Gemeindebrief 2012/3 - evangelische Kirchengemeinde Staffort ...
Gemeindebrief 2012/3 - evangelische Kirchengemeinde Staffort ... Gemeindebrief 2012/3 - evangelische Kirchengemeinde Staffort ...
Evangelische Kirchengemeinde Staffort-Büchenau Gemeindebrief 2012/3
- Seite 2 und 3: Baustellenkonzert am 15. Juli 2012
- Seite 4 und 5: 4 Liebe Leserin, lieber Leser, Gru
- Seite 6 und 7: 6 Grußwort von Oberkirchenrat Matt
- Seite 8 und 9: 8 so selbstverständlich, wie die k
- Seite 10 und 11: 10 „Nacht der Kirche“ und viele
- Seite 12 und 13: 12 ihren Gottesdienst in der kathol
- Seite 14 und 15: 14 mehr Farbe auftragen? Auch die n
- Seite 16 und 17: 16 Spuren der Zeit tragen. Die Sch
- Seite 18 und 19: 18 geben wird. Herr Oberkirchenrat
- Seite 20 und 21: 20 ragend zum Fliesenboden und zu d
- Seite 22 und 23: 22 dieser Aspekt dazu veranlasst, B
- Seite 24 und 25: 24 Trocknen eine feuerfeste Verbind
- Seite 26 und 27: 26 für diesen Raum etwas Schönes
- Seite 28 und 29: 28 wortung zu übernehmen. Achtsamk
- Seite 30 und 31: 30 ist, um das schwere, massive Kre
- Seite 32 und 33: 32 er bescheiden und traditionsbewu
- Seite 34 und 35: 34 dabei fünf Schichten auf Kreuz
- Seite 36 und 37: 36 Zirkulation von oben nach unten.
- Seite 38 und 39: 38 stattfinden. Die derzeitige Konz
- Seite 40 und 41: 40 Die neue Heizung ist auf die Bed
- Seite 42 und 43: 42 Aus der Finanzwelt der Kirchenge
- Seite 44 und 45: 44 Wir freuen uns über neue Fußb
- Seite 46 und 47: 46 Mittlerweile ist es eine schöne
- Seite 48 und 49: 48 Konfirmanden aus Staffort: Sandr
- Seite 50 und 51: 50 auf der Weintraubenseite der Wei
Evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
<strong>Staffort</strong>-Büchenau<br />
<strong>Gemeindebrief</strong> <strong>2012</strong>/3
Baustellenkonzert am 15. Juli <strong>2012</strong><br />
mit dem „Jungen Blech Bergheim“
Editorial<br />
Wenn Sie diesen <strong>Gemeindebrief</strong> in Händen halten, ist es schon fast soweit: Unsere<br />
<strong>Staffort</strong>er Kirche wird wieder eingeweiht. Nachdem wir vor fast zwei Jahren feierlich<br />
ausgezogen sind, zwischenzeitlich in der katholischen Kirche <strong>Staffort</strong> Unterschlupf gefunden<br />
haben, dürfen wir am 1. Advent <strong>2012</strong> nun endlich wieder einziehen.<br />
Nun gut, so ganz stimmt das nicht, denn es wird zwei „Probeläufe“ geben: am Volkstrauertag<br />
sowie am Ewigkeitssonntag werden wir bereits die ersten Gottesdienste<br />
in der <strong>evangelische</strong>n Kirche feiern. Am „<strong>Staffort</strong>er klingenden Advent“ wird der Kindergarten<br />
einen Adventsgottesdienst in der Kirche gestalten und danach steht unsere<br />
Kirche, wie gewohnt, während des „klingenden Advents“ als Ort der Stille offen.<br />
Von daher haben Sie sich vor der feierlichen Wiedereinweihung vielleicht ja schon<br />
einmal in der frisch renovierten Kirche umgeschaut. Es wird Ihnen aufgefallen sein,<br />
dass so manches anders geworden ist. Der Anbau, der sich an die Südseite der Kirche<br />
anschließt, ist mittlerweile ja schon fast zu einem vertrauten Bild geworden. Im Kirchenraum<br />
selbst wird Ihnen der neu gestaltete Multifunktionsraum mit seiner Glasabtrennung<br />
aufgefallen sein. Aber vor allem die Farbgestaltung wird Ihnen ins Auge<br />
gesprungen sein. Wir berichten auf Seite 19 über die Hintergründe der Farbwahl.<br />
Am 1. Advent findet die offizielle Wiedereinweihung der Kirche statt. Sie finden hierzu<br />
auf Seite 17 einige organisatorische Hinweise, damit die Feierlichkeiten problemlos<br />
ablaufen können. An diesem Tag werden Sie auch das erste Mal das neue Altarkreuz<br />
sowie das Lesepult und den Osterkerzenleuchter sehen. Wir berichten ab Seite 24 über<br />
das Schaffen des Künstlers Professor Weber. Das alte Kreuz wird zu diesem Zeitpunkt<br />
zwar noch nicht ganz fertig restauriert sein, dennoch wird es zur Einweihung bereits<br />
einmal seinen Platz an der Nordwand zum Turm einnehmen. Über die Restaurierung<br />
des Kreuzes können Sie ab Seite 32 lesen.<br />
Und abschließend finden Sie auf Seite 34 einen spannenden Blick zurück zu dem Aufgabenkatalog,<br />
mit dem wir in die Kirchenrenovierung gestartet sind, und den Abgleich<br />
mit der heutigen Umsetzung. Von unserer restaurierten Orgel wird dann im nächsten<br />
<strong>Gemeindebrief</strong> ausführlich zu lesen sein.<br />
Wie Sie sehen, steht diese Ausgabe des <strong>Gemeindebrief</strong>es ganz im Zeichen der Kirchenrenovierung<br />
und -einweihung. Aber auch die sonstigen Impressionen aus dem Leben<br />
in unserer <strong>Kirchengemeinde</strong> sind natürlich vertreten, in denen Sie ab Seite 44 schmökern<br />
können. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Nicole Barié<br />
3
4<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Grußwort des Vorsitzenden des<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong>rats Horst Ernst<br />
es ist geschafft! Nach einer<br />
Bauzeit von beinahe<br />
zwei Jahren kann unsere<br />
Kirche, fast auf den Tag<br />
genau 111 Jahre nach der<br />
Ersteinweihung, erneut<br />
eingeweiht werden. Am<br />
2. Dezember um 15 Uhr<br />
wollen wir dies mit einem<br />
Festgottesdienst feierlich<br />
vollziehen. Zum Gottesdienst<br />
und anschließenden<br />
Empfang lade ich Sie<br />
herzlich ein.<br />
Renoviert und modernisiert<br />
wurden vornehmlich<br />
der Kirchenraum,<br />
die Zugänge und die Sakristei.<br />
Sichtbar verändert<br />
ist ebenso der Altarraum<br />
durch die neuen Prinzipalstücke.<br />
Die Heizung,<br />
die Beleuchtung und<br />
die Beschallung wurden<br />
grundlegend erneut. Ein<br />
Multifunktionsraum wurde<br />
geschaffen und unsere<br />
Orgel vollständig restauriert.<br />
Eine akzentuierte<br />
Farbgebung verleiht unserem<br />
Kirchenraum eine<br />
besondere Note. Auch<br />
äußerlich ist die Veränderung<br />
erkennbar. Ein<br />
Funktionsanbau, bewusst<br />
baulich abgesetzt, zeugt<br />
ebenso davon wie die neu<br />
gestaltete Außenanlage.<br />
Aber am besten Sie erleben<br />
und erkunden die<br />
Feinheiten und Details<br />
in den sonntäglichen<br />
Gottesdiensten und bei<br />
kirchlichen Veranstaltungen<br />
sowie im Anschluss<br />
daran.<br />
Fürs nächste Frühjahr<br />
planen wir eine „offene<br />
Kirche“. Täglich zu verlässlichen<br />
Zeiten sollen<br />
Sie in unserer Kirche die<br />
Möglichkeit haben, Einkehr<br />
zu halten. Um dieses<br />
Angebot realisieren zu<br />
können, benötigen wir im<br />
Vorfeld und für die Umsetzung<br />
Unterstützung.<br />
Wenn Sie Interesse haben<br />
mitzuarbeiten, lassen Sie<br />
uns dies bitte wissen.<br />
Dankbar blicken wir auf<br />
die Bauzeit zurück und<br />
darauf, dass dabei niemand<br />
zu Schaden gekommen<br />
ist. Dankbar sind wir<br />
auch für den vielfältigen<br />
Zuspruch während dieser<br />
Zeit. Viele von Ihnen<br />
haben mit Interesse das<br />
Bauvorhaben begleitet<br />
und die monatlichen Besichtigungstermine<br />
zur<br />
Information aus erster<br />
Hand genutzt. Dabei haben<br />
Sie uns auch mancherlei<br />
Ratschläge gegeben<br />
und sichtbar die<br />
Last mitgetragen. Dies
haben Sie aber auch in<br />
anderer und in einer uns<br />
sehr wohltuenden Art<br />
und Weise getan, nämlich<br />
durch finanzielle Zuwendungen.<br />
Der Strom an<br />
Spenden ist nach wie vor<br />
ungebrochen und dafür<br />
danke ich Ihnen von ganzem<br />
Herzen mit einem<br />
Vergelt‘s-Gott. Eine Bitte<br />
erlaube ich mir trotzdem<br />
anzufügen: Unterstützen<br />
Sie uns auch weiterhin<br />
mit finanziellen Zuwendungen.<br />
Die Baumaßnahme<br />
hat unsere Rücklagen<br />
aufgezehrt und damit<br />
auch unsere liquiden Mittel.<br />
Ein Hauptaugenmerk<br />
wird deshalb die dauerhafte<br />
Stabilisierung unseres<br />
Haushalts sein müssen.<br />
Ganz herzlich danke ich<br />
allen, die in irgendeiner<br />
Funktion am Bauvorhaben<br />
beteiligt waren, sei<br />
es an der Planung, der<br />
Durchführung oder beim<br />
handwerklichen Tun.<br />
Schön, dass Sie Ihre Gaben<br />
und Arbeitskraft für<br />
unsere Kirche eingesetzt<br />
haben. „Soll das das Werk<br />
den Meister loben; doch<br />
der Segen kommt von<br />
oben.“ Das Werk ist gelungen<br />
und soll künftig zu<br />
Gottes Lob dienen, so wie<br />
es Schiller in „Das Lied<br />
von der Glocke“ sehr<br />
eindrücklich formuliert<br />
hat. Nicht zuletzt möchte<br />
ich den kirchlichen und<br />
öffentlichen Geldgebern<br />
danken, die die finanzielle<br />
Hauptlast getragen und<br />
5<br />
damit unser Bauvorhaben<br />
erst ermöglicht haben.<br />
Es ist alles bereitet. Nun<br />
liegt es an uns, unsere<br />
Kirche mit Leben zu erfüllen.<br />
Lassen wir uns<br />
von den sonntäglichen<br />
Glocken rufen und folgen<br />
wir ihrer Einladung. Ich<br />
bin sicher: Gott wird unseren<br />
Ein- und Ausgang<br />
segnen. In diesem Sinne<br />
wünsche ich Ihnen auch<br />
eine gesegnete Advents-<br />
und Weihnachtszeit, einen<br />
guten Jahreswechsel<br />
sowie für das neue Jahr<br />
Gottes reichen Segen.<br />
Ihr<br />
Horst Ernst<br />
Vorsitzender des<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong>rats
6<br />
Grußwort von Oberkirchenrat Matthias Kreplin<br />
Liebe Mitglieder der<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong><br />
<strong>Staffort</strong>-Büchenau,<br />
mit Ihnen freue ich mich,<br />
dass die Arbeiten an der<br />
Renovierung Ihrer Kirche<br />
sich dem Ende zuneigen<br />
und die Kirche am 1. Advent<br />
wieder eingeweiht<br />
werden kann. Eine lange<br />
Durststrecke für Ihre Gemeinde<br />
neigt sich so dem<br />
Ende zu.<br />
Eine Kirchenrenovierung<br />
ist immer ein besonderer<br />
Höhe- und Wendepunkt<br />
im Leben einer <strong>Kirchengemeinde</strong>:<br />
In der Vorbereitung<br />
müssen viele<br />
Fragen geklärt werden –<br />
vor allem auch nach der<br />
zukünftigen Nutzung der<br />
Kirche und nach der Form<br />
der Gottesdienste, die<br />
in dieser Kirche gefeiert<br />
werden sollen. Dann gilt<br />
es Spenden zu sammeln<br />
und Helferinnen und Helfer<br />
zu gewinnen. Und ist<br />
dann die Kirchenrenovierung<br />
abgeschlossen,<br />
dann gibt es viele,<br />
die sich über das Ergebnis<br />
freuen. Und oft gibt<br />
es leider auch Menschen,<br />
die das Gefühl haben, die<br />
doch auch irgendwie veränderte<br />
Kirche ist nicht<br />
mehr die Kirche, in der<br />
sie zu Hause waren. Nach<br />
der Kirchenrenovierung<br />
braucht es dann immer<br />
wieder auch eine Zeit,<br />
bis diese Fremdheit überwunden<br />
ist. So gibt es in<br />
der Erinnerung einer Gemeinde<br />
oft eine Zeit vor<br />
und eine Zeit nach der<br />
Kirchenrenovierung.<br />
Wenn ich Ihre Kirchenrenovierung<br />
betrachte (auf<br />
der Homepage der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
lässt sich<br />
ja jeder Schritt mit vielen<br />
schönen Bildern verfolgen!),<br />
dann glaube ich,<br />
dass die Freude über die<br />
neue alte Kirche viel, viel<br />
größer sein wird als die<br />
Erfahrung der Fremdheit.<br />
Und so können wir am<br />
1. Advent beim Einweihungsgottesdienst<br />
sicher<br />
mit großer Freude zur<br />
Kirche einziehen – mit<br />
derselben Freude, mit der<br />
einst die Menschen nach<br />
Jerusalem zum Tempel<br />
zogen und sangen: „Herr,<br />
ich habe lieb die Stätte<br />
deines Hauses und den<br />
Ort, da deine Ehre wohnt“<br />
(Ps.26,8). Ich freue mich,<br />
mit Ihnen diesen Gottesdienst<br />
feiern zu können.<br />
Mein Dank gilt allen, die<br />
durch ihre Arbeit oder<br />
ihre Spenden mit zur Ermöglichung<br />
dieser Kirchenrenovierungbeigetragen<br />
haben.<br />
Herzliche Grüße<br />
Matthias Kreplin<br />
Oberkirchenrat<br />
Foto: privat<br />
Foto:
Grußwort von Dekan Wolfgang Brjanzew<br />
Liebe <strong>evangelische</strong><br />
Mitchristen<br />
in <strong>Staffort</strong> und Büchenau,<br />
mit Ihnen freue ich mich<br />
von ganzem Herzen, dass<br />
Sie nun nach mehr als sieben<br />
Jahren der Planung<br />
bzw. Vorbereitung und<br />
fast zweijähriger Bauzeit<br />
wieder in Ihre vor 111<br />
Jahren errichtete Kirche<br />
einziehen und dort miteinander<br />
Gottesdienst<br />
feiern können. Lange hat<br />
privat es gedauert, bis Sie dieses<br />
Ziel erreicht haben. Aber<br />
es hat sich ja auch ganz<br />
offensichtlich gelohnt,<br />
dass Sie und vor allem<br />
Ihre Gemeindeleitung so<br />
lange beharrlich am Ball<br />
geblieben sind.<br />
Die Sanierung der alten<br />
Bausubstanz, die Aufarbeitung<br />
der Bänke, die<br />
gute Lösung der Heizungsproblematik,<br />
die<br />
erhebliche Verbesserung<br />
der räumlichen Möglichkeiten<br />
durch einen Erweiterungsbau,<br />
die umfassende<br />
Restaurierung Ihrer<br />
Orgel, die Installation einer<br />
Beschallungsanlage,<br />
die auch für die Übertragung<br />
von Musik geeignet<br />
ist und die Realisierung<br />
eines Beleuchtungskonzepts,<br />
das unter anderem<br />
das Setzen lichtgestalterischer<br />
Akzente ermöglicht<br />
– dies alles zusammen<br />
stellt eine gewaltige qualitative<br />
Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen für<br />
das gottesdienstliche Leben<br />
Ihrer Gemeinde dar.<br />
Welch ein Geschenk, dass<br />
Gott Ihre vielfältigen Mühen,<br />
den Fleiß engagierter<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, den Sachverstand<br />
der ausführenden<br />
Handwerker und Planer<br />
sowie nicht zuletzt auch<br />
die Spendenfreudigkeit<br />
so vieler Gemeindeglieder<br />
in dieser wirklich<br />
wunderbaren Weise gesegnet<br />
hat!<br />
Nun wird es darauf ankommen,<br />
dass Sie die<br />
Fülle der in und mit Ihrem<br />
schönen und so exzellent<br />
7<br />
Foto: privat<br />
ausgestatteten Gotteshaus<br />
sich bietenden Möglichkeiten<br />
kräftig und kreativ<br />
nutzen. Dazu wünsche<br />
ich Ihnen viel Freude und<br />
schöpferische Fantasie.<br />
Sehr bewegt hat mich im<br />
Zusammenhang der Renovierung<br />
Ihrer Kirche<br />
übrigens auch die Tatsache,<br />
dass die katholische<br />
Pfarrgemeinde Ihnen<br />
in der langen Bauphase<br />
ihre Gastfreundschaft<br />
bewiesen und die Gelegenheit<br />
gegeben hat, in<br />
den Räumlichkeiten der<br />
St.-Wolfgang-Kirche<br />
Gottesdienst zu feiern.<br />
Das geschah eben-
8<br />
so selbstverständlich,<br />
wie die katholischen<br />
Gemeindeglieder vor<br />
der Schaffung eigener<br />
Räumlichkeiten viele<br />
Jahre bei Ihnen in der<br />
<strong>evangelische</strong>n Kirche<br />
und im <strong>evangelische</strong>n<br />
Gemeindehaus zu Gast<br />
Ihre Gemeinde lebt!<br />
Man spricht so viel von<br />
„lebendiger Gemeinde“<br />
und jeder versteht etwas<br />
anderes darunter. Nach<br />
der Visitation in Ihrer Gemeinde<br />
aber war für mich<br />
klar, das ist eine lebendige<br />
Gemeinde. Es war eine<br />
Freude, zu erleben, wie<br />
hinter dem „Motor“ Ihres<br />
Pfarrers Wielandt mit<br />
seinem <strong>Kirchengemeinde</strong>rats-Team<br />
viele engagierte,<br />
junge und ältere<br />
Gemeindeglieder stehen.<br />
Und nun klingt meine<br />
Freude erneut auf, wenn<br />
ich mir die inzwischen<br />
fertige Renovierung<br />
und die ge-<br />
waren. Möge die so über<br />
lange Zeit gewachsene<br />
geschwisterliche Verbundenheit<br />
auch weiterhin<br />
das Zusammenleben der<br />
<strong>evangelische</strong>n und katholischen<br />
Christen vor Ort<br />
prägen.<br />
lungene Funktionserweiterung<br />
Ihrer Kirche<br />
vorstelle. Herzlichen<br />
Glückwunsch allen Menschen,<br />
die an diesem<br />
„Baustein Ihrer lebendigen<br />
Gemeinde“ mitgeplant<br />
und mitgewirkt,<br />
manchesmal wohl auch<br />
mitgelitten und dann für<br />
das Gelingen gebetet haben.<br />
Auf so eine Gemeinde<br />
kann man stolz sein.<br />
Und das Besondere daran<br />
ist für mich, dass da nicht<br />
nur ein zukunftsträchtiges<br />
Gebäude fertig wurde,<br />
sondern es bereits jetzt<br />
schon viele Vorstellungen<br />
und Versuche gibt, diese<br />
Räume mit Liebe und<br />
Mit besten Segenswünschen<br />
für Ihr gottesdienstliches<br />
Leben und<br />
die weitere Entwicklung<br />
Ihrer Gemeinde grüße ich<br />
Sie sehr herzlich als<br />
Ihr Wolfgang Brjanzew<br />
Dekan<br />
Grußwort der Vorsitzenden der<br />
Bezirkssynode Sigrun Härtzsch<br />
Foto: privat<br />
Freude, mit Glauben und<br />
Zusammensein zu füllen.<br />
So wünsche ich Ihnen für<br />
die Zukunft viele „Mitmacher“<br />
sowohl im Gebet<br />
wie auch in Wort und<br />
Tat. Gottes Segen sei immer<br />
mit Ihnen.<br />
Sigrun Härtzsch
Grußwort des <strong>Staffort</strong>er Ortsvorstehers<br />
Ludwig-Wilhelm Heidt<br />
Sehr geehrte,<br />
liebe Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger!<br />
„Suchet der Stadt Bestes“<br />
(Jeremia 29,7) bedeutet in<br />
der direkten Übersetzung:<br />
Suchet den Schalom für<br />
eure Stadt, also den inneren<br />
und äußeren Frieden,<br />
das Heil-Sein bzw. das<br />
Heil-Werden. Dies macht<br />
auf unübersehbare Weise<br />
deutlich, dass sich die<br />
größte Schnittmenge sowohl<br />
für die säkulare, als<br />
auch die kirchliche Gemeinde<br />
in den Menschen<br />
darstellt, für die man gemeinsam<br />
Verantwortung<br />
trägt.<br />
Der frühere Verfassungsrichter<br />
Ernst Wolfgang<br />
Böckenförde presst seine<br />
säkulare Sichtweise mit<br />
seinem legendären „Diktum“<br />
in folgende Definition:<br />
„Der freiheitliche,<br />
säkularisierte Staat lebt<br />
von Voraussetzungen, die<br />
er selbst nicht garantieren<br />
kann“.<br />
Demnach stellt die Homogenität<br />
aus den inneren<br />
