5 Jahre SeKo Bayern - Selbsthilfekoordination Bayern
5 Jahre SeKo Bayern - Selbsthilfekoordination Bayern
5 Jahre SeKo Bayern - Selbsthilfekoordination Bayern
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5 <strong>Jahre</strong><br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Selbsthilfe<br />
in<br />
Bewegung
Inhaltsverzeichnis:<br />
Grußwort Christa Stewens Seite 3<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> – Erfolge und Zukunftsperspektiven; Margot Murr Seite 4<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> – Personal und Standort Seite 7<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> von A-Z Seite 8<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2002-2005 – Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsalltag Seite 10<br />
Kurzjahresbericht <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2006 Seite 15<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> in Zahlen Seite 24<br />
Selbsthilfe in Bewegung; Jürgen Matzat Seite 27<br />
Selbsthilfe-Kreuzworträtsel Seite 32<br />
Selbsthilfe stellt sich vor: Textauszüge aus bayerischen Selbsthilfezeitungen Seite 33<br />
Wirkung und Wirken von Selbsthilfegruppen; Eva Kreling Seite 34<br />
Impressum Seite 39<br />
Wussten Sie .... Seite 39<br />
Seite 2<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Grußwort anlässlich des 5-jährigen Bestehens<br />
der <strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Zum 5-jährigen Bestehen der <strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong> – <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> –<br />
meinen herzlichen Glückwunsch!<br />
Als landesweiter Dreh- und Angelpunkt zum<br />
Thema Selbsthilfe im Gesundheits- und<br />
Sozialbereich wurde die <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> im April<br />
2002 in Würzburg auf Anregung der damaligen<br />
Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe <strong>Bayern</strong><br />
eingerichtet und von Beginn an vom Freistaat<br />
<strong>Bayern</strong> unterstützt. Seit ihrer Gründung<br />
hat die <strong>SeKo</strong> in Sachen Vernetzung und<br />
Unterstützung der Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> wichtige<br />
Arbeit geleistet: als Koordinierungsstelle<br />
der regionalen Selbsthilfekontaktstellen,<br />
durch Öffentlichkeitsarbeit, durch Fortbildung<br />
und Beratung sowie mit vielen weiteren<br />
Aufgaben, beispielsweise der Entwicklung der<br />
Selbsthilfebörse als Angebot für Menschen<br />
mit seltenen Erkrankungen oder Problemen.<br />
Im Zusammenwirken mit den anderen Selbsthilfeorganisationen wie den<br />
Behindertenverbänden und deren Dachorganisation, der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
SELBSTHILFE, dem Netzwerk „Frauen“, dem Verein „Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong>“ oder dem Landesnetzwerk „Bürgerschaftliches Engagement“ sowie<br />
in Kooperation mit den Partnern aus Politik und Gesellschaft, den Kommunen,<br />
den Krankenkassen und Fachleuten aus dem Sozial- bzw. Gesundheitsbereich<br />
hat die <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> maßgeblich daran mitgewirkt, dass für die Selbsthilfe<br />
engagierter Bürgerinnen und Bürger in <strong>Bayern</strong> eine tragfähige Infrastruktur<br />
aufgebaut werden konnte.<br />
Freiwilliges Engagement ist im Sozial- und Gesundheitsbereich seit langem<br />
heimisch und findet dort in den verschiedensten Formen und Lebensbereichen<br />
seinen Ausdruck. Engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich für sich und<br />
andere freiwillig einsetzen, werden heute mehr denn je gebraucht. Damit<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
erhält das Leben aller Menschen in dieser Gesellschaft mehr Lebensqualität. In<br />
vielen Fällen ist ein persönliches Betroffensein durch Krankheit, Behinderung<br />
oder eine andere krisenhafte Lebenssituation die Grundlage für den<br />
Entschluss des Einzelnen, in einer der vielen Selbsthilfegruppen oder einem<br />
der Selbsthilfeverbände in <strong>Bayern</strong> mitzuwirken und dort konkrete Aufgaben<br />
zu übernehmen. Die Selbsthilfeförderung des Freistaates hat sich daher von<br />
Anfang an auch ganz bewusst darauf bezogen, Betroffene direkt zu erreichen<br />
und somit dazu beizutragen, dass sie ihr Leben möglichst selbstbestimmt<br />
gestalten, eigene Fähigkeiten und Ressourcen nutzen und ihre Erkrankung<br />
oder Behinderung möglichst gut bewältigen können. Im Jahr 2006 haben<br />
deshalb 848 Selbsthilfegruppen über eine Förderrichtlinie staatliche Zuschüsse<br />
erhalten.<br />
Selbsthilfe braucht aber neben dem Engagement des Einzelnen und der<br />
gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Arbeit vor allem auch infrastrukturelle<br />
Unterstützung durch Vernetzungs- und Beratungseinrichtungen. Die <strong>SeKo</strong><br />
<strong>Bayern</strong> spielt seit 5 <strong>Jahre</strong>n eine tragende Rolle im Auf- und Ausbau dieser<br />
Strukturen, den wir gemeinsam auch in der nächsten Zeit mit Kräften voranbringen<br />
möchten.<br />
Für die geleistete Arbeit und die gute Zusammenarbeit darf ich mich herzlich<br />
bedanken. Der Seko <strong>Bayern</strong> und allen Beteiligten wünsche ich für die Zukunft<br />
weiter viel Erfolg.<br />
Christa Stewens<br />
Bayerische Staatsministerin<br />
für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
Seite 3
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> - Erfolge und Zukunftsperspektiven<br />
Der erste bayerische Selbsthilfekongress im Jahr 1999 in Mühldorf markiert<br />
den politischen Durchbruch für die Bereitschaft des Freistaates <strong>Bayern</strong>, in eine<br />
landesweite Infrastruktur zur Weiterentwicklung und Stabilisierung professioneller<br />
Selbsthilfeunterstützung zu investieren. Mit einer Portion Pioniergeist<br />
und den vereinten Kräften der Landesarbeitsgemeinschaft bayerischer Selbsthilfekontaktstellen<br />
und der Stadt Würzburg – im Wesentlichen in der Person<br />
des damaligen Sozialreferenten Dr. Peter Motsch – gelang es schließlich, eine<br />
geeignete Trägerkonstruktion für die <strong>Selbsthilfekoordination</strong> zu finden. Am<br />
1. April 2002 konnte <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> eröffnet werden und arbeitete vom ersten Tag<br />
an mit voller Kraft daran, Selbsthilfe und Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong><br />
weiter zu entwickeln.<br />
Selbsthilfe trifft Selbsthilfe-Nord, am 22.07.2006 in Würzburg<br />
Seite 4<br />
ohne<br />
In den fünf <strong>Jahre</strong>n ihres Bestehens hat sich <strong>SeKo</strong><br />
bürokratische<br />
unter der Leitung von Theresa Keidel als zentrale<br />
Hindernisse sich<br />
Einrichtung etabliert, die aus der Infrastruktur<br />
weiter bestens<br />
von Selbsthilfe und bürgerschaftlichem<br />
entfalten kann.<br />
Engagement in <strong>Bayern</strong> nicht mehr wegzuden-<br />
Joachim Unterländer,<br />
ken ist. Alle Aktivitäten und Erfolge aufzuzählen<br />
MdL, CSU<br />
ist an dieser Stelle nicht möglich. Insgesamt kann<br />
man jedoch resümieren, dass <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> maßgeblich<br />
daran beteiligt war, den Selbsthilfegedanken zu<br />
schärfen, die Angebote in <strong>Bayern</strong> zu modernisieren und<br />
die Selbsthilfe in Dialog mit Fachleuten aus Ärzteschaft, Krankenkassen,<br />
Apotheken, Politik, Wissenschaft und Verwaltung zu<br />
bringen. Erinnert sei hier nur an die von Fachleuten<br />
und Selbsthilfeaktiven gern besuchten bayerischen<br />
Selbsthilfekongresse in Würzburg, Nürnberg und<br />
Augsburg, an die Tischgespräche bei „Partner der<br />
Selbsthilfe“ an der LM-Universität München und an<br />
die Open Space-Veranstaltungen „Selbsthilfe trifft<br />
Selbsthilfe“ in Würzburg und Regensburg.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> hat es dabei geschafft, mit innovativen<br />
Ideen und Methoden sowohl den Landesvereinigungen<br />
der Selbsthilfeorganisationen als auch den vielen<br />
unorganisierten lokalen Selbsthilfegruppen ein<br />
Forum zu bieten, um sich auszutauschen und ihre<br />
Anliegen unter der Prämisse einer möglichst partnerschaftlichen<br />
Haltung gegenüber den Professionellen<br />
in Politik und Gesundheitswesen zu vertreten. Aber<br />
auch für Menschen mit seltenen Erkrankungen, für<br />
die vor Ort noch keine geeignete Selbsthilfegruppe<br />
existiert, gibt es Unterstützung durch die von <strong>SeKo</strong><br />
initiierte Selbsthilfebörse, die bayernweit Kontakte<br />
herstellt, vernetzt und Starthilfe gibt.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Die bayerische Sozialministerin umringt vom Vorstand des SHK <strong>Bayern</strong> e.V. und <strong>SeKo</strong>-Leitung;<br />
v.l.n.r.: Theresa Keidel, Jochen Peters, Christa Stewens, Margot Murr, Eva Kreling<br />
In Fachkreisen wird <strong>SeKo</strong> sehr geschätzt als Institution, die aktuelle Themen<br />
aufgreift und den fachlichen Diskurs vorantreibt, sei es bei der Entwicklung<br />
von Standards für die Arbeit in Selbsthilfekontaktstellen oder von Leitlinien<br />
für die Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen oder sei es durch<br />
die Mitarbeit an einem Rahmenkonzept für Runde Tische zur Förderung<br />
der Selbsthilfegruppen durch Krankenkassen. Theresa Keidel gibt sich dabei<br />
mit dem Erreichten oft nicht zufrieden, sondern formuliert<br />
gleichzeitig zukünftige Anforderungen<br />
für die Weiterentwicklung der Selbsthilfe in<br />
<strong>Bayern</strong> und anderswo.<br />
Für die Kolleginnen und Kollegen, die<br />
in den bayerischen Selbsthilfekontaktstellen<br />
arbeiten, ist <strong>SeKo</strong> DIE zentrale<br />
Plattform, bei der alle Fäden zusammen<br />
laufen. Sie steht kompetent, engagiert<br />
und zuverlässig für alle Fachfragen<br />
zur Verfügung und hat es geschafft, dass<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
noch<br />
mehr zusammenwächst,<br />
von<br />
allen Seiten noch stärker<br />
anerkannt und gefördert<br />
wird und eine gleichberechtigte<br />
Rolle neben dem professionellen<br />
System spielt.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Margot Murr,<br />
Vorstand SHK <strong>Bayern</strong> e.V.,<br />
KISS Regensburg<br />
die<br />
öffentliche<br />
Aufmerksamkeit<br />
erhält, die sie<br />
verdient.<br />
Joachim Wahnschaffe,<br />
MdL, SPD<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
auf der Grundlage größtmöglicher Transparenz<br />
innerhalb des kollegialen Netzwerkes in einer<br />
vertrauensvollen und freundschaftlichen<br />
Atmosphäre zusammen gearbeitet wird. Die von<br />
<strong>SeKo</strong> regelmäßig organisierten Fortbildungen<br />
stellen beständig und bedarfsorientiert die effektive<br />
Weiterqualifizierung der haupt- und nebenamtlichen<br />
Selbsthilfeunterstützerinnen und -unterstützer<br />
sicher. Ein wesentlicher Aspekt der Arbeit ist die<br />
Ausrichtung als Sprachrohr für die gesamte bayerische<br />
Selbsthilfe-Unterstützung. Als Dienstleister hat <strong>SeKo</strong> hilfreiche Medien wie den<br />
Videofilm „Gemeinsam aktiv“ und die Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in<br />
<strong>Bayern</strong>“ erstellt, die von allen Kontaktstellen in ihrer Arbeit eingesetzt werden<br />
können.<br />
Auf diese beeindruckende Leistungsbilanz in nur fünf <strong>Jahre</strong>n, die zudem bei<br />
weitem nicht vollständig ist, können Theresa Keidel und ihr kleines engagiertes<br />
Team mit Recht stolz sein! Dies umso mehr als <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> nur mit minimalen<br />
personellen und sächlichen Ressourcen ausgestattet ist.<br />
Auch in Zukunft warten spannende Aufgaben auf die <strong>Selbsthilfekoordination</strong><br />
<strong>Bayern</strong>. Bei der Umsetzung des Zieles, Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong><br />
flächendeckend auszubauen, konnten in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n ermutigende<br />
Ansätze, erfolgreiche Neugründungen und Konsolidierungen vormals<br />
ungefestigter „Kontaktstellen im Aufbau“ verzeichnet werden. Dennoch ist<br />
die Versorgung mit Selbsthilfekontaktstellen in einigen Teilen des Landes noch<br />
unzureichend. Vorstand und Mitglieder des Trägervereins von <strong>SeKo</strong> werden<br />
weiterhin an dem Ausbau der Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> arbeiten. Die fachliche und<br />
politische Überzeugungskraft von Theresa Keidel, aber auch ihre Koordinations-<br />
und Integrationsfähigkeit werden diesen Auftrag auch in Zukunft befördern.<br />
Der durch die Gesundheitsreform neu gefasste Paragraf 20c im SGB V, der<br />
die Selbsthilfeförderung durch die Krankenkassen regelt, wird uns ab 2008<br />
und vermutlich noch darüber hinaus beschäftigen. <strong>SeKo</strong> wird eine wichtige<br />
Rolle dabei spielen, gemeinsam mit den Landesverbänden der Krankenkassen<br />
Seite 5
kreative Lösungen zu finden, um das Gesetz in <strong>Bayern</strong> adäquat umzusetzen<br />
und gleichzeitig bewährte Strukturen möglichst zu erhalten.<br />
Zur Stärkung und Achtung der Selbsthilfe und ihrer vielfältigen Potentiale, aber<br />
auch zum Schutz vor Überforderung der im Ehrenamt tätigen Selbsthilfeaktiven<br />
könnten -die nötigen Mittel vorausgesetzt- von <strong>SeKo</strong> landesweite Kampagnen<br />
geplant und organisiert werden, die sich gezielt an bestimmte Berufsgruppen<br />
aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich und an Kommunalpolitiker richten.<br />
Die bayerischen Selbsthilfeunterstützerinnen und -unterstützer setzen<br />
auch künftig auf die hohe Dienstleistungsqualität von <strong>SeKo</strong> etwa bei der<br />
Bereitstellung von nützlichen Materialien oder bei der Suche nach geeigneten<br />
„Werkzeugen“ wie Datenbanksystemen für den Kontaktstellenalltag. In<br />
unserer Gesellschaft entstehen neue Herausforderungen durch demogra-<br />
fischen Wandel, leere Kassen, familiäre Probleme, Migration, Arbeitslosigkeit,<br />
Ausbreitung chronischer Erkrankungen und vermehrte psychische Probleme.<br />
Hier wird die Selbsthilfebewegung eine zunehmende Bedeutung erlangen.<br />
Wichtig wird es sein, aktuelle Strömungen aufzugreifen, sie beispielsweise in<br />
Selbsthilfekongressen zu thematisieren, Projekte zu initiieren und gegebenenfalls<br />
mit entsprechenden Fortbildungen für Selbsthilfeunterstützerinnen<br />
und -unterstützer zu reagieren.<br />
Dieses Profil zu erfüllen, stellt die zukünftige Herausforderung für <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong><br />
dar und sie kann und wird diese bestehen in Kooperation mit wichtigen Partnern<br />
wie zum Beispiel dem Sozialministerium, den Krankenkassenverbänden,<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Landesnetzwerk Bürgerschaftliches<br />
Engagement, den Selbsthilfegruppen und -organisationen, dem Verein Selbst-<br />
hilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e. V. und vielen anderen. Die konstruktive Zusammenarbeit<br />
aller „Akteure im Feld“ kann und wird in <strong>Bayern</strong> viel bewegen –<br />
wir freuen uns auf die nächsten fünf <strong>Jahre</strong> mit <strong>SeKo</strong>.<br />
Margot Murr, Diplompädagogin, Leiterin der KISS Regensburg, Vorstand des Vereins<br />
SHK <strong>Bayern</strong> e.V. für den Vorstand des Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Seite 6<br />
weiterhin<br />
ein erfolgreiches<br />
Wirken.<br />
Josef Miller, Bayer.<br />
Staatsminister für<br />
Landwirtschaft<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
auch<br />
in den<br />
nächsten fünf<br />
<strong>Jahre</strong>n alles Gute<br />
für die hervorragende<br />
Vernetzungsarbeit.<br />
Herbert Eginger,<br />
Selbsthilfeunterstützer<br />
