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Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...

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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 30<br />

politischen Statements von Landes- bis zur EU-Ebene ein Bekenntnis zum Erhalt der Küstenfischerei<br />

zu finden, die alternativen Nutzungen finden aber ebenso politische Unterstützung,<br />

zudem wird von ihnen oft höherer ökonomischer Nutzen als von der Fischerei erwartet.<br />

Wichtiges Argument für die Fischerei bei der Durchsetzung ihrer Interessen ist ihre Bedeutung<br />

als Anziehungsfaktor für den Tourismus (siehe z. B. N.I.T./COFAD 2010).<br />

Organisation des Sektors<br />

Die von Voigt angesprochene Vereinigung von Krabbenfischern aus den Niederlanden,<br />

Deutschland und – mit geringerem Engagement – Dänemark, die „Europäische Vereinigung<br />

der Krabbenfischer-Erzeugerorganisationen e. V.“ mit Sitz in Oldenburg, existiert weiterhin.<br />

Angesichts hoher Anlandemengen und geringer Preise in 2010 und zu Beginn von 2011 – die<br />

Rede ist von 1,60 Euro pro kg Krabben – wäre die Arbeit dieser von der EU anerkannten<br />

Erzeugerorganisation für den Sektor besonders wichtig. Allerdings gelingt es ihr immer<br />

weniger, alle Krabbenfischer zu Aufwandsbeschränkungen und damit zu einer Mengenanpassung<br />

zu bewegen (vgl. z. B. Breckling 2011). Krabben weisen eine hohe Preiselastizität<br />

auf, d. h. mit steigendem Angebot sinken die Preise sehr stark, bei verringertem Angebot<br />

steigen sie entsprechend. Ein Jahr mit besonders guten Krabbenbeständen wird daher von<br />

vielen Fischern als negativ angesehen. Ob es dem Sektor und seinen Organisationen gelingt,<br />

regulierend auf das Angebot zu wirken, muss im Moment als fraglich betrachtet werden.<br />

Zudem kann dieses nur in engen rechtlichen Grenzen geschehen, ein früherer Versuch auf<br />

diesem Gebiet wurde vom niederländischen Kartellamt für unrechtmäßig befunden.<br />

4.2.2 Bestände<br />

Da die Fänge der Gemischten Küstenfischerei in den letzten Jahren zu einem sehr hohen<br />

Anteil aus Nordseegarnelen (Crangon crangon, auch „Nordseekrabben“ oder einfach<br />

„Krabben“ genannt) bestehen (Zahlen für die hier untersuchten ICES-Rechtecke s. u.), ist ihre<br />

wirtschaftliche Entwicklung fast ausschließlich von den Beständen dieser Art abhängig.<br />

Die Nordseegarnelen bilden seit mehr als einem Jahrzehnt durchgehend gute bis sehr gute<br />

Bestände. Trotz intensiver Befischung ist eine Überfischung nicht festzustellen (vgl. z. B.<br />

Neudecker et al. 2006). Die guten Krabbenbestände sind auch auf eine schlechte Bestandssituation<br />

ihrer Fressfeinde (z. B. Kabeljau, Wittling) zurückzuführen bzw. auf deren<br />

Abwesenheit im Küstenraum.<br />

Aufgrund ihrer vergleichsweise guten Bestandssituation unterliegen die Krabben auch keinen<br />

speziellen Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie dies bei Kabeljau oder einigen Plattfischen der<br />

Fall ist.<br />

Wie von Voigt dargelegt, werden die Krabbenbestände im Rahmen des Demersal Young Fish<br />

Survey (DYFS) untersucht. Rezenten Veröffentlichungen dazu ist die nachfolgende Abbildung<br />

entnommen:

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