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uni kurier aktuell 80 - Universität Erlangen-Nürnberg

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<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Hochschulpolitik 2 | Forschung 5 | Studium und Lehre 16 | Personalia 21<br />

Hocheffizient<br />

SFB erforscht Parallelrechner<br />

Das Thema „Invasives Rechnen“ behandelt<br />

ein neuer Sonderforschungsbereich/Transregio<br />

(SFB/TR), der an der Friedrich-Alexander-<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> koordiniert<br />

wird. In Karlsruhe und München sind weitere<br />

Wissenschaftler beteiligt. Die Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft fördert den SFB<br />

zunächst bis Mitte 2013 mit rund neun Millionen<br />

Euro. Gesucht sind neue Wege für den<br />

Entwurf und die Programmierung von höchst<br />

effizienten Multiprozessorsystemen. (S. 5)<br />

Gezielte Bestrahlung<br />

Brachytherapie erhält Neubau<br />

Europas größte Abteilung für interventionelle<br />

Strahlentherapie wurde im Juli am Uni-Klinikum<br />

<strong>Erlangen</strong> eröffnet. Zur Behandlung mit<br />

dieser Methode, auch Brachytherapie genannt,<br />

wird eine Strahlenquelle direkt an oder<br />

in einen Tumor geschoben. (S. 13)<br />

Service rundum<br />

Wechsel in der UB-Leitung<br />

Die neue Direktorin der <strong>Universität</strong>sbibliothek,<br />

Konstanze Söllner, verfolgt anspruchsvolle<br />

Ziele. Nach ihren Vorstellungen soll die<br />

Bibliothek verstärkt Servicestellen für Aufsatzlieferungen,<br />

Digitalisierungsdienste und<br />

Unterstützung beim Einreichen von Artikeln<br />

anbieten, um ein ideales Forschungsumfeld<br />

zu schaffen und die Nutzer bei Literaturrecherche,<br />

Beschaffung von Medien und korrektem<br />

Zitieren zu unterstützen.<br />

Interview S. 14<br />

1<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | September 2010<br />

Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010 | 16. Jahrgang<br />

Komplexes Leben aus früher Zeit<br />

Funde in Zentralafrika überraschen Paläontologen<br />

Mehr als zwei Milliarden Jahre alt sind diese Versteinerungen, die belegen, dass es Vielzeller schon weit länger gibt<br />

als bisher angenommen. Von außen sehen die Fossilien wie unregelmäßig geformte Plätzchen aus, mit gespaltenen<br />

Enden und einem Klumpen als Zentrum. Unter einem hochauflösenden Röntgentomographen zeigen sie<br />

eine lagenartige Form mit einer deutlichen radiären Struktur und einem Faltenmuster im Zentrum. Der Erlanger<br />

Lehrstuhl für Paläontologie war an dieser Entdeckung beteiligt. (S. 5) Foto: El Albani<br />

E|Drive-Center<br />

Innovative Antriebskonzepte im Blick<br />

Das Bayerische Technologiezentrum für<br />

elektrische Antriebstechnik (E|Drive-Center),<br />

das seit J<strong>uni</strong> 2010 in <strong>Nürnberg</strong> aufgebaut<br />

wird, ist darauf ausgerichtet, elektrische Antriebskonzepte<br />

für die Zukunft ebenso wie<br />

die zugehörigen Produk tionstechnologien<br />

zu entwickeln. Damit ist gesichert, dass die<br />

Forschungsergebnisse, die in dem Zentrum<br />

gewonnen werden, der Industrie auf kurzem<br />

Weg zur Verfügung gestellt werden können.<br />

(S. 2)<br />

Koselleck-Projekt<br />

Entwicklung neuartiger Nanoröhren<br />

Auf die Entwicklung einer neuen Generation<br />

von Titandioxid-Nanoröhren setzt die Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG). Sie unterstützt<br />

deshalb Forschungen am Lehrstuhl<br />

für Werkstoffwissenschaften (Korrosion und<br />

Oberflächentechnik) aus ihrem Reinhart-Koselleck-Programm.<br />

Mit 1,25 Millionen Euro,<br />

der in diesem Rahmen höchstmöglichen Fördersumme,<br />

kann die Forschungsarbeit auf<br />

dem Gebiet der Oberflächentechnik weiter<br />

intensiviert werden. (S. 21)<br />

www.presse.<strong>uni</strong>-erlangen.de


Hochschulpolitik<br />

Mehr Verständnis für Ostkirchen<br />

Neues Zentrum <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>-Bamberg gegründet<br />

Obwohl sie in Deutschland mit vielen Gläubigen<br />

vertreten sind, stehen die orthodoxen<br />

und orientalischen christlichen Kirchen weder<br />

im Fokus der Öffentlichkeit noch der Wissenschaft.<br />

Prof. Dr. Hacik Rafi Gazer und Dr.<br />

Christian Lange wollen das ändern und haben<br />

aus diesem Grund das <strong>uni</strong>versitätsübergreifende<br />

„Ostkirchliche Zentrum <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong>-Bamberg“ initiiert.<br />

Gazer, der in <strong>Erlangen</strong> Geschichte und<br />

Theologie des christlichen Ostens lehrt, repräsentiert<br />

dabei die evangelische Sicht auf<br />

die Ostkirchen. Lange, der die Bamberger<br />

Arbeitsstelle „Kunde des christlichen Orients<br />

und der ostkirchlichen Ökumene“ leitete, untersucht<br />

diese als katholischer Theologe.<br />

Dr. Christian Lange, Prof. Dr. Godehard Ruppert, Prof. Dr. Hacik Rafi Gazer und FAU-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter<br />

Grüske (v.l.) bei der Unterzeichnung des Gründungsvertrags am 9. Juli 2010 in Bamberg. Foto: <strong>Universität</strong> Bamberg<br />

Beiträge heben Studienniveau<br />

Finanzierung vielfältiger Zusatzangebote an allen Fakultäten der FAU<br />

Studienbeiträge sind ein ungeliebtes Thema.<br />

Doch das Geld ist gut angelegt, wie die Praxis<br />

zeigt: Seit Einführung der Beiträge 2007<br />

haben sich Studium und Lehre an der FAU<br />

stetig verbessert.<br />

Mit den Beiträgen von 500 Euro pro Semester<br />

werden vielfältige Zusatzangebote in allen<br />

Fakultäten finanziert. So hat die Philosophische<br />

Fakultät mit Fachbereich Theologie<br />

zum Beispiel eine Beratungsstelle für Lehramtsstudierende<br />

eingerichtet, die berufsvorbereitende<br />

Kurse etwa zu Konfliktmanagement<br />

oder Gesprächsführung anbietet. An<br />

der Medizinischen Fakultät wurde das Skills<br />

„Das Zentrum soll keinesfalls eine Konkurrenz<br />

zu den ostkirchlichen Forschungen in<br />

Würzburg, Regensburg oder Eichstätt sein“,<br />

betont Lange. „Wir wollen eine Plattform<br />

schaffen, unsere Ressourcen bündeln, ökumenisch<br />

und interdisziplinär forschen und<br />

dabei mit den Kollegen zusammenarbeiten.“<br />

Insgesamt konnten Gazer und Lange 25<br />

weitere Professorinnen und Professoren<br />

beider <strong>Universität</strong>en als Mitglieder des Zentrums<br />

gewinnen. Forschungsfelder sind das<br />

Verhältnis von „Ostkirchen“ und Islam, der<br />

Einfluss dieser Kirchen in Osteuropa, der<br />

ökumenische Dialog mit den Kirchen des Westens<br />

und die Situation der orthodoxen und<br />

altorientalischen Christen in Deutschland.<br />

Lab PERLE geschaffen, bei dem die Studierenden<br />

an Modellen Praxiserfahrung für ihren<br />

späteren Beruf sammeln können. Für Kurse<br />

am Sprachenzentrum wurden sämtliche Gebühren<br />

abgeschafft, die Kosten für Skripten<br />

und Druckkontingente an der Rechts- und<br />

Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät reduziert<br />

und vieles mehr.<br />

http://www.<strong>uni</strong>-erlangen.de/studium/studienbeitraege/<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

2<br />

Zukunftsantrieb<br />

E|Drive-Center entsteht<br />

Energieeinsparung, CO 2 -Reduzierung, zunehmende<br />

Mobilität oder fortschreitende Automatisierung<br />

– diese Zukunftsszenarien sind<br />

ohne leistungsfähige elektrische Antriebe<br />

nicht denkbar. Insbesondere der Wechsel von<br />

Verbrennungsmotoren zu komplett elektrisch<br />

betriebenen Fahrzeugen wird die gesamte<br />

Produktionstechnik in der Automobilbranche<br />

vor völlig neue Herausforderungen stellen.<br />

Diesen Herausforderungen der Zukunft<br />

widmet sich das Bayerische Technologiezentrum<br />

für elektrische Antriebstechnik<br />

(E|Drive-Center), das in <strong>Nürnberg</strong> unter der<br />

Leitung des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung<br />

und Produktionssystematik<br />

(FAPS) der Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong><br />

entsteht. Das E|Drive-Center erhält als Startfinanzierung<br />

von der Bayerischen Staatsregierung<br />

insgesamt neun Millionen Euro<br />

aus dem Strukturprogramm <strong>Nürnberg</strong>/Fürth<br />

und soll bayerischen Unternehmen in einer<br />

Branche mit überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten<br />

den Weg ebnen. Dazu kann<br />

es an grundlegende Forschungen der FAU<br />

anknüpfen. Verantwortlich für das Projekt ist<br />

der Leiter des Lehrstuhls FAPS, Prof. Dr. Jörg<br />

Franke.<br />

Das E|Drive-Center wird künftig die Kompetenzen<br />

des interdisziplinären Forscherkreises<br />

zur Elektrischen Antriebstechnik<br />

(ELAN) bündeln, der von Vertretern der Disziplinen<br />

Elektrotechnik, Maschinenbau, Fertigungstechnik<br />

und Informatik an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> gegründet wird.<br />

Dieser Zusammenschluss bietet hervorragende<br />

Voraussetzungen für die Grundlagenforschung<br />

zu Produkt- und Produktionstechnologien.<br />

Die Arbeitsschwerpunkte des E|Drive-<br />

Centers sollen in der Anwendung, der fertigungsnahen<br />

Auslegung sowie der Produktionsprozessgestaltung<br />

der elektrischen<br />

Antriebstechnik liegen. Auf diese Weise wird<br />

die Entwicklung innovativer elektrischer Antriebskonzepte<br />

und der zugehörigen Produktionstechnologien<br />

im E|Drive-Center<br />

vorangetrieben. Die Ergebnisse können zielgerichtet<br />

und nutzbringend in industrielle Anwendungen<br />

übertragen werden.<br />

Dipl.-Ing. Andreas Dobroschke<br />

Tel.: 09131/85-27962<br />

Andreas.Dobroschke@faps.<strong>uni</strong>-erlangen.de


Hochschulpolitik<br />

Ein guter Draht nach Lateinamerika<br />

Das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) hat seine Arbeit aufgenommen<br />

Die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> pflegt<br />

intensive Kontakte in alle Welt. Für einen<br />

engeren Austausch zwischen bay erischen<br />

und lateinamerikanischen Hoch schulen,<br />

Forschungseinrichtungen und Un ternehmen<br />

engagiert sich das Bayerische Hochschulzentrum<br />

für Lateinamerika (BAYLAT), das an<br />

der FAU beheimatet ist. Am 26. April wurde<br />

das Zentrum offiziell eröffnet.<br />

Als Kooperationspartner Bayerns gewinnen<br />

die Länder Lateinamerikas immer mehr<br />

an Bedeutung. Einige von ihnen sind in verschiedenen<br />

Wissenschaftsgebieten bereits<br />

weltweit führend. „Das BAYLAT versteht sich<br />

als Kompetenzzentrum und Beratungsstelle<br />

für alle bayerischen <strong>Universität</strong>en und Hochschulen“,<br />

sagt Geschäftsführerin Dr. Irma de<br />

Melo-Reiners. „Unser Ziel ist es, die lange<br />

und gute Tradition der Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Wissenschaftseinrichtungen im<br />

Freistaat und in Lateinamerika weiter zu intensivieren.“<br />

Zu diesem Zweck wirbt das BAYLAT unter<br />

anderem auf Messen in Lateinamerika für<br />

bayerische <strong>Universität</strong>en und Hochschulen,<br />

Nach Rio de Janeiro und in zahlreiche andere Wirtschafts-<br />

und Wissenschaftszentren Lateinamerikas<br />

pflegt BAYLAT wertvolle Kontakte. Foto: wikipedia.de<br />

3 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

informiert über Fördermöglichkeiten, akquiriert<br />

Drittmittel für Projekte und organisiert<br />

fachspezifische Exkursionen und Veranstaltungen.<br />

Außerdem vermittelt das Zentrum<br />

Praktika und vergibt Reisekos tenzuschüsse<br />

an Studierende.<br />

Schon seit 2007 hat das BAYLAT zahlreiche<br />

Vorhaben verwirklicht. Im Rahmen<br />

des Projekts „Germanistik in Lateinamerika“,<br />

das vom BAYLAT initiiert wurde, reisten im<br />

April zum Beispiel sechs bayerische Wissenschaftler<br />

nach Brasilien und Argentinien,<br />

unter ihnen Prof. Dr. Mechthild Habermann,<br />

Prof. Dr. Stefan Schierholz und Prof. Dr. Sebastian<br />

Kürschner vom Lehrstuhl für Germanistische<br />

Sprachwissenschaft. Ihr Ziel war<br />

es, Kontakte zu Hochschulen und Ins tituten<br />

sowie zwischen Forschung und Wirtschaft<br />

zu stärken bzw. neu zu knüpfen. Weitere gemeinsame<br />

Austauschprogramme für Doktoranden<br />

und Studierende sind geplant.<br />

Geleitet wird das BAYLAT von einem Direktorium<br />

unter Vorsitz von Prof. Dr. Andrea<br />

Pagni, Professur für Lateinamerikanistik der<br />

Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong>.<br />

Die Uni auf dem Weg nach Brüssel<br />

Mit Information und Motivation weckte Helga Hönes das Bewusstsein für die Chancen der EU-Forschungsförderung<br />

Da ist noch Luft nach oben: Rund 50 Milliarden<br />

Euro stellt die Europäische Union zwischen<br />

2007 und 2013 für die Förderung von<br />

Wissenschaft und Forschung zur Verfügung,<br />

etwa sechs Millionen Euro EU-Gelder hat die<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> im letzten<br />

Jahr eingeworben. „Hier sehe ich ein großes<br />

Potenzial“, sagt EU-Expertin Helga Hönes,<br />

„denn die Forschung an der FAU ist in vielen<br />

Bereichen herausragend. Das Bewusstsein<br />

für die europäische Forschungsförderung<br />

muss weiter wachsen – zumal im 8. Forschungsrahmenprogramm<br />

die Mittel deutlich<br />

aufgestockt werden sollen.“<br />

In den vergangenen zwei Jahren hatte es<br />

sich Helga Hönes zur Aufgabe gemacht,<br />

dieses Bewusstsein zu schärfen. Nach 20<br />

Jahren, die sie als Interessenvertreterin für<br />

Industrieunternehmen in Brüssel tätig war,<br />

stellte sie Anfang 2008 ihre zahlreichen Kontakte<br />

in den Dienst der FAU.<br />

„Motivation und Information in die <strong>Universität</strong><br />

hinein und in Richtung der Brüsseler EU-<br />

Institutionen war das Motto meiner Tätigkeit<br />

an der <strong>Universität</strong>“, sagt Hönes. Innerhalb<br />

der Uni warb sie für die vielfältigen Förder-<br />

möglichkeiten der EU, organisierte mehrere<br />

Delegationsreisen nach Brüssel und brachte<br />

die <strong>Universität</strong>sleitung sowie Wissenschaftler<br />

aus allen fünf Fakultäten ins Gespräch mit<br />

Vertretern der EU-Kommission, des EU-Parlaments,<br />

des Europäischen Forschungsrats<br />

und weiterer wichtiger Einrichtungen.<br />

Die <strong>Universität</strong> verfügt inzwischen über<br />

ein gut funktionierendes internes Netzwerk,<br />

dessen Basis die Forschungsreferenten der<br />

Fakultäten und die beiden EU-Koordinatoren<br />

in der Uni-Verwaltung sind. Sie beraten die<br />

Wissenschaftler in allen Fragen rund um EU-<br />

Forschung und helfen bei Bewerbungen auf<br />

die nicht immer unkomplizierten Ausschreibungen<br />

für Förderprogramme.<br />

Dass sich dieser Aufwand lohnt, beweisen<br />

die Erfolge von Erlanger Forschern: Prof. Dr.<br />

Andreas Hirsch, Lehrstuhl für Organische<br />

Chemie II, konnte zum Beispiel mit seinem<br />

Forscherteam einen „Advanced Investigator<br />

Grant“ des Europäischen Forschungsrats<br />

einwerben, der mit über 1,4 Millionen Euro<br />

gefördert wird. Prof. Dr. Eberhard Schlücker,<br />

Lehrstuhl für Prozessmaschinen und Anlagentechnik,<br />

hat in Brüssel mit dem Konzept<br />

für einen „Energy Day“ überzeugt, der 2012<br />

in <strong>Erlangen</strong> stattfinden soll. Helga Hönes:<br />

„In der europäischen Forschungsförderung<br />

kann man keine schnellen Erfolge erzielen.<br />

Man muss einen langen Atem beweisen und<br />

sich nachhaltig positionieren.“<br />

Helga Hönes öffnete<br />

in den vergangenen<br />

zwei<br />

Jahren in Brüssel<br />

zahlreiche Türen<br />

für die <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong>. Jetzt<br />

verabschiedet sie<br />

sich in den Ruhestand.<br />

Foto: FAU<br />

Helga Hönes verabschiedet sich nach<br />

mehr als zwei Jahren erfolgreicher Arbeit an<br />

der <strong>Universität</strong> in den Ruhestand. Damit die<br />

Uni <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> auch weiterhin in<br />

Brüssel präsent bleibt, übernimmt Christian<br />

Seitz nun die Pflege der Kontakte.


Gut gerüstet<br />

Doppelter Abiturjahrgang 2011<br />

Die FAU ist für den doppelten Abi turjahrgang<br />

2011 bestens gerüstet. Dies bekräftigten<br />

Uni-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske<br />

und der bayerische Wissenschaftsminister<br />

Dr. Wolfgang Heubisch gemeinsam bei einer<br />

Infoveranstaltung vor Abiturienten und Abiturientinnen.<br />

„Der Ausbau unserer <strong>Universität</strong>en und<br />

Hochschulen ist auf einem guten Weg“, sagte<br />

Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch<br />

zu den Vorbereitungen der Bayerischen<br />

Staatsregierung. Damit die Abiturientinnen<br />

und Abiturienten des nächsten Jahres bei ihrem<br />

Start ins Studium gute Bedingungen vorfinden,<br />

habe das Wissenschaftsministerium<br />

in enger Abstimmung mit den <strong>Universität</strong>en<br />

und den Hochschulen ein Bündel von Maßnahmen<br />

eingeleitet.<br />

„Wir sind gut auf die zusätzlichen Erstsemester<br />

vorbereitet“, betonte auch Präsident<br />

Grüske. „Mehr Lehrpersonal und damit zusätzliche<br />

Lehrveranstaltungen, neue Gebäude,<br />

mehr Wohnheimplätze und eine neue<br />

Mensa sind nur ein paar Beispiele aus unserem<br />

Maßnahmenkatalog.“<br />

An der FAU starten 2011 mehr als 40 Studiengänge<br />

auch im Sommersemester, die normalerweise<br />

nur zum Wintersemester beginnen<br />

würden. Im Oktober ist dann ganz regulär<br />

nochmals Studienstart: für alle der rund 70<br />

Studiengänge, die die FAU für Studienanfänger<br />

anbietet. Das entzerrt den Andrang des<br />

doppelten Jahrgangs und hält die Größe der<br />

Lehrveranstaltungen überschaubar. Zudem<br />

sind die Abiturienten des letzten G9-Jahrgangs<br />

auf diese Weise ein Semester früher<br />

mit dem Studium fertig als die Absolventen<br />

des ersten G8-Jahrgangs, die zum Wintersemester<br />

starten.<br />

Zahlreiche Um- und Neubauten sowie eigens<br />

angemietete Räume stellen sicher, dass<br />

für die Studierenden ausreichend Platz zur<br />

Verfügung steht. So entstehen zum Beispiel<br />

das neue Chemikum im Bereich der Erwin-<br />

Rommel-Straße und ein Neubau für Mathematik<br />

und Informatik in der Cauerstraße. Zusammengenommen<br />

schafft die <strong>Universität</strong><br />

rund 27.500 Quadratmeter zusätzliche Fläche:<br />

neue Hörsäle und Seminarräume, neue<br />

Labore, eine neue Mensa auf dem Südgelände<br />

und neue Studierendenappartements.<br />

In <strong>Erlangen</strong> und <strong>Nürnberg</strong> gibt es mehr als<br />

3.200 Plätze in Wohnheimen des Studentenwerks<br />

und von privaten Anbietern. Auch<br />

beim Lehrpersonal stockt die Uni auf: 360<br />

Stellen werden bis zum Jahr 2011 zusätzlich<br />

geschaffen.<br />

Hochschulpolitik<br />

Strategische Allianz geschlossen<br />

FAU und Bayer Technology Services arbeiten künftig zusammen<br />

Dr. Helmut Mothes und Prof. Dr. Wolfgang Peukert (rechts) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages.<br />

Foto: Bayer Technology Services<br />

Neue Verknüpfung von Wissenschaft und<br />

Wirtschaft: Der Exzellenzcluster Engineering<br />

of Advanced Materials – Hierarchical Structure<br />

Formation for Functional Devices (EAM)<br />

an der FAU und die Bayer Technology Services<br />

GmbH (BTS) haben im Juli 2010 eine<br />

Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Im<br />

Mittelpunkt steht die Grundlagenforschung<br />

für moderne Hochleistungsmaterialien in der<br />

Informations- und Komm<strong>uni</strong>kationstechnologie,<br />

der Katalyse oder der Energie-, Umwelt-<br />

und Fahrzeugtechnik.<br />

Gegenstand der Vereinbarung sind zwei<br />

Projekte, in der Fragestellungen zur Entwicklung<br />

neuer Produktionstechnologien<br />

erarbeitet werden. Das größere der beiden<br />

Kooperationsprojekte untersucht die technische<br />

Herstellung opto-elektronischer Bau-<br />

Förderung für junge Professorinnen<br />

FAU überzeugt Bundesbildungsministerium mit Gleichstellungskonzept<br />

Doppelter Erfolg: Im Rahmen des Professorinnenprogramms<br />

des Bundesbildungsministeriums<br />

hat die FAU gleich für zwei Wissenschaftlerinnen<br />

einen Zuschlag erhalten.<br />

Bis zum Jahr 2014 bekommt die <strong>Universität</strong><br />

rund eine halbe Million Euro, um die Professur<br />

für Molekulare Nanostrukturen, die Prof.<br />

Dr. Franziska Gröhn innehat, sowie den Lehrstuhl<br />

für Versicherungswirtschaft von Prof.<br />

Dr. Nadine Gatzert anteilig zu finanzieren.<br />

Im Wettbewerb um die Förderung konnte<br />

die Uni mit ihrem Gleichstellungskonzept<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

4<br />

elemente wie z. B. Leuchtdioden, Solarzellen,<br />

Dünnfilmtransistoren oder Sensoren auf<br />

Basis funktionalisierter Partikelsysteme. Im<br />

zweiten Kooperationsprojekt wird die Entwicklung<br />

einer neuen Katalysatormorphologie<br />

bearbeitet, die sich neben einer hohen<br />

Aktivität durch eine hohe mechanische Stabilität<br />

und eine geringe Neigung zur Deaktivierung<br />

auszeichnet. Hierzu arbeiten Wissenschaftler<br />

der FAU aus den Departments<br />

Chemie, Chemieingenieurwesen, Physik,<br />

Werkstoffwissenschaften und Elektrotechnik<br />

mit den Experten von BTS zusammen.<br />

Das Gesamtvolumen der zwei bzw. vier<br />

Jahre laufenden Projekte beträgt zwei Millionen<br />

Euro. Sie werden je zur Hälfte von der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft und<br />

von Bayer Technology Services gefördert.<br />

überzeugen, das Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />

unterstützt und den Frauenanteil unter<br />

den Professoren erhöhen soll. „Auf dieses Ergebnis<br />

können wir stolz sein“, freut sich Uni-<br />

Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske. „Es<br />

zeigt, dass unsere Arbeit bei der Förderung<br />

von Spitzenwissenschaftlerinnen zukunftsweisend<br />

ist und Erfolg hat.“<br />

Bund und Länder stellen je 75 Millionen<br />

Euro zur Verfügung mit dem Ziel, bis zum<br />

Jahr 2012 insgesamt 200 neue Stellen für<br />

Professorinnen zu schaffen.


