Ölpresse NF 500 - Pflanzenöl Fachmagazin
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man sich sicher ist nur so eine ausreichende<br />
Finanzkraft, Synergien in der Arbeit und ein<br />
stärkeres Gewicht sowie Durchsetzungskraft<br />
in der Politik zu erreichen sei.<br />
Die logische Folgerung ist deshalb, dass es<br />
eines handlungsfähigen <strong>Pflanzenöl</strong>verbands<br />
bedarf, um die politischen Entscheidungsträger<br />
für die Zukunft kraftvoll und einheitlich<br />
über die eigenen Standpunkte zu informieren..<br />
Auf den Mitgliederversammlungen beider<br />
Verbände 2011 gab es ein einstimmiges<br />
Votum dafür, dass die beiden Vorstände die<br />
Verschmelzung vorzubereiten und schließlich<br />
umzusetzen haben. Der BVP e. V. hat zudem<br />
eine schriftliche Befragung seiner Mitglieder<br />
durchgeführt: mehr als 50 % haben geantwortet,<br />
davon 100 % mit Zustimmung.<br />
In den Sommermonaten 2011 wurden die<br />
Vorbereitungen für die Verschmelzung durch<br />
zwei Delegationsgruppen intensiviert, was in<br />
der Folge zu drei gemeinsamen Vorstandssitzungen<br />
führte. Als notwendige Arbeitsschwerpunkte<br />
in dieser Phase wurden zum einen<br />
die formalen Voraussetzungen wie Satzung,<br />
Beitragsordnung, Organigramm etc. erörtert<br />
und zum anderen der inhaltlichen Kurs identifiziert.<br />
In einem iterativen Prozess konnten<br />
die wesentlichen Aspekte in kurzem Zeitraum<br />
zum Konsens geführt und schließlich beschlossen<br />
werden. Damit ist der 06. Oktober 2011<br />
insofern ein historischer Tag, da von nun an auf<br />
Vorstandsebene die Verschmelzungsverhandlungen<br />
zum Abschluss gebracht werden konnten.<br />
Denn mit den gemeinsamen Beschlüssen<br />
zur neuen Satzung, zur vereinten Beitragsordnung<br />
sowie der neuen Organisationstruktur<br />
sind die Grundlagen für die Formulierung des<br />
Verschmelzungsvertrages vorhanden. Weiterhin<br />
wurde beschlossen, dass der neue Verband<br />
mit dem Namen Bundesverband dezentraler<br />
Ölmühlen und <strong>Pflanzenöl</strong>technik e. V. seinen<br />
Sitz in Berlin haben wird. Der Verband wird<br />
von einem paritätisch besetzten Vorstand ge-<br />
<strong>Pflanzenöl</strong>praxis<br />
Wert Wertschöpfung schöpfung durch Qualität und Sicherheit<br />
Ziele und Aufgaben:<br />
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führt, und von vier Fachausschüssen (Technik<br />
in Ölmühlen, Technik <strong>Pflanzenöl</strong>nutzung in<br />
Motoren, Speiseöl, Futtermittel) auch wissenschaftlich<br />
begleitet. Es wird eine Geschäftsstelle<br />
eingerichtet und mit einem Geschäftsführer<br />
besetzt. Die Mitgliedschaft setzt sich weiterhin<br />
aus fördernden und ordentlichen Mitgliedern<br />
zusammen. Fahrplangemäß wird auf einer<br />
gemeinsamen Mitgliederversammlung der Verbände<br />
am 28. Februar 2012 im Rahmen der 8.<br />
Ölmüllertage in Fulda der Zusammenschluss<br />
besiegelt. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben die<br />
Vorstände beider Verbände bestehen, stimmen<br />
aber bei Entscheidungen gemeinsam ab.<br />
Gemeinsame Ziel- und Aufgabenstellung<br />
– Perspektiven<br />
Durch die Verschmelzung hat der neue Verband<br />
rund 200 Mitglieder. Dadurch werden<br />
nicht nur die finanziellen Mittel gebündelt,<br />
sondern vor allem auch die Kompetenzen –<br />
sowohl in fachlicher Hinsicht als auch in struktureller<br />
