Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...
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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 90<br />
5.1.2.9 Trübung und Sedimentfracht<br />
Im Bereich der Fanggründe der Gemischten Küstenfischerei erwartet das <strong>Gutachten</strong> Voigt<br />
außerhalb des Einflussbereichs von Unterwasserablagerungsflächen keine Auswirkungen von<br />
Trübung oder geändertem Sedimenttransport. Diese Aussage kann weiterhin als zutreffend<br />
angesehen werden.<br />
5.1.2.10 Brackwassergrenze und Salzgradient, Tidenhub, Erosion<br />
Auch hier werden von Voigt keine Auswirkungen auf die Gemischte Küstenfischerei gesehen,<br />
was ebenfalls bestätigt werden kann.<br />
5.1.2.11 Unterhaltungsbaggerungen<br />
Basierend auf einer Abschätzung durch die BAW geht die ursprüngliche Vorhabenbeschreibung<br />
für den ungünstigsten Fall von einer ausbaubedingten Erhöhung der Unterhaltungsbaggermengen<br />
von ca. 10 % aus – bezogen auf die in den Jahren 2003 bis 2005 angefallenen<br />
mittleren jährlichen Baggermengen von 11,3 Mio. m³. Grundannahme der Prognose ist, dass<br />
die derzeitige Strategie des Sedimentmanagements fortgesetzt wird (Planfeststellungsunterlage<br />
B2: Vorhabenbeschreibung, S. 66).<br />
Die deutlichste Zunahme der Unterhaltungsbaggerungsmengen wird gemäß Prognose der<br />
BAW im Bereich der Begegnungsstrecke anfallen – also außerhalb des von der Küstenfischerei<br />
genutzten Bereichs. Im Bereich des Altenbrucher Bogens und weiteren vertieften<br />
Abschnitten, in denen die Strömung zunimmt, geht das <strong>Gutachten</strong> von 3 % oder mehr<br />
Zunahme Baggerfrequenz aus. Gleichzeitig betont das <strong>Gutachten</strong>, dass a) natürliche Veränderungen<br />
bei Eintrag von Sedimenten in die Fahrrinne zu erwarten sind und dass es b) durch die<br />
Maßnahme im Bereich Altenbruch zu Verlagerungen der Baggerschwerpunkte kommt,<br />
weniger zu absoluten Erhöhungen (BAW, <strong>Gutachten</strong> zur ausbaubedingten Änderung der<br />
morphodynamischen Prozesse, Unterlage H.1c, S. 91ff).<br />
Neue Unterhaltungsbaggerungen können durch die Verlängerung der Fahrrinne von km 748<br />
bis km 755,3 entstehen; hier soll für den Ausbau nicht nennenswert gebaggert werden, später<br />
könnten aber Unterhaltungsmaßnahmen nötig werden. Dazu soll die Fahrrinnentrasse von<br />
400 m Breite innerhalb eines Korridors von 800 m flexibel an die jeweiligen morphologischen<br />
Verhältnisse angepasst werden, was wiederum den Unterhaltungsaufwand begrenzt.<br />
Die Vorhabenbeschreibung betont vielfach, dass bei der konkreten Gestaltung einzelner<br />
Komponenten und insbesondere auch der Umlagerungen das Ziel verfolgt wird, langfristig<br />
den Aufwand zur Unterhaltung der Fahrrinne zu minimieren (Unterlage B2, z. B. S. 35).<br />
Entsprechend könnte sich die Zunahme der Baggermengen gegenüber dem Worst-Case-<br />
Szenario der BAW verringern.<br />
Insgesamt ist von sehr begrenzten Störungen der Gemischten Küstenfischerei durch Unterhaltungsbaggerungen<br />
auszugehen. Diese darf die Fahrrinne selber ohnehin nicht befischen,<br />
jedoch Kanten unmittelbar neben der Fahrrinne, die Baggerarbeiten können aber bis an diese<br />
Kante heranreichen. Dort können sie – im Moment der Baggerung – die Fischerei durch<br />
notwendige Sicherheitsabstände, Vergrämungseffekte und Trübung beeinträchtigen. Im