Deggendorf<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
auch<br />
weiterhin<br />
das Licht und der<br />
Leuchtturm im Meer<br />
von vielen Sorgen und<br />
Nöten ist.<br />
Burkard Rappl,<br />
Sozialministerium<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
mit<br />
Ausdauer und<br />
Selbstbewusstsein<br />
auch die höchsten Berge<br />
erklimmt.<br />
Anita M. Jakubowski,<br />
KOSKON<br />
Nordrheinwestfalen<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
eine<br />
weiterhin<br />
erfolgreiche<br />
Arbeit zugunsten<br />
der Betroffenen.<br />
Gerhard Wägemann,<br />
MdL, CSU<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> – Personal und Standort<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> hat seit Gründung ihren Sitz im Selbsthilfehaus in der<br />
Scanzonistraße 4 in Würzburg. Dort begann die Aufbauarbeit in einem Minibüro<br />
von 11 Quadratmetern im ersten Stock. Theresa Keidel brachte als Diplom-<br />
Sozialpädagogin 14-jährige Erfahrung aus dem Würzburger Selbsthilfebüro<br />
mit. Ab Juni 2002 wurde sie in den ersten drei <strong>Jahre</strong>n tatkräftig von der<br />
Verwaltungsfachkraft Daniela Hupp (jetzt Meilhammer) unterstützt.<br />
Ergänzt wurde das <strong>SeKo</strong>-Stammteam von Honorarkräften<br />
und Praktikanten, wie z.B. Nicole Nagel, Pia Schievink,<br />
Mirjam Simon und Tono Refeld, die bei <strong>SeKo</strong> neben<br />
alles Gute<br />
zum Geburtstag.<br />
Toll! Macht<br />
weiter so!<br />
Christa Rößner,<br />
MS-Frauengruppe<br />
Augsburg<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
ihrem Sozialpädagogik-Studium praktische<br />
Erfahrungen sammeln konnten.<br />
Im Winter 2004/2005 konnte <strong>SeKo</strong> ins<br />
Dachgeschoss des Selbsthilfehauses in ein etwas<br />
größeres Büro umziehen. Durch Einbau einer<br />
Trennwand sind daraus zwei kleine Büros entstanden,<br />
die durch einen kleinen Beratungsraum<br />
ergänzt werden.<br />
Im Sommer 2005 kam es bei <strong>SeKo</strong> zu einem Personalwechsel:<br />
Daniela Meilhammer ging in Elternzeit. Für sie kam Ruth Götz in<br />
Teilzeit als Verwaltungsfachangestellte zu <strong>SeKo</strong>.<br />
Ihr zur Seite stehen mit geringen Stundenkontingenten Barbara Fischer und –<br />
inzwischen aus der Babypause zurückgekehrt – Daniela Meilhammer.<br />
Das Team von <strong>SeKo</strong> hat folgende, unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte:<br />
Theresa Keidel, Diplomsozialpädagogin, 35 Wochenstunden, Schwerpunkte:<br />
Leitungsaufgaben, Fachberatung, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.<br />
Ruth Götz, Verwaltungsfachangestellte, 24 Wochenstunden,<br />
Schwerpunkte: Finanzen, laufende Verwaltung, Vermittlung,<br />
zum Teil Veranstaltungsmanagement.<br />
Daniela Meilhammer, Verwaltungsfachangestellte, 6 Wochenstunden,<br />
Schwerpunkte: Projektarbeit, z.B. Jubiläumsbroschüre, Verwaltung und<br />
Vermittlung.<br />
Barbara Fischer, Pädagogische Fachkraft, 6-7 Wochenstunden,<br />
Schwerpunkt: Veranstaltungsmanagement und Infostände je nach Bedarf.<br />
Tono Refeld, Sozialpädagogikstudent, ehrenamtlich engagiert mit<br />
Aufwandsentschädigung, 4 Wochenstunden, Einsatz je nach Bedarf.<br />
Ab Mitte 2007 wird das Team voraussichtlich von Irena Tezak, Diplomsozial-<br />
pädagogin, für den Bereich Selbsthilfebörse mit ca. 6–8 Wochenstunden<br />
ergänzt.<br />
Das aktuelle <strong>SeKo</strong>-Team stellt sich vor:<br />
<strong>SeKo</strong> Team von links nach rechts:<br />
Barbara Fischer, Ruth Götz, Theresa Keidel, Daniela Meilhammer, Tono Refeld<br />
Seite 7
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> von A-Z<br />
A April 2002; <strong>SeKo</strong> startet nach der Zusage zur Förderung des Bayerischen<br />
Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, sowie<br />
der gesetzlichen Krankenkassen seine Netzwerkarbeit. Für Projekte werden<br />
außerdem zusätzliche Finanziers ergänzend gewonnen.<br />
B Börse; ab April 2003; <strong>SeKo</strong> bietet Menschen mit seltenen Erkrankungen und<br />
Problemen die Möglichkeit, durch Eintragung in die Selbsthilfebörse bayernweite<br />
Einzelkontakte zu anderen Betroffenen oder Angehörigen zu knüpfen.<br />
C Chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung bilden einen Großteil<br />
der bestehenden Selbsthilfegruppen in ganz <strong>Bayern</strong>; abzurufen unter<br />
www.seko-bayern.de „Suche nach Selbsthilfegruppen“.<br />
D Diplomarbeit; Nicole Nagel und Veronika Feneberg erarbeiten 2003 in<br />
Kooperation mit <strong>SeKo</strong> eine Diplomarbeit mit dem Titel „Selbsthilfe und ihre<br />
infrastrukturelle Förderung in <strong>Bayern</strong> – Situationsanalyse selbsthilfeunterstützender<br />
Einrichtungen in <strong>Bayern</strong>“.<br />
E Eintragung im Vereinsregister; August 2004: Die frühere Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> wird zum Verein „Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong> e.V.” In ihm sind die Träger der bayerischen Kontaktstellen und die Träger<br />
weiterer Selbsthilfeunterstützungsangebote zusammengeschlossen.<br />
F Fortbildungen; <strong>SeKo</strong> veranstaltet in der Regel jährlich zwei Fortbildungen<br />
für Professionelle im Selbsthilfebereich; je eine vereinsinterne Fortbildung für<br />
Mitglieder des Vereins und je eine offene Fortbildung<br />
für alle Selbsthilfeunterstützer in ganz <strong>Bayern</strong>.<br />
G Gesundheitsbezogene und soziale Selbst-<br />
hilfegruppen verwaltet <strong>SeKo</strong> in ihrer<br />
Datenbank. Insgesamt sind hier über 3000<br />
Datensätze erfasst.<br />
H Homepage von <strong>SeKo</strong> = www.seko-bayern.de;<br />
mit inzwischen 5415 Visits pro Monat<br />
Seite 8<br />
für ihren<br />
Einsatz uneingeschränkte<br />
politische<br />
Unterstützung.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Eike Hallitzky, MdL,<br />
Bündnis90/Die Grünen<br />
(Durchschnitt 2006) wird die bayerische Selbsthilfe-<br />
plattform rege genutzt.<br />
I Infomappe; Mit der Herausgabe der<br />
Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> –<br />
ein Wegweiser“ im Dezember 2003 hat <strong>SeKo</strong> ein<br />
Standardwerk für Fachleute aus dem Gesundheits-<br />
und Sozialbereich zum Thema Selbsthilfe und<br />
Selbsthilfeunterstützung geschaffen.<br />
J Jochen Peters, Margot Murr und Eva Kreling sind die<br />
drei gleichberechtigten Vorstände des Vereins Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong> e.V., dem Trägerverein von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>.<br />
weiterhin<br />
Eigenhilfe<br />
aktiviert und den<br />
Zusammenhalt stärkt.<br />
Dr. Hildegard Kronawitter,<br />
MdL, SPD<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
K Kongress; <strong>SeKo</strong> veranstaltet alle zwei <strong>Jahre</strong> einen Selbsthilfekongress<br />
für Selbsthilfeaktive sowie Profis aus dem Gesundheits- und Sozialbereich,<br />
diesjährig in Bamberg unter dem Motto „Selbsthilfe macht selbstbewusst“.<br />
L Landesnetzwerk; <strong>SeKo</strong> ist aktives Mitglied im Landesnetzwerk<br />
Bürgerschaftliches Engagement. Das Netzwerk soll Aktivitäten rund ums<br />
Ehrenamt und Selbsthilfe bündeln und zusammenführen.<br />
M Mitgliederversammlungen des Vereins SHK <strong>Bayern</strong> e.V. finden mindestens<br />
einmal jährlich statt. <strong>SeKo</strong> – als Geschäftsstelle des Vereins – bereitet diese vor<br />
und lädt alle Mitglieder hierzu ein.<br />
N NAKOS; die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und<br />
Unterstützung von Selbsthilfegruppen in Berlin ist ein wichtiger bundesweiter<br />
Kooperationspartner.<br />
O Organisationen; über die Homepage von <strong>SeKo</strong> sind derzeit 184 bayernweite<br />
Ansprechpartner von Selbsthilfeorganisationen aus dem Gesundheits- und<br />
Sozialbereich abrufbar. 161 Gruppen engagieren sich im Gesundheitsbereich,<br />
23 im Sozialbereich.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
P Patientennetzwerk: Im Patientennetzwerk wirkt <strong>SeKo</strong> maßgeblich an der<br />
Patientenbeteiligung in <strong>Bayern</strong> mit und ist selbst im Landesausschuss und<br />
einem Berufungsausschuss in München vertreten.<br />
Q Qualitätskriterien; im Juli 2002 wurden Qualitätskriterien für die Arbeit der<br />
LAG Selbsthilfe <strong>Bayern</strong> (später SHK <strong>Bayern</strong> e.V.) entwickelt. Hier wurden inhaltliche<br />
und strukturelle Mindeststandards für Kontaktstellen, Kontaktstellen im<br />
Aufbau und Selbsthilfeunterstützungsangebote erarbeitet, festgelegt und im<br />
Herbst 2006 in Niederalteich nochmals aktualisiert.<br />
R Runde Tische gibt es in Bamberg, Coburg, Hof, München, Nürnberg,<br />
Regensburg und Würzburg. Hier sitzen Vertreter der gesetzlichen Krankenkassen,<br />
und manchmal auch von anderen Zuschussgebern unter Moderation der<br />
Selbsthilfekontaktstelle an einem Tisch und entscheiden<br />
über die Förderung an die einzelnen<br />
Selbsthilfegruppen vor Ort.<br />
S Selbsthilfegruppen sind Zusammenschlüsse<br />
von Menschen mit ähnlichen<br />
Problemen oder Anliegen<br />
im gesundheitlichen und sozialen<br />
Bereich. Durch gegenseitige Hilfe<br />
und Erfahrungsaustausch unter<br />
Gleichbetroffenen stärkt die Gruppe den<br />
Einzelnen.<br />
T Themenliste; <strong>SeKo</strong> erarbeitet im Februar<br />
und März 2003 eine Themenliste zu über 800<br />
Selbsthilfegruppen-Themen in ganz <strong>Bayern</strong> im<br />
Gesundheits- und Sozialbereich, die ständig aktualisiert wird.<br />
U Umzug; Im März 2005 zog <strong>SeKo</strong> innerhalb des Selbsthilfehauses um.<br />
Vom 11 qm großen Raum im 1. Stock in das Dachgeschoss mit ca. 20 qm.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
gemeinsam<br />
mit den<br />
Krankenkassen erfolgversprechende<br />
Strategien zur Akzeptanz<br />
der Selbsthilfe als<br />
„Patientenvertretung“<br />
entwickelt.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Ulrike Seegers, ARGE der<br />
Krankenkassenverbände,<br />
AOK <strong>Bayern</strong><br />
V Video-Projekt „Gemeinsam aktiv – Hilfe zur<br />
Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“; dieser Selbsthilfefilm<br />
wurde im Juni 2005 in Anwesenheit von<br />
cirka 40 Ehrengästen im neuen Beratungs-<br />
center der Sparkasse Mainfranken präsentiert.<br />
Der Video stellt die Arbeit von Selbsthilfe-<br />
gruppen, von Selbsthilfekontaktstellen und von<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> dar und wurde in Form von 200 VHS<br />
und 360 DVD‘s angeboten.<br />
W Würzburg zählt zu den selbsthilfefreundlichsten Städten <strong>Bayern</strong>s.<br />
Deshalb wurde vom Sozialministerium auch das bayernweite Koordinationsbüro<br />
(<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>) hier örtlich verankert.<br />
X Xeroderma Pigmentosum (kein Schutz vor UV-Strahlung) ist beispielsweise<br />
ein Eintrag in der Selbsthilfebörse <strong>Bayern</strong>; abzurufen unter www.seko-bayern.de,<br />
„Selbsthilfeboerse“.<br />
Y Yoga, Entspannung und Auflockerung für Selbsthilfeaktive: Theresa Keidel<br />
bot diesen Workshop beim Selbsthilfekongress in Nürnberg 2003 an.<br />
Z Zeitung; Selbsthilfezeitungen informieren über örtliche Angebote im<br />
Selbsthilfebereich und werden von Selbsthilfekontaktstellen herausgegeben.<br />
Solche Zeitungen gibt es in Augsburg (einmal jährlich ), München (als Newsletter,<br />
sechsmal jährlich), Nürnberg (ganz neu!) und Würzburg (zweimal jährlich).<br />
auch<br />
den Erfolg<br />
hat, den sie<br />
weiterhin benötigt.<br />
Sigurd Duschek,<br />
Kassenärztliche<br />
Vereinigung <strong>Bayern</strong>s<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
weiterhin<br />
beständigen<br />
Aufstieg und stets<br />
guten Überblick ohne<br />
den Bodenkontakt zu<br />
verlieren.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Anne Kaiser, KOSKON<br />
Nordrheinwestfalen<br />
Seite 9
Arbeitsschwerpunkte und Arbeitsalltag<br />
bei <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2002 bis 2005<br />
Wichtige Arbeitsschwerpunkte, Stationen und Veranstaltungen der letzten fünf<br />
<strong>Jahre</strong> sind im ersten Kapitel zusammengefasst. Der Alltag und das Programm<br />
„Alle <strong>Jahre</strong> wieder“ wird im zweiten Kapitel dargestellt. Insgesamt ergibt sich<br />
ein Einblick in die breite Aufgabenpalette von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>.<br />
1) Arbeitsschwerpunkte<br />
2002<br />
A wie Allgemeines<br />
- Konkrete Antragstellung und Kurzkonzept<br />
- Ausschreibung und Einstellung Personal<br />
- Einrichtung und technische Ausstattung Büro<br />
- Entwickeln eines Logos und eines Flyers<br />
- Erste Recherchen in ländlichen Regionen, um ein Netz von Selbsthilfeunter-<br />
stützern aufzubauen<br />
- Datenbankaufbau Selbsthilfeorganisationen: Sammlung von<br />
Ansprechpartnern der Selbsthilfeorganisationen in <strong>Bayern</strong><br />
- Aufbau des Internetauftritts: Allgemeine Infos zur Selbsthilfe und zu <strong>SeKo</strong>,<br />
Adressen von örtlichen Ansprechpartnern zur Selbsthilfeunterstützung<br />
B wie Beratung und Fortbildung<br />
- Seminar „Selbsthilfeunterstützung –<br />
Sozialarbeit der Zukunft“ in Kooperation mit<br />
der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt,<br />
ab 16. Oktober, Theresa Keidel und<br />
Frau Prof. Dr. Weber, FH WÜ-SW<br />
C wie Charmante Highlights<br />
- Eröffnung des <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>-Büros mit<br />
Würzburgs Oberbürgermeisterin Dr. Pia<br />
Beckmann und Dr. Peter Motsch, zu diesem<br />
Seite 10<br />
weiterhin<br />
so viel Erfolg,<br />
Engagement und<br />
gute Laune.<br />
Dagmar Brüggen,<br />
Regionalzentrum<br />
Mittelfranken<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Zeitpunkt Sozialreferent der Stadt Würzburg am 04. Juli im Würzburger<br />
Selbsthilfehaus<br />
- Klausurtagung „Analyse und Perspektiven der Selbsthilfeunterstützung in<br />
<strong>Bayern</strong>“; Entwicklung von Qualitätskriterien für Selbsthilfekontaktstellen,<br />
Sammlung von Erwartungen an <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>, 10. – 12. Juli in Weißenstadt<br />
im Fichtelgebirge<br />
- 3. Bayerischer Selbsthilfekongress „Wert und Wirkung der Selbsthilfe in<br />
<strong>Bayern</strong>“ am 11. Oktober in Würzburg<br />
v.r.n.l.: Theresa Keidel und Daniela Meilhammer starten das Büro im April 2002<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
3. Bayerischer Selbsthilfekongress „Wert und Wirkung der Selbsthilfe<br />
in <strong>Bayern</strong>“ am 11. Oktober 2002 in Würzburg<br />
Unter Schirmherrschaft der Bayerischen Sozialministerin Christa Stewens fand<br />
dieser Kongress im Würzburger Rathaus statt. <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> übernahm die<br />
organisatorische Leitung und Durchführung. Neben zehn Workshops, wie „Wert<br />
und Wirkung der Selbsthilfegruppen auf das Individuum“ oder „Konzeption<br />
und Wirkung der Anonymen Gruppen“ stand eine moderierte Talkrunde mit<br />
Selbsthilfeaktiven und Kontaktstellenmitarbeitern auf dem Programm.<br />
2003<br />
A wie Allgemeines<br />
- Ausbau und Recherche<br />
Selbsthilfeorganisationen<br />
in <strong>Bayern</strong><br />
- Erweiterung des<br />
Internetauftritts:<br />
Datenbank bayernweiter<br />
Ansprechpartner von<br />
Selbsthilfeorganisationen<br />
- Recherche<br />
Gruppenthemen:<br />
Erarbeitung einer<br />
Themenliste mit ca. 800<br />
Einzelthemen in <strong>Bayern</strong><br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
1. <strong>SeKo</strong>-Geburtstag; v.l.n.r. Daniela Meilhammer,<br />
Theresa Keidel, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>, Dr. Peter Motsch, Sozialreferent<br />