Haltungen, der<br />
moralischen Substanz,<br />
den Werten und Zielen<br />
- ausgerichtet an dem<br />
Menschenbild unserer<br />
Verfassung, dessen<br />
Würdebegriff unserer<br />
christlich-humanistischen<br />
Kultur entstammt - die<br />
Voraussetzung zur Lebensfähigkeit<br />
unseres<br />
freiheitlichen Staates dar.<br />
Dies gilt selbstverständlich<br />
für alle Ebenen, insbesondere<br />
die kommunalen,<br />
so auch für <strong>Staffort</strong>.<br />
Hierin wird deutlich,<br />
welchen Stellenwert und<br />
zugleich Verantwortung<br />
unsere Kirchen für den<br />
Ort und die zivile Gesellschaft<br />
haben, da sie mit<br />
ihren gläubigen Christen,<br />
die ja zugleich Bürger<br />
sind, die zuvor genanntenExistenzvoraussetzungen<br />
unseres freiheitlichen<br />
Gemeinwesens<br />
aktiv am Leben erhalten<br />
und mit- und ausgestal-<br />
9<br />
Foto: privat<br />
ten: Durch Gottesdienste,<br />
durch Religionsunterricht<br />
in der Schule, durch Konfirmandenarbeit,<br />
als Träger<br />
des konfessionellen<br />
Kindergartens, in der Jugendarbeit<br />
und im besten<br />
Falle, ganz schlicht in der<br />
persönlichen Lebensgestaltung<br />
der eigenen Familie,<br />
wo alles beginnt.<br />
Darüber hinaus geht<br />
unsere <strong>evangelische</strong><br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Staffort</strong>-Büchenau<br />
längst<br />
weitere Wege: Jährliches<br />
Gemeindefest, Gottesdienst<br />
im Zelt und am<br />
Baggersee, Mitgestaltung<br />
der 900-Jahrfeier,
10<br />
„Nacht der Kirche“ und<br />
vieles weitere mehr. Posaunenchor<br />
und Kirchenchor<br />
gestalten immer<br />
wieder genauso örtliche<br />
Veranstaltungen mit, wie<br />
auch der Kinderchor Kiddy<br />
Kids. Es ist in der Tat<br />
eine Kraft fordernde Absicht,<br />
diese bereits breit<br />
gefächerte Angebotspalette<br />
seitens der Kirche<br />
noch zu erweitern.<br />
Hierzu bedurfte es zweifelsfrei<br />
auch Veränderungen<br />
im und am Kirchengebäude,<br />
auch um<br />
zeitgemäßen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden. Hierzu<br />
zählen zum Beispiel<br />
die funktionsfähige Orgel,<br />
adäquate Licht- und<br />
Akustikverhältnisse, angepassteRaumverhältnisse,<br />
eine technisch ein-<br />
wandfreie Heizung sowie<br />
zusätzliche Funktionsräume<br />
und ein barrierefreier<br />
Zugang für Menschen mit<br />
Behinderungen. Letzteres<br />
konnte nur mit einem<br />
Anbau realisiert werden,<br />
dessen Art für den einen<br />
oder anderen (verständlicherweise)gewöhnungsbedürftig<br />
ist. Den<br />
Feinschliff im inneren<br />
Inneren des Gebäudes geben<br />
sicherlich die Altarraumgestaltung<br />
und die<br />
„farbliche Besinnung“ an<br />
vergangene Zeiten.<br />
Der Planungsbeginn für<br />
all dieses war im Jahr<br />
2005 und Baubeginn im<br />
Jahr 2010. Sowohl während<br />
der Planungs-, als<br />
auch in der Bauphase legte<br />
die <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
größten Wert auf Transparenz<br />
und Information.<br />
Die interessierten Bürgerinnen<br />
und Bürger konnten<br />
sich regelmäßig über<br />
die Planungs- und danach<br />
über die Ausführungsfortschritte<br />
informieren.<br />
Denjenigen, die aktiv an<br />
dem sehr schwierigen<br />
und umfangreichen Vorhaben<br />
mitgewirkt haben,<br />
gilt größter Respekt und<br />
uneingeschränkter Dank,<br />
wobei die Hauptkoordination<br />
zweifelsfrei unserem<br />
Gemeindepfarrer<br />
Bernhard Wielandt oblag<br />
und er sicherlich die<br />
Hauptlast trug!<br />
Im Einsatz waren über 30<br />
Firmen, 13 Fachplaner<br />
waren gefordert und in<br />
die wöchentlichen Baubesprechungen<br />
(Jour fix)<br />
investierten die vier Beteiligten<br />
in diesem Jahr<br />
insgesamt 500 Stunden –<br />
größtenteils Freizeit! Mit<br />
großem Engagement und<br />
immer neuen Ideen wurde<br />
um Spenden zur Finanzierung<br />
der verschiedenen<br />
Projekte geworben –<br />
sehr erfolgreich! Deshalb<br />
auch Dank an alle, die das<br />
Vorhaben „<strong>Staffort</strong>er Kirche“<br />
finanziell und ideell<br />
unterstützt und gefördert<br />
haben. Herzlichen Dank<br />
auch meinerseits nochmals<br />
an den Gemeinderat,<br />
der einen Zuschuss von<br />
10.000 Euro gewährte.<br />
Zieht man mit Blick auf<br />
die Fertigstellung dieses<br />
gewaltigen und äußerst
fordernden Gesamtprojektes<br />
ein Resümee, muss<br />
ich Albert Schweitzer zitieren:<br />
„Der Friede Gottes<br />
ist nicht die Ruhe, sondern<br />
treibende Kraft!“.<br />
Dies war immer und<br />
überall spürbar.<br />
Im Namen des Ortschaftsrates<br />
und aller Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger<br />
danke ich der <strong>evangelische</strong>n<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong><br />
<strong>Staffort</strong>-Büchenau für das<br />
Geleistete und persönlich<br />
Sehr geehrter Herr<br />
Pfarrer Wielandt,<br />
liebe Gemeinde,<br />
zur Neueinweihung der<br />
Evangelischen Kirche in<br />
<strong>Staffort</strong> übermittelt die<br />
Katholische Seelsorgeeinheit<br />
Stutensee herzliche<br />
Glück- und Segenswünsche.<br />
Eine lebendige<br />
Gemeinde hat die umfangreiche<br />
Renovierung<br />
der Kirche ermöglicht,<br />
getragen und mitgestal-<br />
bedanke ich mich für die<br />
stets vertrauensvolle, ja<br />
freundschaftliche Zusammenarbeit<br />
und wünsche<br />
eine segensreiche Zukunft.<br />
Die zurückliegenden<br />
„Baujahre“ haben auch<br />
die ökumenischen Ziele<br />
beider christlicher Konfessionen<br />
weiter gefestigt.<br />
Dies belegen auch die<br />
vielen „Handreichungen“<br />
und Unterstützungen seitens<br />
unserer katholischen<br />
Grußwort der katholischen<br />
Seelsorgeeinheit Stutensee<br />
tet. Der renovierte, ansprechend<br />
und einladend<br />
gestaltete Kirchenraum<br />
ist ein gelungenes Zeichen<br />
für die christliche<br />
Gemeinschaft. Architekt,<br />
Pfarrer und Gemeinde haben<br />
einen Raum geschaffen<br />
für Gottesdienste und<br />
Gebete – einen Raum, in<br />
dem Menschen bedeutende<br />
Ereignisse feiern und<br />
Gott um seinen Segen<br />
und Beistand bitten können.<br />
Es ist ein Raum für<br />
11<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> St.<br />
Wolfgang und der katholischen<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong><br />
St. Bartholomä in Büchenau.<br />
Auch hierfür ein<br />
herzliches Dankeschön.<br />
Fühlen wir uns alle auch<br />
künftig verbunden in dem<br />
gemeinsamen Ziel: „Suchet<br />
der Stadt Bestes“.<br />
Ihr<br />
Ludwig-W. Heidt<br />
Ortsvorsteher <strong>Staffort</strong><br />
alle, die Glauben lernen,<br />
erfahren und erleben wollen.<br />
Für die <strong>evangelische</strong> und<br />
die katholische Gemeinde<br />
in <strong>Staffort</strong> brachte die<br />
lange Bauzeit eine Bereicherung<br />
ihrer nachbarschaftlichen<br />
Kontakte.<br />
Vom 1. Januar 2011 bis<br />
zum 30. November <strong>2012</strong><br />
haben die <strong>evangelische</strong>n<br />
Christen an jedem<br />
zweiten Sonntag
12<br />
ihren Gottesdienst in der<br />
katholischen Kirche St.<br />
Wolfgang gefeiert. Wir<br />
hoffen, dass sie sich in<br />
den für sie sicherlich<br />
ungewohnten Räumen<br />
wohlgefühlt haben.<br />
Es ist geschafft! Nach<br />
langer Zeit der Planung<br />
und Realisierung ist es<br />
so weit: die <strong>evangelische</strong><br />
Kirche in <strong>Staffort</strong><br />
erstrahlt in neuem Glanz<br />
und kann wieder für gottesdienstlicheVeranstaltungen<br />
genutzt werden.<br />
Manches wurde verändert,<br />
um heutigen<br />
Das christliche Miteinander<br />
in dieser gemeinsamen<br />
Zeit haben wir<br />
als unkompliziert und<br />
von gegenseitigem Respekt<br />
geprägt empfunden.<br />
Im Sinne einer gelebten<br />
Ökumene und in christlicher<br />
Zusammenarbeit<br />
sind sich Menschen näher<br />
gekommen, sind freundschaftliche<br />
Beziehungen<br />
entstanden und ist gegenseitiges<br />
Verstehen weiter<br />
gewachsen. Die besondere<br />
Gemeinschaft, welche<br />
die <strong>Staffort</strong>er Christen<br />
während der Bauzeit verbunden<br />
hat, wird nach-<br />
Grußwort der Liebenzeller<br />
Gemeinschaft <strong>Staffort</strong><br />
Anforderungen gerecht<br />
zu werden. Und manches<br />
konnte wieder in den ursprünglichen<br />
Zustand<br />
versetzt werden. Bewährtes<br />
beibehalten und neue<br />
Wege gehen – beides ist<br />
notwendig auf dem Weg<br />
der Kirche in die Zukunft.<br />
haltig sein, sie kann das<br />
Gemeindeleben vielfältig<br />
bereichern und weitere<br />
Impulse für ein christlich<br />
geprägtes Miteinander<br />
und Füreinander geben.<br />
Möge Gott seinen Segen<br />
geben, damit dieser Raum<br />
mit freudigem Leben erfüllt<br />
werde. Möge Gottes<br />
Geist wirken zum Wohl<br />
der ganzen Gemeinde.<br />
Ursula Frey und<br />
Hans Cüppers<br />
Pfarrgemeinderat der<br />
kath. Seelsorgeeinheit<br />
Wir gratulieren der ev.<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong> zu<br />
diesem schmucken Gotteshaus<br />
und hoffen und<br />
wünschen, dass so mancher<br />
Besucher in diesen<br />
Räumen ganz neu Gott<br />
begegnen und ein Zuhause<br />
finden kann, so, wie es<br />
Manfred Siebald in einem<br />
Lied zum Ausdruck<br />
bringt:
„In deinem Haus bin ich<br />
gern, Vater, wo du mein<br />
Denken füllst; da kann ich<br />
dich hören, Vater, sehn,<br />
was du willst. In deinem<br />
Haus will ich bleiben, Vater;<br />
du weist mich nicht<br />
hinaus und nichts soll<br />
mich vertreiben, Vater,<br />
aus deinem Haus.“<br />
Grußwort des Architekten Uwe Schmidt<br />
Liebe <strong>Kirchengemeinde</strong>,<br />
ein lang ersehnter Wunsch<br />
geht in Erfüllung.<br />
Nach 20 monatiger Bauzeit<br />
feiert die <strong>evangelische</strong><br />
Kirche <strong>Staffort</strong> am<br />
1. Adventssonntag ihre<br />
Wiedereinweihung.<br />
Bereits vor 14 Jahren wurden<br />
die ersten Anstöße zu<br />
Ihrer Kirchenrenovierung<br />
In diesem Haus soll die<br />
frohe Botschaft der Bibel<br />
verkündigt werden.<br />
Menschen können Gottesdienst<br />
feiern, um Segen<br />
bitten, einander begegnen,<br />
Trost suchen und<br />
Kraft bekommen, den<br />
Alltag ihres Lebens zu<br />
gestalten.<br />
gegeben. Sie haben die<br />
Zeit gut genutzt und sich<br />
intensiv mit Ihrer Kirche<br />
auseinandergesetzt - ein<br />
Katalog von baulichen<br />
und liturgischen Anforderungen<br />
enthielt präzise<br />
Ihre Wünsche.<br />
Seit dem Jahr 2007 durften<br />
auch wir Architekten<br />
sowie die Fachplaner sich<br />
mit dieser reizvollen Aufgabe<br />
befassen.<br />
Foto: Uwe Schmidt<br />
13<br />
Wir freuen uns mit der<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong>, dass<br />
dies nun wieder uneingeschränkt<br />
möglich ist, und<br />
wünschen Gottes reichen<br />
Segen.<br />
In herzlicher<br />
Verbundenheit,<br />
Liebenzeller<br />
Gemeinschaft <strong>Staffort</strong><br />
Altes bewahren und Neues<br />
schaffen, eine nicht<br />
einfache Aufgabe galt<br />
es zu lösen. Mehrere<br />
Planungs- und Kostenvarianten<br />
gingen dem<br />
Baubeginn voraus. Und<br />
auch noch während der<br />
Bauphase wurde stets<br />
nach dem bestmöglichen<br />
Ergebnis gesucht. Interessante<br />
Diskussionen<br />
mit dem Landesamt für<br />
Denkmalpflege kamen in<br />
Gang. Die reichhaltige<br />
Wandbemalung aus der<br />
Entstehungszeit, unter<br />
mehreren Farbschichten<br />
verborgen: möchten unsere<br />
Nachfolger die Malereien<br />
einmal freilegen –<br />
sollen wir jetzt noch
14<br />
mehr Farbe auftragen?<br />
Auch die nur selten so gut<br />
erhaltenen Jugendstilfliesen<br />
galt es zu schützen.<br />
Wie soll eine zeitgemäße<br />
Gebäudetechnik so<br />
unauffällig wie möglich<br />
eingebaut werden?<br />
Letztendlich wurden die<br />
Bodenfliesen abgetragen<br />
und später wieder verlegt.<br />
Die augenscheinlichste<br />
Veränderung jedoch ist<br />
die neue Farbigkeit im<br />
Kirchenraum, vorbei sind<br />
die “grauen Tage“. Mit<br />
der neuen Wandfassung in<br />
einem warmen Ocker und<br />
den sandsteinroten architektonischenElementen<br />
konnte im Einklang<br />
mit den bunten Fenstern<br />
wieder eine freundliche<br />
Grundstimmung erzeugt<br />
werden. Die Emporen<br />
setzen in Grüntönen einen<br />
frischen Akzent. Bemerkenswert<br />
ist, dass die<br />
verwendeten Farbtöne<br />
bereits zur Entstehungszeit<br />
die ehemalige “Gartenkirche“<br />
schmückten.<br />
Unter dem Motto “Neues<br />
schaffen“ steht der Anbau:<br />
hierin befinden sich<br />
bisher nicht vorhandene<br />
Serviceeinrichtungen, die<br />
einen bedarfsgerechten,<br />
angenehmen Aufenthalt<br />
ermöglichen. Zudem bieten<br />
sie in Verbindung mit<br />
der Multifunktionsfläche<br />
unter der Südempore<br />
vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Für Aktivitäten<br />
in einem kleineren<br />
Kreis lässt sich die Raumgröße<br />
mit einer mobilen<br />
Wand aus Glas variabel<br />
anpassen. Auch nach außen<br />
vertritt der Anbau<br />
selbstbewusst seinen neuen<br />
Inhalt. Die Bekleidung<br />
aus grün patiniertem<br />
Kupferblech setzt sich<br />
eigenständig vom sandsteinroten<br />
Kirchenbau ab<br />
und bildet zugleich auch<br />
hier einen harmonischen<br />
Farbkontrast. Durch das<br />
Lichtdach als Fuge bleibt<br />
die prägnante Steinfassade<br />
der Kirche bis unter<br />
das Dachgesims im Anbau<br />
präsent.<br />
Für die Zukunft haben<br />
Sie sich viel vorgenommen.<br />
Wir hoffen, dass es<br />
gelungen ist, Ihre Kirche<br />
für einen lebhaften Gebrauch<br />
vorzubereiten.<br />
Dazu wünschen wir Ihnen<br />
viel Energie und vor<br />
allem Freude, in einer<br />
“frischen“ Kirche.<br />
Allen, die an der Lösung<br />
der Aufgabe mit viel Engagement<br />
mitgewirkt<br />
haben, gilt unser Dank:<br />
unserem Bauherrn, Vermögen<br />
und Bau Amt<br />
Karlsruhe, den Konservatoren<br />
der Denkmalpflege<br />
aus Stuttgart und Karlsruhe,<br />
den Restauratoren,<br />
unseren Fachplanern und<br />
den Handwerkern.<br />
Ein besonders großes<br />
Dankeschön gebührt den<br />
ehrenamtlichen Helfern<br />
aus Ihrer <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
und dem Team der<br />
Dienstagsbesprechungen,<br />
allen voran Pfarrer Wielandt<br />
und Herrn Schneider<br />
von Vermögen und<br />
Bau, die sich mit großem<br />
Engagement für die Erfüllung<br />
Ihrer Anforderungen<br />
eingesetzt haben.<br />
Es grüßt Sie herzlich<br />
Uwe Schmitt<br />
Link.Schmitt Architekten
Bereitet wie eine geschmückte Braut<br />
für ihren Mann - Offenbarung 21,2<br />
Endlich ist es soweit.<br />
Nach 7 1/2 Jahren Planungs-<br />
und Bauzeit steht<br />
die Einweihung unserer<br />
frisch renovierten Kirche<br />
unmittelbar bevor.<br />
Es kommt mir im Rückblick<br />
vor wie eine kleine<br />
Ewigkeit. Doch es hat<br />
sich gelohnt, beharrlich<br />
am Ziel festzuhalten und<br />
auf ein gutes Ende zu hoffen.<br />
Unsere Kirche strahlt<br />
nun endlich wieder das<br />
aus, was sie von ihrem<br />
ursprünglichen Gedanken<br />
her darstellen wollte:<br />
Die „Hütte Gottes bei den<br />
Menschen“ (Offb 21, 3).<br />
In diesem Haus soll alles<br />
Gott ehren, was wir<br />
sehen und hören. Allein<br />
schon der Bau soll seine<br />
Nähe und Zuwendung<br />
vor Augen führen und<br />
einen Vorgeschmack bieten<br />
für das Himmelreich.<br />
Mit allen Sinnen dürfen<br />
wir jetzt schon erfahren<br />
und staunen, wie groß<br />
Gottes mächtige Liebe zu<br />
uns Menschen ist. Und<br />
doch ist es nur ein symbolischer<br />
Neuanfang. An<br />
das himmlische Original<br />
kommen wir trotz aller<br />
Kunstfertigkeit der Fachplaner<br />
und Handwerker<br />
nicht heran.<br />
Und der auf dem<br />
Thron saß, sprach:<br />
„Siehe, ich mache<br />
alles neu!“<br />
Offenbarung 21,5<br />
Gott selbst ist es schließlich,<br />
der alles neu machen<br />
will. Für dieses Vorhaben<br />
kann unsere in neuem<br />
Glanz erstrahlende<br />
Kirche immer nur Glaubensantwort<br />
sein. Und in<br />
der Tat: So viel Mühe an<br />
finanziellen Kosten und<br />
ehrenamtlicher Arbeit<br />
kann nur aufbringen, wer<br />
bereits den wertvollen<br />
Schatz des Glaubens für<br />
sich entdeckt hat. Mit diesem<br />
aufwändigen Bau-<br />
15<br />
projekt verbinden wir ein<br />
Bekenntnis: Wir glauben<br />
an den dreieinigen Gott<br />
und leben in dankbarer<br />
Erinnerung an das Heil,<br />
das er uns geschenkt hat.<br />
Offen treten wir mit diesem<br />
Bekenntnis in die<br />
Welt. Unsere Botschaft<br />
darf jeder hören und sehen.<br />
Die Türen zum Wort<br />
Gottes stehen einladend<br />
offen.<br />
So sind wir auch in Zukunft<br />
davon überzeugt,<br />
dass Gott in unserem Innern<br />
alles neu machen<br />
kann. Durch sein Wort<br />
spricht er Menschen an<br />
und lädt sie zum Glauben<br />
in der örtlichen Gemeinde<br />
ein. Kein noch<br />
so imposantes Bauwerk<br />
kann dauerhaft diese Ehrfurcht<br />
erzeugen, die Gott<br />
durch seinen Heiligen<br />
Geist in uns entfacht und<br />
lebendig hält. Denn auch<br />
die neue Gestalt unserer<br />
Kirche wird in wenigen<br />
Jahrzehnten wieder
16<br />
Spuren der Zeit tragen.<br />
Die Schönheitsreparaturen<br />
und alle technischen<br />
Ausstattungen sind so<br />
angelegt, dass die nächste<br />
grundlegende Sanierung<br />
erst in 40 Jahren<br />
wieder notwendig sein<br />
wird. Hoffen wir, dass sie<br />
tatsächlich so lange hält<br />
und den Anforderungen<br />
unserer Gemeinde dienen<br />
