Hauch einer anderen Welt Frauen stärken die ... - reformiert online
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonntagsblatt für evangelisch-reformierte Gemeinden Mitglieder der in Emden tagenden Gesamtsynode und ihre Gäste aus Südafrika auf dem Weg in die Johannes a Lasco Bibliothek. Hauch einer anderen Welt Seite Seite 2 2 2 Frauen stärken die Gemeinde Seite Seite 8 8 Partnerschaft konkret machen Seite Seite 9 9 Nr 19 12. Mai 2002, 106. Jahrgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
- Seite 2 und 3: . . 2. . . Theologie . . . . . . .
- Seite 4 und 5: . . 4. . . die Seite vier . . . . .
- Seite 6 und 7: . . 6. . . zum Vorlesen. . . . . .
- Seite 8 und 9: . . 8. . . Interview . . . . . . .
- Seite 10 und 11: . 10 . . . . Nachrichten . . . . .
- Seite 12: . 12 . . . . aus unseren Gemeinden
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sonntagsblatt<br />
für evangelisch-<strong>reformiert</strong>e Gemeinden<br />
Mitglieder der in Emden tagenden Gesamtsynode und ihre Gäste aus Südafrika auf dem Weg in <strong>die</strong> Johannes a Lasco Bibliothek.<br />
<strong>Hauch</strong> <strong>einer</strong> <strong>anderen</strong> <strong>Welt</strong><br />
Seite Seite 2 2<br />
2<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>stärken</strong> <strong>die</strong> Gemeinde<br />
Seite Seite 8<br />
8<br />
Partnerschaft konkret machen<br />
Seite Seite 9<br />
9<br />
Nr 19 12. Mai 2002, 106. Jahrgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 2. . . Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Mai 2002, Sonntagsblatt<br />
Brunnengeschichten Brunnengeschichten - - für für Angefochtene, Angefochtene, Angefochtene, Zweifler Zweifler und und Kleingläubige Kleingläubige (2) (2)<br />
(2)<br />
Biblische Brunnengeschichten hat Pastor i. R. Ernst-Heinrich Prinz aus Neuenhaus auf Bitten der<br />
Redaktion für <strong>die</strong> Leserinnen und Leser des Sonntagsblattes aufgeschrieben. Es sind Geschichten,<br />
<strong>die</strong> „Bilder erprobter Hoffnung weitergeben“ und einladen, sich auf <strong>die</strong> erzählten Erfahrungen<br />
einzulassen. Im Folgenden geht es um den Vers: „An <strong>die</strong>sem Tage brachen alle Brunnen der großen<br />
Tiefe auf“. (1. Mose Kapitel 7, 11).<br />
<strong>Hauch</strong> <strong>einer</strong> <strong>anderen</strong> <strong>Welt</strong><br />
Denn es gereute Gott, dass er <strong>die</strong> Menschen<br />
gemacht hatte auf Erden, und<br />
es bekümmerte ihn in seinem Herzen.<br />
Eine zutiefst erschütternde Aussage, eine<br />
theologische Grenzaussage. Wir wissen, wie<br />
es dazu kam. Als Gott aus Liebe <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> geschaffen<br />
hatte, als er der Finsternis der Tiefe<br />
sein Licht entgegensetzte, eine Feste gemacht<br />
hatte, <strong>die</strong> da scheiden sollte zwischen<br />
den Wassern über und den Wassern unter<br />
der Feste, nachdem der Herr allem und jedem<br />
seinen Ort und seinen Platz und seine<br />
Aufgabe zugewiesen hatte, da sah er an alles,<br />
was er gemacht hatte – „und siehe, es<br />
war sehr gut“. Wie sollte es auch anders sein:<br />
Alles was er gemacht hat und macht, ist sehr<br />
gut.<br />
Aber <strong>die</strong> Wasser über der Feste und unter der<br />
Feste blieben, gehalten, getrennt, gebändigt<br />
durch <strong>die</strong> Feste. Die Erde, ein fragiler Lebensraum<br />
zwischen den Urgewalten, bewahrt und<br />
beschützt allein durch <strong>die</strong> Feste, <strong>die</strong> Gott<br />
gemacht hat. Das alles hatte er sehr gut gemacht.<br />
Aber dann begann ja das ganze Desaster mit<br />
gerade dem Geschöpf, das er nach seinem<br />
Bild geschaffen hatte: Es wollte sein wie er,<br />
der Bruder erschlug den Bruder, <strong>die</strong> Bosheit<br />
nahm zu. „Da gereute es Gott, dass er den<br />
Menschen gemacht hatte, und es bekümmerte<br />
ihn in seinem Herzen.“<br />
◆ Die Brunnen der großen Tiefe als Einfallstor<br />
der dunklen, zerstörerischen, gewalttätigen<br />
Mächte und Kräfte und Wesenheiten, <strong>die</strong> alleine<br />
davon leben, dass Gott Nein zu ihnen gesagt<br />
hatte (Karl Barth)?<br />
Und das Unausdenkliche geschah: da brachen<br />
alle Brunnen der großen Tiefe auf. Nicht<br />
nur ein oder zwei, nicht nur <strong>die</strong>ser und jener,<br />
nicht nur ein paar – nein, alle Brunnen der<br />
großen Tiefe brachen auf. Das Chaos-Wasser,<br />
das Wasser der Urflut, das dunkle Wasser<br />
bricht hervor aus der großen Tiefe, auf<br />
der <strong>die</strong> Finsternis noch liegt. Der unterirdische<br />
Ozean strömt durch alle Brunnen der<br />
großen Tiefe ins Land der Lebenden. Und <strong>die</strong><br />
Fenster, <strong>die</strong> Schleusen des Himmels taten<br />
sich auf, und der Himmelsozean ergoss sich<br />
auch auf <strong>die</strong> Erde.<br />
Wer hatte alle Brunnen der Tiefe aufgetan,<br />
wer <strong>die</strong> Fenster des Himmels geöffnet? Waren<br />
<strong>die</strong> Brunnen und Fenster nur allzu willfährige,<br />
dunkle Diener Gottes, dessen Herz<br />
bekümmert ist über <strong>die</strong> Menschen? Waren<br />
sie <strong>die</strong> schnellen Boten des Gerichtes Gottes?<br />
Sah <strong>die</strong> finstere Tiefe hier ihre Chance,<br />
noch einmal zurückzukehren in Gottes sehr<br />
gute Schöpfung? Die Brunnen der großen Tiefe<br />
als Einfallstor der dunklen, zerstörerischen,<br />
gewalttätigen Mächte und Kräfte und<br />
Wesenheiten, <strong>die</strong> alleine davon leben, dass<br />
Gott Nein zu ihnen gesagt hatte (K. Barth)?<br />
Die Brunnen der großen Tiefe sind unheimlich,<br />
rätselhaft, dunkel, wie tiefe Brunnen es<br />
eben sind. Die Märchen wissen, dass sie Zugänge<br />
sind zu <strong>einer</strong> <strong>anderen</strong> <strong>Welt</strong>, in der es<br />
verwunschene Froschkönige gibt und Frau<br />
Holle ihre Betten schüttelt. Brunnen sind Zugänge<br />
zu Geheimnissen. Aus ihnen weht uns<br />
ein kühler <strong>Hauch</strong> aus <strong>einer</strong> <strong>anderen</strong> <strong>Welt</strong> an.<br />
Wenn <strong>die</strong> Brunnen der Tiefe aufbrechen und<br />
sich Bahn brechen in der <strong>Welt</strong> der Lebenden,<br />
dann ist das Leben zerstörend - aber doch<br />
auch Leben spendend, wenn <strong>die</strong> Brunnen der<br />
großen Tiefe sich in der Wüste finden lassen<br />
als Oase des Lebens.<br />
Sie brechen auf, <strong>die</strong> Brunnen der großen Tiefe<br />
und des Gerichtes des bekümmerten Gottes.<br />
Aber auch hier ist es wie immer bei dem<br />
Herrn: seine Liebe macht ihm einen Strich<br />
durch seinen finalen Zorn – er lässt den Kasten<br />
des Lebens auf den Todesfluten treiben<br />
und bewahrt darin mitten im Gericht Noah und<br />
seine Familie. Gottes Treue ringt seinen Kummer<br />
nieder: und <strong>die</strong> Brunnen der Tiefe wurden<br />
verstopft.<br />
Wer macht das? Niemand anders als der<br />
Schöpfer selber. Er ist ein herrlicher Brunnenstopfer!<br />
Und was er verschließt, kann niemand<br />
öffnen. Ja, Gott ist ein herrlicher Brunnenzustopfer.<br />
Und er verspricht Noah und<br />
allen seinen Nachkommen: nie wieder sollen<br />
<strong>die</strong> Brunnen der großen Tiefe aufbrechen<br />
dürfen und Tod und Verderben über <strong>die</strong> Erde<br />
bringen.<br />
Die zugestopften mythischen Brunnen der<br />
großen Tiefe können wir nicht sehen. Damit<br />
wir nun auch etwas sehen können, was uns<br />
hilft, mit den verstopften Brunnen der Tiefe<br />
getrost und getröstet zu leben, hat der Herr<br />
den Regenbogen sichtbar für alle in <strong>die</strong> Wolken<br />
gesetzt. Und versprochen hat er Noah<br />
und allen seinen Nachkommen: „Solange <strong>die</strong><br />
Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte,<br />
Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag<br />
und Nacht“. Das gilt, auch wenn das Dichten<br />
und Trachten des menschlichen Herzens<br />
böse ist und bleibt von Jugend an. Die Brunnen<br />
der großen Tiefe bleiben verstopft. Verlass<br />
dich drauf.<br />
Machen Sie eigene Entdeckungen und sich<br />
selbst eine Freude, indem Sie bitte nachlesen:<br />
1. Mose 7 bis 9.<br />
