Vorteil Nr. 69 Dezember 2006
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Laufen dagegen übt einen positiven<br />
Reiz auf alle menschlichen Organe<br />
aus“, bringt es Eduard Holzer auf<br />
den Punkt.<br />
Alarmierende Studien aus den<br />
USA zeigen auf, dass sich die Gefahr,<br />
an Alterszucker<br />
zu erkranken, bei übergewichtigen<br />
Kindern<br />
in den letzten Jahren<br />
vervielfacht hat.<br />
Laufen ist als urtümlichsteBewegungsform<br />
und Grundelement<br />
fast aller anderen<br />
Sportarten für Kinder<br />
von noch nicht abschätzbarer,<br />
überragender Bedeutung.<br />
Und Laufen kann ohne besonderen<br />
Aufwand das ganze Jahr hindurch<br />
überall betrieben werden.<br />
Motivation zur täglichen Bewegung<br />
„Der Mensch muss sich nicht mehr<br />
durch körperliche Arbeit sein Brot<br />
verdienen und mutierte vom Bewegungs-<br />
zum Sitzmenschen. „Daher<br />
muss unsere Jugend von klein auf<br />
schon im Kindergarten und in der<br />
Volksschule zur täglichen Bewegung<br />
erzogen werden“, so Holzer.<br />
Die Forderung nach Bewegung<br />
und körperlicher Leistungsfähigkeit<br />
sei heute wichtiger als je zuvor.<br />
Jedoch außer Lippenbekenntnissen<br />
passiere wenig, Turnstunden<br />
werden gestrichen und Spiel- und<br />
Sportplätze wegrationalisiert.<br />
Holzer weiß, wovon er spricht. Er<br />
hat quasi in Eigenregie aus seiner<br />
Tätigkeit als Trainer beim Kremser<br />
Leichtathletikverein ULV heraus im<br />
Jahr 1997 die NÖ Kinder- und Jugendolympiade<br />
geschaffen.<br />
Sie sind zu einem Großereignis<br />
mit zehn Veranstaltungstagen pro<br />
Saison geworden. Darüberhinaus<br />
werden viele Kinder, aber auch<br />
Lehrer motiviert, sportlich auf Leistungsebene<br />
oder in der Freizeit, einfach<br />
weiterzutun.<br />
Für den Lauftrainer, Lehrer und<br />
Sportwissenschafter in einem ist<br />
das der größte Sieg: „Wenn Kinder<br />
in der Freizeit zusätzlich laufen und<br />
„lAuFEn Ist DIE<br />
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Schulen aufgrund dieser Veranstaltungen<br />
mehr sportliche Aktivitäten<br />
unterstützen, ist ein ganz wesentlicher<br />
Aspekt der Laufolympiaden<br />
erfüllt“.<br />
Laufen ist für ihn überhaupt die<br />
beste „Medizin“ ge-<br />
gen Atemschwäche,<br />
Asthma und Herz-/<br />
Kreislaufprobleme.<br />
Beim Laufen kommt<br />
es bei jedem Fußaufsatz<br />
zu einer kleinen<br />
Erschütterung des gesamten<br />
Körpers, die<br />
einen nicht zu ersetzenden<br />
Reiz auf Haut,<br />
Muskeln, Knorpeln, Sehnen, Bänder<br />
und Knochen ausübt.<br />
Speziell Muskelgewebe und Knochen<br />
unterliegen, abhängig vom<br />
ausgeübten Bewegungsreiz, einem<br />
ständigen Auf- und Abbau.<br />
Laufen habe daher auch überragende<br />
Bedeutung für Aufbau und<br />
Erhalt von Muskeln, Knochen, Sehnen<br />
und Bändern, für körperliche<br />
und geistige Leistungsfähigkeit und<br />
biete insgesamt ein unerschöpfliches<br />
Reservoir an Lebensfreude<br />
und Wohlbefinden.<br />
schritt für schritt ins laufen kommen<br />
Allzu oft passiert es, dass man<br />
sich in der Anfangsphase überfordert,<br />
manchmal auch später. Gelingt<br />
es nicht, das richtige Maß zu finden,<br />
ist der Frust auf Schritt und Tritt dabei.<br />
Eduard Holzer warnt: „Schmerz<br />
heißt immer halt, Sport muss immer<br />
positiv erlebt werden“.<br />
Umgekehrt wirken kleine Erfolgserlebnisse<br />
motivierend, wenn<br />
man plötzlich eine längere Strecke<br />
durchlaufen kann, langsam die Geschwindigkeit<br />
steigert, kein Muskelkater<br />
mehr entsteht oder man in den<br />
Genuss vermehrt ausgeschütteter<br />
Endorphine kommt, die im Hirn für<br />
eine positive Stimmung sorgen.<br />
Doch was ist mit all jenen, für<br />
die der Laufsport aus körperlichen<br />
Gründen erst gar nicht in Frage<br />
kommt?<br />
Der erfinder der<br />
nÖ laufolympiaden<br />
Er gehört in die oft gescholtene Riege der Lehrer<br />
– und hat in seinem Leben bereits unglaublich<br />
viel bewegt. Zum Beispiel als Initiator der<br />
NÖ Kinder- und Jugendlaufolympiaden, deren<br />
Mittelpunkt die Bewegungsförderung ganz junger<br />
Menschen ist.<br />
„Der erschreckende Bewegungsmangel unserer<br />
Kinder gefährdet ihre Gesundheit und ist<br />
für mich Anlass, sie durch Organisation von<br />
Veranstaltungen für das Laufen zu begeistern“,<br />
so das Credo von Dr. Eduard Holzer, Lehrer am<br />
Bundesrealgymnasium Krems, der gleichzeitig<br />
Sportwissenschafter und Leichtathletiktrainer ist.<br />
Mit den niederösterreichischen Laufolympiaden<br />
und Leistungszentren wurden neue Sportstrukturen<br />
geschaffen. Es ist gelungen, Kinder,<br />
Eltern, Lehrer, Schulbehörden, sowie Stadt- und<br />
Landespolitiker zu begeistern.<br />
Die Begeisterung ist sensationell: bei den<br />
diesjährigen Laufolympiaden an den Veranstaltungsorten<br />
Amstetten, St. Pölten, Südstadt und<br />
Krems nahmen bereits über 10.000 Schüler teil.<br />
Insgesamt 20.000 Zuschauer feuerten die Kinder<br />
und Jugendlichen an.<br />
In absehbarer Zeit sollen Talente aus dem<br />
Reservoir der NÖ Leichtathletik Leistungszentren<br />
den Sprung ins nationale Rampenlicht schaffen.<br />
Schon heuer gelungen ist das dem Kremser<br />
Sprinttalent Clemens Zeller. Seine Ausbeute: neuer<br />
österreichischer Rekord über 300 Meter und<br />
Jahresbestleistung über 200 und 400 Meter.<br />
Durch die Laufolympiaden, die in Kombination<br />
mit den Leistungszentren eine österreichweit<br />
einmalige Sportstruktur darstellen, soll aber<br />
auch der Breitensport gefördert werden. Eduard<br />
Holzer: „Wir wollen vor allem die Bedeutung der<br />
körperlichen Leistungsfähigkeit und körperlichen<br />
Fitness von klein auf bewusst machen“.<br />
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