kann. Aber was sind<br />
in Gottes Augen schon 40<br />
Jahre?<br />
So geht es im Glauben<br />
nicht allein darum, sich<br />
immer wieder schön, fein<br />
und hübsch zu machen.<br />
Es geht nicht um reine<br />
Schönheitskosmetik. Gott<br />
verheißt in der Of-<br />
fenbarung etwas grundsätzlich<br />
Neues: ein Leben<br />
ohne Leid, Angst und<br />
Tod, ein ewiges Leben<br />
bei Gott. Geladen sind<br />
alle Menschen. Bevorzugt<br />
behandelt werden<br />
die, die sich der Gnade<br />
Gottes anbefehlen lassen.<br />
Im Advent kündigt sich<br />
Gott wieder an. Ich hoffe<br />
sehr, dass diese Zeit Ihnen<br />
in den Familien und<br />
Haushalten ein wahrer<br />
Jungbrunnen sein kann.<br />
Lassen Sie sich anstecken<br />
von der kraftspendenden<br />
Zusage, dass Gott alles<br />
neu machen will. Nutzen<br />
Sie die Vorfreude anderer,<br />
um sich selbst bereit zu<br />
machen. Lassen Sie sich<br />
durch diese besondere<br />
Zeit des Jahres beschenken.<br />
Jesus wird kommen.<br />
Und er bringt alles mit,<br />
was unsere Verhältnisse<br />
hier auf Erden auf den<br />
Kopf stellt.<br />
Bei uns heißt es in dieser<br />
Zeit: Alle Jahre wieder.<br />
Gott jedoch will Veränderung.<br />
Er hält an uns<br />
fest. Aber er will uns<br />
neu. Das Beste für uns ist<br />
ihm gerade gut genug. Er<br />
schenkt uns seinen Sohn.<br />
Er kommt auch Dir zum<br />
Segen.<br />
Ich wünsche Ihnen eine<br />
Advents- und Weihnachtszeit,<br />
die tatsächlich<br />
viel Neues birgt: eine Zeit,<br />
die Sie Gott näher bringt.<br />
Stunden, in denen Sie mit<br />
sich und Ihrer Umwelt<br />
im Reinen sind. Festliche<br />
Augenblicke, die in Erinnerung<br />
bleiben und uns<br />
einen Vorgeschmack auf<br />
die Ewigkeit geben. All<br />
das dürfen wir mit Recht<br />
erwarten, wenn Gott in<br />
diese Welt kommt und alles<br />
neu macht. Amen.<br />
Bernhard Wielandt<br />
Pfarrer
Gottesdienst zur Wiedereröffnung<br />
Ein besonderes Ereignis<br />
erfordert ein besonderes<br />
Vorgehen. Vor 45 Jahren<br />
ist die letzte Innenrenovierung<br />
unserer Kirche<br />
abgeschlossen worden.<br />
Über den damaligen Neubezug<br />
des Gotteshauses<br />
haben wir leider keine<br />
Unterlagen mehr. Doch<br />
die Landeskirche sieht<br />
die Einweihung einer<br />
grundlegend sanierten<br />
Kirche als ein gesamtkirchliches<br />
Ereignis an<br />
und hat daher für solche<br />
Fälle eine eigene Liturgie<br />
festgelegt. Darin sind<br />
Leitlinien enthalten, aus<br />
denen die jeweiligen Gemeinden<br />
den für sie stimmigen<br />
Weg wählen können.<br />
Ich möchte Sie an<br />
dieser Stelle vorbereitend<br />
informieren und Ihre Lust<br />
und Neugierde wecken,<br />
bei unserer Kircheneinweihung<br />
dabei zu sein.<br />
Alle Gruppen und Kreise<br />
unserer Gemeinde, die<br />
geladenen Ehrengäste<br />
sowie die Gemeinde versammeln<br />
sich am 2. Dezember<br />
vor dem Hauptportal.<br />
Für den späteren<br />
liturgischen Einzug in die<br />
Kirche ist es wichtig, dass<br />
Sie sich gleich zu Beginn<br />
an unseren Hinweisen<br />
orientieren, wo Sie Aufstellung<br />
nehmen sollten.<br />
Wir beginnen mit einer<br />
feierlichen Schlüsselübergabe<br />
vor dem Hauptportal.<br />
Begleitet vom<br />
Posaunenchor singt die<br />
versammelte Gemeinde<br />
das Lied: „Tut mir auf<br />
17<br />
die schöne Pforte“ (EG<br />
166, 1-3.5). Sollten Sie<br />
den Text nicht auswendig<br />
kennen, bitte ich Sie, Ihr<br />
Gesangbuch mitzubringen.<br />
Das ist auch für den<br />
restlichen Gottesdienst<br />
von großem Vorteil. Nach<br />
dem Gesang öffnet unsere<br />
Kirchendienerin Emma<br />
Friese die Doppelflügel<br />
des Portals. Unter dem<br />
feierlichen Klang unserer<br />
drei Glocken zieht<br />
die Gemeinde nach geordneter<br />
Aufstellung ein.<br />
Dabei werden auch die<br />
liturgischen Gegenstände<br />
für den gottesdienstlichen<br />
Gebrauch in die Kirche<br />
hinein getragen. Die Liturgie<br />
des Einzugs sieht<br />
vor, dass die drei wichtigsten<br />
Handlungsorte Altar,<br />
Taufstätte und Kanzel<br />
feierlich zugerüstet werden.<br />
Ein weiteres wichtiges<br />
Element wird die Einweihung<br />
der Orgel sein, die<br />
zusammen mit der komplett<br />
hergerichteten Kirche<br />
feierlich ihrer<br />
Bestimmung über-
18<br />
geben wird. Herr Oberkirchenrat<br />
Dr. Matthias Kreplin<br />
nimmt in Vertretung<br />
des Landesbischofs die<br />
Widmung vor, dass unser<br />
Gotteshaus auch künftig<br />
dem Evangelium gemäß<br />
als Versammlungsort der<br />
Gemeinde dienen möge.<br />
Er hält anschließend auch<br />
die Festpredigt.<br />
Natürlich dürfen wir auch<br />
viel Musik erwarten: Neben<br />
Posaunenchor, Kirchenchor<br />
und Kinderchor<br />
„Kiddy-Kids“ erklingt<br />
zum ersten Mal nach ca.<br />
30 Jahren wieder unsere<br />
historische Pfeifenorgel.<br />
Unserer Kinder- und Jugendgruppen<br />
beteiligen<br />
sich ebenfalls mit einem<br />
Liedbeitrag.<br />
Nach dem Gottesdienst<br />
wollen wir unseren kirchlichen<br />
und kommunalen<br />
Gästen sowie den<br />
Vertretern der am Bau beteiligten<br />
Institutionen bei<br />
einem kurzen Empfang<br />
Gelegenheit geben, ihre<br />
Grüße und Glückwünsche<br />
zu übermitteln.<br />
Danach ist die Gemeinde<br />
eingeladen, sich außerhalb<br />
der Kirche mit einem<br />
kleinen Imbiss und Getränken<br />
zu stärken. Wir<br />
danken den zahlreichen<br />
Helfern der Freiwilligen<br />
Feuerwehr und des Fischervereins,<br />
sowie weiterer<br />
befreundeter Vertreter<br />
der IGV für ihre Hilfe<br />
bei der Bewirtung!<br />
Der skizzierte Ablauf<br />
macht deutlich, dass die<br />
Wiedereinweihung eine<br />
komplexe Veranstaltung<br />
ist, zu der sehr viele<br />
Menschen kommen werden.<br />
Die Kirche wird im<br />
unteren Kirchenschiff<br />
daher weitgehend mit<br />
den Akteuren des Gottesdienstes<br />
und den zahlreichen<br />
Gästen gefüllt<br />
sein. Ich bitte Sie bereits<br />
jetzt um Nachsicht, wenn<br />
Sie möglicherweise keinen<br />
optimalen Sitzplatz<br />
bekommen. Vielleicht<br />
müssen Sie sogar einen<br />
Stehplatz in Kauf nehmen.<br />
Unsere Kirche fasst<br />
leider nur ca. 400 Personen.<br />
Lassen Sie sich bitte<br />
dennoch den schönen und<br />
einzigartigen Moment<br />
nicht schmälern. Für alle,<br />
die keine guten Sichtverhältnisse<br />
vorfinden, sei<br />
gesagt: Das Ehepaar Rüfer<br />
hat sich zusammen<br />
mit ihren Freunden angeboten,<br />
die ganze Zeremonie<br />
filmisch festzuhalten.<br />
Dieses Zeitdokument<br />
wird dann im Nachhinein<br />
Ihre fehlenden bildlichen<br />
Eindrücke ergänzen können.<br />
Feiern Sie also bitte<br />
auf jeden Fall unverdrossen<br />
mit und genießen Sie<br />
mit uns zusammen diesen<br />
ortsgeschichtlich bedeutenden<br />
Augenblick.<br />
Bernhard Wieland
Wer mit dem alten Erscheinungsbild<br />
im Gedächtnis<br />
die Kirche betritt,<br />
der wird überrascht<br />
sein. Die alte Farbfassung<br />
war schlicht und abstrakt<br />
in ihrem Weiß und Grau.<br />
Sie bildete einen harten<br />
Kontrast zu den braunen<br />
Bänken und den roten<br />
Fliesen am Boden.<br />
Und doch hatte man sich<br />
an diese Farbkonzeption<br />
aus dem Jahr 1967 gewöhnt.<br />
Seit über 40 Jahren,<br />
Sonntag für Sonntag<br />
formte dieses Farbenspiel<br />
die Erinnerungen.<br />
Das neue Farbkonzept<br />
übernimmt die Schlichtheit,<br />
orientiert sich jedoch<br />
viel stärker am Original<br />
aus dem Jahr 1901. Aus<br />
einer zweifarbigen Wandgestaltung<br />
wurde eine<br />
dreifarbige:<br />
Die ehemaligen Sandsteinelemente<br />
(ob nun tatsächlich<br />
steinsichtig oder<br />
Stein-Imitat) treten heute<br />
wieder in einem sandsteinfarbenen<br />
Rot hervor.<br />
Die neue Farbgestaltung<br />
Damit sind die tragenden<br />
Pfeiler betont, die in der<br />
1967er-Fassung grau abgesetzt<br />
worden waren.<br />
Die Wandflächen setzen<br />
sich dagegen in einem<br />
hellen Ocker-Ton ab. Im<br />
Original-Konzept von<br />
1901 war diese Farbe als<br />
Basis für das stilisierte<br />
Quaderwerk bereits an<br />
den Wänden im Kirchenschiff<br />
verwandt worden.<br />
Nun sind alle Wandflächen<br />
in diesem Ton eingefärbt.<br />
Als dritte Farbe haben die<br />
Untersuchungen der ursprünglichen<br />
Bemalung<br />
der Deckensegel ein helles<br />
Grau ergeben, das mit<br />
einem leichten Anteil an<br />
Ocker sehr gut mit der<br />
Wandfarbe harmoniert.<br />
Wand- und Deckenfarben<br />
sind nicht deckend<br />
aufgetragen, sondern in<br />
einer zweistufigen Pinseltechnik:<br />
Zunächst wurde<br />
eine hellere Grundfärbung<br />
angelegt, und dann<br />
mit einer dunkleren Lasur<br />
19<br />
eine Wischtechnik angewendet.<br />
Damit wirken die<br />
Flächen lebhafter.<br />
Manchmal hatten wir<br />
das Problem, die logische<br />
Aufteilung der drei<br />
Grundfarben für Steinelemente,<br />
Wand und Deckensegel<br />
durchzuhalten.<br />
Beispielweise gibt es am<br />
Altarbogen einen Bereich,<br />
an dem die Wandfläche<br />
ohne Unterbrechung<br />
durch einen Steinbogen<br />
in die Decke übergeht.<br />
Der direkte Kontakt von<br />
Ocker und Hellgrau sah<br />
aber wenig ansprechend<br />
aus. Die Lösung bestand<br />
darin, den Triumphbogen<br />
über dem Altarraum einfach<br />
so breit auszubilden,<br />
dass er um die Ecke in die<br />
Wand des Kirchenschiffs<br />
eingreift – und zwar so<br />
tief, dass am oberen Bogen<br />
wieder eine klare<br />
Trennung von Wand und<br />
Deckensegel hergestellt<br />
war.<br />
Die drei Farben an Decken<br />
und Wänden<br />
fügen sich hervor-
20<br />
ragend zum Fliesenboden<br />
und zu den dunkelbraunen<br />
Bankpodesten, die<br />
ihre vormaligen Färbungen<br />
behalten haben.<br />
Die größte Überraschung<br />
erzeugt das kräftige Grün<br />
der Emporenbrüstungen<br />
und -unterseiten. Es ist in<br />
zwei Abstufungen gegliedert:<br />
Die dunklere Farbe<br />
kennzeichnet die tragenden<br />
Elemente. In den<br />
Flächen befindet sich ein<br />
helleres Grün, das ebenfalls<br />
durch eine Wischtechnik<br />
eine lebendige<br />
Oberfläche erhielt. Die<br />
Farben für die hölzernen<br />
Elemente sind auch bei<br />
den Bemusterungen des<br />
Originalkonzepts aufgetaucht<br />
und anhand dessen<br />
nachgemischt worden.<br />
Grün und Rot liegen sich<br />
auf dem Farbenkreis als<br />
Komplementärfarben direkt<br />
gegenüber. Sie bilden<br />
einen scharfen Kontrast.<br />
Solche klaren Abgrenzungen<br />
sind für das ästhetische<br />
Gesamtbild<br />
oftmals sehr wohltuend.<br />
Denn es wird genau dadurch<br />
der Eindruck<br />
vermieden, dass alles<br />
im „Einerlei“ untergeht.<br />
Die Emporenbrüstungen<br />
waren in der 1967er-<br />
Fassung im selben Grau<br />
gestrichen wie auch die<br />
Steinbögen mit statischer<br />
Funktion. Durch den heutigen<br />
Kontrast gewinnt<br />
der Kirchenraum seine<br />
klare Gliederung zurück.<br />
Das Auge nimmt die unterschiedlichenBaumaterialien<br />
wieder durch ihre<br />
charakteristische Farbe<br />
wahr. Die räumliche Vorstellung<br />
wird dadurch<br />
deutlich erleichtert.<br />
Von ihrem biblischen<br />
Aussagegehalt her stehen<br />
die grünen Emporen für<br />
den Lebensbaum des Paradieses.<br />
Ewiges Leben<br />
gründet sich auf Jesus<br />
Christus, seine Auferstehung<br />
und seine Wiederkunft<br />
in Herrlichkeit.<br />
Alle Stationen der Heilsgeschichte<br />
sind in den
Glasfenstern und in den<br />
steinernen Attributen unserer<br />
Kirche z.B. am Portal,<br />
am Altar oder in der<br />
Kreuzform festgehalten.<br />
In dieses Konzept fügen<br />
sich nun wieder die Farben<br />
ein – auch wenn wir<br />
die reiche Bemalung aus<br />
dem Jahr 1901 nicht vollständigwiederherstellen<br />
konnten. Dazu fehlte<br />
leider das Geld. In der<br />
Reduktion auf die Hauptelemente<br />
ist aber die Gesamtheit<br />
der ursprünglichen<br />
Aussagekraft<br />
unserer Kirche trotzdem<br />
wieder erkennbar.<br />
Ein neues Kreuz für den Altarraum<br />
Kreuze können ganz<br />
unterschiedlich aussehen.<br />
Im Laufe der Kirchengeschichte<br />
haben<br />
sie sich den jeweiligen<br />
Auslegungen angepasst:<br />
Mal erinnerten sie als X<br />
(griechischer Buchstabe<br />
für „ch“, ausgesprochen<br />
Chi) an den griechischen<br />
Anfangsbuchstaben von<br />
„Christos“. Mal nahmen<br />
sie eher die Gestalt ei-<br />
Als letzte Farbe muss die<br />
„Eisenglimmer“-Optik<br />
der Geländer erwähnt<br />
werden. Die matt-graue<br />
Färbung hebt die schmiedeeisernen<br />
Kunstwerke<br />
klar gegen den hellen<br />
Hintergrund ab und bringt<br />
sie so zur Geltung.<br />
Das Farbkonzept trägt erheblich<br />
zu einer warmen<br />
und behaglichen Atmosphäre<br />
bei. Unterstützt<br />
wird die Farbgebung<br />
künftig durch ein ausgeklügeltes<br />
Lichtkonzept,<br />
das von einem Ingenieurbüro<br />
für Lichtdesign<br />
nes Ankers an. Manche<br />
Kreuze tragen gleichschenklige<br />
Enden (wie<br />
zum Beispiel das „Rote<br />
Kreuz“), andere haben<br />
zwei Querbalken übereinander.<br />
Aber es gibt noch<br />
ein weiteres Unterscheidungsmerkmal:<br />
Manche<br />
Kreuze tragen einen Korpus,<br />
eine Darstellung des<br />
verstorbenen Jesus.<br />
21<br />
speziell für unsere Kirche<br />
entworfen wurde.<br />
Eine enge Verbindung<br />
geht das neue Farbkonzept<br />
auch mit unseren<br />
Kirchenfenstern ein. Im<br />
Vorfeld war von mancher<br />
Seite befürchtet worden,<br />
dass sich die Fenster nicht<br />
integrieren lassen. Wir<br />
finden, dass die farbenprächtigen<br />
Fenster und<br />
das neue Farbkonzept<br />
nun jedoch hervorragend<br />
harmonieren und sich gegenseitig<br />
wunderbar ergänzen.<br />
Bernhard Wielandt<br />
An unserem Altar war<br />
bis vor der Renovierung<br />
ein Kreuz mit Korpus<br />
angebracht. Es erinnert<br />
an den leibhaftigen Tod<br />
Jesu. Jesus hat mit allen<br />
Schmerzen als Mensch<br />
auf Golgatha gelitten. Ein<br />
solches Kreuz mit Korpus<br />
lässt erkennen, dass Jesus<br />
in jedem Gottesdienst<br />
leibhaftig zugegen ist.<br />
Martin Luther hat
22<br />
dieser Aspekt dazu veranlasst,<br />
Bilder und kreatürliche<br />
Darstellungen<br />
aus der Heilsgeschichte<br />
in den Kirchen zu belassen.<br />
Da Aloys Henhöfer<br />
stark von Luther geprägt<br />
war, hat sich diese Tradition<br />
in der alten <strong>Staffort</strong>er<br />
Kirche durch ein Kreuz<br />
mit Korpus manifestiert.<br />
1901 knüpfte man beim<br />
Kirchenneubau ebenfalls<br />
an lutherisches Gedankengut<br />
an. Das Kreuz<br />
dieser Zeit war zwar<br />
nicht mehr so aufwändig,<br />
zeichnete sich aber ebenfalls<br />
durch die Gestaltung<br />
mit Korpus aus.<br />
Viele <strong>evangelische</strong> Gemeinden<br />
hier in Baden<br />
sind stärker von der<br />
Schweizer Linie der<br />
Reformation geprägt.<br />
Zwingli und Calvin haben<br />
alle Zeichen und<br />
Bilder aus den Gottesdiensträumen<br />
verbannt.<br />
Als einzige Zeichenhandlungen<br />
zur anschaulichen<br />
Glaubensäußerung waren<br />
die beiden Sakramente<br />
Abendmahl und Taufe<br />
geduldet. Wenn man in<br />
Kirchen reformier-<br />
ter Gemeinden überhaupt<br />
Kreuze vorfindet, dann<br />
sind diese ganz schlicht<br />
gehalten. Eine leibliche<br />
Darstellung Jesu am<br />
Kreuz findet man aber in<br />
diesen Gemeinden vergeblich.<br />
Im Zuge der Renovierung<br />
hat sich der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
entschieden,<br />
das barocke Kreuz aus<br />
dem Jahr 1715, das unsere<br />
Vorgängerkirche geziert<br />
hat, wieder im Kirchenraum<br />
aufzuhängen.<br />
Dazu wird es aufwändig<br />
restauriert. Sein künftiger<br />
Platz im Kirchenraum<br />
wird dann die Nordwand<br />
zum Turm sein.<br />
Ein zweites Kreuz mit<br />
Korpus wollten wir am<br />
Altar nicht mehr anbringen.<br />
Daher hat der Oberkirchenrat<br />
einen Künstlerwettbewerb<br />
für ein<br />
neues Altarkreuz sowie<br />
Osterkerzenständer und<br />
Lesepult angeregt. Am<br />
11. Juli haben vier Künstler<br />
anhand von Modellen<br />
ihre Entwürfe vorgestellt.<br />
Alle vier Entwürfe<br />
können bei der nächsten<br />
Gemeindeversammlung<br />
begutachtet werden. Die<br />
Modelle sind zu diesem<br />
Zweck im Pfarramt hinterlegt.<br />
Eine Jury aus sieben<br />
Mitgliedern hat unter<br />
der Beratung weiterer<br />
ausgewählter Gemeindeglieder<br />
und Fachleute einen<br />
der vier Entwürfe zur<br />
Ausführung empfohlen.<br />
Im <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
fand der Vorschlag breite<br />
Zustimmung. Zur Jury<br />
gehörten: Jochen Rapp<br />
(EOK, Baureferat), Martin<br />
Kaffenberger (Amt<br />
für Vermögen und Bau),<br />
Ulrike Rein (Kunsthistorikerin),<br />
Horst Ernst,<br />
Ulrike Hellermann, Gertraud<br />
Rau, Pfr. Bernhard<br />
Wielandt.<br />
Welches Kreuz werden<br />
wir nun also künftig haben?<br />
Die Entscheidung<br />
fiel auf den künstlerischen<br />
Vorschlag von<br />
Prof. Hermann Weber aus<br />
Berg in der Pfalz. Seine<br />
Kreuz-Idee verbindet<br />
sich mit einer ganz alten<br />
Darstellungsform: dem<br />
Ast-, Gabel- oder Schächerkreuzes.<br />
Es ist dem<br />
griechischen Buchstaben
Y (auch im Griechischen<br />
„Ypsilon“ genannt) nachempfunden.<br />
Im Lexikon<br />
der Symbole heißt es<br />
dazu: „Gabelkreuz, Schächerkreuz,<br />
bei manchen<br />
Kreuzigungsdarstellungen<br />
nur für die Schächer,<br />
bei anderen (Astkreuz)<br />
auch für Christus üblich,<br />
aber von weit älterer<br />
Symbolbedeutung:<br />
