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Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...

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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 51<br />

Im Zuge der von Voigt bereits angekündigten europäischen Regelungen zur Bestandserhaltung<br />

des Aals wurde für die Flussgebietsgemeinschaft Elbe ein Aalmanagementplan erstellt<br />

(Institut für Binnenfischerei 2007); mit Beschluss vom 8. April 2010 wurde dieser von der<br />

Europäischen Kommission genehmigt. Der Plan sieht keine Fangverbote vor. Grund dafür ist,<br />

dass in der Elbe ein großer Teil des Aalbesatzes von Erwerbsfischern und Anglern geleistet<br />

wird. Im Falle von Fangverboten, so wird argumentiert, könnte dieser Besatz zum Erliegen<br />

kommen, was insgesamt negativ auf die Blankaalabwanderung wirken würde. Allerdings ist<br />

vorgesehen, das fischereiliche Mindestmaß teilweise auf 50, teilweise auf 45 cm zu erhöhen<br />

(Niedersachsen und Schleswig-Holstein bisher 35 cm). Schleswig-Holstein hat zudem am<br />

19.04.2010 eine „Landesverordnung über die Ausübung der Aalfischerei“ erlassen, die sich<br />

aber im Wesentlichen auf Registrierungs- und Aufzeichnungspflichten bezieht. Vorschriften,<br />

die die Fangtätigkeit der Hamenfischer im hier zu untersuchenden Bereich der Elbe gravierend<br />

beeinträchtigen würden, sind im Rahmen des Aalmanagements bisher nicht erlassen<br />

worden. Allerdings ist vonseiten der EU eine Überprüfung der Wirksamkeit der Aalmanagementpläne<br />

vorgesehen; kann der Erfolg der bisher getroffenen Maßnahmen nicht belegt<br />

werden, ist mit weiteren Einschränkungen zu rechnen.<br />

4.3.2 Bestände<br />

Wesentliche Zielarten der Hamenfischerei sind der Stint (Osmerus eperlanus), der europäische<br />

Aal (Anguilla anguilla) sowie einige Süßwasserfische.<br />

Wie bei Voigt dargestellt, findet kein regelmäßiges Monitoring der Bestände des Stint durch<br />

ICES oder vergleichbare Organisationen statt (S. 24), die vorliegenden Informationen lassen<br />

aber auf eine vergleichsweise hohe Abundanz in der Elbe schließen (z. B. BioConsult 2009).<br />

Schlechte Bestände bildet, wie schon bei Voigt dargelegt, der Aal. Dennoch ist er weiterhin<br />

zumindest so häufig, dass er als eine der Hauptarten in den Anlandungen der Hamenfischerei<br />

vertreten ist.<br />

In der Vergangenheit waren Aale der Elbe teilweise sehr hoch mit Schadstoffen belastet,<br />

sodass teilweise Verzehrswarnungen oder -verbote ausgesprochen wurden. Zum größeren Teil<br />

sind diese inzwischen aufgehoben, auf der Website der Hansestadt Hamburg findet sich aber<br />

noch ein entsprechender Hinweise. 6 Im Sommer leidet die Hamenfischerei zuweilen auch<br />

unter schlechten Sauerstoffverhältnissen in der Elbe.<br />

4.3.3 Fahrzeuge<br />

Die Hamenfischerei im Untersuchungsgebiet besteht aus fünf Kuttern. Ein sechster Kutter,<br />

der bei Voigt noch verzeichnet ist, ist inzwischen ausgeschieden. Wie bei Voigt (S. 64)<br />

beschrieben, nutzen die hier gemäß ihrer vorherrschenden Fangtätigkeit „Hamenfischer“<br />

genannten Berufsfischer auch Boote und setzen Reusen (z. B. Ankerreusen) und andere Fanggeräte<br />

ein. Zahlen dazu liegen nicht vor.<br />

6 „Verzehr von Fischen aus der Elbe“, http://www.hamburg.de/presse-undpublikationen/broschueren/110856/elbefische.html

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