der Stadt Würzburg<br />
B wie Beratung und Fortbildung<br />
- Fortbildung für Selbsthilfegruppen – Angebote der Selbsthilfeunterstützer,<br />
15. Juli, Eva Kreling<br />
- Starthilfe zur Selbsthilfe – Wie Professionelle den Start einer<br />
Selbsthilfegruppe wirksam unterstützen können, 9.-10. Oktober,<br />
Theresa Keidel und Frank Meinhold, SHZ München<br />
C wie Charmante Highlights<br />
- Gründung des Vereins Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. (SHK <strong>Bayern</strong> e.V.)<br />
- Eröffnung der Selbsthilfebörse im April<br />
- Selbsthilfekongress „Selbsthilfe in Europa“ in Nürnberg am 14. November<br />
- Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> –<br />
Ein Wegweiser“ im Dezember<br />
Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> – Ein Wegweiser<br />
Am 11. Dezember 2003 war es soweit: Stolz präsentierten der Vorstand des<br />
SHK <strong>Bayern</strong> e.V., Theresa Keidel von <strong>SeKo</strong> und ein Vertreter der Förderer<br />
die Infomappe „Selbsthilfeunterstützung in <strong>Bayern</strong> – Ein Wegweiser“, die<br />
mit 15.000 Exemplaren kostenlos an Fachleute aus dem Gesundheits- und<br />
Sozialbereich verteilt wurde. In der Broschüre findet man<br />
- alle wichtigen Infos rund um das Thema Selbsthilfeunterstützung in<br />
<strong>Bayern</strong><br />
- Überblick über die Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong> sowie Infos zur Gründung einer<br />
Selbsthilfegruppe<br />
- Zusammenarbeit zwischen Fachleuten und Selbsthilfe-Aktiven<br />
- Vorstellung der bayerischen Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />
- Themenliste aller bayerischen Selbsthilfegruppen, ca. 11.000 Gruppen in<br />
800 Themenbereiche zusammengefasst.<br />
Seite 11
Pressefoto zum neuen Internetauftritt von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2004; v.l.n.r.<br />
Dr. Peter Motsch, Sozialreferent der Stadt Würzburg, Theresa Keidel, Daniela Meilhammer, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>,<br />
Alexander Deß, Webdesign FRANKFURTER FUENF<br />
2004<br />
A wie Allgemeines<br />
- Eintragung ins Vereinsregister: SHK <strong>Bayern</strong> wird zum e.V.<br />
- Start einer Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesärztekammer zur<br />
Verbesserung der Zusammenarbeit mit Ärzten<br />
- Erste Gespräche mit der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bayern</strong>s<br />
- Neu gestalteter Internet-Auftritt mit Ergänzung und Aktualisierung der<br />
Inhalte – Präsentation und Pressegespräch zur neuen Themendatenbank<br />
- Beginn der Mitarbeit von <strong>SeKo</strong> an einer bundesweiten Arbeitsgruppe zum<br />
Themenbereich Fortbildungen<br />
B wie Beratung und Fortbildung<br />
- Selbsthilfe als 4. Säule des Gesundheitswesens – Was ist der gesellschafspolitische<br />
Wert der Selbsthilfe im Freistaat? 1.-2. Juli in Tutzing, Dr. Rachor,<br />
Prof. H.D. Engelhardt, Eva Kreling, SHZ München<br />
- Selbsthilfe verdient Unterstützung – Krisenintervention für<br />
Selbsthilfegruppen, 23.-24. September, Klaus Vogelsänger<br />
Seite 12<br />
C wie Charmante Highlights<br />
- Gründung des Patientennetzwerkes <strong>Bayern</strong>, 27. Juli in München<br />
- „Partner der Selbsthilfe - Selbsthilfe im Gespräch“ – Infoveranstaltung in<br />
Form von Tischgesprächen in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilian-<br />
Universität München, 12. Oktober<br />
- Besuch von Bundespräsident Horst Köhler in Würzburg, Theresa Keidel im<br />
Expertengespräch zum Thema Selbsthilfe mit dem Bundespräsidenten,<br />
18. Oktober<br />
„Partner der Selbsthilfe - Selbsthilfe im Gespräch“ –<br />
Eintägige Infoveranstaltung in der LMU München, 12. Oktober 2004<br />
Keine Sonntagsreden und Vorträge von Politikern und Profis aus dem Sozial- und<br />
Gesundheitsbereich waren hier gefragt, sondern der Mut miteinander zu reden.<br />
Aus 16 bayerischen Städten und Landkreisen waren Selbsthilfeaktive angereist,<br />
um mit Kooperationspartnern aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich direkt<br />
ins Gespräch zu kommen. Prof. Heiner Keupp eröffnete die Tagung als Hausherr<br />
und engagierte sich als Mitveranstalter. Vielen Dank!<br />
Partner der Selbsthilfe – Selbsthilfe im Gespräch, 12.10.2004 in München<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
2005<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
weiterhin viel<br />
Erfolg.<br />
Marlene Rupprecht,<br />
MdB, SPD<br />
A wie Allgemeines<br />
- Umzug von <strong>SeKo</strong> innerhalb des<br />
Selbsthilfehauses in den 2. Stock<br />
- Personalwechsel: Daniela Meilhammer geht,<br />
Ruth Götz kommt<br />
- Große Verschickung und Werbeaktion zum Video „Gemeinsam aktiv“ und<br />
zum SH-Kongress in Augsburg, Juli<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
B wie Beratung und Fortbildung<br />
- Grenzen und Chancen des Ehrenamtes in der Selbsthilfeunterstützung,<br />
21.-22. Juli, Dr. Thomas Röbke, Landesnetzwerk BE<br />
- Lebendiges Lernen in Selbsthilfegruppen mit chronischer Erkrankung<br />
und Behinderung, 29.-30. September in Würzburg, Referentin: Eva-Maria<br />
Hartmann, Dipl.Päd.; Theresa Keidel<br />
C wie Charmante Highlights<br />
- Konzept und Umsetzung des Filmprojektes und Präsentation des Videos<br />
„Gemeinsam aktiv – Hilfe zur Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“; am 23. Juni in<br />
Würzburg – weitere Präsentationen folgten in München und Augsburg<br />
- Vorbereitung, Organisation und Durchführung des 5. Bayerischen Selbst-<br />
hilfekongresses am 21. Oktober in Augsburg unter Schirmherrschaft des<br />
Ministerpräsidenten Edmund Stoiber „Selbsthilfe leben –<br />
Gesundheit stärken“<br />
sich weiter<br />
so gut entwickelt<br />
und selbstbewusst<br />
ihre Rechte vertritt.<br />
Robert Zitzlsperger,<br />
BKK <strong>Bayern</strong><br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Film „Gemeinsam Aktiv – Hilfe zur Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“<br />
Der Informationsfilm zeigt erstmals anhand konkreter Beispiele, was Selbsthilfe<br />
in <strong>Bayern</strong> leistet: Vier Selbsthilfegruppen und zwei Selbsthilfekontaktstellen<br />
sowie die <strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong> werden in dem professionellen Video<br />
vorgestellt. Der Nutzen und der Weg in die Selbsthilfe wird exemplarisch aufgezeigt.<br />
Ein Statement des bayerischen Ministerpräsidenten zeigt außerdem<br />
die gesellschaftspolitische Bedeutung der Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>.<br />
Präsentation des Films „Gemeinsam Aktiv – Hilfe zur Selbsthilfe in <strong>Bayern</strong>“;<br />
v.l.n.r. Theresa Keidel, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>, Simone Hoffmann, Selbsthilfebüro Main-Spessart, Reinhard Weber,<br />
Regie Film, München, Robert Zitzlsperger, BKK <strong>Bayern</strong>, Christiane Bethge-Witt, Dt. Zöliakie Gesellschaft<br />
e.V., Berthold Gehret, Sparkasse Mainfranken<br />
2006<br />
Zum Jahr 2006 finden Sie einen ausführlichen Bericht im Anschluss an<br />
Abschnitt 2 – Alle <strong>Jahre</strong> wieder.<br />
Seite 13
2) Alle <strong>Jahre</strong> wieder<br />
und <strong>SeKo</strong> im Alltag in Stichpunkten<br />
- Aktualisierungen/Recherchen zur Themenliste der Selbsthilfegruppen,<br />
zu Selbsthilfekontaktstellen und zu Selbsthilfeorganisationen<br />
- Beratungen für Selbsthilfekontaktstellen sowie für Selbsthilfeunter-<br />
stützungsangebote in Nebenaufgabe<br />
- Beratung und Vermittlung zum Thema Selbsthilfe für interessierte<br />
Professionelle, Selbsthilfegruppen und Bürger<br />
- Vernetzung von interessierten Bürgern (Selbsthilfebörse)<br />
- Geschäftsführungsaufgaben des Vereins SHK <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
- Infostände, z.B. Consozial, Tag der Pflege, Bayerischer Apothekertag,<br />
Hausärztetag<br />
- Vorträge, Grußworte, Seminarleitungen bei Selbsthilfetagen etc.<br />
- Treffen des AK „Runde Tische – Krankenkassenförderung“<br />
- Treffen AGSE: Aktionsgemeinschaft Selbsthilfe-Ärzte-Krankenkassen-<br />
Apotheker<br />
- Mitarbeit im Patientennetz-<br />
werk <strong>Bayern</strong>;<br />
aktive Mitarbeit im Berufungsausschuss<br />
I sowie im<br />
Landesausschuss<br />
- Mitarbeit im bundesweiten<br />
Gremium „Länderrat“<br />
(Treffen aller LAGs der<br />
Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />
und der Selbsthilfe-<br />
Koordinationsbüros)<br />
- Mitarbeit in der<br />
Arbeitsgruppe Fortbildung<br />
Seite 14<br />
Prof. Alf Trojan, Hauptredner am 5. Bayerischen<br />
Selbsthilfekongress am 21.10.2005 in Augsburg<br />
Die Selbsthilfebörse<br />
Für Betroffene mit seltenen Erkrankungen und Problemen gibt es oft in<br />
ihrer Stadt oder Region keine Selbsthilfegruppe zu deren speziellem Thema.<br />
Trotzdem ist gerade in diesem Fall eine Kontaktmöglichkeit zu anderen<br />
Betroffenen besonders wichtig, da auch Experten bei selten auftretenden<br />
Problemen/Krankheiten nur unzureichend Auskunft und Hilfe anbieten können.<br />
Deshalb richtete <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> eine bayernweite Selbsthilfebörse für<br />
Menschen ein, die aufgrund weniger Betroffener keine Selbsthilfegruppe vor<br />
Ort finden können. Die Selbsthilfebörse <strong>Bayern</strong> besteht seit April 2003 und<br />
hat eine Vermittlungsquote von 50 % ; www.seko-bayern.de Navigationspunkt<br />
„Selbsthilfebörse“.<br />
weiterhin<br />
viel Kraft<br />
und Erfolg, um die<br />
Selbsthilfebewegung<br />
weiterhin zu stärken.<br />
Günther Schmitt,<br />
DAK Würzburg<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
dass<br />
sie weiterhin<br />
ein alle Berge<br />
zwischen Hamburg<br />
und Würzburg überragender<br />
Leuchtturm in der<br />
Selbsthilfe-Landschaft<br />
bleiben möge.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Prof. Alf Trojan,<br />
Uni Hamburg<br />
dass sie sich<br />
weiterhin so aktiv,<br />
professionell und mit<br />
viel Herz für die SH in<br />
<strong>Bayern</strong> engagiert.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Karin Elsäßer,<br />
KORN Ulm<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Kurzjahresbericht <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> 2006<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> konnte auch 2006 ihre Netzwerkarbeit rund um die Selbsthilfe in<br />
<strong>Bayern</strong> ausbauen und vertiefen.<br />
Vor allem die politische Arbeit im Sinne einer besseren Positionierung der<br />
Selbsthilfe im Zuge des neuen Gesetzentwurfs (Gesetz zur Stärkung des<br />
Wettbewerbs in der GKV) nahm 2006 in der Mitte des <strong>Jahre</strong>s einen großen<br />
Raum der <strong>SeKo</strong>-Arbeit ein.<br />
Wichtige Schwerpunkte waren außerdem die beiden großen Open Space-<br />
Veranstaltungen in Würzburg und Regensburg, die gerade von Seiten der<br />
Selbsthilfebasis ein hervorragendes Feedback erhielten.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
Veranstaltungen, wie z.B. der Selbsthilfekongress<br />
in Augsburg, waren überbucht und die Selbsthilfe-<br />
börse – eine Vermittlungsagentur für Menschen mit<br />
seltener Problematik – liegt bei einer Vermittlungsquote<br />
von über 50 %.<br />
Besonders erfreulich ist der hohe Zuwachs bei der<br />
Nutzung unserer Internetpräsenz. Diese wurde 2005<br />
doppelt so stark genutzt wie im Vorjahr (von 1876 auf 4022<br />
Visits pro Monat). Ein weiterer Anstieg im Jahr 2006 auf 5415<br />
Visits pro Monat zeigt die hohe Akzeptanz unserer Informationsplattform.<br />
A wie Allgemeine Arbeitsbereiche<br />
1) Öffentlichkeitsarbeit und politische Arbeit<br />
Auch 2006 informierte <strong>SeKo</strong> Multiplikatoren und Fachöffentlichkeit über die<br />
breite Selbsthilfepalette in <strong>Bayern</strong>. Dazu waren wir mit Infoständen beim Tag<br />
der Pflege in Erlangen, beim Bayerischen Apothekertag in Kulmbach, bei der<br />
Expopharm in München, auf dem Gesundheitstag in Würzburg und bei der<br />
Consozial in Nürnberg jeweils ein bis zwei Tage vertreten. Dieser Arbeitsbereich<br />
wurde in erster Linie von unserer Mitarbeiterin Barbara Fischer engagiert<br />
übernommen.<br />
Wieder zeigte sich, dass sich <strong>SeKo</strong> vor allem bei Tagungen und<br />
Veranstaltungen von Professionellen aus <strong>Bayern</strong> präsentieren<br />
sollte. Hier, wie z.B. beim Tag der Pflege oder beim Apothekertag,<br />
konnten viele effektive Kontakte geknüpft und ausgebaut<br />
werden. Weniger sinnvoll ist die Teilnahme an bundesweiten<br />
oder gar internationalen Kongressen wie der Expopharm<br />
den<br />
Stellenwert<br />
in unserer<br />
Gesellschaft erfährt,<br />
der ihr gebührt.<br />
Heidi Lück,<br />
MdL, SPD<br />
1 Weniger gut fiel die Bewertung der gesetzlich verordneten Patientenbeteiligung<br />
aus. Hier zeigten zwei Patientenvertreter und <strong>SeKo</strong> während des Pressegesprächs<br />
die Schwachstellen innerhalb der landesweiten Beteiligung bei Zulassungs-,<br />
Berufungs- und Landesausschüssen auf. Organisatorische Schwierigkeiten<br />
wurden bemängelt, wie zum Beispiel zu spät versandte Einladungen, keine<br />
Übergabe von Sitzungsprotokollen und die Unklarheit, ob bei Abstimmungen<br />
die Patientenvertreter den Raum verlassen müssen. Für die Zukunft wurde das<br />
fehlende Stimmrecht und die minimale finanzielle Unterstützung angemahnt<br />
und Mitbestimmung und eine angemessene Aufwandsentschädigung<br />
gefordert, also eine Gleichstellung mit den Krankenkassenvertretern und<br />
den Ärzten in den Ausschüssen.<br />
Erfreulich ist, dass der Gesetzgeber einige dieser von uns angeda<br />
sich<br />
das Interesse der Teilnehmer nicht auf <strong>Bayern</strong> fokussieren lässt.<br />
Neben fortlaufender Pressearbeit übers Jahr, die meist an<br />
eigene Veranstaltungen gekoppelt wurde, luden wir am<br />
mahnten Defizite anerkannt und beim neuen Vertragsarztrechtsänderungsgesetz<br />
beseitigt hat<br />
6. April zu einem Pressegespräch „Ein Jahr Patientenbeteiligung –<br />
vier <strong>Jahre</strong> <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>“ ins Würzburger Selbsthilfehaus ein.<br />
Hier konnten wir für unsere <strong>SeKo</strong>-Arbeit ein sehr positives Resumee ziehen:<br />
2 . Die geforderte Mitentscheidung<br />
wurde leider noch nicht umgesetzt.<br />
Durch die umstrittene Gesundheitsreform, die erst durch die<br />
Eckpunkte, dann durch den Referentenentwurf ständig im<br />
Mittelpunkt der politischen Diskussion lag, schaltete sich der<br />
Verein Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. und <strong>SeKo</strong> erstmalig<br />
auch in eine bundesweit geführte Diskussion direkt ein.<br />
So meldeten wir uns mit einem offenen Brief an die Bundesgesundheitsministerin<br />
am 7. August zu Wort und äußerten unsere Besorgnis, dass<br />
1 Die Teilnahme an der Expopharm war ein Probelauf, da sie in <strong>Bayern</strong> stattfand<br />
und eine kostenlose Teilnahme möglich war.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
2 Siehe auch Gremien- und Lobbyarbeit Patientennetzwerk <strong>Bayern</strong><br />
weiterhin<br />
viel Erfolg<br />
bei der Beratung,<br />
Information und<br />
Koordination.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Joachim Unterländer,<br />
MdL, CSU<br />
Seite 15
die Selbsthilfe trotz gewollter Stärkung<br />
eventuell durch zentralistische Strukturen<br />
und eine weitere Bürokratisierung eher<br />
geschwächt würde. Mit einer zusätzlichen<br />
Pressemeldung im September wiesen wir<br />
darauf hin, auch die Privaten Krankenkassen<br />
in die Pflicht zur Selbsthilfeförderung zu<br />
nehmen.<br />
Gleichzeitig wurde von uns im August das überarbeitete<br />
Heft 4 unserer Infomappe „Selbsthilfe-<br />
