene Konzepte auch in Großgruppen sehr effektiv zu arbeiten.<br />

Open Space bietet allen Teilnehmern die Möglichkeit, selbst die Initiative zu<br />

ergreifen und ihre aktuellen Themen in<br />

Workshops zu bearbeiten.<br />

Ein wichtiger Grundsatz dabei ist das<br />

„Gesetz der zwei Füße“. Das bedeutet,<br />

jeder Teilnehmer kann solange und soviel<br />

er möchte an einem Thema arbeiten, den<br />

Workshop wechseln und neue Impulse in<br />

die nächste Arbeitsgruppe tragen.<br />

In der Vorbereitung waren wir zuversicht-<br />

lich, dass gerade Selbsthilfeaktive mit<br />

ihrem großen persönlichen Engagement<br />

die richtige Zielgruppe für diese basisdemokratische<br />

Methode sind. Trotzdem<br />

stieg unsere Anspannung, je näher die<br />

Tagung zeitlich rückte: Kann es wirklich<br />

funktionieren, ohne gezielte Vorbereitung,<br />

ohne Referenten und ohne festgelegte<br />

Workshopthemen effektiv zu arbeiten?<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

Am Samstag, den 22. Juli fand das nordbayerische Treffen „Selbsthilfe trifft<br />

Selbsthilfe“ in Würzburg im Matthias-Ehrenfried-Haus statt. Über 100<br />

Teilnehmer folgten unserer Einladung und brachten sich, nach dem Erklären<br />

der Methode, mit den verschiedensten Themen ein.<br />

Workshops entstanden zu Themen wie Depression, Angehörige und Sucht,<br />

Beschaffung von Hilfsmitteln oder Selbsthilfe und Presse.<br />

Im Abschlussplenum konnten die Selbsthilfeaktiven den Vertretern aus Politik,<br />

Verwaltung und dem professionellen Gesundheitssystem wichtige Anregungen<br />

mit auf den Weg geben und offene Fragen diskutieren.<br />

Selbsthilfe muss unabhängig bleiben und somit von der öffentlichen Hand<br />

weiter gefördert werden, darüber waren sich die Vertreter von Selbsthilfegruppen<br />

einig. Außerdem sollte die Förderung von Freistaat und Krankenkassen vereinfacht<br />

und ausgebaut werden.<br />

Selbsthilfe trifft Selbsthilfe-Süd, am 21.10.2006 in Regensburg; das Organisationsteam v.l.n.r. Barbara Fischer, Theresa Keidel und Ruth Götz, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>,<br />

Margot Murr, Kareen Manz und Evelyn Kolbe-Stockert, KISS Regensburg<br />

Seite 21


auch in<br />

Zukunft diese<br />

unwiderstehliche<br />

Mischung aus höchster<br />

Professionalität und herzlicher<br />

Zugewandtheit.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Weitere Forderungen waren eine Partnerschaft<br />

auf gleicher Augenhöhe mit der Ärzteschaft,<br />

frühe Einbindung und Stimmrecht für<br />

Patienten bei der Entwicklung von Leitlinien<br />

in der Gesundheitsversorgung und mehr Auf-<br />

merksamkeit für heikle Themen, z.B. Sucht, bei Presse<br />

und Politik.<br />

Im Abschlussplenum wurden immer wieder Einzelbeispiele von Sparmaßnahmen<br />

zu Lasten von Chronisch Kranken vorgestellt und diskutiert.<br />

Deutlich wurde hier, wie wichtig eine gute Beratung, Fortbildung und<br />

Interessenvertretung der Selbsthilfegruppen vor Ort ist. So wurde auch von<br />

Seiten der Selbsthilfe die Forderung nach einem flächendeckenden Netz von<br />

Selbsthilfekontaktstellen laut.<br />

Am Ende der Veranstaltung stand ein Empfang mit Staatskanzleiminister<br />

Eberhard Sinner und der Besuch der Ausstellung „Kunst und Selbsthilfe im<br />

Spitäle“ – kurz genannt KUSS – auf dem Programm.<br />

Hier gab es dann Grußworte der Sponsoren und der Politik. Danach diskutierten<br />

Künstler und Selbsthilfeaktive über die Ausstellung und bei Klezmermusik entspannten<br />

sich die Gäste nach einem intensiven und heißen Tag.<br />

Das südbayerische Treffen fand am Samstag, den 21. Oktober, ebenfalls mit 100<br />

Selbsthilfevertretern im Kolping-Haus in Regensburg statt.<br />

In 17 Workshops wurde unter dem selben Motto wie in Würzburg zur<br />

„Zukunft der Selbsthilfe – Lückenbüßer oder Hoffnungsträger des Sozialstaates?“<br />

diskutiert. Einzelthemen wie Gewalt in der Psychiatrie, Trennungskinder,<br />

Essstörungen, Mobbing oder Betreutes Wohnen waren genauso Thema wie<br />

übergreifende Probleme der Gruppen. So beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe<br />

mit der Fragestellung, auf welche Weise die Zusammenarbeit zwischen Ärzten,<br />

Krankenkassen und Selbsthilfegruppen verbessert werden kann und eine<br />

zweite, wie Selbsthilfegruppen mit schwierigen Themen, wie beispielsweise<br />

Drogenabhängigkeit, am besten an die Öffentlichkeit gehen können.<br />

Beim Plenum am Nachmittag waren dann wieder VertreterInnen aus Politik,<br />

Verwaltung und dem Gesundheitswesen eingeladen, sich die Wunschliste der<br />

Selbsthilfeaktiven anzuhören.<br />

Seite 22<br />

Mirjam Unverdorben,<br />

Selbsthilfezentrum<br />

München<br />

Ganz konkret ergaben sich daraus Unterstützungsangebote. Sigurd Duschek,<br />

Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bayern</strong>s, bot einzelnen<br />

Selbsthilfegruppen die Möglichkeit an, sich im KV-Rundbrief vorzustellen oder<br />

ihnen Referenten für Vorträge zu vermitteln.<br />

Andere Wünsche jedoch wurden zwar mit Interesse wahrgenommen, können<br />

aber sicherlich nicht so schnell und einfach erfüllt werden: Eine selbsthilfebezogene<br />

Ausbildung für Gesundheitsberufe, die Humanisierung der<br />

Arbeitswelt, um Mobbing entgegenzuwirken oder eine bessere Behandlung in<br />

der Psychiatrie.<br />

Mut,<br />

Durchhaltevermögen<br />

und<br />

Streitbarkeit.<br />

Roland Prantl,<br />

Caritas-Zentrum<br />

Dachau<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

beim<br />

10-jährigen<br />

<strong>SeKo</strong>-Jubiläum ein<br />

fester und unverzichtbarer<br />

Teil der bayerischen<br />

Gesundheitslandschaft<br />

ist.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Dietlind Marsch, AGUS e.V.<br />

Würzburg<br />

weiterhin<br />

erfolgreich ist!<br />

viele, viele Menschen<br />

erreicht! echte Hilfe für<br />

die Betroffenen ist!<br />

Robert Scheller,<br />

Sozialreferent<br />

Würzburg<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Erreicht haben wir als Veranstalter mit Sicherheit eines: Einen Abbau<br />

von Vorurteilen unter den verschiedenen Selbsthilfegruppen. So saßen<br />

Trennungsväter und alleinerziehende Mütter genauso zusammen wie<br />

Psychiatriebetroffene, Diabeteskranke und Tinnituspatienten.<br />

Die meisten TeilnehmerInnen waren sich einig: Die Open Space-Veranstaltungen<br />

boten die Möglichkeit zum intensiven Austausch und waren ein guter Anfang,<br />

um auf einer Augenhöhe mit Kooperationspartnern und Politik zu diskutieren.<br />

Aber sie waren nur ein erster Schritt von vielen kleinen Schritten, um Selbsthilfe<br />

in Zukunft ernster zu nehmen.<br />

Insgesamt ging unser Konzept auf. Auf den Rückmeldebogen bekamen wir ein<br />

sehr positives Feedback und die Bitte, diese Form der Veranstaltung auch in<br />