. . . . . . . . . .<br />
Ernst-Heinrich Prinz
Sonntagsblatt, 12. Mai 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gedanken zum Sonntag . . 3.<br />
. .<br />
Er ist noch drin in der Kirche, sagt er mir. Aber er ist nicht<br />
gläubig. Er hat freilich auch nichts dagegen. Ja, er kennt etliche,<br />
<strong>die</strong> das durchaus ernst meinen mit Gott. Er würde solche Men-<br />
schen nämlich häufig fahren. Mit seinem Taxi. Und da müsse er<br />
immer <strong>die</strong>selben Ziele ansteuern: Krankenhäuser, Pflegeheime<br />
und auch Kirchen.<br />
Am Rand<br />
und in der Mitte<br />
Sankt Soundso - ob ich <strong>die</strong> Kirche<br />
kenne? Ich schüttele den<br />
Kopf. Nein, kenne ich nicht.<br />
Nun, zu Sankt Soundso müsse er oft<br />
hin, sagt er mir. Aber <strong>die</strong> das so wollten,<br />
denen ginge es auch wirklich<br />
schlecht. Und da könne er verstehen,<br />
dass er da Halt machen müsse.<br />
Er selbst? Nein. Kein Bedürfnis. Also,<br />
vielleicht wenn es ihm mal schlecht<br />
geht. Später. Vielleicht dann.<br />
Ich druckse ein wenig herum. Schließlich<br />
sage ich: Vielleicht ist ja auch<br />
<strong>die</strong> Dankbarkeit ein Weg, zu Gott zu<br />
finden. Die Dankbarkeit für all das,<br />
was nicht selbstverständlich ist. Und<br />
das ist doch vieles: Liebe Menschen<br />
haben. Ein Dach über dem Kopf. Einen<br />
ruhigen Feierabend. Sport treiben<br />
dürfen. Urlaub planen. Sich an<br />
den Kindern freuen.<br />
Heilger Geist, du Tröster mein,<br />
hoch vom Himmel uns erschein<br />
mit dem Licht der Gnaden dein.<br />
Ohn dein Beistand, Hilf und Gunst<br />
ist all unser Tun und Kunst<br />
vor Gott ganz und gar umsonst.<br />
EG 128, 1 u. 4<br />
Mein Gegenüber schaut mich an. Er<br />
versucht, mich zu verstehen. Aber er<br />
versteht mich nicht. Ob er mich für<br />
sentimental hält? Oder für lebensuntüchtig?<br />
Die Not als Weg zu Gott -<br />
das begreift er wohl. Das nimmt er<br />
denen, <strong>die</strong> er zu Sankt Soundso fährt,<br />
auch ab. Aber <strong>die</strong> Dankbarkeit?<br />
Unser Gespräch ist dann zu Ende.<br />
Aber es geht mir noch lange nach.<br />
Ob das so schwer zu begreifen ist,<br />
was ich ihm sagen wollte? Oder ob<br />
ich mich ungeschickt verhalten<br />
habe? Ob ich zu früh reagiert habe -<br />
reagiert und korrigiert - anstatt abzuwarten?<br />
Vielleicht freilich ist jener Mann, der<br />
Taxifahrer, ja typisch. Typisch für<br />
unsere Zeit. Typisch dafür, dass Gott<br />
zwar noch am Rande des Lebens vermutet<br />
und dort auch für „zuständig“<br />
gehalten wird, etwa als Tröster, dass<br />
Gott aber in der Mitte des Lebens<br />
keinen Ort mehr hat.<br />
Nein, nicht dass ich Rand und Mitte<br />
gegeneinander ausspielen will. Das<br />
nicht. Es sollte nur beides zusammenhängen,<br />
meine ich. Und da scheint<br />
es zu hapern.<br />
Wie kann das anders werden? Theoretisch,<br />
meine ich, geht das nicht.<br />
Praktisch schon. Und zwar durch<br />
Menschen, <strong>die</strong> das können: zeigen,<br />
dass ihnen Gott in der Mitte ihres Lebens<br />
wichtig ist. Durch Menschen,<br />
<strong>die</strong> da „abgucken“ lassen - beim<br />
Kirchgang und auch sonst.<br />
Es muss ja nicht gleich so drastisch<br />
sein, wie das unser Jugendkreis einmal<br />
gemacht hat. Das war vor drei<br />
Jahren. Da hatte unser Jugendkreis<br />
beim Bowlen einen Pokal gewonnen.<br />
Der Diskjockey fragte: „Wo stellt ihr<br />
den Pokal denn hin?“ Einer vom Jugendkreis<br />
antwortete: „Den stellen<br />
wir in unsere Kirche!“ – „Was? In eure<br />
Kirche?“ Das Gesicht des Diskjockeys<br />
verzog sich zu einem Grinsen.<br />
Da baute sich der größte unserer Jugendlichen<br />
- zwei Meter, 95 Kilo - vor<br />
ihm auf: „Was dagegen?“ Der Diskjockey<br />
hatte nichts dagegen. Und ins<br />
Grübeln gekommen ist er auch.<br />
. . . . . . .<br />
Klaus Bröhenhorst,<br />
Hildesheim<br />
▼ Wochenspruch<br />
Christus spricht:<br />
Wenn ich erhöht werde<br />
von der Erde, so will ich<br />
alle zu mir ziehen.<br />
Johannes Kapitel 12 Vers 32<br />
Lied der Woche<br />
EG 128<br />
Nach <strong>einer</strong> lateinischen<br />
Sequenz zum Pfingstfest, <strong>die</strong><br />
auf den englischen Erzbischof<br />
Stephan Langton (um 1200)<br />
zurückgeht, hat Martin Moller<br />
1584 <strong>die</strong>s Lied gemacht. Er<br />
folgt dem Original in großer<br />
Treue. Das Lied ist eine<br />
Anrufung des Heiligen Geistes.<br />
Nur hier wird es gewagt, auch<br />
den Geist Vater zu nennen<br />
(Strophe 2). Nach der<br />
mittelalterlichen Lehre von<br />
den sieben Gaben des Heils<br />
hat Moller <strong>die</strong> Strophen 3 bis<br />
7 gestaltet. Sie sind <strong>die</strong><br />
Zusammenfassung dessen,<br />
was sich der Betende von<br />
Gottes Geist erhofft. Die<br />
Melo<strong>die</strong> bewegt sich im Quint-<br />
Tonraum. Sie ist sehr<br />
kontemplativ, was zum<br />
Gebetscharakter des Liedes<br />
passt.<br />
. . . . . . . .<br />
Alfred Rauhaus
. . 4. . . <strong>die</strong> Seite vier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Mai 2002, Sonntagsblatt<br />
„Dicke Luft bei den Reformierten“. Oder „Streit in der Synode“.<br />
So betitelten manche Tageszeitungen ihre Berichte vom ersten<br />
Tag der Gesamtsynode unserer Kirche Ende April in Emden.<br />
Dicke Luft<br />
bei den Korinthern<br />
Dicke Luft? Streit? Was war<br />
denn da los, wird sich mancher<br />
gefragt haben, der nicht<br />
dabei war. Hat dann aber vielleicht –<br />
provoziert von <strong>die</strong>sen Überschriften<br />
in der Tagespresse – <strong>die</strong> Synodalen<br />
des eigenen Synodalverbandes gefragt.<br />
Und hat zur Antwort bekommen: Ach,<br />
<strong>die</strong>se Überschriften. So schlimm war<br />
das gar nicht. Was <strong>die</strong>se Journalisten<br />
immer schreiben, das muss man gar<br />
nicht glauben. Nach <strong>die</strong>ser Presseschelte<br />
aber hat der oder <strong>die</strong> Synodale<br />
dann berichtet, was los war<br />
auf der Synode. Was es mit dem<br />
„Streit“ auf sich hatte, worum es ging<br />
▼ Gebet zur Woche<br />
Vater im Himmel,<br />
von deinem großen Ja<br />
leben wir. Das bekennen wir.<br />
Das begründet unsere<br />
Gemeinschaft als Kirche.<br />
Wenn wir miteinander<br />
streiten, dann tastet das<br />
unsere Gemeinschaft<br />
untereinander nicht an.<br />
Dein großes Ja ist stärker<br />
als jedes Nein, das wir<br />
einander sagen. Hab Dank,<br />
dass du uns bei deinem Wort<br />
hältst. Amen.<br />
und was sonst noch diskutiert und<br />
beraten und beschlossen worden ist<br />
in Emden.<br />
Na bitte, so soll’s doch sein. Dass<br />
<strong>reformiert</strong>e Gemeindeglieder erfahren,<br />
was ihre Kirchenleitung berät<br />
und beschließt. Dass ins Gespräch<br />
kommt und im Gespräch bleibt, was<br />
los ist in der Kirche. Und <strong>die</strong>sen Dienst<br />
erfüllen eben auch <strong>die</strong> Tageszeitungen.<br />
Gerade auch mit solchen provozierenden<br />
Überschriften. Die<br />
zum Lesen des Berichtes anregen<br />
und zum Nachfragen herausfordern<br />
sollen.<br />
Sicherlich, „dicke Luft“, das klingt<br />
ziemlich dramatisch. Das klingt nach<br />
offener oder versteckter Aggression,<br />
nach Misstrauensvotum und großer<br />
emotionaler Betroffenheit. „Streit“<br />
ist da etwas neutraler. Damit ist beschrieben,<br />
dass es Uneinigkeit gegeben<br />
hat, dass verschiedene Meinungen<br />
aufeinander prallten, <strong>die</strong> unsere<br />
Kirchenleitung zunächst austauschen<br />
musste, bevor man sich einigen<br />
konnte.<br />
Na, und? Ist das so schlimm? Ich finde:<br />
im Gegenteil. Streit ist doch ganz<br />
normal. Auch in <strong>einer</strong> Familie wird<br />
gestritten, weil unterschiedliche Interessen<br />
und Wünsche da sind, über<br />
<strong>die</strong> man sich verständigen muss,<br />
wenn man zusammen lebt. Und der<br />
Prozess des Sich-darüber-Einigens<br />
ist ein Streit, was sonst? Das ist doch<br />
in der Kirche, auch in <strong>einer</strong> Synode<br />
nicht anders. Was für ein Bild haben<br />
wir vom Zusammenleben, was für ein<br />
Bild haben wir vom Menschen, wenn<br />
