Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...
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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 24<br />
umgekehrt, dass alle VMS-Signale, die aus einem Gebiet entsprechender Größe gesendet<br />
werden, dieselbe Positionsangabe beinhalten. Die Größe eines solchen Flächenrasters<br />
entspricht etwas über 2 ha (ca. 2,05 ha, aufgrund Erdkrümmung und Projektion etwas unterschiedlich<br />
an verschiedenen Punkten des Untersuchungsgebiets).<br />
Das Ergebnis wurde in Bezug auf die Erlöse pro Fläche in Karten dargestellt, zudem können<br />
Anlandemengen und Erlöse für jede beliebige Fläche errechnet werden.<br />
Da nicht alle Anlandemengen und Erlöse laut Logbuch auf VMS-Punkte verteilt werden<br />
konnten – insbesondere gilt das für jene von Fahrzeugen unter 15 m, die kein VMS haben,<br />
werden die nicht berücksichtigten Anlandungen und Erträge durch Korrekturfaktoren auf die<br />
zunächst ermittelten Beträge aufgeschlagen. Dieser Korrekturfaktor wurde in folgender Weise<br />
ermittelt (bezogen auf die Gemischte Küstenfischerei, d. h. Baumkurren und sonstige Fischerei<br />
ohne Muschelfischerei):<br />
Tabelle 1: Zuordnung Anlandemengen zu VMS-Meldungen<br />
Anlandemenge (kg)<br />
2008–2010<br />
Erlöse (Euro)<br />
2008–2010<br />
Gesamt laut Logbuch 54.399.242 151.024.306<br />
VMS-Meldungen zugeordnet 47.901.127 133.927.876<br />
Grad der Zuordnung 88,05 % 88,68 %<br />
Korrekturfaktor auf zugeordnete Mengen 1,14 1,13<br />
Die Verteilung von Anlandemengen und Erlösen auf die VMS-Punkte geht von der Annahme<br />
aus, dass sich insgesamt die Erträge relativ gleichmäßig auf den Fangaufwand der Fischer<br />
(pro Zeit) verteilen. Dies gilt nicht unbedingt im Einzelfall: Trotz aller modernen Ausrüstung<br />
ist es das Wesen der Fischerei, dass ein Fischer erst während des Schleppens und letztlich<br />
nach Hieven der Netze weiß, wie viel er gefangen hat. Allerdings ist davon auszugehen, dass<br />
durch die Vielzahl der bearbeiteten VMS-Punkte in der Praxis ein Ausgleich entsteht. Dies<br />
gilt insbesondere, weil wir es hier mit Fischern zu tun haben, die ihr Revier gut kennen und<br />
nicht „blind“ in ihnen unbekannten Gewässern fischen. Ein solcher Ausgleich wird sich umso<br />
eher einstellen, je mehr VMS-Meldungen auf einen Punkt entfallen; für intensiv befischte<br />
Gebiete erscheinen die so ermittelten Werte mithin zuverlässiger als für dünn befischte<br />
Gebiete.<br />
Leichte Verzerrungen könnten dadurch entstehen, dass für den Fischer nicht nur der Ertrag<br />
pro geschleppter Zeit oder Strecke zählt, sondern auch der Aufwand für das Erreichen der<br />
Fanggebiete. Wenn einige hafennahe Priele einen relativ hohen Ertrag zeigen, kann das auch<br />
damit zusammenhängen, dass diese auf dem Weg vom oder in den Hafen „mitgenommen“<br />
werden, auch wenn der Ertrag pro Aufwand nicht ganz so hoch ist wie an anderen Stellen.<br />
Solche Effekte treten aber nur begrenzt auf; die Fischer befischen ganz offensichtlich keine<br />
Stellen, an denen sie keinen oder einen zu geringen Ertrag erwarten, auch wenn diese noch so<br />
gut erreichbar sind; Zeit- und Treibstoffaufwand müssen sich noch immer lohnen.<br />
Wie erläutert, beruhen die Berechnungen auf VMS-Daten über drei Jahre. Längere<br />
Datenreihen würden die Zuverlässigkeit erhöhen, die drei Jahre geben aber bereits eine gute<br />
Datenbasis ab.