Art. Ziel des neuen Verbandes muss es<br />
sein, auf allen politischen Ebenen geschlossen<br />
aufzutreten und für die jeweiligen Handlungsfelder<br />
mit ihrer zunehmenden Komplexität gegebenenfalls<br />
verstärkt strategische Allianzen<br />
zu entwickeln oder sich in bereits bestehende<br />
zu integrieren. Flankiert werden diese Aktivitäten<br />
durch eine gebündelte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie ein entsprechendes<br />
Wissensmanagement. Durch die räumliche<br />
Konzentrierung in einer Geschäftsstelle werden<br />
weitere Synergien bei der Koordinierung<br />
der Verbandsarbeit möglich.<br />
Perspektivisch wird sich der neue Verband intensiv<br />
für die Wiederbelebung und den Ausbau<br />
der <strong>Pflanzenöl</strong>branche einsetzen. Die<br />
kommenden Monate werden durch die Festlegung<br />
inhaltlicher Programmatik, Herausarbeitung<br />
von prioritären Handlungsfeldern<br />
und die Entwicklung von Strategien der Interessensvertretung<br />
gekennzeichnet sein.<br />
Qualitätssicherung<br />
Informationsmanagement<br />
Marketing<br />
Zertifi zierung<br />
Aus- und Weiterbildung für Ölmüller<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Die Verschmelzung des BDOel e.V. mit dem<br />
BVP e. V. eröffnet der Verbandsarbeit enorme<br />
Chancen. Gerade die Kompetenzverknüpfung<br />
des Produktions- und Vermarktungsbereichs<br />
mit der Technologieentwicklung und –Umsetzung<br />
bedeutet eine enge Verzahnung in<br />
den Argumentationslinien gegenüber Politik,<br />
Wirtschaft und Wissenschaft. So kann bspw.<br />
bei den anstehenden Erneuerungen im Energiesteuergesetz<br />
die Weichenstellung für die<br />
Reinkraftstoffbranche im landwirtschaftlichen<br />
Bereich und in Teilen des Verkehrswesens<br />
gezielt im Sinne des Verbandes beeinflusst<br />
werden. Wie im Mobilitätssektor müssen die<br />
Vorzüge in stationären KWK-Anlagen deutlich<br />
gemacht werden, denn auch hier werden<br />
bereits nach definierten Nachhaltigkeitskriterien<br />
erneuerbare Energien erzeugt. Wenn<br />
zukünftig indirekte Landnutzungsänderungen<br />
(iLUC) nicht zu Lasten der Branche gehen<br />
sollen, dann muss auch hier zeitnah die Politik<br />
kompetent beraten werden, wenn es im<br />
Sinne des Klimaschutzes gilt, die Treibhausgasemissionen<br />
zu minimieren. Nicht zuletzt<br />
der dezentrale und regionale Ansatz in den<br />
Wirtschaftsformen der Verbände birgt ein<br />
enormes nachhaltiges Entwicklungspotenzial.<br />
Das als Koppelprodukt bei der Energieproduktion<br />
anfallende Eiweiß wird als Futtermittel<br />
regional verwertet. Speiseöle finden sich im<br />
Speiseplan wieder. Durch die Anwendung der<br />
guten fachlichen Praxis in der Landwirtschaft<br />
wird auch der nachhaltigen Entwicklung unserer<br />
Kulturlandschaft Rechnung getragen.<br />
Gerade die Stärken der Multifunktionalität der<br />
<strong>Pflanzenöl</strong>wirtschaft sollten genutzt werden,<br />
um Stoffstromkonzepte im regionalen Kontext<br />
zu initiieren oder zu ergänzen. Denn mit der<br />
Integration in zukunftsweisende ganzheitliche<br />
Managementsysteme liegt die große Chance<br />
für den künftigen Bundesverband dezentraler<br />
Ölmühlen und <strong>Pflanzenöl</strong>technik e. V..<br />
Ralf Gebhard<br />
Anzeige<br />
BDOel e.V. � Hofgut Harschberg � 66606 St. Wendel � Tel. 06851 - 80 24 8-29<br />
Fax: 06851 - 80 24 8-22 � e-mail: info@bdoel.de � www.bdoel.de