unterstützung in <strong>Bayern</strong>“ fertiggestellt und in einer Auflage von 6750 Stück<br />
gedruckt. Das Heft enthält einen kurzen allgemeinen Teil, der die Aufgaben<br />
einer Kontaktstelle, des Vereins SHK <strong>Bayern</strong> e.V. und von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> darstellt<br />
und eine nach Regierungsbezirken gegliederte Liste aller professionellen Selbst-<br />
hilfeunterstützungsangebote in <strong>Bayern</strong>.<br />
Gemeinsam mit dem offenen Brief erhielten alle Landtagsabgeordneten, alle<br />
bayerischen Bundestagsabgeordneten und viele weitere Kooperationspartner<br />
aus dem Gesundheits- und Sozialbereich diese aktualisierte Liste. Über den<br />
Bayerischen Apothekerverband wurde das Heft an 3500 Apotheken in <strong>Bayern</strong><br />
verteilt. Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Bayern</strong>s und die Landesärztekammer<br />
wiesen in ihren Veröffentlichungen auf die Herausgabe hin.<br />
Erfreulich war die hohe Resonanz auf diese große Versandaktion: Wir<br />
erhielten viele Stellungnahmen, aber auch Einladungen von Politikern und<br />
Kooperationspartnern aufgrund unseres Statements zur Gesundheitsreform<br />
und wurden als kompetente Gesprächspartner auf politischer Ebene wahr<br />
genommen. Aus dieser „Wortmeldung“ entstanden auch einige engere<br />
Kontakte zur bayerischen Presse.<br />
Ausgebaut werden konnte diese politische Arbeit durch unser bundesweites<br />
Engagement im Länderrat – einem gemeinsamen Gremium der Landesarbeitsgemeinschaften<br />
der Selbsthilfekontaktstellen. Als neu benannte Sprecherin<br />
des Länderrates war Theresa Keidel entscheidend an der Ausarbeitung einer<br />
Resolution zur Förderung der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe beteiligt. <strong>SeKo</strong><br />
<strong>Bayern</strong> übernahm auch hier die Verschickung und den Kontakt und konnte<br />
Seite 16<br />
dass<br />
die <strong>SeKo</strong> im<br />
kommenden<br />
Landesgesundheitsrat<br />
die Belange der Selbsthilfe<br />
selbstbewusst vertreten<br />
wird.<br />
Kathrin Sonnenholzner,<br />
MdL, SPD<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
wiederum auf Bundesebene ihr hohes Engagement in Sachen Selbsthilfe verdeutlichen.<br />
Unsere Vorstandsfrau Eva Kreling engagierte sich ebenfalls auf<br />
Bundesebene mit einem Vorstoß im Gesundheitsministerium, die bewährten<br />
„Runden Tische“ zur Selbsthilfeförderung auf örtlicher Ebene sowie die guten<br />
landesweiten Kontakte nicht durch die Reform zu zerschlagen.<br />
<strong>SeKo</strong> ist in jedem Jahr auf der Consozial in<br />
Nürnberg vertreten<br />
zukünftig<br />
weiter erfolgreiche<br />
<strong>Jahre</strong>.<br />
Helga Jäniche<br />
Patientennetzwerk<br />
<strong>Bayern</strong><br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
eine<br />
noch größere<br />
Unterstützung<br />
bekommt und jeder<br />
Hilfesuchende hochwertige,<br />
menschliche und<br />
schnelle Hilfe findet.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Christa Naaß,<br />
MdL, SPD<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
2) Großveranstaltungen<br />
Eine ganz neue Form von Großveranstaltung wurde 2006 von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> und<br />
dem Verein Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. am 22. Juli in Würzburg und<br />
am 21. Oktober in Regensburg initiiert und mit sehr positiver Resonanz durchgeführt.<br />
Mehr davon unter unserer Rubrik „Charmante Highlights“!<br />
3) Geschäftsführung Verein<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> ist offizielle Geschäftsstelle des Vereins Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong> e.V. und übernimmt, immer in enger Absprache und auf Weisung des<br />
Vereinsvorstandes, alle verwaltungstechnischen Aufgaben, wie z.B. finanzielle<br />
Abwicklung, Einladungen zu Mitgliederversammlungen, Erarbeitung von<br />
Tischvorlagen, Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen.<br />
Im Jahr 2006 fanden zwei Mitgliederversammlungen, zwei Arbeitssitzungen<br />
und zwei Vorstandssitzungen statt, die vom Team von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> vorbereitet<br />
und nachbereitet wurden. Außerdem wurde ab Herbst 2006 von einem<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiter von <strong>SeKo</strong> an einer einfachen Homepage für<br />
den Verein gearbeitet. Besonders konstruktiv gestaltete sich wieder die<br />
Zusammenarbeit mit allen Vorständen. An dieser Stelle ein ganz herzliches<br />
Dankeschön an Eva Kreling, Margot Murr und Jochen Peters.<br />
weiterhin<br />
wächst und gedeiht<br />
und dabei vom Freistaat<br />
<strong>Bayern</strong> tatkräftig (finanziell)<br />
unterstützt wird.<br />
Renate Ackermann, MdL,<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
viel Kraft,<br />
Erfolg und<br />
Durchsetzungsvermögen,<br />
die nötige<br />
Unterstützung durch<br />
die Landespolitik.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Dr. Bärbel Kofler,<br />
MdB, SPD<br />
4) Gremien- und Lobbyarbeit<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> ist als Netzwerkeinrichtung in einigen<br />
Gremien und Arbeitskreisen stark eingebunden bzw.<br />
federführend tätig.<br />
Außer in vereinsinternen Arbeitskreisen (z.B.<br />
„AK Runde Tische“) oder den jeweils projektbezogenen<br />
Arbeitskreisen (z.B. zur Vorbereitung von<br />
Großveranstaltungen) ist <strong>SeKo</strong> innerhalb <strong>Bayern</strong>s<br />
in folgenden Gremien aktiv: In der Arbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfe – kurz genannt AGSE – haben sich dreimal in München<br />
jeden Bürger,<br />
der eine Gruppe<br />
gründen will oder sucht,<br />
auch weiterhin so tatkräftig<br />
unterstützt.<br />
Dietmar Kirchberg DBfK<br />
Landesverband<br />
Pflegeberufe<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Vertreter des Vereins Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V., <strong>SeKo</strong>, Vertreter der<br />
KV <strong>Bayern</strong>s und der Bayerischen Ärztekammer, der gesetzlichen Krankenkassen<br />
und ab Mitte des <strong>Jahre</strong>s Vertreter der Apothekerschaft (Kammer und Verband)<br />
zusammengefunden. 2006 waren Themen der Treffen u.a. der Referentenpool<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung, die Verteilung der Infomappe Heft 4, die<br />
Gesundheitsreform und die beiden Open Space-Veranstaltungen. Diese wurden<br />
durch die Mitfinanzierung seitens der KV <strong>Bayern</strong>s und der gesetzlichen<br />
Krankenkassen überhaupt erst ermöglicht. Außerdem wurden gemeinsam<br />
Ideen und Planungen zu einer großen „Selbsthilfekampagne für Ärzte und<br />
Apotheker“ ausgetauscht und weiterentwickelt. Die tatsächliche Umsetzung<br />
des Projektes wurde jedoch aufgrund der schwierigen gesundheitspolitischen<br />
Gesamtsituation verschoben.<br />
Die durch die AGSE aufgebaute Zusammenarbeit mit der KV <strong>Bayern</strong>s<br />
wurde zusätzlich untermauert bei einem Perspektivengespräch mit dem<br />
Vorstandsvorsitzenden, Dr. Axel Munte sowie Sigurd Duschek und Dr. Peter<br />
Scholze gemeinsam mit den Vorstandsfrauen Murr und Kreling am 13.11. Hier<br />
wurden auch gemeinsame Schritte für die Zukunft angedacht und besprochen.<br />
Ein Ergebnis dieses Treffens ist die Unterstützung der KV <strong>Bayern</strong>s für<br />
2007 bei der Zukunftswerkstatt und dem Jubiläum von <strong>SeKo</strong> sowie beim<br />
Selbsthilfekongress in Bamberg. Ebenfalls neu ist eine finanzielle Beteiligung<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung bei der Selbsthilfebörse <strong>Bayern</strong>.<br />
Auch die Zusammenarbeit in der AGSE mit der Apothekerschaft trug Früchte.<br />
So konnte die Infomappe direkt an die Apotheken verteilt, der Druck mitfinanziert<br />
und eine Beteiligung an der Expopharm mit einem kostenlosen<br />
Infostand durch die Unterstützung von Frau Stipanitz möglich gemacht werden.<br />
Seite 17
Selbsthilfe trifft Selbsthilfe – Nord, Empfang<br />
v. l. n. r.: Theresa Keidel, Staatsminister Eberhard<br />
Sinner und Anton Dendorfer im Gespräch<br />
Auch 2007 wird sich die Apothe-<br />
kerschaft am 6. Bayerischen Selbsthilfekongress<br />
in Bamberg beteiligen.<br />
Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich<br />
für <strong>SeKo</strong> war der Bereich Patientenbeteiligung,<br />
also die Mitarbeit im<br />
Patientennetzwerk <strong>Bayern</strong> sowie<br />
die aktive Mitarbeit als Patientenvertreterin<br />
von Theresa Keidel im<br />
Berufungsausschuss I sowie im Landesausschuss.<br />
Das Patientennetzwerk <strong>Bayern</strong> organisiert die Patientenbeteiligung in <strong>Bayern</strong><br />
auf Landesebene und hat hier sowohl die Aufgabe, alle Patientenvertreter in<br />
<strong>Bayern</strong> einvernehmlich zu benennen, als auch Informationen und Fortbildungen<br />
anzubieten. <strong>SeKo</strong> war an zwei Sitzungen des Patientennetzwerkes, bei der einmaligen<br />
Sitzung des Landesausschusses sowie bei drei Berufungsausschüssen<br />
direkt beteiligt.<br />
Des weiteren war <strong>SeKo</strong> in die Vorbereitung und Durchführung der Patientenvertreterschulung<br />
in Nürnberg am 28.1. involviert und übernahm die Organisation<br />
des Pressegespräches Nordbayern zu „Ein Jahr Patientenbeteiligung“ in<br />
<strong>Bayern</strong>. 3<br />
Eine sehr aktive Rolle übernahm <strong>SeKo</strong> (wie die <strong>Jahre</strong> vorher) im gemeinsamen<br />
Arbeitskreis „Selbsthilfeförderung und Krankenkassen“, der sich im<br />
September zur jährlichen Sitzung in München traf. Neben der Auswertung<br />
3 Siehe auch Öffentlichkeitsarbeit, Pressegespräch<br />
Seite 18<br />
für die<br />
Zukunft alles<br />
Gute. Herzlichen<br />
Dank für Ihr<br />
Engagement.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Alois Glück, Präsident<br />
Bayerischer Landtag<br />
der Kontaktstellenförderung durch die gesetzlichen Krankenkassen wurden<br />
auch Informationen zur Förderung von örtlichen Selbsthilfegruppen ausgetauscht<br />
sowie über die Arbeit von <strong>SeKo</strong> und dem SHK <strong>Bayern</strong> e.V. berichtet. Die<br />
Zusammenarbeit auf Landesebene mit den Vertretern der Krankenkassen ist<br />
sehr konstruktiv und hat sich auch 2006 wieder bewährt.<br />
Im Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement in <strong>Bayern</strong> ist <strong>SeKo</strong><br />
seit <strong>Jahre</strong>n ein wichtiger „Knoten“, der gemeinsam mit Seniorenbüros,<br />
Freiwilligenagenturen und Mütterzentren unter dem Dach des Nürnberger<br />
Landesnetzwerkbüros das bürgerschaftliche Engagement in <strong>Bayern</strong> weiterentwickelt.<br />
Auf drei Sitzungen wurden gemeinsame Aktionen<br />
und Veranstaltungen geplant sowie politische<br />
Strategien abgestimmt und entwickelt.<br />
Beim Juli-Treffen in Nürnberg hatten wir<br />
auch<br />
außerdem die Möglichkeit, den neuen<br />
durch die<br />
Staatskanzleiminister Eberhard Sinner<br />
Arbeit der <strong>SeKo</strong><br />
über unsere Arbeit zu informieren und<br />
weiter an Stellenwert<br />
uns seiner Unterstützung in vielerlei<br />
gewinnt und ihr die<br />
Hinsicht zu versichern. Unter anderem<br />
Anerkennung zuteil wird,<br />
setzte er sich für eine positive Umsetzung<br />
die ihr zustehen sollte.<br />
der Versicherung für Ehrenamtliche und<br />
Ewald Kraus,<br />
Selbsthilfeaktive auf Landesebene ein.<br />
Medizingeschädigte -<br />
<strong>Bayern</strong><br />
Das gesamte Netzwerk wurde außerdem<br />
durch die TU München, Prof. Holger<br />
Magel und seine Mitarbeiterin<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Silke Franke, Ende 2005/Anfang 2006 evaluiert. Der<br />
Evaluationsbericht wurde uns Anfang 2007 zur<br />
Verfügung gestellt. Für <strong>SeKo</strong>, aber auch insgesamt,<br />
fiel er sehr wertschätzend aus. <strong>SeKo</strong> wurde auch bei<br />
einem Perspektivenworkshop „Bürgerschaftliches<br />
Engagement in <strong>Bayern</strong>“ am 24.4. in München ausgewählt,<br />
ihre Arbeit unter dem Motto „Ein Tag<br />
bei <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>“ einer Fachöffentlichkeit unter<br />
Mitwirkung von Staatsministerin Christa Stewens zu<br />
präsentieren.<br />
für die<br />
Zukunft weiterhin<br />
alles Gute.<br />
Manfred Höcht,<br />
Marfan Gruppe<br />
Nordbayern<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Ich wünsche mir, ...<br />
dass ich<br />
bei der Selbsthilfe<br />
in <strong>Bayern</strong> jemandem<br />
begegne, der mir aus<br />
einem finsteren Loch<br />
heraushilft.<br />
Wera Thurner,<br />
SHG Schuppenflechte<br />
Augsburg<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
5) Sonstiges<br />
Anfang 2006 wurden sämtliche Datenbanken<br />
von <strong>SeKo</strong> durch eine Umfrageaktion aktualisiert<br />
und ergänzt. Diese Arbeit nahm mehrere Monate<br />
in Anspruch und konnte im Juli mit Druckstellung<br />
des Heftes 4 der Infomappe „Selbsthilfeunterstützung<br />
in <strong>Bayern</strong>“ abgeschlossen werden.<br />
Dieser Kraftakt wurde hervorragend von Ruth Götz,<br />
unserer neuen Verwaltungskraft in Kooperation mit<br />
Hilfskräften gemanagt.<br />
Außer der Abfrage bei den Selbsthilfeunterstützungsstellen und der ihnen<br />
bekannten Selbsthilfegruppen (auch Aktualisierung der Themenliste im<br />
Internet) wurde die gesamte Datenbank der Selbsthilfeorganisationen auf den<br />
neuesten Stand gebracht<br />
Im Zuge dieser Recherche wurden außerdem interne Arbeitsabläufe und<br />
Inhalte unserer Internetdatenbank umgestaltet und optimiert.<br />
Im Januar engagierte sich <strong>SeKo</strong> beim Expertenworkshop „Kernprozesse der<br />
Selbsthilfeunterstützungsarbeit“, dessen Ergebnis das inhaltliche Konzept<br />
der Broschüre „Selbsthilfe unterstützen - Fachliche Grundlagen für die Arbeit<br />
in Selbsthilfekontaktstellen und anderen Unterstützungseinrichtungen –<br />
Ein Leitfaden“ entscheidend beeinflusste. 4 Spielregeln, Gruppenablauf<br />
und die bayerischen Qualitätskriterien finden sich in diesem gelungenen<br />
Grundlagenwerk für Selbsthilfekontaktstellen wieder.<br />
B wie Beratung und Fortbildung<br />
1) Beratung<br />
Neben täglichen Anrufen von Selbsthilfeaktiven und anderen Professionellen,<br />
bei denen es meist um kleinere Anliegen ging, wie z.B. Informationen zur<br />
Gruppengründung, zur Förderung von Selbsthilfegruppen, zu Kontakten zur<br />
regionalen Selbsthilfe, nahm bei <strong>SeKo</strong> die Beratung der Selbsthilfeunterstützung<br />
einen breiten Raum ein.<br />
So wurden im Schnitt mindestens einmal wöchentlich die bayerischen Selbst-<br />
hilfekontaktstellen über wichtige politische Neuerungen und andere wesentliche<br />
4 in der NAKOS-Reihe Konzepte und Praxis 1, erschienen Berlin 2006<br />
Entwicklungen von uns auf dem Laufenden gehalten. Außerdem wurden<br />
viele Informationen, die bei <strong>SeKo</strong> als zentraler Anlaufstelle „landeten“, von<br />
uns sondiert und je nach Wichtigkeit entweder an den Vorstand, nur an die<br />
Vereinsmitglieder oder an alle Selbsthilfeunterstützer/Selbsthilfeorganisationen<br />
in <strong>Bayern</strong> weitergeleitet bzw. gelöscht oder archiviert.<br />
Wie die <strong>Jahre</strong> vorher nutzten auch viele Selbsthilfeunterstützer <strong>SeKo</strong> als Anlauf-<br />
und Beratungsstelle, vor allem, wenn es um Themen wie Förderung, Politik und<br />
Veranstaltungen ging.<br />
Besonderen Beratungsbedarf hatte 2006 die im Aufbau befindliche<br />
Kontaktstelle in Rosenheim, die von Theresa Keidel Ende Januar zu einer<br />
Organisationsberatung besucht wurde.<br />
Ebenfalls höheren Unterstützungsbedarf hatten Selbsthilfeaktive aus dem<br />