Es weist auf den Lebensbaum.“<br />
Diese beiden Ansätze<br />
greift Weber ganz bewußt<br />
mit seinem Entwurf<br />
auf: zum einen die vorchristliche<br />
Darstellung<br />
des Lebensbaumes, zum<br />
anderen aber auch die<br />
christliche Aussage hinter<br />
dem Y. In der frühen römischen<br />
Gemeinde hatten<br />
die Christen ein geheimes<br />
Erkennungszeichen: den<br />
Fisch, griechisch ICH-<br />
THYS. Dieses Wort ist<br />
neben seiner Namensbedeutung<br />
„Fisch“ auch<br />
eine Abkürzung, ein verstecktesChristusmonogramm<br />
mit der deutschen<br />
Bedeutung: „Jesus Christus,<br />
Gottes Sohn, Retter“.<br />
Das Y in diesem griechischen<br />
Bekenntnis steht<br />
für das Wort „Sohn“.<br />
Durch das Astkreuz enthält<br />
der Altarraum künftig<br />
einen weiteren symbolhaften<br />
Hinweis auf<br />
Jesus, den Sohn Gottes,<br />
der sich selbst in Leib<br />
und Blut dahingegeben<br />
hat zur Erlösung für die<br />
Welt. Hoffen wir, dass<br />
das Kunstwerk – gerade<br />
in der Zeit der „Offenen<br />
Kirche“ viele Menschen<br />
zur Andacht und zum Gebet<br />
führt.<br />
23<br />
Um auch die Verbindung<br />
zum Lebensbaum noch<br />
sinnfälliger zu machen,<br />
hat Weber als Material<br />
die patinierte Bronze gewählt.<br />
Durch die Patina<br />
nimmt das Kunstwerk<br />
eine grünliche Färbung<br />
an. Als Modell für das<br />
Kunstwerk hat Weber<br />
eine wirklich vorhandene<br />
Astgabel bearbeitet. Es<br />
soll möglichst originalgetreu<br />
bleiben. Schäden<br />
und Ergänzungen wurden<br />
dann mit Wachs nachgebildet.<br />
Das Kreuz wurde mit Hilfe<br />
des Keramik-Verfahrens<br />
gegossen: Das fertige<br />
Modell aus Holz und<br />
Wachs wird 10 - 15mal<br />
in eine Keramikschlemme<br />
eingetaucht und danach<br />
mit Sand berieselt.<br />
Die Schlemme geht mit<br />
dem Sand beim
24<br />
Trocknen eine feuerfeste<br />
Verbindung ein und bildet<br />
nach den zahlreichen<br />
Tauchgängen einen dicken<br />
Panzer. Dann wird<br />
das Modell in der Hitze<br />
des Schmelzofens ausgebrannt<br />
und mit gussfertig<br />
erhitzter Bronze ausgefüllt.<br />
Dieses Verfahren<br />
hat den Vorteil, dass das<br />
Gießprodukt nach dem<br />
Da standen wir also mit<br />
unserer Entscheidung.<br />
Der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
hatte sich bei einem<br />
Wettbewerb mit Hilfe einer<br />
fachkundigen Jury für<br />
einen Entwurf des Künstlers<br />
Prof. Hermann Weber<br />
aus Berg entschieden. Ein<br />
Baumkreuz sollte es sein.<br />
Ein Baumkreuz?<br />
Es war uns klar, dass das<br />
eine mutige Entscheidung<br />
ist, die höchstwahrscheinlich<br />
noch viel Wirbel verursachen<br />
wird. Und klar<br />
war uns auch, dass wir<br />
die Überlegungen des<br />
Künstlers, die zu diesem<br />
Entwurf führten,<br />
Erkalten nur noch geringfügig<br />
nachbearbeitet werden<br />
muss.<br />
Das neue Astkreuz wird<br />
künftig an derselben Stelle<br />
angebracht sein wie das<br />
alte Kreuz. Es geht mit<br />
dem Abendmahlsbezug<br />
des Altars eine enge Verbindung<br />
ein.<br />
„Gott ist in allen Dingen“<br />
der Gemeinde näher bringen<br />
sollten. Wir müssen<br />
den Menschen etwas an<br />
die Hand geben, mit Hilfe<br />
dessen sie sich mit den<br />
Gedanken des Künstlers<br />
auseinandersetzen können.<br />
Aber wie sollte dies<br />
aussehen?<br />
Am einfachsten wäre es,<br />
wenn der Künstler selbst<br />
seine Gedanken zu Papier<br />
bringen würde. Dachte<br />
ich. So trat ich per email<br />
mit meinem Ansinnen an<br />
Professor Weber heran.<br />
Und dann geschah erst<br />
einmal lange Zeit gar<br />
nichts. An einem trüben<br />
Montagnachmittag je-<br />
Zum Kreuz passend,<br />
werden wir aus gleichem<br />
Material und mit enger<br />
formaler Anlehnung auch<br />
ein neues Lesepult und einen<br />
neuen Osterleuchter<br />
haben. Diese drei liturgischen<br />
Stücke bilden künftig<br />
eine Einheit. Lassen<br />
Sie sich überraschen!<br />
Bernhard Wielandt<br />
doch klingelte in meinem<br />
Büro das Telefon und<br />
Prof. Weber meldete sich.<br />
Nein, er selbst möchte<br />
nicht über seine Werke,<br />
den künstlerischen Hintergrund<br />
und den Entstehungsprozess<br />
schreiben.<br />
Als Künstler hat er immer<br />
eine andere Sicht auf die<br />
Dinge. Die Menschen<br />
sollen seine Werke anschauen<br />
und den Bildern<br />
Zeit geben, welche sich<br />
nach und nach beim Betrachten<br />
in den Köpfen<br />
formen. Diesen Raum<br />
möchte er den Menschen<br />
gerne geben und ihnen<br />
diese Freiheit beim Betrachten<br />
lassen. Jedoch
machte er auch gerne das<br />
Zugeständnis: ich dürfe<br />
ihn befragen und dies<br />
dann selbst zusammenfassen<br />
und niederschreiben.<br />
Ich hatte zwar noch<br />
gewisse Zweifel, ob ich<br />
die richtige Person dafür<br />
wäre, denn als Naturwissenschaftlerin<br />
habe ich<br />
mit Kunst herzlich wenig<br />
Berührungspunkte. Das<br />
stellte für Weber jedoch<br />
kein Problem dar und er<br />
gab sich zuversichtlich.<br />
Nun denn, so sei es.<br />
Was dann folgte, das war<br />
ein mehrstündiges Telefonat,<br />
das kurzweiliger<br />
und spannender kaum<br />
hätte sein können.<br />
Beginnen möchte ich jedoch<br />
mit einer kurzen<br />
Vorstellung des Künstlers.<br />
Professor Hermann Weber<br />
ist 1959 in Biberach<br />
geboren. Er studierte an<br />
der Staatlichen Akademie<br />
der Bildenden Künste in<br />
Karlsruhe und nahm in<br />
der Folge dort auch einen<br />
Lehrauftrag an. 1996<br />
wurde er zum Professor<br />
an der Burg Giebichenstein,<br />
Hochschule für<br />
Kunst und Design in Halle/Saale<br />
berufen. Zahlreiche<br />
Stipendien, Ehrungen<br />
und Preise begleiten seinen<br />
künstlerischen Weg,<br />
ebenso eine Vielzahl von<br />
Ausstellungen im In- und<br />
Ausland. Seit <strong>2012</strong> wohnt<br />
und arbeitet er in Berg an<br />
der französischen Grenze.<br />
Wie kam der Künstler<br />
auf diesen ungewöhnlichen<br />
Entwurf, mit welchem<br />
er sich am Künstlerwettbewerb<br />
beteiligt<br />
hatte?<br />
Dem Künstlerwettbewerb<br />
war eine Ortsbegehung<br />
vorausgegangen. Ein<br />
Treffen in der Kirche,<br />
bei welchem die Vorstellungen<br />
der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
benannt und die<br />
Örtlichkeiten besichtigt<br />
wurden. Weber war von<br />
diesem ersten Kontakt<br />
mit dem Kircheninneren<br />
gleich fasziniert. Er betonte<br />
mehrfach, dass er<br />
zu dem Raum sofort ein<br />
Gefühl gehabt habe; es<br />
sei von Anfang an eine<br />
Verbindung da gewesen.<br />
25<br />
Vor allem der Altar und<br />
der Taufengel haben ihn<br />
begeistert.<br />
Weber ist gebürtig im barocken<br />
Oberschwaben,<br />
wo in den prachtvollen<br />
Kirchen unzählige Engeldarstellungenaufzufinden<br />
sind. Daher liebt<br />
er noch heute die Vorstellung<br />
von Engeln, die für<br />
ihn etwas „Unvernünftiges“<br />
haben, wie er es formuliert;<br />
also etwas, das<br />
man mit Vernunft nicht<br />
begreifen kann. „Je älter<br />
ich werde, desto mehr<br />
glaube ich an die Dinge,<br />
die ich nicht sehe.“, betont<br />
Weber und weist auf<br />
die Stellung der Kunst<br />
in einer Zwischenwelt<br />
zwischen realer Welt und<br />
dem, was nicht sichtbar<br />
ist, hin. Genau da sieht<br />
er auch den engen Zusammenhang<br />
von Religion<br />
und Kunst; Kunst als<br />
Mittel um das, was nicht<br />
greifbar ist, erfahrbar zu<br />
machen.<br />
Aus dieser sofortigen engen<br />
Verbundenheit mit<br />
dem Raum erwuchs in<br />
ihm der Wunsch,
26<br />
für diesen Raum etwas<br />
Schönes und Bleibendes<br />
schaffen zu wollen.<br />
Neben der grundsätzlichen<br />
Entscheidung dafür,<br />
sich mit dem Projekt<br />
beschäftigen zu wollen,<br />
war zu diesem Zeitpunkt<br />
jedoch noch absolut keine<br />
Vorstellung vorhanden,<br />
wie dieses „Schöne und<br />
Bleibende“ wohl letztendlich<br />
aussehen könnte.<br />
Weber beschäftigte sich<br />
bislang mit Materialien<br />
wie Eisen und Blei,<br />
Wachs und Holz und ging<br />
zu Beginn seiner künstlerischen<br />
Überlegungen<br />
für die <strong>Staffort</strong>er Kirche<br />
davon aus, in diesem Material-Umfeld<br />
zu bleiben.<br />
Zunächst war der Gedanke<br />
da, eventuell das historische<br />
Kreuz umzuarbeiten,<br />
wie er es bereits in<br />
anderem Zusammenhang<br />
schon einmal gemacht<br />
hatte.<br />
Wie er letztendlich aber<br />
dazu kam, sich gänzlich<br />
von dieser traditionellen<br />
Kreuzform zu lösen und<br />
eine ganz andere<br />
Art von Kreuz vorzuschlagen,<br />
das kann Weber<br />
gar nicht genau rekonstruieren.<br />
Das sei Intuition<br />
gewesen. Der Gedanke<br />
sei in der Auseinandersetzung<br />
mit der Aufgabe<br />
entstanden und plötzlich<br />
dann da gewesen.<br />
Ermutigt wurde Weber<br />
durch die Aussage von<br />
Pfarrer Wielandt bei der<br />
Ortsbegehung, dass die<br />
Gemeinde das bisherige<br />
Altarkreuz durch etwas<br />
Neues ersetzen wolle.<br />
Dies hatte in ihm den<br />
Wunsch gefestigt, tatsächlich<br />
etwas ganz Neues<br />
schaffen zu wollen. Er<br />
machte es sich zur Aufgabe,<br />
zu einer neuen Bildsprache<br />
zu finden. Alte<br />
Bilder loszulassen und<br />
neue zu finden. Neue Formen<br />
zu finden.<br />
Weber ist sehr viel mit<br />
seinem Hund Bruno im<br />
Wald unterwegs. Und er<br />
schilderte sehr eindrück-
lich, wie er bei einem<br />
seiner langen Spaziergänge<br />
durch die von ihm so<br />
geliebten Buchenwälder<br />
diesen Moment erlebte,<br />
als der Gedanke an das<br />
Baumkreuz plötzlich da<br />
war. Als hätten sich alle<br />
diffusen Gedanken und<br />
Überlegungen in dem einen<br />
Moment genau auf<br />
diesen Punkt zusammengezogen.<br />
Ein Baumkreuz<br />
soll es werden. Das und<br />
nichts anderes!<br />
Weber war sich bewusst,<br />
dass es nicht einfach werden<br />
würde, für seine Idee<br />
Akzeptanz zu finden – im<br />
Wettbewerb und später<br />
auch in der Gemeinde.<br />
Auch wenn eine andere,<br />
leichter zu akzeptierende<br />
da traditionellere Kreuzform<br />
vermutlich weniger<br />
polarisierend wäre, so<br />
stand dies für Weber ab<br />
diesem Zeitpunkt nie zur<br />
Diskussion. Er war (und<br />
ist) derart von seiner Idee<br />
überzeugt, dass er davon<br />
nicht mehr weg kam und<br />
auch nicht bereit war, sich<br />
zugunsten eines einfacheren<br />
Weges zu verbiegen.<br />
Der fast einstimmige Beschluss<br />
in der Jury des<br />
Künstlerwettbewerbs und<br />
im <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
für seinen Entwurf gab<br />
ihm letztendlich recht.<br />
Aber was hat es nun mit<br />
dem Baumkreuz auf<br />
sich?<br />
Die Aufgabe, die sich<br />
der Künstler selbst gestellt<br />
hatte, war, eine neue<br />
Form zu finden ─ und damit<br />
auch weg von der herkömmlichen<br />
Kreuzform<br />
zu gehen, die für Weber<br />
unmittelbar mit Leiden<br />
und Tod verbunden ist.<br />
Aus dem Bedürfnis heraus,<br />
wegzukommen von<br />
Schmerz und Tod, suchte<br />
der Künstler nach einer<br />
neuen Bildsprache.<br />
Die Natur ist für Weber<br />
das Vorbild: Das Wachsen<br />
und Vergehen ist in<br />
der Natur sichtbar. Ein<br />
Prozess des immer wieder<br />
neu Beginnens. Für<br />
Weber in direktem Zusammenhang<br />
stehend zu<br />
Tod und Auferstehung.<br />
27<br />
Und hier kommt der<br />
Baum ins Spiel. Der<br />
Baum stellt für Weber ein<br />
Symbol der Hoffnung und<br />
Kraft dar. Er beschreibt<br />
dies mit dem Bild, in<br />
dem der Baum von seinen<br />
Wurzeln unter der Erde<br />
aufstrebt, kraftvoll nach<br />
oben wächst, dem Himmel<br />
immer näher kommt.<br />
Auch gibt es für Weber<br />
eine sehr innige Verbindung<br />
zwischen Baum und<br />
Seele. So beschreibt er<br />
eine Szene, in welcher er<br />
mit einem Jäger im Gespräch<br />
war, welcher ihn<br />
mit der nachdrücklichen<br />
Aussage überraschte:<br />
„Natürlich haben Bäume<br />
eine Seele!“. Weber<br />
begreift jeden Baum als<br />
eigene Persönlichkeit, als<br />
Wesen.<br />
Und damit kommt er<br />
dann auch zu der Kernaussage<br />
seiner Überlegungen:<br />
„Gott ist in allen<br />
Dingen“. Und weitergedacht:<br />
„Wenn Gott in allem<br />
ist – wie gehe ich damit<br />
um?“ Das ist das, was<br />
ihm wichtig ist. Verant-
28<br />
wortung zu übernehmen.<br />
Achtsamkeit. Respekt vor<br />
der Natur. Ehrfurcht vor<br />
Gottes Schöpfung. All<br />
das sind Aspekte, die für<br />
Weber zentral und wichtig<br />
sind und die er in seinem<br />
Entwurf ausdrücken<br />
möchte.<br />
Natürlich stellt diese neue<br />
Bildsprache eine Herausforderung<br />
dar – für den<br />
späteren Betrachter, aber<br />
ebenso für den Künstler.<br />
Ein solcher Entwurf<br />
braucht enorm viel Überlegungen,<br />
Gedanken<br />
und Liebe. Weber betont<br />
nachdrücklich, dass ein<br />
Künstler nur dann etwas<br />
gut machen kann, wenn<br />
er es gerne macht; oder<br />
noch deutlicher: wenn er<br />
es mit Liebe macht. Diese<br />
Liebe zu seinem Werk<br />
ist Weber deutlich anzumerken.<br />
Im Gespräch<br />
schildert er zahllose Aspekte<br />
seiner Überlegungen;<br />
viele Ansätze und<br />
Gedankenstränge. Genau<br />
das ist es, wozu er auch<br />
den Betrachter anregen<br />
will: Immer wieder neue<br />
Ansatzpunkte zu suchen,<br />
um über das Thema<br />
nachzudenken. Wenn die<br />
Gedanken wie Äste am<br />
Baum wachsen dürfen,<br />
dann wächst auch etwas<br />
im Menschen selbst. Und<br />
somit begreift Weber sein<br />
Werk als ein Angebot:<br />
„Etwas ist da und etwas<br />
muss entstehen, etwas<br />
muss wachsen“.<br />
Genau das, was Weber<br />
den späteren Betrachtern<br />
abverlangt, hat er selbst<br />
immer wieder vollzogen.<br />
Immer wieder hat<br />
er seinen Ansatz durchdacht<br />
und „Äste wachsen“<br />
lassen. Und daher<br />
hat er sich in der künstlerischen<br />
Schaffensphase<br />
auch völlig zurückgezogen<br />
und von allen Störungen<br />
abgeschottet, um<br />
sich nur auf seine Arbeit<br />
zu konzentrieren. Wie<br />
er es selbst formulierte:<br />
„Ich muss den Moment<br />
nutzen, in dem der Geist<br />
weht.“ Folglich war er<br />
quasi von der Bildfläche<br />
verschwunden und zog<br />
sich völlig in die Arbeit<br />
zurück. Selbst sein Atelier,<br />
welches erst unmittelbar<br />
zuvor neu eröffnet<br />
worden war, blieb in die-<br />
ser Zeit für Besucher geschlossen.<br />
Es gab keine<br />
Gespräche, keine Telefonate.<br />
Nur der Künstler<br />
und seine Gedanken.<br />
Aber schon alleine die Suche<br />
nach DEM Baum erwies<br />
sich als schwieriger<br />
als gedacht. Zunächst war<br />
der Wunsch des Künstlers<br />
da, einen Baum aus<br />
dem <strong>Staffort</strong>er Wald zu<br />
verwenden. Nach langer<br />
Suche standen schließlich<br />
drei Bäume zu Auswahl.<br />
Weber entschied sich für<br />
eine Weide, welche er<br />
in sein Atelier schaffen<br />
ließ. Aber dann sah er<br />
ganz zufällig bei einem<br />
Spaziergang mit seinem<br />
Hund durch die Rheinauen<br />
DEN Baum. SEINEN<br />
Baum. Er beschreibt es<br />
mit Intuition, einer inneren<br />
Verbindung zu<br />
dem Baum, die sofort da<br />
war. Genau dieser Baum<br />
musste es sein. Und bereits<br />
am nächsten Tag war<br />
der Baum, ein Ahorn übrigens,<br />
im Atelier.<br />
Die Technik und die verwendeten<br />
Materialien<br />
waren für Weber auch
Neuland. Nie zuvor hatte<br />
er mit Bäumen, mit Ästen<br />
gearbeitet. Außerdem<br />
ist Weber Perfektionist.<br />
Jedes Detail muss stimmen.<br />
Er fertigte 1:1-Modelle<br />
an, welche er dann<br />
vor Ort nochmals in Augenschein<br />
nahm und an<br />
die Gegebenheiten im<br />
Kirchenraum anpasste.<br />
So musste beispielsweise<br />
der Leuchter, welcher neben<br />
dem Taufengel angebracht<br />
werden soll, genau<br />
bis zu dessen Schulter reichen.<br />
Zwar hatte Weber<br />
den Engel ausgemessen<br />
und auch maßstabsgetreue<br />
Nachbildungen in<br />
seinem Atelier – dennoch<br />
fuhr Weber mit dem Modell<br />
des Leuchters noch<br />
einmal nach <strong>Staffort</strong>, um<br />
direkt im Kirchenraum<br />
auszuprobieren, ob sich<br />
die von ihm gewünschte<br />
Einheit von Leuchter<br />
und Engel tatsächlich einstellt.<br />
Darüber hinaus war Weber<br />
zwar absolut davon<br />
überzeugt, dass es richtig<br />
ist, was er macht,<br />
aber dennoch gab es in<br />
der Schaffensphase auch<br />
immer wieder schwierige<br />
Momente. Zweifel.<br />
Wie Weber formulier-<br />
29<br />
te: „Im Machen entsteht<br />
viel, von dem man vorher<br />
nichts weiß.“ In solchen<br />
Momenten hat Weber<br />
dann Musik gehört.<br />
Und zwar immer wieder<br />
nur das eine Stück: Ein<br />
Magnifikat aus dem 18.<br />
Jahrhundert von Baldassare<br />
Galuppi. Daraus hat<br />
Weber dann wieder Kraft<br />
gewonnen und konnte mit<br />
seiner Arbeit fortfahren.<br />
Daher ist dieses Magnifikat<br />
für Weber auch ganz<br />
eng mit seinem Werk<br />
verbunden. Oder wie er<br />
es ausdrückt: „Zwischen<br />
Kreuz und Musik ist eine<br />
starke Verbindung entstanden.“<br />
Mitte Oktober kamen die<br />
Modelle in die Gießerei.<br />
Und erst da war der<br />
Künstler dann auch wieder<br />
ansprechbar. Was darauf<br />
noch folgte, das war<br />
die Feinarbeit, welche<br />
aber weniger künstlerische<br />
als handwerkliche<br />
Fertigkeiten verlangt.<br />
Nun muss noch eine neue<br />
Halterung am Altar angebracht<br />
werden, da die alte<br />
nicht stabil genug
30<br />
ist, um das schwere, massive<br />
Kreuz zu halten. Dies<br />
