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Ölpresse NF 500 - Pflanzenöl Fachmagazin

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Sehr geehrte Damen<br />

und Herren, liebe<br />

<strong>Pflanzenöl</strong>freunde,<br />

vielfach erscheint es, als ob die Kirchen, viele<br />

Umweltverbände und die sog. NGOs sich<br />

komplett gegen die Bioenergie stellen würden.<br />

Tatsächlich ist die überwiegende Zahl von<br />

ihnen nicht generell gegen Bioenergie. Ganz<br />

im Gegenteil werden regionale, dezentrale Bioenergiesysteme<br />

befürwortet. Durch geringe<br />

Transportentfernungen der Rohstoffe, durch<br />

Verwendung standortangepasster Rohstoffe,<br />

durch regionale Wertschöpfung statt (knapper)<br />

Devisen für Mineralöl können gerade auch in<br />

schlecht strukturierten, unterentwickelten Regionen<br />

bessere Lebensbedingungen geschaffen<br />

werden, ohne den CO2-Ausstoß eklatant ansteigen<br />

zu lassen. Kirchen und NGOs wenden<br />

sich lediglich dagegen, wenn die entwickelten<br />

Länder auf Kosten dieser Regionen Rohstoffe<br />

ohne jegliche Nachhaltigkeit importieren<br />

wollten. Leider wird bei dieser Diskussion<br />

immer wieder das „Kind mit dem Bade ausgeschüttet“.<br />

Hier gilt es also auch für unsere<br />

politischen Entscheidungsträger und deren Berater,<br />

nicht nur die Schlagzeilen, sondern auch<br />

die Details zu lesen – und diese anschließend<br />

nicht zu ignorieren. Wir wollen doch die Energiewende,<br />

oder?<br />

Was wäre, wenn der Hafer für Zugpferde mit<br />

einer Energiesteuer belegt würde? Das klingt<br />

zunächst absurd. Aber ist es nicht bei <strong>Pflanzenöl</strong><br />

für die Landwirtschaft das gleiche? Denn<br />

Raps, den die Bauern selber anbauen und zu<br />

Öl pressen lassen würden, um ihn dann sel-<br />

ber in ihren Arbeitsmaschinen zum Anbau von<br />

Nahrungsmitteln zu verwenden, unterliegt der<br />

Energiesteuer. Der Landwirt kann diese zwar<br />

vollständig zurückerstattet bekommen. Das<br />

bedeutet aber einen erheblichen Verwaltungsaufwand<br />

– wie beim Agrardiesel. Dieser wird<br />

zur Angleichung der Wettbewerbsbedingungen<br />

unter europäischen Bauern subventioniert, was<br />

ihn billiger macht, als den heimischen Kraftstoff,<br />

wenn dieser normal über den Handel vertrieben<br />

wird. Was wäre aber, wenn der Landwirt<br />

seinen Kraftstoff selber, börsenunabhängig,<br />

damit stabil und verlässlich in Zusammenarbeit<br />

mit den Ölmühlen und Veresterungseinheiten,<br />

dem Landhandel oder durch Vermittlung<br />

durch einen Maschinenring herstellen (lassen)<br />

würde – zu Grenzkosten? Wenn dann noch<br />

ein Bürokratieabbau hinzukäme, so dass der<br />

Landwirt nicht Energiesteuer für seinen selbst<br />

produzierten Kraftstoff zahlen muss, um sich<br />

anschließend die Steuer wieder rückerstatten<br />

zu lassen, wären Biokraftstoffe wie Rapsöl und<br />

RME aus nachhaltigem Anbau ein Schritt in<br />

Richtung Wettbewerbsfähigkeit, Verbesserung<br />

der Wertschöpfung und Versorgungsunabhängigkeit<br />

unserer heimischen Nahrungsmittelerzeugung.<br />

Im Übrigen könnten die freigesetzten<br />

Potentiale in der Zoll- und Finanzverwaltung<br />

dann bei der Jagd auf Steuersünder sinnvoll<br />

eingesetzt werden. Fast beiläufig würde sich<br />

auch die Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen<br />

Produkten für die Nahrungsmittel- und<br />

Energieerzeugung dabei weiter verbessern.<br />

Dann müssen auch die Bauern noch mitmachen.<br />

Die meisten Schlepper sind bereits für<br />

RME freigegeben und serienmäßige <strong>Pflanzenöl</strong>schlepper<br />

stehen auch zur Verfügung. Die Abgasnachbehandlung<br />

ist kein Problem mehr, die<br />