wir meinten, das sei anders. Über<br />
jeden Paulusbrief könnte man doch<br />
ebenso <strong>die</strong> Überschrift setzen: Streit<br />
mit der Gemeinde in... Galatien, zum<br />
Beispiel. Oder sogar: Dicke Luft bei<br />
den Korinthern. Und wie lebendig<br />
empfinden wir <strong>die</strong>se Briefe! So lebendig<br />
und wichtig sind uns <strong>die</strong> da<br />
geschilderten Streitigkeiten, dass<br />
wir sie als Verkündigung lesen und<br />
auslegen.<br />
Streit in der Synode. Ja, denn da sind<br />
Leute, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Sitzung nicht „absitzen“,<br />
sondern etwas bewegen<br />
wollen. Weil etwas sie bewegt. Leute,<br />
<strong>die</strong> nicht vor sich hindösen, sondern<br />
hellwach dabei sind. Weil sie<br />
aufgeweckt denken und gestalten<br />
wollen.<br />
So soll’s doch sein, oder? Nur so<br />
funktioniert doch eine „nach Gottes<br />
Wort“ <strong>reformiert</strong>e Kirche mit <strong>einer</strong><br />
presbyterial-synodalen Ordnung. So<br />
wollen wir das doch.<br />
Klar, wenn man persönlich betroffen<br />
ist, sieht das noch einmal anders aus.<br />
Wer kriegt schon gerne Widerspruch.<br />
K<strong>einer</strong>. Ob er in der Synode sitzt oder<br />
sie im Moderamen. Ob sie am Familientisch<br />
obenan sitzt oder er am<br />
Ende. Lieber als ein Nein hören wir<br />
ein Ja. Trotzdem: Ohne Streit gibt es<br />
kein Zusammenleben. In der Familie<br />
nicht und in der Kirche auch nicht.<br />
Worum es ging bei <strong>die</strong>sem Streit, lesen<br />
Sie bitte nach auf Seite 12.<br />
se<br />
. . . .<br />
Sonntagsblatt<br />
für ev.-<strong>reformiert</strong>e Gemeinden<br />
Herausgeber:<br />
Evangelisch-<strong>reformiert</strong>e Kirche<br />
(Synode evangelisch-<strong>reformiert</strong>er Kirchen<br />
in Bayern und Nordwestdeutschland).<br />
Postfach 1380, 26763 Leer<br />
Schriftleitung:<br />
Susanne Eggert (se)<br />
Büro: Saarstraße 6, 26789 Leer,<br />
Telefon (04 91) 91 98-144<br />
Telefax (04 91) 91 98-256<br />
e-mail sobla@<strong>reformiert</strong>.de,<br />
privat: Am Gehölz 12, 26826 Weener,<br />
Tel. und Fax 04951/912207<br />
e-mail eggert@emsnet.de.<br />
Anzeigen:<br />
Evangelisch-<strong>reformiert</strong>e Kirche<br />
Anschrift oben<br />
Es gilt <strong>die</strong> Anzeigenliste 1.4.2002<br />
Druck:<br />
H. Risius KG<br />
Risiusstraße 6 bis 10, 26826 Weener<br />
Telefon 0 49 51/93 0-0<br />
e-mail risius@rheiderland.de<br />
Bezugsgebühren:<br />
Im Bezug durch Gemeinden je Monat<br />
1,64 Euro, einschließlich Botenlohn.<br />
Postbestellstücke 26,50 Euro im Jahr.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel<br />
werden von den Autoren selbst verantwortet.<br />
Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
werden nicht zurückgeschickt.
Sonntagsblatt, 12. Mai 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seelsorge . . 5.<br />
. .<br />
❙ ❙ Lebensberatung<br />
Lebensberatung<br />
Keine „Mutterrolle“<br />
Thomas Thomas Kühn, Kühn, Kühn, Ehe- Ehe- und und Lebensberater Lebensberater in in Oldenburg<br />
Oldenburg<br />
Mein Partner und ich verstehen uns trotz des Altersunterschieds<br />
von 18 Jahren ausgezeichnet. Mein Problem ist sein sechsjähri-<br />
ger Sohn, der bei ihm lebt. Er hat sehr um das Kind gekämpft,<br />
aber ich komme mit dem Jungen nicht klar. Ich will <strong>die</strong> Mutter-<br />
rolle gar nicht, aber der Kleine bekämpft mich, als würde ich mir<br />
etwas anmaßen. Ich würde meinen Partner gern heiraten, aber<br />
wegen des Kindes bin ich sehr unsicher und zögere. Mein Partner<br />
meint, ich würde in <strong>die</strong> Aufgabe hineinwachsen. Kathrin L. (28)<br />
Bei den von Ihnen geschilderten<br />
Schwierigkeiten ist zu bedenken,<br />
dass Kinder eine andere Sicht der<br />
Realität und ein anderes inneres Erleben<br />
als wir Erwachsene haben.<br />
Vielleicht trauert der Sohn Ihres Partners<br />
immer noch um den Verlust s<strong>einer</strong><br />
Mutter und fühlt sich verlassen,<br />
auch wenn <strong>die</strong>s nicht sichtbar ist. Vielleicht<br />
fürchtet er auch unbewusst, es<br />
liege an ihm, dass <strong>die</strong> Mutter weggegangen<br />
ist, weil er „böse war“ und<br />
<strong>die</strong> Mutter ihn durch den Auszug bestrafte.<br />
Zudem steckt ein Kind in der von Ihnen<br />
geschilderten Situation auch in<br />
einem Loyalitätskonflikt: Wenn ich<br />
<strong>die</strong> neue Frau meines Vaters gern<br />
habe, dann verrate ich meine Mutter.<br />
Vielleicht meinen <strong>die</strong> Großen<br />
dann, ich bräuchte Mama gar nicht<br />
mehr.<br />
Versuchen Sie deshalb mit Ihrem<br />
Partner, vorsichtig und geduldig,<br />
dem Kind Raum zu lassen für seine<br />
Trauer, seinen Abschied und seinen<br />
Loyalitätskonflikt. Bleiben Sie ruhig<br />
und freundlich in einem guten Ab-<br />
stand zu dem Jungen. Vielleicht können<br />
Sie seine Angriffe gelassener<br />
hinnehmen, wenn Sie seine innere<br />
Not sehen und spüren. Brechen Sie<br />
nicht in „den Raum“ des Kindes ein,<br />
sondern fragen Sie es, ob es etwas<br />
von Ihnen möchte. Vielleicht entdecken<br />
Sie, dass Sie doch hin und wieder<br />
als Elternfigur handeln, auch<br />
wenn Sie sich <strong>die</strong> Mutterrolle nicht<br />
anmaßen wollen. Ein Kind sieht ja<br />
zunächst einmal alle Erwachsenen<br />
als Elternfiguren.<br />
Überlassen Sie dem Vater möglichst<br />
alle Elternfunktionen. Identifizieren<br />
Sie sich eher mit der Rolle der erwachsenen<br />
Spielkameradin, <strong>die</strong> anbietet,<br />
emotional offen ist, zuhört,<br />
aber nichts einfordert. Holen Sie das<br />
Kind dort ab, wo es jetzt steht. Kinder<br />
führen darüber keine Gespräche, sondern<br />
zeigen es uns durch ihr Verhalten.<br />
Ich wünsche Ihnen, dass Sie so Schritt<br />
für Schritt hineinwachsen können in<br />
<strong>die</strong> ganz spezielle Aufgabe, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses<br />
Kind von Ihnen wünscht.<br />
. . . . . . . . . . . . . .<br />
❙ ❙ Leserecho<br />
Leserecho<br />
Dank an Alfred Rauhaus<br />
In <strong>einer</strong> Serie von Beiträgen hat Dr.<br />
Alfred Rauhaus seit September 1999<br />
den Leserinnen und Lesern des Sonntagsblattes<br />
alle 129 Fragen und Antworten<br />
des Heidelberger Katechismus<br />
erklärt.<br />
Ich habe von Theologen und Nichttheologen<br />
gehört, dass sie <strong>die</strong>se Erklärungen<br />
mit Interesse gelesen haben.<br />
Es hat Zeiten gegeben, als man<br />
meinte, der Heidelberger Katechismus<br />
gäbe Antworten auf Fragen, <strong>die</strong><br />
heute k<strong>einer</strong> mehr stellt. Solche<br />
Menschen mag es geben, leider,<br />
aber wer aufmerksam <strong>die</strong> Erklärungen<br />
zum Heidelberger Katechismus<br />
von Alfred Rauhaus liest, wird eines<br />
❙ ❙ Bachs Bachs Kirchenmusik<br />
Kirchenmusik<br />
Ökumenische Bedeutung<br />
Nordhorn. Nordhorn. Die Musik von Johann<br />
Sebastian Bach hat nach Auffassung<br />
des katholischen Kirchenmusikers<br />
Martin Tigges aus Nordhorn eine „beachtliche<br />
Bedeutung für <strong>die</strong> Ökumene“.<br />
So sagte Tigges am 23. April im<br />
Kloster Frenswegen: „Die integrie-<br />
Besseren belehrt. Es ist ihm in <strong>die</strong>sen<br />
Beiträgen hervorragend gelungen,<br />
Fragen und Antworten so zu<br />
erklären, dass man spürt, dass <strong>die</strong><br />
Fragen und Antworten des 16. Jahrhunderts<br />
existentielle sind, auch im<br />
20. und 21. Jahrhundert.<br />
Ich möchte Alfred Rauhaus sehr herzlich<br />
für <strong>die</strong>se wertvollen Glaubenshilfen<br />
danken und sie mit <strong>einer</strong> Bitte<br />
an ihn und an das Moderamen der<br />
Gesamtsynode verbinden: Geben<br />
Sie <strong>die</strong>se Erklärungen als Buch/Broschüre<br />
heraus. Nochmals: Danke,<br />
Alfred Rauhaus!<br />
. . . . . . . .<br />
Jan Kortmann,<br />
Neuenhaus<br />
rende Kraft der h-Moll-Messe, <strong>die</strong><br />
gegensätzliche Konfessionen und<br />
verschiedene musikalische Stile miteinander<br />
verbindet, weist auf <strong>die</strong><br />
enorme geistige Universalität des<br />
Menschen Johann Sebastian Bach<br />
hin“.