Forschung<br />

Autonom und anpassungsfähig<br />

Sonderforschungsbereich für effizientere Multiprozessorsysteme<br />

Riesenerfolg für die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong>: Seit Juli 2010 fördert die Deutsche<br />

Forschungsgemeinschaft (DFG) den<br />

Sonderforschungsbereich/Transregio „Invasives<br />

Rechnen“, der von Prof. Dr. Jürgen<br />

Teich, Lehrstuhl für Informatik 12 (Hardware-<br />

Software-Co-Design) als Sprecher koordiniert<br />

wird. Gemeinsam mit Kollegen des<br />

Karlsruher Instituts für Technologie und der<br />

Technischen <strong>Universität</strong> München wollen die<br />

Forscher neue Wege für den Entwurf und die<br />

Programmierung von parallelen Rechensystemen<br />

finden. Der SFB ist zunächst auf vier<br />

Jahre bewilligt und wird mit rund neun Millionen<br />

Euro gefördert.<br />

„Das ist ein fantastischer Erfolg für alle<br />

beteiligten Wissenschaftler“, kommentierte<br />

Professor Teich den Beschluss der DFG. „Der<br />

SFB gibt uns die Chance, die Zukunft neuer<br />

Multiprozessor-Technologie und neuer Programmiermethoden<br />

mitzugestalten.“<br />

Im Mittelpunkt der Arbeit der Wissenschaftler<br />

stehen so genannte Mehrkernrechner.<br />

Diese haben mehrere Verarbeitungseinheiten<br />

und können damit verschiedene<br />

Prof. Dr. Jürgen<br />

Teich, Lehrstuhl<br />

für Informatik 12<br />

der FAU, koordiniert<br />

den neuenSonderforschungsbereich/<br />

Transregio „Invasives<br />

Rechnen“.<br />

Foto: privat<br />

Aufgaben parallel bewältigen. Das steigert<br />

Rechenleistung und -geschwindigkeit. Künftig<br />

sollen auf einem einzigen Chip Hunderte<br />

oder gar Tausende dieser Kerne untergebracht<br />

werden.<br />

Ziel der Forscher ist es, parallel laufende<br />

Programme zu befähigen, autonom und selbstorganisierend<br />

Berechnungen auf <strong>aktuell</strong><br />

verfügbare Ressourcen zu verteilen und nach<br />

Abarbeitung wieder freizugeben. Dadurch<br />

sind die Kapazitäten wieder für andere Anwendungen<br />

bzw. Programme verfügbar.<br />

Vielzeller deutlich älter als bisher angenommen<br />

2,1 Milliarden Jahre alte Fossilien entdeckt – Neuer Blick auf Enstehungsgeschichte komplexer Lebensformen<br />

Ist komplexes Leben deutlich älter als bisher<br />

angenommen? Ein internationales Wissenschaftlerteam<br />

hat 2,1 Milliarden Jahre alte<br />

Fossilien entdeckt, die einen neuen Anhaltspunkt<br />

für die Entwicklungsgeschichte von<br />

Vielzellern geben. Die Entdeckung der mehr<br />

als 250 Versteinerungen mit einem Durchmesser<br />

von bis zu zwölf Zentimetern ändert<br />

den Blick auf die Entstehung komplexer<br />

Lebensformen. An dem Fund im zentralafrikanischen<br />

Gabun war auch Prof. Dr. Franz<br />

Fürsich vom Lehrstuhl für Paläontologie am<br />

Erlanger Geo Zentrum beteiligt. „Die Funde<br />

zeigen, dass verhältnismäßig große Organismen,<br />

die koordiniert wachsen, bereits vor<br />

2,1 Milliarden Jahren existierten. Das hat uns<br />

überrascht, denn bisherige Funde vergleichbarer<br />

Art waren rund eine halbe Milliarde<br />

Jahre jünger“, erklärt Professor Fürsich. Das<br />

koordinierte Wachstum früher Lebensformen<br />

war eine Voraussetzung für die weitere Entwicklung<br />

hin zum Vielzeller.<br />

Bislang vereinzelt gefundene Fossilien belegten<br />

die Existenz von Vielzellern vor rund<br />

1,6 Milliarden Jahren im Proterozoikum. Einige<br />

dieser frühen Entwicklungslinien existie-<br />

ren noch heute, wie z. B. Rot- und Grünalgen.<br />

Im Proterozoikum gab es zwei Zeitabschnitte,<br />

in denen sich – als Voraussetzung für die<br />

Entwicklung größerer Lebewesen – Sauerstoff<br />

in der Atmosphäre anreicherte. Die Entwicklung<br />

der Fossilien aus Gabun, die einen<br />

frühen Schritt in Richtung großer vielzelliger<br />

Organismen darstellen, wurde eventuell<br />

durch die erste Phase vor etwa 2,45 bis 2,2<br />

Milliarden Jahren ermöglicht.<br />

5 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Verhaltenslabor<br />

Wie und worauf wir reagieren<br />

Wie Menschen auf Leistungsanreize in Arbeitsverträgen<br />

reagieren, in welchen Fällen<br />

sie bereit sind, einen Beitrag zum Umweltschutz<br />

zu leisten oder warum sie einen bestimmten<br />

Handytarif wählen, interessiert<br />

Ökonomen ebenso wie Marketingexperten,<br />

Soziologen, Psychologen oder Manager.<br />

Das neu eingerichtete Laboratory for Experimental<br />

Research Nuremberg (LERN) am<br />

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften soll<br />

es Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen<br />

ermöglichen, solche Fragen zu<br />

klären. In dem Labor können sie Experimente<br />

mit bis zu 32 Versuchspersonen durchführen<br />

und damit das Verhalten von Wirtschaftsakteuren<br />

analysieren.<br />

„Es ist sozusagen der Windkanal der Ökonomie.<br />

Hier kann man testen, in welchen Situationen<br />

Prognosen auf Basis der klassischen<br />

Wirtschaftstheorie einen guten Richtwert<br />

liefern und wann Individuen systematisch<br />

anders handeln, als die Theorie vorhersagt“,<br />

erklärt Prof. Dr. Veronika Grimm, Inhaberin<br />

des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie und Direktorin<br />

des LERN.<br />

Die zweite Phase vor rund <strong>80</strong>0 bis 540 Millionen<br />

Jahren löste die so genannte „Kambrische<br />

Explosion“ des Lebens aus – eine<br />

Zeit, in der sich viele neue Arten entwickelten.<br />

Sie ereignete sich in einem geologisch sehr<br />

kurzen Zeitraum. Warum es 1,5 Milliarden<br />

Jahre gedauert hat, bis sich vielzellige Organismen<br />

auf unserem Planeten durchsetzten,<br />

ist eines der ungelösten Rätsel in der Geschichte<br />

des Lebens auf der Erde.<br />

Die Wissenschaftler fanden die Fossilien in Schwarzschiefern eines ehemaligen Flachmeeres im zentralafrikanischen<br />

Gabun. Foto: El Albani


Forschung<br />

Anwendungszentrum in Sichtweite<br />

Drei Millionen Euro für Forschung zu Eingebetteten Systemen<br />

Eingebettete Systeme sind äußerst vielseitig einsetzbar. Unter den Augen von Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, IIS-<br />

Leiter Prof. Dr. Heinz Gerhäuser, ESI-Sprecher Prof. Dr. Jürgen Teich und IIS-Abteilungsleiter „Hochfrequenz- und<br />

Microwellentechnik“ Thomas von der Grün (v. links) testet Staatssekretärin Katja Hessel ein High-Tech-Fahrrad.<br />

Foto: Fraunhofer IIS<br />

Mit drei Millionen Euro unterstützt die Bayerische<br />

Staatsregierung Projekte im Bereich<br />

Eingebettete Systeme in der Metropolregion<br />

<strong>Nürnberg</strong>. Die Förderbescheide überreichte<br />

Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja<br />

Hessel Mitte März 2010 den Projektleitern<br />

des Fraunhofer IIS und des Embed ded<br />

Sys tems Institute ESI der FAU. Jeweils 1,5<br />

Millionen Euro gibt es für Pilotprojekte, die<br />

mittelfristig in ein Anwendungszentrum für<br />

Eingebettete Systeme münden sollen.<br />

Unter eingebetteten elektronischen Systemen<br />

versteht man Rechner, die in einen<br />

technischen Kontext eingebunden sind und<br />

meist spezielle Anforderungen an Größe,<br />

Kosten und Energieverbrauch erfüllen müssen.<br />

In der Metropolregion arbeiten über<br />

1.300 meist mittelständische Unternehmen<br />

in typischen Anwendungsbereichen wie Medizintechnik<br />

oder Automatisierung und Produktionstechnik.<br />

Sie werden von der zielgerichteten<br />

Forschung profitieren können.<br />

Schwerpunkt bei der Erforschung und Entwicklung<br />

Eingebetteter Systeme in <strong>Erlangen</strong><br />

sind die drahtlose, optische und drahtgebundene<br />

Komm<strong>uni</strong>kation, aber auch Sensortechnologien,<br />

Powermanagement und ICDesign.<br />

Das geplante ESI-Anwendungszentrum<br />

wird dann Themen wie Komm<strong>uni</strong>kation,<br />

Sensorik, Energie, Prozessortechnik und Ak-<br />

torik umsetzen. Den Erfolg soll die Kooperation<br />

zwischen dem Fraunhofer IIS und dem<br />

Embedded Systems Institute sichern, die<br />

angewandte mit <strong>uni</strong>versitärer Grundlagenforschung<br />

kombiniert.<br />

Im ersten Modul des Anwendungszentrums<br />

wird das Embedded Systems Institute<br />

in den nächsten zwei Jahren zehn Pilotprojekte<br />

bearbeiten, die die Erforschung neuer<br />

Grundlagen zu den Querschnittsthemen<br />

„Prozessoren und Architekturen“, „Systematischer<br />

Entwurf und Realisierung“, „Zuverlässigkeit“<br />

und „System integration“ für<br />

eingebettete Sys teme zum Ziel haben. Diese<br />

Pilotprojekte verteilen sich auf alle vier<br />

Arbeitsbereiche des ESI: Automatisierungstechnik,<br />

Verkehrstechnik, Medizintechnik<br />

und Komm<strong>uni</strong>ka tionstechnik. Neben den<br />

inhaltlichen Aspekten geht es darum, interne<br />

Kooperationen des ESI weiterzuentwickeln<br />

und neue regionale Partner aus der Industrie<br />

zu gewinnen.<br />

Das ESI – Embedded Systems Institute<br />

wurde im September 2007 an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> gegründet. Das Interdisziplinäre<br />

Zentrum bündelt die Kompetenzen<br />

der Lehrstühle im Bereich Eingebettete Systeme<br />

und schafft Voraussetzungen dafür,<br />

dass <strong>aktuell</strong>e Forschung schneller in Produkte<br />

umgesetzt wird.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010 6<br />

Weniger Lärm<br />

Verbund unter Leitung der FAU<br />

Die Lärmbelastung durch Straßenverkehr,<br />

Industrieanlagen und Haushaltsgeräte entwickelt<br />

sich mehr und mehr zu einer Plage<br />

für die Menschen. Schwerhörigkeit, Tinnitus,<br />

Schlafstörungen und viele andere Erkrankungen<br />

können die Folge sein.<br />

Der neue Bayerische Forschungsverbund<br />

FORLärm (Forschungsverbund zur<br />

Lärmminderung von technischen Anlagen)<br />

unter Leitung von Prof. Dr. Reinhard Lerch,<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Sensorik, sucht<br />

daher nach effizienten Wegen, den Lärm<br />

schon an der Quelle zu bekämpfen. Im Verbund<br />

arbeiten seit Juli 2010 vier Lehrstühle<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und der<br />

TU München sowie neun bayerische Industrieunternehmen<br />

zusammen. Die Bayerische<br />

Forschungsstiftung unterstützt das Vorhaben<br />

mit 1,9 Millionen Euro. Weitere 2,3 Millionen<br />

Euro steuern die beteiligten Industriepartner<br />

als Eigenleistung bei. Sprecher des auf drei<br />

Jahre ausgelegten Forschungsverbunds sind<br />

Prof. Reinhard Lerch und Dipl.-Ing. Albert<br />

Kaltenhauser, Abteilungsleiter Fahrzeugakustik<br />

bei der BMW AG.<br />

Das Untersuchungsfeld der Forscher richtet<br />

sich zum einen auf Lärmquellen in Wohnungen<br />

und Büros wie Haushaltsgeräte,<br />

Ventilatoren von PCs oder Heizungs- und Klimaanlagen.<br />

Ein weiteres Untersuchungsfeld<br />

sind Fahrzeuge und Helikopter. Außerdem<br />

wird erforscht, wie Leitungstransformatoren<br />

in der Nähe von Wohngebieten leiser gemacht<br />

werden können.<br />

„In diesem Forschungsverbund sollen die<br />

analytischen, numerischen und experimentellen<br />

Grundlagen für eine Lärmreduktion in<br />

technischen Prozessen weiterentwickelt und<br />

angewendet werden. Es gilt, Werkzeuge und<br />

Methoden bereitzustellen, mit denen sich<br />

die Lärmentstehung so beeinflussen lässt,<br />

dass für das menschliche Gehör eine deutlich<br />

spürbare Lärmminderung erreicht wird“,<br />

erklärt Prof. Lerch. Neben der messtechnischen<br />

Erfassung von Lärm wird deshalb<br />

auch das subjektive Geräuschempfinden<br />

des Menschen berücksichtigt, um besonders<br />

störende Geräuschkomponenten gezielt zu<br />

reduzieren.<br />

Eine der Kernaufgaben von FORLärm ist<br />

es, die für die Schallentstehung verantwortlichen<br />

physikalischen Effekte in einem Computermodell<br />

abzubilden. Damit lässt sich insbesondere<br />

die Entwicklung neuer Produkte<br />

deutlich verkürzen, da Simulationen am<br />

Computer das bislang übliche „Herumprobieren“<br />

an Prototypen ersetzen.


Einmal zum Mars und zurück<br />

7<br />

Forschung<br />

Fünfmonatige Studie prüft die These von hohem Blutdruck durch zu viel Salz<br />

Ist zu hoher Salzkonsum schuld an zu hohem<br />

Bluthochdruck? Diese Frage wollen<br />

Forscher der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

und des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong> in<br />

einem deutsch-russischen Kooperationsprojekt<br />

beantworten. Anfang J<strong>uni</strong> begann in<br />

Moskau die Simulation einer Expedition zum<br />

Mars, bei der sich sechs Probanden für die<br />

Dauer von 520 Tagen in eine enge „Raumkapsel“<br />

einsperren ließen, um zu testen, wie<br />

sich eine solche Reise auf den menschlichen<br />

Organismus auswirkt. Dabei sind sie hermetisch<br />

von der Außenwelt abgeschlossen, was<br />

das Projekt der Erlanger Wissenschaftler erst<br />

ermöglicht: Nur unter diesen Bedingungen<br />

können sie die Salzmenge, die die sechs zu<br />

sich nehmen, genau kontrollieren und damit<br />

herausfinden, wie sie sich auf den Blutdruck<br />

auswirkt. Im November 2010 ist das Experiment<br />

abgeschlossen. Es handelt sich um<br />

die weltweit längste Stoffwechselstudie am<br />

Menschen, die es je gab.<br />

Etwa 15 bis 20 Millionen Menschen in<br />

Deutschland leiden an zu hohem Blutdruck,<br />

schätzt die Arbeitsgruppe am Interdisziplinären<br />

Zentrum für Klinische Forschung und<br />

der Medizinischen Klinik 4 – Nephrologie<br />

und Hypertensiologie, die die Langzeitstudie<br />

konzipiert hat. Das führt zu Herzinfarkten und<br />

Schlaganfällen und ist damit eines der häufigsten<br />

Gesundheitsprobleme in Deutschland.<br />

Als Hauptursache für Bluthochdruck<br />

gelten schon länger ungesunde Ernährungsgewohnheiten<br />

wie der zu hohe Konsum von<br />

gewöhnlichem Kochsalz. Würde man die<br />

Salzmenge in der Nahrung reduzieren, könnte<br />

<strong>Nürnberg</strong> hat noch immer einen hohen Anteil<br />

an jungen Menschen ohne Berufsausbildung.<br />

Angeregt durch das Bildungsbüro und das<br />

Amt für Berufliche Schulen der Stadt <strong>Nürnberg</strong><br />

haben rund einhundert Studierende des<br />

Lehrstuhls für Soziologie und Empirische<br />

Sozialforschung versucht, mit Hilfe von Befragungen<br />

und Netzwerkanalysen darüber<br />

Auskunft zu erhalten, wie Betroffene mit ihrer<br />

Situation und mit Berufsvorbereitungsmaßnahmen<br />

umgehen und was man daran<br />

aus der Sicht von Befragten und Experten<br />

verbessern könnte. Die Studierenden haben<br />

Ende 2009/Anfang 2010 insgesamt 386<br />

junge Frauen und Männer ohne Berufsaus-<br />

das langfristig Herz-Kreislauferkrankungen<br />

und Arteriosklerose vorbeugen. Diesen Ansatz<br />

verfolgen die Forscher unter der Leitung<br />

von Dr. Jens Titze. Unter Alltagsbedingungen<br />

könnten sie die Studie nicht durchführen, weil<br />

der Großteil des Kochsalzes in industriell gefertigten<br />

Lebensmitteln, wie Brot, Wurst oder<br />

Tiefkühlpizza versteckt und damit nicht zu<br />

kontrollieren ist. Im Verlauf des Mars500-Experiments<br />

haben sie über Monate hinweg die<br />

Kochsalzzufuhr der sechs Teilnehmer verringert,<br />

zunächst von zwölf auf neun und später<br />

auf sechs Gramm pro Tag.<br />

Schon 2009 konnten die Wissenschaftler<br />

bei einem ähnlichen Projekt erste Erkenntnisse<br />

gewinnen. Damals hatten sich fünf<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Testpersonen für 105 Tage in einer verschlossenen<br />

Kapsel auf eine simulierte Marsmission<br />

begeben. Selbst bei diesen völlig gesunden<br />

Probanden stellten die Erlanger einen<br />

deutlich niedrigeren Blutdruck fest, nachdem<br />

sie den Salzgehalt der Nahrungsmittel reduziert<br />

hatten.<br />

Die Langzeituntersuchung ist die aufwändigste<br />

von mehreren deutschen Teilprojekten,<br />

die das Deutsche Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt (DLR) für das Mars500-Experiment<br />

ausgesucht hat und die vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

finanziert wurden. An dem Mars-Experiment<br />

sind europäische, russische, amerikanische<br />

und chinesische Wissenschaftler beteiligt.<br />

Crewmitglied Alexandr Smoleevskiy beim Messen des Blutdrucks. Foto: ESA<br />

Auf Umwegen zum Beruf<br />

Bildungsbiografien von <strong>Nürnberg</strong>er Jugendlichen liefern Erkenntnisse für erfolgreiche Ausbildungsvermittlung<br />

bildung im Alter bis zu 23 Jahren befragt.<br />

Die ehemaligen Schülerinnen und Schüler<br />

des Berufsvorbereitungsjahres (BVJ) haben<br />

dabei über ihren sozialen Hintergrund, ihre<br />

Erwartungen, Hoffnungen und Erfahrungen<br />

Auskunft gegeben. Außerdem konnten die<br />

Studierenden die Angaben von 781 „Jugendlichen<br />

ohne Ausbildung“ bzw. „Jugendlichen<br />

ohne Alternative“ über ihre Ausbildung und<br />

Zukunftsplanungen analysieren, die die Regionaldirektion<br />

Bayern der Bundesagentur für<br />

Arbeit 2009 erhoben hatte. Ergänzt wurden<br />

die erzielten Resultate durch intensive Interviews<br />

mit Experten und Gruppendiskussionen<br />

mit Berufsschülern und Experten.<br />

Das Berufsvorbereitungsjahr erweist sich<br />

den Auswertungen zufolge als gewinnbringend:<br />

Rund 85 Prozent der Teilnehmer absolvieren<br />

das Jahr mit Erfolg, etwa die Hälfte der<br />

Absolventen findet direkt im Anschluss einen<br />

Ausbildungsplatz. Geschlecht, Lebensalter<br />

und Migrationshintergrund haben keinen<br />

statistisch signifikanten Einfluss auf den Abschluss<br />

des Berufsvorbereitungsjahres und<br />

den Übertritt in ein Ausbildungsverhältnis.<br />

Insgesamt beurteilen die meisten Befragten<br />

ihr Berufsvorbereitungsjahr positiv. Dennoch<br />

hätten sich 70 Prozent der Schüler von ihren<br />

Lehrern mehr Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche<br />

gewünscht.


Forschung<br />

Per Software durch die Erdkruste<br />

Top-Werkzeuge für GeoZentrum von Schlumberger Oilfield Services<br />

Wie sieht der Untergrund unter unseren Füßen,<br />

unter Gesteins- und Sedimentschichten<br />

in über tausend Metern Tiefe aus? Und was<br />

ist dort zu finden? Hochwertige Software<br />

kann aus Daten, die durch künstlich erzeugte<br />

Miniatur-Erdbebenwellen gewonnen wurden,<br />

die Strukturen der Erdkruste rekonstruieren.<br />

Die neu etablierte Arbeitsgruppe von Prof.<br />

Dr. Harald Stollhofen (Lehrstuhl für Geologie)<br />

am GeoZentrum Nordbayern mit dem Forschungsschwerpunkt<br />

Sedimentologie hat<br />

eine solche Ausrüstung nun zur Verfügung.<br />

Schlumberger Oilfield Services hat dem<br />

Lehrstuhl die Softwarepakete „Petrel“ und<br />

Eine von breiten, submarinen Canyons zerfurchte Sedimentoberfläche aus dem Eozän<br />

(Alter ca. 45 Millionen Jahre), die im Untergrund unter ca. 1.300 m Sedimentüberdeckung<br />

in Seismikprofilen identifiziert werden konnte.<br />

Abbildung: GeoZentrum Nordbayern<br />

„GeoFrame“ zur Verfügung gestellt. „Petrel“<br />

dient der Darstellung und Modellierung des<br />

geologischen Untergrundes und integriert<br />

dabei Daten aus Bohrungen, seismischen<br />

Profilschnitten und petrophysikalische Kenngrößen<br />

der zu untersuchenden Gesteinsabfolge.<br />

„GeoFrame“ ermöglicht es, umfangreiche<br />

Bohr- und Seismikinformationen zu<br />

verwalten, zu analysieren und damit auch<br />

komplexe Reservoire zu charakterisieren. Die<br />

berechneten und visualisierten Untergrundmodelle<br />

werden weltweit bei der Erkundung<br />

und Erschließung von Georessourcen eingesetzt,<br />

um die Architektur von Lagerstätten<br />

dreidimensional zu simulieren und damit besser<br />

zu verstehen.<br />

Die Erlanger Geo logen nutzen die Programme,<br />

um Energieressourcen aus öl- und<br />

gasführenden Ablagerungen<br />

und<br />

Geothermie-Reservoiren<br />

zu erforschen<br />

und zu sichern. Das<br />

Engagement von<br />

Schlumberger rüstet<br />

sie für ihre Projekte<br />

im In- und Ausland<br />

mit Top-Werkzeugen<br />

aus und ermöglicht<br />

den Studierenden<br />

am GeoZentrum eine<br />

moderne und marktorientierteAusbil-<br />

dung.<br />

Als Service-Unternehmen<br />

ist SchlumbergerWeltmarktführer<br />

im Bereich<br />

der Erdöl-/Erdgasexploration; die Tätigkeitsfelder<br />

reichen von geophysikalischen Messungen<br />

über Bohrungen bis hin zur Lagerstättensimulation.<br />

Förderung der Osteoimmun-Forschung<br />

Neu eingerichteter DFG-Schwerpunkt „Immunobone“ wird in <strong>Erlangen</strong> koordiniert<br />

Das Zusammen- und Wechselspiel zwischen<br />

dem körpereigenen Abwehrsystem und dem<br />

Knochensystem des Menschen erforscht<br />

das neu eingerichtete Schwerpunktprogramm<br />

1468 „Osteoimmunology – Immunobone<br />

– A program to unravel the mutual interactions<br />

between the immune system and<br />

bone“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG). Das Programm wird von Prof.<br />

Dr. Georg Schett, Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Innere Medizin 3 an der FAU und Direktor der<br />

Medizinischen Klinik 3 des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />

<strong>Erlangen</strong>, koordiniert. Für die ersten<br />

drei Jahre wird „Immunobone“ mit 7,1 Millionen<br />

Euro von der DFG gefördert. An dem interdisziplinären<br />

Schwerpunkt sind insgesamt<br />

22 Institute an Forschungseinrichtungen aus<br />

ganz Deutschland beteiligt.<br />

Bei der Osteoimmunologie handelt es sich<br />

um einen neuen Forschungsbereich, der an<br />

der Hypothese ansetzt, dass es eine enge<br />

Verbindung zwischen Immunsystem und<br />

Skelettsystem gibt. Die Forscher vermuten<br />

eine Komm<strong>uni</strong>kation zwischen beiden<br />

Systemen und gehen davon aus, dass das<br />

Wechselspiel zwischen Knochen und Im-<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

8<br />

Fitte Pflanzen<br />

FAU an Verbundprojekt beteiligt<br />

Wie können Kulturpflanzen widerstandsfähiger<br />

gegen Hitze, Trockenheit und Krankheitsbefall<br />

gemacht werden? Mit dieser zukunftsträchtigen<br />

Frage beschäftigt sich der<br />

neue bayerische Forschungsverbund „Forplanta:<br />

Pflanzen fit für die Zukunft“, der vom<br />

Freistaat in den kommenden drei Jahren mit<br />

rund 1,5 Millionen Euro gefördert wird.<br />

Prof. Dr. Uwe Sonnewald, Lehrstuhl für<br />

Bio chemie der FAU, ist mit einer Arbeitsgruppe<br />

an der Forschung beteiligt. „Durch den<br />

Klimawandel werden in den nächsten Jahren<br />

Hitze und Trockenheit unseren Kulturpflanzen<br />

verstärkt zusetzen“, sagt Prof. Sonnewald.<br />

„Der neue Forschungsverbund will mit Hilfe<br />

moderner Technologien wie der Gen- und<br />

Genomforschung herausfinden, wie Pflanzen<br />

besser gegen diese Belastungen gewappnet<br />

werden können.“ Zunächst wollen die Forscher<br />

die Pflanze Acker-Schmalwand (Arabidopsis<br />

thaliana) untersuchen. Von dieser<br />

existieren weltweit eine Vielzahl so genannter<br />

Ökotypen, d.h. Varianten, die entweder an<br />

heiße und trockene oder an kalte Klimaregionen<br />

angepasst sind.<br />

In der Arbeitsgruppe von Prof. Sonnewald<br />

wird untersucht, wie sich bei den verschiedenen<br />

Ökotypen die Genaktivität und<br />

der Stoffwechsel bei Hitze und Trockenheit<br />

verändern. Im Zentrum der Forschung stehen<br />

dabei der pflanzliche Wasserhaushalt<br />

und das Hormon Abscisionsäure (ABA),<br />

das bei Wassermangel dafür sorgt, dass die<br />

Spaltöffnungen in der Außenhaut der Blätter<br />

geschlossen werden. Wenn es gelingt, die<br />

Wirkung von ABA bei den Pflanzen zu optimieren,<br />

könnte die Toleranz gegen Hitze und<br />

Dürre verbessert werden.<br />

munsystem Einfluss auf Krankheiten wie Osteoporose<br />

oder Arthrose hat.<br />

„Immunobone“ will helfen, dieses komplexe<br />

Wechselspiel besser zu verstehen.<br />

Dabei werden die Mechanismen und Botenstoffe<br />

näher betrachtet, die für übersteigerte<br />

Immunreaktionen verantwortlich sind und<br />

den Knochen schädigen. Außerdem soll geklärt<br />

werden, wie das Skelettsystem seinerseits<br />

das Immunsystem moduliert und Entzündungskrankheiten<br />

möglicherweise direkt<br />

provoziert. Zudem soll „Immunobone“ den<br />

therapeutischen Nutzen weiter untersuchen.


