Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...
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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 111<br />
Durch die vermehrten Unterhaltungsbaggerungen wird es auch nach aktuellem Kenntnisstand<br />
zu Beeinträchtigungen der Hamenfischerei in diesem Abschnitt kommen. Diese Wirkung wird<br />
auf beiden Seiten des Fahrwassers relevant sein.<br />
Deutlich gravierender werden aber Umsatz- und Einkommensverluste der Hamenfischer sein,<br />
wenn hier Hamenstellen ganz wegfallen. Nach vorliegenden Informationen ist es als ungünstigster<br />
Fall nicht auszuschließen, dass alle Fangplätze auf der Südseite des Fahrwassers von<br />
Tonne 121 bis Tonne 127 der Verbreiterung zum Opfer fallen; in diesem Fall würden sich die<br />
baubedingt analysierten Ausfälle auch anlagebedingt fortsetzen. Ein Wegfall der Hamenstellen<br />
in diesem Bereich entspricht den Befürchtungen des SFA (Auszug aus Stellungnahme<br />
zum Vorhaben). Das Projektbüro Fahrrinnenanpassung rechnet ebenfalls mit dem Ausfall von<br />
einer oder mehreren Hamenstellen bei Neßsand, d. h. in diesem Bereich (mündliche Mitteilung),<br />
hofft aber andererseits, dass zumindest ein Teil der Fangplätze (leicht verschoben auf<br />
dem neuen Tonnenstrich) erhalten werden kann.<br />
Wie eng die Verhältnisse nach der Einrichtung der Begegnungsstrecke werden, lässt sich<br />
schon alleine daran erkennen, dass deren Lage leicht verschoben werden musste, um einen<br />
Flachwasserbereich vor Neßsand nicht zu gefährden (Ansonsten wäre der Übergang zwischen<br />
Fahrrinne und Flachwasserbereich zu abrupt gewesen; es war befürchtet worden, dass im<br />
Rahmen des „morphologischen Nachlaufs“ die Böschung angegriffen und der Flachwasserbereich<br />
gefährdet werden könnte.).<br />
Mit der Hamenstelle an Tonne 125 liegt die in den Quartalen 2 und 3 (d. h. der Fangzeit des<br />
Aals) bei Weitem wichtigste Fangstelle des gesamten Überwachungsgebiets der Verkehrszentrale<br />
im Bereich der Begegnungsstrecke. Nach Einschätzung des Fischereiamts würde der<br />
Wegfall der Hamenstellen in diesem Bereich das Ende der Hamenfischerei auf die Fischart<br />
Aal auf der Elbe bedeuten. Alternative Stellen hierfür gäbe es nicht (Auszug Stellungnahme).<br />
Tatsächlich entfallen allein auf die Hamenstelle Tonne 125 46 % der bei der Verkehrszentrale<br />
für das 2. und 52 % der für das 3. Quartal registrierten Einsatzzeiten, sodass also ein<br />
drastischer Einbruch der Hamenfischerei auf Aal zu befürchten wäre.<br />
Sofern Plätze erhalten bleiben, könnten sie von einer leicht verringerten Flut- und Ebbestromgeschwindigkeit<br />
profitieren (s. u.), würden aber gleichzeitig unter den erwähnten vermehrten<br />
Unterhaltungsbaggerungen (als Folge des verringerten Ebbestroms) leiden, was sich insgesamt<br />
die Waage halten könnte.<br />
5.2.2.8 Rückbau/Neubau Versorgungsdüker Neßsand<br />
Anlage- und betriebsbedingt sind von dem neuen Düker keine Wirkungen auf die Fischerei zu<br />
erwarten.<br />
5.2.2.9 Schiffsverkehr<br />
Als wesentliche Wirkung beschreibt Voigt die Zunahme potenziell gefährlicher Vorbeifahrten.<br />
Nach seinen Angaben haben Fischer Hamenstellen bereits wegen zu hoher Gefahr<br />
aufgegeben (genannt werden Stellen bei Tonne 110 und 119). Ebenso nennt Voigt Schäden an<br />
Hamen sowie – sofern diese als weiteres Fanggerät von Hamenfischern oder auch von Nebenerwerbsfischern<br />
eingesetzt werden – an Reusen. Die sich daraus ergebenden dauerhaften