. . 6. . . zum Vorlesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Mai 2002, Sonntagsblatt<br />
1787 wird der Familie Kühl eine Tochter geboren: Magdalena,<br />
Dorothea Margaretha, genannt Dora, von ihrem Mann später<br />
Doris, das siebente Kind unter insgesamt zehn Geschwistern. Ihr<br />
Vater ist Reeder in Kiel, ein Ort, der damals zu Dänemark gehört.<br />
Das Leben von Dora Kühl bietet Stoff für einige Romane.<br />
Liebe ohne Worte<br />
Eine Romanze aus napoleonischer Zeit<br />
Beginnen wir <strong>die</strong> Erzählung an einem<br />
fernen Gestade: Im Januar 1837 traf<br />
der Fürst Pückler-Muskau in Alexandria<br />
ein. Pückler war ein glänzender Gesellschafter,<br />
ein geistreicher Erzähler und ein<br />
<strong>Welt</strong>enbummler, der das Abenteuer liebte<br />
und literarisch vermarktete. In Ägypten stand<br />
er hoch in Gunst des Vizekönigs Mehmet Ali,<br />
der s<strong>einer</strong>zeit einen vergeblichen Versuch<br />
wagte, <strong>die</strong> Moderne in den Orient einzuführen.<br />
Er ließ den exzentrischen Adligen aus<br />
Preußen, der mit gusseiserner Badewanne<br />
durch <strong>die</strong> Wüste tourte, sein Land bereisen:<br />
Nilaufwärts bis weit hinein nach Nubien.<br />
Doch Pückler interessierte sich nicht nur für<br />
Landschaft, Nilschwellen und Ruinen, er blickte<br />
auch gern hinein in Politik und Wirtschaft,<br />
war kritischer Gast in den Häusern der Herrschenden,<br />
sprach in den Basar-Straßen mit<br />
den Händlern und sah sich um auf Pferdeund<br />
Sklavenmärkten.<br />
Einen s<strong>einer</strong> ersten Besuche stattet er in Alexandria<br />
dem französischen Admiral der ägyptischen<br />
Flotte ab, Besson, der sich, als ver<strong>die</strong>nter<br />
Seeoffizier Napoleons wie viele an-<br />
◆ Auf dem Schiff stellt Dora dem Vater<br />
ein Ultimatum: Diesen Mann möchte sie<br />
haben, ihn liebt sie und, das haben ihr <strong>die</strong><br />
Blicke gezeigt, er sie auch. Und der Vater<br />
beugt sich ihrem Willen. Nicht alle Kinder<br />
waren damals im Blick auf <strong>die</strong> Heirat<br />
ihren Eltern ausgeliefert.<br />
dere Franzosen auch, nach dem Untergang<br />
des großen Kaisers in den Orient rettete. Von<br />
Besson erfährt Pückler, dass jener nach der<br />
Schlacht von Waterloo Napoleon anbot, ihn<br />
mit seinem Schiff in <strong>die</strong> französischen Besitztümer<br />
von Nordamerika zu bringen. Doch<br />
der Kaiser lehnte ab und kam in <strong>die</strong> demütigende<br />
Gefangenschaft auf St. Helena.<br />
Es stockt einem der Atem, sich vorzustellen,<br />
wie ganz anders <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>geschichte hätte<br />
verlaufen können mit Napoleon in New Orleans!<br />
Pückler erfährt auch, dass der Admiral auf<br />
ganz romantisch-dramatische Weise seine<br />
Frau einst kennen lernte. Als Pückler sie nach<br />
s<strong>einer</strong> Nilreise aufsuchte, war Besson gestorben.<br />
Er kann sich mit der Witwe auf Deutsch<br />
unterhalten, denn sie ist <strong>die</strong> Tochter des Reeders<br />
Kühl aus Schleswig-Holstein. Wahrscheinlich<br />
haben <strong>die</strong> beiden nicht über <strong>die</strong><br />
Biographie von Dora Kühl gesprochen, denn<br />
der Fürst hätte sich <strong>die</strong>se Geschichte bestimmt<br />
nicht entgehen lassen. Es gab wichtigere<br />
Themen: Intrigen am Hof, Verleumdungen<br />
des Admirals, Unsicherheit im Blick auf<br />
<strong>die</strong> Pension.<br />
Doch wir können zurückblicken auf <strong>die</strong> Zeit,<br />
als das junge Paar sich kennen lernte. Besson<br />
war seit seinem neunten Lebensjahr auf<br />
See. Ein gefährliches Leben, da <strong>die</strong> Nordsee<br />
eine umkämpfte Front zwischen Briten und<br />
Franzosen war. England versuchte mit der<br />
Kontinentalsperre <strong>die</strong> Einfuhr von Gütern aufs<br />
Festland zu verhindern. Kriegsschiffe, Piraten,<br />
Schmuggler und Kaufleute versuchten<br />
immer wieder, <strong>die</strong> bewachte Seegrenze zu<br />
durchbrechen, nicht immer mit Erfolg. Zeitweise<br />
füllten mehr als 5000 gefangene französische<br />
Seeleute Englands Gefängnisse.<br />
Auch Besson geriet 1799 erstmalig in Gefangenschaft,<br />
kann aber fliehen, fällt jedoch<br />
1806 abermals den Briten in <strong>die</strong> Hände und<br />
wird nach einigen waghalsigen Fluchtversuchen<br />
in das berüchtigte, neu erbaute Gefängnis<br />
von Dartmoor gebracht, gelegen in <strong>einer</strong><br />
der ödesten Gegenden der Insel.<br />
Ende 1809 fährt Reeder Kühl nach England<br />
und schlüpft unbehindert durch <strong>die</strong> Sperre.<br />
Als erfahrener Seemann scheint er sie für so<br />
uneffizient zu halten, dass er sogar seine<br />
Tochter Dora mit auf <strong>die</strong> Reise nimmt. Auch<br />
der Handel in Plymouth scheint nicht gestört<br />
gewesen zu sein; es bleibt sogar noch Zeit<br />
für kleine Ausflüge. Ein damals gern gezeigtes<br />
Objekt war das Gefängnis von Dartmoor,<br />
in dem man <strong>die</strong> gefangenen Franzosen in ihren<br />
Käfigen bestaunen konnte.<br />
Als Dora in Begleitung ihres Vaters durchs<br />
Gefängnis geht, bleibt sie plötzlich vor Bessons<br />
Zelle stehen, schaut ihn lange voller<br />
Mitleid und Sympathie an und gibt ihm beim<br />
Gehen ein kleines Zeichen mit der Hand. Am<br />
folgenden Tag ist sie wieder da, schaut wieder<br />
lange und überreicht, als <strong>die</strong> Wachen<br />
nicht schauen, dem Gefangenen einen kleinen<br />
Zettel: Mut, nur <strong>die</strong>ses Wort ist darauf zu<br />
lesen.<br />
Auf dem Schiff stellt Dora dem Vater ein Ultimatum:<br />
Diesen Mann möchte sie haben, ihn<br />
liebt sie und, das haben ihr <strong>die</strong> Blicke gezeigt,<br />
er sie auch. Und der Vater beugt sich<br />
ihrem Willen. Nicht alle Kinder waren damals<br />
im Blick auf <strong>die</strong> Heirat ihren Eltern ausgeliefert.<br />
Oder anders gesagt: Schon immer gelang<br />
es den Töchtern, sich <strong>die</strong> Väter um den<br />
Finger zu wickeln.<br />
In der folgenden Nacht überfällt eine Gruppe<br />
der Kühl’schen Seeleute das Gefängnis, fesselt<br />
<strong>die</strong> Wachen und holt Besson und vier<br />
s<strong>einer</strong> Leidensgenossen aus dem Verließ.<br />
Schnell ist das Boot an der Küste erreicht,<br />
beinahe lautlos wird es gerudert, bis im Dunst
Sonntagsblatt, 12. Mai 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . und selber lesen . . 7.<br />
. .<br />
❙ Gottes Spuren festgestellt<br />
Mädchen und Jungen sahen wir<br />
beim Streit, und wie sie sich<br />
versöhnten.<br />
Frieden und Freiheit immer,<br />
weit und breit, das ist‘s,<br />
was wir dringend<br />
brauchten. Zeichen und Wunder...<br />
Gottes Propheten haben uns<br />
gesagt, gebt eure Hoffnung<br />
nicht auf,<br />
trotz Not und Elend hat Gott<br />
gut gesorgt: hilft in Jesus Christus<br />
uns auch.<br />
Zeichen und Wunder...<br />
Große und Kleine sahen wir<br />
beim Fest, tanzten aus lauter<br />
Freude.<br />
Farben und Lichter in dem<br />
großen Nest, Stimmung bis zum<br />
frühen heute.<br />
Zeichen und Wunder...<br />
der Nacht das Handelsschiff auftaucht.<br />
Reeder Kühl und seine Tochter<br />
empfangen <strong>die</strong> Befreiten, als sie<br />
über <strong>die</strong> Strickleiter an Bord kommen.<br />
„Meine Tochter Dora. Wir sind<br />
Dänen.“ So stellt er sich vor. Wenige<br />
Minuten später rauscht das Schiff<br />
mit vollen Segeln auf <strong>die</strong> hohe See<br />
in Richtung Dänemark.<br />
Die Liebe, <strong>die</strong> so ohne Worte zwischen<br />
der jungen Reederstochter und dem<br />
zerlumpten Gefangenen in Dartmoor<br />
begann, erfüllt sich. Geheiratet wird<br />
in Waddens auf Butjadingen, wo ein<br />
Bekannter von Kühl Pfarrer ist. Der<br />
Reeder wollte sicher <strong>die</strong> theologische<br />
Diskussion unter den Lutheranern in<br />
Kiel vermeiden, ob und wie eine Trauung<br />
möglich sei zwischen konfessionsverschiedenen<br />
Paaren; denn Besson<br />
war katholisch.<br />
Ein Kind wird geboren, Charles Jean<br />
Victor Bertrand Besson, und in der<br />
französischen Gesandtschaftskapelle<br />
zu Hamburg getauft. Der Vater<br />
bleibt der Seefahrt und seinem Kai-<br />
- von Großwolder Konfirmanden -<br />
Alte Propheten haben uns<br />
gesagt, wie Menschen heut noch<br />
leben.<br />
Wir aber haben niemanden<br />