Forschung<br />

Eisblock wartet auf kosmische Neutrinos<br />

Europäische Union ermöglichte astrophysikalische Forschungen durch ein Marie-Curie-Stipendium<br />

Dr. Alexander Kappes zitiert den Schriftsteller<br />

Marcel Proust: „Die wahre Entdeckungsreise<br />

besteht nicht darin, neue<br />

Landschaften zu suchen, sondern mit<br />

neuen Augen zu sehen.“ Für seine jüngsten<br />

Forschungen nutzte der Mitarbeiter<br />

am Lehrstuhl für Astroteilchenphysik von<br />

Prof. Dr. Uli Katz solche völlig anderen Augen:<br />

Obwohl sie tief im antarktischen Eis<br />

eingefroren sind, empfangen sie Strahlung<br />

aus dem Universum. Die Europäische Union<br />

ermöglichte das dreijährige Projekt mit<br />

einem internationalen Marie-Curie-Stipendium.<br />

Zwei Jahre verbrachte Dr. Kappes<br />

an der <strong>Universität</strong> von Wisconsin-Madison;<br />

darauf folgte eine einjährige Reintegrationsphase<br />

an der FAU.<br />

Als vor 400 Jahren Galileo Galilei eines der<br />

ersten optischen Teleskope nahm und es in<br />

den Nachthimmel richtete, eröffnete dies<br />

eine völlig neue Sicht auf das Universum.<br />

Ein anderes, vollkommen neues Fenster<br />

zum Kosmos wird sich durch die Beobachtung<br />

kosmischer Neutrinos öffnen, die durch<br />

gewaltige Prozesse wie Supernovae oder in<br />

der Nähe von schwarzen Löchern erzeugt<br />

werden, und an deren Nachweis Forscher<br />

zur Zeit weltweit intensiv arbeiten. Neutrinos<br />

sind Elementarteilchen mit der einzigartigen<br />

Eigenschaft, dass sie fast nie mit Materie in<br />

Wechselwirkung stehen. Daher können sie,<br />

einmal erzeugt, das Universum ungehindert<br />

durchfliegen und uns Informationen liefern,<br />

die ansonsten verborgen bleiben würden.<br />

Die einzigartigen Eigenschaften von Neutrinos<br />

machen aber gleichzeitig ihre Entdeckung<br />

zu einer großen Herausforderung. In<br />

sogenannten Neutrinoteleskopen werden<br />

riesige Volumina natürlicher Vorkommen von<br />

Wasser oder Eis mit optischen<br />

Sensoren instrumentiert,<br />

die die kurzen<br />

Lichtblitze nachweisen,<br />

die bei Neutrinoreaktionen<br />

entstehen. Das zur<br />

Zeit weltweit mit Abstand<br />

größte und somit sensitivste<br />

Neutrinoteleskop,<br />

IceCube, steht dabei kurz<br />

vor der Fertigstellung. Mit<br />

seinen optischen Sensoren<br />

beobachtet IceCube<br />

ein Volumen von mehr<br />

als einem Kubikkilometer<br />

klaren Eises in einer Tiefe<br />

von 1.500 bis 2.500 Meter<br />

unter dem geographischen<br />

Südpol. Zugleich<br />

befindet sich ein fünfmal<br />

größeres Neutrinoteleskop,<br />

KM3NeT, in Planung,<br />

das auf dem Boden<br />

des Mittelmeers installiert<br />

wird und ab 2014 in Betrieb<br />

gehen soll.<br />

Im Rahmen des Forschungsprojektes<br />

wurde<br />

in den Daten des damals<br />

zu einem Viertel fertiggestelltenIceCube-Detektors<br />

nach Neutrinos von<br />

sogenannten Gamma-<br />

Ray-Bursts gesucht, gewaltigen<br />

kosmischen Explosionen, bei denen<br />

ein schwarzes Loch entsteht und Teilchen auf<br />

extrem hohe Energien beschle<strong>uni</strong>gt werden.<br />

Diese Explosionen können so gewaltig sein,<br />

dass ihr Licht noch mit bloßem Auge sichtbar<br />

ist, wenn sie sich Milliarden von Lichtjahren<br />

Ein „Digital Optical Module (DOM)“ wird in die Tiefe versenkt. Der Sensor arbeitet<br />

autonom und misst die Ankunftszeit von Photonen und anderen Teilchen<br />

mit einer Exaktheit von weniger als fünf Nanosekunden. Jedes Modul, das im<br />

Eis der Antarktis eingefroren ist, wird voraussichtlich 25.000 Jahre dort bleiben.<br />

Foto: NSF<br />

9 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

von der Erde entfernt ereignen. Leider konnte<br />

in den Daten noch kein Hinweis auf die Produktion<br />

von Neutrinos in diesen Objekten gefunden<br />

werden. Wenn der Detektor im nächsten<br />

Jahr fertiggestellt ist, wird sich dies aber<br />

hoffentlich bald ändern. ak<br />

Kehlkopf im Strömungskanal<br />

DFG verlängert Förderung für Erforschung der menschlichen Stimme am <strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Die Forschergruppe „Strömungsphysikalische<br />

Grundlagen der menschlichen Stimmgebung“<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>,<br />

des <strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong>, der TU<br />

Bergakademie Freiberg und der Alpen-Adria<br />

<strong>Universität</strong> Klagenfurt wird für weitere drei<br />

Jahre durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) gefördert. Die DFG hat Finanzmittel<br />

im Umfang von 1,7 Millionen Euro<br />

für die zweite Phase des Projekts bewilligt.<br />

Sprecher der Forschergruppe ist Prof. Dr.<br />

Dr. Ulrich Eysholdt, Abteilung für Phoniatrie<br />

und Pädaudiologie am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong>.<br />

An der FAU werden im Rahmen des Projekts<br />

vier Forschergruppen und die W2-<br />

Professur „Computational Medicine“ mit 1,4<br />

Millionen Euro gefördert. An dem interdisziplinären<br />

Projekt sind an der FAU neben den<br />

Medizinern noch die Lehrstühle für Prozessmaschinen<br />

und Anlagentechnik, Sensorik sowie<br />

Angewandte Mathematik II beteiligt.<br />

Ziel der Wissenschaftler ist es herauszufinden,<br />

wie die menschlichen Stimmlippen im<br />

gesunden sowie im kranken Zustand funktionieren<br />

und wie der Stimmschall gebildet wird.<br />

Sie wollen unter anderem in Strömungskanal-Versuchen<br />

die dynamischen Eigenschaften<br />

des menschlichen Kehlkopfs erforschen<br />

und ein numerisches Modell entwickeln, das<br />

das Zusammenwirken von Strömungen, mechanischen<br />

und akustischen Phänomenen<br />

im Kehlkopf simuliert.


Forschung<br />

Das Rätsel der rasenden Sterne<br />

Diplomarbeit am Astronomischen Institut liefert neue Daten<br />

Das Hobby-Eberly Telescope in Texas lieferte die Daten, anhand derer die Herkunft von HIP 60350 präzisiert werden<br />

konnte. Foto: McDonald Observatory<br />

Wie von einem Katapult abgeschossen, rasen<br />

einzelne, superschnelle Sterne aus unserer<br />

Galaxie heraus. Für deren Beschle<strong>uni</strong>gung<br />

ist das zentrale Schwarze Loch verantwortlich,<br />

so glauben die meisten Experten. Wissenschaftler<br />

des Astronomischen Instituts<br />

um Prof. Dr. Ulrich Heber waren an der Entdeckung<br />

der ersten drei solcher Sterne im<br />

Jahr 2005 maßgeblich beteiligt und vermuten,<br />

dass es auch andere Ursachen für das<br />

Phänomen geben muss. In einer Diplomarbeit<br />

wurde ein neu entdeckter superschneller<br />

Stern untersucht. Dabei konnte nachgewiesen<br />

werden, dass er nicht aus dem Zentrum<br />

der Galaxis stammt.<br />

Im Mittelpunkt der Milchstraße befindet<br />

sich ein Schwarzes Loch, ca. drei Millionen<br />

Mal schwerer als die Sonne. Das ist in der<br />

Forschung heute unumstritten. Als Auslöser<br />

des Schleudermechanismus für die so genannten<br />

Hyperschnellläufer kommen jedoch<br />

auch andere Phänomene in Frage. Inzwischen<br />

sind 16 superschnelle Sterne unter<br />

den 100 Milliarden Sternen der Milchstraße<br />

bekannt. Die Astronomen der <strong>Universität</strong><br />

fanden schon im letzten Jahr Hinweise, dass<br />

die Flugbahn einiger „Flüchtlinge“ nicht im<br />

galaktischen Zentrum ihren Anfang nahm,<br />

sondern in Regionen, in denen überhaupt<br />

keine ausreichend massereichen Schwarzen<br />

Löcher angesiedelt sind.<br />

Dieser Verdacht hat sich im Rahmen der<br />

Diplomarbeit des Regensburger Physikstudenten<br />

Andreas Irrgang erhärtet. Er hat in<br />

einem Kooperationsprojekt der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und der <strong>Universität</strong><br />

Regensburg den superschnellen Stern HIP<br />

60350 untersucht, der sich in ca. 10.000<br />

Lichtjahren Entfernung von der Erde befindet.<br />

Anhand von Daten des Hobby-Eberly<br />

Telescopes in Texas, das mit 9,2 Metern<br />

Durchmesser zu den größten der Welt gehört,<br />

gelang es Irrgang, die Herkunft von HIP<br />

60350 zu berechnen: Demnach entstand<br />

der Stern weit außerhalb des Zentrums der<br />

Galaxis und damit in großer Entfernung zum<br />

Schwarzen Loch.<br />

Es gibt zwei mögliche Erklärungen, weshalb<br />

er trotzdem aus der Galaxis herausgeschleudert<br />

wird: Zum einen könnte es in<br />

einem Doppelsternsystem eine Explosion<br />

gegeben haben, bei der ein Stern zerstört und<br />

der andere herauskatapultiert wurde. Denkbar<br />

ist aber auch, dass in einem Sternhaufen<br />

mehrere Sterne, fast wie im Billardspiel,<br />

zusammenstoßen und einer ausgeworfen<br />

wird. Sternhaufen gelten als Geburtsorte der<br />

Sterne und befinden sich in den Spiralarmen<br />

der Milchstraße. Andreas Irrgang konnte fünf<br />

Sternhaufen als mögliche Geburtsorte identifizieren,<br />

die sich in einem Spiralarm befinden,<br />

der zwischen den Sternbildern „Schild“ und<br />

„Kreuz des Südens“ liegt.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

10<br />

Selbstheilend<br />

Neues Schwerpunktprogramm<br />

Diese Vision könnte bald Wirklichkeit werden:<br />

Hochleistungsmaterialien, die sich selbst<br />

regenerieren. Denkbar wäre zum Beispiel<br />

die Entwicklung eines Werkstoffs, der Risse<br />

bei Energiezufuhr von selbst ausheilen lässt,<br />

wenn während dieses Prozesses bestimmte<br />

Stoffe in den Bereich des Schädigungsrisses<br />

transportiert werden.<br />

Welche Stoffe das sein könnten und welche<br />

Mechanismen den Heilungseffekt bewirken,<br />

wollen Forscher nun ermitteln. Die<br />

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

hat dafür im Mai 2010 ein Schwerpunktprogramm<br />

eingerichtet. Das zunächst auf drei<br />

Jahre angelegte Programm „Design and Generic<br />

Principles of Self-Healing Materials“ hat<br />

ein Fördervolumen von sechs Millionen Euro<br />

und wird unter anderem von Prof. Dr. Peter<br />

Greil vom Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften<br />

der FAU koordiniert.<br />

Im Rahmen des Schwerpunktprogramms<br />

sollen Prinzipien und Mechanismen für die<br />

Selbstheilung neuartiger Materialien auf der<br />

Basis von Polymeren, Keramiken, Metallen<br />

und Kunststoffen erforscht werden. Dazu<br />

arbeiten Experten aus den Materialwissenschaften,<br />

der Chemie, Physik und Biologie<br />

interdisziplinär zusammen. Neben Prof. Greil<br />

koordinieren Wissenschaftler der <strong>Universität</strong><br />

Jena und der Technischen <strong>Universität</strong> Dresden<br />

das DFG-Schwerpunktprogramm.<br />

Lücken geschlossen<br />

Spätgotische Zeichnungen erforscht<br />

Rund 150 Handzeichnungen aus dem 14.<br />

und 15. Jahrhundert, die sich im Besitz der<br />

FAU befinden, hat eine Gruppe von Kunsthistorikern<br />

um Prof. Dr. Hans Dickel untersucht.<br />

Viele Lücken im Wissen über die fränkische<br />

Kunstproduktion aus der Zeit vor Dürer konnten<br />

so geschlossen werden. Die abgebildete<br />

Federzeichnung aus der Michael-Wolgemut-<br />

Werkstatt wird um 1490 datiert und stellt vermutlich<br />

den Jünger Johannes am Ölberg dar.


Klinikum<br />

Umfassende Sanierung der Kopfkliniken<br />

Umbau bei laufendem Krankenhausbetrieb – neue medizinische Großgeräte installiert<br />

Rund 7.500 Quadratmeter, über 500 Fenster,<br />

verteilt auf sieben Stockwerke: Die Sanierung<br />

der Fassade an den Kopfkliniken des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />

<strong>Erlangen</strong> ist ein gewaltiges<br />

Vorhaben. Seit Genehmigung des Bauantrags<br />

im Sommer 2009 wird bei laufendem<br />

Krankenhausbetrieb so schonend wie möglich<br />

für Patienten und Personal gearbeitet.<br />

Die Kos ten in Höhe von 2,8 Millionen Euro<br />

werden durch das Konjunkturprogramm II<br />

der Bundesregierung finanziert.<br />

Aber auch im Inneren des Gebäudes sind<br />

mehrere Baumaßnahmen in vollem Gange:<br />

Die KlinikMedBau GmbH <strong>Erlangen</strong> sorgt für<br />

verbesserten Brandschutz, eine sukzessiv<br />

optimierte Wasserversorgung und insgesamt<br />

ein angenehmeres Ambiente in den über 30<br />

Jahre alten Räumen. Die Kosten für die ersten<br />

beiden Bauabschnitte der Innensanierung<br />

belaufen sich auf 2,3 Millionen Euro und<br />

werden vom Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong> selbst<br />

finanziert. Außerdem werden in Kooperation<br />

mit Siemens modernste medizinische Großgeräte<br />

im Wert von insgesamt über fünf Millionen<br />

Euro installiert.<br />

Für Kinderherzen<br />

Europas modernste Katheteranlage<br />

Premiere im Uni-Herzzentrum <strong>Erlangen</strong>:<br />

In der Kinderkardiologischen Abteilung<br />

unter Leitung von Prof. Dr. Sven Dittrich<br />

wurde im Februar 2010 die europaweit<br />

modernste Zwei-Ebenen-Herzkatheteranlage<br />

mit 3D-Bildgebung in der Kinderkar-<br />

diologie eröffnet: „Artis zee Dyna CT“ der Firma<br />

Siemens. Der Vorteil für die kleinen Pa-<br />

tienten: Die Röntgenstrahlung wird im Vergleich<br />

mit Anlagen der ersten Generation um<br />

bis zu 70 Prozent reduziert. Gleichzeitig wird<br />

höchste Bildqualität durch eine verdoppelte<br />

Aufnahmefrequenz von bis zu 60 Bildern pro<br />

Sekunde erreicht.<br />

„In den vergangenen Jahren ist der Anteil<br />

der kathetergesteuerten Eingriffe bei angeborenen<br />

Herzfehlern stetig gestiegen. Eine<br />

bessere Bildgebung erweitert definitiv die<br />

Behandlungsmöglichkeiten. 3D-Bilder ermöglichen<br />

ganz neue, bisher nicht erreichbare<br />

Blickwinkel“, sagt Prof. Dittrich. Ein zwei<br />

Meter breiter Bildschirm mit einer Auflösung<br />

von 8 Mega Pixel (4 x HD) – der erste Bildschirm<br />

dieser Art in einer kinderkardiologischen<br />

Anlage – erleichtert dem Kardiologen<br />

die Betrachtung von Gefäßen und Herz.<br />

Bei der Sanierung der Fassade wurde ein<br />

Blitzstart hingelegt, denn zunächst sollten<br />

die über 500 Fenster vor dem Wintereinbruch<br />

ausgetauscht sein. Parallel dazu wurde die<br />

neue Wärmedämmung aufgebracht und das<br />

komplette Gebäude mit einer hellgrauen Metallfassade<br />

verkleidet. Das Einrüsten des siebengeschossigen<br />

Kernbaus gestaltete sich<br />

schwierig: Die Statik der bestehenden Flachdächer<br />

der erd- und eingeschossigen Flachbauten<br />

reichte für die Lastaufnahme des<br />

Gerüstes nicht aus, und so musste eine aufwendige<br />

Unterkonstruktion aus Stahlträgern<br />

exakt geplant und installiert werden. Für die<br />

Sanierung der Fassade hat das Uni-Klinikum<br />

einen Zeitlan mit engen Terminen erstellt und<br />

intern abgestimmt, damit die Baumaßnahmen<br />

spätestens 2010 abgeschlossen sind.<br />

Die Innensanierung der Kopfkliniken wird<br />

ebenfalls bei laufendem Krankenhausbetrieb<br />

durchgeführt. Das Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong> hat<br />

sich auch hier einen anspruchsvollen Zeitplan<br />

auferlegt, um die Beeinträchtigungen bei Patienten<br />

und Personal so gering wie möglich<br />

zu halten. Auf die große Patientenstation C32<br />

Stimulation von psychisch Kranken<br />

Verschiedene Therapien erstmals in Nordbayern in einem Zentrum vereint<br />

An der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen<br />

Klinik (Direktor: Prof. Dr. Johannes<br />

Kornhuber) wurde Nordbayerns<br />

ers tes Stimulationszentrum zur Behandlung<br />

psychischer und somatischer Erkrankungen<br />

eröffnet. „Hier können wir Patienten, die unter<br />

Depressionen und Schizophrenien leiden,<br />

wirkungsvoll mit modernsten Stimulationsverfahren<br />

behandeln“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang<br />

Sperling, Leiter des neuen Zentrums.<br />

„Dies führt auch in schwierigen Krankheitsfällen<br />

zu deutlichen Verbesserungen.“<br />

Zielgruppe des Zentrums sind Menschen<br />

mit einer akuten, schweren oder chronischen<br />

Erkrankung wie Depression oder Schizophrenie.<br />

Abhängig vom konkreten Fall können<br />

Stimulationsverfahren auch bei weiteren<br />

psychischen Erkrankungen helfen, etwa bei<br />

Angst-, Zwangs- und Suchterkrankungen.<br />

Sie können mit medikamentöser Behandlung<br />

und Psychotherapie kombiniert werden und<br />

stellen sogar bei Schmerz- und Tinnituspatienten<br />

häufig eine Alternative zu herkömmlichen<br />

Therapien dar. Stimulationen können<br />

auf Wunsch auch zu einem frühen Zeitpunkt<br />

der Erkrankung statt medikamentöser oder<br />

11 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

der Neurochirurgie folgen die Sanierung der<br />

Intensivstation, des OP-Bereichs und zusätzlicher<br />

Stockwerke; weitere Maßnahmen sind<br />

bereits in Vorbereitung. Der erste Bauabschnitt<br />

soll 2012 abgeschlossen werden. Ein<br />

anschließender zweiter Bauabschnitt, eine<br />

umfassende Modernisierung und Renovierung<br />

der Psychiatrie, ist angedacht.<br />

Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen werden<br />

in Kooperation mit Siemens medizinische<br />

Großgeräte ersetzt, deren Technologien in<br />

den vergangenen Jahren große Fortschritte<br />

gemacht haben. Neu installiert werden unter<br />

anderem ein Mehrzeilen-Computertomograph,<br />

ein Magnetresonanztomograph mit<br />

drei Tesla und eine ganze neue Technologie:<br />

Das Artis-Zeego-System, ein Roboter, der<br />

Zweischichtaufnahmen des Schädels ermöglicht.<br />

Dieses Multiachsensystem kommt<br />

weltweit erstmals am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong> zum Einsatz und bietet unter anderem<br />

eine einzigartige Flexibilität in der Positionierung<br />

sowie umfassende und einfach zu<br />

handhabende Diagnostikmöglichkeiten.<br />

psychotherapeutischer Verfahren und stationär<br />

wie ambulant eingesetzt werden.<br />

Momentan werden drei Verfahren angewandt,<br />

die alle im Rahmen kassenärztlicher<br />

und privater Leistungsträger erstattungsfähig<br />

sind: die transkranielle Magnetstimulation,<br />

die Elektrokonvulsion und die Vagusnervstimulation.<br />

Ein viertes Behandlungsverfahren,<br />

die Tiefenhirnstimulation, ist noch in Planung.<br />

Bei der transkraniellen Stimulation werden<br />

mithilfe von starken Magnetfeldern Gehirnbereiche<br />

stimuliert bzw. gehemmt. Für die Vagusnervstimulation<br />

wird ein Stimulator an der<br />

Brustwand eingesetzt, der entweder in festen<br />

Intervallen oder nach Aktivierung durch den<br />

Patienten den zehnten Hirnnerv mit elektrischen<br />

Strömen reizt. Bei der Elektrokonvulsionstherapie<br />

löst Strom beim narkotisierten<br />

Patienten einen epileptischen Anfall aus. Dies<br />

führt meist auch bei Therapieresistenz zu einer<br />

weitgehenden Besserung.<br />

Für die Leitung des Stimulationszentrums<br />

wurde die Klinik wegen ihrer Schwerpunkte<br />

und ihrer Expertise ausgewählt. Sie arbeitet<br />

eng mit der Anästhesie, Neurochirurgie und<br />

Neurologie zusammen.


Klinikum<br />

Eine lebensrettende Sammlung<br />

Gewebebank am <strong>Universität</strong>s-Krebszentrum ermöglicht Spitzentumorforschung in <strong>Erlangen</strong><br />

Die Voraussetzungen für die Tumorforschung<br />

am <strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Erlangen</strong> haben sich<br />

entschieden verbessert: Das Pathologische<br />

Institut (Direktor: Prof. Dr. Arndt Hartmann)<br />

und das <strong>Universität</strong>s-Krebszentrum <strong>Erlangen</strong><br />

(UCC; Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann)<br />

haben jetzt eine neue Gewebebank<br />

konstituiert. Ab sofort werden im Pathologischen<br />

Institut systematisch Gewebe eingelagert,<br />

die Patienten bei der Behandlung von<br />

Tumoren und chronischen Entzündungen<br />

entnommen wurden. Entscheidend ist, die<br />

Gewebeproben mit den dazugehörigen klinischen<br />

Daten zu verknüpfen. Durch diese<br />

gemeinsame Anstrengung im klinikumsweiten<br />

Verbund ist eine präzisere und qualitativere<br />

Tumorforschung möglich. Ziel der<br />

Wissenschaftler ist es, in den erkrankten Geweben<br />

Biomarker für Tumorarten zu identifizieren.<br />

Mithilfe dieser charakteristischen biologischen<br />

Merkmale lassen sich in Zukunft<br />

Krebserkrankungen prognostizieren und in<br />

ihrer Entstehung verhindern.<br />

Im Rahmen der Behandlung von Tumorerkrankungen<br />

und deren Vorstufen wird den<br />

Patienten zu therapeutischen und diagnostischen<br />

Zwecken Gewebe entnommen und<br />

ausführlich untersucht. Nach Abschluss<br />

der Diagnostik wird nicht mehr benötigtes<br />

Schnelle Hilfe bei Verdacht auf Herzinfarkt<br />

Optimierte Notfallversorgung durch neue Spezialeinheit für Brustschmerzpatienten<br />

Sie sind ein Alarmzeichen für einen Herzinfarkt:<br />

Bei Brustschmerzen kommt es auf jede<br />

Minute an. Oft genug dauert es in Deutschland<br />

aber noch Stunden, bevor klar ist, ob der<br />

Brustschmerz durch einen Herzinfarkt oder<br />

eine andere Ursache ausgelöst wurde. Abhilfe<br />

sollen hoch spezialisierte Brustschmerzzentren<br />

schaffen – so genannte Chest Pain<br />

Units (CPU). Am Universitären Herzzentrum<br />

<strong>Erlangen</strong> wurde jetzt eine solche CPU eingerichtet.<br />

Bayernweit gibt es bislang nur zehn<br />

vergleichbare Einrichtungen.<br />

„Die Erlanger Chest Pain Unit optimiert<br />

die Qualität der Notfallversorgung von Patienten<br />

mit Brustschmerzen im Großraum<br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>“, sagt Prof. Dr. Werner<br />

Daniel, CPU-Leiter und Direktor der Medizinischen<br />

Klinik 2. Nur Einrichtungen, die die<br />

hohen Qualitätskriterien der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kardiologie erfüllen, dürfen eine<br />

Chest Pain Unit einrichten und entsprechend<br />

Restgewebe im Normalfall entsorgt. Dieses<br />

„Restgewebe“ ist jedoch von entscheidender<br />

Bedeutung für die medizinische Grundlagenforschung,<br />

da es mit modernsten Methoden<br />

weiter analysiert werden kann. In Zukunft<br />

soll ein größerer Anteil dieser<br />

„Restgewebe“ in der UCC Gewebebank<br />

eingelagert werden<br />

und für Tumorforscher aller medizinischen<br />

Fachdisziplinen zur<br />

Verfügung stehen.<br />

„Wir wollen möglichst alle<br />

operativen Fächer des Uni-<br />

Klinikums <strong>Erlangen</strong> mit dem<br />

Betrieb einer zentralen Gewebebank<br />

unterstützen und die<br />

Sammlung von Geweben vollständig<br />

in den Stations- und<br />

OP-Alltag integrieren“, erläutert<br />

Projektleiter Dr. Tilman Rau. „In<br />

der Pathologie engagieren sich<br />

bereits alle Mitarbeiter und bedienen<br />

die Gewebebank routiniert<br />

– diese Basisarbeit ist unersetzlich.“<br />

Die Sammlung von Gewebeproben ist gut<br />

für die Forschung – die Dokumentation aller<br />

dazugehörigen Daten gibt allerdings den<br />

Ausschlag für die Spitzenforschung. Datenschutz<br />

spielt dabei eine sehr große Rolle: Die<br />

zertifiziert werden. Dazu gehören unter anderem<br />

eine 24 Stunden-Präsenz von kardiologisch<br />

geschultem ärztlichem und pflegerischem<br />

Personal, die direkte räumliche Nähe<br />

zur Intensivstation und insbesondere zum<br />

Herzkatheterlabor mit einer permanenten<br />

Verfügbarkeit, mindestens vier Überwachungsplätze,<br />

eine 24-Stunden-Anbindung<br />

an ein Notfalllabor sowie die Möglichkeit zur<br />

Echokardiografie, Computertomografie (CT)<br />

und Magnetresonanztomographie (MRT).<br />

„Sehr wichtig ist es, dass jederzeit alternative<br />

Ursachen für Brustschmerzen vom Herzinfarkt<br />

klar unterschieden werden können“,<br />

erklärt Prof. Daniel. Andere gefährliche Ursachen<br />

von Brustschmerzen können eine Blutgefäßverstopfung<br />

in der Lunge (Lungenembolie)<br />

oder ein Einriss der Hauptschlagader<br />

(Aortendissektion) sein.<br />

Die Behandlung in der CPU richtet sich<br />

nach den strengen nationalen und internati-<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

12<br />

Patienten unterschreiben eine Einverständniserklärung,<br />

und ihre Daten werden bei der<br />

Aufnahme in die Gewebebank anonymisiert.<br />

Tumorforscher können dann schnell und gezielt<br />

auf Gewebeproben zugereifen .<br />

Dr. Tilman Rau, Projektleiter der UCC Gewebebank, freut sich über die<br />

gute Basisarbeit seiner Kollegen, die routiniert Gewebe einlagern.<br />

Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Prof. Beckmann ist stolz auf die erste derartige<br />

Einrichtung Nordbayerns in <strong>Erlangen</strong>:<br />

„Die Gewebebank ist ein weiterer Beleg für<br />

die exzellente Arbeit des <strong>Universität</strong>s-Krebszentrums,<br />

das zu den elf Onkologischen Spitzenzentren<br />

der Deutschen Krebshilfe zählt.“<br />

onalen Leitlinien der Fachgesellschaften. Dabei<br />

werden Art und Schwere der Erkrankung<br />

sowie das individuelle Risiko des Patienten<br />

berücksichtigt. Die neu eingerichtete Chest<br />

Pain Unit erlaubt nach Prof. Daniel hier eine<br />

sehr schnelle Weichenstellung zur optimalen<br />

Diagnostik und Behandlung der Patienten.<br />

Patienten mit akutem Herzinfarkt werden<br />

direkt in einem der drei Katheterlabore und<br />

auf der Kardio-Intensivstation weiterbehandelt.<br />

Haben die Brustschmerzen jedoch eine<br />

harmlosere Ursache, können die Patienten<br />

auf eine Normalstation verlegt oder zur weiteren<br />

Behandlung an einen niedergelassenen<br />

Arzt überwiesen werden.<br />

Die Chest Pain Unit am Uniklinikum <strong>Erlangen</strong><br />

ist in die internistische Notaufnahme<br />

integriert (Telefon 09131/85-35420). Sie liegt<br />

direkt neben der kardiologischen Intensivstation<br />

sowie den drei Herzkatheterlabors der<br />

Medizinischen Klinik 2 / Kardiologie.