soll in der Woche vor der<br />
Wiedereinweihung der<br />
Kirche geschehen. Weber<br />
ist zuversichtlich, dass<br />
am 1. Advent das neue<br />
Altarkreuz das erste Mal<br />
in der renovierten <strong>Staffort</strong>er<br />
Kirche zu sehen<br />
sein wird.<br />
Der Künstler hofft, dass<br />
die Menschen gerne kommen<br />
und das Werk betrachten.<br />
Sie sollen sich<br />
damit identifizieren. Und<br />
er hofft, dass sich die<br />
Menschen ihre eigenen<br />
Überlegungen dazu machen<br />
und die Gedanken<br />
wachsen wie Äste am<br />
Baum.<br />
Das Kruzifix der alten <strong>Staffort</strong>er Kirche<br />
Den Abriss der alten<br />
Kirche in <strong>Staffort</strong> (ehemaliger<br />
Standort: Ecke<br />
Weingartener Straße /<br />
Lutherstraße) haben nach<br />
unserer heutigen<br />
Kenntnis nur zwei<br />
Sollte Bedarf bestehen,<br />
über die Werke zu sprechen,<br />
so bietet Weber an,<br />
an einem noch festzulegenden<br />
Termin in die<br />
Kirche zu kommen. Wer<br />
möchte, kann ihn dann<br />
dort treffen und mit ihm<br />
ins Gespräch kommen<br />
und all die Fragen stellen,<br />
die ihn bezüglich<br />
der Werke beschäftigen.<br />
Aber Achtung. Wie mir<br />
Professor Weber im Gespräch<br />
verriet, gibt es da<br />
eine Frage, die er überhaupt<br />
nicht leiden kann.<br />
Und das ist die klassische<br />
Frage: „Was hat sich der<br />
Künstler dabei gedacht?“<br />
Ich tauchte erst wieder<br />
aus dem Gespräch auf,<br />
als Hund Bruno plötzlich<br />
Symbol einer langen christlichen Tradition<br />
Gegenstände überlebt:<br />
Ein Weihwasserbecken<br />
aus Natursandstein, das<br />
der katholischen <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
für deren<br />
Kirchenraum 2004 übergeben<br />
wurde und das<br />
anschlug und einen Besucher<br />
meldete – anscheinend<br />
gibt es im Hause<br />
Weber statt einer Türglocke<br />
Hundegebell. Und<br />
auch ein herkömmliches<br />
Haustürschloss scheint<br />
nicht vorhanden, denn<br />
Weber verkündete, dass<br />
gerade der Bürgermeister<br />
von Berg im Zimmer<br />
stünde. Da Weber erst vor<br />
kurzem zugezogen ist,<br />
stand ein neugieriger Antrittsbesuch<br />
des Bürgermeisters<br />
noch aus. Und<br />
damit endete dann auch<br />
unser langes Telefonat<br />
ziemlich abrupt und ließ<br />
mich mit meiner Aufgabe<br />
zurück, all die vielen Gedankenäste<br />
zu sortieren<br />
und niederzuschreiben.<br />
Nicole Barié<br />
Kruzifix, das einst die<br />
nördliche Wand des Kirchenschiffes<br />
zierte. Beide<br />
Sakralgegenstände stammen<br />
noch aus der vorreformatorischen<br />
Zeit, in<br />
der die Kirche dem Hei
ligen Wolfgang geweiht<br />
und nach unserer heutigen<br />
Sprechweise „katholisch“<br />
war.<br />
Lange Zeit befand sich<br />
das Holzkreuz mit dem<br />
Korpus des leidenden<br />
Christus auf dem Dachboden<br />
unserer heutigen Kirche<br />
und zuletzt hinter den<br />
Bänken der Kanzelempore.<br />
Man munkelte, dieses<br />
Kreuz sei aus der alten<br />
<strong>Staffort</strong>er Kirche stammend<br />
irgendwann nach<br />
Spöck gekommen und im<br />
Laufe des letzten Jahrhunderts<br />
wieder der <strong>Staffort</strong>er<br />
<strong>Kirchengemeinde</strong><br />
zurückgegeben worden.<br />
Über die Umstände war<br />
aber lange Zeit nichts<br />
weiter bekannt.<br />
Die Geschichte des<br />
Kruzifix kam Schritt<br />
für Schritt zutage:: Die<br />
Wahl-<strong>Staffort</strong>erin Lenka<br />
Johnson, im Erstberuf gelernte<br />
Restaurateurin, erbot<br />
sich zunächst, durch<br />
vorsichtige Sondagen<br />
(punktuelle Untersuchungen<br />
der Bemalung) den<br />
kulturellen Wert und das<br />
Alter dieses Kreuzes zu<br />
bestimmen. Die ersten<br />
Untersuchungen der Restaurateurin<br />
ergaben allein<br />
sieben Farbschichten auf<br />
dem Holz der Kreuzbalken.<br />
Auf der Schrifttafel<br />
unterhalb des Korpus ließen<br />
sich sogar über zehn<br />
unterschiedliche Bemalungen<br />
feststellen. Das<br />
lässt auf ein hohes Alter<br />
des Kreuzes schließen.<br />
Nach Aussage der Fachfrau<br />
sprächen auch die<br />
Form und die Größe des<br />
Kruzifixes für eine Fertigung<br />
nach altgläubigem<br />
(„katholischem“) Ideal.<br />
Wenn jede Farbschicht<br />
vor einer neuen Bemalung<br />
im Durchschnitt<br />
zwischen 30 und 50 Jahre<br />
alt gewesen sei, lasse sich<br />
auf eine Entstehung des<br />
Kreuzes im späten Mittelalter<br />
schließen.<br />
31<br />
Mit der Restauration des<br />
alten Kreuzes betraut,<br />
legt Lenka Johnson nun<br />
Schicht für Schicht frei,<br />
um seinen Werdegang<br />
dokumentieren zu können.<br />
Die Umstände und<br />
das Jahr, unter denen<br />
dieser Sakralgegenstand<br />
nach Spöck gekommen<br />
ist, erhellten sich plötzlich<br />
durch die Freilegung<br />
einer der jüngeren Bemalungsschichten.<br />
Dort war<br />
die auf Seite 32 abgebildete<br />
Inschrift mit schwarzer<br />
Pinselschrift auf die<br />
Tafel unterhalb des Korpus<br />
eingetragen.<br />
Durch diesen Fund können<br />
wir heute die Entwicklung<br />
nachzeichnen.<br />
Aus ihrer Hochachtung<br />
heraus schenkten die damaligen<br />
Vertreter der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
<strong>Staffort</strong><br />
das Kreuz ihrem Pfarrer,<br />
dem in Spöck ansässigen<br />
Ortsgeistlichen Urban.<br />
Nach dessen Pfarrstellenwechsel<br />
war
32<br />
er bescheiden und traditionsbewusst<br />
genug, das<br />
ihm gewidmete Kreuz<br />
in der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Spöck zu belassen. Nach<br />
vagen Aussagen soll das<br />
Kruzifix in Spöck im alten<br />
Gemeindehaus aufgehängt<br />
gewesen sein. Nach<br />
dem Neubau fand der altgewordene<br />
Gegenstand<br />
in Spöck wohl keine<br />
weitere Verwendung und<br />
wurde daher den <strong>Staffort</strong>ern<br />
formlos zurückgegeben.<br />
Seitdem fristete<br />
das Kreuz sein Dasein<br />
auf dem Dachboden der<br />
Kirche. Wegen der dort<br />
befindlichen Nässe im<br />
Winter und der Hitze im<br />
Sommer wurde es<br />
irgendwann in das<br />
Innere des Kirchenraumes<br />
verbracht, wo es im<br />
Zuge der Innenrenovierung<br />
wieder in das Bewusstsein<br />
der Gemeinde<br />
rückte.<br />
Durch die dicken Farbschichten<br />
geschützt,<br />
dürfte die ursprüngliche<br />
Fassung des Holzkreuzes<br />
und der Jesusfigur gut<br />
erhalten sein. Nach den<br />
bisherigen Untersuchungen<br />
sind einzelne Partien<br />
(der nur noch durch ein<br />
Exemplar nachweisbare<br />
dreifache Strahlenkranz,<br />
das Leintuch und die Umrandung<br />
der Schrifttafel)<br />
in Gold gefasst gewesen.<br />
Die Darstellung der<br />
freien Körperteile trugen<br />
Dieses Kruzifix<br />
stammt aus der alten<br />
<strong>Staffort</strong>er Kirche<br />
in der<br />
A. Henhöfer u. Kirchenrat<br />
Peter<br />
je ein […] gepredigt<br />
haben.<br />
Vom <strong>Kirchengemeinde</strong>rat<br />
<strong>Staffort</strong><br />
H. Pfr. Urban<br />
gewidmet<br />
19 25<br />
eine sehr authentische<br />
Bemalung, die sogar einzelne<br />
Blutbahnen unter<br />
der Haut erahnen lassen.<br />
Wir freuen uns sehr, in<br />
diesem Kreuz ein Dokument<br />
unserer reichen<br />
kirchlichen Ortsgeschichte<br />
zu haben und bedanken<br />
uns für die uneigennützige<br />
Hilfe unserer Restaurateurin,<br />
Frau Lenka<br />
Johnson.<br />
Bernhard Wielandt<br />
Dieser Artikel wurde bereits<br />
im <strong>Gemeindebrief</strong> vom Juli<br />
2006 veröffentlicht. Hier in<br />
leicht überarbeiteter Form.
Restaurierung des alten Kreuzes<br />
Wer im ev. Gemeindehaus<br />
vorbeischaut hat<br />
bestimmt schon einmal<br />
wahrgenommen, dass zu<br />
unüblichen Zeiten die<br />
Tür offen ist, das Licht<br />
brennt, leise Radiomusik<br />
erklingt oder seltsame<br />
Kratzgeräusche zu hören<br />
sind. Während unsere<br />
Kirche in großen Zügen<br />
renoviert wird, vollzieht<br />
das alte <strong>Staffort</strong>er Kruzifix<br />
eine Metamorphose.<br />
Streckt man neugierig<br />
den Kopf durch die offene<br />
Speicherluke des<br />
Gemeindehauses, so entdeckt<br />
man Frau Lenka<br />
Johnson bei der fleißigen<br />
Arbeit der Restaurierung<br />
des 297 Jahre alten Kreuzes.<br />
Die gebürtige Tschechin<br />
aus Kyjov hat bildende<br />
Kunst in Uhenske<br />
Hradiště studiert. In Baden-Baden<br />
war sie sechs<br />
Jahre beim Restaurations-<br />
Atelier Wooth angestellt<br />
und hat bereits Gemälde<br />
z.B. in der barocken Kirche<br />
Rastatt, im Neuen<br />
Schloss Baden-Baden<br />
oder aus Privatsammlungen<br />
restauriert. Seit 2005<br />
wohnt sie mit ihrem Mann<br />
und ihren beiden Kindern<br />
in <strong>Staffort</strong> und widmet<br />
sich mit Unterbrechungen<br />
bereits sieben Jahre<br />
unserem alten Kreuz. Die<br />
ehrenamtlichen Tage und<br />
33<br />
Wochen, die sie bereits<br />
auf dem Dachboden des<br />
Gemeindehauses, auch<br />
bei extremen Temperaturen<br />
verbracht hat, lassen<br />
sich schon gar nicht<br />
mehr zusammenrechnen.<br />
Die Faszination bei dieser<br />
Arbeit liegt im Detail<br />
und am Interesse an den<br />
alten Techniken. Besonders<br />
betont sie, dass ihre<br />
Freundin Karen Eckhardt<br />
sie immer wieder bei<br />
Durststrecken motiviert<br />
und sogar hin und wieder<br />
selbst mithilft. Sie ist<br />
selbst ebenfalls ursprüngliche<br />
Tschechin aus Prag<br />
und lebt mit ihrer Familie<br />
inzwischen auch in <strong>Staffort</strong>.<br />
Andächtig befreit Johnson<br />
liebevoll quadratmillimeterweise<br />
das Kreuz<br />
von alter Farbe und<br />
Schmutz. Dabei müssen<br />
auch ätzende Substanzen<br />
wie Aceton, Ammoniak-<br />
Lösung, Spiritus oder Abbeize<br />
eingesetzt werden,<br />
die eine Atemschutzmaske<br />
erfordern. Frau<br />
Johnson konnte
34<br />
dabei fünf Schichten auf<br />
Kreuz und Korpus, sowie<br />
13 Schichten auf der am<br />
Fußende angebrachten<br />
Tafel feststellen. Während<br />
sie die wechselvolle<br />
Geschichte des Kreuzes<br />
erläutert, streicht sie ehrfürchtig<br />
über die Beschädigungen.<br />
Bei schlechter<br />
Lagerung muss z.B. ein<br />
Wasserschaden entstanden<br />
sein, der sich vom<br />
Kopf her über den Korpus<br />
gezogen hat und den<br />
Sockel des Kreuzes zum<br />
vorübergehenden Aufquellen<br />
gebracht hat. Am<br />
Bauchbereich und auf<br />
dem Schienbein befinden<br />
sich weitere Schäden, die<br />
bereits schon einmal ausgebessert<br />
wurden. Fingerkuppen<br />
und Dornen aus<br />
der Dornenkrone fehlen.<br />
Die Tafel hat kleine Holzwurmlöcher.<br />
Der Holzwurm<br />
wird jedoch kaum<br />
die Chemikalien überlebt<br />
haben, erläutert Johnson<br />
schmunzelnd. Erst wenn<br />
alle Übermalungen herunter<br />
sind, kann sie mit<br />
der Neuauftragung von<br />
ursprünglicher Farbe und<br />
der Poliment-Vergoldung<br />
auf den drei Kopf-<br />
strahlen, dem Lendenschurz<br />
und um die Fußtafel<br />
beginnen.<br />
Verschollen ist nach wie<br />
vor die Tafel mit dem<br />
Schriftzug „INRI“, sowie<br />
zwei von drei Strahlen am<br />
Haupt Jesu.<br />
Mit freudigen Augen erzählt<br />
Johnson, dass momentan<br />
ihre Mutter aus<br />
Kyjov, das etwa 800 km<br />
weit von <strong>Staffort</strong> entfernt<br />
an der slowakischösterreichischen<br />
Grenze<br />
liegt, zu Besuch ist und<br />
ihr den Rücken für diese<br />
Arbeit frei hält. Dass<br />
sie das Kruzifix bis zur<br />
Wiedereinweihung der<br />
Kirche fertig bekommt,<br />
bezweifelt sie allerdings.<br />
Es wird jedoch am Tag<br />
der Einweihung auf jeden<br />
Fall schon einmal kurzzeitig<br />
seinen zukünftigen<br />
Platz an der Nordwand<br />
der Kirche einnehmen.<br />
Schon heute ein herzliches<br />
Danke für die unbezahlbare<br />
ehrenamtliche<br />
Arbeit. Das andere Kreuz<br />
mit Korpus, das bisher<br />
am Altar in der Kirche<br />
war, wird seinen Platz<br />
dann im ev. Gemeindehaus<br />
bekommen.<br />
Iris Wielandt
Der aufschlussreiche Blick zurück zu den Anfängen<br />
Es ist schon spannend, den<br />
Ausgangspunkt und im<br />
Rückblick die ursprünglichen<br />
Vorstellungen anzuschauen,<br />
die wir den<br />
verantwortlichen Planern<br />
und unserem Architekturbüro<br />
2005 zur Aufgabe<br />
gegeben haben. Heute<br />
sind wir in der Lage, die<br />
1. Technische und räumliche<br />
Anforderungen<br />
1.1 Bauschäden und Anstriche<br />
Putz und Anstrich des Innenraums sind ca.<br />
40 Jahre alt und enthalten Schäden. Die<br />
schlichte Farbgestaltung der letzten Renovation<br />
(weiß/graue Deckfarbe) widersteht<br />
heutigen ästhetischen Ansprüchen und der<br />
ursprünglichen Farbgestaltung. Der gesamte<br />
Innenraum muss mit einem neuen<br />
Farbkonzept versehen werden, das auch die<br />
ursprüngliche Intention des Kirchenraums<br />
berücksichtigt.<br />
1.2 Elektrische Installationen<br />
Die Anforderungen an die elektrische Installation<br />
haben sich in den letzten Jahrzehnten<br />
enorm verändert. Der Einsatz zeitgemäßer<br />
Medien aller Art im Gottesdienst muss<br />
technisch möglich sein.<br />
Wo sind wir gelandet?<br />
damaligen Anforderungen<br />
mit der Umsetzung<br />
abzugleichen. Dabei lässt<br />
sich vieles positiv als erledigt<br />
quittieren. Manche<br />
Dinge stellten sich im<br />
Prozess als unrealisierbar<br />
heraus. In einigen<br />
Punkten haben sich die<br />
damaligen Vorstellungen<br />
35<br />
aber auch gewandelt oder<br />
weiterentwickelt. Dazu<br />
im Anschluss einige Anmerkungen.<br />
Zunächst<br />
möchten wir aber noch<br />
einmal den alten Aufgabenkatalog<br />
zur Kenntnis<br />
geben, mit dem wir in die<br />
Kirchenrenovierung gestartet<br />
sind.<br />
1.3 Akustische Anlage<br />
Die Übertragungsanlage in der Kirche ist<br />
im Bezug auf Redebeiträge technisch auf<br />
dem neusten Stand. Für Hörgeräteträger ist<br />
der Einbau einer Induktionsschleife aber<br />
unabdingbar.<br />
1.4 Beleuchtung<br />
Die ursprünglichen Karbitleuchter sind<br />
nicht mehr vorhanden. Die bestehenden<br />
elektrischen Leuchtkörper (Gasdampflampen<br />
und Neonröhren) sind ästhetisch und<br />
von ihrer Leistung her völlig unbefriedigend.<br />
Der Kirchenraum benötigt ein ganz<br />
neues Beleuchtungskonzept, das die gezielte<br />
Beleuchtung bestimmter Bereiche stufenlos<br />
und getrennt von einander ermöglicht<br />
und eine einladende Atmosphäre schafft.<br />
1.5 Heizung<br />
Die bestehende Warmluftheizung mit einer<br />
Ausblasöffnung und zwei Ansaugschächten<br />
erwärmt den Kirchenraum aus Mangel einer
36<br />
Zirkulation von oben nach unten. Dadurch<br />
haben wir hohe Aufwärmzeiten und ein extrem<br />
unterschiedliches Wärmeerleben der<br />
Kirchenbesucher auf den oberen und unteren<br />
Sitzgelegenheiten. Die bestehende Heizung<br />
hat zudem zum Ruin der vorhandenen<br />
Pfeifenorgel mit Membranladen-Pneumatik<br />
geführt. Auch für eine zukünftige Restauration<br />
dieses Instruments ist eine grundsätzliche<br />
Überarbeitung der Wärmetechnik<br />
notwendig.<br />
1.6 Wärmeisolierung<br />
Die Eingangstüren, die direkt in den Gottesdienstraum<br />
führen (beide nach Westen ausgerichtet),<br />
sind erhebliche Kältebrücken.<br />
An beiden Eingängen wurden provisorisch<br />
dicke Vorhänge angebracht, um die Zugluft<br />
wenigstens abzumildern. Dieses Problem<br />
muss bei einer Innenrenovierung grundsätzlich<br />
behoben werden. Eine Isolierung<br />
des Deckenbereiches zur Reduzierung der<br />
Heizkosten ist ebenfalls zu prüfen.<br />
1.7 Sanitäre Voraussetzungen<br />
Menschen müssen dem Gottesdienst und<br />
anderen Gemeindeveranstaltungen in der<br />
Kirche (z.B. Konzerte) fern bleiben, da<br />
sie im Gebäude keine Toilette vorfinden.<br />
Zur Reinigung des Innenraumes gibt es<br />
bisher keinen adäquaten Zu- und Abwasseranschluss.<br />
Für die Durchführung von<br />
Kirchenkaffees, die wir vermehrt anbieten<br />
wollen, wäre ebenfalls ein Ausguss mit<br />
Frischwasserzuleitung wünschenswert.<br />
1.8 Reinigungs- und Wartungstechnik<br />
Es existiert in der Kirche bisher kein eigener<br />
Raum für Putzgeräte.<br />
1.9 Stauraum<br />
Wir haben weder im eigentlichen Gottesdienstraum,<br />
noch in den Nebenräumen (Sakristei,<br />
Treppenhäuser und Kohlenkeller)<br />
ein Minimum an Stauraum. Gegenstände<br />
des gottesdienstlichen Bedarfs sind über die<br />
ganze Kirche verteilt und völlig unzulänglich<br />
aufbewahrt.<br />
1.10 Gestühl<br />
Die vorhandenen Bänke schöpfen den<br />
Platz im Kirchenschiff voll aus und sind<br />
auf die Wortverkündigung von der Kanzel<br />
ausgerichtet. Sowohl der durchschnittliche<br />
Bedarf an Sitzplätzen, als auch die Anforderungen<br />
an den Kirchenraum haben sich<br />
enorm gewandelt. Für Abendmahlsfeiern,<br />
Trauungen, Anspiele im Gottesdienst (Kindergarten,<br />
Konfirmanden, Kreis junger<br />
Erwachsener) und kirchenmusikalische<br />
Aktivitäten innergemeindlicher Gruppen<br />
(Posaunenchor, Kinderchor, Band) fehlt uns<br />
der nötige Platz – sowohl im Altarraum, als<br />
auch unterhalb der Stufen. Zwischen den<br />
Gottesdienstteilnehmern der ersten beiden<br />
Bankreihen direkt unterhalb der Kanzel<br />
und dem Predigenden ist kein Blickkontakt<br />
möglich. Über ein verändertes Sitzkonzept<br />
zumindest im vorderen Bereich des Kirchenschiffs<br />
muss unbedingt nachgedacht<br />
werden.<br />
1.11 Barrierefreier Zugang<br />
Bisher hat die Kirche keinen fest installierten<br />
barrierefreien Zugang. Zwei lose Schienen<br />
aus Profilblech dienen als Notbehelf für<br />
Rollstuhlfahrer.