gefragt, doch sie könnten<br />
Antwort geben.<br />
Zeichen und Wunder...<br />
Mädchen und Jungen sahen wir<br />
entzweit, und wie sie sich<br />
versöhnten,<br />
Vater und Mutter hatten<br />
keine Zeit, sie <strong>die</strong> Kinder<br />
nur verwöhnten.<br />
Zeichen und Wunder...<br />
Doch <strong>einer</strong> hat zu ihnen<br />
dann gesagt, dass sie es nicht<br />
tun sollten:<br />
Helfen und Reden in den langen<br />
Tag, <strong>die</strong>s ist‘s, was wir<br />
dringend brauchten.<br />
Zeichen und Wunder...<br />
Großwolder Konfirmandinnen und Konfirmanden haben das Lied „Wir haben<br />
Gottes Spuren festgestellt” (EG 648) um sechs Strophen erweitert.<br />
ser treu, nimmt am Russlandfeldzug<br />
teil und ist, wir haben es gehört, in<br />
Rochefort am Atlantik zur Stelle, um<br />
Napoleon zu retten: Mit einem Handelsschiff<br />
seines Schwiegervaters!<br />
Anschließend kehrt er nach Kiel zurück,<br />
bemüht sich vergeblich um <strong>die</strong><br />
dänische Staatsangehörigkeit und<br />
treibt einige Jahre im Mittelmeer Handel<br />
auf eigene Faust, bis ihn 1826<br />
ein Angebot von Mehmet Ali erreicht.<br />
Als er gestorben ist, zog seine Witwe<br />
nach Paris. Ihre Büste ziert ihr<br />
Grab auf dem Friedhof Pere-Lachaise.<br />
. . . . . . .<br />
Siegward Kunath<br />
❙ Zwiesprache<br />
„Es ist doof, dass mein Eltern getrennt sind“<br />
So schreibt ein Kind an eine Wand mit Gebetsanliegen.<br />
„Es ist doof, dass meine Eltern getrennt sind“<br />
Der Satz hat kein Satzzeichen am Ende,<br />
keinen Punkt, kein Ausrufezeichen.<br />
Der Satz geht weiter.<br />
Da hat ein Kind eine Zwiesprache angefangen mit Gott.<br />
Wenigstens ihm sagen, wie es wirklich ist.<br />
Gott erwartet nicht,<br />
dass ich für alle Verständnis habe, für Mutter oder Vater.<br />
Ich habe mir das Ende ihrer Liebe nicht ausgesucht<br />
und Gott weiß das.<br />
Die Pastorin hatte schon mal so etwas gesagt:<br />
Gott hört dir zu.<br />
Aber damals habe ich es nicht geglaubt.<br />
Jetzt hoffe ich, dass es stimmt.<br />
Ich fasse mich kurz.<br />
Ich kann es fast mit einem Wort sagen:<br />
Doof. Getrennt. Das tut weh. Gott.<br />
Bettina Rehbein
. . 8. . . Interview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Mai 2002, Sonntagsblatt<br />
<strong>Frauen</strong>arbeit <strong>Frauen</strong>arbeit in in den den Synodalverbänden<br />
Synodalverbänden<br />
Gesine Uthoff aus Aurich ist Vorsitzende der <strong>Frauen</strong>arbeitsgemeinschaft im III. Synodalverband.<br />
Sie ist 54 Jahre alt, verheiratet mit Pastor Reinhard Uthoff und hat vier erwachsene Kinder. Gesine<br />
Uthoff ist Hauswirtschafterin und arbeitet in der Mühle in Greetsiel. Über ihre <strong>Frauen</strong>arbeit hat<br />
Gisela Borchers mit ihr gesprochen.<br />
Selbstbewusste <strong>Frauen</strong><br />
<strong>stärken</strong> <strong>die</strong> Gemeinde<br />
◆ Wie sind Sie zur Kirche und zur<br />
kirchlichen <strong>Frauen</strong>arbeit gekommen?<br />
Uthoff: Uthoff: Uthoff: „Wir wissen aber, dass denen,<br />
<strong>die</strong> Gott lieben, alle Dinge zum<br />
Besten <strong>die</strong>nen, denen, <strong>die</strong> nach seinem<br />
Ratschluss berufen sind“ (Römer<br />
8, 28). Dieser Vers ist mir in m<strong>einer</strong><br />
Konfirmandenzeit so wichtig geworden,<br />
dass er mich durch mein<br />
Leben begleitet.<br />
Zum Glauben und in <strong>die</strong> Gemeinde bin<br />
ich gekommen durch mein Elternhaus.<br />
Aufgewachsen in der Mühle in<br />
Greetsiel in <strong>einer</strong> Großfamilie und mit<br />
lieben Nachbarn und Freunden wurde<br />
ich früh vertraut mit christlichen<br />
Inhalten.<br />
Nach m<strong>einer</strong> Heirat mit Reinhard habe<br />
ich in unserer damaligen Gemeinde<br />
den Krabbelkreis gegründet, und wir<br />
jungen <strong>Frauen</strong> haben versucht, Antworten<br />
auf aktuelle Fragen und Pro-<br />
bleme unseres Lebens zu finden. In<br />
unserer Gemeinde in Aurich habe ich<br />
<strong>die</strong> <strong>Frauen</strong>arbeit übernommen, mit<br />
Unterstützung anderer <strong>Frauen</strong> und<br />
unserer Pastorin Stefanie Tuschling.<br />
Für mich ist es wichtig, <strong>die</strong> Verbindung<br />
zum Evangelium im Alltag immer<br />
wieder zu suchen - eine interessante,<br />
spannende und dankbare<br />
Aufgabe.<br />
◆ Was sind Ihre Aufgaben als Vorsitzende<br />
der synodalen <strong>Frauen</strong>arbeitsgemeinschaft?<br />
Uthoff: Uthoff: Uthoff: Meine Aufgaben als Vorsitzende<br />
der synodalen <strong>Frauen</strong>arbeitsgemeinschaft<br />
sind festgehalten im<br />
Kirchen-Gesetz über <strong>die</strong> Ordnung<br />
der <strong>Frauen</strong>arbeit. Zusammen mit vier<br />
weiteren <strong>Frauen</strong> und <strong>einer</strong> Vertreterin<br />
des Synodalverbandes haben wir<br />
Impulse zu geben, Treffen vorzubereiten,<br />
Themen auszuwählen, Kontakte<br />
mit <strong>anderen</strong> <strong>Frauen</strong>gruppen zu<br />
knüpfen, den ökumenischen <strong>Welt</strong>gebetstag<br />
vorzubereiten, Informationen<br />
und Fortbildung anzubieten. Ich<br />
sehe meine Aufgabe hier mehr in der<br />
Vorbereitung und Moderation und in<br />
der Ausführung eventueller Beschlüsse.<br />
Gesine Uthoff: „Biblische Themen<br />
aus heutiger Sicht in Gemeinschaft<br />
mit <strong>anderen</strong> <strong>Frauen</strong> zu diskutieren,<br />
finde ich immer wieder nötig und<br />
aufregend.“<br />
◆ Wo liegen <strong>die</strong> Schwerpunkte der<br />
<strong>Frauen</strong>arbeit in Ihrem Synodalverband?<br />
Gibt es Kontakte zwischen<br />
<strong>Frauen</strong> in den einzelnen Gemeinden<br />
oder auf ökumenischer Ebene?<br />
Uthoff: Uthoff: Schwerpunkt in unserem<br />
Synodalverband ist <strong>die</strong> jährliche Vorbereitung<br />
und Ausrichtung des ökumenischen<br />
<strong>Welt</strong>gebetstages. Trotz<br />
großer Entfernungen zwischen den<br />
einzelnen Gemeinden nutzen <strong>die</strong><br />
<strong>Frauen</strong> <strong>die</strong> Vorbereitungstreffen und<br />
den Gottes<strong>die</strong>nst auch zu persönlichen<br />
Kontakten. Im Sommer findet<br />
ebenso jährlich noch ein Treffen zu<br />
einem Thema wie z. B. Ehrenamt oder<br />
Gewalt gegen <strong>Frauen</strong> oder einem aktuellen<br />
Thema statt.<br />
◆ Welcher Bereich der kirchlichen<br />
<strong>Frauen</strong>arbeit liegt Ihnen persönlich<br />
besonders am Herzen? Empfinden<br />
Sie Ihre Tätigkeit als Vorsitzende als<br />
Bereicherung oder manchmal auch<br />
als Last?<br />
Uthoff: Uthoff: Uthoff: Persönlich liegt mir der Bereich<br />
Ehrenamt sehr am Herzen. <strong>Frauen</strong><br />
investieren sehr viel Zeit, Kraft<br />
und Geld in <strong>die</strong> ehrenamtliche Arbeit.<br />
Mein Traum ist, dass <strong>die</strong>se Arbeit einmal<br />
in Bezug auf <strong>die</strong> Altersversorgung<br />
mit angerechnet wird. Bibelstunden<br />
sind mir ebenso wichtig. Biblische<br />
Themen aus heutiger Sicht in Gemeinschaft<br />
mit <strong>anderen</strong> <strong>Frauen</strong> zu<br />
diskutieren, finde ich immer wieder<br />
nötig und aufregend.<br />
Die Tätigkeit als Vorsitzende empfin-<br />
de ich als große Chance für mich. Von<br />
vielen <strong>Frauen</strong> kann ich lernen; ich<br />
kann mich mit ihren unterschiedlichen<br />
Begabungen auseinander setzen<br />
und freue mich auf <strong>die</strong> Treffen<br />
mit ihnen. Also, für mich ist es eine<br />
Bereicherung.<br />
◆ Wo sehen Sie <strong>die</strong> Perspektiven,<br />
was wünschen Sie sich für <strong>die</strong> Zukunft<br />
der kirchlichen <strong>Frauen</strong>arbeit?<br />
Uthoff: Uthoff: Als Praktikerin packe ich zunächst<br />
<strong>die</strong> Aufgaben an, <strong>die</strong> mir auffallen<br />
und <strong>die</strong> an mich herangetragen<br />
werden. Mein großer Wunsch<br />
ist, dass sich immer <strong>Frauen</strong> finden,<br />
<strong>die</strong> kirchliche <strong>Frauen</strong>arbeit mit viel<br />
Freude am Evangelium und mit <strong>einer</strong><br />
positiven Lebenseinstellung gestalten<br />
und <strong>die</strong> Schwierigkeiten als<br />
Herausforderung begreifen. Ich hoffe,<br />
dass so durch selbstbewusste<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>die</strong> <strong>Frauen</strong>- und dadurch <strong>die</strong><br />
Gemeindearbeit gestärkt wird.<br />
. . . . . . . . . . . . . . .