Zukunft anzubieten.<br />

Theresa Keidel<br />

auch in<br />

Zukunft aktive<br />

MitarbeiterInnen<br />

hat, die mit vielen<br />

Ideen und Elan den<br />

Selbsthilfegedanken in<br />

<strong>Bayern</strong> vorantreiben.<br />

Christiane Bethge-Witt,<br />

Zöliakie Gesellschaft<br />

Unterfranken<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

weiterhin<br />

viel<br />

Glück, Kraft und<br />

Erfolg im Dienste der<br />

Selbsthilfe.<br />

Thomas Schaller,<br />

Gesundheitsreferent<br />

Stadt Augsburg<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Kraft,<br />

gutes Personal<br />

und finanzielle<br />

Ausstattung für die<br />

nächsten 5 <strong>Jahre</strong>.<br />

Martin Koch,<br />

Weißer Ring<br />

Würzburg<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

als Teil<br />

eines wichtigen<br />

bürgerschaftlichen<br />

Engagements ihre segensreiche<br />

Hilfe für viele<br />

Menschen weiter ausbaut.<br />

Hans-Georg Rüth, Regierung<br />

von Unterfranken<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 23


<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> in Zahlen<br />

Vergleichsauswertung der Statistik 2002/2004/2006<br />

1. Einzelkontakte, Sammelkontakte und Gesamtkontakte im<br />

Monatsdurchschnitt<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Kontakte im Monatsdurchschnitt<br />

Die Einzelkontakte erhöhten sich im Monatsdurchschnitt von 201 (2002) auf 533<br />

(2006). Dies entspricht einer Erhöhung von über 165 %. Gerade in den ersten<br />

drei <strong>Jahre</strong>n zeigte sich, dass die Aufbauarbeit schnell Früchte trug. Schon 2004<br />

hatten sich die Einzelkontakte im Verhältnis zu 2002 verdoppelt, im letzten Jahr<br />

fast verdreifacht.<br />

Als Sammelkontakte fassen wir alle Kontakte zusammen, die mehrere<br />

Einrichtungen/Personen gleichzeitig erreichen. So werden Gruppen-Emails<br />

oder eine schriftliche Einladung zu einer Veranstaltung als Sammelkontakte<br />

gezählt.<br />

Auch hier ergab sich eine kontinuierliche Steigerung der Sammelkontakte im<br />

Monatsdurchschnitt von 265 (2002) auf 640 (2006) also eine Erhöhung von 141,51 % .<br />

Seite 24<br />

466<br />

904<br />

1173<br />

2002 2004 2006<br />

Diese Entwicklung zeigt, dass <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> immer mehr Kooperationspartner<br />

regelmäßig mit selbsthilferelevanten Informationen versorgt.<br />

Die Gesamtkontakte haben sich im Monatsdurchschnitt insgesamt von 466<br />

(2002) auf 1173 (2006) erhöht, dies bedeutet eine Steigerung von 151,72 %.<br />

Zusammenfassend zeigt sich eine beeindruckende Steigerung der Inanspruchnahme,<br />

aber auch der aktiven Tätigkeit von <strong>SeKo</strong>.<br />

sich auch in<br />

Zukunft selbstbewusst<br />

und engagiert<br />

um ihre Interessen<br />

kümmert.<br />

Alexander Schlote,<br />

Selbsthilfebüro Bamberg<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

dass<br />

sie sich ihrer<br />

Gestaltungschancen<br />

bewusst ist und diese im<br />

Interesse von pflege- und<br />

hilfsbedürftigen Menschen<br />

nutzt.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Simone Tolle, MdL,<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


2. Kontakte mit Interessenten im Vergleich<br />

Die Kontaktaufnahme bzw. Inanspruchnahme<br />

erhöhte sich in den letzten 5 <strong>Jahre</strong>n in fast allen<br />

Bereichen.<br />

Die größte Steigerung erreichten die Kontakte<br />

zu den Selbsthilfekontaktstellen, zu Selbsthilfe-<br />

gruppen und Selbsthilfeorganisationen, sowie zu<br />

interessierten Bürgern.<br />

Auch bei den Beratungseinrichtungen, Kranken-<br />

kassen und der bundesweiten Selbsthilfeunter-<br />

stützung können wir eine höhere Anzahl an<br />

Kontakten feststellen.<br />

Die politische Arbeit konnte ausgebaut werden<br />

und <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> wird als kompetenter<br />

Gesprächspartner im Kontakt mit Bundes- und<br />

Landtagsabgeordneten aus <strong>Bayern</strong> immer stärker<br />

wahrgenommen.<br />

wächst<br />

und gedeiht wie<br />

ein bunter Garten!<br />

Susanne Hembt,<br />

Landratsamt Miltenberg<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

Interessierte Bürger<br />

SHG und SH-Organisationen<br />

Medien/Presse<br />

Verein<br />

Sonstige Unterstützer<br />

SH-Unterstützung bundesweit<br />

Krankenkassen<br />

Verbände/Organisationen<br />

Behörden/öffentliche Verwaltung<br />

Politik/Parteien<br />

Wissenschaft/Forschung/Ausbildung<br />

Privatunternehmen<br />

Verlage/Marketing<br />

Beratungseinrichtungen<br />

Kliniken/Ärzte<br />

Sonstige<br />

Monatsdurchschnitt der Kontakte mit Interessenten<br />

2004–2006 im Vergleich<br />

2002 2004 2006<br />

0 20 40 60 80 100 120<br />

2<br />

2<br />

2<br />

4<br />

7<br />

6<br />

7<br />

7<br />

6<br />

8<br />

4 5<br />

3 6<br />

2<br />

13<br />

10<br />

8 13<br />

11<br />

15<br />

14<br />

16 18<br />

15<br />

20<br />

22 27<br />

27<br />

22<br />

25<br />

25<br />

25<br />

24<br />

24<br />

29<br />

38<br />

37<br />

38<br />

43<br />

42<br />

45<br />

47<br />

66<br />

71<br />

92<br />

102<br />

103<br />

Seite 25


Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Seite 26<br />

Web-Statistik - Besucher pro Monat 2003 bis 2006<br />

2003 2004 2005 2006<br />

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000<br />

306<br />

357<br />

474<br />

792<br />

606<br />

604<br />

786<br />

1490<br />

1290<br />

1230<br />

1182<br />

1228<br />

1184<br />

1457<br />

1294<br />

1464<br />

1283<br />

1577<br />

1871<br />

1741<br />

1607<br />

2474<br />

3071<br />

3458<br />

3478<br />

3834<br />

3853<br />

3885<br />

3664<br />

4183<br />

3983<br />

4294<br />

4727<br />

4766<br />

4610<br />

5032<br />

4912<br />

4159<br />

4614<br />

4347<br />

4170<br />

4619<br />

4894<br />

5428<br />

5962<br />

6072<br />

6417<br />

7547<br />

3. Besucher auf unserer Internetseite www.seko-bayern.de<br />

Der Erfolg von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> zeigt sich am deutlichsten an der starken<br />

Zunahme der Nutzung unserer Internetpräsenz. Im Monatsdurchschnitt<br />

haben sich die Besuche unserer Homepage seit 2003 mehr als verfünffacht<br />

und erreichen im Jahr 2006 einen Monatsdurchschnitt von<br />

5415 Besuchen.<br />

Gerade die Themendatenbank „Suche nach Selbsthilfegruppen“, die von<br />

Daniela Meilhammer gemeinsam mit einem Webfachmann im Jahr 2004<br />

mit hohem Zeitaufwand und Engagement entwickelt wurde, ermöglicht<br />

einen schnellen Zugang über eine einfache Stichwortabfrage, die den<br />

Internetbesucher über Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfeorganisationen<br />

zu „seiner“ Selbsthilfegruppe vor Ort führt.<br />

Ab dem Augsburger Selbsthilfekongress Ende 2005 begannen wir außerdem<br />

unsere Internetplattform als Service-Center für unsere ständigen<br />

Kooperationspartner und „Stammkunden“ zu nutzen. So erschien erstmalig<br />

die Dokumentation des Kongresses nicht in Druckform, sondern<br />

als Datei zum Herunterladen auf der Startseite unserer Homepage,<br />

ebenso im Jahr 2006 die Dokumentationen der Veranstaltungen<br />

„Selbsthilfe trifft Selbsthilfe“.<br />

Seit April 2007 ergänzt eine eigene Internetseite unseres Trägervereins<br />

Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. unserer Präsenz im World Wide<br />