13<br />

Klinikum<br />

Revolutionäre Augenoperation<br />

DMEK-Transplantationsverfahren weltweit nur in drei Zentren<br />

Der 100. Patient ist extra aus Hamburg angereist,<br />

um bei der anstehenden Hornhauttransplantation<br />

von einer revolutionären<br />

OP-Methode zu profitieren. Die Augenklinik<br />

(Direktor: Prof. Dr. Friedrich E. Kruse) des<br />

<strong>Universität</strong>sklinikums <strong>Erlangen</strong> ist eines<br />

von weltweit drei Zentren, in denen das<br />

neuartige Verfahren – die Transplantation<br />

der Descemet’schen Membran mit darauf<br />

liegendem Endothel<br />

(DMEK)<br />

– durchgeführt<br />

wird. Dabei wird<br />

nicht die gesamte<br />

Hornhaut transplantiert,<br />

sondern<br />

nur einzelne Gewebeschichten,<br />

weniger als einen<br />

Millimeter dick.<br />

Vorteil der für den<br />

Operateur schwierigen,<br />

aber vielversprechenden<br />

Technik: Das Auge<br />

muss nicht mehr<br />

großflächig geöffnet<br />

werden, son-<br />

dern es genügt<br />

ein kleiner Schnitt.<br />

Der Eingriff ist<br />

weniger riskant als die klassische Hornhauttransplantation,<br />

und der Heilungsprozess<br />

verläuft schneller. Thomas Poetsch, bei dem<br />

Prof. Kruse die OP-Methode zum 100. Mal<br />

durchführte, berichtet: „Ich bin fasziniert von<br />

dieser präzisen Operation. Ich wurde vor einer<br />

Woche am rechten Auge operiert, hatte<br />

keinerlei Schmerzen, und meine Genesung<br />

geht gut voran.“<br />

Die Verpflanzung der Hornhaut des Auges<br />

(Cornea) zählt zu den ältesten, häufigsten<br />

und erfolgreichsten Transplantationen. Die<br />

Genesung ist jedoch langwierig und die Patienten<br />

erlangen meist erst nach 18 Monaten<br />

die angestrebte Sehschärfe. Der Ersatz von<br />

einzelnen Schichten der Cornea erfordert viel<br />

chirurgische Erfahrung, zahlt sich aber aus:<br />

„Je dünner das Transplantat ist, desto höher<br />

wird die Sehschärfe“, erklärt Prof. Kruse.<br />

Viele DMEK-Patienten erreichen nach dem<br />

nur etwa dreimonatigen Heilungsprozess<br />

eine Sehschärfe von <strong>80</strong> Prozent. Weltweit<br />

gibt es momentan drei Zentren, in denen<br />

die revolutionäre OP-Methode durchgeführt<br />

wird: die Augenklinik des Uni-Klinikums <strong>Erlangen</strong>,<br />

das Netherlands Institute for Inno-<br />

vative Ocular Surgery in Rotterdam und die<br />

Price Vision Group in Indianapolis (USA).<br />

Für Thomas Poetsch ist es schon die zweite<br />

DMEK-Operation. Nach einer einfachen Operation<br />

des Grauen Stars trübte sich, bedingt<br />

durch eine Vorerkrankung, sein linkes Auge.<br />

„Da habe ich mir natürlich Gedanken gemacht<br />

und mich in die Thematik eingelesen“,<br />

berichtet der 71-jährige Naturwissenschaft-<br />

Prof. Dr. Friedrich E. Kruse zählt zu den wenigen Operateuren weltweit, die die DMEK-<br />

Transplantation beherrschen. Foto: Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

ler im Ruhestand. „Ein Bekannter wies mich<br />

schließlich auf die neuartige Behandlungsmöglichkeit<br />

an der Erlanger Augenklinik hin.“<br />

Thomas Poetsch betont, dass er mit der OP<br />

in Hamburg zufrieden war, „aber die Möglichkeit<br />

von diesem neuen Verfahren zu profitieren,<br />

hatte ich eben nur in <strong>Erlangen</strong>.“ Die erste<br />

DMEK-Transplantation (am linken Auge) wurde<br />

im September 2009 durchgeführt: „Das ist<br />

ja keine Kleinigkeit, sondern eine OP unter<br />

Vollnarkose. Ich hatte aber überhaupt keine<br />

Schmerzen und nach weniger als drei Monaten<br />

wieder einen ungetrübten Blick. Das ist<br />

für mich nahezu unheimlich, wie die Erlanger<br />

Operateure es schaffen, ein so kleines Häutchen<br />

ganz exakt zu platzieren.“<br />

An der Augenklinik des Uni-Klinikums <strong>Erlangen</strong><br />

werden jährlich rund 300 Augenhornhäute<br />

transplantiert. Die Klinik hat eine eigene<br />

Hornhautbank, in der sie die gespendeten<br />

Corneas kultiviert und konserviert, um so bei<br />

Bedarf schnell ein Spenderorgan zur Verfügung<br />

zu haben. „Auf eine passende Hornhautspende<br />

müssen Patienten allerdings<br />

dennoch häufig einige Zeit warten“, berichtet<br />

Prof. Kruse<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Seltene Ehre<br />

Auszeichnung für OFZ<br />

Dem Osteoporoseforschungszentrum (OFZ)<br />

des Lehrstuhls für Medizinische Physik<br />

wurde eine seltene Ehre zuteil: Im Mai 2010<br />

wurde es vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband<br />

Bayern (BVS) als „behindertensportfreundliche<br />

Einrichtung“ ausgezeichnet.<br />

Der Sportverband und das OFZ arbeiten<br />

bereits seit Längerem eng zusammen. So<br />

haben sie gemeinsam die Senioren Fitness-<br />

und Präventionsstudie durchgeführt, eine der<br />

weltweit größten Langzeituntersuchungen<br />

mit älteren Menschen. Außerdem bietet das<br />

OFZ Aus- und Fortbildungen für Übungsleiter<br />

des Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbands<br />

an und gewährleistet damit den<br />

Transfer von Forschungsergebnissen in den<br />

Rehabilitationssport.<br />

In Zukunft wollen beide Institutionen insbesondere<br />

im Bereich Qualitätssicherung<br />

im Rehabilitationssport noch stärker miteinander<br />

kooperieren.<br />

Direkt am Tumor<br />

Neue Brachytherapie-Abteilung<br />

Europas modernste und größte Abteilung für<br />

interventionelle Strahlentherapie (Brachytherapie)<br />

wurde im Juli 2010 am <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong> eröffnet. Der Bau kostete<br />

rund 4,1 Millionen Euro.<br />

Die Brachytherapie ist eine Form der<br />

Strahlentherapie, bei der eine Strahlenquelle<br />

über einen Applikator direkt an oder in einen<br />

Tumor geschoben wird und so eine hoch effektive<br />

Bestrahlungsdosis in einem genau<br />

umschriebenen Volumen appliziert werden<br />

kann. In <strong>Erlangen</strong> werden rund 400 Patienten<br />

pro Jahr mit der Brachytherapie behandelt.<br />

Die Brachytherapie kann entweder allein<br />

oder in Kombination mit einer Bestrahlung<br />

von außen eingesetzt werden. Damit können<br />

beim Brustkrebs im Frühstadium (in Kombination<br />

mit einer Operation) oder beim Prostatakarzinom<br />

(allein oder in Kombination mit einer<br />

Bestrahlung von außen) exzellente lokale<br />

Kontrollraten bei sehr geringer Nebenwirkungsrate<br />

erreicht werden. Auch erlaubt die<br />

Brachytherapie bei einem erneuten lokalen<br />

Wachstum häufig nochmals eine Bestrahlung<br />

in Situationen, bei denen andere Therapieverfahren<br />

nicht mehr möglich sind.<br />

Die Erlanger Strahlenklinik gilt als eine der<br />

weltweit führenden Einrichtungen bei der Anwendung<br />

der Brachytherapie.


<strong>Universität</strong> intern<br />

Die Zukunft fest im Blick<br />

Die neue Direktorin der <strong>Universität</strong>sbibliothek Konstanze Söllner im Interview<br />

Konstanze Söllner hat als neue Direktorin der<br />

<strong>Universität</strong>sbibliothek <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

(UB) die Nachfolge von Dr. Hans-Otto Keunecke<br />

angetreten. Damit ist sie Herrin über mehr<br />

als fünf Millionen Bücher und Chefin von rund<br />

150 Mitarbeitern an mehreren Standorten in<br />

<strong>Erlangen</strong> und <strong>Nürnberg</strong>.<br />

Viel vorgenommen hat sich die neue UB-Leiterin Konstanze Söllner: Sie plant unter anderem,<br />

große Bestände der Bibliothek zu digitalisieren, so dass jeder weltweit online darin<br />

blättern kann. Foto: FAU<br />

Frau Söllner, Sie leiten die <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />

seit Februar. Haben Sie sich schon eingelebt?<br />

Ja, auf jeden Fall. Die Arbeit macht Spaß.<br />

Mit welchen Erwartungen sind Sie an Ihre<br />

neue Tätigkeit herangegangen?<br />

Mit gar keinen. Aber ich hatte einen Bonus:<br />

Da ich in <strong>Erlangen</strong> studiert und danach eine<br />

Ausbildung hier in der UB gemacht habe,<br />

kannte ich schon die meisten Abläufe und<br />

Mitarbeiter. Das hat den Einstieg leichter gemacht.<br />

Sie haben an der <strong>Universität</strong>sbibliothek<br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und an der Bayerischen<br />

Staatsbibliothek in München ein Bibliotheksreferendariat<br />

absolviert. Davor haben Sie<br />

Evangelische Theologie studiert und wiederum<br />

davor Mathematik – konnten Sie sich<br />

nicht entscheiden?<br />

(Söllner lacht.) Naja, Mathematik habe ich<br />

noch zu Zeiten der DDR studiert, in Leipzig.<br />

Mit der Wende kam schließlich eine Zeit des<br />

Umbruchs. Alle wollten etwas Neues anfangen.<br />

Das habe ich dann auch gemacht und<br />

begonnen, Evangelische Theologie zu studieren.<br />

Am Anfang dachte ich, dass ich das<br />

aus finanziellen Gründen wieder abbrechen<br />

muss. Doch dann habe ich ein Stipendium<br />

bekommen und konnte so fertig studieren –<br />

den Großteil der Zeit eben in <strong>Erlangen</strong>.<br />

Und wie sind Sie dann zum Dienst in der Bibliothek<br />

gekommen?<br />

Das war eigentlich Zufall. Aufgrund verschiedenerlandeskirchlicher<br />

Bestimmungen<br />

hätte ich nach<br />

meinem Theologiestudium<br />

nach<br />

Sachsen zurückkehren<br />

müssen.<br />

Aus privaten<br />

Gründen wollte<br />

ich aber in Bayern<br />

bleiben.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

UB-Direktor Keunecke im Ruhestand<br />

Dr. Hans-Otto Keunecke trat im Juli 2009<br />

in den Ruhestand. Seit 1978 war er für die<br />

<strong>Universität</strong>sbibliothek <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

tätig. 1987 übernahm er die Leitung der<br />

Handschriftenabteilung der UB, 1997 wurde<br />

er Direktor der gesamten Bibliothek.<br />

In seine Amtszeit fällt unter anderem die<br />

Umstellung zur automatischen Buchausleihe.<br />

Ein Meilenstein seiner Amtszeit war<br />

die Vereinigung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />

Zweigbibliothek<br />

mit der Gruppenbibliothek Tuchergelände<br />

im neuen Gebäude des Fachbereichs<br />

14<br />

Sie waren bislangAbteilungsleiterin<br />

in der<br />

<strong>Universität</strong>sbibliothek<br />

der LMU<br />

München. Was<br />

hat Sie dazu bewogen,<br />

nach Er-<br />

langen zurückzukehren?<br />

Vieles, vor allem aber der herrliche Altbestand<br />

von Kunst- und Grafiksammlungen,<br />

den die UB <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> beheimatet,<br />

und die vielen alten Bücher. Hier gab es fast<br />

keine Kriegsverluste. Außerdem ist die Bibliothek<br />

riesig – immerhin eine der größten <strong>Universität</strong>sbibliotheken<br />

Bayerns – und deckt<br />

mit ihrem Bestand wirklich sämtliche Studienbereiche<br />

ab. Das ist bibliothekarisch eine<br />

große Herausforderung. Neulich war ich auf<br />

dem Südgelände der Technischen Fakultät<br />

und habe dort gesehen, wie rege die Bibliothek<br />

von den Studierenden genutzt wird.<br />

Das motiviert mich, das bestehende Angebot<br />

weiter zu verbessern.<br />

Wie wollen Sie dabei vorgehen?<br />

Ganz wichtig ist mir die Digitalisierung. Ich<br />

möchte, dass möglichst viele unserer Bücher,<br />

für die das urheberrechtlich möglich ist, elektronisch<br />

erfasst werden, so dass jeder weltweit<br />

digital darin herumblättern kann. Das<br />

schont erstens unsere Bücher – gerade die<br />

alten – und zweitens kann die Uni-Bibliothek<br />

damit aller Welt zeigen, wie beeindruckend<br />

und umfangreich ihre Bestände sind.<br />

Dabei gibt es keine Probleme mit dem Urheberrecht?<br />

Nein. Bei ganz alten Büchern, deren Autoren<br />

schon lange tot sind, sowieso nicht,<br />

und jüngere Autoren sind vom Gesetzgeber<br />

so gut geschützt, dass da nichts passieren<br />

kann.<br />

Und Ihre weiteren Ideen?<br />

Ich möchte außerdem den Campuslieferdienst<br />

FAUdok ausbauen. Das ist ein Pilotprojekt,<br />

das derzeit an der Hauptbibliothek<br />

läuft und den Wissenschaftlern ermöglicht,<br />

Aufsätze digital und kostenlos per E-Mail von<br />

uns geschickt zu bekommen. Generell sehe<br />

ich mich und die Bibliothek als Dienstleister,<br />

der für Studierende und Wissenschaftler die<br />

bestmöglichen Voraussetzungen zum Lernen<br />

und Arbeiten schaffen sollte.<br />

Dann wünschen wir Ihnen dabei viel Erfolg.<br />

Herzlichen Dank für das Interview, Frau Söllner.<br />

Wirtschaftswissenschaften. 2007 konnten<br />

unter seiner Leitung die Öffnungszeiten<br />

der Bibliotheken großzügig erweitert und<br />

die Online-Konversion des alten Alphabetischen<br />

Katalogs begonnen werden – finanziert<br />

wurden diese Projekte aus Studienbeiträgen.<br />

Besonderes Anliegen war es<br />

ihm, das Angebot von elektronischen Datenbanken<br />

und Zeitschriften auszubauen.<br />

Zudem gab er die Publikationsreihen „Erlanger<br />

Forschungen“ und „Kleine Schriften<br />

zu Kultur und Geschichte der Friedrich-<br />

Alexander-<strong>Universität</strong>“ heraus.


Großer Hörsaal<br />

Mehr Platz für Jahrgang 2011<br />

Die Uni rüstet sich für die stark ansteigenden<br />

Studierendenzahlen: Im Juli 2010 wurde der<br />

Bernhard-Ilschner-Hörsaal am Department<br />

Werkstoffwissenschaften eingeweiht. Er wurde<br />

nach dem Gründer des Erlanger Departments<br />

benannt, der als ein Pionier der Werkstoffwissenschaften<br />

in Deutschland gilt. Der<br />

mit 144 Plätzen bestückte Hörsaal wurde gebaut,<br />

um insbesondere auf den anstehenden<br />

Doppeljahrgang 2011 vorbereitet zu sein.<br />

Zur Einweihungsfeier hielt Prof. Dr. Ludwig<br />

Schultz, Direktor des Leibniz-Instituts für<br />

Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden,<br />

einen Festvortrag zur Supraleitung und<br />

zum Schweben auf Magnetfeldern. Außerdem<br />

wurden erstmals zehn Studienpreise,<br />

gestiftet von der Firma Semikron, an die besten<br />

Studierenden der Fächer „Materialwissenschaft<br />

und Werkstofftechnik“ sowie „Nanotechnologie“<br />

vergeben.<br />

Coaching für Profs<br />

Neues Seminarprogramm des FBZHL<br />

Das Fortbildungszentrum Hochschullehre<br />

(FBZHL) an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> hat sein neues Programm für Dozentinnen<br />

und Dozenten veröffentlicht: Die<br />

Seminare für das Sommersemester 2010<br />

beinhalten Kurse zu Grundlagen der Hochschuldidaktik,<br />

zu Präsentationsfähigkeiten<br />

sowie zur Gestaltung von Prüfungen, Evaluationen<br />

und Feedback. Neu im Programm<br />

sind unter anderem Angebote zu Entspannungstechniken,<br />

zum Wissensmanagement<br />

und zur kollegialen Beratung. Die Anmeldung<br />

erfolgt auf der Homepage des FBZHL.<br />

Zusätzlich zum offenen Programm bietet<br />

das FBZHL ab sofort Coachings für Professorinnen<br />

und Professoren der FAU an. Sie<br />

können sich damit eine individuelle Beratung<br />

über die Gestaltung ihrer Lehrveranstaltungen<br />

geben lassen – gern mit Hospitation<br />

in der Vorlesung oder im Seminar.<br />

Anmeldung zu den Seminaren unter<br />

www.hochschullehre.info<br />

Ansprechpartner für die Coachings:<br />

Robert Kordts-Freudinger<br />

Tel.: 0911/5302-767<br />

robert.kordts@wiso.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

15<br />

<strong>Universität</strong> intern<br />

Neuer Uniprediger<br />

Wolfgang Schoberth übernimmt Amt<br />

Die FAU hat einen neuen <strong>Universität</strong>sprediger:<br />

Prof. Dr. Wolfgang Schoberth übernahm<br />

das Amt von Prof. Johanna Haberer. „Mir ist<br />

wichtig, was damit in Erinnerung gehalten<br />

wird – nämlich dass es auch an der <strong>Universität</strong><br />

um mehr geht als den alltäglichen akademischen<br />

Betrieb“, erklärt der Erlanger Theologe<br />

seine Motivation.<br />

Seit 2003 hatte Johanna Haberer das Amt<br />

der <strong>Universität</strong>spredigerin inne. Außerdem<br />

engagierte sich die Professorin für Christliche<br />

Publizistik erst als Prorektorin und seit 2008<br />

als Vizepräsidentin der <strong>Universität</strong>.<br />

Großzügiger Stifter<br />

Dr. German Schweiger bedenkt FAU<br />

Die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> freut<br />

sich über zusätzliche finanzielle Unterstützung<br />

für Lehre und Forschung: Rund 50.000<br />

Euro fließen aus der neu eingerichteten Dr.<br />

German Schweiger-Stiftung seit April 2010<br />

jährlich vor allem in die Förderung der Geisteswissenschaften.<br />

Das Vermögen für die<br />

Treuhandstiftung hat der im Juli vergangenen<br />

Jahres verstorbene Schweiger der <strong>Universität</strong><br />

hinterlassen.<br />

Schweiger war in den Dreißigerjahren als<br />

Student der Rechtswissenschaften an der<br />

Erlanger <strong>Universität</strong> eingeschrieben und<br />

setzte sich bereits zu Lebzeiten für seine<br />

Alma mater ein. Als Direktor der damaligen<br />

Bayerischen Vereinsbank finanzierte er in den<br />

Fünfzigerjahren die Neuerrichtung der Aula<br />

im Erlanger Schloss. Zudem förderte er die<br />

Geisteswissenschaften bereits mit Spenden<br />

im sechsstelligen Bereich.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> hat<br />

ein neues „Auge“, mit dem Wissenschaftler<br />

die Wunderwelt von Nanomaterialen<br />

untersuchen können: Am 30.<br />

April 2010 wurde das Transmissionselektronenmikroskop<br />

TITAN3 und das<br />

eigens dafür errichtete Gebäude eingeweiht.<br />

Mit einem der leistungsfähigsten<br />

Mikroskope der Welt ist es nun in <strong>Erlangen</strong><br />

möglich, die atomare Struktur von<br />

Partikeln und Materialien mit herausragender<br />

Schärfe abzubilden und sogar<br />

den dreidimensionalen Aufbau und die<br />

chemische Zusammensetzung im Bereich<br />

von Milliardstel Metern zu erfassen.<br />

Das Besondere an dem Erlanger<br />

Gerät ist die Linsenkorrektur, mit der<br />

noch höhere Auflösungen erzielt und<br />

Partikel, Nanostrukturen sowie Grenzflächen<br />

auf atomarer Skala wesentlich<br />

präziser untersucht werden können.<br />

Foto: EAM/Jan Kraege<br />

Studierendenvotum<br />

Fakultätsräte und Konvent gewählt<br />

Am 22. J<strong>uni</strong> 2010 konnten die Studierenden<br />

der FAU ihre Vertreterinnen und Vertreter<br />

für die Fakultätsräte und den studentischen<br />

Konvent bestimmen. Von den 24.9<strong>80</strong> Berechtigten<br />

haben 3.289 an der Wahl teilgenommen,<br />

womit die Beteiligung bei 13,17<br />

Prozent lag.<br />

Bei den zehn direkt gewählten Mitgliedern<br />

im Studentischen Konvent ist die Liste der<br />

Fachschaftsinitiativen (FSIen) mit neun Sitzen<br />

die stärkste Gruppierung, gefolgt vom<br />

Ring Christlich-Demokratischer Studenten<br />

(RCDS) mit einem Sitz.<br />

Faszination Technik<br />

Vortrag von Prof. Wellmann<br />

Am 20. Oktober 2010 wird die öffentliche<br />

Vortragsreihe „Faszination Technik“, ein Angebot<br />

der Technischen Fakultät der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und des Fraunhofer<br />

Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS), fortgesetzt.<br />

Professor Dr. Peter Wellmann, Lehrstuhl<br />

für Werkstoffwissenschaften, spricht<br />

zum Thema „Edelsteine und Kristalle als<br />

Wegbereiter der Modernen Elektronik“.<br />

Veranstaltungsort ist das Fraunhofer Institut<br />

für Integrierte Schaltungen, Am Wolfsmantel<br />

33 in <strong>Erlangen</strong>. Beginn ist um 16.00<br />

Uhr; der Eintritt ist kostenlos.<br />

Ausführliche Informationen zur Vortragsreihe<br />

gibt es im Internet unter www.techfak.<strong>uni</strong>-erlangen.de.


Studium und Lehre<br />

Hoffen auf mehr Beachtung studentischer Anliegen<br />

Interview mit dem neuen studentischen Senator Christian Zwanziger<br />

Christian Zwanziger (23) ist vom Wintersemes-<br />

ter 2010/11 an der neue studentische Senator.<br />

Er studiert Kulturgeographie (Master)<br />

und engagiert sich seit 2008 in Fachschaft,<br />

Konvent und Sprecherrat.<br />

Wie schätzen Sie den Einfluss der Studierendenvertretung<br />

im Senat und anderen Gremien ein?<br />

Grundsätzlich ist es wichtig, überhaupt<br />

an den Entscheidungen beteiligt zu sein, die<br />

Studierende betreffen. Geht es darum, eine<br />

konkrete Entscheidung in Sinne der Studierenden<br />

zu beeinflussen, erfordern es die<br />

Mehrheitsverhältnisse in den Gremien, dass<br />

Vertreter anderer Gruppen sich den Empfehlungen<br />

der Studierendenvertreter anschließen.<br />

Außerdem ist es für mich wichtig, für die<br />

Entscheidungen im Senat von Studierenden<br />

der betroffenen Fächer beraten zu werden.<br />

Nur so können wir Studierenden im Senat<br />

sinnvolle Entscheidungen treffen, schließlich<br />

werden dort Belange aller Fächer behandelt.<br />

Insgesamt wünsche ich mir mehr Beachtung<br />

der studentischen Anliegen. Es gibt<br />

sowohl positive Beispiele, bei denen konstruktive<br />

Vorschläge der Studierenden aufgegriffen<br />

wurden, als auch negative Beispiele.<br />

So fanden etwa die in <strong>Erlangen</strong> erarbeiteten<br />

Bologna-Leitlinien große Resonanz und waren<br />

unter anderem Ausgangsdokument für<br />

Bayernweite Leitlinien des Ministeriums.<br />

Führungskräfte kommen frisch von der Elite-Akademie<br />

Acht Studierende der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> haben den 10. Jahrgang der<br />

Bayerischen Elite-Akademie erfolgreich<br />

abgeschlossen. Nach einer zweijährigen,<br />

studienbegleitenden Ausbildung erhielten<br />

Andreas Bachmeier (Chemie), Beatrice Bugert<br />

(Mathematik), Lars Büthe (Mechatronik),<br />

Maximilian Donhauser (Wirtschaftsingenieurwesen),<br />

Heidrun Endt (Medizin), Benedikt<br />

Forschner (Jura), Christian Härteis (Rechtswissenschaft)<br />

und Ulf Quentin (Wirtschaftsingenieurwesen)<br />

nun ihre Abschlusszertifikate.<br />

Mit der dreisemestrigen Ausbildung unterstützt<br />

die Bayerische Elite-Akademie herausragende<br />

und leistungsbereite Studierende.<br />

Das Programm umfasst mehrwöchige Präsenzphasen<br />

in der vorlesungsfreien Zeit, eine<br />

Projektarbeit, persönliche Coachings durch<br />

Mentoren aus der Wirtschaft sowie die Vermittlung<br />

von Praktika.<br />

Was sind Ihre Ziele für Ihre erste Amtszeit?<br />

Da man als Studierendenvertreter im Senat<br />

nur einer von acht bzw. neun stimmberechtigten<br />

Vertretern ist, fällt es schwer, sich konkrete<br />

Ziele für dieses Gremium zu setzen. Im<br />

Senat werden wir weiterhin möglichst klar mit<br />

nachvollziehbaren Begründungen auf die Anliegen<br />

der Studierenden hinweisen. Es wäre<br />

natürlich wünschenswert, wenn der Senat<br />

bei Angelegenheiten, die die Studierenden<br />

betreffen, solche Vorschläge unterstützt.<br />

Außerhalb des Senats wird es dieses Jahr<br />

aller Voraussicht nach eine Entscheidung<br />

zum Dauerthema Semesterticket geben.<br />

Nachdem hoffentlich bald ein konkretes Modell<br />

mit dem VGN, dem Studentenwerk, Vertretern<br />

der betroffenen Städte, der <strong>Universität</strong><br />

und des Ministeriums fertig erarbeitet ist,<br />

soll in einer Urabstimmung der Studierenden<br />

über die Einführung entschieden werden.<br />

Ansonsten sind wir darum bemüht, die<br />

Komm<strong>uni</strong>kation mit allen Studierenden zu<br />

verbessern. Dazu wird u.a. der Webauftritt<br />

der Studierendenvertretung überarbeitet<br />

und natürlich kann sich jeder Studierende an<br />

sprecherrat@<strong>uni</strong>-erlangen.de wenden – gerade<br />

für Probleme, die auf Fach- und Fakultätsebene<br />

nicht gelöst werden können.<br />

Die Wahlbeteiligung bei der letzten Hochschulwahl<br />

lag bei knapp über 13 Prozent. Wie erklä-<br />

Maximilian Donhauser, Benedikt Forschner, Beatrice Bugert und Ulf Quentin (v.l.n.r.) nahmen ihre Abschlusszertifikate<br />

von Staatsminister Siegfried Schneider entgegen. Foto: Bayerische EliteAkademie<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

16<br />

ren Sie sich die<br />

geringe Teilnahme?<br />

Wie könnte<br />

man gegensteuern?<br />

Die geringe<br />

Wahlbeteiligung<br />

ist zu bedauern.<br />

Zum einen, weil<br />

wir es nicht geschafft<br />

haben,<br />

mehr Studieren-<br />

Christian Zwanziger Foto: privat<br />

de zu erreichen,<br />

zum anderen,<br />

weil die Politik dies zum Teil als Argument verwendet,<br />

um Vorschläge in Frage zu stellen.<br />

Für die FAU wünsche ich mir angesichts<br />

ihrer Größe einen zweiten Wahltag. Außerdem<br />

könnte die <strong>Universität</strong> mit mehr neutraler<br />

Werbung auf die Wahlen aufmerksam machen<br />

und die Zuordnung der Wahllokale differenzierter<br />

erfolgen. Sowohl die Studierendenvertretung<br />

als auch die <strong>Universität</strong> sollte<br />

ihren Teil dazu beitragen, dass die Arbeit der<br />

Studierenden in den Gremien und Kommission<br />

als wichtiger und sinnvoller Beitrag wahrgenommen<br />

wird. Schließlich erhoffen wir uns,<br />

in der Zukunft noch mehr Studierende über<br />

die tägliche Arbeit in den Gremien und Kommissionen<br />

informieren und dabei manche für<br />

eine Mitarbeit begeistern zu können.