2. Liturgische Anforderungen<br />
2.1 Gottesdienste<br />
Durchschnittlich werden unsere Gottesdienste<br />
von 30 bis 80 Personen besucht. Der<br />
Kindergottesdienst wird derzeit nur einmal<br />
im Monat zeitgleich im Gemeindehaus angeboten.<br />
Bei vereinzelten Anlässen im Kirchenjahr<br />
(Weihnachten, Konfirmation) füllt<br />
sich die Kirche mit bis zu 400 Besuchern.<br />
Neben reinen Wortgottesdiensten feiern wir<br />
gerne Abendmahl im großen Kreis um den<br />
Altar. Unsere zahlreichen Taufen finden<br />
in der Regel im Gesamtgottesdienst statt.<br />
Mehrere Gottesdienste im Jahr werden von<br />
Gruppen aus den Gemeinden mitgestaltet<br />
(Kindergarten, Konfirmanden, Kreis junger<br />
Erwachsener). Alle Mitarbeitenden in<br />
diesem Bereich wünschen sich ein größeres<br />
Platzangebot bzw. eine flexiblere Raumgestaltung<br />
im vorderen Kirchenbereich. Die<br />
problematischen Sichtverhältnisse von und<br />
zur Kanzel sind unter 1.10 bereits beschrieben<br />
worden.<br />
2.2 Variable Nutzung der Raumbestandteile<br />
Mit der derzeitigen Raumaufteilung und<br />
den fest installierten Bänken, die sich zudem<br />
auf einem kleinen Holzpodest befinden,<br />
ist eine variable Nutzung des Kirchenraums<br />
für besonders umfangreiche Projekte<br />
(Krippenspiel, Jugend- und Familiengottesdienste,<br />
Kreuzweg, Osternacht) ebenso, wie<br />
für liturgische Feiern kleiner Gruppen (Erwachsenentaufe<br />
im Kreis der Familie, Wochenandachten,<br />
Gebetskreise) kaum möglich.<br />
Eine flexiblere Bestuhlung würde uns<br />
viele Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen.<br />
37<br />
2.3 Chorraum<br />
Der Platz im Chorraum ist sehr beengt. Das<br />
Halbrund hinter dem Altar dient dem Posaunenchor<br />
nur notdürftig als einzig denkbarer<br />
Ort für Auftritte im unteren Kirchenschiff.<br />
Ein wünschenswertes Sitzen vor dem Altar<br />
ist weder oberhalb noch unterhalb der Stufen<br />
möglich.<br />
Beim Abendmahl wird der Personenkreis<br />
um den Altar in der Regel unterhalb der<br />
Stufen geschlossen, weil der Raum vor dem<br />
Altar sehr knapp ist und die Stufen im Rücken<br />
viele Besucher von diesem Standort<br />
abschreckt.<br />
Der knappe Platz vor dem Taufengel führt<br />
bei Taufen dazu, dass die Taufgesellschaft<br />
auf den Stufen zum Altarraum stehen muss.<br />
Ein entspanntes Teilnehmen wird dadurch<br />
erheblich erschwert. Der Sicherheitsaspekt<br />
bleibt in der derzeitigen Situation völlig unberücksichtigt.<br />
Bei Trauungen findet das Brautpaar auf<br />
zwei Stühlen im Mittelgang unterhalb der<br />
Altarraumstufen Platz. Das Einsegnen auf<br />
der Kniebank kann wiederum aber nur<br />
oberhalb der Stufen geschehen. Es wäre<br />
notwendig, beides räumlich auf gleicher<br />
Ebene vollziehen zu können.<br />
Die Kanzel wird als sehr steil und hoch<br />
empfunden. Ein zusätzliches Aufstellen eines<br />
Lesepults würde unsere Platznot im Altarraum<br />
weiter verschärfen.<br />
Bildbetrachtungen und Meditationen sowie<br />
Powerpoint-Präsentationen auf einer zentralen<br />
Leinwand sollen in Zukunft möglich<br />
sein.<br />
2.4 Ausweichräume für multifunktionale<br />
Zwecke<br />
Der Kindergottesdienst parallel zum Gemeindegottesdienst<br />
kann nicht regelmäßig
38<br />
stattfinden. Die derzeitige Konzeption des<br />
Kirchenraums erschwert den regelmäßigen<br />
Kirchenbesuch von jungen Familien. Ein<br />
von und zum Kirchenraum einsehbarer Aufenthaltsraum<br />
für Kinder könnte diesem Umstand<br />
abhelfen. Dieser abtrennbare Bereich<br />
sollte so multifunktional sein, dass er auch<br />
bei anderen Veranstaltungen genutzt werden<br />
kann (Kirchenkaffee, Stehempfang, Vernissage)<br />
und dabei die übrigen gottesdienstlichen<br />
Veranstaltungen nicht behindert.<br />
2.5 Emporen<br />
Keine der drei Emporen kann uneingeschränkt<br />
genutzt werden. Die Seitenemporen<br />
lassen von der ersten Reihe ab keinen<br />
Blickkontakt zum Altarraum zu. Die Empore<br />
auf der Kanzelseite ist nicht einmal von<br />
Na, haben Sie beim Lesen<br />
auch innerlich bereits die<br />
einzelnen Positionen abgehakt?<br />
In der Tat, vieles<br />
ist einfach eins zu eins<br />
erledigt worden. Dazu<br />
zählt zum Beispiel die<br />
Ausbesserung der Schäden<br />
an Wänden, Decken<br />
und Böden. Die technischen<br />
Unzulänglichkeiten<br />
sind ebenfalls alle bestens<br />
gelöst: Mit einem neuen<br />
Lautsprechersystem,<br />
einem liturgisch optimal<br />
abgestimmten Lichtkonzept<br />
und einer komplett<br />
neu verlegten<br />
Stromversorgung<br />
sind wir für die künftigen<br />
Anforderungen bestens<br />
gerüstet. Dabei ist das<br />
flexible Mischpult mit einem<br />
zweiten Steckplatz<br />
im Mittelgang besonders<br />
hervorzuheben. Der dafür<br />
nötige Medienschrank ist<br />
extra nach unseren Anforderungen<br />
gebaut worden.<br />
Auch die vielfach geäußerte<br />
Platznot ist behoben.<br />
Im neuen Anbau<br />
haben wir einen großen<br />
Stauraum geschaffen.<br />
Das Stauraumangebot<br />
in der Sakristei ist durch<br />
neue Schränke deutlich<br />
den Predigenden einzusehen. Die bisherige<br />
Orgelempore ist zu klein, um neben dem<br />
Pfeifeninstrument Kirchen- oder Posaunenchor<br />
zusätzlich ausreichend Platz zu bieten.<br />
Durch lautstarkes Knarren der Dielenbretter<br />
beim Aufstellen des Chors werden die Gottesdienstbesucher<br />
im hinteren Kirchenschiff<br />
erheblich gestört. Über eine sinnvollere<br />
Nutzung der vorhandenen Emporen muss<br />
nachgedacht werden. Diese Überlegung<br />
schließt die Frage nach der Notwendigkeit<br />
des bisherigen Orgelstandortes mit ein.<br />
2.6 Orgel<br />
Im Zuge der Innenrenovierung soll auch die<br />
alte Pfeifenorgel wieder restauriert und der<br />
fehlende Spieltisch ersetzt werden.<br />
optimiert worden. Auch<br />
der ehemalige Kohlenkeller<br />
unter der Wendeltreppe<br />
zur Südempore ist zum<br />
Stauraum umfunktioniert.<br />
Zudem haben wir künftig<br />
deutlich mehr Flexibilität<br />
zur Verfügung.<br />
Mit dem multifunktionellen<br />
Raum unter der<br />
Südempore ergeben sich<br />
viele unterschiedliche<br />
Möglichkeiten. Tatsächlich<br />
ist der Ursprungsgedanke<br />
umsetzbar, hinter<br />
der Glasscheibe künftig<br />
einen Aufenthaltsort<br />
für Kinder anzubieten.<br />
Zudem lässt dieser ab
trennbare Bereich viele<br />
weitere Gestaltungs- und<br />
Nutzungsvarianten zu.<br />
Die flexible Glaswand ermöglicht<br />
kleine Andachten<br />
oder bietet Raum für<br />
Gruppen- oder Themenabende.<br />
Er ist flexibel<br />
zu bestuhlen und kann<br />
auch gesondert beheizt<br />
werden. Zu großen Gottesdiensten<br />
bleibt er dem<br />
Kirchenraum als Platzangebot<br />
erhalten. Dazu<br />
kann die Glaswand als<br />
kompaktes Paket an der<br />
Wand geparkt werden.<br />
Mit dem Anbau ist auch<br />
die prekäre sanitäre Problematik<br />
geklärt. Wir sind<br />
künftig mit einer behindertenfreundlichenToilette<br />
ausgestattet. Sowohl<br />
in der Sakristei, als auch<br />
im Anbau befinden sich<br />
Waschbecken als Spül-<br />
und Ausgussmöglichkeit.<br />
Eine Küchenzeile mit<br />
Kühlschrank und Spülmaschine<br />
stellt einen unschätzbaren<br />
Wert dar für<br />
Veranstaltungen, die über<br />
die Anforderungen eines<br />
reinen Sonntagsgottesdienstes<br />
hinaus gehen.<br />
Die Akustik und das<br />
Platzangebot unserer Kirche<br />
lassen für die Orgel<br />
keinen anderen Standort<br />
als bisher zu. Sie wird<br />
wieder an der alten Stelle<br />
ihren Platz einnehmen.<br />
Um sie künftig besser<br />
warten zu können, wurde<br />
sie 30 cm von der Wand<br />
abgerückt. Damit ist sie<br />
39<br />
auch nicht so stark der<br />
Feuchtigkeit der Westmauer<br />
unserer Kirche<br />
ausgesetzt. Um das historische<br />
Instrument besser<br />
vor direkter Sonneneinstrahlung<br />
zu schützen, hat<br />
die Westrosette unserer<br />
Kirche innen eine isolierende<br />
Fensterverglasung<br />
erhalten.<br />
Mit dem nachgebauten<br />
Spieltisch müssen wir<br />
künftig dann wieder mit<br />
den beengten Platzverhältnissen<br />
auf der Orgelempore<br />
leben, die zu<br />
der damaligen Entscheidung<br />
geführt haben, den<br />
Spieltisch komplett zu<br />
entfernen. Diesen Umstand<br />
müssen wir in Kauf<br />
nehmen. Dafür haben<br />
wir künftig ein konzertantes<br />
Instrument mit 17<br />
Registern, das es so und<br />
mit dieser Technik nur<br />
noch zweimal gibt. Der<br />
romantisch weiche Klang<br />
der Weigle’schen Pfeifen<br />
wird ein erhebendes<br />
Gefühl erzeugen und unseren<br />
Gottesdiensten ein<br />
ganz eigenes feierliches<br />
Gepräge geben.
40<br />
Die neue Heizung ist auf<br />
die Bedürfnisse dieses<br />
denkmalgeschützten Instruments<br />
künftig perfekt<br />
abgestimmt: Wenn<br />
die Luftfeuchtigkeit bei<br />
sehr trockener und kalter<br />
Wetterlage unter 45% sinken<br />
sollte, dann wird der<br />
Aufheizvorgang automatisch<br />
gestoppt. Das kann<br />
bedeuten, dass wir einen<br />
oder zwei Sonntage im<br />
Winter ins Gemeindehaus<br />
ausweichen müssen. Dafür<br />
kann aber die restaurierte<br />
Orgel künftig keinen<br />
solch gravierenden<br />
Schaden mehr nehmen,<br />
der zu ihrem Totalausfall<br />
in den 70er Jahren geführt<br />
hat. Auch für die restliche<br />
Raumschale ist diese<br />
Schutzmaßnahme nicht<br />
unerheblich.<br />
Die Kältebrücken an den<br />
Türen sind durch den neuen<br />
Anbau, der gleichzeitig<br />
als Windfang fungiert,<br />
deutlich reduziert. Von<br />
einer Wärmedämmung<br />
auf den Deckensegeln<br />
wurde uns per bauphysikalischem<br />
Gutachten abgeraten.<br />
Hochinteressant ist die<br />
heutige Situation im Altarraum:<br />
Wir haben künftig<br />
genügend Platz durch<br />
eine vorgezogene Treppe.<br />
Die liturgischen Stücke<br />
Kreuz, Lesepult und<br />
Osterkerzenleuchter von<br />
Prof. Hermann Weber<br />
bilden eine gestalterische<br />
Einheit. Der durch die<br />
Landeskirche angeregte<br />
Künstlerwettbewerb hat<br />
uns diese Aufwertung des<br />
zentralen Verkündigungsortes<br />
unserer Kirche ermöglicht.<br />
Mit der Neukonzeption<br />
der künftigen Öffnungs-<br />
und Schließzeiten im<br />
Rahmen des Projekts „offene<br />
Kirche“ sind auch<br />
die Überlegungen für<br />
die neue Schließanlage<br />
eng verbunden gewesen.<br />
Konnten wir vorher von<br />
außen nur durch zwei<br />
Türen die Kirche, kann<br />
sie künftig an allen Außentürenaufgeschlossen<br />
werden. Verschiedene<br />
Schließkreise helfen<br />
uns bei der Einteilung<br />
der unterschiedlichen<br />
Schließnotwendigkeiten.<br />
Überlegungen in diesem<br />
Zusammenhang haben<br />
auch dazu geführt, dass<br />
wir künftig im Kirchenraum<br />
nur noch einen zentralen<br />
Opferstock angebracht<br />
haben. Er ist durch<br />
den örtlichen Künstler<br />
Martin Offenhäuser geschaffen<br />
worden. An<br />
den anderen Ausgängen<br />
befinden sich kleine Opferkässchen.<br />
Diese sind<br />
aber direkt an den Ausgangstüren<br />
angebracht<br />
und während der „offenen<br />
Kirche“ nicht zugänglich,<br />
da künftig auch die Innentüren<br />
mit einem Schloss<br />
versehen sein werden.<br />
Vom Anforderungskatalog<br />
damals noch völlig<br />
unberücksichtigt: Wir<br />
haben im Zuge der gesamten<br />
Bau- und Renovierungsmaßnahmen<br />
auch die Außenanlage<br />
sanieren lassen und das<br />
ursprüngliche Geländeniveau<br />
wiederhergestellt.<br />
Die provisorische Stufe<br />
am Haupteingang konnte<br />
rückgebaut werden. Der<br />
Anbau ist nun für Rollstuhlfahrer<br />
und Rollator-<br />
Benutzer barrierefrei erreichbar.