Web.<br />

Unter der Adresse www.verein-selbsthilfekontaktstellen.seko-bayern.org<br />

finden Träger, die eine eigene Selbsthilfekontaktstelle in <strong>Bayern</strong><br />

aufbauen wollen, Qualitätskriterien, Leitlinien zur Zusammenarbeit<br />

mit Wirtschaftsunternehmen sowie Satzung und Aufnahmeantrag für<br />

den Verein.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Selbsthilfe in Bewegung<br />

Von der „stillen Revolution“ zum Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

Bis Ende der 70er <strong>Jahre</strong> kamen Selbsthilfegruppen in der öffentlichen Diskussion<br />

praktisch nicht vor. Wohl gab es schon welche (etwa die Anonymen Alkoholiker<br />

und andere Abstinenzgruppen, die Lebenshilfe für das geistig behinderte<br />

Kind, die Frauenselbsthilfe nach Krebs), sie waren aber für Außenstehende<br />

kein Thema. Nicht für die Wissenschaft, nicht für die Medizin, nicht für die<br />

Krankenkassen, nicht für Politik und Verwaltung. Deshalb sprach der Gießener<br />

Psychoanalytiker Michael Lukas Moeller von einer „stillen Revolution“. Er meint<br />

damit, dass Menschen sich aufmachten, in wachsender Zahl, angetrieben von<br />

eigener Leidenserfahrung und dem Wunsch nach solidarischer Gemeinschaft,<br />

aber eben nicht unter<br />

wehenden Fahnen, mit<br />

Parolen und Lautsprechern,<br />

ideologischen Manifesten<br />

und Zentralkomitees im<br />

Vollbesitz der Wahrheit.<br />

Still und beharrlich, nahe-<br />

zu unbemerkt vom „System“,<br />

begannen sie ihre<br />

Arbeit.<br />

Die Bayerische Sozialministerin Christa Stewens auf dem<br />

Würzburger Gesundheitstag 2006<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

Starthilfe durch<br />

Forschung<br />

Dies änderte sich erstmals<br />

durch Forschungsprojekte<br />

an der Psychosomatischen<br />

Universitätsklinik in Gießen<br />

(1977) und an der Medizinischen<br />

Soziologie in Ham-<br />

burg (1979). Aus dem Projekt<br />

in Gießen entwickelte<br />

sich eine Fachgesellschaft<br />

für die Anregung und<br />

Unterstützung von Selbst-<br />

hilfegruppen – unabhängig<br />

von<br />

Herzen das<br />

von deren Thema. Die Deutsche Arbeits-<br />

erdenklich Beste<br />

gemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG)<br />

und Glück für alt-<br />

wurde 1982 in Gießen als gemeinnütziger<br />

bewährtes Geschick im<br />

Verein eingetragen. In ihr schlossen sich<br />

Handeln und Verhandeln.<br />

Fachleute, Betroffene und Sympathisanten<br />

Dagmar Friemel-Sturm,<br />

der Selbsthilfegruppen-Idee zusammen, um<br />

Selbsthilfekontaktststelle<br />

diese zu fördern und zu verbreiten. Ausgehend<br />

Traunstein<br />

von den hier zusammengetragenen Erfahrungen<br />

wurde das Konzept einer „Kontaktstelle für<br />

Selbsthilfegruppen“ oder „Selbsthilfe-Kontaktstelle“<br />

als eigenständiger Fachdienst entwickelt, wo vor Ort für alle Interessierten<br />

(Betroffene wie Fachleute) themenübergreifend Information und Beratung in<br />

Sachen Selbsthilfegruppen angeboten wird. Inzwischen gibt es ca. 300 solcher<br />

Einrichtungen in der ganzen Bundesrepublik. Zu den grundlegenden Aufgaben<br />

dieser Selbsthilfe-Kontaktstellen gehört es,<br />

- Interessenten – Betroffene wie professionelle Helfer – über das allgemeine<br />

Konzept von Selbsthilfegruppen zu informieren,<br />

- den Zugang zu bestehenden Gruppen zu eröffnen,<br />

- bei der Gründung neuer Gruppen behilflich zu sein,<br />

- bestehende Gruppen bei Problemen zu beraten,<br />

- als „Drehscheibe“ den Selbsthilfegruppen-Bereich mit dem professionellen<br />

Versorgungssystem zu verknüpfen,<br />

- den Ansatz der eigenverantwortlichen Selbsthilfegruppen-Arbeit öffentlich<br />

zu vertreten.<br />

noch mehr<br />

Menschen in Not<br />

erreicht.<br />

Marianne Zollner,<br />

Haus der Begegnung<br />

Mühldorf<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 27


Selbsthilfe-Förderung als moderne Sozialpolitik<br />

Auf der umzäunten Insel Berlin mit ihren erheblichen sozialen Problemen<br />

und einer äußerst aktiven Initiativen-Szene versuchte der Sozialsenator Ulf<br />

Fink (CDU) eine neue Politik zu entwickeln, die engagierte Bürger – auch die<br />

unbequemen, aufrühreririschen und systemkritischen – mitnehmen und deren<br />

Potential nutzen wollte. „Selbsthilfe“ war damals eines der Zauberwörter. Und<br />

so wandte sich Fink an den mittlerweile berühmt gewordenen „Selbsthilfe-<br />

Moeller“ mit dem Angebot, sich mit einem Projekt zu beteiligen. Dieses durfte<br />

gerne bundesweite Ausstrahlung haben, musste allerdings in Berlin angesiedelt<br />

sein. Schließlich ging es um Berliner Etatmittel (die in Wahrheit natürlich<br />

Bundessubventionen waren). Moeller gab die Sache an die DAG SHG weiter,<br />

die die Trägerschaft einer „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur<br />

Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen“ übernahm. So entstand<br />

1984 die NAKOS, und so kam die NAKOS nach Berlin auf die Insel.<br />

Wer konnte damals schon ahnen, dass 15 <strong>Jahre</strong> später die Mauer fallen und die<br />

Bundesregierung der NAKOS hinterher ziehen würde.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 28<br />

breite<br />

Anerkennung und<br />

Einflussnahme erhält,<br />

um weiterhin lebhaft und<br />

ideenreich die flächendeckende<br />

Selbsthilfeunterstützung<br />

auszubauen.<br />

Elisabeth Erlacher,<br />

Selbsthilfekontaktstelle<br />

Bad Tölz<br />

weiterhin<br />

so viel Erfolg und<br />

allzeit engagierte<br />

Helferinnen und<br />

Helfer.<br />

Helga Hoepffner, CSU<br />

Stadtrat Würzburg<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Modellprogramme als Einstieg des Bundes<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1987 wurde von der Bundesregierung ein Modellprogramm ins<br />

Leben gerufen, in dem an 18 Standorten die Arbeits- und Wirkungsweise<br />

von Selbsthilfe-Kontaktstellen erprobt wurde. Die wissenschaftliche<br />

Begleitforschung ergab, grob gesagt, dass sich in Regionen mit Kontaktstellen<br />

mehr Selbsthilfegruppen bilden, sich ihnen mehr Menschen anschließen und<br />

sie stabiler arbeiten können. Kontaktstellen gelten seither als Kernelement<br />

einer Förderung des Selbsthilfegruppen-Engagements der Bevölkerung durch<br />

unterstützende Infrastruktur und fachliche Beratung.<br />

Ein ganz ähnlich geartetes Modellprogramm in den neuen Bundesländern ab<br />

1992 erbrachte im Grunde gleiche Resultate. Dies war so nicht unbedingt zu<br />

erwarten, da der dortigen Bevölkerung ja die Erfahrung mit selbst organisierter<br />

Gruppenarbeit außerhalb staatlicher Strukturen noch weitgehend fremd war.<br />

Die überzeugenden Ergebnisse der beiden Modellprogramme führten dazu,<br />

dass die meisten Bundesländer (in höchst unterschiedlicher Ausgestaltung,<br />

wie es sich im Föderalismus gehört) Fördermittel für Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />

bereitstellten. Einige Länder, insbesondere Freistaaten, blieben bedauerlicherweise<br />

abseits, der Bund aber tat den nächsten Schritt.<br />

mit der<br />

Herausforderung<br />

wächst, mit dem<br />

Herzen sieht,<br />

neugierig bleibt.<br />

Peter Hufe,<br />

MdL, SPD<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

mit einem<br />

guten Dach auf<br />

festen Füßen steht.<br />

Frank Meinhold<br />

Selbsthilfezentrum<br />

München<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Gesetzgebung<br />

In einer Novellierung der Gesundheitsgesetzgebung zum 1.1.1993 tauchten<br />

erstmals die Begriffe „Selbsthilfegruppe“ und „-Kontaktstelle“ in einem<br />

Gesetzestext auf (§ 20 SGB V). Es hieß dort, dass Krankenkassen diese fördern<br />