Berchtesgadener Land, deren Verein in große Schwierigkeiten geraten war.<br />
Ab Sommer 2006 wurden auch erste Kontakte mit engagierten Personen in<br />
Kempten geknüpft, die am Aufbau einer Selbsthilfekontaktstelle interessiert<br />
waren und sind.<br />
weiterentwickelt<br />
wird<br />
und als anerkanntes<br />
soziales Element unseres<br />
Gemeinwesens die angemessene<br />
Unterstützung aller<br />
gesellschaftlichen und staatlichen<br />
Organisationen erfährt.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Sonja Stipanitz, Landesbeauftragte<br />
für Selbsthilfegruppen,<br />
Apothekerverband<br />
weiteres<br />
erfolgreiches<br />
Wirken und<br />
Akzeptanz.<br />
Hans-Joachim Scheller,<br />
AOK <strong>Bayern</strong>-<br />
Würzburg<br />
Ich wünscher der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Seite 19
2) Fortbildung und Vorträge<br />
Auf Anfrage hielt Theresa Keidel einige Vorträge/Referate zu unterschiedlichen<br />
Anlässen, z.B. beim Gesamttreffen der Ingolstädter Gruppen zum Thema<br />
„Wie aktiviere ich meine Gruppenmitglieder oder bei den Beauftragten der<br />
Qualitätszirkel bayerischer Apotheken zum Thema „Selbsthilfe und Apotheker –<br />
wie kann die Zusammenarbeit gestaltet werden?“. Leider gab es sehr viel mehr<br />
Anfragen, die aber wegen doppelter Terminierung oder Zeitnot nicht alle zugesagt<br />
werden konnten. Hier zeigt sich deutlich, dass eine weitere Fachkraft für<br />
<strong>SeKo</strong> von großem Nutzen sein könnte.<br />
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> organisierte außerdem Ende Juni die Fortbildung „Kommunikationsmodelle<br />
für Selbsthilfegruppen und ihre Bedeutung für die Selbsthilfeunterstützung“<br />
mit Götz Liefert und Hanne Theurich aus Berlin mit 18<br />
Teilnehmern aus Selbsthilfekontaktstellen.<br />
In der Fortbildung wurden Kommunikationsmodelle unterschiedlicher<br />
Verfahren aus der Gruppen- und Familienarbeit vorgestellt. Anschließend<br />
wurde die Wirkung der Modelle mit ihren<br />
zugrunde liegenden Regeln und Mustern in<br />
Übungen nachvollzogen. Dritter Schritt<br />
war die Übertragung der Modelle in die<br />
Selbsthilfekontaktstellenarbeit. Beim<br />
Feedback wurde deutlich, dass die<br />
Fortbildungseinheit den Neulingen<br />
wichtige theoretische und praktische<br />
Impulse gebracht hatte. Für die „alten<br />
Hasen“ war der Austausch zwischen<br />
den KollegInnen ein großer Gewinn,<br />
andere empfanden die Auffrischung<br />
der theoretischen Konzepte zur Themen-<br />
zentrierten Interaktion, zu Virginia Satirs<br />
Kommunikationstheorie, zu Gordons Familienkonferenz<br />
und den Kommunikationsmodellen von<br />
Schulz von Thun als besonders hilfreich.<br />
Seite 20<br />
in der<br />
Öffentlichkeit einen<br />
noch größeren Stellenwert<br />
einnimmt und von der Politik<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Erstmalig fanden zwei von <strong>SeKo</strong> moderierte<br />
und vorbereitete „Kollegiale Beratungen“<br />
in Bamberg im Frühjahr und in Neustadt/<br />
Aisch im Herbst statt. Dieses effektive<br />
Arbeiten an Einzelfällen mit Hilfe kollegialer<br />
Supervision wurde von den Beteiligten als<br />
äußerst effektiv und hilfreich erlebt. Besonders<br />
kleine Kontaktstellen ohne Möglichkeit von<br />
Coaching und Supervision profitierten sehr und<br />
können so die Qualität der Beratungsarbeit erheblich<br />
steigern.<br />
Aufgrund der Vorerfahrungen in kollegialer Beratung wurde Theresa Keidel<br />
als Moderatorin der Arbeitsgruppe „Selbsthilfeunterstützung in der Praxis –<br />
Weiterentwicklung der Beratungskompetenz“ der bundesweiten Tagung<br />
der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen eingeladen. Auf der<br />
Tagung mit dem Titel „Selbsthilfekontaktstellen als Partner der gesundheitlichen<br />
Versorgung – Kooperation und Teilhabe“ in Mannheim im Mai konnten<br />
so auch Kontaktstellenmitarbeiter aus anderen Bundesländern diese Methode<br />
kennenlernen und tauschten sich mit großem Interesse in dem halbtägigen<br />
Workshop aus.<br />
Bundesweit engagierte sich Theresa Keidel außerdem in<br />
der Arbeitsgruppe „Fortbildung“ des Fachverbandes<br />
DAG SHG e.V. Dort war sie maßgeblich an ersten<br />
Entwürfen für ein Curriculum zur Weiterbildung<br />
von Selbsthilfeunterstützern beteiligt.<br />
mehr gruppenfreundliche<br />
Selbsthilfehäuser<br />
mehr Qualifikation für<br />
Gruppenverantwortliche;<br />
Wertschätzung und Förderung<br />
öffentlicher Träger und<br />
Medien.<br />
Ich wünsche der SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Hans-Klaus Reisert,<br />
Selbsthilfehaus-Beirat<br />
Würzburg<br />
<strong>Bayern</strong>...<br />
auch eine Förderung für nicht<br />
<strong>SeKo</strong><br />
der<br />
gesundheitsbezogene Gruppen<br />
alles<br />
beschlossen wird.<br />
Liebe zum 5.<br />
Gudrun Hobrecht, Selbsthilfe-<br />
und danke, dass ich<br />
wünsche<br />
unterstützerin<br />
täglich den Lohn ihrer<br />
Neustadt/Aisch Ich<br />
Arbeit erleben darf.<br />
Klaus Schwab,<br />
Hausmeister Selbsthilfehaus<br />
Würzburg<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
C wie Charmante Highlights<br />
Selbsthilfe trifft Selbsthilfe in Würzburg und Regensburg:<br />
Zwei Veranstaltungen – ein Konzept<br />
„Öfter mal was Neues“ ist unser Prinzip und so versuchen wir bei unseren<br />
Großveranstaltungen neue, selbsthilfefreundliche Konzepte auszuprobieren.<br />
Unter dem Motto „Selbsthilfe trifft Selbsthilfe“ mit dem Untertitel „Zukunft<br />
der Selbsthilfe – Lückenbüßer oder Hoffnungsträger des Sozialstaates?“<br />
organisierte <strong>SeKo</strong> in Kooperation mit dem Verein Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong> e.V. und den Kontaktstellen vor Ort in Würzburg und Regensburg<br />
Tagesveranstaltungen.<br />
Grundlage dieser Tagungen war die von Harrison Owen entwickelte Methode<br />
„Open Space“ (Bezeichnung für offener Raum bzw. Freiraum), die es ermöglicht,<br />
ohne vorgegebene Konzepte auch in Großgruppen sehr effektiv zu arbeiten.<br />
Open Space bietet allen Teilnehmern die Möglichkeit, selbst die Initiative zu<br />
ergreifen und ihre aktuellen Themen in<br />
Workshops zu bearbeiten.<br />
Ein wichtiger Grundsatz dabei ist das<br />
„Gesetz der zwei Füße“. Das bedeutet,<br />
jeder Teilnehmer kann solange und soviel<br />
er möchte an einem Thema arbeiten, den<br />
Workshop wechseln und neue Impulse in<br />
die nächste Arbeitsgruppe tragen.<br />
In der Vorbereitung waren wir zuversicht-<br />
lich, dass gerade Selbsthilfeaktive mit<br />
ihrem großen persönlichen Engagement<br />
die richtige Zielgruppe für diese basisdemokratische<br />
Methode sind. Trotzdem<br />
stieg unsere Anspannung, je näher die<br />
Tagung zeitlich rückte: Kann es wirklich<br />
funktionieren, ohne gezielte Vorbereitung,<br />
ohne Referenten und ohne festgelegte<br />
Workshopthemen effektiv zu arbeiten?<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
Am Samstag, den 22. Juli fand das nordbayerische Treffen „Selbsthilfe trifft<br />
Selbsthilfe“ in Würzburg im Matthias-Ehrenfried-Haus statt. Über 100<br />
Teilnehmer folgten unserer Einladung und brachten sich, nach dem Erklären<br />
der Methode, mit den verschiedensten Themen ein.<br />
Workshops entstanden zu Themen wie Depression, Angehörige und Sucht,<br />
Beschaffung von Hilfsmitteln oder Selbsthilfe und Presse.<br />
Im Abschlussplenum konnten die Selbsthilfeaktiven den Vertretern aus Politik,<br />
Verwaltung und dem professionellen Gesundheitssystem wichtige Anregungen<br />
mit auf den Weg geben und offene Fragen diskutieren.<br />
Selbsthilfe muss unabhängig bleiben und somit von der öffentlichen Hand<br />
weiter gefördert werden, darüber waren sich die Vertreter von Selbsthilfegruppen<br />
einig. Außerdem sollte die Förderung von Freistaat und Krankenkassen vereinfacht<br />
und ausgebaut werden.<br />
Selbsthilfe trifft Selbsthilfe-Süd, am 21.10.2006 in Regensburg; das Organisationsteam v.l.n.r. Barbara Fischer, Theresa Keidel und Ruth Götz, <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>,<br />
Margot Murr, Kareen Manz und Evelyn Kolbe-Stockert, KISS Regensburg<br />
Seite 21
auch in<br />
Zukunft diese<br />
unwiderstehliche<br />
Mischung aus höchster<br />
Professionalität und herzlicher<br />
Zugewandtheit.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Weitere Forderungen waren eine Partnerschaft<br />
auf gleicher Augenhöhe mit der Ärzteschaft,<br />
frühe Einbindung und Stimmrecht für<br />
Patienten bei der Entwicklung von Leitlinien<br />
in der Gesundheitsversorgung und mehr Auf-<br />
merksamkeit für heikle Themen, z.B. Sucht, bei Presse<br />
und Politik.<br />
Im Abschlussplenum wurden immer wieder Einzelbeispiele von Sparmaßnahmen<br />
zu Lasten von Chronisch Kranken vorgestellt und diskutiert.<br />
Deutlich wurde hier, wie wichtig eine gute Beratung, Fortbildung und<br />
Interessenvertretung der Selbsthilfegruppen vor Ort ist. So wurde auch von<br />
Seiten der Selbsthilfe die Forderung nach einem flächendeckenden Netz von<br />
Selbsthilfekontaktstellen laut.<br />
Am Ende der Veranstaltung stand ein Empfang mit Staatskanzleiminister<br />
Eberhard Sinner und der Besuch der Ausstellung „Kunst und Selbsthilfe im<br />
Spitäle“ – kurz genannt KUSS – auf dem Programm.<br />
Hier gab es dann Grußworte der Sponsoren und der Politik. Danach diskutierten<br />
Künstler und Selbsthilfeaktive über die Ausstellung und bei Klezmermusik entspannten<br />
sich die Gäste nach einem intensiven und heißen Tag.<br />
Das südbayerische Treffen fand am Samstag, den 21. Oktober, ebenfalls mit 100<br />
Selbsthilfevertretern im Kolping-Haus in Regensburg statt.<br />
In 17 Workshops wurde unter dem selben Motto wie in Würzburg zur<br />
„Zukunft der Selbsthilfe – Lückenbüßer oder Hoffnungsträger des Sozialstaates?“<br />
diskutiert. Einzelthemen wie Gewalt in der Psychiatrie, Trennungskinder,<br />
Essstörungen, Mobbing oder Betreutes Wohnen waren genauso Thema wie<br />
übergreifende Probleme der Gruppen. So beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe<br />
mit der Fragestellung, auf welche Weise die Zusammenarbeit zwischen Ärzten,<br />
Krankenkassen und Selbsthilfegruppen verbessert werden kann und eine<br />
zweite, wie Selbsthilfegruppen mit schwierigen Themen, wie beispielsweise<br />
Drogenabhängigkeit, am besten an die Öffentlichkeit gehen können.<br />
Beim Plenum am Nachmittag waren dann wieder VertreterInnen aus Politik,<br />
Verwaltung und dem Gesundheitswesen eingeladen, sich die Wunschliste der<br />
Selbsthilfeaktiven anzuhören.<br />
Seite 22<br />
Mirjam Unverdorben,<br />
Selbsthilfezentrum<br />
München<br />
Ganz konkret ergaben sich daraus Unterstützungsangebote. Sigurd Duschek,<br />
Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>Bayern</strong>s, bot einzelnen<br />
Selbsthilfegruppen die Möglichkeit an, sich im KV-Rundbrief vorzustellen oder<br />
ihnen Referenten für Vorträge zu vermitteln.<br />
Andere Wünsche jedoch wurden zwar mit Interesse wahrgenommen, können<br />
aber sicherlich nicht so schnell und einfach erfüllt werden: Eine selbsthilfebezogene<br />
Ausbildung für Gesundheitsberufe, die Humanisierung der<br />
Arbeitswelt, um Mobbing entgegenzuwirken oder eine bessere Behandlung in<br />
der Psychiatrie.<br />
Mut,<br />
Durchhaltevermögen<br />
und<br />
Streitbarkeit.<br />
Roland Prantl,<br />
Caritas-Zentrum<br />
Dachau<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
beim<br />
10-jährigen<br />
<strong>SeKo</strong>-Jubiläum ein<br />
fester und unverzichtbarer<br />
Teil der bayerischen<br />
Gesundheitslandschaft<br />
ist.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Dietlind Marsch, AGUS e.V.<br />
Würzburg<br />
weiterhin<br />
erfolgreich ist!<br />
viele, viele Menschen<br />
erreicht! echte Hilfe für<br />
die Betroffenen ist!<br />
Robert Scheller,<br />
Sozialreferent<br />
Würzburg<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Erreicht haben wir als Veranstalter mit Sicherheit eines: Einen Abbau<br />
von Vorurteilen unter den verschiedenen Selbsthilfegruppen. So saßen<br />
Trennungsväter und alleinerziehende Mütter genauso zusammen wie<br />
Psychiatriebetroffene, Diabeteskranke und Tinnituspatienten.<br />
Die meisten TeilnehmerInnen waren sich einig: Die Open Space-Veranstaltungen<br />
boten die Möglichkeit zum intensiven Austausch und waren ein guter Anfang,<br />
um auf einer Augenhöhe mit Kooperationspartnern und Politik zu diskutieren.<br />
Aber sie waren nur ein erster Schritt von vielen kleinen Schritten, um Selbsthilfe<br />
in Zukunft ernster zu nehmen.<br />
Insgesamt ging unser Konzept auf. Auf den Rückmeldebogen bekamen wir ein<br />
sehr positives Feedback und die Bitte, diese Form der Veranstaltung auch in<br />
Zukunft anzubieten.<br />
Theresa Keidel<br />
auch in<br />
Zukunft aktive<br />
MitarbeiterInnen<br />
hat, die mit vielen<br />
Ideen und Elan den<br />
Selbsthilfegedanken in<br />
<strong>Bayern</strong> vorantreiben.<br />
Christiane Bethge-Witt,<br />
Zöliakie Gesellschaft<br />
Unterfranken<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
weiterhin<br />
viel<br />
Glück, Kraft und<br />
Erfolg im Dienste der<br />
Selbsthilfe.<br />
Thomas Schaller,<br />
Gesundheitsreferent<br />
Stadt Augsburg<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Kraft,<br />
gutes Personal<br />
und finanzielle<br />
Ausstattung für die<br />
nächsten 5 <strong>Jahre</strong>.<br />
Martin Koch,<br />
Weißer Ring<br />
Würzburg<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
als Teil<br />
eines wichtigen<br />
bürgerschaftlichen<br />
Engagements ihre segensreiche<br />
Hilfe für viele<br />
Menschen weiter ausbaut.<br />
Hans-Georg Rüth, Regierung<br />
von Unterfranken<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Seite 23
<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> in Zahlen<br />
Vergleichsauswertung der Statistik 2002/2004/2006<br />
1. Einzelkontakte, Sammelkontakte und Gesamtkontakte im<br />
Monatsdurchschnitt<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Kontakte im Monatsdurchschnitt<br />
Die Einzelkontakte erhöhten sich im Monatsdurchschnitt von 201 (2002) auf 533<br />
(2006). Dies entspricht einer Erhöhung von über 165 %. Gerade in den ersten<br />
drei <strong>Jahre</strong>n zeigte sich, dass die Aufbauarbeit schnell Früchte trug. Schon 2004<br />
hatten sich die Einzelkontakte im Verhältnis zu 2002 verdoppelt, im letzten Jahr<br />
fast verdreifacht.<br />
Als Sammelkontakte fassen wir alle Kontakte zusammen, die mehrere<br />
Einrichtungen/Personen gleichzeitig erreichen. So werden Gruppen-Emails<br />
oder eine schriftliche Einladung zu einer Veranstaltung als Sammelkontakte<br />
gezählt.<br />
Auch hier ergab sich eine kontinuierliche Steigerung der Sammelkontakte im<br />
Monatsdurchschnitt von 265 (2002) auf 640 (2006) also eine Erhöhung von 141,51 % .<br />
Seite 24<br />
466<br />
904<br />
1173<br />
2002 2004 2006<br />
Diese Entwicklung zeigt, dass <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> immer mehr Kooperationspartner<br />
regelmäßig mit selbsthilferelevanten Informationen versorgt.<br />
Die Gesamtkontakte haben sich im Monatsdurchschnitt insgesamt von 466<br />
(2002) auf 1173 (2006) erhöht, dies bedeutet eine Steigerung von 151,72 %.<br />
Zusammenfassend zeigt sich eine beeindruckende Steigerung der Inanspruchnahme,<br />
aber auch der aktiven Tätigkeit von <strong>SeKo</strong>.<br />
sich auch in<br />
Zukunft selbstbewusst<br />
und engagiert<br />
um ihre Interessen<br />
kümmert.<br />
Alexander Schlote,<br />
Selbsthilfebüro Bamberg<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
dass<br />
sie sich ihrer<br />
Gestaltungschancen<br />
bewusst ist und diese im<br />
Interesse von pflege- und<br />
hilfsbedürftigen Menschen<br />