Mit all diesen Maßnahmen<br />
haben wir die Nutzbarkeit<br />
und die liturgische<br />
Gestaltung unserer<br />
Kirche enorm aufgewertet.<br />
Aber das war auch<br />
notwendig. Denn nach<br />
pauschaler Aussage des<br />
Hochbauamtes dürfen<br />
wir erst in 40 Jahren wieder<br />
auf eine Mitfinanzierung<br />
durch das Land<br />
Aus dem Arbeitskreis „offene Kirche“<br />
Gerne würde ich Sie an<br />
dieser Stelle über die<br />
Neuigkeiten in Sachen<br />
„offene Kirche“ informieren.<br />
Allerdings muss<br />
ich gestehen, dass es derzeit<br />
einfach nichts Neues<br />
zu vermelden gibt. Wir<br />
sind vollauf mit der letzten<br />
Phase der Kirchenrenovierung<br />
beschäftigt<br />
und werden uns dem<br />
Baden-Württemberg hoffen.<br />
Darum haben wir uns<br />
bemüht, für alle Probleme<br />
sofort eine adäquate<br />
Lösung zu finden. Der<br />
Anforderungskatalog ist<br />
also abgearbeitet. Dafür<br />
waren nach der Erstschätzung<br />
1.045.000,- Euro als<br />
Bausumme und 200.000,-<br />
Euro für die Orgel notwendig.<br />
Wir sind stolz<br />
Projekt „offene Kirche“<br />
dann erst mit Beginn des<br />
neuen Jahres wieder widmen<br />
können. Noch immer<br />
ist aber unser festes Ziel,<br />
an Ostern 2013 das erste<br />
Mal unsere Kirche tagsüber<br />
verlässlich öffnen zu<br />
können.<br />
Ich möchte Sie darauf<br />
hinweisen, dass wir wei-<br />
Sie haben Interesse mitzuarbeiten? Dann melden<br />
Sie sich bitte:<br />
• offenekirche@kg-staffort-buechenau.de<br />
• Pfarrbüro, Tel. 07249 8977<br />
• Nicole Barié, Tel. 07249 500<br />
• Melanie Ernst, Tel. 07257 903 326<br />
41<br />
und dankbar, dass sich<br />
das Geld dafür erwirtschaften<br />
oder beantragen<br />
ließ und wir nun in einer<br />
frisch renovierten Kirche<br />
unsere Gottesdienste feiern<br />
können. Wir laden Sie<br />
herzlich zum Mitfeiern<br />
und zum aktiven Leben in<br />
unserer Gemeinde ein!<br />
Bernhard Wielandt<br />
terhin Menschen suchen,<br />
die sich beispielweise im<br />
Schließdienst oder bei<br />
der Pflege einzelner Angebote<br />
im Kirchenraum<br />
einbringen wollen. Interessenten<br />
dürfen sich<br />
herzlich gerne melden –<br />
wir werden Sie dann persönlich<br />
über die nächsten<br />
Treffen informieren.<br />
Nicole Barié
42<br />
Aus der Finanzwelt der <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Im Zuge der Kirchenrenovierung<br />
werden auch<br />
unsere historischen Kirchenbänke<br />
restauriert.<br />
Dabei erhalten unsere<br />
schönen alten Bänke auch<br />
eine hochwertige und<br />
langlebige Bepolsterung.<br />
Hierbei können auch<br />
Sie eine „Polster-Patenschaft“<br />
übernehmen ─<br />
kommen Sie zum Probesitzen<br />
und helfen Sie mit,<br />
die Sitzqualität in unserer<br />
Kirche zu verbessern.<br />
Das diesjährige Ortskirchgeld<br />
möchten wir<br />
für die Beschaffung liturgischer<br />
und sakraler<br />
Gegenstände unserer neu<br />
renovierten Kirche verwenden.<br />
Bislang haben<br />
Sie uns durch Ihren Beitrag<br />
zum Ortskirchgeld<br />
stolze 3.775 Euro zur<br />
Sitzen für den guten Zweck<br />
Wann und wo Sie probesitzen<br />
können, erfragen<br />
Sie über das Pfarrbüro.<br />
Auf den drei Musterpolstern<br />
in unterschiedlicher<br />
Härte und Qualität konnten<br />
bereits zahlreiche<br />
Besucherinnen und Besucher<br />
des diesjährigen<br />
Gemeindefestes Platz<br />
nehmen und darüber befinden,<br />
welches Muster<br />
dem entsprechenden Körperteil<br />
am ehesten behagt.<br />
Ortskirchgeld <strong>2012</strong><br />
Verfügung gestellt – hierfür<br />
möchten wir Ihnen<br />
gerne danke sagen. Mit<br />
dieser großartigen Unterstützung<br />
können wir<br />
damit bereits zur Einweihung<br />
der neu renovierten<br />
Kirche zusätzliche<br />
Einzelkelche (sowohl für<br />
<strong>Staffort</strong> als auch für Bü-<br />
Die Kosten für die Bepolsterung<br />
der gesamten<br />
Kirche belaufen sich auf<br />
ca. 8.500 Euro, das sind<br />
ca. 20 Euro je laufender<br />
Meter. Zahlreiche Polster-<br />
Paten haben schon über<br />
10% des erforderlichen<br />
Betrages aufgebracht, bereits<br />
1.082 Euro. Hierfür<br />
möchten wir ein herzliches<br />
„Dankeschön“ an<br />
alle bisherigen und künftigen<br />
Paten sagen – wir<br />
freuen uns über jeden, der<br />
sich hierbei einbringen<br />
möchte.<br />
chenau), Lieder- und Gesangbücher<br />
beschaffen.<br />
Wir freuen uns sehr darauf,<br />
gemeinsam mit Ihnen<br />
noch viele schöne Gottesdienste<br />
in unserer Kirche<br />
zu feiern.<br />
Melanie Herrmann
Wir haben für die Kirchenrenovierung<br />
immer<br />
wieder Spenden zur pauschalen<br />
Verwendung erhalten.<br />
Dafür sind wir<br />
von Herzen dankbar!<br />
Manchmal wird uns gegenüber<br />
jedoch auch der<br />
Wunsch geäußert, eine<br />
gezielte Maßnahme unterstützen<br />
zu wollen. Darum<br />
legen wir Ihnen im<br />
Folgenden Projekte nahe,<br />
Wir sind immer wieder<br />
positiv über die große<br />
Spendenbereitschaft in<br />
Spendenbitte<br />
für die wir noch Sponsoren<br />
suchen. Wir freuen<br />
uns auch über anteilige<br />
Mitfinanzierungen.<br />
Polsterpatenschaft pro Meter<br />
Opferkässchen<br />
Schließanlage Kirche<br />
Schaukasten<br />
Restaurierung des Taufgeschirrs<br />
Bepolsterung der Kniebank<br />
Farbgestaltung der Orgel<br />
Wir sagen herzlich Danke!<br />
unserer Gemeinde erstaunt.<br />
So durften wir uns<br />
im laufenden Jahr bereits<br />
Kirchenrenovierung<br />
Sitzpolster<br />
Orgel<br />
Kirchenchor<br />
Ortskirchgeld<br />
Kindergarten<br />
43<br />
Bitte bleiben Sie uns gewogen<br />
und helfen Sie uns<br />
nach Kräften. Danke!<br />
Bernhard Wielandt<br />
20 Euro<br />
3 x 118 Euro<br />
450 Euro<br />
1.550 Euro<br />
1.065 Euro<br />
200 Euro<br />
5.700 Euro<br />
über folgende Summen<br />
freuen. Herzlichen Dank<br />
dafür!<br />
9.952,74 Euro<br />
1.082,00 Euro<br />
850,00 Euro<br />
280,00 Euro<br />
3.775,00 Euro<br />
3.700,00 Euro
44<br />
Wir freuen uns über neue<br />
Fußbälle, Softbälle und<br />
eine neuen Staffelei.<br />
Die letztjährigen Vorschulkinder<br />
schenkten<br />
uns zum Abschied vier<br />
neue Fußbälle, die nun<br />
gerne von den Kindergartenkindern<br />
mit viel Freude<br />
genutzt werden.<br />
Außerdem erhielten wir<br />
im September <strong>2012</strong> eine<br />
Spende von fünf verschiedenen<br />
Softbällen<br />
vom Sporthaus Sommerlatt<br />
in Blankenloch. Diese<br />
Aktuelles aus dem Kindergarten<br />
Foto: privat<br />
Die Kinder sagen Danke!<br />
werden vorwiegend von<br />
unseren jüngsten Kindern<br />
in Beschlag genommen.<br />
Mit weiteren Spenden des<br />
Jahres <strong>2012</strong> konnten wir<br />
außerdem eine Staffelei<br />
anschaffen. Damit haben<br />
die Kinder jetzt eine<br />
weitere Möglichkeit, sich<br />
in ihrer Kreativität auszudrücken.<br />
Die Staffelei<br />
kann von vier Kindern<br />
gleichzeitig genutzt werden.<br />
Die Kinder können<br />
Bilder abpausen, mit verschiedenen<br />
Farben malen,<br />
Bilder erschaffen und<br />
sich in ihrem künstlerischen<br />
und gestalterischen<br />
Tun ausprobieren.<br />
Vielen Dank an die zahlreichen<br />
Spender und<br />
Spenderinnen, die uns<br />
dies durch ihre Spenden<br />
im zurückliegenden Jahr<br />
ermöglicht haben.<br />
Unsere „Neue“ stellt sich vor<br />
Mein Name ist Elena<br />
Wendling. Ich bin 20 Jahre<br />
alt und komme aus Büchenau.<br />
Meine Ausbildung zur<br />
staatlich anerkannten Sozialpädagogin<br />
habe ich<br />
vor drei Jahren auf der<br />
Käthe-Kollwitz-Schule in<br />
Bruchsal begonnen.<br />
Zur Zeit arbeite ich im<br />
<strong>evangelische</strong>n Kindergarten<br />
Arche Noah in<br />
<strong>Staffort</strong>. Dort absolviere<br />
ich mein letztes Ausbildungsjahr,<br />
das Anerkennungsjahr.
Am diesjährigen Erntedankgottesdienst<br />
stellten<br />
die Kindergartenkinder<br />
der „Arche Noah“ die Geschichte<br />
von der Ameise<br />
Amelie (von Rosa<br />
Schaub) dar. Dazu gestalteten<br />
die Kinder viele<br />
Früchte, die die Ameise<br />
im Frühling, Sommer<br />
und Herbst für den kalten<br />
Winter nur für sich<br />
sammelte. Als der erste<br />
Schnee fiel, hatte Amelie<br />
keinen Platz mehr in ihrer<br />
Höhle. Sie war verzweifelt.<br />
Deshalb teilte sie<br />
mit den anderen Ameisen<br />
ihre gesammelten Früchte.<br />
Dabei merkte sie, dass<br />
Gott gibt viele gute Gaben<br />
Teilen Freude macht, und<br />
sie war die glücklichste<br />
Ameise der Welt.<br />
Diese Teile-Geschichte<br />
wurde von den Kindern<br />
dargestellt und verdeutlicht<br />
mit einem fröhlich<br />
45<br />
gesungenen Lied „Teilen<br />
will ich heut mit dir“,<br />
mit Instrumentenkindern,<br />
die die Arbeit der Ameise<br />
untermalten, mit vielen<br />
glücklichen Ameisen mit<br />
Früchten aus Amelies<br />
Höhle und einer hüpfenden<br />
und fröhlichen<br />
Ameise Amelie zum Abschluss.<br />
Schon einige Wochen<br />
vorher lernten die Kinder<br />
voller Spannung die<br />
Geschichte kennen. Sie<br />
entwickelten eigene Lösungen<br />
für die Probleme<br />
der Ameise und bekamen<br />
Zugang zum Thema Erntedank<br />
und Teilen.<br />
Das Erzieherinnenteam
46<br />
Mittlerweile ist es eine<br />
schöne Tradition geworden:<br />
alljährlich im Sommer<br />
findet ein ökumenischer<br />
Gottesdienst auf<br />
dem Gelände der Villa<br />
Kunterbunt in Büchenau<br />
statt. Kirche im Grünen!<br />
Elternbeirat <strong>2012</strong>/13<br />
Wer sich bewegt, bewegt!<br />
Dieses Jahr war es aber<br />
wohl eher „Kirche im<br />
Nassen“. Denn pünktlich<br />
zum Sonntag wich die<br />
sommerliche Hitze samt<br />
der drückenden Schwüle<br />
der letzten Tage einem<br />
heftigen nächtlichen Ge-<br />
Foto: privat<br />
von links: Angela Neudatschin (Beisitzerin); Tamara Wegmer (Kassiererin);<br />
Cornelia Schneider (Protokollführerin); Janine Döbelin (Vertreterin);<br />
Chiara Blaurock (Vorsitzende)<br />
witter und einem Temperatursturz<br />
um mehr als<br />
zehn Grad.<br />
Tapfer dem einsetzenden<br />
Nieselregen trotzend,<br />
fand sich aber doch eine<br />
gar nicht so kleine Got-
tesdienstgemeinde ein,<br />
die von den Jungbläsern<br />
und „Jüngstbläsern“ des<br />
<strong>evangelische</strong>n Posaunenchores<br />
<strong>Staffort</strong>-Büchenau<br />
vom Baumhaus herunter<br />
mit einem Kanon begrüßt<br />
wurde. Mit Beginn<br />
des Gottesdienstes wurde<br />
dann der Regen immer<br />
stärker – und dennoch<br />
saßen alle im Trockenen,<br />
denn Familie Hasenfuß<br />
schien über einen beinahe<br />
unerschöpflichen Vorrat<br />
an Schirmen zu verfügen.<br />
Pfarrer Bernhard Wielandt<br />
und Pastoralreferent<br />
Martin Kramer eröffneten<br />
den Gottesdienst, der unter<br />
dem Motto „Wer sich<br />
bewegt, bewegt“ stand.<br />
Wie mittlerweile liebgewonnene<br />
Tradition, wur-<br />
den die Gemeindelieder<br />
begleitet von der Musikgruppe<br />
„Carpe Diem“ aus<br />
Karlsdorf.<br />
Die ökumenische Kinderkirche<br />
für RegenbogenKids<br />
aus Büchenau<br />
hatte auch dieses Jahr<br />
ein schönes, parallel zum<br />
Gottesdienst stattfindendes<br />
Programm für die<br />
Jüngsten vorbereitet. Und<br />
die Firmanden der katholischen<br />
Pfarrgemeinde St.<br />
Bartholomäus hatten sich<br />
zum Motto „Bewegung“<br />
Gedanken gemacht und<br />
auf einem Meditationspfad<br />
rund um das Gelände<br />
der Villa kleine Stationen<br />
eingerichtet, die zum<br />
Nachdenken anregten. So<br />
fand sich im Gebüsch versteckt<br />
ein Federballschläger,<br />
neben einem Baum<br />
lag eine Wasserflasche, an<br />
einer Ecke standen Wanderstiefel<br />
und sogar ein<br />
Einrad war zu entdecken.<br />
Zurück von der Entdeckungstour<br />
bot Pfarrer<br />
Wielandt an, den nassen<br />
Rasen gegen trockene<br />
Stühle drinnen zu tauschen.<br />
Aber da es sich<br />
47<br />
bereits jeder wieder unter<br />
seinem Schirm ─ oder<br />
dem des Nachbarn ─ gemütlich<br />
gemacht hatte,<br />
wurde der Gottesdienst<br />
wie geplant „im Grünen“<br />
beendet.<br />
Ein herzliches Dankeschön<br />
allen Beteiligten<br />
─ besonders Familie Hasenfuß<br />
und dem gesamten<br />
Team der Villa Kunterbunt<br />
für ihre Gastfreundschaft.<br />
Der Gottesdienst<br />
im Grünen ist ein absoluter<br />
Höhepunkt im Sommer<br />
und wir freuen uns<br />
schon aufs nächste Jahr.<br />
Nicole Barié
48<br />
Konfirmanden<br />
aus <strong>Staffort</strong>:<br />
Sandra Alder, Indra<br />
Deck, Ina-Isabelle Friese,<br />
Nathanael Grimm,<br />
Laura Heidt, Marcel<br />
Jung, Lukas Möllmann,<br />
Julian Wegmer<br />
aus Büchenau:<br />
Lisa Bischoff,<br />
Felix Färber, Milena<br />
Hoffmann, Sohayla<br />
Seilnacht, Alina Fabienne<br />
Süß, Mara Zarte<br />
Konfirmation <strong>2012</strong>/13<br />
Foto: Vanessa Bonnet<br />
Konfi-Team<br />
hinten von links:<br />
Sarah Süß, Vanessa<br />
Bonnet, Kai Lechner und<br />
Marius Steuernagel<br />
vorne von links:<br />
Lea Naumann,<br />
Selina Simon und Tim<br />
Fraunholz<br />
es fehlt: Laura Schäffner
Mit einem Gläschen Sekt<br />
─ einem Alde Gott Secco<br />
Weisse Perlen ─ in<br />
der Hand, lauschten die<br />
Weinliebhaber Pfarrer<br />
Wielandts Ausführungen<br />
zur Kirchenrenovierung.<br />
Er spannte dabei einen<br />
Bogen über das Jahr<br />
1901 bis heute. Die ursprüngliche<br />
Farbgebung<br />
war farbenreich angelegt,<br />
angereichert mit Wandbemalungen.<br />
Bei der Innenrenovierung<br />
im Jahr<br />
1967 reduzierte man die<br />
Farbgebung auf grauweiss<br />
Töne. Die jetzige<br />
Farbgebung greift die<br />
ursprünglichen Grundfarben<br />
Ockergelb, Grün und<br />
Sandsteinfarben wieder<br />
auf. Aus Kostengründen<br />
Zweite biblische Weinprobe<br />
musste auf die Wiederherstellung<br />
der Wandbemalungen<br />
verzichtet werden.<br />
Die Wände sind nun<br />
in ockergelb, die Decken<br />
in weiss-grau; die tragenden<br />
Holzpfeiler ebenso<br />
wie die Decken unter den<br />
Emporen und die Brüstungen<br />
sind in Grüntönen<br />
gehalten. Die Holzpfeiler<br />
in Verbindung mit den<br />
Brüstungen sind jetzt<br />
wieder als Lebensbaum<br />
erkennbar. Die Träger an<br />
den Wänden treten durch<br />
den sandstein-farbenen<br />
Anstrich hervor. Im Altarraum<br />
sind Motive aus<br />
Weinlaub eingearbeitet.<br />
Auch ein diebischer Star,<br />
ein Eichhörnchen sowie<br />
das Porträt des damali-<br />
49<br />
gen Pfarrers sind in Stein<br />
gemeißelt verewigt. Die<br />
schmiedeeisernen Geländer<br />
am Aufgang zur<br />
Orgel und Kanzel sind<br />
mit Weinlaub ausgeschmückt.<br />
Am Altar korrespondieren<br />
Ähren und<br />
Weintrauben als Symbol<br />
für das Abendmahl. „Zu<br />
früheren Zeiten musste<br />
man sich zum Abendmahl<br />
anmelden. Die Kirchenältesten<br />
hatten u. a. über die<br />
Zulassung zum Abendmahl<br />
zu entscheiden. Von<br />
ihrem Platz hinter dem<br />
Altar konnten sie darüber<br />
wachen, zumal dies<br />
damals als Wandelabendmahl<br />
ausgeführt wurde.<br />
Auf der Ährenseite des<br />
Altars wurde Brot und
50<br />
auf der Weintraubenseite<br />
der Wein gereicht“, so berichtete<br />
Pfarrer Wielandt.<br />
Die Weinprobe fand im<br />
Zelt neben der Kirche<br />
statt. Im geschmückten,<br />
erwärmten Zelt entwickelte<br />
sich bei guter Atmosphäre<br />
eine fröhlichheitere<br />
Stimmung. Eine<br />
Weinreise durch Europa<br />
mit Bezug zu Klöstern<br />
lud zum Genießen und<br />
Schmunzeln ein. Wein<br />
muss schmecken, so<br />
lautete das Motto. Herr<br />
Völkle, ausgebildeter<br />
Sommelier, führte die<br />
Weine ein, stellte die typischen<br />
Merkmale heraus<br />
und leitete zum Verkosten<br />
an. Als erstes trinken<br />
die Augen, also tief ins<br />
Glas schauen. Wein soll<br />
schließlich rein sein. Nun<br />
das Glas schwenken und<br />
danach die Nase tief ins<br />
Glas stecken und eine<br />
Nase voll nehmen. Erst<br />
danach darf der Mund<br />
ran. Ein erster Schluck<br />
dient als Ouvertüre, soll<br />
die Mundschleimhaut<br />
und den Gaumen einstimmen.<br />
Nun kommt das<br />
Entscheidende: der zweite<br />
Schluck. Alles Weitere<br />
ist jedem selbst überlassen.<br />
Denn der Wein muss<br />
schließlich schmecken<br />
und zwar dem Trinker.<br />
Ein Wein aus der Toskana,<br />
ein Vernacchia di<br />
San Gimignano, wurde<br />
ausgeschenkt; ein<br />
Weisswein goldgelb, fein<br />
und elegant mit Nuancen<br />
von Mandelblüten und<br />
Feuerstein. Als nächstes<br />
folgte ein feinherber<br />
Riesling aus dem Kloster<br />
Eberbach; ein sehr harmonischer<br />
Wein mit intensiver<br />
Frucht. Wieder<br />
in der Toskana angelangt,<br />
wurde ein tief rubinroter<br />
Dievole Chianti mit<br />
fruchtiger Note, Aromen<br />
von Kaffee, Kakao sowie<br />
Pflaumen und Johannisbeeren<br />
in herausragender<br />
Struktur serviert. Weiter<br />
ging es in die Rioja nach<br />
Spanien. Ein Hacienda<br />
Lopez Rioja Crianza floss<br />
purpurrot ins Glas – jung,<br />
cremig und süffig mit<br />
brillanten, kirschroten<br />
Reflexen. Ein köstliches<br />
und reichhaltiges Buffet<br />
mit frisch Gegrilltem,<br />
eine Pilzpfanne, Salate<br />
und leckere kalte Köstlichkeiten<br />
─ zubereitet<br />
vom Edeka Aktiv-Markt<br />
Bertram Völkle in Friedrichstal<br />
─ erfreute die Augen<br />
und den Gaumen.<br />
Frisch gestärkt wurde die<br />
Reise fortgesetzt mit Ziel<br />
Südfrankreich. Dort wurde<br />
ein Chateau de Para-
zan ─ fein und elegant,<br />
tiefrot mit kräftigen Aromen<br />