„können“ (!). Was politisch einen enormen Durchbruch zur gesellschaftlichen<br />

Anerkennung von Selbsthilfegruppen bedeutete, wurde von den<br />

Krankenkassen jedoch kaum genutzt. Ihre Förderung blieb insgesamt äußerst<br />

gering, zudem unsystematisch und undurchsichtig. Hier wurde im Rahmen der<br />

Gesundheitsreform 2000 ein deutliches Signal gegeben: In der neuen Fassung<br />

jenes Paragraphen (§ 20, 4, SGB V) heißt es seit 1.1.2000 verpflichtend, dass die<br />

gesetzlichen Krankenkassen Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeorganisationen und<br />

Selbsthilfekontaktstellen fördern „sollen“ (im Juristen-Deutsch eine bindende<br />

Formulierung) und dass Vertreter der Selbsthilfe an der Ausarbeitung von<br />

gemeinsamen Förderrichtlinien zu beteiligen sind. Insgesamt ist eine Summe<br />

von (damals) 1 DM pro Versicherten und Jahr für die Selbsthilfe-Förderung bereit-<br />

zustellen. Dies würde eine erhebliche Ausweitung der Selbsthilfe-Förderung<br />

durch die Krankenkassen bedeuten und deutlich zur Stabilisierung der gesundheitsbezogenen<br />

Arbeit von Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeorganisationen und<br />

Selbsthilfekontaktstellen beitragen. Leider erfolgt die praktische Umsetzung<br />

der Förderung vor Ort bzw. auf Landesebene nur äußerst schwerfällig. So<br />

wurden im <strong>Jahre</strong> 2006 gerade einmal 71% der gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Fördermittel von der GKV ausgegeben.<br />

Seit 1.7.2001 ist eine analoge Formulierung im § 29 SGB IX („Reha-Gesetz“) in<br />

Kraft. Allerdings ergibt sich hieraus keine unmittelbare Förderverpflichtung.<br />

Die hierfür verantwortliche Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation hat<br />

zwar mühsam die gesetzlich vorgeschriebenen gemeinsamen Empfehlungen<br />

zur Selbsthilfe-Förderung mit den Rehabilitationsträgern erarbeitet und verabschiedet,<br />

dies hat jedoch nicht zu einer Ausweitung der Selbsthilfe-Förderung<br />

durch die Rentenversicherung geführt. Weiterhin werden dort lediglich einige<br />

große Verbände von Suchtkranken, chronisch Kranken und Behinderten<br />

zentral gefördert. Nicht verbandlich organisierte Selbsthilfegruppen und die<br />

Selbsthilfe-Kontaktstellen gehen nach wie vor leer aus.<br />

Eine große Gefahr wird von allen an diesen Reformen Beteiligten darin gesehen,<br />

dass Länder und Kommunen den Einstieg der gesetzlichen Krankenkassen und<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

anderer Reha-Träger in die Selbsthilfe-Förderung als willkommenen Anlass<br />

nehmen könnten, ihr eigenes Engagement zu reduzieren. Dies würde jedoch<br />

eine bloße Umverteilung der Lasten bedeuten: von Steuermitteln (die alle zu<br />

zahlen haben) zu Versichertenbeiträgen (die nur gesetzlich Versicherte treffen,<br />

nicht aber besserverdienende Privatversicherte, Beamte usw.). Das darf nicht<br />

passieren, denn Selbsthilfe-Förderung ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche<br />

Gemeinschaftsaufgabe!<br />

Wünsche<br />

wahr werden,<br />

Optimismus und<br />

Zuversicht.<br />

Isabel Pöllmann,<br />

Selbsthilfekontaktstelle<br />

Hof<br />

Ich wünsche mir, dass für die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

alles Gute<br />

weiterhin, aus<br />

meiner täglichen<br />

Arbeit weiß ich wie<br />

wichtig Ihre Berater-, und<br />

Kontakttätigkeit ist.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Marianne Hartl,<br />

Gesundheitsamt<br />

Memmingen<br />

Seite 29


Selbsthilfe als Patientenvertretung<br />

Seit dem 01.01.2004 wirken gemäß § 140 f SGB V auch Patientenvertreter in<br />

den Gremien des Gemeinsamen Bundesausschusses mit. Sie haben damit<br />

die Möglichkeit, die Erfahrungen von Patientinnen und Patienten mit dem<br />

Versorgungsgeschehen im Gesundheitswesen in die Entscheidungsfindung<br />

beim Gemeinsamen Bundesausschuss, dem höchsten Gremium der gemeinsamen<br />

Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, einzubringen. Darüber<br />

hinaus kann die Patientenperspektive nunmehr mit eigenständigem Gewicht<br />

in den Beratungen zur Ausgestaltung des Leistungsvolumens der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung Berücksichtigung finden. Ein Mitentscheidungsrecht steht<br />

den Patientenvertretern bislang allerdings nicht zu. Nach der sogennannten<br />

Besuch des Bundespräsidenten Horst Köhler am 18.10. 2004 im Würzburger Rathaus mit dabei:<br />

neben Horst Köhler: Dr. Pia Beckmann, Karin Stoiber, dahinter Mitte Theresa Keidel und rechts<br />

Dr. Peter Motsch<br />

Seite 30<br />

Patientenbeteiligungsverordnung des BMG wirken vier Organisationen hieran<br />

mit: der Deutsche Behindertenrat (DBR), die Deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfegruppen (DAG SHG), die Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />

PatientInnenstellen (BAGP) und die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).<br />

Die Entsendung der von ihnen benannten sachkundigen Personen nehmen sie<br />

gemeinsam und einvernehmlich vor. Analoge Patientenbeteiligung findet in<br />

diversen Ausschüssen der gemeinsamen Selbstverwaltung auf Landesebene<br />

statt.<br />

Ich wünsche <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

alles,<br />

alles Gute<br />

zum Geburtstag<br />

und weitere tatkräftige<br />

<strong>Jahre</strong>.<br />

Dr. Pia Beckmann,<br />

Oberbürgermeisterin<br />

Würzburg<br />

künftig<br />

ihre Präsenz<br />

weiter verstärkt, denn<br />

Zusammenschlüsse von<br />

Gleichbetroffenen sind Basis<br />

und Plattform für Hilfe, Trost<br />

und Selbstbestimmtheit.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Michael Glos, Bundesminister<br />

für Wirtschaft und<br />

Technologie Berlin<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Risiken und Nebenwirkungen<br />

Natürlich konnte eine solch heftige Bewegung nicht stattfinden, ohne<br />

dass auch einiges auf der Strecke blieb. Der „stille revolutionäre“ Elan ist<br />

vielfach bürokratischen Strukturen gewichen. Das Hauptamt übernimmt<br />

in der verbandlich organisierten Selbsthilfe immer mehr Ehrenamt. Die<br />

Interessenvertretung nach außen wird oft stärker wahrgenommen als der<br />

wechselseitige Ehrfahrungsaustausch in der kleinen Gruppe. Politisches dominiert<br />