Sonntagsblatt, 12. Mai 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichte . . 9.<br />
. .<br />
❙ ❙ <strong>Frauen</strong>seminar<br />
<strong>Frauen</strong>seminar<br />
Gemeinschaft der Heiligen?<br />
Leer/Bremen. Leer/Bremen. Leiterinnen und Mitarbeiterinnen<br />
von <strong>Frauen</strong>kreisen lädt<br />
<strong>die</strong> gesamtkirchliche <strong>Frauen</strong>arbeit<br />
zu einem Seminar ins Haus Hügel in<br />
Bremen ein. Vom 31. Mai bis zum 2.<br />
Juni geht es um das Thema „Gemeinschaft<br />
der Heiligen – und ich gehöre<br />
dazu?”<br />
„Die Bibel redet von Gott als dem<br />
Heiligen, nennt aber auch <strong>die</strong> christliche<br />
Gemeinde heilig“, heißt es in<br />
einem Faltblatt. „Was bedeutet solche<br />
Titulatur für uns? Sind wir heilig,<br />
wollen wir es sein? Wo ist der Zusammenhang<br />
zwischen der Heiligkeit<br />
Gottes und seinen Heiligen”, so<br />
fragen <strong>die</strong> Veranstalterinnen. „In guter<br />
Gemeinschaft” sollen <strong>die</strong>se und<br />
weitere Fragen während des Wochenendseminars<br />
erörtert werden.<br />
Weitere Informationen und Anmeldungen<br />
bis zum 20. Mai an <strong>die</strong> Geschäftsstelle<br />
der gesamtkirchlichen<br />
<strong>Frauen</strong>arbeit der ev.-ref. Kirche, Postfach<br />
1380, 26763 Leer. Das Seminar<br />
kostet 30 Euro.<br />
❙ <strong>Frauen</strong> in Gemeinde und Kirche<br />
In fast allen Gemeinden gibt es <strong>Frauen</strong>gruppen.<br />
Die Ordnung der <strong>Frauen</strong>arbeit<br />
sieht vor, dass jede Gemeinde<br />
eine oder zwei <strong>Frauen</strong> in <strong>die</strong><br />
<strong>Frauen</strong>arbeitsgemeinschaft des<br />
Synodalverbandes entsendet.<br />
Aus den elf synodalen <strong>Frauen</strong>arbeitsgemeinschaften<br />
werden je<br />
zwei <strong>Frauen</strong> in <strong>die</strong> <strong>Frauen</strong>konferenz<br />
gewählt, <strong>die</strong> mindestens einmal<br />
jährlich einberufen wird. Die <strong>Frauen</strong>konferenz<br />
wiederum wählt aus<br />
ihrer Mitte drei <strong>Frauen</strong>, <strong>die</strong> zusammen<br />
mit zwei <strong>Frauen</strong> aus der Ge-<br />
samtsynode den gesamtkirchlichen<br />
Ausschuss für <strong>Frauen</strong>arbeit bilden.<br />
Vorsitzende <strong>die</strong>ses Ausschusses ist<br />
zurzeit Gisela Borchers aus Großwolde.<br />
Die Pastorin für <strong>Frauen</strong>arbeit, Brigitte<br />
Trompeter, steht den <strong>Frauen</strong><br />
mit Rat und Tat zur Seite und unterhält<br />
Kontakte zu <strong>Frauen</strong>ressorts anderer<br />
Kirchen und Organisationen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Ausschuss<br />
gestaltet sie <strong>Frauen</strong>tage<br />
und bietet Fortbildungen und Exkursionen<br />
an.<br />
❙ ❙ ❙ Südafrikaforum<br />
Südafrikaforum<br />
Nordhorn. Zum Gesprächsaustausch über <strong>die</strong> Kirchenpartnerschaft<br />
mit der südafrikanischen „Uniting Reformed Church in Southern<br />
Africa“ (URCSA) trafen sich am 27. April im Kloster Frenswegen<br />
25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Südafrikabeauftrag-<br />
ten Pastorin Anne Töpfer aus Bovenden und den Moderamens-<br />
mitgliedern der URCSA, James Buys und Hawu Mbatha.<br />
Partnerschaft konkret machen<br />
James Buys erinnerte an das besondere<br />
Datum der Zusammenkunft.<br />
Genau vor acht Jahren nämlich, am<br />
27. April 1994, fanden in Südafrika<br />
<strong>die</strong> ersten freien Wahlen statt. Zehn<br />
Tage zuvor hatten sich <strong>die</strong> bis dahin<br />
nach Hautfarben getrennten Kirchen,<br />
<strong>die</strong> schwarze und farbige <strong>reformiert</strong>e<br />
Kirche, vereinigt. Ziel der<br />
URCSA sei es, so Buys, den beschrittenen<br />
Weg der Vereinigung in Kirche<br />
und Gesellschaft weiter zu führen.<br />
Dabei habe seine Kirche damit zu<br />
kämpfen, dass <strong>die</strong> weiße <strong>reformiert</strong>e<br />
Kirche bestimmte Vorrechte nicht<br />
aufgeben wolle. Immer noch bestehe<br />
eine große Kluft zwischen Arm und<br />
Reich. Diese gelte es zu überwinden,<br />
geschehenes Unrecht sei wieder gutzumachen.<br />
Für <strong>die</strong> Partnerschaft mit unserer Kirche<br />
wünschten sich <strong>die</strong> südafrikanischen<br />
Gäste, dass es gelingt, den<br />
gemeinsamen Glauben zu teilen und<br />
eine gleichwertige Partnerschaft<br />
wachsen zu lassen. Wichtig sei darum<br />
ein reger Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
auf allen Ebenen.<br />
In Arbeitsgruppen entwickelten <strong>die</strong><br />
Teilnehmer des Forums dazu konkrete<br />
Ideen. So wurde angeregt, an einem<br />
„Südafrikasonntag“ gemeinsame<br />
Gottes<strong>die</strong>nste zu feiern. Regelmäßig<br />
solle darüber hinaus über Kontakte<br />
und Entwicklungen zwischen den<br />
Partnern berichtet werden.<br />
Eine von Professor Dan Cloete aus<br />
Südafrika verfasste Grundlage für<br />
einen neuen gemeinsamen Katechismus<br />
sollte auch in unserer Kirche<br />
bearbeitet werden, um Anregungen<br />
und Erfahrungen zu Kindergottes<strong>die</strong>nst-<br />
und Konfirmandenarbeit<br />
mit unseren Schwestern und Brüdern<br />
der URCSA zu teilen.<br />
. . . . . . . .<br />
Anita Beermann
. 10 . . . . Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Mai 2002, Sonntagsblatt<br />
Wollen zusammenarbeiten, ihre Eigenständigkeit aber wahren(von links):<br />
Erika Barth (eeb), Liese-Lotte Deneke, Hannelore Baethge (beide Evangelische<br />
Familienbildungsstätte), Rita Steinbreder (Ev. <strong>Frauen</strong>werk), stehend Pastor<br />
Dieter Miege (eeb) sowie Superintendent Hammersen. Nicht im Bild: Ursula<br />
Hellweg und Prof. Dr. Gerhard Wegner (kdA).<br />
❙ Evangelische Evangelische Bildung<br />
Bildung<br />
Kooperation soll Kräfte bündeln<br />
Osnabrück. Osnabrück. Seit fünf Jahren arbeiten<br />
<strong>die</strong> vier evangelischen Bildungseinrichtungen<br />
in Osnabrück unter<br />
einem Dach, nun haben sie mit einem<br />
Kooperationsvertrag <strong>die</strong> Weichen<br />
für eine langfristige Zusammenarbeit<br />
und für <strong>die</strong> bessere Koordination<br />
der Arbeit in Osnabrück gestellt.<br />
Vertreterinnen der Evangelischen<br />
Erwachsenenbildung, der Evangelischen<br />
Familien-Bildungsstätte, des<br />
Evangelischen <strong>Frauen</strong>werkes und<br />
des kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt<br />
unterzeichneten den Vertrag,<br />
mit dem sie sicherstellen wollen,<br />
dass – unter Wahrung der Eigenständigkeit<br />
– ein gemeinsames<br />
Konzept evangelischer Bildungsarbeit<br />
in Osnabrück weiterentwickelt,<br />
profiliert und in der Öffentlichkeit<br />
vertreten wird.<br />
Nachweise Fotos: S. 1 Hinrich Kuper, S. 5<br />
Luke Golobitsh, S. 7 epd/Neetz, S. 9 Karikatur<br />
Löffler/LCS 2006, S. 10 Axel Bargheer.<br />
Text S. 5 Lebensberatung aus: Evangelische<br />
Zeitung vom 16. April 2000.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise hofft man, <strong>die</strong> Kräfte<br />
zu bündeln und ein Zentrum für<br />
Evangelische Bildung aufzubauen.<br />
Ein Haus für Bildung, Begegnung<br />
und Lebensgestaltung, eine servicefreundliche<br />
Tagungsstätte, eine Anlaufstelle<br />
für Kirchengemeinden der<br />
Region, ein Reflektionsraum für Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im<br />
kirchlichen Dienst, das sind einige<br />
der Punkte, <strong>die</strong> in dem Vertrag genannt<br />
werden, um das gemeinsame<br />
Ziel zu beschreiben.<br />
Bei der Feierstunde zur Unterzeichnung<br />
des Vertrages wurde mehrfach<br />
betont, dass <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