nutzt.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Simone Tolle, MdL,<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
2. Kontakte mit Interessenten im Vergleich<br />
Die Kontaktaufnahme bzw. Inanspruchnahme<br />
erhöhte sich in den letzten 5 <strong>Jahre</strong>n in fast allen<br />
Bereichen.<br />
Die größte Steigerung erreichten die Kontakte<br />
zu den Selbsthilfekontaktstellen, zu Selbsthilfe-<br />
gruppen und Selbsthilfeorganisationen, sowie zu<br />
interessierten Bürgern.<br />
Auch bei den Beratungseinrichtungen, Kranken-<br />
kassen und der bundesweiten Selbsthilfeunter-<br />
stützung können wir eine höhere Anzahl an<br />
Kontakten feststellen.<br />
Die politische Arbeit konnte ausgebaut werden<br />
und <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> wird als kompetenter<br />
Gesprächspartner im Kontakt mit Bundes- und<br />
Landtagsabgeordneten aus <strong>Bayern</strong> immer stärker<br />
wahrgenommen.<br />
wächst<br />
und gedeiht wie<br />
ein bunter Garten!<br />
Susanne Hembt,<br />
Landratsamt Miltenberg<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
Interessierte Bürger<br />
SHG und SH-Organisationen<br />
Medien/Presse<br />
Verein<br />
Sonstige Unterstützer<br />
SH-Unterstützung bundesweit<br />
Krankenkassen<br />
Verbände/Organisationen<br />
Behörden/öffentliche Verwaltung<br />
Politik/Parteien<br />
Wissenschaft/Forschung/Ausbildung<br />
Privatunternehmen<br />
Verlage/Marketing<br />
Beratungseinrichtungen<br />
Kliniken/Ärzte<br />
Sonstige<br />
Monatsdurchschnitt der Kontakte mit Interessenten<br />
2004–2006 im Vergleich<br />
2002 2004 2006<br />
0 20 40 60 80 100 120<br />
2<br />
2<br />
2<br />
4<br />
7<br />
6<br />
7<br />
7<br />
6<br />
8<br />
4 5<br />
3 6<br />
2<br />
13<br />
10<br />
8 13<br />
11<br />
15<br />
14<br />
16 18<br />
15<br />
20<br />
22 27<br />
27<br />
22<br />
25<br />
25<br />
25<br />
24<br />
24<br />
29<br />
38<br />
37<br />
38<br />
43<br />
42<br />
45<br />
47<br />
66<br />
71<br />
92<br />
102<br />
103<br />
Seite 25
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Seite 26<br />
Web-Statistik - Besucher pro Monat 2003 bis 2006<br />
2003 2004 2005 2006<br />
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000<br />
306<br />
357<br />
474<br />
792<br />
606<br />
604<br />
786<br />
1490<br />
1290<br />
1230<br />
1182<br />
1228<br />
1184<br />
1457<br />
1294<br />
1464<br />
1283<br />
1577<br />
1871<br />
1741<br />
1607<br />
2474<br />
3071<br />
3458<br />
3478<br />
3834<br />
3853<br />
3885<br />
3664<br />
4183<br />
3983<br />
4294<br />
4727<br />
4766<br />
4610<br />
5032<br />
4912<br />
4159<br />
4614<br />
4347<br />
4170<br />
4619<br />
4894<br />
5428<br />
5962<br />
6072<br />
6417<br />
7547<br />
3. Besucher auf unserer Internetseite www.seko-bayern.de<br />
Der Erfolg von <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong> zeigt sich am deutlichsten an der starken<br />
Zunahme der Nutzung unserer Internetpräsenz. Im Monatsdurchschnitt<br />
haben sich die Besuche unserer Homepage seit 2003 mehr als verfünffacht<br />
und erreichen im Jahr 2006 einen Monatsdurchschnitt von<br />
5415 Besuchen.<br />
Gerade die Themendatenbank „Suche nach Selbsthilfegruppen“, die von<br />
Daniela Meilhammer gemeinsam mit einem Webfachmann im Jahr 2004<br />
mit hohem Zeitaufwand und Engagement entwickelt wurde, ermöglicht<br />
einen schnellen Zugang über eine einfache Stichwortabfrage, die den<br />
Internetbesucher über Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfeorganisationen<br />
zu „seiner“ Selbsthilfegruppe vor Ort führt.<br />
Ab dem Augsburger Selbsthilfekongress Ende 2005 begannen wir außerdem<br />
unsere Internetplattform als Service-Center für unsere ständigen<br />
Kooperationspartner und „Stammkunden“ zu nutzen. So erschien erstmalig<br />
die Dokumentation des Kongresses nicht in Druckform, sondern<br />
als Datei zum Herunterladen auf der Startseite unserer Homepage,<br />
ebenso im Jahr 2006 die Dokumentationen der Veranstaltungen<br />
„Selbsthilfe trifft Selbsthilfe“.<br />
Seit April 2007 ergänzt eine eigene Internetseite unseres Trägervereins<br />
Selbsthilfekontaktstellen <strong>Bayern</strong> e.V. unserer Präsenz im World Wide<br />
Web.<br />
Unter der Adresse www.verein-selbsthilfekontaktstellen.seko-bayern.org<br />
finden Träger, die eine eigene Selbsthilfekontaktstelle in <strong>Bayern</strong><br />
aufbauen wollen, Qualitätskriterien, Leitlinien zur Zusammenarbeit<br />
mit Wirtschaftsunternehmen sowie Satzung und Aufnahmeantrag für<br />
den Verein.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Selbsthilfe in Bewegung<br />
Von der „stillen Revolution“ zum Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
Bis Ende der 70er <strong>Jahre</strong> kamen Selbsthilfegruppen in der öffentlichen Diskussion<br />
praktisch nicht vor. Wohl gab es schon welche (etwa die Anonymen Alkoholiker<br />
und andere Abstinenzgruppen, die Lebenshilfe für das geistig behinderte<br />
Kind, die Frauenselbsthilfe nach Krebs), sie waren aber für Außenstehende<br />
kein Thema. Nicht für die Wissenschaft, nicht für die Medizin, nicht für die<br />
Krankenkassen, nicht für Politik und Verwaltung. Deshalb sprach der Gießener<br />
Psychoanalytiker Michael Lukas Moeller von einer „stillen Revolution“. Er meint<br />
damit, dass Menschen sich aufmachten, in wachsender Zahl, angetrieben von<br />
eigener Leidenserfahrung und dem Wunsch nach solidarischer Gemeinschaft,<br />
aber eben nicht unter<br />
wehenden Fahnen, mit<br />
Parolen und Lautsprechern,<br />
ideologischen Manifesten<br />
und Zentralkomitees im<br />
Vollbesitz der Wahrheit.<br />
Still und beharrlich, nahe-<br />
zu unbemerkt vom „System“,<br />
begannen sie ihre<br />
Arbeit.<br />
Die Bayerische Sozialministerin Christa Stewens auf dem<br />
Würzburger Gesundheitstag 2006<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
Starthilfe durch<br />
Forschung<br />
Dies änderte sich erstmals<br />
durch Forschungsprojekte<br />
an der Psychosomatischen<br />
Universitätsklinik in Gießen<br />
(1977) und an der Medizinischen<br />
Soziologie in Ham-<br />
burg (1979). Aus dem Projekt<br />
in Gießen entwickelte<br />
sich eine Fachgesellschaft<br />
für die Anregung und<br />
Unterstützung von Selbst-<br />
hilfegruppen – unabhängig<br />
von<br />
Herzen das<br />
von deren Thema. Die Deutsche Arbeits-<br />
erdenklich Beste<br />
gemeinschaft Selbsthilfegruppen (DAG SHG)<br />
und Glück für alt-<br />
wurde 1982 in Gießen als gemeinnütziger<br />
bewährtes Geschick im<br />
Verein eingetragen. In ihr schlossen sich<br />
Handeln und Verhandeln.<br />
Fachleute, Betroffene und Sympathisanten<br />
Dagmar Friemel-Sturm,<br />
der Selbsthilfegruppen-Idee zusammen, um<br />
Selbsthilfekontaktststelle<br />
diese zu fördern und zu verbreiten. Ausgehend<br />
Traunstein<br />
von den hier zusammengetragenen Erfahrungen<br />
wurde das Konzept einer „Kontaktstelle für<br />
Selbsthilfegruppen“ oder „Selbsthilfe-Kontaktstelle“<br />
als eigenständiger Fachdienst entwickelt, wo vor Ort für alle Interessierten<br />
(Betroffene wie Fachleute) themenübergreifend Information und Beratung in<br />
Sachen Selbsthilfegruppen angeboten wird. Inzwischen gibt es ca. 300 solcher<br />
Einrichtungen in der ganzen Bundesrepublik. Zu den grundlegenden Aufgaben<br />
dieser Selbsthilfe-Kontaktstellen gehört es,<br />
- Interessenten – Betroffene wie professionelle Helfer – über das allgemeine<br />
Konzept von Selbsthilfegruppen zu informieren,<br />
- den Zugang zu bestehenden Gruppen zu eröffnen,<br />
- bei der Gründung neuer Gruppen behilflich zu sein,<br />
- bestehende Gruppen bei Problemen zu beraten,<br />
- als „Drehscheibe“ den Selbsthilfegruppen-Bereich mit dem professionellen<br />
Versorgungssystem zu verknüpfen,<br />
- den Ansatz der eigenverantwortlichen Selbsthilfegruppen-Arbeit öffentlich<br />
zu vertreten.<br />
noch mehr<br />
Menschen in Not<br />
erreicht.<br />
Marianne Zollner,<br />
Haus der Begegnung<br />
Mühldorf<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Seite 27
Selbsthilfe-Förderung als moderne Sozialpolitik<br />
Auf der umzäunten Insel Berlin mit ihren erheblichen sozialen Problemen<br />
und einer äußerst aktiven Initiativen-Szene versuchte der Sozialsenator Ulf<br />
Fink (CDU) eine neue Politik zu entwickeln, die engagierte Bürger – auch die<br />
unbequemen, aufrühreririschen und systemkritischen – mitnehmen und deren<br />
Potential nutzen wollte. „Selbsthilfe“ war damals eines der Zauberwörter. Und<br />
so wandte sich Fink an den mittlerweile berühmt gewordenen „Selbsthilfe-<br />
Moeller“ mit dem Angebot, sich mit einem Projekt zu beteiligen. Dieses durfte<br />
gerne bundesweite Ausstrahlung haben, musste allerdings in Berlin angesiedelt<br />
sein. Schließlich ging es um Berliner Etatmittel (die in Wahrheit natürlich<br />
Bundessubventionen waren). Moeller gab die Sache an die DAG SHG weiter,<br />
die die Trägerschaft einer „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur<br />
Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen“ übernahm. So entstand<br />
1984 die NAKOS, und so kam die NAKOS nach Berlin auf die Insel.<br />
Wer konnte damals schon ahnen, dass 15 <strong>Jahre</strong> später die Mauer fallen und die<br />
Bundesregierung der NAKOS hinterher ziehen würde.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Seite 28<br />
breite<br />
Anerkennung und<br />
Einflussnahme erhält,<br />
um weiterhin lebhaft und<br />
ideenreich die flächendeckende<br />
Selbsthilfeunterstützung<br />
auszubauen.<br />
Elisabeth Erlacher,<br />
Selbsthilfekontaktstelle<br />
Bad Tölz<br />
weiterhin<br />
so viel Erfolg und<br />
allzeit engagierte<br />
Helferinnen und<br />
Helfer.<br />
Helga Hoepffner, CSU<br />
Stadtrat Würzburg<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Modellprogramme als Einstieg des Bundes<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1987 wurde von der Bundesregierung ein Modellprogramm ins<br />
Leben gerufen, in dem an 18 Standorten die Arbeits- und Wirkungsweise<br />
von Selbsthilfe-Kontaktstellen erprobt wurde. Die wissenschaftliche<br />
Begleitforschung ergab, grob gesagt, dass sich in Regionen mit Kontaktstellen<br />
mehr Selbsthilfegruppen bilden, sich ihnen mehr Menschen anschließen und<br />
sie stabiler arbeiten können. Kontaktstellen gelten seither als Kernelement<br />
einer Förderung des Selbsthilfegruppen-Engagements der Bevölkerung durch<br />
unterstützende Infrastruktur und fachliche Beratung.<br />
Ein ganz ähnlich geartetes Modellprogramm in den neuen Bundesländern ab<br />
1992 erbrachte im Grunde gleiche Resultate. Dies war so nicht unbedingt zu<br />
erwarten, da der dortigen Bevölkerung ja die Erfahrung mit selbst organisierter<br />
Gruppenarbeit außerhalb staatlicher Strukturen noch weitgehend fremd war.<br />
Die überzeugenden Ergebnisse der beiden Modellprogramme führten dazu,<br />
dass die meisten Bundesländer (in höchst unterschiedlicher Ausgestaltung,<br />
wie es sich im Föderalismus gehört) Fördermittel für Selbsthilfe-Kontaktstellen<br />
bereitstellten. Einige Länder, insbesondere Freistaaten, blieben bedauerlicherweise<br />
abseits, der Bund aber tat den nächsten Schritt.<br />
mit der<br />
Herausforderung<br />
wächst, mit dem<br />
Herzen sieht,<br />
neugierig bleibt.<br />
Peter Hufe,<br />
MdL, SPD<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
mit einem<br />
guten Dach auf<br />
festen Füßen steht.<br />
Frank Meinhold<br />
Selbsthilfezentrum<br />
München<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Gesetzgebung<br />
In einer Novellierung der Gesundheitsgesetzgebung zum 1.1.1993 tauchten<br />
erstmals die Begriffe „Selbsthilfegruppe“ und „-Kontaktstelle“ in einem<br />
Gesetzestext auf (§ 20 SGB V). Es hieß dort, dass Krankenkassen diese fördern<br />
„können“ (!). Was politisch einen enormen Durchbruch zur gesellschaftlichen<br />
Anerkennung von Selbsthilfegruppen bedeutete, wurde von den<br />
Krankenkassen jedoch kaum genutzt. Ihre Förderung blieb insgesamt äußerst<br />
gering, zudem unsystematisch und undurchsichtig. Hier wurde im Rahmen der<br />
Gesundheitsreform 2000 ein deutliches Signal gegeben: In der neuen Fassung<br />
jenes Paragraphen (§ 20, 4, SGB V) heißt es seit 1.1.2000 verpflichtend, dass die<br />
gesetzlichen Krankenkassen Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeorganisationen und<br />
Selbsthilfekontaktstellen fördern „sollen“ (im Juristen-Deutsch eine bindende<br />
Formulierung) und dass Vertreter der Selbsthilfe an der Ausarbeitung von<br />
gemeinsamen Förderrichtlinien zu beteiligen sind. Insgesamt ist eine Summe<br />
von (damals) 1 DM pro Versicherten und Jahr für die Selbsthilfe-Förderung bereit-<br />
zustellen. Dies würde eine erhebliche Ausweitung der Selbsthilfe-Förderung<br />
durch die Krankenkassen bedeuten und deutlich zur Stabilisierung der gesundheitsbezogenen<br />
Arbeit von Selbsthilfegruppen, Selbsthilfeorganisationen und<br />
Selbsthilfekontaktstellen beitragen. Leider erfolgt die praktische Umsetzung<br />
der Förderung vor Ort bzw. auf Landesebene nur äußerst schwerfällig. So<br />
wurden im <strong>Jahre</strong> 2006 gerade einmal 71% der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Fördermittel von der GKV ausgegeben.<br />
Seit 1.7.2001 ist eine analoge Formulierung im § 29 SGB IX („Reha-Gesetz“) in<br />
Kraft. Allerdings ergibt sich hieraus keine unmittelbare Förderverpflichtung.<br />
Die hierfür verantwortliche Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation hat<br />
zwar mühsam die gesetzlich vorgeschriebenen gemeinsamen Empfehlungen<br />
zur Selbsthilfe-Förderung mit den Rehabilitationsträgern erarbeitet und verabschiedet,<br />
dies hat jedoch nicht zu einer Ausweitung der Selbsthilfe-Förderung<br />
durch die Rentenversicherung geführt. Weiterhin werden dort lediglich einige<br />
große Verbände von Suchtkranken, chronisch Kranken und Behinderten<br />
zentral gefördert. Nicht verbandlich organisierte Selbsthilfegruppen und die<br />
Selbsthilfe-Kontaktstellen gehen nach wie vor leer aus.<br />
Eine große Gefahr wird von allen an diesen Reformen Beteiligten darin gesehen,<br />
dass Länder und Kommunen den Einstieg der gesetzlichen Krankenkassen und<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
anderer Reha-Träger in die Selbsthilfe-Förderung als willkommenen Anlass<br />
nehmen könnten, ihr eigenes Engagement zu reduzieren. Dies würde jedoch<br />
eine bloße Umverteilung der Lasten bedeuten: von Steuermitteln (die alle zu<br />
zahlen haben) zu Versichertenbeiträgen (die nur gesetzlich Versicherte treffen,<br />
nicht aber besserverdienende Privatversicherte, Beamte usw.). Das darf nicht<br />
passieren, denn Selbsthilfe-Förderung ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche<br />
Gemeinschaftsaufgabe!<br />
Wünsche<br />
wahr werden,<br />
Optimismus und<br />
Zuversicht.<br />
Isabel Pöllmann,<br />
Selbsthilfekontaktstelle<br />
Hof<br />
Ich wünsche mir, dass für die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
alles Gute<br />
weiterhin, aus<br />
meiner täglichen<br />
Arbeit weiß ich wie<br />
wichtig Ihre Berater-, und<br />
Kontakttätigkeit ist.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Marianne Hartl,<br />
Gesundheitsamt<br />
Memmingen<br />
Seite 29
Selbsthilfe als Patientenvertretung<br />
Seit dem 01.01.2004 wirken gemäß § 140 f SGB V auch Patientenvertreter in<br />
den Gremien des Gemeinsamen Bundesausschusses mit. Sie haben damit<br />
die Möglichkeit, die Erfahrungen von Patientinnen und Patienten mit dem<br />
Versorgungsgeschehen im Gesundheitswesen in die Entscheidungsfindung<br />
beim Gemeinsamen Bundesausschuss, dem höchsten Gremium der gemeinsamen<br />
Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, einzubringen. Darüber<br />
hinaus kann die Patientenperspektive nunmehr mit eigenständigem Gewicht<br />
in den Beratungen zur Ausgestaltung des Leistungsvolumens der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung Berücksichtigung finden. Ein Mitentscheidungsrecht steht<br />
den Patientenvertretern bislang allerdings nicht zu. Nach der sogennannten<br />
Besuch des Bundespräsidenten Horst Köhler am 18.10. 2004 im Würzburger Rathaus mit dabei:<br />
neben Horst Köhler: Dr. Pia Beckmann, Karin Stoiber, dahinter Mitte Theresa Keidel und rechts<br />
Dr. Peter Motsch<br />
Seite 30<br />
Patientenbeteiligungsverordnung des BMG wirken vier Organisationen hieran<br />
mit: der Deutsche Behindertenrat (DBR), die Deutsche Arbeitsgemeinschaft<br />
Selbsthilfegruppen (DAG SHG), die Bundesarbeitsgemeinschaft der<br />
PatientInnenstellen (BAGP) und die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).<br />
Die Entsendung der von ihnen benannten sachkundigen Personen nehmen sie<br />
gemeinsam und einvernehmlich vor. Analoge Patientenbeteiligung findet in<br />
diversen Ausschüssen der gemeinsamen Selbstverwaltung auf Landesebene<br />
statt.<br />
Ich wünsche <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
alles,<br />
alles Gute<br />
zum Geburtstag<br />
und weitere tatkräftige<br />
<strong>Jahre</strong>.<br />
Dr. Pia Beckmann,<br />
Oberbürgermeisterin<br />
Würzburg<br />
künftig<br />
ihre Präsenz<br />
weiter verstärkt, denn<br />
Zusammenschlüsse von<br />
Gleichbetroffenen sind Basis<br />
und Plattform für Hilfe, Trost<br />
und Selbstbestimmtheit.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Michael Glos, Bundesminister<br />
für Wirtschaft und<br />
Technologie Berlin<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Risiken und Nebenwirkungen<br />
Natürlich konnte eine solch heftige Bewegung nicht stattfinden, ohne<br />
dass auch einiges auf der Strecke blieb. Der „stille revolutionäre“ Elan ist<br />
vielfach bürokratischen Strukturen gewichen. Das Hauptamt übernimmt<br />
in der verbandlich organisierten Selbsthilfe immer mehr Ehrenamt. Die<br />
Interessenvertretung nach außen wird oft stärker wahrgenommen als der<br />
wechselseitige Ehrfahrungsaustausch in der kleinen Gruppe. Politisches dominiert<br />
über Psychologisches, Information über Emotion. Entfremdung kann in<br />
Selbsthilfeorganisationen genau so wie in anderen großen Organisationen<br />
um sich greifen, wo doch einst der Gruppengedanke für neue Bindungen und<br />
Beziehungen stand. Jetzt spricht man gerne für viele tausende Betroffene;<br />
früher hieße es, man solle von sich selber sprechen. Authentisch sollte man<br />
damals sein, heutzutage ist man lieber qualitätsgesichert. Der Einzug von<br />
Plastikwörtern in die Selbsthilfe-Debatte scheint unaufhaltsam und macht ihre<br />
teilweise Angleichung an professionelle Systeme deutlich.<br />
Abgesehen davon, dass früher sowieso alles besser war, ist es natürlich wenig<br />
hilfreich, in Nostalgie zu verfallen. Die Zeiten haben sich geändert (die Selbsthilfe<br />
hat manchmal daran mitgewirkt), die Menschen, ihre Lebensumstände und<br />
-entwürfe sind stetem Wandel unterworfen, der Selbsthilfe sind – gerade<br />
wegen ihres Erfolges – neue Aufgaben zugewachsen, für deren Bewältigung<br />
(auch!) andere Persönlichkeiten gebraucht werden. Ursprung und Basis ist und<br />
bleibt aber das Engagement möglichst vieler Betroffener in eigener Sache und<br />
im Austausch mit ihresgleichen.<br />
Selbsthilfe hat viele Facetten und braucht unterschiedliche Formen<br />
von Unterstützung und Kooperation. Eine davon ist auf Landesebene die<br />
<strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong>, wo die Qualität der Kontaktstellen-Arbeit gesichert<br />
und weiterentwickelt wird, wo Erfahrungswissen aus Selbsthilfegruppen<br />
transportiert wird, wo ein Netzwerk für Menschen mit seltenen Erkrankungen<br />
geknüpft wird, und wo der Dialog zwischen Selbsthilfe, Fachleuten, Politik und<br />
Verwaltung initiiert wird. Auch Bewegungen brauchen auf Dauer Institutionen,<br />
in ihrem Geiste sollten es aber bitte „Bewegungs-Institutionen“ sein. Die <strong>SeKo</strong><br />
macht auf mich ganz diesen Eindruck: verlässlich, berechenbar und professionell,<br />
aber auch bewegt und bewegend.<br />
Jürgen Matzat, Diplompsychologe, Gründungsmitglied der DAG Selbsthilfe-<br />
gruppen e.V., Leiter der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen in Gießen<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
S wie<br />
Selbstbewusstsein,<br />
E wie Erfolg und<br />
Engagement<br />
K wie Kompetenz und<br />
Kooperationsbereitschaft<br />
und O wie Offenheit für ein<br />
Miteinander und für Neues.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Jochen Peters, Vorstand<br />
Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong> e. V.<br />
weiterhin für<br />
viele Menschen eine<br />
kompetente Anlaufstelle<br />
für ihre verschiedensten<br />
Probleme und Anliegen<br />
sein wird.<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Manfred Hölzlein, Präsident<br />
Bezirk Niederbayern<br />
zu einem<br />
bayerischen Attribut<br />
wird, wie die bayerische<br />
Maß, Radi und Brezn!<br />
Dr. Peter Scholze,<br />
Kassenärztliche Vereinigung<br />
<strong>Bayern</strong>s<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Seite 31
Jubiläums-Kreuzworträtsel: Selbsthilfe in Bewegung<br />
Hauptthema<br />
von <strong>SeKo</strong><br />
3-Personen-<br />
Gruppe<br />
Kfz.Kennz. von<br />
Augsburg<br />
Abk. f. Selbsthilfezentrum<br />
(5)<br />
Beginn/<br />
Anfang<br />
pers. Fürwort Zierpflanze<br />
(MZ)<br />
aktiv, rege<br />
(8)<br />
„Markt“ f. Menschen mit selt.<br />
Erkrankungen auf der <strong>SeKo</strong>-<br />
Internet-Seite<br />
(4)<br />
etwas tun Theresa Keidel<br />
= ...von <strong>SeKo</strong><br />
Kammerton Kfz.Kennz. von<br />
Delmenhorst<br />
ein Mainzelmännchen<br />
pers. Fürwort Leid, Not<br />
ungebraucht<br />
engl.:<br />
gebrauchen<br />
(11)<br />
Abk. f. Position Abk. f. Postzustellungsurkunde<br />
Wort der<br />
Ablehnung<br />
Selbsthilfe-...... Abk. f. Anno<br />
Domini<br />
Krankenkassen fördern<br />
Gruppen aus dem Bereich...<br />
gemein-<br />
nützig,<br />
hilfsbereit (1) (9)<br />
Lösungswort: __ __ __ __ __ __ __ __ __ ___ ___<br />
(1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10) (11)<br />
(7) (10)<br />
(3)<br />
(2)<br />
Kfz.Kennz. von<br />
Essen<br />
elektronische<br />
Datenverarbeitung<br />
nicht schlecht<br />
Unter den richtigen Einsendern (per Mail an selbsthilfe@seko-bayern.de) verlosen<br />
wir 5 Gutscheine für einen freien Eintritt zum Selbsthilfekongress in Bamberg am<br />
12. Oktober 2007 im Wert von je 10,– Euro<br />
Seite 32 5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
(6)
Selbsthilfe stellt sich vor<br />
Textauszüge aus bayerischen Selbsthilfezeitungen<br />
„Manchmal kostet es mich eine Riesenanstrengung, in die Gruppe zu gehen,<br />
wenn ich einen besonders schlechten Tag habe, aber nach dem Treffen geht es<br />
mir psychisch besser, ich halte dann eher wieder durch in den nächsten Tagen“<br />
Beitrag „Selbsthilfegruppen bei Depressionen“, Selbsthilfezeitung 2006/2007 der Augsburger<br />
Kontaktstelle für SHG im Gesundheitsamt Augsburg<br />
„Am Anfang war die Selbsthilfegruppe vor allem wichtig für die Stabilisierung,<br />
damit ich nicht wieder rückfällig werde. Ich fühlte mich dort aufgehoben, all<br />
meine Probleme fanden Gehör und die anderen halfen mir bei der Suche nach<br />
Lösungen.....“<br />
Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />
Eine Selbsthilfegruppe hat für jemanden, der mit der Diagnose einer Krankheit<br />
– egal welcher – konfrontiert wird, eine wichtige Funktion. Der Betroffene<br />
erlebt, wie man mit dieser Krankheit immer noch gut leben und lachen kann,<br />
und das unterstützt darin, besser damit umgehen zu lernen.<br />
Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />
“Nur in der Gruppe kann ich ohne Hemmungen über meine Gefühle reden...<br />
Ich kann alle Sorgen, alle Wut, aber auch alle Freude mitteilen. Hier kann ich im<br />
geschützten Rahmen einfach alles aus- und ansprechen, was mir auf der Seele<br />
liegt. Ich muss mich nicht verstellen, muss keine Rolle spielen oder „gute Miene<br />
zum bösen Spiel“ machen.”<br />
Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
“Unser Sohn verspielte sehr viel Geld, und wir waren verzweifelt, was wir dagegen<br />
tun könnten. Jemand empfahl mir, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, um<br />
mit anderen darüber zu reden. Ich glaubte zu der Zeit, dass es dieses Problem<br />
nur in unserer Familie gäbe. Das Schwerste damals war, unsere Machtlosigkeit<br />
zuzugeben – nachdem wir alles versucht hatten.<br />
Unsere Schuldgefühle waren am Anfang groß, aber wir konnten uns wieder<br />
ein eigenes Leben aufbauen. Wir haben in den letzten 11 <strong>Jahre</strong>n viel Erfahrung<br />
gesammelt und sie an andere weitergegeben.”<br />
Beitrag aus kiss.magazin, Ausgabe 1/2007, Regionalzentrum für SHG Mittelfranken e.V.<br />
Ein weiteres Zeichen der großen Vielfalt des Selbsthilfebereiches ist die unterschiedliche<br />
Betroffenheit der Gruppenmitglieder. Abgesehen von den „klassischen“<br />
Selbsthilfegruppen, die sich aus der Selbstbetroffenheit heraus gründen,<br />
gibt es auch Angehörigengruppen, in denen sich eben betroffene Angehörige<br />
zusammenschließen und austauschen.<br />
Senja Töpfer, „Ein Einblick in die große Palette der SH“, Selbsthilfezeitung Nr. 39 des SHB Würzburg<br />
Podiumsdiskussion, 5. Bayerischer Selbsthilfekongress in Augsburg<br />
Seite 33
Wirkung und Wirken von Selbsthilfegruppen<br />
Selbsthilfegruppen werden von Menschen gegründet zu zahlreichen Themen<br />
wie zum Beispiel zu: Arbeitslosigkeit, Behinderung, Chronische Erkrankung,<br />
Einelternfamilien, Frauen - Männer, Migration und psychosoziale Probleme.<br />
Was passiert eigentlich in diesen Gruppen?<br />
Warum arbeiten sie engagiert und unentgeltlich über <strong>Jahre</strong> hinweg – unterstützt<br />
vom Selbsthilfezentrum, aber doch weitgehend eigenständig und zeitintensiv?<br />
Was wirkt WIE in Selbsthilfegruppen?<br />
Selbstheilungspotentiale und individuelle Stärken werden aktiviert. Der passive<br />
Patient oder der Bürger in Schwierigkeiten wird so zu einem aktiv Handelnden,<br />
der sich selbstverantwortlich fühlt für sich und für andere.<br />
Es beschäftigt mich als Bürger also ein Thema, das mich belastet – ich suche<br />
eine Selbsthilfegruppe oder andere Mitstreiter, mit denen ich eine Gruppe<br />
gründe. In der Gruppe entsteht ein gemeinsames aktives Umgehen mit dem<br />
Thema – wie:<br />
• Wie gehe ich mit der Diagnose Krebs um?<br />
• Wie kann ich als Alleinerziehende neue Kraft schöpfen?<br />
• Wie leben wir als Türken hier in München mit den deutschen Mitbürgern<br />
zusammen?<br />
Die Antwort auf diese Fragen gibt die Ziele und Handlungen der Gruppe vor.<br />
Was passiert in den Gruppen, dass dieses Engagement bewirkt, dass<br />
Menschen Stärken im sozialen Bereich neu entdecken und weitergeben oder<br />
Selbsthilfekräfte im Gesundheitsbereich aktiviert werden, die zur Gesundung<br />
beitragen?<br />
Es folgen die wichtigsten Aspekte, die hier wirksam werden - mit entsprechenden<br />
Beispielen aus unserer Arbeit mit Selbsthilfegruppen.<br />
Seite 34<br />
Die Gemeinschaft<br />
In der Selbsthilfegruppe schließen sich Menschen zusammen, die als Gesprächs-<br />
und Reflexionspartner zur Verfügung stehen. Es entsteht ein soziales Netz, in<br />
dem sich Menschen aufgehoben und geborgen fühlen (sozialer Aspekt) und in<br />
dem sie Informationen erhalten und weitergeben (Dienstleistungsaspekt) oder<br />
etwas organisieren, was anderen zugute kommt (Gemeinwohl-Aspekt).<br />
Diese Gemeinschaft von Menschen, die füreinander da sind und miteinander<br />
handeln, hat einen Wert für sich: Sie garantiert das Gefühl, nicht länger allein<br />
klarkommen zu müssen und in einer Gruppe aufgehoben zu sein, in der alle<br />
ein Thema haben oder unter einer Krankheit leiden und daran arbeiten.<br />
In einer Gesellschaft, in der traditionelle Familienbindungen immer seltener<br />
anzutreffen sind und die Struktur einer Großstadt Anonymität und Vereinsamung<br />
befördert, ist ein soziales Netz von unbeschreiblichem Wert.<br />
Beispiel:<br />
In einer Gruppe von Menschen, die an Depressionen leiden, ist das soziale Netz<br />
besonders wichtig. Als dort ein Gruppenmitglied in eine Krise gerät, ist ein<br />
anderer aus der Gruppe telefonisch erreichbar: Nachts um 0.30 Uhr erreicht<br />
ihn der Hilferuf von Herrn F., der sich am Ende fühlt, an Selbsttod denkt. Herr<br />
A. beruhigt Herrn F. zunächst am Telefon, fährt dann in dessen Wohnung und<br />
bleibt bei ihm, bis er sich wieder gefangen hat und am Tag darauf zu seinem<br />
Arzt gehen kann. Neben der existentiellen, persönlichen Unterstützung wird<br />
durch die Selbsthilfegruppe hier ein teuerer Klinikaufenthalt vermieden.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Solidarität und Gegenseitigkeit<br />
Alle Fragen werden gemeinsam in der Gruppe beantwortet. Es werden Lösungen<br />
in der Gruppe entwickelt bis hin zur direkten Unterstützung und Hilfe untereinander.<br />
Die Gruppenmitglieder stehen zur Verfügung – auch über die Zeit der<br />
Treffen hinaus sind hier Menschen füreinander da und helfen, wenn es einem<br />
schlecht geht. So entsteht Vertrauen und Sicherheit.<br />
Der Wissenspool<br />
Das Wissen, das in den Gruppen zusammengetragen wird und mit dem sich<br />
die Mitglieder untereinander und nach außen befassen und beraten, ist ”ganzheitlich”.<br />
Es umfasst alle Bereiche des Lebens: bei Gesundheitsgruppen zum<br />
Beispiel die Medizin, die Psychologie, die Rechtsberatung, die Sozialberatung.<br />
Das Wissen besteht aus der persönlichen Erfahrung und aus dem Sachwissen<br />
und ist als selbst erlebtes, erfahrenes Wissen – sozusagen ”getestet und für<br />
gut befunden”. Lebenserfahrung wird gepaart mit Informationen, die zusammengetragen<br />
werden: recherchiert aus Internet-Texten, Büchern oder durch<br />
Vorträgen von Fachleuten, die sich zum Thema auskennen.<br />
Gruppen, für die Informationen über ein Thema besonders wichtig sind, bauen<br />
häufig eine Dienstleistung nach außen auf: Sie beraten zu festen Zeiten am<br />
Telefon oder persönlich, organisieren selbst Veranstaltungen und fertigen<br />
Broschüren.<br />
Beispiel:<br />
Im Gruppenbüro des Selbsthilfezentrums finden regelmäßig Beratungen<br />
statt von Selbsthilfegruppen. So werden Eltern mit Kindern, die zu früh zur<br />
Welt kamen, von anderen Eltern der Gruppe „Unsere Frühchen“ beraten; – die<br />
Hepatitis-C-Gruppe informiert über Krankheit und Therapie; „Thai helfen Thai“<br />
unterstützen bei Konflikten in gemischter Ehen.<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
Bekennende Beratung<br />
Bekennende Beratung bezeichnet die selbsthilfespezifische Form der Beratung.<br />
Jede und Jeder ist selbst betroffen und mit der eigenen Geschichte in der<br />
Gruppe. Die Gruppenmitglieder sind Leidens- und Schicksalsgefährten. Diese<br />
symmetrische Beratungssituation – also zwischen Gleichberechtigten – wirkt<br />
entlastend und fördert das Vertrauen. Da ist jemand, der mich wirklich versteht –<br />
in dieser Gemeinschaft bin ich aufgehoben so, wie ich bin.<br />
Beispiel:<br />
Das Mitglied der Gruppe „Erektile Dysfunktion (ED)“ schildert, wie tabuisiert<br />
das Thema ist. Neben der Gruppenarbeit in München gelang es der Gruppe<br />
durch das Medium Internet, Betroffene in ganz Deutschland zu erreichen,<br />
und auch die, die sich nicht in die Gruppe zu gehen trauen. Dabei ist der<br />