über Psychologisches, Information über Emotion. Entfremdung kann in<br />

Selbsthilfeorganisationen genau so wie in anderen großen Organisationen<br />

um sich greifen, wo doch einst der Gruppengedanke für neue Bindungen und<br />

Beziehungen stand. Jetzt spricht man gerne für viele tausende Betroffene;<br />

früher hieße es, man solle von sich selber sprechen. Authentisch sollte man<br />

damals sein, heutzutage ist man lieber qualitätsgesichert. Der Einzug von<br />

Plastikwörtern in die Selbsthilfe-Debatte scheint unaufhaltsam und macht ihre<br />

teilweise Angleichung an professionelle Systeme deutlich.<br />

Abgesehen davon, dass früher sowieso alles besser war, ist es natürlich wenig<br />

hilfreich, in Nostalgie zu verfallen. Die Zeiten haben sich geändert (die Selbsthilfe<br />

hat manchmal daran mitgewirkt), die Menschen, ihre Lebensumstände und<br />

-entwürfe sind stetem Wandel unterworfen, der Selbsthilfe sind – gerade<br />

wegen ihres Erfolges – neue Aufgaben zugewachsen, für deren Bewältigung<br />

(auch!) andere Persönlichkeiten gebraucht werden. Ursprung und Basis ist und<br />

bleibt aber das Engagement möglichst vieler Betroffener in eigener Sache und<br />

im Austausch mit ihresgleichen.<br />

Selbsthilfe hat viele Facetten und braucht unterschiedliche Formen<br />

von Unterstützung und Kooperation. Eine davon ist auf Landesebene die<br />

<strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong>, wo die Qualität der Kontaktstellen-Arbeit gesichert<br />

und weiterentwickelt wird, wo Erfahrungswissen aus Selbsthilfegruppen<br />

transportiert wird, wo ein Netzwerk für Menschen mit seltenen Erkrankungen<br />

geknüpft wird, und wo der Dialog zwischen Selbsthilfe, Fachleuten, Politik und<br />

Verwaltung initiiert wird. Auch Bewegungen brauchen auf Dauer Institutionen,<br />

in ihrem Geiste sollten es aber bitte „Bewegungs-Institutionen“ sein. Die <strong>SeKo</strong><br />

macht auf mich ganz diesen Eindruck: verlässlich, berechenbar und professionell,<br />

aber auch bewegt und bewegend.<br />

Jürgen Matzat, Diplompsychologe, Gründungsmitglied der DAG Selbsthilfe-<br />

gruppen e.V., Leiter der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen in Gießen<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

S wie<br />

Selbstbewusstsein,<br />

E wie Erfolg und<br />

Engagement<br />

K wie Kompetenz und<br />

Kooperationsbereitschaft<br />

und O wie Offenheit für ein<br />

Miteinander und für Neues.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Jochen Peters, Vorstand<br />

Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong> e. V.<br />

weiterhin für<br />

viele Menschen eine<br />

kompetente Anlaufstelle<br />

für ihre verschiedensten<br />

Probleme und Anliegen<br />

sein wird.<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Manfred Hölzlein, Präsident<br />

Bezirk Niederbayern<br />

zu einem<br />

bayerischen Attribut<br />

wird, wie die bayerische<br />

Maß, Radi und Brezn!<br />

Dr. Peter Scholze,<br />

Kassenärztliche Vereinigung<br />

<strong>Bayern</strong>s<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 31


Jubiläums-Kreuzworträtsel: Selbsthilfe in Bewegung<br />

Hauptthema<br />

von <strong>SeKo</strong><br />

3-Personen-<br />

Gruppe<br />

Kfz.Kennz. von<br />

Augsburg<br />

Abk. f. Selbsthilfezentrum<br />

(5)<br />

Beginn/<br />

Anfang<br />

pers. Fürwort Zierpflanze<br />

(MZ)<br />

aktiv, rege<br />

(8)<br />

„Markt“ f. Menschen mit selt.<br />

Erkrankungen auf der <strong>SeKo</strong>-<br />

Internet-Seite<br />

(4)<br />

etwas tun Theresa Keidel<br />

= ...von <strong>SeKo</strong><br />

Kammerton Kfz.Kennz. von<br />

Delmenhorst<br />

ein Mainzelmännchen<br />

pers. Fürwort Leid, Not<br />

ungebraucht<br />

engl.:<br />

gebrauchen<br />

(11)<br />

Abk. f. Position Abk. f. Postzustellungsurkunde<br />

Wort der<br />

Ablehnung<br />

Selbsthilfe-...... Abk. f. Anno<br />

Domini<br />

Krankenkassen fördern<br />

Gruppen aus dem Bereich...<br />

gemein-<br />

nützig,<br />

hilfsbereit (1) (9)<br />

Lösungswort: __ __ __ __ __ __ __ __ __ ___ ___<br />

(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)<br />

(7) (10)<br />

(3)<br />

(2)<br />

Kfz.Kennz. von<br />

Essen<br />

elektronische<br />

Datenverarbeitung<br />

nicht schlecht<br />

Unter den richtigen Einsendern (per Mail an selbsthilfe@seko-bayern.de) verlosen<br />

wir 5 Gutscheine für einen freien Eintritt zum Selbsthilfekongress in Bamberg am<br />

12. Oktober 2007 im Wert von je 10,– Euro<br />

Seite 32 5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

(6)


Selbsthilfe stellt sich vor<br />

Textauszüge aus bayerischen Selbsthilfezeitungen<br />

„Manchmal kostet es mich eine Riesenanstrengung, in die Gruppe zu gehen,<br />

wenn ich einen besonders schlechten Tag habe, aber nach dem Treffen geht es<br />

mir psychisch besser, ich halte dann eher wieder durch in den nächsten Tagen“<br />

Beitrag „Selbsthilfegruppen bei Depressionen“, Selbsthilfezeitung 2006/2007 der Augsburger<br />

Kontaktstelle für SHG im Gesundheitsamt Augsburg<br />

„Am Anfang war die Selbsthilfegruppe vor allem wichtig für die Stabilisierung,<br />

damit ich nicht wieder rückfällig werde. Ich fühlte mich dort aufgehoben, all<br />

meine Probleme fanden Gehör und die anderen halfen mir bei der Suche nach<br />

Lösungen.....“<br />

Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />

Eine Selbsthilfegruppe hat für jemanden, der mit der Diagnose einer Krankheit<br />

– egal welcher – konfrontiert wird, eine wichtige Funktion. Der Betroffene<br />

erlebt, wie man mit dieser Krankheit immer noch gut leben und lachen kann,<br />

und das unterstützt darin, besser damit umgehen zu lernen.<br />

Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />

“Nur in der Gruppe kann ich ohne Hemmungen über meine Gefühle reden...<br />

Ich kann alle Sorgen, alle Wut, aber auch alle Freude mitteilen. Hier kann ich im<br />

geschützten Rahmen einfach alles aus- und ansprechen, was mir auf der Seele<br />

liegt. Ich muss mich nicht verstellen, muss keine Rolle spielen oder „gute Miene<br />

zum bösen Spiel“ machen.”<br />

Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

“Unser Sohn verspielte sehr viel Geld, und wir waren verzweifelt, was wir dagegen<br />

tun könnten. Jemand empfahl mir, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, um<br />

mit anderen darüber zu reden. Ich glaubte zu der Zeit, dass es dieses Problem<br />

nur in unserer Familie gäbe. Das Schwerste damals war, unsere Machtlosigkeit<br />

zuzugeben – nachdem wir alles versucht hatten.<br />

Unsere Schuldgefühle waren am Anfang groß, aber wir konnten uns wieder<br />

ein eigenes Leben aufbauen. Wir haben in den letzten 11 <strong>Jahre</strong>n viel Erfahrung<br />

gesammelt und sie an andere weitergegeben.”<br />

Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />

Ein weiteres Zeichen der großen Vielfalt des Selbsthilfebereiches ist die unterschiedliche<br />

Betroffenheit der Gruppenmitglieder. Abgesehen von den „klassischen“<br />

Selbsthilfegruppen, die sich aus der Selbstbetroffenheit heraus gründen,<br />

gibt es auch Angehörigengruppen, in denen sich eben betroffene Angehörige<br />

zusammenschließen und austauschen.<br />

Senja Töpfer, „Ein Einblick in die große Palette der SH“, Selbsthilfezeitung Nr. 39 des SHB Würzburg<br />

Podiumsdiskussion, 5. Bayerischer Selbsthilfekongress in Augsburg<br />

Seite 33


Wirkung und Wirken von Selbsthilfegruppen<br />

Selbsthilfegruppen werden von Menschen gegründet zu zahlreichen Themen<br />

wie zum Beispiel zu: Arbeitslosigkeit, Behinderung, Chronische Erkrankung,<br />

Einelternfamilien, Frauen - Männer, Migration und psychosoziale Probleme.<br />

Was passiert eigentlich in diesen Gruppen?<br />

Warum arbeiten sie engagiert und unentgeltlich über <strong>Jahre</strong> hinweg – unterstützt<br />

vom Selbsthilfezentrum, aber doch weitgehend eigenständig und zeitintensiv?<br />