Gerstensaft aus <strong>Erlangen</strong><br />

Chemie- und Bioingenieure lernen, wie man Bier braut<br />

Seit dem Sommersemester 2010 hat der<br />

Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik ein besonderes<br />

Praktikum im Angebot: In der<br />

Veranstaltungsreihe zur Bioprozesstechnik<br />

können angehende Chemie- und Bioingenieure<br />

lernen, wie man Bier braut. Nach geglückten<br />

Brauversuchen im letzten Jahr wird<br />

das Brauen dauerhaft ins Praktikumsangebot<br />

integriert. Matthias Stach und Christoph Lindenberger<br />

vom Lehrstuhlteam erklären ihren<br />

Studierenden, in welchen Prozessschritten<br />

aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe Bier<br />

entsteht und welche Geräte dazu eingesetzt<br />

werden. Dann dürfen die Studierenden selbst<br />

ran, verlegen Leitungen zum Umpumpen,<br />

bringen die Maische auf die richtige Temperatur,<br />

kontrollieren das Abläutern, und innerhalb<br />

einiger Wochen entstehen 200 Liter<br />

„<strong>Universität</strong>sbier“.<br />

Die Qualität des Erlanger Landbiers wurde<br />

bereits prämiert: Es konnte sich beim internationalen<br />

Brauwettbewerb der Technischen<br />

Studium und Lehre<br />

Matthias Stach (li.) und Christoph Lindenberger (re.) leiten<br />

die Gärung ein, indem sie Hefe zusetzen.<br />

Foto: LS Bioverfahrenstechnik<br />

<strong>Universität</strong> Hamburg-Harburg durchsetzen.<br />

Bier gehört zu den ältesten Lebensmitteln,<br />

die durch Fermentation hergestellt werden:<br />

Beim Maischen wandeln Enzyme die Stärke<br />

des Getreides in Zucker um, der von der<br />

Brauhefe anschließend in Alkohol und Kohlensäure<br />

umgewandelt wird. Wie diese Prozesse<br />

gesteuert werden, lernen die Bio- und<br />

Chemieingenieure im neuen Brau-Praktikum:<br />

Der schnelle Weg zur Promotion<br />

DFG fördert Fast-Track-Promotionsprogramm für Bachelorabsolventen<br />

Mit einem in Deutschland einzigartigen Fast-<br />

Track-Promotionsprogramm in Immunologie<br />

ermöglichen es die Friedrich-Alexander-<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> (FAU) und das<br />

<strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Erlangen</strong> Absolventen<br />

mit Bachelorabschluss direkt in die Promotion<br />

am Graduiertenkolleg 1660 „Schlüsselsignale<br />

der Adaptiven Immunantwort“ einzusteigen.<br />

Das Programm besteht aus einer<br />

eineinhalbjährigen Masterphase, dass heißt<br />

einer Qualifizierungsphase ohne abschließende<br />

Masterarbeit, und einer sich daran<br />

anschließenden dreijährigen Promotionsphase.<br />

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) fördert das Fast-Track-Programm für<br />

die nächsten viereinhalb Jahre mit 2,5 Millionen<br />

Euro.<br />

Die Doktoranden besuchen in ihrer Masterphase<br />

Vorlesungen und Seminare an der FAU<br />

aus den Bereichen Zell- und Molekularbiologie<br />

sowie Molekularmedizin zur Vermittlung<br />

von Fachwissen und fachübergreifenden<br />

Schlüsselqualifikationen und führen drei forschungsrelevante<br />

Laborpraktika durch. In<br />

der anschließenden Promotionsphase können<br />

sie dann vertieft auf dem Gebiet der Immunologie<br />

forschen. Während des gesamten<br />

Promotionsprogramms studieren die Dok-<br />

toranden unter Wegfall der Studienbeiträge,<br />

bekommen ein von der DFG finanziertes Stipendium<br />

und werden von Mentoren begleitet.<br />

Außerdem erhalten sie die Möglichkeit zu<br />

einem vom Kolleg finanzierten Auslandsaufenthalt.<br />

Bewerben konnten sich Studierende<br />

mit einem sehr guten Bachelorabschluss in<br />

einem naturwissenschaftlich/biomedizinisch<br />

orientierten Fach bis zum 6. August 2010.<br />

Das Graduiertenkolleg 1660<br />

Am Graduiertenkolleg „Schlüsselsignale der<br />

Adaptiven Immunantwort“ beteiligen sich 20<br />

international anerkannte Arbeitsgruppen aus<br />

dem <strong>Universität</strong>sklinikum und dem Department<br />

Biologie. Das Forschungsprogramm<br />

untersucht mit Hilfe molekularer Analysen<br />

drei zentrale Typen von Immunabwehrzellen<br />

(Dendritische Zellen sowie B- und T-Zellen).<br />

Damit sollen grundlegende Beiträge geliefert<br />

werden zum Verständnis der Rolle der Immunabwehr<br />

sowohl gegen Erreger und Tumorzellen<br />

als auch bei chronischen Entzündungsprozessen.<br />

Die Forschungsergebnisse<br />

am Kolleg sollen außerdem dazu beitragen,<br />

durch Lymphozyten verursachte Krankheiten<br />

besser zu verstehen und Therapiemöglichkeiten<br />

zu finden.<br />

17 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

„Die Studierenden erfahren, dass sich eine<br />

theoretische Überlegung nicht immer eins<br />

zu eins umsetzen lässt. Sie bekommen ein<br />

Gefühl für die praktischen Fragen ihres Studiums,<br />

wenn z.B. die zähflüssige Maische nicht<br />

ausreichend durchmischt wird“, erläutert<br />

Matthias Stach.<br />

Fermentationsprozesse, also die Stoffumwandlung<br />

von biologischen Materialien<br />

durch den Zusatz von Enzymen oder durch<br />

Bakterien-, Pilz- oder Zellkulturen, sind ein<br />

zentraler Forschungsgegenstand der Bioverfahrenstechnik.<br />

Als Teilbereich der Biotechnologie<br />

werden mit ihrer Hilfe Impfstoffe oder<br />

Medikamente wie Insulin hergestellt oder<br />

Fermentationsprozesse zur Aufbereitung von<br />

Abfällen oder von Trinkwasser entwickelt.<br />

In Brauereien führt die Chemie- und Bioingenieure<br />

ihr Berufsweg selten: Sie entwickeln<br />

die Herstellungsverfahren und -anlagen u.a.<br />

in der chemischen Industrie, in Anlagenbau,<br />

Lebensmittelindustrie und Biotechnologie.<br />

Yangtze im Blick<br />

Geologen bei Workshop in China<br />

Erlanger Geologie-Dozenten und -Studierende<br />

haben in China an einem Workshop über<br />

„Geotechnik, Hydrogeologie und Geothermie<br />

entlang des Yangtze“ teilgenommen.<br />

Anschließend reisten die Teilnehmer weiter<br />

zum berühmten Drei-Schluchten-Staudamm,<br />

um das weltbekannte stratigrafische Profil<br />

vom Präkambrium bis zum Jura zu besuchen.<br />

Besichtigt wurde auch das noch im Bau befindliche<br />

Felslabor der Uni Wuhan in Badong,<br />

wo Forscher aus Wuhan und <strong>Erlangen</strong> Untersuchungen<br />

zum Bewegungsverhalten bei<br />

großen Hangrutschen durchführen werden.<br />

Durch Versagen der tragenden Strukturen zusammengestürztes<br />

Schulgebäude in Yingxiu. Foto: privat


Studium und Lehre<br />

Erlanger Studierende brillieren<br />

Uni-Team erfolgreich bei weltweit größtem Planspiel der UNO<br />

Aus über 5.000 Teilnehmern von<br />

mehr als 300 <strong>Universität</strong>en der<br />

ganzen Welt sticht die Studierenden-Delegation<br />

der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> besonders<br />

hervor: Bei der „National Model<br />

United Nations“-Konferenz vertrat<br />

sie die Republik Uruguay so<br />

überzeugend, dass sie gleich vier<br />

Preise gewinnen konnte. Die fünftägige<br />

Konferenz fand unter anderem<br />

im Hauptquartier der UN in<br />

New York statt.<br />

Die wichtigste Auszeichnung<br />

für die Erlanger Studierenden ist<br />

der „Distinguished Delegation“-Award, der<br />

an Teams verliehen wird, die bei dem Planspiel<br />

besonders positiv aufgefallen sind.<br />

„Diesen großartigen Award haben wir zum<br />

ersten Mal bekommen – und er gewinnt noch<br />

an Bedeutung, wenn man bedenkt, dass alle<br />

Studierenden aus unserem Team noch nie an<br />

der Konferenz teilgenommen haben“, erklärt<br />

Hannah Trittin, die Seminarleiterin des „FAU<br />

Model United Nations“-Projekts (FAUMUN).<br />

Zudem gewann die 18-köpfige Delegation<br />

den „Outstanding Position Paper Award“.<br />

Nina Schirl, Jan Alexander Hoeppel, Mari-<br />

Rechenhilfe<br />

ServiceCenter für Doktoranden<br />

Als Schnittstelle für alle mathematischen Fragen<br />

versteht sich das neu eingerichtete ServiceCenter<br />

Mathematik für Doktoranden aller<br />

Fachrichtungen der Technischen Fakultät.<br />

Das Zentrum versucht, konkrete mathematische<br />

Fragen zu klären oder die dafür geeigneten<br />

Experten zu finden. Sucht ein Promovierender<br />

z.B. nach der schnellsten und<br />

besten Methode, um aus Messwerten Parameter<br />

zu bestimmen, kann er die Hilfe des<br />

ServiceCenters in Anspruch nehmen. „In der<br />

Regel werden die Anfragen schriftlich eingereicht“,<br />

erläutert Dr. Wigand Rathmann vom<br />

Lehrstuhl für Angewandte Mathematik II. „Ich<br />

versuche dann selbst oder mit Kollegen einen<br />

Lösungsansatz zu finden und bespreche diesen<br />

mit den Doktoranden.“<br />

www.am.<strong>uni</strong>-erlangen.de/home<br />

/ServiceCenter/<br />

Die Erlanger Uni-Delegation. Foto: Zentralinstitut für Regionenforschung<br />

na Lorz und Andreas Gloßner wurden außerdem<br />

für ihre erfolgreiche Arbeit in zwei<br />

Komitees mit dem „Outstanding Delegates<br />

in Committee“-Award ausgezeichnet. „Wir<br />

freuen uns, dass wir einen aktiven Beitrag<br />

zum wachsenden internationalen Ansehen<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> leisten<br />

können“, sagt Nicolai Makosch, der Faculty<br />

Advisor des Projekts. „Wir sind damit endgültig<br />

im Oberhaus der teilnehmenden Unis angekommen<br />

– und das, obwohl wir bei diesem<br />

internationalen Wettbewerb erst zum dritten<br />

Mal dabei waren.“<br />

Vorbild <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

„Leitlinien“ der FAU zur Studiengestaltung bayernweit anerkannt<br />

Die nach den Studierendenprotesten im letzten<br />

Jahr entstandenen „Leitlinien der FAU<br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> zur Studiengangsgestaltung“<br />

haben bayernweite Anerkennung<br />

erfahren: Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums<br />

für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst, der <strong>Universität</strong> Bayern und Hochschule<br />

Bayern sowie der Landes-ASten-<br />

Konferenz beschlossen eine gemeinsame<br />

Erklärung, die im Wesentlichen auf den Erlanger<br />

„Leitlinien“ vom 12. Februar beruht. „Wir<br />

freuen uns, dass wir damit den konstruktiven<br />

Beitrag, den die Studierenden der FAU erarbeitet<br />

haben, bayernweit für alle <strong>Universität</strong>en<br />

und Hochschulen fruchtbar machen<br />

konnten“, sagte Prof. Johanna Haberer.<br />

Während der Proteste im Herbst 2009 entwickelten<br />

die Studierenden konkrete Verbesserungsvorschläge,<br />

die sie - angelehnt an<br />

die <strong>uni</strong>versitären Vorgaben zur Umstellung<br />

auf Bachelor- und Masterstudiengänge - als<br />

„Leitlinie“ beschlossen haben. Mit den im<br />

Qualitätsmanagement der <strong>Universität</strong> ange-<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

18<br />

Während des zehntägigen Aufenthalts<br />

in New York besuchten die Studierenden<br />

die Ständige Vertretung Uruguays<br />

und das Department of Peacekeeping<br />

Operations der UN, um sich von<br />

Experten unterrichten zu lassen. Die<br />

Uni-Delegation hat sich mehrere Monate<br />

intensiv auf die Konferenz vorbereitet:<br />

Einmal pro Woche trafen sich die<br />

Studierenden zu einem englischsprachigen<br />

Seminar. Begleitet wurden sie<br />

hierbei von den Head Delegates Noemi<br />

Pich und Denny Ehrlich. Zusätzlich<br />

standen Wochenendseminare auf dem<br />

Programm, eine Expertenwoche im<br />

Auswärtigen Amt in Berlin sowie ein Besuch<br />

der Botschaft Uruguays.<br />

Bei der „National Model United Nations“-<br />

Konferenz repräsentiert jede Delegation einen<br />

Mitgliedsstaat. Als Delegierte des Landes<br />

diskutieren die Studierenden Probleme<br />

der Weltgemeinschaft und stimmen über<br />

Resolutionsentwürfe ab. Dabei ist jeder gefordert,<br />

als Diplomat die eigene Position<br />

darzustellen und durchzusetzen, Kompromissmöglichkeiten<br />

auszuloten und dabei die<br />

Interessen seines Landes möglichst realitätsnah<br />

zu vertreten.<br />

stoßenen Initiativen wurde daraus ein Leitlinienpapier<br />

entwickelt.<br />

Ziele sind: Schärfung der Kompetenz-<br />

und Qualifikationsprofile der Studiengänge,<br />

Reduktion der Prüfungsbelastung, Gewährleistung<br />

einer Wahlfreiheit innerhalb<br />

der Studiengänge, Qualitätssicherung und<br />

-verbesserung. Die FAU hat bereits rund 140<br />

Studien- und Prüfungsordnungen in Zusammenarbeit<br />

mit den Studierenden verbessert.<br />

Auch zukünftig ist die Mitarbeit der Studierenden<br />

erforderlich. So soll das System der<br />

Studienkommissionen, in denen Studierende<br />

und Lehrende an der Weiterentwicklung der<br />

Studiengänge arbeiten, auf die gesamte Uni<br />

ausgedehnt werden. Zudem werden die Voten<br />

der Studierenden in den Gremien gesondert<br />

gewürdigt. „Auch wenn wir noch nicht<br />

am Ziel sind, sehen wir uns auf einem guten<br />

Weg, unsere Studiengänge stets kritisch zu<br />

hinterfragen, an Anforderungen anzupassen<br />

und den Bedürfnissen der Studierenden<br />

Rechnung zu tragen“, sagt Prof. Haberer.


Alumni<br />

Zum Theaterautor über ein ganz normales Studium<br />

Interview mit Philipp Löhle, Hausautor am Maxim Gorki Theater in Berlin<br />

Herr Löhle, Sie haben in relativ kurzer Zeit<br />

Karriere gemacht. In Zeiten der „Generation<br />

Praktikum“ ist das insbesondere für Absolventen<br />

der Geisteswissenschaften eine<br />

kleine Sensation. Wie fühlt es sich an, mit 30<br />

Jahren Hausautor des renommierten Maxim<br />

Gorki Theaters zu sein und als „Shooting<br />

Star“ in der Theaterszene gehandelt zu werden?<br />

Das ist super. Ein Stück zu schreiben und<br />

es aufgeführt zu sehen, damit auf einen Wettbewerb<br />

eingeladen zu werden oder es in<br />

THEATERheute zu lesen, ist ein tolles Gefühl.<br />

Und als mich Armin Petras’ Sekretärin anrief,<br />

um einen Termin mit mir auszumachen, weil<br />

Herr Petras [i.e. Intendant des Gorki Theaters]<br />

mich gerne treffen würde, da war ich<br />

so aufgeregt, dass ich danach meine Currywurst<br />

nicht weiter essen konnte und verschenkt<br />

habe.<br />

Mit diesem Anruf ging ein Wunschtraum<br />

für Sie in Erfüllung. Wann wurde Ihnen klar,<br />

dass Sie Dramatiker und Regisseur werden<br />

wollten?<br />

Eigentlich wollte ich ja immer Filme machen.<br />

Einfach so, weil ich Filme mochte. Ich<br />

habe mich dann aber nie bei einer Filmhochschule<br />

beworben, weil ich immer dachte,<br />

die nehmen mich eh nicht. Hätten sie wahrscheinlich<br />

auch nicht. Theater mochte ich<br />

auch, Schreiben auch und in <strong>Erlangen</strong> an der<br />

Uni kann man all das ausprobieren. Also habe<br />

ich lauter Kurzfilme gedreht und irgendwann<br />

ein Stück geschrieben und im Experimentiertheater<br />

inszeniert. Dass mir Stücke schreiben<br />

so viel Spaß macht, habe ich also erst gemerkt,<br />

als ich eins geschrieben habe.<br />

Wie haben eigentlich Ihre Eltern auf Ihren Studien-<br />

und Berufswunsch reagiert?<br />

Die fanden das gut. Mein Vater hat mich auch<br />

auf die Idee gebracht, ich solle doch mal gucken,<br />

ob man „sowas“ wirklich nur an einer<br />

Filmhochschule machen kann, oder nicht<br />

doch auch irgendwo „normal“ studieren<br />

kann. So habe ich <strong>Erlangen</strong> gefunden.<br />

Und was haben Sie in <strong>Erlangen</strong> gefunden,<br />

was konnten Sie aus Ihrem Studium in <strong>Erlangen</strong><br />

mitnehmen?<br />

Zunächst einmal viel Unterstützung. Ich<br />

habe André Studt (Anm.: Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl für Theater- und<br />

Medienwissenschaft) meine ersten Stücke<br />

gezeigt und er hat gemeint, ich solle unbedingt<br />

eines davon inszenieren. Dann habe ich<br />

Philipp Löhle, geb. am 27. August 1978<br />

in Ravensburg, studierte Theater- und<br />

Medienwissenschaft, deutsche Literatur<br />

und Geschichte an der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und gilt als Shooting<br />

Star der deutschen Theaterszene. Er reüssierte<br />

mit Uraufführungen am Schauspielhaus<br />

Bochum, an der Schaubühne<br />

Berlin und am Schauspielhaus Wien.<br />

Schon während des Studiums schrieb<br />

Löhle erste Theaterstücke. Das Experimentiertheater<br />

zeigte LOGA ODER DER<br />

TÄGLICHE TOD als Erstling. KAUF-LAND,<br />

ein Stück über Hoffnung und Hoffnungslosigkeit<br />

angesichts undurchschaubarer<br />

Marktentwicklungen, wurde im Jahr 2005<br />

vom Theater <strong>Erlangen</strong> uraufgeführt. Den<br />

ersten überregionalen Erfolg erzielte Löhle<br />

im Jahr 2007 mit Genannt Gospodin,<br />

für das er den Dramatikerpreis des Kulturkreises<br />

der deutschen Wirtschaft erhielt.<br />

Seit der Spielzeit 2008/2009 ist er<br />

Hausautor am Maxim Gorki Theater in<br />

Berlin. Dieses Theater, 1825-1827 als<br />

Konzertsaal für die Singakademie zu Berlin<br />

errichtet und seit der Wiedereröffnung<br />

immer noch gezögert, aber André hat mich<br />

einfach weiter angeschoben, bis ich es gemacht<br />

habe, sonst wären die vielleicht in der<br />

Schublade versauert.<br />

Außerdem bringt es die Größe <strong>Erlangen</strong>s<br />

mit sich, dass man sich stark in einem studentischen<br />

Umfeld bewegt und ständig diskutiert<br />

und austauscht. Wir waren da irgendwann ein<br />

kleiner Kreis Möchtegern-Filmregisseure und<br />

Möchtegern-Theaterregisseure. Außerdem<br />

gab es noch Möchtegern-Radiosprecher,<br />

Möchtegern-Journalisten und Möchtegern-<br />

Autoren. Und mit denen hat man sich auf<br />

WG-Parties bis in die Morgenstunden ausgetauscht.<br />

Da habe ich mindestens so viel<br />

gelernt wie im Seminarraum.<br />

Wie muss ich mir denn den Arbeitsalltag<br />

eines Stückeschreibers vorstellen?<br />

Na: Schlafen bis nachmittags, dann im Bademantel<br />

und Aldiletten zum Bäcker, auf dem<br />

Rückweg in der Stammkneipe einen Espresso<br />

trinken. Kleiner Mittagsschlaf. Was essen.<br />

Dann was lesen. Dann eigentlich mal ne Seite<br />

schreiben wollen, aber schon zu spät dran<br />

fürs Theater, deshalb Schreiben auf morgen<br />

verschieben... Nein, eigentlich ist es relativ<br />

diszipliniert.<br />

19 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Foto: Jonas Ludwig Walter<br />

nach dem zweiten Weltkrieg eine Bühne<br />

für Gegenwartstheater, wurde 1952 nach<br />

Gorki benannt. Nach Volker Hesse ist Armin<br />

Petras seit 2006/2007 Intendant.<br />

Da erübrigt sicht ja schon fast meine nächste<br />

Frage: Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer<br />

Arbeit?<br />

Ich kann mir meine Zeit selber einteilen. Ich<br />

brauche nur Zettel und Stift um zu arbeiten.<br />

Und ich bin viel unterwegs und treffe interessante<br />

Leute.<br />

Freiheit ist ein zentrales Thema in Ihren Stücken.<br />

Was bedeutet Freiheit für Sie persönlich?<br />

Meine Freiheit ist, dass ich genau das mache,<br />

was ich machen will. Das ist das Großartigste<br />

was es gibt.<br />

Was raten Sie Studierenden, die in Ihre Fußstapfen<br />

treten möchten?<br />

Ich finde, man muss so lange ausprobieren,<br />

bis man etwas findet, was einen packt.<br />

Das ist schwer und man braucht viel Glück,<br />

aber alles andere macht nicht glücklich.<br />

Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Glück,<br />

viel Erfolg und noch viele Anlässe, eine Currywurst<br />

zu verschenken. Besten Dank für das<br />

Interview.<br />

Interview: Martina Weber


Hochschulsport<br />

Vizemeister im Taekwondo<br />

Tilman Gothner erringt 2. Platz bei Deutschen Hochschulmeisterschaften<br />

Nur einem musste sich Tilman Gothner bei<br />

den Deutschen Hochschulmeisterschaften<br />

Ende Mai in Wiesbaden geschlagen geben:<br />

Dem amtierenden Deutschen Meister im<br />

Taekwondo und in der Deutschen Nationalmannschaft<br />

an Nummer eins gesetzten Thomas<br />

Sommer.<br />

Gothner trat in der Disziplin „Poomsae“ an,<br />

bei der der Sportler eine vorab festgelegte<br />

Reihenfolge an Schlag-, Stoß- und Blockbewegungen<br />

absolvieren muss, die von Kampfrichtern<br />

auf Fehlerfreiheit und Präsentation<br />

bewertet werden. Aus ganz Deutschland reisten<br />

Taekwondo-Sportler an, um sich in drei<br />

Leistungsklassen miteinander zu messen.<br />

Kleiner Ball ganz groß<br />

Vier Erlanger Studenten starteten bei Golf-Hochschulmeisterschaften<br />

Das Feld bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften<br />

im Golf war in diesem Jahr<br />

so hochkarätig besetzt wie schon lange nicht<br />

mehr: 46 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

traten bei dem von der <strong>Universität</strong> Darmstadt<br />

organisierten Golfturnier an, darunter Spieler<br />

der Golf-Bundesliga und ehemalige Spieler<br />

der deutschen Nationalmannschaft.<br />

Mittendrin mischten<br />

vier Studierende der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

das<br />

Feld kräftig auf.<br />

Am erfolgreichsten<br />

schnitt Wibke<br />

Müller-Seubert ab:<br />

Die Erlanger Studentin<br />

erreichte im<br />

Kampf um den Titel<br />

der Deutschen<br />

Hochschulmeisterin<br />

einen hervorragenden<br />

dritten<br />

Platz. Für Christoph<br />

Rachinger, Steffen<br />

Oppel und Stephan<br />

Woodvine reichte es in der Konkurrenz der<br />

Herren immerhin noch zu den Platzierungen<br />

16, 18 und 23.<br />

Dabei waren die Bedigungen alles andere<br />

als günstig: Aufgeweicht von starken Regenfällen<br />

war der Golfplatz zunächst kaum<br />

bespielbar. Auch am Wettkampftag selbst<br />

schlug das Wetter Kapriolen. Zwar starteten<br />

fast alle trockenen Fußes, dann setzte jedoch<br />

Tilman Gothner startete<br />

in der schwierigsten<br />

Klasse A. Mit seiner<br />

Technik konnte der Erlanger<br />

Student erfahrene<br />

Bundeskampfrichter<br />

überzeugen und sich<br />

schließlich den Titel des<br />

Vizemeisters sichern.<br />

„Ich habe hart trainiert“,<br />

sagte Gothner freudestrahlend<br />

nach seinem<br />

Erfolg, „und freue mich,<br />

dass sich die Arbeit gelohnt<br />

hat“.<br />

erneut Regen ein, so dass die Partie nach nur<br />

wenigen gespielten Löchern unterbrochen<br />

werden musste und einige Spieler erst am<br />

nächsten Tag ihre Runde fortsetzen konnten.<br />

Durch zahlreiche Hänge und verwinkelte<br />

Spielbahnen stellte zudem der Wettkampfplatz<br />

selbst eine Herausforderung dar.<br />

Das FAU-Team (v.l.n.r.): Wibke Müller-Seubert, Stephan Woodvine, Steffen Oppel und<br />

Christoph Rachinger. Foto: privat<br />

Nach einigen Problemen am ersten Tag<br />

steigerte das Team der Uni <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

am zweiten Wettkampftag seine Leistung<br />

deutlich. Bei trockenem Wetter bewältigte<br />

es den 18-Loch-Parcours mit weitaus<br />

weniger Schlägen als zuvor, so dass es in der<br />

Teamwertung trotz der starken Konkurrenzam<br />

Ende zu einem respektablen siebten Platz<br />

reichte.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

20<br />

Tilman Gothner (links) strahlt über seine Silbermedaille. Foto: Tilman Gothner<br />

Gut gekickt<br />

4. Platz für Uni <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

Nur knapp verpasste die Uni-Fußballmannschaft<br />

der Männer bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften<br />

den Einzug ins Finale.<br />

Im Halbfinale musste sich das Team trotz der<br />

zunächst errungenen Führung den Kickern<br />

der <strong>Universität</strong> Frankfurt beugen, die das<br />

Spiel beim Elfmeterschießen für sich entschieden.<br />

Im Spiel um Platz 3 unterlagen die<br />

Erlanger dann der <strong>Universität</strong> Würzburg.<br />

Für die neu formierte, junge Mannschaft<br />

ist das Resultat dennoch ein toller Erfolg und<br />

Motivation für die nächsten Wettkämpfe.<br />

Leichathleten top<br />

Dreimal unter den besten Vier<br />

Drei Studierende der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> schlossen die Deutschen Leichtathletik<br />

Hochschulmeisterschaften in der<br />

Halle erfolgreich ab. Am Ende konnten sie<br />

sich über zwei Vizetitel und einen vierten<br />

Platz freuen.<br />

Über <strong>80</strong>0 Meter sicherte sich Sandra Keil,<br />

Studentin auf Lehramt Germanistik und<br />

Sportwissenschaft, mit einer Zeit von 2:10,49<br />

Minuten den zweiten Platz. Goran Pejic, Studiengang<br />

Maschinenbau, übersprang die<br />

Marke von 4,40 Metern und wurde damit<br />

zweiter der Konkurrenz im Stabhochsprung.<br />

Den vierten Platz erreichte Lea Süß beim<br />

Lauf über 3.000 Meter. Die bayerische Vizemeisterin<br />

über diese Distanz verpasste mit<br />

ihrer Zeit von 10:21,38 Minuten das Siegerpodest<br />

nur knapp.


