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Ergänzendes fischereiwirtschaftliches Gutachten ...

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Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe: Zusätzliches <strong>fischereiwirtschaftliches</strong> <strong>Gutachten</strong> 3<br />

erhöhten Strömungsgeschwindigkeit, der in Anlehnung an das <strong>Gutachten</strong> Voigt und auf Basis<br />

eines Worst-Case-Szenarios negative Auswirkungen vor allem auf die Ressourcen zugerechnet<br />

werden. Anzumerken ist dabei allerdings, dass eine deutliche prognostische Unsicherheit<br />

besteht und es nicht als sicher gelten kann, dass Schäden in dieser Höhe eintreten werden<br />

(gemäß der Logik eines Worst-Case Ansatzes ist in dem Fall eher mit geringeren Schäden zu<br />

rechnen).<br />

Der Kutterbetrieb mit den höchsten Verlusten büßt in dem berechneten Szenario in den ersten<br />

5 Jahren anlagebedingt jährlich rund 11.600 Euro ein, die nächsten beiden 9.800 Euro und<br />

9.100 Euro. Insgesamt neun Kutter haben Verluste von mehr als 2.000 Euro – alle neun<br />

gehören zu den 24 Kuttern, für die auch baubedingt Verluste von mehr als 2.000 Euro zu<br />

erwarten sind. Der höchste Verlust entspricht 5 % des durchschnittlichen Umsatzes eines<br />

Krabbenkutters oder 15 % des durchschnittlichen Gewinns (einschließlich Kompensation der<br />

familieneigenen Arbeit). Auch bei den dauerhaften Auswirkungen ist davon auszugehen, dass<br />

diese zusätzlich eine kleine Zahl von Fahrzeugen unter 15 m Länge betreffen.<br />

Da nur anonymisierte Daten zu den einzelnen Fahrzeugen vorlagen und weder die Gesamtumsätze<br />

noch die allgemeine wirtschaftliche Lage der jeweiligen Betriebe bekannt sind, kann<br />

aus den oben dargestellten Ergebnissen nicht sicher abgeleitet werden, ob die Beeinträchtigungen<br />

zu einer Existenzgefährdung der Betriebe führen. Möglich erscheint eine Existenzgefährdung<br />

allerdings nur für die am stärksten betroffenen Betriebe, deren Situation deshalb im<br />

Rahmen weiterer Begutachtungen bzw. einer speziellen Datenerhebung (s. u.) näher<br />

untersucht werden sollte.<br />

1.3.2 Hamenfischerei<br />

Die Hamenfischerei wird in dem vom Vorhaben betroffenen Abschnitt der Elbe von fünf<br />

Hamenkutterbetrieben ausgeübt; ein Betrieb ist seit Erstellung des <strong>Gutachten</strong>s Voigt<br />

ausgeschieden.<br />

Baubedingt entfallen drei Liegeplätze von Hamenkuttern in der Medemrinne für bis zu zwei<br />

Jahre, einer westlich des Glameyer Stacks für mindestens ein Jahr sowie die Liegeplätze<br />

südlich der Fahrrinne im Bereich der Begegnungsstrecke, wobei allein Letztgenannte 36 %<br />

der bei der Verkehrszentrale registrierten Liegezeit ausmachen. Mehrere Fangplätze im<br />

Bereich des Warteplatzes könnten baubedingt kurzfristig beeinträchtigt sein. Auch an anderen<br />

Fangplätzen sind temporäre Beeinträchtigungen zu erwarten, die Mehrzahl der Fangplätze<br />

wird durch die eigentlichen Baggerarbeiten an der Fahrrinne zeitweilig direkt oder indirekt<br />

betroffen sein.<br />

Anlagebedingt könnten die Fangstellen der Hamenkutter westlich des Glameyer Stacks sowie<br />

die wichtigen Fangplätze im Bereich der Begegnungsstrecke wegfallen, für die möglicherweise<br />

auch kein Ersatz zu finden sein wird. Für Fangplätze im Bereich der Unterwasserablagerungsfläche<br />

(UWA) Medemrinne sind dauerhafte Beeinträchtigungen nicht zu<br />

erwarten, aber auch nicht vollständig auszuschließen.<br />

Was einzelne Aspekte der Bewertung von Wirkungen auf die Hamenfischerei betrifft,<br />

konnten die Einschätzung des <strong>Gutachten</strong>s Voigt weitgehend bestätigt werden. Auch bestand<br />

aufgrund der Planänderungen und sonstiger neu vorliegender Informationen nur punktuell<br />

Bedarf an einer Aktualisierung der Bewertung in Bezug auf die Hamenfischerei. Während

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