Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...
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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 55<br />
Die Bestände der Miesmuscheln unterliegen starken Schwankungen zwischen den Jahren, für<br />
die es zwar einige Erklärungsansätze wie klimatische Faktoren gibt, vollständig sind die<br />
Zusammenhänge aber nicht bekannt. In den vergangen Jahren hat sich die aus Ostasien<br />
stammende Pazifische Auster (Crassostrea gigas) im Wattenmeer stark verbreitet und<br />
teilweise Miesmuschelbänke überlagert und die Muscheln verdrängt.<br />
Muschelfischerei<br />
Die Muschelfischerei wird von einer kleinen Zahl spezialisierter Betriebe in Schleswig-<br />
Holstein und Niedersachsen ausgeübt. Sie besteht aus der Fischerei von Besatzmuscheln, die<br />
dann auf Kulturflächen ausgebracht werden, und der Bewirtschaftung jener Kulturflächen.<br />
Nur in Ausnahmefällen werden Wildmuscheln in Konsummuschelgröße gefangen und direkt<br />
verkauft.<br />
Für beide Tätigkeiten benötigen die Muschelfischer eine spezielle, auf die jeweilige Fläche<br />
bezogene Erlaubnis bzw. müssen die Flächen sogar pachten – die rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
unterscheiden sich zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein.<br />
Folgende Anlandemengen und Erlöse wurden nach Logbuchangaben in den ICES-Rechtecken<br />
36F8 und 37F8 erzielt:<br />
Tabelle 6: Anlandemengen und Erlöse für Miesmuscheln aus den ICES-Rechtecken<br />
36F8 und 37F8, 2001-2010<br />
Anlandungen<br />
(1.000 t)<br />
Erlöse (Mio.<br />
Euro)<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
1,94 0,99 6,04 1,25 1,16 1,23 1,39 1,94 0,01 4,75<br />
2,51 0,45 3,28 0,68 0,99 2,11 1,58 2,72 0,02 4,12<br />
Bei den Fahrzeugen der Muschelfischerei handelt es sich überwiegend um relativ große und<br />
flache Spezialschiffe. Sie fangen Muscheln mit Dredgen oder dafür ausgelegten Baumkurren.<br />
In den zwei untersuchten ICES-Rechtecken konnten acht Schiffe der Muschelfischerei in den<br />
Logbuch-Daten identifiziert werden.<br />
Die nachfolgende Karte zeigt die Verteilung von VMS-Signalen der Muschelfahrzeuge in den<br />
ICES-Rechtecken 36F8 und 36F9. Anders als bei den Fahrzeugen der Gemischten Küstenfischerei<br />
wurden für diese Darstellung nur VMS-Signale mit Geschwindigkeiten über 5 kn<br />
herausgefiltert. Nach unten wurde keine Filterung vorgenommen, da angenommen wurde,<br />
dass z. B. die Arbeiten an Kulturflächen manchmal auch mit geringer Geschwindigkeit<br />
durchgeführt werden.