Personalia<br />

Neue Generation von Nanoröhren<br />

Werkstoffwissenschaftler in Koselleck-Programm aufgenommen<br />

Prof. Dr. Patrik Schmuki Foto: FAU<br />

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) unterstützt die Entwicklung einer neuen<br />

Generation von Titandioxid-Nanoröhren<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> mit<br />

1,25 Millionen Euro. Der Leiter des Lehrstuhls<br />

für Werkstoffwissenschaften (Korrosion und<br />

Oberflächentechnik), Prof. Dr. Patrik Schmuki,<br />

wurde dazu ins Koselleck-Programm der<br />

DFG aufgenommen, das besonders innovative<br />

und im positiven Sinn risikobehaftete<br />

Forschungsvorhaben ermöglicht.<br />

Mit Hilfe der Koselleck-Förderung will der<br />

Werkstoffwissenschaftler eine gänzlich neue<br />

Generation von Titandioxid-Nanoröhren<br />

entwickeln: Durch die dreidimensionale und<br />

extrem präzise Modifikation der Röhrenwände<br />

im Nanometerbereich sollen die elektronischen<br />

Eigenschaften der Röhren grundlegend<br />

verbessert und die Einsatzbereiche<br />

deutlich erweitert werden. Langfristige Ziele<br />

sind eine wirtschaftliche Wasserstoffproduktion<br />

auf der Basis von Solarenergie, die<br />

Steigerung des Wirkungsgrads von Farbstoff-Solarzellen<br />

sowie die Entwicklung von<br />

bifunktionalen medizinischen Implantaten,<br />

die an genau definierten Stellen besondere<br />

Eigenschaften, beispielsweise eine bakterizide<br />

Wirkung, entfalten.<br />

In die Koselleck-Programme wählt die<br />

DFG ausschließlich Wissenschaftler, die sich<br />

durch besondere Leistungen ausgewiesen<br />

haben und in hohem Maß innovative Projekte<br />

durchführen wollen.<br />

Für Religions- und Glaubensfreiheit<br />

Prof. Dr. Heiner Bielefeldt von den Vereinten Nationen zum Sonderberichterstatter ernannt<br />

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen<br />

hat den Erlanger Professor Heiner<br />

Bielefeldt zum UN-Sonderberichterstatter<br />

für Religionsfreiheit ernannt. Der „UN Special<br />

Rapporteur on Freedom of Religion or Belief“<br />

ist die einzige Position, die die Vereinten Nationen<br />

eigens zu Fragen der Religionsfreiheit<br />

eingerichtet haben. Mit Unterstützung des<br />

UN-Hochkommissariats für Menschenrechte<br />

führt der Amtsinhaber themenspezifische<br />

Ländermissionen in aller Welt durch, trägt zur<br />

konzeptionellen Klärung und Weiterentwicklung<br />

der Religionsfreiheit bei und erstattet<br />

regelmäßig öffentlich Bericht gegenüber dem<br />

UN-Menschenrechtsrat. Prof. Bielefeldt leitet<br />

seit September 2009 den neu eingerichteten<br />

interdisziplinären Lehrstuhl für Menschenrechte<br />

und Menschenrechtspolitik an der<br />

FAU. Das Amt des Sonderberichterstatters<br />

trat er am 1. August 2010 an.<br />

Bielefeldt zeigte sich freudig überrascht über<br />

„das Ehrenamt von ganz besonderen Dimensionen“.<br />

Seine Lehrtätigkeit an der Uni-<br />

Freut sich über sein neues Amt: Prof. Dr. Heiner Bielefeldt<br />

Foto: FAU<br />

21 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Lichtspezifisch<br />

Alfried-Krupp-Förderpreis 2010<br />

Prof. Dr. Jana Zaumseil, Professorin für Nanoelektronik<br />

am Exzellenzcluster Engineering<br />

of Advanced Materials (EAM), erhielt den<br />

Förderpreis für junge Hochschullehrer 2010<br />

der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-<br />

Stiftung. Der Preis ist mit einer Fördersumme<br />

in Höhe von einer Million Euro über einen<br />

Zeitraum von fünf Jahren verbunden.<br />

„Wir freuen uns über diese Auszeichnung<br />

für Prof. Zaumseil“, sagt Prof. Dr. Wolfgang<br />

Peukert, der Koordinator des Exzellenzclusters.<br />

„Der Förderpreis ist ein Beleg dafür,<br />

dass es uns im Rahmen des Clusters gelingt,<br />

die besten Köpfe nach <strong>Erlangen</strong> zu holen.<br />

Ihre Expertise und die zusätzlichen Mittel aus<br />

dem Förderpreis werden der Nanoelektronik-<br />

Forschung an der FAU weitere Impulse für die<br />

Zukunft geben.“<br />

Prof. Zaumseil hat bereits während ihrer<br />

Promotion <strong>aktuell</strong>e Themen auf dem Gebiet<br />

der organischen Elektronik bearbeitet. In <strong>Erlangen</strong><br />

beschäftigt sie sich vorrangig mit der<br />

Synthese und Erforschung von neuartigen<br />

Nanomaterialien, die in Abhängigkeit von ihrer<br />

Größe nur Licht bestimmter Wellenlängen<br />

aufnehmen und abgeben. Ziel ist es, diese<br />

Prozesse für optolektronische Bauelemente<br />

nutzbar zu machen.<br />

versität solle dadurch aber keinen Schaden<br />

nehmen, erklärte er. „Auch in Zukunft soll der<br />

Lehrstuhl Menschenrechte thematisch breit<br />

orientiert sein. Gleichwohl steht natürlich zu<br />

erwarten, dass sich die Erfahrungen im neuen<br />

Amt inhaltlich auf das Profil des Lehrstuhls,<br />

auf die Lehre wie auf die Forschung, auswirken<br />

werden. Zum einen wird die UN-Ebene,<br />

auf der ich künftig eine aktive und öffentlich<br />

wahrnehmbare Rolle spielen werde, in meinen<br />

Lehrveranstaltungen mehr als bisher präsent<br />

sein. Zum anderen werde ich sicherlich<br />

auch öfter thematische Akzente in Richtung<br />

der Religionsfreiheit und verwandter Themen<br />

setzen, die ja auch für die deutsche und europäische<br />

Innenpolitik von wachsendem Interesse<br />

sind.“<br />

Die pakistanische Rechtsanwältin Dr.<br />

Asma Jahangir ist Bielefeldts Vorgängerin in<br />

dem Amt. „Durch ihre klaren Stellungnahmen<br />

zugunsten eines dezidiert liberalen Verständnisses<br />

der Religionsfreiheit hat sie hohe Standards<br />

gesetzt“, würdigte Bielefeldt sie.


Dank aus Polen<br />

Ehrendoktor für Prof. van Eldik<br />

Die Jagiellonian <strong>Universität</strong> in Krakau (Polen),<br />

Partner<strong>uni</strong>versität der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong>, hat die Ehrendoktorwürde an Prof.<br />

Dr. Rudi van Eldik für seine hervorragenden<br />

wissenschaftlichen Leistungen und sein persönliches<br />

Engagement für viele junge Chemikerinnen<br />

und Chemiker aus Polen verliehen.<br />

Für Prof. van Eldik ist dies bereits der dritte<br />

Doctor honoris causa. Für seine wissenschaftlichen<br />

Leistungen und in Anerkennung<br />

seiner internationalen Forschungskooperationen<br />

wurde Prof. van Eldik 2006 von der <strong>Universität</strong><br />

Kragujevac (Serbien) und 1997 von<br />

der <strong>Universität</strong> Potchefstroom (Südafrika) mit<br />

Ehrendoktorwürden ausgezeichnet.<br />

Seit Anfang der Achtzigerjahre pflegt er<br />

eine intensive Zusammenarbeit mit mehreren<br />

Forschungsgruppen in Polen, insbesondere<br />

mit der Jagiellonian <strong>Universität</strong> in<br />

Krakau. Bis heute findet ein reger Austausch<br />

der Doktoranden und wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter an großen und traditionsreichen<br />

Wissenschaftsstandorten statt. Die Zusammenarbeit<br />

hat zu einer Vielzahl gemeinsamer<br />

Veröffentlichungen in hoch angesehenen<br />

Fachzeitschriften geführt. Eine große Zahl<br />

von Wissenschaftlern aus Krakau, die von<br />

den exzellenten Forschungsmöglichkeiten<br />

in Deutschland profitieren konnten, waren<br />

und sind an diesem Erfolg beteiligt. Für zahlreiche<br />

polnische Doktoranden wurde hier der<br />

Grundstein ihrer wissenschaftlichen Laufbahn<br />

gelegt.<br />

Musik und Kirche<br />

Ehrendoktorwürde an Klaus Röhring<br />

Der Fachbereich Theologie der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> hat die Ehrendoktorwürde<br />

an Klaus Röhring verliehen. Der Theologe<br />

und Herausgeber der Zeitschrift „Musik<br />

& Kirche“ erhielt die Auszeichnung für sein<br />

jahrzehntelanges Engagement für den Brückenschlag<br />

zwischen Musik und Theologie.<br />

Der Fachbereich Theologie unterstreicht<br />

mit der Verleihung die Bedeutung der theologischen<br />

Beschäftigung mit Musik und die<br />

Notwendigkeit einer fundierten Plattform<br />

theologisch-kirchenmusikalischer Reflexion,<br />

wie sie die von Röhring maßgeblich geprägte<br />

Zeitschrift „Musik & Kirche“ bietet.<br />

Klaus Röhrings publizistisches Gesamtwerk<br />

umfasst neben musiktheologischen Überlegungen<br />

auch eigenständige Beiträge zur ästhetischen<br />

Theologie.<br />

Personalia<br />

Staatsmedaille für Prof. Drexler<br />

Auszeichnung für Verdienste um die Gesundheit in Bayern<br />

Minister Dr. Markus Söder (links) überreicht die Staatsmedaille an<br />

Prof. Dr. Hans Drexler.<br />

Foto: Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit<br />

Prof. Dr. Hans Drexler, Leiter des Instituts<br />

und der Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und<br />

Umweltmedizin, wurde vom Bayerischen<br />

Staatsminister für Umwelt und Gesundheit,<br />

Dr. Markus Söder, mit der Staatsmedaille für<br />

100.000 Euro für US-Forscher<br />

Erlanger Exzellenz-Graduiertenschule vergab Nachwuchspreis<br />

Zum dritten Mal hat die <strong>Erlangen</strong> Graduate<br />

School in Advanced Optical Technologies<br />

(SAOT) der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

den Young Researcher Award in Advanced<br />

Optical Technologies verliehen. Der mit<br />

100.000 Euro dotierte Preis für junge Wissenschaftler<br />

ging dieses Jahr an den amerikanischen<br />

Forscher Dr. Terrence R. Meyer<br />

von der Iowa State University. Terrence R.<br />

Meyer wurde für die Entwicklung neuartiger<br />

optischer Messmethoden zur Untersuchung<br />

von Verbrennungsprozessen ausgezeichnet,<br />

wie sie etwa in Motoren oder Turbinen<br />

Anwendung finden. Um sie untersuchen zu<br />

können, werden hoch auflösende Messtechniken<br />

unter Zuhilfenahme von beispielsweise<br />

Ultrakurzzeitpuls-, Dioden- und Hochleistungs-„Burst<br />

Mode“-Lasern eingesetzt.<br />

Dr. Meyer ist Assistant Professor am Department<br />

Maschinenbau und Leiter des<br />

Clean-Energy-Technology-Programms der<br />

Iowa State University. Er studierte zunächst<br />

an der <strong>Universität</strong> von Minnesota und später<br />

an der <strong>Universität</strong> von Illinois Maschinenbau,<br />

wo er 2001 promovierte. Im Laufe seiner aka-<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

22<br />

Verdienste um die Gesundheit in<br />

Bayern 2009 ausgezeichnet. Das<br />

Ministerium würdigte damit unter<br />

anderem Prof. Drexlers Arbeiten<br />

zum Nachweis von Fremdstoffen<br />

in biologischem Material, etwa in<br />

Blut oder Atemluft, zur betrieblichen<br />

Gesundheitsförderung und<br />

zur Entwicklung von Strategien zur<br />

Weiterentwicklung medizinischer<br />

Vorsorgemaßnahmen. Neben seiner<br />

Tätigkeit als Institutsleiter und<br />

Lehrstuhlinhaber koordiniert er<br />

unter anderem die DFG-Arbeitsgruppe<br />

„Aufstellung von Grenzwerten<br />

in biologischem Material“<br />

und ist Sprecher des Interdisziplinären<br />

Zentrums für Public Health.<br />

Die Staatsmedaille für Verdienste<br />

um die Gesundheit wurde<br />

erst im Jahr 2009 von Staatsminister Dr.<br />

Söder gestiftet. Sie löste die bis dahin vergebene<br />

Medaille für Umwelt und Gesundheit<br />

ab. Pro Jahr sind nicht mehr als 15 Preisträger<br />

für die Auszeichnung vorgesehen.<br />

demischen Karriere wurde er bereits mit zahlreichen<br />

Preisen geehrt.<br />

Gastprofessur an der SAOT<br />

Mit dem Young Researcher Award ist eine<br />

Gastprofessur an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />

<strong>Nürnberg</strong> verbunden, in deren Rahmen der<br />

Preisträger die Möglichkeit erhält, an der <strong>Erlangen</strong><br />

Graduate School in Advanced Optical<br />

Technologies zu lehren und zu forschen.<br />

Im Rahmen derartiger Kooperationen mit<br />

international renommierten Wissenschaftlern<br />

kommt es zum intensiven Wissens-<br />

transfer zwischen den SAOT-Mitgliedern<br />

und ihren Gästen. Dieser Austausch ist ein<br />

wesentlicher Aspekt bei der Arbeit und der<br />

wissenschaftlichen Ausbildung in der Graduiertenschule.<br />

Der Preis wird jährlich für herausragende<br />

Leistungen im Bereich der Optischen Technologien<br />

an Wissenschaftler vergeben, die<br />

jünger sind als 40 Jahre. Unter Beratung internationaler<br />

Experten entscheidet eine Jury<br />

aus Vertretern der SAOT über die Vergabe<br />

des Awards.


Promotionspreis<br />

Auszeichnungen der PhilFak<br />

Der Lilli-Bechmann-Rahn-Preis der Philosophischen<br />

Fakultät und des Fachbereichs<br />

Theologie wurde in diesem Jahr an Dr. Peter<br />

Gelius, Promotionsfach „Politische Wissenschaft“,<br />

verliehen. Das Thema seiner Dissertation<br />

lautet „Sultanistischer Totalitarismus<br />

– Nordkorea, Rumänien und Kuba im regimetheoretischen<br />

Vergleich“. Mit dem Preis<br />

zeichnet die Fakultät seit 1999 alljährlich eine<br />

hervorragende Dissertation aus und erinnert<br />

zugleich an alle, denen die Erlanger Philosophische<br />

Fakultät – wie der Namensgeberin,<br />

die aus einer alteingesessenen jüdischen<br />

Fürther Familie stammte – im Nationalsozialismus<br />

den Titel aberkannt hatte.<br />

Bei der Promotionsfeier im Februar 2010 erhielt<br />

außerdem Dr. David Weiss, Psychologie,<br />

den Karl-Giehrl-Preis für seine Arbeit „Aging<br />

Identities. The Ambivalence of Age Group<br />

and Generation Belonging“. An Dr. Annett<br />

Haberlah-Pohl, Bayerische und Fränkische<br />

Landesgeschichte, ging der Otto-Meyer-Promotionspreis<br />

für ihre Dissertation über „Die<br />

Herrschaftsexpansion der Hohenzollern und<br />

regionale Selbstbehauptung im Spätmittelalter<br />

und Früher Neuzeit. Eine Fallstudie für<br />

den Altlandkreis Münchberg im Rahmen des<br />

Historischen Atlasses von Bayern“ .<br />

Die Preisträgerinnen des Promotionspreises<br />

der Staedtler-Stiftung – Christiane<br />

Müller, Klassische Archäologie, und Dr.<br />

Nadine Böhm, Anglistik – wurden während<br />

der Veranstaltung bereits vorgestellt. Verliehen<br />

wird der Preis im Oktober 2010.<br />

Personalia<br />

Medikamente gegen Abstoßung<br />

Forschung zu Transplantationen mit Ernst-Derra-Preis gewürdigt<br />

Prof. Dr. Stephan Ensminger<br />

aus der Herzchirurgischen<br />

Klinik<br />

(Direktor: Prof. Dr. Michael<br />

Weyand) wurde im<br />

Februar 2010 mit dem<br />

Ernst-Derra-Preis für<br />

seine Forschungsarbeit<br />

zu Abstoßungsreaktionen<br />

von Herztransplantatenausgezeichnet.<br />

Der renommierteste<br />

Forschungspreis der<br />

Deutschen Gesellschaft<br />

für Herz-, Thorax- und<br />

Gefäßchirurgie ist mit<br />

5.000 Euro dotiert.<br />

Die chronische Abstoßung<br />

mit ihrem Hauptmerkmal,<br />

der Transplantat-Arteriosklerose,<br />

ist heutzutage die Hauptkomplikation nach<br />

erfolgreicher Herztransplantation. Prof. Ensminger<br />

konnte in einem Maus-Experiment<br />

eine Lösung des Problems aufzeigen: „Mit<br />

zwei zugelassenen und erprobten Medikamenten<br />

– Clopidogrel und Everolimus – kann<br />

das Hauptkomplikationsrisiko nach Herztransplantationen<br />

deutlich reduziert werden.<br />

Diese am experimentellen Maus-Modell ermittelten<br />

Ergebnisse haben für Patienten eine<br />

große Bedeutung, da sie leicht in die klinische<br />

Praxis umgesetzt werden können“, sagt Stephan<br />

Ensminger.<br />

Prof. Dr. Stephan Ensminger wurde mit dem Ernst-Derra-Preis für die Erforschung<br />

der Abstoßungsreaktion von Herztransplantaten ausgezeichnet.<br />

Foto: privat<br />

23 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Prof. Ensminger arbeitet seit 2008 als Geschäftsführender<br />

Oberarzt und Leiter der<br />

experimentellen Herzchirurgie am <strong>Universität</strong>s-Herzzentrum<br />

<strong>Erlangen</strong>. Bereits im Jahr<br />

2003 habilitierte er sich mit zahlreichen experimentellen<br />

Studien auf dem Gebiet der<br />

chronischen Abstoßung nach Herztransplantationen.<br />

Die Grundlagen für seine wissenschaftlichen<br />

Arbeiten wurden in einem<br />

dreijährigen Forschungsaufenthalt an der<br />

University of Oxford, England, gelegt, für die<br />

Prof. Ensminger auch ein DPhil. der University<br />

of Oxford verliehen wurde.<br />

Hoffnung bei Läsionen: Knorpel könnten sich regenerieren<br />

Erneute Auszeichnung der Albert J. B. Sturm-Stiftung für Handchirurgen der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

Typische Einrisse des Discus ulno carpalis nach einer<br />

Handgelenksverletzung.<br />

Foto: Plastische Chirurgie/Uni-Klinikum <strong>Erlangen</strong><br />

Für die Erforschung der Knorpelzell-Regenerierung<br />

bei Verschleißerscheinungen im<br />

Handgelenksdiskus wurde Dr. Frank Unglaub<br />

aus der Plastisch- und Handchirurgischen<br />

Klinik (Direktor: Prof. Dr. Raymund E. Horch)<br />

im Jahr 2010 bereits zum zweiten Mal von der<br />

Albert J. B. Sturm-Stiftung für handchirurgische<br />

Forschung ausgezeichnet. Für seine<br />

Arbeit „Cartilage cell proliferation in degenerative<br />

TFCC wrist lesions“ erhielt Dr. Unglaub<br />

den Förderpreis der Stiftung, der mit 1.000<br />

Euro dotiert ist. Bereits im vergangenen Jahr<br />

erhielt der Erlanger Chirurg diese Auszeichnung<br />

für seine hervorragenden experimentellen<br />

Untersuchungen.<br />

Chronische Handgelenksschmerzen und<br />

frische Verletzungen nach Handgelenks-<br />

traumata lassen sich heute durch minimalinvasive<br />

Diagnostik und Therapie mit der<br />

so genannten Handgelenksarthroskopie<br />

(Handgelenksspiegelung) zu einem früheren<br />

Zeitpunkt gezielt behandeln. Bisher war noch<br />

ungeklärt, ob es zu einer aktiven Erholung<br />

der Knorpelzellen im Discus ulno carpalis<br />

kommen kann. Diese knorpelige Scheibe,<br />

die sozusagen als „Stoßdämpfer“ zwischen<br />

dem Ellenkopf und dem Handwurzelknochen<br />

dient, wird besonders bei Stürzen auf das gestreckte<br />

Handgelenk verletzt.<br />

Mithilfe der Forschungsergebnisse von<br />

Dr. Unglaub lassen sich nun Anhaltspunkte<br />

dafür finden, dass prinzipiell eine Heilungsmöglichkeit<br />

der Knorpelscheibe durch Regenerationsprozesse<br />

besteht.


