Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...
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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 25<br />
Dabei ist Folgendes zu bedenken: Wie jede Fischerei ist die Krabbenfischerei von<br />
Schwankungen zwischen den Jahren geprägt. Diese beziehen sich auf<br />
die Bestände der Krabben; die Krabben bilden in einzelnen Jahren unterschiedlich starke<br />
Bestände aus, die Mechanismen sind nicht vollständig bekannt, u. a. wird eine Abhängigkeit<br />
von den Beständen wichtiger Fressfeinde wie dem Wittling angenommen.<br />
der Aufenthaltsort der Krabben: Krabben ziehen sich in der kälteren Jahreszeit in die<br />
tieferen Küstengewässer zurück, in den warmen Monaten wandern sie in die Flachwasserbereiche<br />
der Ästuare. Abhängig von Temperatur und anderen Faktoren gibt es aber<br />
Jahre, in denen die Fischerei in einzelnen oder auch in allen Ästuaren der deutschen<br />
Nordseeküste besonders gut ist, in anderen sind die tieferen Wasserbereiche ertragreicher.<br />
die Preise für Krabben. Krabben weisen eine sehr hohe Preiselastizität und große Preisschwankungen<br />
auf, erhöhte Angebotsmengen führen oft zu drastischem Preisverfall.<br />
Soweit bekannt, bewegten sich die Faktoren Bestände und Aufenthaltsort der Krabben in den<br />
Jahren 2008 bis 2010 weitgehend in üblichen Bandbreiten. In der zweiten Hälfte des<br />
Betrachtungszeitraums waren die Preise teilweise relativ schlecht, was mit erhöhten Anlandemengen<br />
zusammenhing und in Bezug auf die Erlöse zumindest teilweise durch die höheren<br />
Mengen kompensiert wurde (s. u.). Das Jahr 2008 war wirtschaftlich ein sehr gutes Jahr für<br />
die Krabbenfischerei, das Jahr 2009 eher weniger gut (s. u.). Soweit auf Basis der bisher<br />
vorliegenden Daten zu beurteilen (für 2010 fehlen noch viele statistische Daten), herrschte<br />
aber in keinem der drei Jahre eine völlig ungewöhnliche Situation, die statistisch als<br />
deutlicher „Ausreißer“ zu kennzeichnen wäre. Entsprechend kann angenommen werden, dass<br />
die drei Bezugsjahre der Analyse in ihrem Durchschnitt zumindest nicht übermäßig von langfristigen<br />
Trends abweichen und somit weitgehend repräsentativ sind.<br />
3.2.4 Methodik bei der Begutachtung der Auswirkungen auf die Hamenfischerei<br />
Wie bereits im <strong>Gutachten</strong> Dr. Voigt-Consulting dargelegt, ist die Hamenfischerei deutlich<br />
schlechter durch offizielle Daten abgedeckt als die Gemischte Küstenfischerei. Da im Auftrag<br />
für dieses <strong>Gutachten</strong> zudem die Erhebung von Daten bei den einzelnen Betrieben nicht<br />
vorgesehen war, beruht die Aktualisierung der Begutachtung in Bezug auf die Hamenfischerei<br />
vor allem auf zwei Quellen:<br />
Daten der Verkehrszentrale Brunsbüttel<br />
Angaben des Staatlichen Fischereiamts Bremerhaven, Außenstelle Cuxhaven<br />
Bei der Verkehrszentrale Brunsbüttel, einer Außenstelle des WSA Hamburg, melden sich<br />
Hamenfischer gewöhnlich an und ab, wenn sie in der Nähe des Fahrwassers der Elbe fischen.<br />
Dies geschieht schon aus Sicherheitsgründen, passierende Schiffe werden entsprechend<br />
informiert. Vom Auftraggeber wurde eine Liste mit entsprechenden Meldungen nach Kutter<br />
und Position vorgelegt, die den Zeitraum 02.01.2004 bis 10.09.2010 abdeckte, d. h. rund 6,7<br />
Jahre. Soweit bekannt ist die Liste nicht unbedingt vollständig, es wird aber angenommen,<br />
dass die wesentlichen Zeiten der Fischerei an der Fahrrinne abgedeckt sind. Nicht enthalten<br />
sind Fangstellen westlich der Ostemündung sowie solche in Nebenarmen der Elbe, bei denen<br />
eine Anmeldung nicht erforderlich ist.