Was wirkt WIE in Selbsthilfegruppen?<br />

Selbstheilungspotentiale und individuelle Stärken werden aktiviert. Der passive<br />

Patient oder der Bürger in Schwierigkeiten wird so zu einem aktiv Handelnden,<br />

der sich selbstverantwortlich fühlt für sich und für andere.<br />

Es beschäftigt mich als Bürger also ein Thema, das mich belastet – ich suche<br />

eine Selbsthilfegruppe oder andere Mitstreiter, mit denen ich eine Gruppe<br />

gründe. In der Gruppe entsteht ein gemeinsames aktives Umgehen mit dem<br />

Thema – wie:<br />

• Wie gehe ich mit der Diagnose Krebs um?<br />

• Wie kann ich als Alleinerziehende neue Kraft schöpfen?<br />

• Wie leben wir als Türken hier in München mit den deutschen Mitbürgern<br />

zusammen?<br />

Die Antwort auf diese Fragen gibt die Ziele und Handlungen der Gruppe vor.<br />

Was passiert in den Gruppen, dass dieses Engagement bewirkt, dass<br />

Menschen Stärken im sozialen Bereich neu entdecken und weitergeben oder<br />

Selbsthilfekräfte im Gesundheitsbereich aktiviert werden, die zur Gesundung<br />

beitragen?<br />

Es folgen die wichtigsten Aspekte, die hier wirksam werden - mit entsprechenden<br />

Beispielen aus unserer Arbeit mit Selbsthilfegruppen.<br />

Seite 34<br />

Die Gemeinschaft<br />

In der Selbsthilfegruppe schließen sich Menschen zusammen, die als Gesprächs-<br />

und Reflexionspartner zur Verfügung stehen. Es entsteht ein soziales Netz, in<br />

dem sich Menschen aufgehoben und geborgen fühlen (sozialer Aspekt) und in<br />

dem sie Informationen erhalten und weitergeben (Dienstleistungsaspekt) oder<br />

etwas organisieren, was anderen zugute kommt (Gemeinwohl-Aspekt).<br />

Diese Gemeinschaft von Menschen, die füreinander da sind und miteinander<br />

handeln, hat einen Wert für sich: Sie garantiert das Gefühl, nicht länger allein<br />

klarkommen zu müssen und in einer Gruppe aufgehoben zu sein, in der alle<br />

ein Thema haben oder unter einer Krankheit leiden und daran arbeiten.<br />

In einer Gesellschaft, in der traditionelle Familienbindungen immer seltener<br />

anzutreffen sind und die Struktur einer Großstadt Anonymität und Vereinsamung<br />

befördert, ist ein soziales Netz von unbeschreiblichem Wert.<br />

Beispiel:<br />

In einer Gruppe von Menschen, die an Depressionen leiden, ist das soziale Netz<br />

besonders wichtig. Als dort ein Gruppenmitglied in eine Krise gerät, ist ein<br />

anderer aus der Gruppe telefonisch erreichbar: Nachts um 0.30 Uhr erreicht<br />

ihn der Hilferuf von Herrn F., der sich am Ende fühlt, an Selbsttod denkt. Herr<br />

A. beruhigt Herrn F. zunächst am Telefon, fährt dann in dessen Wohnung und<br />

bleibt bei ihm, bis er sich wieder gefangen hat und am Tag darauf zu seinem<br />

Arzt gehen kann. Neben der existentiellen, persönlichen Unterstützung wird<br />

durch die Selbsthilfegruppe hier ein teuerer Klinikaufenthalt vermieden.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Solidarität und Gegenseitigkeit<br />

Alle Fragen werden gemeinsam in der Gruppe beantwortet. Es werden Lösungen<br />

in der Gruppe entwickelt bis hin zur direkten Unterstützung und Hilfe untereinander.<br />

Die Gruppenmitglieder stehen zur Verfügung – auch über die Zeit der<br />

Treffen hinaus sind hier Menschen füreinander da und helfen, wenn es einem<br />

schlecht geht. So entsteht Vertrauen und Sicherheit.<br />

Der Wissenspool<br />

Das Wissen, das in den Gruppen zusammengetragen wird und mit dem sich<br />

die Mitglieder untereinander und nach außen befassen und beraten, ist ”ganzheitlich”.<br />

Es umfasst alle Bereiche des Lebens: bei Gesundheitsgruppen zum<br />

Beispiel die Medizin, die Psychologie, die Rechtsberatung, die Sozialberatung.<br />

Das Wissen besteht aus der persönlichen Erfahrung und aus dem Sachwissen<br />

und ist als selbst erlebtes, erfahrenes Wissen – sozusagen ”getestet und für<br />

gut befunden”. Lebenserfahrung wird gepaart mit Informationen, die zusammengetragen<br />

werden: recherchiert aus Internet-Texten, Büchern oder durch<br />

Vorträgen von Fachleuten, die sich zum Thema auskennen.<br />

Gruppen, für die Informationen über ein Thema besonders wichtig sind, bauen<br />

häufig eine Dienstleistung nach außen auf: Sie beraten zu festen Zeiten am<br />

Telefon oder persönlich, organisieren selbst Veranstaltungen und fertigen<br />

Broschüren.<br />

Beispiel:<br />

Im Gruppenbüro des Selbsthilfezentrums finden regelmäßig Beratungen<br />

statt von Selbsthilfegruppen. So werden Eltern mit Kindern, die zu früh zur<br />

Welt kamen, von anderen Eltern der Gruppe „Unsere Frühchen“ beraten; – die<br />

Hepatitis-C-Gruppe informiert über Krankheit und Therapie; „Thai helfen Thai“<br />

unterstützen bei Konflikten in gemischter Ehen.<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

Bekennende Beratung<br />

Bekennende Beratung bezeichnet die selbsthilfespezifische Form der Beratung.<br />

Jede und Jeder ist selbst betroffen und mit der eigenen Geschichte in der<br />

Gruppe. Die Gruppenmitglieder sind Leidens- und Schicksalsgefährten. Diese<br />

symmetrische Beratungssituation – also zwischen Gleichberechtigten – wirkt<br />

entlastend und fördert das Vertrauen. Da ist jemand, der mich wirklich versteht –<br />

in dieser Gemeinschaft bin ich aufgehoben so, wie ich bin.<br />

Beispiel:<br />

Das Mitglied der Gruppe „Erektile Dysfunktion (ED)“ schildert, wie tabuisiert<br />

das Thema ist. Neben der Gruppenarbeit in München gelang es der Gruppe<br />

durch das Medium Internet, Betroffene in ganz Deutschland zu erreichen,<br />

und auch die, die sich nicht in die Gruppe zu gehen trauen. Dabei ist der<br />

Ansatz des Gruppenmitgliedes der einer „bekennenden Beratung“: informieren,<br />

Mut machen und das Tabu brechen. „Ich selbst lebe eine sexuell er-<br />

füllte Partnerschaft. Dass dies auch mit ED möglich ist, möchte ich betroffenen<br />

und oft verzweifelten Männern und Paaren vermitteln.“ Er erhält positive<br />

Rückmeldungen auf seine Mails. Durch seine Fähigkeit, per Email zu beraten,<br />

hat er Vertrauen in sich und sein Können gewonnen – „es ist ein schönes Gefühl,<br />

Anderen helfen zu können“.<br />

nie das<br />

notwendige Geld<br />

ausgeht, um diese<br />

segensreiche Arbeit stets<br />

fortsetzen zu<br />

können.<br />

Susann Biedefeld,<br />

MdL, SPD<br />

Ich wünsche mir, dass der SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 35


Ganzheitliche Beratung und unkonventionelle Lösungen<br />

Die Selbsthilfegruppe berät ganzheitlich und findet Lösungswege, die für<br />

den Einzelnen oder die Sache passen. Sie ist offen für alle Fragen, die rund<br />

um ein Thema oder die Krankheit entstehen: fachbezogenes Wissen, die psychologische<br />