Ideen mit Erfolg<br />

Gute Plätze bei Wettbewerben<br />

Die ersten drei Plätze beim Ideenwettbewerb<br />

„innovation check“ sicherten sich Teams<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>. Die Sieger<br />

konnten sich über ein Preisgeld von insgesamt<br />

2.300 Euro freuen und erhielten ein<br />

kostenfreies Seminar zum Thema „Geschäftsideen<br />

erfolgreich umsetzen“. Zwei fortgeschrittene<br />

Gründungsprojekte, die Metrilus<br />

GmbH und Agrolytix, haben mit großem Erfolg<br />

am Business-Plan-Wettbewerb „Phase<br />

2“ des Netzwerks Nordbayern teilgenommen.<br />

Beide Teams wurden von der Jury unter<br />

die zehn besten Geschäftsideen gewählt.<br />

Beim gleichzeitig verliehenen Hochschulgründerpreis<br />

des Netzwerk Nordbayern belegte<br />

die Metrilus GmbH den zweiten Rang,<br />

Agrolytix folgte auf dem dritten Platz.<br />

Metrilus arbeitet mit so genannten Timeof-Flight<br />

Kameras – speziellen 3D-Kameras,<br />

mit denen Distanzen gemessen werden – und<br />

entwickelt Applikationen für Medizin-, Industrie-<br />

und Automatisierungstechnik. Agrolytix<br />

setzt sich aus Biologen, Chemikern und Verfahrenstechnikern<br />

zusammen, die ein Bio-<br />

Spritzmittel gegen die Mottenlarve des Apfelwicklers<br />

entwickelt haben.<br />

Die Idee, ein kompaktes, portables 3D-Kamerasystem<br />

zur Vorbereitung von operativen<br />

Eingriffen in der plastischen Chirurgie zu nutzen,<br />

sicherte dem Team „CelVis“ um Florian<br />

Jäger, Rüdiger Bock und Rolf Haberstumpf<br />

beim „innovation check“ den ersten Platz.<br />

Den zweiten Platz belegte Daniel Teichmann<br />

mit einem Konzept zur hocheffizienten Speicherung<br />

von Wasserstoff, der als CO 2 -freier<br />

Kraftstoff genutzt werden kann. Victoria Langer<br />

und Stefan Dietz erreichten den dritten<br />

Platz. Die beiden haben einen Schnelltest für<br />

Erdnuss-Allergiker entwickelt.<br />

Lehre vom Praktiker<br />

Honorarprofessor im Maschinenbau<br />

Am Department Maschinenbau wurde Dr.<br />

Heiner Otten zum Honorarprofessor ernannt.<br />

Dr. Otten, Bereichsvorstand der Diehl Metall<br />

Stiftung & Co. KG, hält Vorlesungen im<br />

Fachgebiet „Qualitätsmanagement in der<br />

produzierenden Industrie“. Sein Vorlesungskonzept<br />

zielt darauf, den Studierenden das<br />

Qualitätsmanagement und seine Instrumente<br />

aus der Sicht des Praktikers nahezubringen.<br />

Dr. Otten liefert damit eine wichtige Ergänzung<br />

zum regulären Lehrangebot innerhalb<br />

der Technischen Fakultät.<br />

Personalia<br />

Fellowships für die Besten<br />

Schöller Forschungszentrum fördert Wirtschaftswissenschaftler<br />

Das Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft hat<br />

seine ersten Forschungsstipendien vergeben.<br />

Die Fellowships unterstützen Vorhaben<br />

renommierter Professoren sowie aufstrebender<br />

Nachwuchswissenschaftler zu<br />

wirtschafts- und gesellschaftsrelevanten<br />

Fragestellungen, die gemeinsam mit Wissenschaftlern<br />

am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />

durchgeführt werden.<br />

Im Beisein der Ehrensenatorin der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> und Stifterin des<br />

Forschungszentrums, Friedl Schöller, wurden<br />

die diesjährigen Schöller Senior-Fellowships<br />

(Dr. Theo und Friedl Schöller-Forschungsprofessur)<br />

an Prof. John Bessant (University of<br />

Dr. Stephanie Peper von der Helmut-<br />

Schmidt-<strong>Universität</strong> Hamburg ist die erste<br />

Trägerin des Professor-Siegfried-Peter-<br />

Preises, den die <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

im Jahr 2009 eingerichtet hat. Der Preis<br />

der Stiftung ist mit 1.500 Euro dotiert. Alle<br />

zwei Jahre werden damit herausragende, zukunftsweisende<br />

Forschungsarbeiten auf dem<br />

Gebiet der Hochdruckverfahrenstechnik prämiert.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

24<br />

Exeter) und Prof. Thomas Brewer (Georgetown<br />

University, Washington D.C.) verliehen.<br />

Die Schöller J<strong>uni</strong>or-Fellowships (Dr. Theo und<br />

Friedl Schöller-Nachwuchswissenschaftler)<br />

erhielten Prof. Dr. Friederike Mengel (Maastricht<br />

University) und Prof. Dr. Jonas Puck<br />

(Wirtschafts<strong>uni</strong>versität Wien). Außerdem<br />

wurde Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer mit<br />

dem Schöller-Ehrenpreis für sein Lebenswerk<br />

ausgezeichnet.<br />

Das Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft<br />

der Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong> setzt sich für die Stärkung<br />

eines verantwortungsvollen Handelns<br />

in Wirtschaft und Gesellschaft ein.<br />

Erste Preisträgerin kommt aus Hamburg<br />

Professor-Siegfried-Peter-Preis für Forschung zur Hochdruckverfahrenstechnik<br />

Dr. Peper erhielt die Auszeichnung für ihre<br />

Arbeiten zur präparativen Hochdruck-Chromatographie<br />

mit überkritischen Gasen. Im<br />

Rahmen ihrer Promotion gelang es ihr erstmals,<br />

überkritisches Kohlendioxid als Lösemittel<br />

in einer vollautomatisierten Anlage zur<br />

Trennung einer Gruppe natürlich vorkommender<br />

Substanzen mit Vitamin-E-Wirkung<br />

einzusetzen. Ein solches Verfahren führt zu<br />

erheblichen Kostenvorteilen.


Jubiläen und Abschiede<br />

Personalia<br />

Dank und Anerkennung für langjährigen Einsatz an der <strong>Universität</strong><br />

Zur gemeinsamen Feier begrüßte Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske (Mitte) die Dienstjubilare Prof. Dr. Wolfgang<br />

Harbrecht, Prof. Dr. Karl Meßlinger, Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein, Prof. Dr. Harald Mang, Prof. Dr. Rudolf<br />

Freiburg, Prof. Dr. Hermann Keßler, Prof. Dr. Elmar Nöth, Prof. Dr. Reinhard Neder und Prof. Dr. Christian Stegmann<br />

(v. links). Prof. Harbrecht und Prof. Fleckenstein können auf 40 Jahre an der Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

zurückblicken; ihre hier versammelten Kollegen forschen und lehren seit 25 Jahren an der FAU.<br />

Unter den wissenschaftlichen Mitarbeitern gab es drei 40jährige Jubiläen: Roman König, Klaus-Dieter Barnickel<br />

und Gerd Heinlein (nicht im Bild). Friedrich Stinzing, Carmen Pospisil, Peter Mayer sowie Joachim Kaschta, Thomas<br />

Röder, Roland Netzker, Harald Knorr und Werner Haußmann holten sich von Präsident Grüske (Mitte) Urkunde<br />

und Dank für 25 Dienstjahre, die auch Wolfgang Degen und Oskar Sembach (nicht im Bild) verzeichnen können.<br />

Kanzler Thomas A. H. Schöck (links) konnte fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Lauf des Jahres 2009 ihren<br />

Dienst bei der Zentralen <strong>Universität</strong>sverwaltung beendeten, persönlich verabschieden: Ammarentia van Eldik,<br />

Rita Castorph, Ingrid Toltz, Wolfang Neumann und Ernst Werdan (v. links). Ebenfalls ausgeschieden, aber nicht im<br />

Bild sind Margit Brendel, Heidi Imgrund, Peter Diem, Inci Birinci und Eduard Römer.<br />

Auszeichnungen<br />

25 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Prof. Dr. Bernd Kladny, Orthopädisch-<br />

Rheumatologische Abteilung im Waldkrankenhaus,<br />

wurde vom Berufsverband der<br />

Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

mit der Hubert-Waldmann-Plakette ausgezeichnet.<br />

Prof. Dr. Dr. Friedrich Wilhelm Neukam,<br />

Lehrstuhl für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,<br />

insbesondere Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie,<br />

wurde von der Medizinischen<br />

Fakultät der <strong>Universität</strong> Athen die Ehrendoktorwürde<br />

verliehen.<br />

Prof. Dr. Joachim Robert Kalden, Medizinische<br />

Klinik 3 – Rheumatologie und Onkologie,<br />

wurde zum Ehrenmitglied der Slowakischen<br />

Gesellschaft für Rheumatologie<br />

ernannt.<br />

Benjamin Hofner, Institut für Medizininformatik,<br />

Biometrie und Epidemiologie, wurde<br />

der Bernd Streitberg-Preis der Internationalen<br />

Biometrischen Gesellschaft für die beste<br />

deutsche Diplomarbeit in diesem Fachgebiet<br />

verliehen. Der Preis ist mit 300 Euro dotiert.<br />

Prof. Dr. Franz Streng, Lehrstuhl für Strafrecht<br />

und Kriminologie, ist die Ehrendoktorwürde<br />

der Nationalen und Kapodistrischen<br />

<strong>Universität</strong> Athen verliehen worden.<br />

Dr. Robert Fischer, Forschungsreferent an<br />

der Philosophischen Fakultät und Fachbereich<br />

Theologie, hat eines von 14 Fellowships<br />

für Hochschul- und Wissenschaftsmanager<br />

des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft<br />

bekommen. Gemeinsam mit der<br />

AG Wissenschaftsmanagement unterstützt<br />

der Verband hervorragende Kräfte in Hochschul-<br />

und Wissenschaftsverwaltungen dabei,<br />

sich weiterzubilden und die professionellen<br />

Anforderungen optimal zu meistern.<br />

Dipl.-Ing. Gökhan Akkasoglu, Lehrstuhl<br />

Qualitätsmanagement und Fertigungsmesstechnik,<br />

konnte bei der 13. internationalen<br />

Tagung “QMOD conference on Quality and<br />

Service Sciences ICQSS 2010” den Best<br />

Paper Award für den Beitrag “Comprehensive<br />

Approach for a Reference Model Based<br />

Maturity Method for Development of Metal<br />

Forming Processes” entgegennehmen. Mitautoren<br />

des Tagungsbeitrags sind Prof. Dr.<br />

Albert Weckenmann und Dr. Peter-Frederik<br />

Brenner. Die alljährliche Tagung ist die<br />

weltweit größte wissenschaftliche Konferenz<br />

zu den Forschungsthemen Qualität, Service,<br />

Organisationsentwicklung und verwandte<br />

Managementthemen.


Prof. Dr. Willi A. Kalender, Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Medizinische Physik, wurde von<br />

der European Society of Radiology (ESR) auf<br />

ihrem 22. jährlichen Treffen mit der Ehrenmitgliedschaft<br />

ausgezeichnet. Damit würdigte<br />

die Gesellschaft seine hervorragenden und<br />

entscheidenden Entwicklungen auf dem Gebiet<br />

der Computertomographie und seine<br />

bedeutsamen Arbeiten im Bereich des Strahlenschutzes<br />

und der Diagnose von Osteoporose,<br />

Lungen- und Herzerkrankungen. Die<br />

ESR ist die am schnellsten wachsende medizinische<br />

Gesellschaft der Welt mit derzeit<br />

45.<strong>80</strong>0 Mitgliedern.<br />

Prof. Dr. Rudi van Eldik, Lehrstuhl für Anorganische<br />

und Analytische Chemie, ist von<br />

der Royal Society of Chemistry (London) mit<br />

dem Inorganic Mechanisms Award ausgezeichnet<br />

worden. Prof. van Eldik erhielt die<br />

Auszeichnung für seine Pionierarbeit bei der<br />

Anwendung von Hochdrucktechniken zur<br />

Untersuchung anorganischer Reaktionsmechanismen<br />

und für seine mechanistischen<br />

Studien der Reaktionen zweiatomiger Substrate<br />

mit Übergangsmetallzentren.<br />

Simon Bogner, Christian Feichtinger und<br />

Stefan Donath vom Lehrstuhl für Systemsimulation<br />

wurden für ihr Poster „Moving<br />

Obstacles in Free Surface Flows with Lattice<br />

Boltzmann“ beim ASIM-Workshop 2010<br />

mit dem mit 100 Euro dotierten Teilnehmerposterpreis<br />

ausgezeichnet. Das Poster basiert<br />

auf der Diplomarbeit Bogners über die<br />

Verknüpfung der Simulation von Strömungen<br />

mit freien Oberflächen und umströmten, beweglichen<br />

Festkörpern.<br />

Klaus Iglberger und Ulrich Rüde, Lehrstuhl<br />

für Systemsimulation, wurden mit dem Partnership<br />

for Advanced Computing in Europe<br />

Award ausgezeichnet. Der Preis wird auf der<br />

International Supercomputing Conference<br />

an junge Wissenschaftler für ein herausragendes<br />

Paper verliehen. Iglberger und Rüde<br />

haben den Award für ihre Arbeit zum Thema<br />

„Massively Parallel Granular Flow Simulations<br />

with Non-Spherical Particles“ erhalten.<br />

Die Studierenden Regina Volk, Simon Kehrwagen,<br />

Alexander Kreische und Fabian<br />

Seifert haben von der Fulbright Kommission<br />

Stipendien für einen zweisemestrigen Studienaufenthalt<br />

in den USA erhalten. Die Fulbright<br />

Stiftung setzt sich mit ihren Stipendien<br />

für den wissenschaftlichen und kulturellen<br />

Austausch zwischen Deutschland und Amerika<br />

ein.<br />

Prof. Dr. Andreas Roosen, Department<br />

Werkstoffwissenschaften, Glas und Keramik,<br />

Personalia<br />

wurde von der Deutschen Keramischen Gesellschaft<br />

(DKG) die Böttger-Plakette verliehen.<br />

Damit wurden sein Einsatz für den Dialog<br />

zwischen Wissenschaft und Industrie im<br />

Bereich der Keramik sowie seine vielfältigen<br />

Verdienste für die DKG gewürdigt. Die Böttger-Plakette<br />

wurde seit 1929 erst neunzehnmal<br />

vergeben.<br />

Eveline Schreiber, Hals-Nasen-Ohrenklinik,<br />

wurde auf der „8th International Conference<br />

on the Scientific and Clinical Applications<br />

of Magnetic Carriers“ in Rostock der 1. Audience<br />

Poster Award verliehen.<br />

Prof. Dr. Hermann Diller, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Marketing,<br />

wurde von der <strong>Universität</strong> St. Gallen<br />

die Ehrendoktorwürde verliehen. Er wurde für<br />

seine Leistungen zur Weiterentwicklung der<br />

Marketingdisziplin, insbesondere für seine<br />

innovativen Beiträge zur empirischen Neuausrichtung<br />

der Disziplin sowie deren Öffnung<br />

für neue Erkenntnisse aus den Verhaltenswissenschaften<br />

ausgezeichnet.<br />

Prof. Dr. Karsten Meyer, Lehrstuhl für Anorganische<br />

und Allgemeine Chemie, ist von<br />

der Fachzeitschrift „Dalton Transactions“ mit<br />

dem European/African Lectureship Award<br />

ausgezeichnet worden. Das internationale<br />

Journal im Bereich der Anorganischen Chemie<br />

wird von der britischen Royal Society of<br />

Chemistry herausgegeben.<br />

Nicole Ertel, Institut für Geographie, wurde<br />

von der Fränkischen Geographischen Gesellschaft<br />

für ihre Diplomarbeit ausgezeichnet.<br />

Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und wird<br />

für hervorragende Arbeiten mit „fränkischem<br />

Thema“ verliehen. Ertel hat sich mit der Frage<br />

auseinander gesetzt, wie private und<br />

politische Akteure den Konflikt um die Einrichtung<br />

eines „Nationalparks Steigerwald“<br />

steuern.<br />

Anne-Katharina Keyser, Interdisziplinäres<br />

Zentrum für Steuerwissenschaften, wurde<br />

das Rödl & Partner-Promotionsstipendium<br />

der Kanzlei Rödl & Partner verliehen. Seit dem<br />

1. Mai 2010 promoviert Keyser zum Thema<br />

„Gewerbesteuerrecht und Personengesellschaften<br />

unter besonderer Berücksichtigung<br />

des Internationalen Steuerrechts“. Betreut<br />

wird sie von Prof. Dr. Roland Ismer, Lehrstuhl<br />

für Steuerrecht und Öffentliches Recht.<br />

Prof. Dr. Ursula Schlötzer-Schrehardt, Augenklinik,<br />

hat den mit 50.000 Dollar dotierten<br />

Ophthalmic Pathology Award erhalten. Der<br />

Award wird durch die Gottfried und Lieselotte<br />

Naumann Stiftung, <strong>Erlangen</strong>, vergeben. Ge-<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

26<br />

würdigt wurde die Arbeit von Prof. Schlötzer-<br />

Schrehardt auf dem Gebiet der ophthalmologischen<br />

Forschung.<br />

Anne Collin, ehemalige Mitarbeiterin am<br />

Lehrstuhl für Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik<br />

(Prof. Wirth), hat für ihre<br />

Dissertation „Strömungsmechanische Charakterisierung<br />

des Ringwirbelschichtreaktors<br />

im Hinblick auf Scale-up“ den diesjährigen<br />

Johannes Möller-Preis erhalten. Der Preis in<br />

Höhe von 5.000 Euro wurde anlässlich der<br />

Jahrestagung des ProcessNet-Fachausschusses<br />

„Mehrphasenströmung“ in Frankfurt<br />

überreicht.<br />

Anne-Katrin Meckel, Absolventin des Fachbereichs<br />

Wirtschaftswissenschaften, erhielt<br />

für ihre Diplomarbeit über das „Strategische<br />

Management bei Gesetzlichen Krankenkassen“<br />

den Unikosmos Marketing Award. Die<br />

Arbeit untersucht, über welche strategischen<br />

Differenzierungsmöglichkeiten sich gesetzliche<br />

Kassen erfolgreich von Mitbewerbern<br />

abheben können. Betreut wurde die Diplomarbeit<br />

von Prof. Dr. Oliver Schöffski, Inhaber<br />

des Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement.<br />

Der Preis wird von der Techniker Krankenkasse<br />

für innovative Marketing-Ideen junger<br />

Wissenschaftler vergeben und ist mit 2.500<br />

Euro dotiert.<br />

Nina Grönhardt, Matthias Lederer, Tino<br />

Müller, Stefan Schuhmann und Thomas<br />

Mladek, Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften,<br />

haben die diesjährige<br />

Campus Challenge der Firma Accenture<br />

gewonnen. Das Team überzeugte mit der Firma<br />

Farmworx zum Wettbewerbsthema „Arbeitsplatz<br />

der Ne(x)t Generation“. Farmworx<br />

ist ein Konzept, um Landwirte bei der täglich<br />

anfallenden Arbeit zu unterstützen.<br />

Peter Blank, Michael Bleier, Jan Kallwies,<br />

Dominik Lahmann und Philipp Nordhus,<br />

Studierende der Ingenieurwissenschaften<br />

und Informatik, erreichten mit ihrem Roboterfußball-Team<br />

beim RoboCup 2010 in<br />

Singapur den geteilten fünften Platz. Das Erlanger<br />

Team nahm in der Small Size Liga an<br />

den Wettbewerben teil. Dort spielen kleine,<br />

schnelle Roboter mit maximal 18 cm Durchmesser<br />

und 15 cm Höhe Fußball auf einem 6<br />

x 4 Meter großen Spielfeld.<br />

Funktionen<br />

Dr. Martin Sedlmayr, Institut für Medizininformatik,<br />

Biometrie und Epidemiologie am<br />

Lehrstuhl für Medizinische Informatik, wurde<br />

als Technical Adviser in den Vorstand


der European Society for Computing and<br />

Technology in Anaesthesia and Intensive<br />

Care (ESCTAIC) berufen. Die ESCTAIC ist<br />

eine wissenschaftliche Gesellschaft mit den<br />

Schwerpunkten Anästhesie und Intensivmedizin,<br />

Medizintechnik, Medizininformatik und<br />

Human Factors.<br />

Thomas A.H. Schöck, Kanzler der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>, wurde in den<br />

Vorstand der Licencing Executive Society<br />

(LES) Deutschland gewählt. Die LES ist ein<br />

weltweiter Zusammenschluss von Patentanwälten,<br />

Führungskräften der Wirtschaft und<br />

Vertretern von Forschungseinrichtungen, die<br />

mit Patentfragen befasst sind. Zudem wurde<br />

er vom Verwaltungsrat des Studentenwerks<br />

einstimmig als Vorsitzender wiedergewählt.<br />

Prof. Dr. Joachim Robert Kalden, Medizinische<br />

Klinik 3 – Rheumatologie und Onkologie,<br />

wurde von Forschungsministerin Prof.<br />

Dr. Annette Schavan für eine weitere Amtsperiode<br />

als Vertreter der Deutschen Akademie<br />

der Naturforscher Leopoldina in den Bundesgesundheitsforschungsrat<br />

berufen.<br />

Prof. Dr. Robert Weigel, Lehrstuhl für Technische<br />

Elektronik, ist für vier Jahre zum Mitglied<br />

des Wissenschaftlichen Beirats des<br />

Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik,<br />

Frankfurt/Oder, berufen worden.<br />

Prof. Dr. Rolf Schröder, Institut für Neuropathologie,<br />

wurde als Mitglied in das Referenzzentrum<br />

für Neuromuskuläre Krankheiten der<br />

Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie<br />

und Neuroanatomie aufgenommen.<br />

Prof. Dr. Martina de Zwaan, Psychosomatische<br />

und Psychotherapeutische Abteilung<br />

an der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen<br />

Klinik, wurde zur Vizepräsidentin<br />

der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V.<br />

gewählt.<br />

Prof. Dr. Olaf Gefeller, Direktor des Instituts<br />

für Medizininformatik, Biometrie und<br />

Epidemiologie, wurde für die Amtsperiode<br />

2010/2011 zum Mitglied des Ausschusses<br />

für wissenschaftliche Bibliotheken und Informationssysteme<br />

der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

berufen.<br />

Prof. Dr. Aldo R. Boccaccini, Lehrstuhl für<br />

Werkstoffwissenschaften (Biomaterialien),<br />

ist als Editor-in-Chief der internationalen<br />

Fachzeitschrift „Materials Letters“ berufen<br />

worden. Die Fachzeitschrift gehört zu den<br />

renommiertesten und populärsten Publikationen<br />

im Bereich der Werkstoffwissenschaften.<br />

Personalia<br />

Prof. Dr. Karin de Wall, Professur für Geologie<br />

mit Schwerpunkt Tektonik, ist für die<br />

Dauer von fünf Jahren zum Mitglied des 9.<br />

Kuratoriums der Bundesanstalt für Geowissenschaft<br />

und Rohstoffe (BGR) berufen<br />

worden. Die Bundesanstalt berät die Bundesregierung<br />

zu allen georelevanten Fragestellungen.<br />

Prof. Dr. Bernhard Huss, Lehrstuhl für Romanistik,<br />

insbesondere Wissenskulturen der<br />

Frühen Neuzeit, ist seit Anfang 2010 der für<br />

die Romanistik zuständige Mitherausgeber<br />

bei der renommierten Germanisch-Romanischen<br />

Monatsschrift.<br />

Prof. Dr. Max-Emanuel Geis, Lehrstuhl für<br />

Öffentliches Recht und Direktor der Forschungsstelle<br />

für Wissenschafts- und Hochschulrecht,<br />

wurde zum stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Senatsausschusses Evaluierung<br />

der Leibniz-Gemeinschaft gewählt.<br />

Außerdem wurde er von den Delegierten des<br />

Deutschen Hochschulverbandes (DHV) auf<br />

dem 60. DHV-Tag als Sachverständiger für<br />

Kolli sionsfragen wiedergewählt.<br />

Prof. Dr. Claus Cursiefen, Augenklinik, wurde<br />

von der Augenklinik der Harvard Medical<br />

School am Massachusetts Eye and Ear Infirmary<br />

als Visiting Professor eingeladen. Die<br />

mehrtägige Lehrtätigkeit umfasst klinische<br />

und wissenschaftliche Vorträge und Seminare<br />

inklusive der „Visiting Professor Lecture“<br />

an der Bostoner Augenklinik und am<br />

Schepens Eye Research Institute in Boston.<br />

Prof. Dr. Christof Schöfl, Leiter des Schwerpunkts<br />

Endokrinologie und Diabetologie in<br />

der Medizinischen Klinik 1 (Direktor: Prof. Dr.<br />

Markus Neurath), wurde auf der Jahrestagung<br />

der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie<br />

(DGE) erneut für drei Jahre in den<br />

Vorstand der DGE gewählt.<br />

Prof. Dr. Diana Dudziak, Leiterin einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe<br />

am Nikolaus-Fiebiger-Zentrum<br />

für Molekulare Medizin<br />

und der Dermatologischen Klinik, wurde<br />

zusammen mit fünf weiteren Kollegiaten in<br />

das Förderkolleg der Bayerischen Akademie<br />

der Wissenschaften aufgenommen. Die<br />

Arbeitsgruppe von Prof. Dudziak beschäftigt<br />

sich mit der Entwicklung von neuartigen Impfstoffen.<br />

Im Auswahlverfahren der Akademie<br />

überzeugte sie mit einem Forschungsvorhaben,<br />

das in der Tumorimmunologie angesiedelt<br />

und auf die so genannten Dendritischen<br />

Zellen konzentriert ist. Diese Zellen nehmen<br />

Viren, Bakterien oder auch Tumormaterial auf<br />

und präsentieren kleine Teile davon auf ihrer<br />

Oberfläche.<br />

27 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Prof. Dr. Erika Greber, Lehrstuhl für Vergleichende<br />

Literaturwissenschaft (Komparatistik),<br />

wurde in die Academia Europaea<br />

gewählt. Die 1988 gegründete Akademie mit<br />

Sitz in London hat bislang mehr als 2.000<br />

Mitglieder aus ganz Europa berufen. Sie will<br />

für die europäische Bildung und Forschung<br />

werben, zu interdisziplinärer und grenzüberschreitender<br />

Forschung motivieren sowie zu<br />

diesen Themenfeldern die Politik beraten.<br />

Prof. Greber ist Mitglied der Sektion A4 „Literary<br />

and Theatrical Studies“.<br />

Prof. Dr. Johannes Varwick, Professur für<br />

Politische Wissenschaft, ist für sechs Jahre<br />

in den VN-politischen Beirat des Auswärtigen<br />

Amtes in Berlin berufen worden. Der<br />

Beirat besteht aus sechs renommierten Völkerrechtlern<br />

und Politikwissenschaftlern und<br />

berät das Auswärtige Amt in allen Fragen, die<br />

die Aufgaben und Herausforderungen der<br />

Vereinten Nationen betreffen.<br />

Prof. Dr. Reinhold Eckstein, Leiter der Transfusionsmedizinischen<br />

und Hämostaseologischen<br />

Abteilung des <strong>Universität</strong>sklinikums<br />

<strong>Erlangen</strong>, wurde in den Wehrmedizinischen<br />

Beirat für das Sanitäts- und Gesundheitswesen<br />

der Bundeswehr beim Bundesminister<br />

der Verteidigung berufen. Das unabhängige<br />

Gremium, dem bis zu 45 ehrenamtliche Mitglieder<br />

angehören können, soll dem Ministerium<br />

bei der Lösung von grundsätzlichen<br />

wie speziellen medizinischen Problemen<br />

zur Seite stehen. Der Beirat bündelt die medizinischen<br />

und zahnmedizinischen Fachrichtungen<br />

sowie den pharmazeutischen,<br />

naturwissenschaftlichen und juristischen<br />

Sachverstand. Er befasst sich mit Fragestellungen<br />

aus dem Sanitätsdienst und gibt nach<br />

ausführlicher Analyse und Bewertung militärisch<br />

umsetzbare Empfehlungen ab.<br />

Prof. Jörg Franke, Inhaber des Lehrstuhls<br />

Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik,<br />

wurde zum ersten Vorsitzenden<br />

der Forschungsvereinigung Räumliche Elektronische<br />

Baugruppen 3-D MID e.V. gewählt.<br />

Er übernimmt die Nachfolge von Prof. Dr.<br />

Klaus Feldmann, welcher der Vereinigung<br />

seit ihrer Gründung 1992 vorgestanden hatte.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Peukert, Lehrstuhl für<br />

Feststoff- und Grenzflächenverfahrenstechnik,<br />

ist als neues Mitglied in die Deutsche<br />

Akademie für Technikwissenschaften acatech<br />

aufgenommen worden. Die acatech ist<br />

die erste nationale Wissenschaftsakademie<br />

Deutschlands. Sie berät Politik und Gesellschaft<br />

in technikbezogenen Zukunftsfragen.


