Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...
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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 20<br />
Es ergaben sich – das sei an dieser Stelle vorweggenommen – 219 Fahrzeuge der Gemischten<br />
Küstenfischerei, 8 Muschelfahrzeuge und 2 „Sonstige“. Letztere wurden ebenfalls der<br />
Gemischten Küstenfischerei zugeschlagen, da auf Basis anonymisierter Daten zu ihnen kaum<br />
stichhaltige Aussagen möglich gewesen wären.<br />
Im nachfolgenden Schritt wurde die Häufigkeitsverteilung der Geschwindigkeiten der VMS-<br />
Daten zur Gemischten Küstenfischerei ermittelt. Die Geschwindigkeit wird von dem internen<br />
GPS der Mini-C Anlage auf jedem Schiff ermittelt (auf Basis von Positionsdaten und damit<br />
über Grund) und mit einer Auflösung von 0,2 Knoten übertragen. Verschiedene Studien<br />
zeigen, dass man in der Schleppnetzfischerei auf Basis der Geschwindigkeit relativ zuverlässig<br />
jene VMS-Positionen ausfiltern kann, bei denen aktive Fischerei stattfand (siehe z. B.<br />
Gerritsen and Lordan 2010, Bastardie et al. 2010, Lee et al. 2010). Die nachfolgende<br />
Abbildung zeigt die Häufigkeitsverteilung für Geschwindigkeiten > 0 kn.<br />
Anzahl VMS-Signale<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
0,2<br />
0,6<br />
1,0<br />
1,4<br />
1,8<br />
2,2<br />
2,6<br />
3,0<br />
3,4<br />
3,8<br />
4,2<br />
4,6<br />
5,0<br />
5,4<br />
5,8<br />
6,2<br />
6,6<br />
7,0<br />
7,4<br />
7,8<br />
8,2<br />
8,6<br />
9,0<br />
9,4<br />
9,8<br />
10,2<br />
10,6<br />
11,0<br />
11,4<br />
11,8<br />
Geschwindigkeit (Knoten)<br />
Abb. 4: Häufigkeitsverteilung der Geschwindigkeit >0 kn in den VMS-Daten der<br />
Gemischten Küstenfischerei<br />
In anderen Studien (z. B. Neudecker und Stein 2008) wurde für die Krabbenfischerei der<br />
Bereich von 2 bis 4 Knoten als Geschwindigkeiten aktiven Schleppens angenommen. Im<br />
vorliegenden Fall wurde der Bereich zwischen 1,6 kn und 4,0 kn selektiert, da in diesem eine<br />
deutliche Erhöhung der Anzahl der Meldungen zu beobachten ist, wofür Fischereitätigkeit die<br />
plausibelste Erklärung ist. Bei bloßen Fahrten erreichen die Kutter in der Regel eine höhere<br />
Geschwindigkeit. Eine sehr kleine Zahl von Meldungen lag über 12 kn, hier dürften zumeist<br />
Fehlmessungen vorliegen.<br />
Nach Angaben des Fischereiamtes findet die Krabbenfischerei an der Elbe teilweise bei sehr<br />
hoher Strömungsgeschwindigkeit statt, in Einzelfällen von bis zu 6 Knoten. Welche<br />
Geschwindigkeit der Kutter dabei tatsächlich erreicht und ob er in einem solchen Fall<br />
außerhalb des selektierten Geschwindigkeitsbereichs fischt, kann auf Basis der Datenlage<br />
nicht beurteilt werden, sondern müsste empirisch geklärt werden. Sicher ist jedoch allein<br />
aufgrund der Häufigkeitsverteilung der Geschwindigkeiten, dass hier nur in sehr geringem