Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...
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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 76<br />
marktpolitischen Gründen zu begrenzen, 8 wird dies vielleicht möglich sein, in anderen Jahren<br />
nicht bzw. nicht vollständig. Nicht verkannt werden darf in jedem Fall, dass die ergiebigen<br />
Fangstriche der Krabbenfischerei begrenzt sind und intensiv genutzt werden und dass der<br />
Fischereiaufwand auf diesen Flächen nicht nach Belieben erhöht werden kann. Eine stärkere<br />
Befischung wird dazu führen, dass der Ertrag pro Aufwand sinkt (auch für die üblicherweise<br />
dort fischenden Kutter). Ein allgemeiner Verweis auf die mögliche Nutzung anderer Fanggebiete<br />
wird der Sache daher nicht gerecht.<br />
Dennoch erscheint es realistisch, anzunehmen, dass 50 % der Fänge auch woanders getätigt<br />
werden können. Vereinfachend soll hier angenommen werden, dass dies mit den absolut<br />
gesehen gleichen Treibstoff- bzw. variablen Kosten geschieht wie zuvor, d. h. auf die<br />
„ersatzweise“ erzielten 50 % der Erlöse entfallen (relativ gesehen) doppelt so hohe<br />
Treibstoffkosten.<br />
Damit würde sich der baubedingte Schaden in der gesamten Zeit auf rund 400.000 Euro<br />
während der Bauzeit oder – bei Annahme einer zweijährigen Bauzeit – 200.000 Euro pro Jahr<br />
verringern.<br />
Betroffen von den Verlusten wären gemäß VMS-Daten 55 Kutter, korrigiert ergeben sich 68<br />
Kutter. Nimmt man an, dass sich der Erlösausfall gleichmäßig auf zwei Jahre verteilt, ergibt<br />
sich für die 55 Kutter, für die Daten vorliegen, die folgende jährliche Betroffenheit von der<br />
Maßnahme:<br />
Euro<br />
18.000<br />
16.000<br />
14.000<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />
Verlust Umsatzerlöse<br />
Anzahl Kutter<br />
Abb. 31: Verteilung der baubedingten jährlichen Umsatzverluste auf einzelne<br />
Kutter<br />
8 Die Begrenzung der Anlandungen erbringt jedoch nur positive Wirkungen, wenn sich<br />
zumindest ein Großteil der Fischer daran hält. Der individuelle Fischer kann sich bei<br />
schlechten Preisen sogar gezwungen sehen, seine Anlandungen zu erhöhen, um ausreichend<br />
Erträge zu erwirtschaften. Insofern kann hier auch keinesfalls eine positive Wirkung<br />
der Maßnahme Fahrrinnenanpassung auf die Krabbenpreise angenommen werden; auf<br />
Ebene der Gesamtanlandungen von Dänemark bis in die Niederlande wird ihr Einfluss<br />
gering sein, negative Wirkungen entstehen einseitig für die im Gebiet operierenden<br />
Fischer.