Ansatz des Gruppenmitgliedes der einer „bekennenden Beratung“: informieren,<br />
Mut machen und das Tabu brechen. „Ich selbst lebe eine sexuell er-<br />
füllte Partnerschaft. Dass dies auch mit ED möglich ist, möchte ich betroffenen<br />
und oft verzweifelten Männern und Paaren vermitteln.“ Er erhält positive<br />
Rückmeldungen auf seine Mails. Durch seine Fähigkeit, per Email zu beraten,<br />
hat er Vertrauen in sich und sein Können gewonnen – „es ist ein schönes Gefühl,<br />
Anderen helfen zu können“.<br />
nie das<br />
notwendige Geld<br />
ausgeht, um diese<br />
segensreiche Arbeit stets<br />
fortsetzen zu<br />
können.<br />
Susann Biedefeld,<br />
MdL, SPD<br />
Ich wünsche mir, dass der SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Seite 35
Ganzheitliche Beratung und unkonventionelle Lösungen<br />
Die Selbsthilfegruppe berät ganzheitlich und findet Lösungswege, die für<br />
den Einzelnen oder die Sache passen. Sie ist offen für alle Fragen, die rund<br />
um ein Thema oder die Krankheit entstehen: fachbezogenes Wissen, die psychologische<br />
Seite (mir geht´s im Moment sehr schlecht...und das darf sein),<br />
Fragen zur Rente, zur Bewältigung des Lebensalltags, zu unkonventionellen<br />
Lösungen von Problemen etc. Hier werden Informationen und Hilfestellungen<br />
gegeben, die dem Betroffenen viele Wege zu professionellen Stellen ersparen<br />
und eine Beratung und Unterstützung gewähren, die die direkte Erfahrung der<br />
Menschen und ihr Engagement füreinander einschließt.<br />
Beispiel:<br />
Der Leiter eine Gruppe für Manisch-Depressive (Herr M) berichtet über eine<br />
Frau, die mit ihrem Kind bei den Schwiegereltern lebt, vom Mann getrennt ist<br />
und unter der Angst leidet, dass ihr das Kind genommen wird. Sie ist zur Zeit<br />
wieder sehr depressiv und deshalb krank geschrieben – traut sich aber nicht in<br />
die Klinik aus Angst um das Kind, um ihr Sorgerecht etc. Die Gruppe gibt der<br />
Frau Halt und Unterstützung bezüglich der Krankheit. Herr M nimmt darüber<br />
hinaus ihren Wunsch ernst, mit dem Kind unabhängig von den Schwiegereltern<br />
und dem Ex-Mann zu leben. Er hat sie zum sozialpsychiatrischen Dienst verwiesen,<br />
damit die dortigen Fachleute mit ihr Wege erkunden, wie sie in Zukunft<br />
leben kann. Heute lebt sie in einer Wohngemeinschaft für psychisch Kranke<br />
und wird ambulant behandelt.<br />
Seite 36<br />
dass sie die<br />
Kraft und Power der<br />
vergangenen <strong>Jahre</strong> mit<br />
einer neuen, finanzierten<br />
Stelle teilen darf, damit die<br />
Puste nicht ausgeht.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Eva Kreling,<br />
Vorstand SHK <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Selbsthilfezentrum<br />
München<br />
Die Gruppe als Lern-, Arbeits- umd Aktionsfeld<br />
Stärken werden aktiviert und direkt erfahren, wenn Gruppenmitglieder<br />
Aufgaben und Funktionen übernehmen. Jedes Gruppenmitglied trägt individuell<br />
entsprechend seiner Fähigkeiten dazu bei, dass die Gruppe funktioniert und<br />
nach außen wirkt. So entwerfen zum Beispiel die einen Faltblätter, kooperie-<br />
ren andere mit Fachleuten, organisieren wieder andere eine Veranstaltung,<br />
eine Fahrt oder werden zeitweise Gruppenleiter.<br />
Menschen erfahren sich als kompetent, aktiv und leistungsfähig - entsprechend<br />
dem, was sie mitbringen in die Gruppe. Hier entsteht Selbstvertrauen,<br />
Selbstbewusstsein und Handlungsfähigkeit - Eigenschaften, die – wissenschaftlich<br />
erwiesen - bei Kranken zum Beispiel zur Gesundung beitragen oder in<br />
Wirtschaftsbetrieben als so genannte „Schlüsselqualifikationen“ anerkannt sind.<br />
Beispiel:<br />
Eine Arbeitsloseninitiative plant ein Projekt: die Erstellung eines Kalenders.<br />
Die Mitglieder fühlten sich durch den Verlust ihres Arbeitsplatzes degradiert,<br />
unnütz – das Selbstvertrauen leidet. In dem Projekt fließen die beruflichen<br />
Fähigkeiten des Grafikers, des Kaufmannes, selbst die Kompetenz einer „Freizeitschriftstellerin“<br />
und eines „Hobbymalers“ ein. Am Ende steht ein Kalender, auf<br />
den nicht nur alle stolz sind: der darüber hinaus zum Thema „Arbeitslosigkeit“<br />
informiert und jedem in der Gruppe neues Selbstbewusstsein gibt. Diese<br />
Stärkung bewirkt, dass wieder offensiver Stellen gesucht werden und ein neues<br />
Vertrauen in die Zukunft entsteht.<br />
SELBSTHILFE ALS WERT FÜR DEN EINZELNEN UND DIE GEMEINSCHAFT<br />
Die eben skizzierten Aspekte von Selbsthilfegruppen führen bei den Einzelnen,<br />
die sich engagieren, zu Gefühlen wie:<br />
• ich werde ernst genommen und verstanden - so, wie ich bin<br />
• mein Thema wird ernst genommen<br />
• da sind Menschen, denen kann ich vertrauen<br />
• gemeinsam stellen wir etwas auf die Beine<br />
• ich bin in einem sozialen Netz, wo ich Unterstützung und Hilfe erfahre<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Daraus entsteht:<br />
• Entspannung, sich fallen lassen<br />
• sich nicht mehr allein fühlen, aus der Isolation treten<br />
• Freude und Hoffnung wiedergewinnen und aufbauen<br />
• Fähigkeiten weiterentwickeln<br />
Dies sind in der Wissenschaft nachgewiesene Faktoren, die Selbstheilungskräfte<br />
von Menschen aktivieren und helfen, wieder Stärken aufzubauen.<br />
Im Gesundheitsbereich stellte man fest: ”Die heilende Kraft der Gefühle”<br />
(Hrg. Daniel Goleman, dtv 24120) bewirkt eine Veränderung. Bei Patientinnen<br />
und Patienten, die an eine Verbesserung ihrer Situation glauben und aktiv<br />
werden, nimmt die Krankheit einen positiveren Verlauf als bei denen, die sich<br />
aufgeben.<br />
Im sozialen Bereich besteht der Wert der Gruppe in dem, was die Gruppe für<br />
die Gemeinschaft leistet: In München engagieren sich etwa 25.000 Menschen<br />
in 1.200 Initiativen. In einer Gesellschaft, in der viele Leistungen im sozialen<br />
und gesundheitlichen Bereich nicht mehr finanziert werden können, wird das<br />
Eigenengagement von Menschen besonders wichtig.<br />
Eva Kreling, Diplomsozialpädagogin und Diplom-Supervisorin ist stellvertretende<br />
Geschäftsführerin des Selbsthilfezentrums München und Vorstand des Vereins SHK<br />
<strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Der Text ist gekürzt und überarbeitet entnommen aus der Jubiläumsbroschüre,<br />
20 <strong>Jahre</strong> Selbsthilfeunterstützung in München, 2006<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
Mut,<br />
Phantasie,<br />
Beharrlichkeit<br />
und die notwendige<br />
Unterstützung.<br />
Frank Hofmann,<br />
MdB, SPD<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
weiterhin<br />
wachse, blühe<br />
und gedeihe.<br />
Dr. Helmut Schlager, Bayer.<br />
Apothekerkammer<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Seite 37
weiterhin<br />
und noch mehr<br />
gefördert wird.<br />
Ursula Wichtermann,<br />
Selbsthilfebüro der Stadt<br />
Würzburg<br />
Seite 38<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
noch<br />
viele erfolgreiche<br />
<strong>Jahre</strong> voller<br />
Power und Ideen.<br />
Ingeborg Ehrlich,<br />
Regionalzentrum für<br />
Selbsthilfegruppen<br />
Mittelfranken e.V.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
auch<br />
für jüngere<br />
Betroffene attraktiv<br />
bleibt.<br />
Michael Helmbrecht,<br />
Uni Bamberg<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
dass sie<br />
wichtig bleibt, alle<br />
Aufbaubemühungen<br />
fruchten, langen<br />
Bestand.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Gerald Büchold,<br />
Schädel-Hirnpatienten<br />
in Not<br />
weiterhin<br />
so engagiert und<br />
erfolgreich Hilfe<br />
leistet.<br />
Dr. Max Stadler,<br />
MdB, FDP<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
die nötige<br />
politische und<br />
finanzielle Hilfe, damit<br />
sie Hilfe zur Selbsthilfe<br />
leisten kann.<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
Marianne Albrecht, Bündnis<br />
90/die Grünen, Stadtrat<br />
Würzburg<br />
noch vielen<br />
Menschen helfen<br />
kann.<br />
Wolfgang Scheller, CSU<br />
Stadtrat Würzburg<br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
weiterhin<br />
als ausgleichende<br />
Stütze den Überblick<br />
über die vielfältige<br />
Landschaft behält.<br />
Evi Wimberger, Kontaktstelle<br />
KISS Landshut<br />
Ich wünsche mir, dass <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
weiterhin<br />
so konstruktive<br />
Arbeit.<br />
Prof. Dr. Doris Rosenkranz,<br />
FH Würzburg<br />
Ich wünsche der <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>...<br />
noch mehr<br />
ins Blickfeld Aller<br />
rückt und deren großer<br />
Wert noch sichtbarer<br />
wird.<br />
Mirjam Häcker, ehemalige<br />
Mitarbeiterin bei <strong>SeKo</strong><br />
Ich wünsche mir, dass die SH in <strong>Bayern</strong>...<br />
Vielen Dank für die 160 Glückwünsche, die uns zu unserem Jubiläum erreicht<br />
haben. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir hier nur eine kleine Auswahl<br />
abdrucken konnten.<br />
Ihr <strong>SeKo</strong>-Team<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Selbsthilfekoordination</strong> <strong>Bayern</strong> (<strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>)<br />
Scanzonistraße 4, 97080 Würzburg<br />
Tel.: 0931/2057910, Fax: 0931/2057911<br />
E-Mail: selbsthilfe@seko-bayern.de<br />
Internet: www.seko-bayern.de<br />
Redaktion:<br />
Verantwortlich: Theresa Keidel<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Daniela Meilhammer<br />
Vorwort: Christa Stewens – Bayerische Staatsministerin für Arbeit<br />
und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
Weitere Beiträge: Margot Murr – KISS Regensburg, Eva Kreling –<br />
SHZ München, beide Vorstand SHK <strong>Bayern</strong> e. V., Jürgen Matzat –<br />
SH-Kontaktstelle Gießen, Textpassagen aus Selbsthilfezeitungen von<br />
den Kontaktstellen in Augsburg, Nürnberg und Würzburg und viele<br />
gute Wünsche von Kooperationspartnern , Selbsthilfeaktiven und<br />
von Politik und Verwaltung.<br />
Diese Broschüre wurde aus dem Öffentlichkeitsarbeits-Etat von <strong>SeKo</strong><br />
<strong>Bayern</strong> finanziert.<br />
Vielen Dank an den Freistaat <strong>Bayern</strong> und die gesetzlichen Krankenkassen<br />
sowie an die Stadt Würzburg und unsere weiteren Sponsoren<br />
für die finanzielle Förderung der Einrichtung <strong>SeKo</strong> <strong>Bayern</strong>!<br />
Satz und Layout/grafische Gestaltung: Tina Westendorf, Grafische<br />
Lösungen, FRANKFURTER FUENF, Würzburg<br />
Titelillustration: Markus Westendorf, Grafikbüro der Stadt Würzburg<br />
Druck: City Druck, Würzburg<br />
Auflage: einmalig 2000 Stück<br />
Erscheinungsdatum: Juni 2007<br />
5 <strong>Jahre</strong> Seko <strong>Bayern</strong> · Selbsthilfe in Bewegung<br />
dass<br />
der SHK<br />
<strong>Bayern</strong> e.V. und <strong>SeKo</strong><br />
<strong>Bayern</strong> in diesem Jahr<br />
bereits den 6. Bayerischen<br />
Selbsthilfekongress<br />
veranstalten? Er steht unter dem<br />
Motto „SELBSTHILFE MACHT<br />
SELBSTBEWUSST“ und findet<br />
am 12. Oktober 2007 in<br />
Bamberg statt.<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass es<br />
bundesweit<br />
zwischen<br />
70.000 und 80.000<br />
Selbsthilfegruppen gibt,<br />
in denen sich ca. 3 bis 4<br />
Millionen Bürgerinnen<br />
und Bürger<br />
engagieren ?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
W U S S T E N S I E :<br />
insgesamt<br />
vom Freistaat<br />
283 000 Euro für die<br />
Gruppenförderung sowohl<br />
2006, als auch 2007 zur<br />
Verfügung gestellt werden<br />
und dass jede Gruppe im<br />
Durchschnitt 334 Euro<br />
für ihre Arbeit 2006<br />
erhalten hat?<br />
W U S S T E N S I E : dass<br />
dass 848<br />
Selbsthilfegruppen<br />
mit 20 600 Mitgliedern<br />
aus dem Bereich Chronische<br />
Erkrankungen im Jahr<br />
2006 eine Förderung<br />
des Freistaates <strong>Bayern</strong><br />
erhalten haben?<br />
dass die<br />
gesetzlichen<br />
Krankenkassen<br />
verpflichtet sind, über<br />
50 Cent pro Versicherten<br />
und Jahr für Selbsthilfe<br />
zur Verfügung zu stellen,<br />
aber 2006 nur 39 Cent<br />
ausgezahlt haben?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass es<br />
bundesweit ca. 300<br />
Selbsthilfeunterstützungsstellen<br />
gibt, davon 213<br />
Selbsthilfekontaktstellen<br />
in Hauptaufgabe?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass nach<br />
einer NAKOS-<br />
Umfrage über 70 %<br />
der bundesweiten<br />
Selbsthilfeorganisationen<br />
gar keine<br />
Sponsoringmittel<br />
erhalten?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass der<br />
durchschnittliche<br />
Anteil bei bundesweiten<br />
Selbsthilfeorganisationen<br />
durch Sponsoring nur 6 %<br />
ausmacht, man also in der Regel<br />
keine fremde Beeinflussung<br />
von Pharmaunternehmen<br />
in Selbsthilfegruppen<br />
befürchten muss?<br />
Seite 39
dass<br />
es in <strong>Bayern</strong><br />
schätzungsweise<br />
11.000<br />
Selbsthilfegruppen<br />
mit ca. 500.000<br />
Mitgliedern gibt?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass es<br />
in 12 von 16<br />
Bundesländern eine<br />
staatliche Förderung für<br />
Selbsthilfekontaktstellen<br />
gibt und der Verein SHK<br />
<strong>Bayern</strong> e.V. dies auch für<br />
<strong>Bayern</strong> fordert?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass<br />
im Verein<br />
Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong> e.V. 21 Einrichtungen<br />
zusammengeschlossen sind, die<br />
nach bundesweit anerkannten<br />
Qualitätsstandards themenund<br />
fachübergreifende<br />
Selbsthilfeberatung<br />
anbieten?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass<br />
über www.<br />
seko-bayern.de 184<br />
bayerische Selbsthilfe-<br />
Organisationen bzw.<br />
bayernweite Ansprechpartner<br />
abrufbar sind, die Angebote<br />
und Beratung zu einem<br />
speziellen Selbsthilfe-<br />
Thema anbieten?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass<br />
die „Runden<br />
Tische“ in <strong>Bayern</strong><br />
mit ihrer örtlichen<br />
abgestimmten Förderung<br />
für Selbsthilfegruppen<br />
beispielhaft für die<br />
ganze Bundesrepublik<br />
sind?<br />
über www.<br />
seko-bayern.de eine<br />
Selbsthilfegruppen-<br />
Datenbank abrufbar<br />
ist, die 811 Selbsthilfe-<br />
Themen enthält?<br />
W U S S T E N S I E : dass<br />
dass<br />
nach der neuen<br />
Gesundheitsreform die<br />
gesetzlichen Krankenkassen<br />
die gesamte Fördersumme<br />
(2008: 55 Cent pro gesetzlich<br />
Versicherten) pro Jahr auszahlen<br />
sollen oder die Mittel im<br />
nächsten Jahr zusätzlich in<br />
einen Gemeinschaftsfonds<br />
fließen werden?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass<br />
der Freistaat<br />
<strong>Bayern</strong> die Selbsthilfe<br />
LAGH <strong>Bayern</strong>, <strong>SeKo</strong><br />
<strong>Bayern</strong> und örtliche<br />
Selbsthilfegruppen<br />
aus dem Bereich<br />
der Chronischen<br />
Erkrankungen<br />
fördert?<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass die<br />
Selbsthilfebörse<br />
<strong>Bayern</strong> mittlerweile<br />
66 Themen beinhaltet und<br />
wir eine Vermittlungsquote<br />
von 50 % erreichen? Hier können<br />
sich Menschen mit seltenen<br />
Erkrankungen und Problemen<br />
eintragen, um sich mit<br />
Gleichbetroffenen<br />
auszutauschen.<br />
W U S S T E N S I E :<br />
dass<br />
es in <strong>Bayern</strong><br />
neben den 21<br />
Mitgliedern des Vereins<br />
Selbsthilfekontaktstellen<br />
<strong>Bayern</strong> e.V. noch 60 sonstige<br />
selbsthilfeunterstützende<br />
Einrichtungen gibt, die<br />
dies in Nebenaufgabe<br />
betreiben?<br />
W U S S T E N S I E :