und vollem Körper<br />
─ genossen. Als nächstes<br />
füllte ein Chateauneuf<br />
du Pape von der Rhone<br />
das Glas, eine Cuvée aus<br />
13 verschiedenen Rebsorten,<br />
getrennt geerntet<br />
und vinifiziert mit Aromen<br />
aus reifen Früchten<br />
und komplexen Würznoten.<br />
Die Weinreise endete<br />
in Baden mit einer<br />
Gengenbacher Scheurebe<br />
Spätlese brillant goldenschimmernd,<br />
duftend<br />
nach Holunderblüten gepaart<br />
mit Anklängen von<br />
Honig und Nüssen und<br />
mit frischer und saftiger<br />
natürlicher Restsüße.<br />
Zu Beginn, zum Abschluss<br />
und zwischen den<br />
einzelnen Weinen servierten<br />
Pfarrer Wielandt und<br />
der Verfasser Wissenswertes<br />
über das Mönchtum,<br />
das Klosterleben<br />
im Allgemeinen, den<br />
Weinbau und –genuss im<br />
Besonderen sowie Wein-<br />
und Festgeschichten aus<br />
der Bibel, mal heiter-humorvoll,<br />
mal nachdenk-<br />
lich-besinnlich, gespickt<br />
mit Geschichten, Gedichten<br />
und Anekdoten.<br />
Die Mönche produzierten<br />
Wein nicht nur für den<br />
Verkauf, sondern auch<br />
zum Verzehr. Das Quantum<br />
Wein, welches sie<br />
zum Abendessen tranken,<br />
stand Pate für die 0,7-Liter-Flasche.<br />
Auch konnte<br />
es passieren, dass kurzerhand<br />
die Messe ausfiel:<br />
Wo kein Messwein, da<br />
auch keine Messe.<br />
Der Wein erfreut des<br />
Menschen Herz. Öl, das<br />
seinen Körper pflegt, und<br />
Brot, das ihn stärkt, so<br />
heißt es in Psalm 104. Die<br />
51<br />
Frucht des Weinstocks ist<br />
in der Bibel nicht einfach<br />
irgendein Getränk, das<br />
beliebig austauschbar ist.<br />
Sie ist eine besondere<br />
Gabe des Schöpfers an die<br />
Menschen. Wein darf bei<br />
Feiern und Festlichkeiten<br />
nicht fehlen. In Maßen<br />
genossen, erfrischt<br />
er Geist, Seele und Leib,<br />
befördert die Geselligkeit<br />
und das gute Gespräch.<br />
So genossen gilt allen die<br />
Einladung: „Schmecket<br />
und sehet, wie freundlich<br />
der Herr ist!“ Psalm 34,9.<br />
Horst Ernst
52<br />
In jedem Jahr denkt sich<br />
Pfarrer Wielandt mit seinem<br />
Konfi-Team ein eigenes<br />
„Kreativ-Projekt“<br />
für den jeweiligen Konfirmandenjahrgang<br />
aus,<br />
welches dann während<br />
der Konfirmandenfreizeit<br />
bearbeitet und beim<br />
„A Never Ending Story“<br />
Ein Konfirmanden-Projekt zieht Kreise<br />
Konfirmandengesprächs-<br />
Gottesdienst der Gemeinde<br />
vorgestellt wird. So<br />
hatten wir in den vergangen<br />
Jahren die Gelegenheit,<br />
anhand von dicken<br />
Büchern die wichtigsten<br />
Stationen im Leben der<br />
einzelnen Konfirman-<br />
den kennenzulernen; wir<br />
durften individuell gestaltete<br />
Stühle bestaunen;<br />
und in diesem Jahr wurde<br />
uns die „Never Ending<br />
Story“ vor Augen geführt.<br />
Während der Konfirmandenfreizeit<br />
im Frühjahr<br />
<strong>2012</strong> entstanden 22 Zeichnungen<br />
mit biblischen<br />
oder kirchengeschichtlichen<br />
Szenen, welche auf<br />
eine einzige Rolle aus<br />
Künstlerleinwand gemalt<br />
wurden. Als Farben dienten<br />
dicke Holzstifte, die<br />
nachträglich mit nassem<br />
Pinsel verwischt werden<br />
konnten.<br />
Die Bilder erzählen in<br />
Stationen die Geschichte<br />
Gottes mit uns Menschen.<br />
Eine „Story“, die bis heute<br />
nicht abgeschlossen ist<br />
und ihren Ursprung sowie<br />
ihr Ziel in der Ewigkeit<br />
Gottes hat. Die Erzählungen<br />
und Situationen der<br />
einzelnen Bilder sind von<br />
den Jugendlichen selbst<br />
ausgewählt und reflektiert
worden. Gemeinsame<br />
Überlegungen führten so<br />
zu Einzelwerken, die sich<br />
in ein stimmiges Ganzes<br />
fügen.<br />
In Verbindung mit einem<br />
beeindruckenden Gottesdienst<br />
am 6. Mai <strong>2012</strong><br />
haben diese Bilder große<br />
Wirkung erzielt. Die<br />
Bilder hingen als überdimensionale<br />
Filmrolle im<br />
Altarraum und wurden<br />
von den Konfirmanden<br />
einzeln vorgestellt.<br />
Daraus erwuchs die<br />
Grundidee für diesen<br />
Kalender. Die hierfür<br />
ausgewählten 12 Szenen<br />
fügen sich in den Jahreslauf<br />
unseres kirchlichen<br />
Festkalenders ein.<br />
Die beigefügten Texte<br />
bringen unser gottesdienstliches<br />
und kirchengemeindliches<br />
Tun mit<br />
den damit verwandten<br />
biblischen Grundlagen<br />
in Beziehung. In das immerwährendeKalendarium<br />
können persönliche<br />
Geburts- und Gedenktage<br />
eingetragen werden. So<br />
fügt sich aus vielen Einzelbausteinen<br />
ein rundes<br />
Ganzes.<br />
Zu Weihnachten <strong>2012</strong><br />
erhalten alle Mitarbeitenden<br />
unserer <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
diesen Kalender<br />
als Geschenk. Darüber<br />
hinaus können weitere<br />
Exemplare zum Stückpreis<br />
von 5 Euro käuflich<br />
erworben werden. Schauen<br />
Sie am „<strong>Staffort</strong>er<br />
klingenden Advent“ sowie<br />
beim Seniorenadvent<br />
mal in die entsprechende<br />
Auslage. Ebenso hält das<br />
Pfarrbüro zu den üblichen<br />
Öffnungszeiten Exemplare<br />
für Sie bereit. Und wer<br />
es ganz bequem haben<br />
möchte, der kann sich<br />
per Mail oder Telefon bei<br />
uns melden und bekommt<br />
den Kalender dann direkt<br />
nach Hause geliefert.<br />
gemeindebrief@kgstaffort-buechenau.de<br />
für <strong>Staffort</strong>: Marie Barié<br />
(07249/500)<br />
für Büchenau: Melanie<br />
Ernst (07257/903326)<br />
Der Erlös der verkauften<br />
Kalender unterstützt unsere<br />
<strong>2012</strong> abgeschlossene<br />
Kirchenrenovierung<br />
in voller Höhe und kann<br />
damit vor Ort wieder einen<br />
kleinen Beitrag zur<br />
53<br />
Finanzierung dieses immensen<br />
Bauprojektes<br />
leisten.<br />
Ein Dank geht an die<br />
Konfirmandinnen und<br />
Konfirmanden, ohne deren<br />
Leidenschaft und<br />
Disziplin es diesen Kalender<br />
nicht gäbe. Die inhaltliche<br />
Bestätigung und<br />
das feiernde Mittragen<br />
der gesamten Gemeinde,<br />
der Familien und Freunde,<br />
insbesondere an den<br />
Gottesdiensten zur Konfirmation,<br />
haben unsere<br />
Jugendlichen beflügelt<br />
und gestärkt. Danke auch<br />
an Michael Hornung, der<br />
den Anstoß dafür gab,<br />
die Bilder noch in einem<br />
anderen Kontext fruchtbar<br />
zu machen und der<br />
die vorliegenden Bilder<br />
schließlich auch in hoher<br />
Auflösung digitalisiert<br />
hat.<br />
Die Geschichte Gottes<br />
mit uns Menschen ist<br />
noch nicht beendet. Möge<br />
Gott mit Ihnen durch die<br />
Zeit gehen.<br />
Bernhard Wielandt,<br />
Nicole Barié
54<br />
Liederproben für FeierAbendGottesdienste<br />
Unsere FeierAbend-Gottesdienste<br />
sind immer<br />
etwas Besonderes. Nicht<br />
nur, dass sie am Samstagabend<br />
stattfinden – und<br />
man folglich am darauffolgendenSonntagmorgen<br />
in aller Ruhe ausschlafen<br />
und gemütlich<br />
auch noch die dritte Tasse<br />
Kaffee schlürfen kann,<br />
anstatt sich in den „Sonntagsstaat“<br />
zu werfen und<br />
auf den Weg in die Kirche<br />
zu machen. Nein, die FeierAbende<br />
stehen meistens<br />
unter einem bestimmten<br />
Motto, sie werden von<br />
kleinen und größeren besonderen<br />
Aktionen oder<br />
Einlagen begleitet – und<br />
nicht zuletzt unterscheidet<br />
sich auch das Liedgut<br />
eines solchen Abends<br />
recht deutlich von dem<br />
eines ganz normalen<br />
Sonntags-Gottesdienstes.<br />
Singt man bei uns sonntags<br />
überwiegend aus<br />
dem Gesangbuch, so wird<br />
die Gemeinde beim Feier-<br />
Abend schon am Eingang<br />
mit einem Stapel unterschiedlichsterLiederbücher<br />
und Zettel bepackt.<br />
Man kann fast sicher<br />
sein, dass im Altarraum<br />
irgendwo die Gitarre von<br />
Pfarrer Wielandt auf ihren<br />
Einsatz wartet. Und oftmals<br />
findet sich auch ein<br />
„Singteam“ in den ersten<br />
Reihen – einmal sind es<br />
die „Senior-Sängerinnen“<br />
unseres Kinderchores<br />
Kiddy-Kids, ein andermal<br />
die bekannten Gesichter<br />
der Glühwürmer<br />
(des Kreises junger Erwachsener).<br />
Aber auch mit Hilfe dieser<br />
fast professionellen Unterstützung<br />
des Gemeindegesangs<br />
haben die doch<br />
häufig recht unbekannten<br />
Lieder so ihre Tücken.<br />
Damit der Gesang nun<br />
nicht auf einen Vortrag<br />
einiger weniger sattelfester<br />
Sänger reduziert ist,<br />
macht uns das Ehepaar<br />
Wielandt mit Unterstützung<br />
von Frau Rempel<br />
in schöner Regelmäßigkeit<br />
ein tolles Angebot:<br />
In den Wochen vor dem<br />
FeierAbend-Gottesdienst<br />
bieten sie allen Interessierten<br />
an zwei Abenden<br />
die Möglichkeit, die jeweiligen<br />
Lieder schonmal<br />
zu üben. Klingt nicht sehr<br />
spannend? Na, täuschen<br />
Sie sich mal nicht! Auch<br />
wenn der Kreis der San-
geswilligen in der Regel<br />
doch recht überschaubar<br />
ist, so ist diese abendliche<br />
Stunde deutlich mehr als<br />
ein stures Einstudieren<br />
von Liedern. Das fängt<br />
schon damit an, dass sich<br />
eine bunte und immer<br />
wieder neu zusammengesetzte<br />
Mischung von<br />
Gemeindegliedern im<br />
Gemeindehaus einfindet<br />
– alle Altersklassen sind<br />
vertreten; ebenso … nun<br />
ja… sagen wir mal: die<br />
volle Bandbreite gesanglichen<br />
Könnens. Aber<br />
da die Lieder zu Beginn<br />
meistens sowieso kaum<br />
einer kennt, fällt der ein<br />
oder andere schiefe Ton<br />
unter all den anderen eh<br />
nicht auf. Und auch wenn<br />
sich Pfarrer Wielandt<br />
zwar wacker müht, das<br />
bunte Grüppchen mit den<br />
Finessen des Melodieverlaufes<br />
und der Rhythmik<br />
Nachdem wir letztes Jahr<br />
eine denkwürdige Scheunenweihnacht<br />
gefeiert<br />
haben, werden wir dieses<br />
Jahr den Gottesdienst an<br />
vertraut zu machen, so<br />
scheint der freien Interpretation<br />
doch oftmals<br />
der Vorzug gegeben zu<br />
werden. Was aber diese<br />
Abende eben auch gleichzeitig<br />
so liebenswert<br />
macht! Das Miteinander<br />
und der Spaß am Singen<br />
steht im Vordergrund –<br />
und nicht unbedingt das<br />
Können bis ins letzte Detail.<br />
Und wenn manchmal<br />
mehr gelacht als<br />
gesungen wird, lockere<br />
Sprüche durch den Raum<br />
fliegen und so mancher<br />
wegen fortwährenden<br />
Schwätzens mit dem Sitznachbarn<br />
eigentlich einen<br />
Eintrag im Klassenbuch<br />
(oder eher im „Kirchenbuch“)<br />
verdient hätte…<br />
dann weiss man, dass man<br />
wiedereinmal einen schönen<br />
Abend in einer tollen<br />
Gemeinschaft erleben<br />
durfte und das Miteinan-<br />
Krippenspiel in <strong>Staffort</strong><br />
Heiligabend in unserer<br />
frisch renovierten <strong>Staffort</strong>er<br />
Kirche feiern dürfen.<br />
55<br />
der bestens funktioniert<br />
hat. Nicht zuletzt können<br />
wir am FeierAbend dann<br />
auch meistens die Lieder<br />
halbwegs erkennbar mitsingen,<br />
oder nicht? Das<br />
wissen Sie nicht? Dann<br />
kommen Sie doch einfach<br />
beim nächsten Feier-<br />
Abend-Gottesdienst vorbei<br />
und überzeugen sich<br />
selbst davon (Termine<br />
2013: 23. März, 15. Juni,<br />
26. Oktober). Oder noch<br />
besser: Sie proben das<br />
nächste Mal gleich mit<br />
– die Ausrede „ich kann<br />
doch nicht singen!“ zählt<br />
dabei nicht. Die Probentermine<br />
werden recht<br />
zeitnah abgekündigt. Sie<br />
können sich aber auch<br />
gerne per e-mail melden<br />
(gemeindebrief@kg-staffort-buechenau.de)<br />
und<br />
wir informieren Sie dann<br />
persönlich.<br />
Nicole Barié<br />
In den letzten zwei Jahren<br />
haben unsere Kindergottesdienst-Kinder<br />
den Gottesdienst<br />
mit einem<br />
Krippenspiel berei-
56<br />
chert; erzählt aus der heutigen<br />
Sicht und der heutigen<br />
Zeit – aber dennoch<br />
sehr eng mit dem traditionellen<br />
Krippenspiel<br />
verbunden. Mit liebevoll<br />
zusammengestellten<br />
Kostümen; mit sorgfältig<br />
einstudierten und erstaunlich<br />
umfangreichen<br />
Texten; herzerwärmend<br />
präsentiert von den Allerkleinsten<br />
bis hin zu den<br />
schon-fast-Teenies. Ich<br />
denke, ich spreche den<br />
meisten Gottesdienstbesuchern<br />
aus dem Herzen,<br />
wenn ich sage, dass diese<br />
Aufführungen Erlebnisse<br />
waren, die man so schnell<br />
nicht vergisst!<br />
Vergessen sollte man dabei<br />
aber nicht, wie viel Arbeit<br />
dahinter steckt. Das<br />
Aussuchen des passenden<br />
Stückes, das Verteilen<br />
der Rollen, das Einstudieren<br />
mit den Kindern,<br />
das Bühnenbild, die Kostüme…<br />
Und all das vor<br />
dem Hintergrund, dass<br />
unser Kindergottesdienst<br />
eigentlich nur einmal im<br />
Monat zusammenkommt.<br />
Ein ganz großes Lob an<br />
das Kindergottesdienst-<br />
Team und die Helfer!!<br />
Wie schnell man sich an<br />
eine solche Aufführung<br />
gewöhnen kann, das<br />
merkt man dann, wenn<br />
man befürchten muss,<br />
dass sie nicht zustande<br />
kommt. So wie dieses<br />
Jahr, als es zwischenzeitlich<br />
hieß, der Kindergottesdienst<br />
setzt mit der<br />
Aufführung des Krippenspieles<br />
dieses Jahr aus.<br />
Welche Lücke klaffte da<br />
plötzlich. Wie schade,<br />
hörte man von allen Seiten.<br />
Umso größer war dann<br />
die Freude, als es ganz<br />
überraschend doch noch<br />
gute Nachrichten gab: das<br />
Krippenspiel findet statt.<br />
Wie schön!<br />
Daher können wir Sie<br />
nun alle herzlich einladen<br />
zum:<br />
Wir freuen uns sehr!<br />
Nicole Barié
Aus den Kirchenbüchern<br />
Juli bis Oktober <strong>2012</strong><br />
Durch die Taufe wurden in die Gemeinde aufgenommen:<br />
15.07.<strong>2012</strong> Daniel Liebhardt, Spöcker Str. 39, Büchenau<br />
22.07.<strong>2012</strong> Anton Schäfer, Im Grün 5, Büchenau<br />
22.07.<strong>2012</strong> Emma-Marie Unser, Im Kleinfeld 15, Büchenau<br />
22.07.<strong>2012</strong> Mara Zarte, Theodor-Storm-Str. 17, Büchenau<br />
07.10.<strong>2012</strong> Elida Rieke, Weingartener Str. 18, <strong>Staffort</strong><br />
Vor Gott und der Gemeinde gaben sich das Ja-Wort:<br />
04.08.<strong>2012</strong> Michael Kratz und Niki, geb, Kurz,<br />
Albert-Schweitzer-Str. 5, Büchenau<br />
25.08.<strong>2012</strong> Markus Belzner und Kathrin, geb. Kayser,<br />
Thomas-Mann-Str. 2, Büchenau<br />
Das Fest der Diamenten Hochzeit feierten:<br />
31.08.<strong>2012</strong> Waltraud und Hermann Hauth, Brühlstr. 15, <strong>Staffort</strong><br />
In der Hoffnung auf die Auferstehung wurden kirchlich bestattet:<br />
11.10.<strong>2012</strong> Anna Lisa Joswig, geb. Welsch, Brühlstr. 33, <strong>Staffort</strong><br />
15.10.<strong>2012</strong> Elisabeth Süß, Brühlstr. 14, <strong>Staffort</strong><br />
22.10.<strong>2012</strong> Volker Hauth, Lutherstr. 20, <strong>Staffort</strong><br />
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58<br />
Ich bin’s, der Hahn auf<br />
dem Turm, dem Kirchturm.<br />
Endlich, endlich<br />
ist es soweit. Also, ich<br />
kann’s kaum erwarten.<br />
Ich bin gespannt wie<br />
ein Flitzebogen und ich<br />
hoffe Ihnen geht es genauso.<br />
Zwei Jahre sind<br />
eine verdammt lange<br />
Zeit. Immer nur warten.<br />
Nichts tun können. Ausgegrenzt<br />
sein. Wie gerne<br />
hätte ich mitgemischt und<br />
ab und an mal alles aufgemischt.<br />
Aber mich hat<br />
man ja nicht losgelassen<br />
und mein Rufen ist ungehört<br />
verhallt. Also ich<br />
verlasse mich deshalb<br />
ganz und gar auf Ihr Urteil.<br />
Schließlich sollen Sie<br />
sich hier wohlfühlen. Ich<br />
hoffe, Sie machen davon<br />
reichlich Gebrauch. Dies<br />
wäre ein untrügliches<br />
Der Hahn auf dem Turm<br />
Zeichen für mich, dass<br />
da drinnen alles stimmig<br />
ist. Wie wär’s, ich rufe<br />
und Sie kommen? Abgemacht?<br />
Also ich werde<br />
meinen Part auf jeden<br />
Fall erfüllen und Sonntag<br />
für Sonntag immer<br />
zur gleichen Zeit rufen.<br />
Darauf können Sie sich<br />
verlassen. Ob wir zusammen<br />
kommen, liegt ganz<br />
an Ihnen. Ich bin zugänglich.<br />
Oh, ob Sie mir ob meiner<br />
Erwartungen noch<br />
grün sind? Ich hoffe<br />
schon. Grün als solches<br />
hat durchaus seine eigenen<br />
Reize, setzt Akzente.<br />
Nicht nur das Grün im<br />
Kirchenraum, sondern<br />
auch das bestimmte Etwas,<br />
das Funktionale, neben<br />
der Kirche. Ja, daran<br />
kann und darf man sich<br />
stoßen! Vielleicht kann es<br />
ja der Anstoß, der letzte<br />
Tropfen sein, der das Fass<br />
zum Überlaufen bringt.<br />
Am besten mir nichts dir<br />
nichts eintreten. Schwellenangst<br />
hin oder her.<br />
Wer wagt gewinnt! Und<br />
ein Seitenwechsel hat<br />
noch niemandem geschadet.<br />
Von drinnen nach<br />
draußen schauen. Ein<br />
anderer Standpunkt kann<br />
durchaus den Standpunkt<br />
verändern, zumindest<br />
aber den Blickwinkel.<br />
Ein Versuch ist es doch<br />
allemal wert oder? Kikeriki,<br />
kikeriki, ich wart‘<br />
auf Sie!<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Evangelische <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Staffort</strong>-Büchenau<br />
Gartenstraße 31; 76297 Stutensee-<strong>Staffort</strong><br />
Erscheinungstermin: November <strong>2012</strong>; Auflage: 1.300<br />
Redaktion: Nicole Barié, Horst Ernst, Melanie Ernst<br />
Umschlags-Bilder: Daniela Hauth und Redaktion<br />
Druckerei: Druckerei Friedrich GmbH & Co. KG, 76698 Ubstadt-Weiher<br />
Redaktionsschluss für den nächsten <strong>Gemeindebrief</strong>: 1. Februar 2013<br />
Ihr
59<br />
Impressionen aus dem Gemeindeleben
Erntedank <strong>2012</strong>