nicht wegen finanzieller Probleme<br />
aufgenommen wird, sondern weil <strong>die</strong><br />
Verantwortlichen in der Kooperation<br />
<strong>die</strong> Zukunft <strong>einer</strong> wirkungsvollen Arbeit<br />
sehen.<br />
. . . . . . . .<br />
Axel Bargheer<br />
❙ ❙ Friedensarbeit<br />
Friedensarbeit<br />
Keine Militarisierung der Politik<br />
Gildehaus. Gegen <strong>die</strong> Militarisierung der Politik wendet sich eine<br />
Erklärung des Kirchenrates Gildehaus, mit der sich <strong>die</strong> Gemeinde-<br />
leitung an ein „Wort des Leitenden Geistlichen Amtes der Evange-<br />
lischen Kirche in Hessen und Nassau“ angeschlossen hat.<br />
Darin gibt der Kirchenrat s<strong>einer</strong> Sorge<br />
Ausdruck, „dass der Kampf gegen<br />
den Terrorismus in einen ‚Kreuzzug’<br />
gegen politisch missliebige Staaten<br />
umzuschlagen droht“. Er warnt<br />
davor, „<strong>die</strong> Bekämpfung des Terrorismus,<br />
welche vorzüglich mit Mitteln<br />
des Rechts, der Politik und der Ökonomie<br />
geschehen soll, durch neue<br />
militärische Aktionen zu belasten.<br />
Sie können dazu führen, dass <strong>die</strong><br />
jetzt bestehende weltweite Anti-Terror-Allianz<br />
auseinander bricht“.<br />
Selbstkritisch wendet sich der Kirchenrat<br />
dann auch den eigenen „Verstrickungen<br />
in <strong>die</strong> Unrechtsverhältnisse<br />
der <strong>Welt</strong>“ zu und konstatiert,<br />
dass Menschen „Gutes und Böses“<br />
in sich tragen: „Deshalb widersetzen<br />
wir uns allen Bestrebungen, <strong>die</strong> ganze<br />
Staaten in <strong>die</strong> Kategorien Gut und<br />
Böse einteilen wollen und daraus<br />
eine vorrangige Option für Gewalt<br />
ableiten“.<br />
Die politisch Verantwortlichen wer-<br />
den aufgefordert, den Terrorismus<br />
durch polizeiliche, diplomatische<br />
und politische Lösungen zu überwinden.<br />
An <strong>die</strong> Bundesregierung wenden<br />
sich <strong>die</strong> Verfasser und bitten, im<br />
Falle <strong>einer</strong> Ausweitung der kriegerischen<br />
Handlungen <strong>die</strong> weitere militärische<br />
Unterstützung der Anti-Terror-Allianz<br />
zu verweigern und <strong>die</strong><br />
deutschen Soldaten aus Kuwait und<br />
dem Horn von Afrika zurückzuholen;<br />
<strong>die</strong> Autorität der Vereinten Nation als<br />
Krisenmanagerin für internationale<br />
Konflikte zu <strong>stärken</strong>; eine Anti-Armuts-Allianz<br />
zu initiieren und ihren<br />
Einfluss dahingehend geltend zu<br />
machen, <strong>die</strong> derzeitig international<br />
geplanten Mehraufwendungen für<br />
militärische Mittel in nichtmilitärische<br />
Konfliktlösungen zu investieren.<br />
Der Wortlaut der Gildehauser Erklärung<br />
gegen <strong>die</strong> Militarisierung der<br />
Politik kann bei der Redaktion des<br />
„Sonntagsblatt“ abgerufen werden.
Sonntagsblatt, 12. Mai 2002 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachrichten . 11 . . . .<br />
❙ ❙ Alt<strong>reformiert</strong>e Alt<strong>reformiert</strong>e und und Reformierte<br />
Reformierte<br />
Emden. Die Alt<strong>reformiert</strong>en wünschen sich mehr Zusammenar-<br />
beit mit der <strong>reformiert</strong>en Kirche. Das sagte Pastor Dr. Gerrit Jan<br />
Beuker aus Hoogstede vor der <strong>reformiert</strong>en Gesamtsynode.<br />
Gemeinsamkeit gestalten<br />
Beuker, der als Vertreter s<strong>einer</strong> Kirche<br />
regelmäßiger Gast der Gesamtsynode<br />
ist, berichtete von der Heimatlosigkeit<br />
der Alt<strong>reformiert</strong>en,<br />
nachdem <strong>die</strong> Kontakte in <strong>die</strong> Niederlande,<br />
wo sich <strong>die</strong> Reformierten und<br />
Alt<strong>reformiert</strong>en zu <strong>einer</strong> Kirche zusammenschließen,<br />
immer weiter abbrechen.<br />
„Wir haben in der <strong>reformiert</strong>en Kirche<br />
einen starken und zuverlässigen<br />
Partner gefunden“, betonte Beuker<br />
und erinnerte an <strong>die</strong> Gespräche im<br />
so genannten „Gemeinsamen Ausschuss“<br />
von Alt<strong>reformiert</strong>en und Reformierten,<br />
<strong>die</strong> zu <strong>einer</strong> Annäherung<br />
beider Kirchen geführt hätten und in<br />
<strong>einer</strong> Broschüre unter dem Titel „Gemeinsam<br />
unterwegs“ festgehalten<br />
❙ ❙ Juden Juden und und und Christen<br />
Christen<br />
Wyler warnt vor „Hausbesetzung“<br />
Gifhorn Gifhorn (epd). (epd). Die Oldenburger Rabbinerin<br />
Bea Wyler hat mit großer Zurückhaltung<br />
auf den Wunsch nach<br />
mehr Begegnungen zwischen christlichen<br />
und jüdischen Gemeinden reagiert.<br />
In <strong>einer</strong> Diskussion mit der evangelisch-lutherischen<br />
Landesbischöfin<br />
Margot Käßmann sprach Wyler von<br />
<strong>einer</strong> „zahlenmäßigen Überforderung“<br />
und wies außerdem auf „diametrale“<br />
Unterschiede zwischen den<br />
beiden Religionen hin.<br />
Unter den 80 Millionen Bundesbürgern<br />
seien nur 80.000 Juden, von denen<br />
wiederum nur etwa zehn Prozent<br />
zu einem Dialog in der Lage seien,<br />
sagte Wyler. Käßmann befürwortete<br />
auf Fragen von Zuhörern grundsätzlich<br />
einen Dialog der Religionen, um<br />
seien. Zurzeit beschäftige man sich<br />
mit der Frage nach den Möglichkeiten,<br />
auch organisatorisch noch näher<br />
zusammen zu rücken, eventuell<br />
sogar mit der Vision, einmal eine<br />
gemeinsame Kirche zu werden. Beuker:<br />
„Es wird sich zeigen, wie viel<br />
Freikirchlichkeit eine Landeskirche<br />
verträgt und wie viel Landeskirchlichkeit<br />
eine Freikirche verträgt“.<br />
Wenn auch das Profil jeder der beiden<br />
Kirchen in den vergangenen Jahren<br />
immer deutlicher geworden sei,<br />
so Landessuperintendent Herrenbrück:<br />
„Die Gemeinsamkeiten sind<br />
größer als das Trennende“. Und auch<br />
Beuker betonte: „Für den kl<strong>einer</strong>en<br />
Partner ist <strong>die</strong> Zusammenarbeit das<br />
größere Thema“.<br />
Konflikte zu entschärfen. Sie könne<br />
sich auch vorstellen, „mit großem<br />
Respekt“ beim Gebet der <strong>anderen</strong><br />
Religion dabei zu sein.<br />
Wyler antwortete, dass sie an der Frage<br />
des gemeinsamen Betens „überhaupt<br />
nicht interessiert“ sei. Christen<br />
und Juden sollten das „gar nicht erst<br />
versuchen“. Sie empfinde es als „eine<br />
Art von Hausbesetzung“, wenn Christen<br />
in der Synagoge in der ersten<br />
Reihe sitzen wollten. Es gebe genügend<br />
andere Gelegenheiten für gemeinsame<br />
Aktivitäten. Die Rabbinerin<br />
nannte den „Umweltschutz als<br />
göttliche Aufgabe“, <strong>die</strong> Betreuung<br />
Benachteiligter und das Engagement<br />
gegen den Hunger in der <strong>Welt</strong>.<br />
. . . . . . . . . . . . . .<br />
Kirche im Rundfunk und Fernsehen<br />
▲ Sonntag, 12. Mai 2002 ▲<br />
Fernsehen:<br />
Fernsehen:<br />
09.15 Uhr: ZDF - Zur Zeit<br />
09.30 Uhr: ZDF – Evang. Gottes<strong>die</strong>nst<br />
Rundfunk: Rundfunk:<br />
Rundfunk:<br />
06.00 Uhr: Nordw. Radio - Musikzeit<br />
06.35 Uhr: Nordw. Radio - Musikzeit<br />
06.10 Uhr: Dfk - Geistliche Musik<br />
06.00 bis (radio ffn)<br />
09.00 Uhr: Kreuz und quer<br />
08.00 bis (Hit-Radio Antenne)<br />
12.00 Uhr: Zwei kirchliche Beiträge<br />
08.05 Uhr: NDR 3 – Kantate/Geistl. Musik<br />
08.35 Uhr: Dfk – Am Sonntagmorgen:<br />
Maria als Knotenlöserin;<br />
Von Margarete Niggemeyer<br />
08.40 Uhr: NDR 3 – Glaubenssachen<br />
Bahnhof verstehen - Die hellen und<br />
dunklen Seiten der Stadtgesellschaft;<br />
Von Gerhard Matzig<br />
09.05 Uhr: NDR 4 - Blickpunkt: Diesseits - Das Magazin<br />