Ölqualität ist definiert. Der Kraftstoffverbrauch<br />

in der Landwirtschaft deckt sich in erstaunlicher<br />

Weise mit der in Deutschland nachhaltig produzierten<br />

Menge <strong>Pflanzenöl</strong>. Welche Chance!<br />

Aber wer ergreift sie?<br />

Hier sind sicher besonders die Verbände gefragt.<br />

BDOel und BVP sind erfreulicherweise<br />

aufeinander zugegangen und planen nun den<br />

Zusammenschluss. Eine Initiative von Branchenakteuren<br />

arbeitet zusammen mit der Stiftung<br />

EuroNatur intensiv an einem Netzwerk,<br />

Editorial<br />

Inhalt<br />

Meldungen und Berichte<br />

4 Thomas Kaiser erhält bayrischen Staatspreis<br />

4 Indirekte Landnutzungsänderung für Biosprit<br />

ist umstritten<br />

6 Wechsel der UFOP-Geschäftsführung<br />

7 Bevölkerung steht hinter erneuerbaren Energien<br />

7 Rapsölentwicklung mit hohem Gehalt von<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

Technische Nutzung<br />

8 Entwicklung einer Pflanzenfett-Heizungsanlage<br />

9 Rapsölkraftstoff angepasst – Erfüllung der<br />

neuen DIN Anforderungen<br />

10 Langzeitstabilisierung von <strong>Pflanzenöl</strong>kraftstoffen<br />

14 Italien: Energiegewinnung aus Sonnenblumenöl<br />

16 <strong>500</strong>0 Stunden störungsfrei und umweltfreundlich<br />

mit Rapsölkraftstoff<br />

17 Rapsöl gegen Schaum<br />

Global<br />

18 Bio-Sprit aus Jatropha<br />

19 Sambia soll energieautark werden<br />

<strong>Pflanzenöl</strong>praxis<br />

20 Status quo der dezentralen Ölgewinnung<br />

22 BDOel e. V. und BVP e. V.<br />

schaft und Praxis zusammenbringen soll. Das<br />

Magazin <strong>Pflanzenöl</strong> beteiligt sich daran. Es ist<br />

immer noch Bewegung in der Branche. Es gilt<br />

neue Spielräume auszuloten und vorhandene<br />

zu nutzen. Dazu können Sie, kann jeder etwas<br />

beitragen.<br />

Das Redaktionsteam des Magazins <strong>Pflanzenöl</strong><br />

wünscht Ihnen bereits jetzt eine besinnliche<br />

Advents- und Weihnachtszeit sowie ein erfolgreiches<br />

Neues Jahr!<br />

das Hersteller, Zulieferer, Anwender, Wissen- Ihr Stephan von Felbert<br />

IMPRESSUM ISSN 1866-6345 | www.pflanzenoelmagazin.com Herausgeber und Verlag: Sustainability Network Company | Dr. Becker und von Felbert | Schulstraße 12 | 86697 Oberhausen<br />

Redaktion: Stephan von Felbert (sf) | Dr. Petra Becker (pb) | Tel. (0 84 31) 5 36 54 35 | redaktion@pflanzenoelmagazin.de Satz & Layout: daopan media | Jens Raeder Anzeigen und Kundenbetreuung:<br />

Sustainability Network Company | Mediaberatung | Schulstraße 13 | 76857 Eußerthal | Tel. (0 63 45) 95 33 77 | anzeigen@pflanzenoelmagazin.de Erscheinungsweise: 3 x jährlich<br />

Bankverbindung: Stadtsparkasse Schmallenberg | BLZ: 460 528 55 | Kto: 91272 | IBAN DE 52 4605 2855 0000 91272 Anzeigenschluss: 5 Wochen vor Erscheinen Herstellung: Laub GmbH & Co KG |<br />

Brühlweg 28 | 74834 Elztal-Dallau Haftungsausschluss: Alle Angaben, die in dieser Zeitschrift publiziert werden, sind nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Dennoch sind inhaltliche<br />

Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher übernimmt der Verlag keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene inhaltliche Unrichtigkeiten. Bezugspreise: Bundesrepublik Deutschland jährlich | 24,00 €<br />

inkl. 7% MwSt. und inkl. Versandkosten. Österreich jährlich € 36,00, Schweiz € 38,00, übriges Ausland jährlich € 48,00. Die Bezugsdauer für ein Jahresabonnement verlängert sich jeweils um ein Jahr, wenn vor Ablauf<br />

des Abonnements keine Kündigung erfolgte. Einzelpreis: € 6,00 zuzügl. Versand © Sustainability Network Company Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

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<strong>Pflanzenöl</strong> 2 / 2011 3

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