Seite (mir geht´s im Moment sehr schlecht...und das darf sein),<br />

Fragen zur Rente, zur Bewältigung des Lebensalltags, zu unkonventionellen<br />

Lösungen von Problemen etc. Hier werden Informationen und Hilfestellungen<br />

gegeben, die dem Betroffenen viele Wege zu professionellen Stellen ersparen<br />

und eine Beratung und Unterstützung gewähren, die die direkte Erfahrung der<br />

Menschen und ihr Engagement füreinander einschließt.<br />

Beispiel:<br />

Der Leiter eine Gruppe für Manisch-Depressive (Herr M) berichtet über eine<br />

Frau, die mit ihrem Kind bei den Schwiegereltern lebt, vom Mann getrennt ist<br />

und unter der Angst leidet, dass ihr das Kind genommen wird. Sie ist zur Zeit<br />

wieder sehr depressiv und deshalb krank geschrieben – traut sich aber nicht in<br />

die Klinik aus Angst um das Kind, um ihr Sorgerecht etc. Die Gruppe gibt der<br />

Frau Halt und Unterstützung bezüglich der Krankheit. Herr M nimmt darüber<br />

hinaus ihren Wunsch ernst, mit dem Kind unabhängig von den Schwiegereltern<br />

und dem Ex-Mann zu leben. Er hat sie zum sozialpsychiatrischen Dienst verwiesen,<br />

damit die dortigen Fachleute mit ihr Wege erkunden, wie sie in Zukunft<br />

leben kann. Heute lebt sie in einer Wohngemeinschaft für psychisch Kranke<br />

und wird ambulant behandelt.<br />

Seite 36<br />

dass sie die<br />

Kraft und Power der<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong> mit<br />

einer neuen, finanzierten<br />

Stelle teilen darf, damit die<br />

Puste nicht ausgeht.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Eva Kreling,<br />

Vorstand SHK <strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Selbsthilfezentrum<br />

München<br />

Die Gruppe als Lern-, Arbeits- umd Aktionsfeld<br />

Stärken werden aktiviert und direkt erfahren, wenn Gruppenmitglieder<br />

Aufgaben und Funktionen übernehmen. Jedes Gruppenmitglied trägt individuell<br />

entsprechend seiner Fähigkeiten dazu bei, dass die Gruppe funktioniert und<br />

nach außen wirkt. So entwerfen zum Beispiel die einen Faltblätter, kooperie-<br />

ren andere mit Fachleuten, organisieren wieder andere eine Veranstaltung,<br />

eine Fahrt oder werden zeitweise Gruppenleiter.<br />

Menschen erfahren sich als kompetent, aktiv und leistungsfähig - entsprechend<br />

dem, was sie mitbringen in die Gruppe. Hier entsteht Selbstvertrauen,<br />

Selbstbewusstsein und Handlungsfähigkeit - Eigenschaften, die – wissenschaftlich<br />

erwiesen - bei Kranken zum Beispiel zur Gesundung beitragen oder in<br />

Wirtschaftsbetrieben als so genannte „Schlüsselqualifikationen“ anerkannt sind.<br />

Beispiel:<br />

Eine Arbeitsloseninitiative plant ein Projekt: die Erstellung eines Kalenders.<br />

Die Mitglieder fühlten sich durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes degradiert,<br />

unnütz – das Selbstvertrauen leidet. In dem Projekt fließen die beruflichen<br />

Fähigkeiten des Grafikers, des Kaufmannes, selbst die Kompetenz einer „Freizeitschriftstellerin“<br />

und eines „Hobbymalers“ ein. Am Ende steht ein Kalender, auf<br />

den nicht nur alle stolz sind: der darüber hinaus zum Thema „Arbeitslosigkeit“<br />

informiert und jedem in der Gruppe neues Selbstbewusstsein gibt. Diese<br />

Stärkung bewirkt, dass wieder offensiver Stellen gesucht werden und ein neues<br />

Vertrauen in die Zukunft entsteht.<br />

SELBSTHILFE ALS WERT FÜR DEN EINZELNEN UND DIE GEMEINSCHAFT<br />

Die eben skizzierten Aspekte von Selbsthilfegruppen führen bei den Einzelnen,<br />

die sich engagieren, zu Gefühlen wie:<br />

• ich werde ernst genommen und verstanden - so, wie ich bin<br />

• mein Thema wird ernst genommen<br />

• da sind Menschen, denen kann ich vertrauen<br />

• gemeinsam stellen wir etwas auf die Beine<br />

• ich bin in einem sozialen Netz, wo ich Unterstützung und Hilfe erfahre<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Daraus entsteht:<br />

• Entspannung, sich fallen lassen<br />

• sich nicht mehr allein fühlen, aus der Isolation treten<br />

• Freude und Hoffnung wiedergewinnen und aufbauen<br />

• Fähigkeiten weiterentwickeln<br />

Dies sind in der Wissenschaft nachgewiesene Faktoren, die Selbstheilungskräfte<br />

von Menschen aktivieren und helfen, wieder Stärken aufzubauen.<br />

Im Gesundheitsbereich stellte man fest: ”Die heilende Kraft der Gefühle”<br />

(Hrg. Daniel Goleman, dtv 24120) bewirkt eine Veränderung. Bei Patientinnen<br />

und Patienten, die an eine Verbesserung ihrer Situation glauben und aktiv<br />

werden, nimmt die Krankheit einen positiveren Verlauf als bei denen, die sich<br />

aufgeben.<br />

Im sozialen Bereich besteht der Wert der Gruppe in dem, was die Gruppe für<br />

die Gemeinschaft leistet: In München engagieren sich etwa 25.000 Menschen<br />

in 1.200 Initiativen. In einer Gesellschaft, in der viele Leistungen im sozialen<br />

und gesundheitlichen Bereich nicht mehr finanziert werden können, wird das<br />

Eigenengagement von Menschen besonders wichtig.<br />

Eva Kreling, Diplomsozialpädagogin und Diplom-Supervisorin ist stellvertretende<br />

Geschäftsführerin des Selbsthilfezentrums München und Vorstand des Vereins SHK<br />

<strong>Bayern</strong> e.V.<br />

Der Text ist gekürzt und überarbeitet entnommen aus der Jubiläumsbroschüre,<br />

20 <strong>Jahre</strong> Selbsthilfeunterstützung in München, 2006<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

Mut,<br />

Phantasie,<br />

Beharrlichkeit<br />

und die notwendige<br />

Unterstützung.<br />

Frank Hofmann,<br />

MdB, SPD<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

weiterhin<br />

wachse, blühe<br />

und gedeihe.<br />

Dr. Helmut Schlager, Bayer.<br />

Apothekerkammer<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Seite 37


weiterhin<br />

und noch mehr<br />

gefördert wird.<br />

Ursula Wichtermann,<br />

Selbsthilfebüro der Stadt<br />

Würzburg<br />

Seite 38<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

noch<br />

viele erfolgreiche<br />

<strong>Jahre</strong> voller<br />

Power und Ideen.<br />

Ingeborg Ehrlich,<br />

Regionalzentrum für<br />

Selbsthilfegruppen<br />

Mittelfranken e.V.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

auch<br />

für jüngere<br />

Betroffene attraktiv<br />

bleibt.<br />

Michael Helmbrecht,<br />

Uni Bamberg<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

dass sie<br />

wichtig bleibt, alle<br />

Aufbaubemühungen<br />

fruchten, langen<br />

Bestand.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Gerald Büchold,<br />

Schädel-Hirnpatienten<br />

in Not<br />

weiterhin<br />

so engagiert und<br />

erfolgreich Hilfe<br />

leistet.<br />

Dr. Max Stadler,<br />

MdB, FDP<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

die nötige<br />

politische und<br />

finanzielle Hilfe, damit<br />

sie Hilfe zur Selbsthilfe<br />

leisten kann.<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

Marianne Albrecht, Bündnis<br />

90/die Grünen, Stadtrat<br />

Würzburg<br />

noch vielen<br />

Menschen helfen<br />

kann.<br />

Wolfgang Scheller, CSU<br />

Stadtrat Würzburg<br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

weiterhin<br />

als ausgleichende<br />

Stütze den Überblick<br />

über die vielfältige<br />

Landschaft behält.<br />

Evi Wimberger, Kontaktstelle<br />

KISS Landshut<br />

Ich wünsche mir, dass <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

weiterhin<br />

so konstruktive<br />

Arbeit.<br />

Prof. Dr. Doris Rosenkranz,<br />

FH Würzburg<br />

Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />

noch mehr<br />

ins Blickfeld Aller<br />

rückt und deren großer<br />

Wert noch sichtbarer<br />

wird.<br />

Mirjam Häcker, ehemalige<br />

Mitarbeiterin bei <strong>SeKo</strong><br />

Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />

Vielen Dank für die 160 Glückwünsche, die uns zu unserem Jubiläum erreicht<br />

haben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir hier nur eine kleine Auswahl<br />

abdrucken konnten.<br />

Ihr <strong>SeKo</strong>-Team<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung


Impressum:<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong> (<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>)<br />

Scanzonistraße 4, 97080 Würzburg<br />

Tel.: 0931/2057910, Fax: 0931/2057911<br />

E-Mail: selbsthilfe@seko-bayern.de<br />

Internet: www.seko-bayern.de<br />

Redaktion:<br />

Verantwortlich: Theresa Keidel<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Daniela Meilhammer<br />

Vorwort: Christa Stewens – Bayerische Staatsministerin für Arbeit<br />

und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />

Weitere Beiträge: Margot Murr – KISS Regensburg, Eva Kreling –<br />

SHZ München, beide Vorstand SHK <strong>Bayern</strong> e. V., Jürgen Matzat –<br />

SH-Kontaktstelle Gießen, Textpassagen aus Selbsthilfezeitungen von<br />

den Kontaktstellen in Augsburg, Nürnberg und Würzburg und viele<br />

gute Wünsche von Kooperationspartnern , Selbsthilfeaktiven und<br />

von Politik und Verwaltung.<br />

Diese Broschüre wurde aus dem Öffentlichkeitsarbeits-Etat von <strong>SeKo</strong><br />

<strong>Bayern</strong> finanziert.<br />

Vielen Dank an den Freistaat <strong>Bayern</strong> und die gesetzlichen Krankenkassen<br />

sowie an die Stadt Würzburg und unsere weiteren Sponsoren<br />

für die finanzielle Förderung der Einrichtung <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>!<br />

Satz und Layout/grafische Gestaltung: Tina Westendorf, Grafische<br />

Lösungen, FRANKFURTER FUENF, Würzburg<br />

Titelillustration: Markus Westendorf, Grafikbüro der Stadt Würzburg<br />

Druck: City Druck, Würzburg<br />

Auflage: einmalig 2000 Stück<br />

Erscheinungsdatum: Juni 2007<br />

5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />

dass<br />

der SHK<br />

<strong>Bayern</strong> e.V. und <strong>SeKo</strong><br />

<strong>Bayern</strong> in diesem Jahr<br />

bereits den 6. Bayerischen<br />

Selbsthilfekongress<br />

veranstalten? Er steht unter dem<br />

Motto „SELBSTHILFE MACHT<br />

SELBSTBEWUSST“ und findet<br />

am 12. Oktober 2007 in<br />

Bamberg statt.<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass es<br />

bundesweit<br />

zwischen<br />

70.000 und 80.000<br />

Selbsthilfegruppen gibt,<br />

in denen sich ca. 3 bis 4<br />

Millionen Bürgerinnen<br />

und Bürger<br />

engagieren ?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

W U S S T E N S I E :<br />

insgesamt<br />

vom Freistaat<br />

283 000 Euro für die<br />

Gruppenförderung sowohl<br />

2006, als auch 2007 zur<br />

Verfügung gestellt werden<br />

und dass jede Gruppe im<br />

Durchschnitt 334 Euro<br />

für ihre Arbeit 2006<br />

erhalten hat?<br />

W U S S T E N S I E : dass<br />

dass 848<br />

Selbsthilfegruppen<br />

mit 20 600 Mitgliedern<br />

aus dem Bereich Chronische<br />

Erkrankungen im Jahr<br />

2006 eine Förderung<br />

des Freistaates <strong>Bayern</strong><br />

erhalten haben?<br />

dass die<br />

gesetzlichen<br />

Krankenkassen<br />

verpflichtet sind, über<br />

50 Cent pro Versicherten<br />

und Jahr für Selbsthilfe<br />

zur Verfügung zu stellen,<br />

aber 2006 nur 39 Cent<br />

ausgezahlt haben?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass es<br />

bundesweit ca. 300<br />

Selbsthilfeunterstützungsstellen<br />

gibt, davon 213<br />

Selbsthilfekontaktstellen<br />

in Hauptaufgabe?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass nach<br />

einer NAKOS-<br />

Umfrage über 70 %<br />

der bundesweiten<br />

Selbsthilfeorganisationen<br />

gar keine<br />

Sponsoringmittel<br />

erhalten?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass der<br />

durchschnittliche<br />

Anteil bei bundesweiten<br />

Selbsthilfeorganisationen<br />

durch Sponsoring nur 6 %<br />

ausmacht, man also in der Regel<br />

keine fremde Beeinflussung<br />

von Pharmaunternehmen<br />

in Selbsthilfegruppen<br />

befürchten muss?<br />

Seite 39


dass<br />

es in <strong>Bayern</strong><br />

schätzungsweise<br />

11.000<br />

Selbsthilfegruppen<br />

mit ca. 500.000<br />

Mitgliedern gibt?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass es<br />

in 12 von 16<br />

Bundesländern eine<br />

staatliche Förderung für<br />

Selbsthilfekontaktstellen<br />

gibt und der Verein SHK<br />

<strong>Bayern</strong> e.V. dies auch für<br />

<strong>Bayern</strong> fordert?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass<br />

im Verein<br />

Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong> e.V. 21 Einrichtungen<br />

zusammengeschlossen sind, die<br />

nach bundesweit anerkannten<br />

Qualitätsstandards themenund<br />

fachübergreifende<br />

Selbsthilfeberatung<br />

anbieten?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass<br />

über www.<br />

seko-bayern.de 184<br />

bayerische Selbsthilfe-<br />

Organisationen bzw.<br />

bayernweite Ansprechpartner<br />

abrufbar sind, die Angebote<br />

und Beratung zu einem<br />

speziellen Selbsthilfe-<br />

Thema anbieten?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass<br />

die „Runden<br />

Tische“ in <strong>Bayern</strong><br />

mit ihrer örtlichen<br />

abgestimmten Förderung<br />

für Selbsthilfegruppen<br />

beispielhaft für die<br />

ganze Bundesrepublik<br />

sind?<br />

über www.<br />

seko-bayern.de eine<br />

Selbsthilfegruppen-<br />

Datenbank abrufbar<br />

ist, die 811 Selbsthilfe-<br />

Themen enthält?<br />

W U S S T E N S I E : dass<br />

dass<br />

nach der neuen<br />

Gesundheitsreform die<br />

gesetzlichen Krankenkassen<br />

die gesamte Fördersumme<br />

(2008: 55 Cent pro gesetzlich<br />

Versicherten) pro Jahr auszahlen<br />

sollen oder die Mittel im<br />

nächsten Jahr zusätzlich in<br />

einen Gemeinschaftsfonds<br />

fließen werden?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass<br />

der Freistaat<br />

<strong>Bayern</strong> die Selbsthilfe<br />

LAGH <strong>Bayern</strong>, <strong>SeKo</strong><br />

<strong>Bayern</strong> und örtliche<br />

Selbsthilfegruppen<br />

aus dem Bereich<br />

der Chronischen<br />

Erkrankungen<br />

fördert?<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass die<br />

Selbsthilfebörse<br />

<strong>Bayern</strong> mittlerweile<br />

66 Themen beinhaltet und<br />

wir eine Vermittlungsquote<br />

von 50 % erreichen? Hier können<br />

sich Menschen mit seltenen<br />

Erkrankungen und Problemen<br />

eintragen, um sich mit<br />

Gleichbetroffenen<br />

auszutauschen.<br />

W U S S T E N S I E :<br />

dass<br />

es in <strong>Bayern</strong><br />

neben den 21<br />

Mitgliedern des Vereins<br />

Selbsthilfekontaktstellen<br />

<strong>Bayern</strong> e.V. noch 60 sonstige<br />

selbsthilfeunterstützende<br />

Einrichtungen gibt, die<br />

dies in Nebenaufgabe<br />

betreiben?<br />

W U S S T E N S I E :

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