aus Religion und Gesellschaft<br />
09.15 Uhr: NDR 2 – Moment mal<br />
10.00 Uhr: NDR 4 - Kath. Gottes<strong>die</strong>nst -<br />
Übertragung a.d. Pfarrkirche St.Christopherus<br />
in Westerland, Sylt;<br />
Predigt: Pfarrer Albert Sprock<br />
10.00 Uhr: Nordw. Radio - Evang. Gottes<strong>die</strong>nst -<br />
Übertragung a.d. Epiphanias-Gemeinde<br />
in Bremen;<br />
Predigt: Pastor Bernd Bierbaum<br />
10.05 Uhr: Dfk - Evang. Gottes<strong>die</strong>nst -<br />
Übertragung a.d. Liebfrauenkirche<br />
in Jüterbog; Predigt: Generalsuperintendent<br />
Rolf Wischnath<br />
Werktags: Werktags:<br />
Werktags:<br />
05.55 Uhr: NDR 4 - Morgenandacht: Susanne Kaiser,<br />
Pastorin in Hamburg (Mo.-Sa.);<br />
06.35 Uhr: Dfk -Morgenandacht:<br />
Thomas Broch, Freiburg (Mo.-Sa.);<br />
07.55 Uhr: NDR 3 - Morgenandacht: Susanne Kaiser,<br />
Pastorin in Hamburg (Mo.-Sa.);<br />
08.55 Uhr: WDR 4 (103,4 MHz) Morgenandacht<br />
09.20 Uhr: NDR 1/Radio Niedersachsen -<br />
„Himmel und Erde“:<br />
Pastor Otmar Schulz,<br />
Nienhagen-Papenhorst (Mo.-Fr.),<br />
09.35 Uhr: Dfk – Tag für Tag (Mo.-Fr.)<br />
13.20 Uhr: NDR 1/Radio Niedersachsen -<br />
„Dat kannst’ mi glööven“-<br />
Superintendent Hans-Wilh. Hastedt,<br />
Bremervörde (Mo.-Fr.)<br />
18.15 Uhr: NDR 2 – Moment mal (Mo.-Fr.)<br />
Mittwoch:<br />
Mittwoch:<br />
19.35 Uhr: ffn: Kirche regional<br />
21.00 bis ffn-Spezial: Zu einem aktuellen<br />
22.00 Uhr: Thema der Zeit<br />
Freitag:<br />
Freitag:<br />
19.30 Uhr: NDR 4 - Schabbat Schalom - Ansprache:<br />
Rabbiner Joel Berger, Stuttgart<br />
Samstag:<br />
Samstag:<br />
17.05 Uhr: Nordw. Radio - Religion und Gesellschaft:<br />
Warum Sara lachte - Über das Gelächter<br />
in Bibel und Kirche;<br />
Von Friedrich Grotjahn
. 12 . . . . aus unseren Gemeinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12. Mai 2002, Sonntagsblatt<br />
PVST DPAG<br />
Entgelt bezahlt: Evangelisch-<strong>reformiert</strong>e Kirche<br />
Saarstraße 6, 26789 Leer<br />
H 6345<br />
❙ ❙ ❙ Gesamtsynode<br />
Gesamtsynode<br />
Entscheidung über<br />
Leitungsstruktur vertagt<br />
Emden. Emden. Nach heftiger Debatte hat<br />
<strong>die</strong> Gesamtsynode <strong>die</strong> Diskussion<br />
über eine neue Leitungsstruktur zunächst<br />
abgebrochen.<br />
Das Moderamen hatte den Synodalen<br />
einen Vorschlag zur Veränderung<br />
der Struktur an der Spitze der Kirche<br />
vorgelegt, konnte sich mit <strong>die</strong>sem<br />
Entwurf allerdings nicht durchsetzen.<br />
Die seit mehreren Jahren geführte Diskussion<br />
um <strong>die</strong> Leitungsstruktur der<br />
Evangelisch-<strong>reformiert</strong>e Kirche hat<br />
das Ziel, den Landessuperintendenten<br />
als Leitenden Theologen, Sprecher<br />
und Repräsentanten an <strong>die</strong> Spitze<br />
der Kirche zu stellen, ohne <strong>die</strong> Lei-<br />
❙ Rumänienhilfe informiert<br />
Nor Nordhorn. Nor dhorn. Das Rumänien-Team der<br />
Gemeinde lädt zu einem Informationsabend<br />
am 16. Mai um 19.30 Uhr<br />
ins Gemeindehaus am Markt ein.<br />
Gezeigt werden Lichtbilder vom letzten<br />
Hilfstransport im März, den viele<br />
■ Mit Mit Bibel Bibel und und Gesangbuch<br />
Gesangbuch<br />
vom 12. bis 18. Mai 2002<br />
Wochenlied: Wochenlied: EG 128<br />
Heilger Geist, du Tröster mein ...<br />
Reimpsalm: Reimpsalm: Ps 33<br />
Jauchzt alle, Gott sei hoch erhoben ...<br />
Predigttext Predigttext Predigttext am am Sonntag: Sonntag:<br />
Sonntag:<br />
Römer Kapitel 8, Verse 26 bis 30<br />
Bibellese:<br />
Bibellese:<br />
Sonntag: Psalm 68, 25 bis 36<br />
Montag: Hebräer 7, 11 bis 22<br />
Dienstag: Hebräer 7, 23 bis 28<br />
Mittwoch: Hebräer 8, 1 bis 13<br />
Donnerstag: Hebräer 9, 1 bis 10<br />
Freitag: Hebräer 9, 11 bis 15<br />
Samstag: Hebräer 9, 16 bis 28<br />
tungsverantwortung der Gesamtsynode<br />
einzuschränken.<br />
Während der verworfene Vorschlag<br />
des Moderamens an <strong>einer</strong> Gleichrangigkeit<br />
von Landessuperintendent<br />
und Präsident festhalten wollte,<br />
drängten <strong>die</strong> Abgeordneten auf eine<br />
radikalere Änderung.<br />
Präses Garrelt Duin nahm daraufhin<br />
- im Auftrag des Moderamens - den<br />
Vorschlag des Moderamens zurück<br />
und beantragte eine Vertagung der<br />
Diskussion. Die Abgeordneten folgten<br />
<strong>die</strong>sem Antrag und wollen nun<br />
im Herbst eine Lösung in der Strukturdebatte<br />
beraten.<br />
Nordhorner Gemeindeglieder mit Kleiderspenden<br />
unterstützt haben. „Es<br />
war bewegend mitzuerleben, wie<br />
unsere Spenden vor Ort helfen und<br />
wie groß <strong>die</strong> Freude in Rumänien ist“,<br />
heißt es im Gemeindebrief.<br />
▼<br />
Blüh auf,<br />
gefrorner Christ,<br />
der Mai ist vor der Tür;<br />
Du bleibest ewig tot,<br />
blühst du nicht<br />
jetzt und hier.<br />
Angelus Silesius<br />
❙ Zur Begrüßung Sekt<br />
❙ Krummhörner Orgelfrühling<br />
Krummhörn.<br />
Krummhörn. Krummhörn. „Himmlische Klänge”<br />
lautet das Motto des 2. Krummhörner<br />
Orgelfrühlings, der bis zum 12. Mai<br />
mit <strong>einer</strong> Reihe von Konzerten in verschiedenen<br />
Krummhörner Kirchen<br />
gefeiert wird. Bereits im vergangenen<br />
Jahr gab es aus Anlass des 200.<br />
Geburtstages der Wenthin-Orgel in<br />
Groothusen einen Orgelfrühling, den<br />
Pastor Rolf Wegmann, Präses des II.<br />
Synodalverbandes, als „Erfolg” bezeichnete,<br />
der viele Menschen aus<br />
dem gesamten Raum Ostfriesland<br />
Borkum. Borkum. Borkum. Unter dem Motto „Alles, was Recht ist“ trafen sich 26<br />
Leiterinnen <strong>reformiert</strong>er Kindergärten unter Leitung von Friedhelm<br />
Wensing, Bad Bentheim, und Wolfgang Wagenfeld, Leer,<br />
zu Fragen des Arbeits- und Tarifrechts, Stellenausschreibung<br />
und Stellenbeschreibung, Arbeitszeugnis und kirchlicher Haushaltsplanung<br />
im Frühjahr auf Borkum.<br />
Neben qualifizierter Vermittlung der wichtigen Themen stand<br />
der fachliche Austausch der Leiterinnen im Mittelpunkt, gleichzeitig<br />
entstanden zwischen den <strong>reformiert</strong>en Kindergärten engere<br />
Bindungen. „Es wurde erneut sichtbar, wie wichtig und<br />
informativ <strong>die</strong>se inzwischen jährlichen Fortbildungen auf Borkum<br />
sind“, so <strong>die</strong> Teilnehmerinnen.<br />
und über <strong>die</strong> Grenzen hinaus angezogen<br />
habe.<br />
In <strong>die</strong>sem Jahr wird der Orgelfrühling<br />
am Himmelfahrtstag in Groothusen<br />
eröffnet, am 12. Mai hält Landessuperintendent<br />
Walter Herrenbrück um<br />
10.15 Uhr in der Kirche zu Pilsum einen<br />
Festgottes<strong>die</strong>nst. Am Abend<br />
dann beschließt <strong>die</strong> Westfälische<br />
Kantorei Herford <strong>die</strong> Veranstaltungsreihe<br />
mit einem Konzert in der Uttumer<br />
Kirche. Weitere Informationen<br />
unter www.<strong>reformiert</strong>.de<br />
Willy Grüninger/Erwin Brandes, Hg.<br />
Atempausen<br />
Gedanken für jeden Tag des Jahres<br />
Sorgfältig aufeinander abgestimmt klingen <strong>die</strong><br />
Gedanken für jeden Tag zu einem Thema<br />
zusammen: Ein Dreiklang von Gedicht, Zitat<br />
und ein Bibelvers zieht sich Tag für Tag durchs<br />
ganze Jahr und lässt das Leben reicher und<br />
tiefer werden. Stichwort- und Autorenregister<br />
machen <strong>die</strong>ses Werk auch zu <strong>einer</strong> Fundgrube<br />
wertvoller Aphorismen. Neu gestaltete<br />
Ausgabe des erstmals 1977 erschienenen<br />
Titels.<br />
Kreuz, gb., 400 S. Euro 16,90<br />
26789 Leer, Heisfelder Straße 19, Tel. (04 91) 99 22 934<br />
26725 Emden, Brückstraße 12, Tel. (0 49 21) 3 23 70<br />
eMail: info@buchhandlung-plenter.de