Prof. Dr. med. Raymund E. Horch, Professur<br />

für Plastische Chirurgie und Handchirurgie,<br />

wurde zum Ehrenmitglied der Rumänischen<br />

Akademie ernannt.<br />

Prof. Dr. André Reis, Lehrstuhl für Humangenetik,<br />

wurde für weitere zwei Jahre zum<br />

Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für<br />

Humangenetik wiedergewählt.<br />

PD Dr. Stefan Becker, Lehrstuhl für Prozessmaschinen<br />

und Anlagentechnik, wurde<br />

zum Leiter des Fachausschusses für Strömungsakustik<br />

und in den Vorstandsrat der<br />

Deutschen Gesellschaft für Akustik gewählt.<br />

Prof. Dr. Eberhard Schlücker, Lehrstuhl für<br />

Prozessmaschinen und Anlagentechnik, wurde<br />

in das Advisory-Board des Pump-User-<br />

Symposiums der A+M University Houston,<br />

Texas, gewählt. Darüber hinaus wurde er am<br />

10. Mai 2010 in Graz zum Vorsitzenden der<br />

European Working Party on High Pressure<br />

Technology gewählt.<br />

Prof. Dr. Regina T. Riphahn, Lehrstuhl für<br />

Statistik und empirische Wirtschaftsforschung,<br />

wurde zur Stellvertretenden Vorsitzenden<br />

der Wissenschaftlichen Kommission<br />

des Wissenschaftsrats gewählt. Der Wissenschaftsrat<br />

berät die Bundesregierung und<br />

die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen<br />

und strukturellen Entwicklung der<br />

Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.<br />

Er gilt als wichtigstes wissenschaftspolitisches<br />

Gremium in Deutschland.<br />

Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, Präsident der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>, wurde bei<br />

der Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz<br />

für weitere zwei Jahre im<br />

Amt als Vizepräsident bestätigt. Er bekleidet<br />

den Posten seit 2008 und ist in seiner Funktion<br />

zuständig für Forschung, Hochschulfinanzierung<br />

und Beziehungen der Hochschulen<br />

zur Wirtschaft.<br />

Prof. Dr. Ing. Evi Hartmann, Leiterin der<br />

Fraunhofer Arbeitsgruppe für Supply Chain<br />

Services und Inhaberin des Lehrstuhls Logistik<br />

an der <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>, ist<br />

in den wissenschaftlichen Beirat der Bundesvereinigung<br />

Logistik berufen worden.<br />

Prof. Dr. Michael Göhlich, Lehrstuhl für<br />

Pädagogik I, wurde zum Vorsitzenden der<br />

Konferenz der <strong>Universität</strong>spädagogen und<br />

-pädagoginnen in Bayern gewählt. Die <strong>Universität</strong>spädagogenkonferenz<br />

dient dem<br />

Austausch über die Entwicklungen des<br />

Faches Pädagogik an den bayerischen <strong>Universität</strong>en.<br />

Zudem setzt sie sich ein für eine<br />

Personalia<br />

Weiterentwicklung der Forschungs- und<br />

Lehr-Ressourcen der Pädagogik an bayerischen<br />

<strong>Universität</strong>en.<br />

Prof. Dr. Andrea Pagni, Professorin für<br />

Lateinamerikanistik am Institut für Romanistik<br />

und Vorsitzende des Direktoriums<br />

des Bayerischen Hochschulzentrums<br />

für Lateinamerika (BAYLAT),<br />

wurde zum Mitglied des Gründungsbeirats<br />

des Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrums<br />

(DAHZ) bestellt. Das DAHZ soll die<br />

Zusammenarbeit beider Länder in wissenschafts-technologischen<br />

Bereichen intensivieren<br />

und die Vernetzung ihrer <strong>Universität</strong>en<br />

und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften<br />

vorantreiben.<br />

Prof. Dr. Geoffrey Lee, Lehrstuhl für Pharmazeutische<br />

Technologie, wurde zum Mitglied<br />

des Wissenschaftlichen Beirats am<br />

Institute of Biomedical Engineering der University<br />

of Oxford benannt. Durch seine Stellung<br />

als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats<br />

in Oxford kann die Beziehung zwischen<br />

der University of Oxford und dem Lehrstuhl<br />

für Pharmazeutische Technologie noch weiter<br />

vertieft werden.<br />

Prof. Dr. Ursula Rautenberg, Lehrstuhl für<br />

Buchwissenschaft, ist für das Herbstsemester<br />

2010/11 zur Gastprofessorin für Buchwissenschaften<br />

an der <strong>Universität</strong> St. Gallen,<br />

Institut für Medien und Komm<strong>uni</strong>kationsmanagement,<br />

ernannt worden. Sie wird ein Seminar<br />

zum Thema „E Publishing, E Books,<br />

E Reader: Lesen und Publizieren im digitalen<br />

Zeitalter“ abhalten.<br />

Prof. Dr. Cornel Sieber, Direktor des Instituts<br />

für Biomedizin des Alterns, hat beim Kongress<br />

Ernährung 2010 der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährungsmedizin e. V. sein Amt<br />

als neuer Präsident angetreten. Die Amtszeit<br />

beträgt zwei Jahre.<br />

Ruf erhalten<br />

RW<br />

Prof. Dr. Thies Büttner, <strong>Universität</strong> München,<br />

auf die W3-Professur für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Finanzwissenschaft.<br />

Med<br />

Dr. Bogdan Draganski, Max-Planck-<br />

Institut für Kognititions- und Neurowissenschaften<br />

Leipzig, School of Mind and<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

28<br />

Brain, Berlin, auf die W2-Professur für Kognitive<br />

Neurologie an der Neurologischen Klinik.<br />

Dr. Peter Johannes Wild, Institut für Zellbiologie,<br />

ETH Zürich, auf die W2-Professur für<br />

Diagnostische Molekularpathologie am Pathologischen<br />

Institut.<br />

PD Dr. Christoph Becker, Medizinische<br />

Klinik 1 - Gastroenterologie, Pneumologie<br />

und Endokrinologie, <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong>, auf die W2-Professur für Molekulare<br />

Gastroenterologie an der Medizinischen<br />

Klinik 1 - Gastenterologie, Pneumologie und<br />

Endokrinologie.<br />

PD Dr. Claus Cursiefen, Augenklinik, <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

<strong>Erlangen</strong>, auf die W2-Professur<br />

für Augenheilkunde.<br />

Dr. Sven Perner, Institut für Pathologie,<br />

Comprehensive Cancer Center, <strong>Universität</strong>sklinikum<br />

Tübingen, auf die W2-Professur für<br />

Diagnostische Molekularpathologie am Pathologischen<br />

Institut.<br />

PD Dr. Olaf Prante, Nuklearmedizinische<br />

Klinik, <strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Erlangen</strong>, auf die<br />

W2-Professur für Molekulare Bildgebung und<br />

Radiochemie.<br />

Dr. Thomas Schenk, University of Durham<br />

(GB), auf die W2-Professur für Kognitive Neurologie<br />

an der Neurologischen Klinik.<br />

Prof. Dr. Helge Taubert, <strong>Universität</strong> Halle-<br />

Wittenberg, auf die W2-Professur für Molekulare<br />

Urologie an der Urologischen Klinik.<br />

PD Dr. David Vöhringer, <strong>Universität</strong> München,<br />

auf die W2-Professur für Infektionsabwehr<br />

und Toleranz am Mikrobiologischen Institut<br />

- Klinische Mikrobiologie, Immunologie<br />

und Hygiene.<br />

Ruf angenommen<br />

Phil<br />

Prof. Dr. Birgit Emich, <strong>Universität</strong> Münster,<br />

auf die W3-Professur für Neuere Geschichte.<br />

Prof. Dr. Hans-Ulrich Wiemer, <strong>Universität</strong><br />

Gießen, auf die W3-Professur für Alte Geschichte.<br />

Prof. Dr. Frank Adloff, Freie <strong>Universität</strong> Berlin,<br />

auf die W3-Professur für Soziologie.<br />

Dr. Eva Breindl-Hiller, Institut für Deutsche<br />

Sprache, Mannheim, auf die W2-Profes-


sur für Germanistische Linguistik mit dem<br />

Schwerpunkt Deutsch als Fremdsprache.<br />

Prof. Dr. Uwe Maier, Akad. Oberat an der PH<br />

Schwäbisch Gmünd, auf die W3-Professur<br />

für Schulpädagogik.<br />

Dr. Ludwig Fesenmeier, <strong>Universität</strong> Bochum,<br />

auf die W2-Professur für Romanische<br />

Philologie.<br />

PD Dr. Volker Christian Dörr, <strong>Universität</strong><br />

Bonn, auf die W2-Professur für Neuere deutsche<br />

Literaturgeschichte am Department<br />

Germanistik und Komparatistik.<br />

Apl. Prof. Dr. Boris Dreyer, <strong>Universität</strong> Göttingen,<br />

auf die W2-Professur für Alte Geschichte<br />

am Department Geschichte.<br />

Dr. Günther Schörner, <strong>Universität</strong> Jena, für<br />

die W2-Professur für Klassische Archäologie.<br />

Prof. Dr. Peter Dabrock, <strong>Universität</strong> Marburg,<br />

auf die W3-Professur für Systematische<br />

Theologie (Ethik).<br />

PD Dr. Thorsten Uthmeier, <strong>Universität</strong> Köln,<br />

auf den Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte.<br />

RW<br />

Prof. Dr. Markus Krajewski, J<strong>uni</strong>orprofessor<br />

an der <strong>Universität</strong> Potsdam, auf den Lehrstuhl<br />

für Öffentliches Recht.<br />

Prof. Dr. Monika Jungbauer-Gans, <strong>Universität</strong><br />

zu Kiel, auf die W3-Professur für Empirische<br />

Wirtschaftssoziologie.<br />

Prof. Dr. Christian Merkl, J<strong>uni</strong>orprofessor<br />

an der Christian-Albrechts-<strong>Universität</strong><br />

zu Kiel, auf die W3-Professur für Volkswirtschaftslehre.<br />

Prof. Dr. Matthias Wrede, <strong>Universität</strong> Marburg,<br />

auf die W3-Professur für Sozialpolitik<br />

(Lehrstuhl für Sozialpolitik).<br />

Med<br />

Prof. Dr. Jochen Mattner, Cincinnati<br />

Children‘s Hospital Medical Center, Cincinnati,<br />

USA, auf die W2-Professur für Molekulare<br />

Mikrobiologie und Infektionsimmunologie<br />

am Mikrobiologischen Institut.<br />

PD Dr. Peter Christian Müller, King‘s College<br />

London, auf die W2-Professur für Suchtmedizin<br />

an der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen<br />

Klinik.<br />

Prof. Dr. Friedrich Paulsen, Institut für Ana-<br />

Personalia<br />

tomie und Zellbiologie, <strong>Universität</strong> Halle-Wittenberg,<br />

auf die W3-Professur für Anatomie II<br />

am Institut für Anatomie.<br />

Prof. Dr. Kerstin Amann, Nephropathologische<br />

Abteilung, <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>,<br />

auf die W3-Professur für Nephropathologie<br />

am Pathologischen Institut.<br />

Dr. Christoph Ostgathe, Zentrum für Palliativmedizin,<br />

<strong>Universität</strong> Köln, auf die W3-Professur<br />

für Palliativmedizin - Selbstständige<br />

Abteilung (Stiftungsprofessur der Deutschen<br />

Krebshilfe) an der Anästhesiologischen Klinik.<br />

Prof. Dr. Armin Gerbitz, Charité Berlin, auf<br />

die W2-Professur für Hämatologie mit dem<br />

Schwerpunkt Zelluläre Immuntherapie an der<br />

Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische<br />

Onkologie.<br />

Prof. Dr. Dr. Oliver Friedrich, <strong>Universität</strong><br />

Heidelberg, auf die W3-Professur für Medizinische<br />

Biotechnologie.<br />

Prof. Dr. Roman Carbon, <strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>,<br />

auf die W2-Professur für Kinderchirurgie<br />

an der Chirurgischen Klinik.<br />

Dr. Sibylle G. Schwab, Neuropsychiatric<br />

Genetics Laboratory, Western<br />

Australian Institute for Medicine Perth<br />

(Australien), auf die W2-Professur für<br />

Molekulare Psychiatrie an der Psychia-<br />

trischen und Psychotherapeutischen Klinik.<br />

Apl. Prof. Dr. Oliver Friedrich, <strong>Universität</strong><br />

Heidelberg, auf die W3-Professur für Medizinische<br />

Biotechnologie.<br />

Nat<br />

PD Dr. Dirk Zahn, Max-Planck-Institute for<br />

Chemical Physics of Solids, Dresden, auf die<br />

W2-Professur für Theoretische Chemie.<br />

Dr. Florian Kai Marquardt, <strong>Universität</strong> München,<br />

auf die W3-Professur für Theoretische<br />

Physik.<br />

Prof. Dr. Falk Nimmerjahn, W2-Professor<br />

für Experimentelle Immunologie und Immuntherapie<br />

der Medizinischen Klinik 3, auf den<br />

Lehrstuhl für Genetik.<br />

Prof. Dr. Benedikt Kost, Professor in Molecular<br />

Genetics an der Swedish University of<br />

Agricultural Sciences, auf die W3-Professur<br />

für Zellbiologie.<br />

Dr. Dmitri Kuzmin, Associate Professor an<br />

der University of Houston, auf die W2-Pro-<br />

29 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

fessur für Angewandte Mathematik (Wissenschaftliches<br />

Rechnen).<br />

PD Dr. Thomas Franosch, Akademischer<br />

Oberrat an der <strong>Universität</strong> München, auf die<br />

W2-Professur für Theoretische Physik am Institut<br />

für Theoretische Physik.<br />

Tech<br />

Dr. Gerhard Wellein, Regionales Rechenzentrum,<br />

auf die W2-Professur für Höchstleistungsrechnen<br />

am Department Informatik.<br />

Prof. Dr. Alexander Martin, Technische <strong>Universität</strong><br />

Darmstadt, auf die W3-Professur für<br />

Wirtschaftsmathematik.<br />

PD Dr. Dirk W. Schubert, Leiter Prozessentwicklung<br />

bei der Freudenberg Vliesstoffe KG<br />

im Geschäftsbereich Spinnvliesstoffe am<br />

Standort Kaiserslautern, auf die W3-Professur<br />

für Werkstoffwissenschaften (Polymerwerkstoffe).<br />

Ruf nach auswärts erhalten<br />

RW<br />

Prof. Dr. Oliver Schöffski, MPH, Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Gesundheitsmanagement, auf<br />

eine W3-Professur für Gesundheitsmanagement<br />

an der <strong>Universität</strong> Hamburg.<br />

Nat<br />

Prof. Dr. Stefan Müller, Lehrstuhl für Theoretische<br />

Physik II, auf eine W2-Professur<br />

„Ab-initio statistische Thermodynamik und<br />

Molekulardynamik“ an der Technischen <strong>Universität</strong><br />

Hamburg-Harburg.<br />

Ruf nach auswärts angenommen<br />

Med<br />

Prof. Dr. Jörg Dötsch, Kinder- und Jugendklinik,<br />

auf die W3-Professur für Kinderheilkunde<br />

an der <strong>Universität</strong> Köln.<br />

Prof. Dr. Frank Flachskampf, Medizinische<br />

Klinik 2 auf eine Chaired Professorship Cardiology/Cardic<br />

Imaging an der <strong>Universität</strong><br />

Uppsala, Schweden.<br />

Nat<br />

Prof. Dr. André Freiwald, Lehrstuhl für Paläontologie,<br />

auf eine W3-Professur für Meeresgeologie<br />

an der <strong>Universität</strong> Bremen.


Ruf nach auswärts abgelehnt<br />

Phil<br />

Prof. Dr. Alfred Rütten, Lehrstuhl für Sportwissenschaft,<br />

auf eine Professur für Public<br />

Health als Direktor des Centre for Health Promotion<br />

Studies an der University of Alberta.<br />

RW<br />

Prof. Dr. Hans Kudlich, Lehrstuhl für Strafrecht,<br />

Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie,<br />

an die <strong>Universität</strong> Bayreuth.<br />

Prof. Dr. Dirk Holtbrügge, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Internationales<br />

Management, an die Technische<br />

<strong>Universität</strong> Hamburg-Harburg.<br />

Med<br />

Prof. Dr. Carla Nau, Anästhesiologische Klinik,<br />

auf die W3-Professur für Experimentelle<br />

Anästhesiologie der <strong>Universität</strong> Freiburg.<br />

J<strong>uni</strong>orprofessor/in<br />

Phil<br />

Kerstin Emrich, wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

wurde zur J<strong>uni</strong>orprofessorin für Buchwissenschaft<br />

am Department für Medienwissenschaften<br />

und Kunstgeschichte ernannt.<br />

Med<br />

Dr. Thomas Gramberg, University of New<br />

York, auf die W1-J<strong>uni</strong>orprofessur für Antivirale<br />

Native Imm<strong>uni</strong>tät am Virologischen Institut<br />

– Klinische und Molekulare Virologie.<br />

Dr. Kai Moritz Hildner, Medizinische Klinik<br />

1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie,<br />

<strong>Universität</strong>sklinikum <strong>Erlangen</strong>,<br />

auf die W1-J<strong>uni</strong>orprofessur für Pneumologie/<br />

Immunologie an der Medizinischen Klinik 1.<br />

Tech<br />

Dr. Bastian Etzold, Lehrstuhl für Chemische<br />

Reaktionstechnik, auf eine W1-J<strong>uni</strong>orprofessur<br />

für Katalytische Materialien am Department<br />

für Chemie- und Bioingenieurwesen.<br />

Dr. Erik Bitzek, Post Doctoral Researcher an<br />

der <strong>Universität</strong> Pennsylvania, auf eine W1-<br />

J<strong>uni</strong>orprofessur für Werkstoffwissenschaften<br />

(Simulation und Werkstoffeigenschaften) am<br />

Department Werkstoffwissenschaften.<br />

Personalia<br />

Honorarprofessor/in<br />

RW<br />

Dr. Frauke Henning-Bodewig, Lehrstuhl<br />

für Bürgerliches Recht, Handels-, Gesellschafts-<br />

und Wirtschaftsrecht, für das Fachgebiet<br />

Wettbewerbsrecht.<br />

Apl. Professor/in<br />

Med<br />

PD Dr. Regina Trollmann, Professur für Kinderheilkunde.<br />

PD Dr. Claus Cursiefen, Augenklinik.<br />

PD Dr. Andreas Pahl, Lehrstuhl für Pharmakologie<br />

und Toxikologie.<br />

PD Dr. Antonio Bergua, Augenklinik.<br />

PD Dr. Karin Manger, Medizinische Klinik 3 -<br />

Rheumatologie und Immunologie.<br />

PD Dr. Andrea Hartner, SFB 423 Nierenschäden:<br />

Pathogenese und regenerative Mechanismen.<br />

PD Dr. Dieter Ropers, Medizinische Klinik 2<br />

– Kardiologie, Angiologie.<br />

Dr. Peter Rieckmann, Neurologische Klinik.<br />

PD Dr. Susanne Merkel, Chirurgische Klinik.<br />

PD Dr. Vera Mahler, Lehrstuhl für Haut- und<br />

Geschlechtskrankheiten.<br />

PD Dr. Andreas Koch, Kinder- und Jugendklinik.<br />

PD Dr. Ludwig Keilholz, Strahlenklinik.<br />

PD Dr. Nikolaos Stilianakis, Lehrstuhl für<br />

Biometrie und Epidemiologie.<br />

PD Dr. Thomas Bernatik, Medizinische Klinik<br />

1 – Gastroenterologie, Pneumologie und<br />

Endokrinologie.<br />

PD Dr. Igor Harsch, Medizinische Klinik 1 –<br />

Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie.<br />

PD Dr. Cassandra Flügel-Koch, Lehrstuhl<br />

für Anatomie II.<br />

PD Dr. Reinhard Loose, Radiologisches Institut.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

30<br />

Privatdozent/in<br />

Phil<br />

Dr. Hans-Jörg Sigwart, Lehrstuhl für Politische<br />

Wissenschaft II, für das Fachgebiet<br />

Politische Wissenschaft.<br />

Dr. Matthias Stadelmann, Lehrstuhl für Osteuropäische<br />

Geschichte, für das Fachgebiet<br />

Neuere und Osteuropäische Geschichte.<br />

Dr. Friedrich Michael Dimpel, Lehrstuhl für<br />

Germanische und Deutsche Philologie, für<br />

das Fachgebiet Germanistische Mediävistik.<br />

Dr. Stefan Heuser, Lehrstuhl für Systematische<br />

Theologie II (Ethik).<br />

PD Dr. Hans-Georg Wolff, Lehrstuhl für<br />

Psychologie, insbesondere Wirtschafts- und<br />

Sozialpsychologie, für das Fachgebiet Psychologie.<br />

Dr. Stephanie Waldow, Lehrstuhl für Neuere<br />

Deutsche Literaturgeschichte, für das Fachgebiet<br />

Neuere Deutsche Literaturwissenschaft.<br />

RW<br />

Dr. Stephanie Jungheim, Lehrstuhl für Steuerrecht<br />

und Öffentliches Recht, für das Fachgebiet<br />

Wirtschaftswissenschaften, insbesondere<br />

Wirtschaftsrecht.<br />

Dr. Guido Heineck, Lehrstuhl für Statistik<br />

und empirische Wirtschaftsforschung, für<br />

das Fachgebiet Volkswirtschaftslehre und<br />

Ökonometrie.<br />

Dr. Michael Grottke, Lehrstuhl für Statistik<br />

und Ökonometrie, für das Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre<br />

und Statistik.<br />

Dr. Angela Roth, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Logistik, für das<br />

Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre.<br />

Med<br />

Dr. Robert Rauh, Lehrstuhl für Physiologie,<br />

(Vegetative Physiologie), für das Fachgebiet<br />

Physiologie.<br />

Dr. Carmen Villmann, Lehrstuhl für Biochemie<br />

und Molekulare Medizin, für das Fachgebiet<br />

Biochemie.<br />

Dr. Klaus Bumm, Hals-Nasen-Ohren-Klinik -<br />

Kopf- und Halschirurgie, für das Fachgebiet<br />

Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.


Dr. Dennis Nowak, Neurologische Klinik,<br />

für das Fachgebiet Neurologie und Klinische<br />

Neurophysiologie.<br />

Dr. Alexandra Holst, Zahnklinik 3 - Kieferorthopädie,<br />

für das Fachgebiet Zahn-, Mund-<br />

und Kieferheilkunde, insbesondere Kieferorthopädie.<br />

Dr. Götz Welsch, Unfallchirurgische Abteilung<br />

in der Chirurgischen Klinik, für das Fachgebiet<br />

Experimentelle Unfallchirurgie.<br />

Dr. Ilker Yasin Eyüpoglu, Neurochirurgische<br />

Klinik, für das Fachgebiet Neurochirurgie.<br />

Dr. Rolf Buslei, Lehrstuhl für Neuropathologie,<br />

für das Fachgebiet Neuropathologie.<br />

Dr. Jochen Klucken, Molekular-Neurologische<br />

Abteilung in der Neurologischen Klinik,<br />

für das Fachgebiet Neurologie.<br />

Prof. Dr. Stefan Krause, Lehrstuhl für Hämatologie/Internistische<br />

Onkologie, für das<br />

Fachgebiet Innere Medizin.<br />

Dr. Alessandro Bozzato, Hals-Nasen-Ohren-Klinik<br />

- Kopf- und Halschirurgie, für das<br />

Fachgebiet Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.<br />

Dr. Evelyn Wenkel, Lehrstuhl für Diagnostische<br />

Radiologie, für das Fachgebiet Radiologie.<br />

Dr. Matthias Fenner, Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgische Klinik, für das Fachgebiet<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.<br />

Dr. Thomas Strecker, Herzchirurgische Klinik,<br />

für das Fachgebiet Herzchirurgie.<br />

Dr. Martin Köhrmann, Neurologische Klinik,<br />

für das Fachgebiet Neurologie.<br />

Apl. Prof. Dr. Peter Rieckmann, Neurologische<br />

Klinik, für das Fachgebiet Neurologie.<br />

Dr. Mayada Rita Bani, Frauenklinik, für das<br />

Fachgebiet Frauenheilkunde und Geburtshilfe.<br />

Dr. Michael Wiesener, Medizinische Klinik 4<br />

- Nephrologie und Hypertensiologie, für das<br />

Fachgebiet Innere Medizin.<br />

Dr. Luitpold Distel, Strahlenklinik, für das<br />

Fachgebiet Strahlenbiologie.<br />

Dr. Ulrich Harréus, Hals-Nasen-Ohren-Klinik<br />

- Kopf- und Halschirurgie, für das Fachgebiet<br />

Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde.<br />

Personalia<br />

Dr. Pamela Strissel, Frauenklinik, für Molekulare<br />

Medizin und Biochemie.<br />

Dr. Christian Plank, Kinder- und Jugendklinik,<br />

für das Fachgebiet Kinder- und Jugendmedizin.<br />

Dr. Frank Unglaub, Professur für Plastische<br />

Chirurgie und Handchirurgie, für das Fachgebiet<br />

Plastische Chirurgie.<br />

Dr. Christoph Daniel, Professur für Nephropathologie,<br />

für das Fachgebiet Experimentelle<br />

Medizin.<br />

Dr. Stefan Renner, Frauenklinik, für das<br />

Fachgebiet Gynäkologie und Geburtshilfe.<br />

Nat<br />

Dr. Volker Grimm, Lehrstuhl für Angewandte<br />

Mathematik, für das Fachgebiet Mathematik.<br />

Dr. Michael Gottfried, Lehrstuhl für Physikalische<br />

Chemie II, für das Fachgebiet Physikalische<br />

Chemie.<br />

Dr. Alexander Kappes, Lehrstuhl für Experimentalphysik<br />

(Astroteilchenphysik).<br />

Dr. Dieter Engelkamp, Lehrstuhl für Tierphysiologie,<br />

für das Fachgebiet Molekulare Entwicklungsbiologie.<br />

Dr. Maria Belén Ruiz Ruiz, Lehrstuhl für<br />

Theoretische Chemie, für das Fachgebiet<br />

Theoretische Chemie.<br />

Akad. Oberrat Dr. Hubertus Marbach,<br />

Lehrstuhl für Physikalische Chemie II, für das<br />

Fachgebiet Physikalische Chemie.<br />

Tech<br />

Dr. Andreas Erdmann, Lehrstuhl für Elektronische<br />

Bauelemente, für das Fachgebiet<br />

Mikro elektronik.<br />

Akad. Oberrat Dr. Hinnerk Hagenah, Lehrstuhl<br />

für Fertigungstechnologie.<br />

Emeritierung/Ruhestand<br />

Prof. Dr. Wolfgang Harbrecht, Lehrstuhl für<br />

Volkswirtschaftslehre, insbesondere internationale<br />

Wirtschaftsbeziehungen.<br />

Prof. Dr. Hermann Scherl, Professur für Sozialpolitik.<br />

Prof. Dr. Hajo Leschke, Professur für Theo-<br />

retische Physik.<br />

31 <strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

Prof. Dr. Dieter Wenzel, Professur für Kinderheilkunde.<br />

Prof. Dr. Klaus Leeb, Lehrstuhl für Informatik<br />

(Theoretische Informatik).<br />

Apl. Prof. Dr. Reinhold Roßner, Lehrstuhl für<br />

Geologie (Exogene Dynamik).<br />

Apl. Prof. Dr. Werner Nezadal, Lehrstuhl für<br />

Molekulare Pflanzenphysiologie.<br />

Akad. Direktor Dr. Friedrich Gräf, Lehrstuhl<br />

für Angewandte Mathematik.<br />

Apl. Prof. Dr. Hans-Joachim Schmid, Department<br />

Mathematik.<br />

Apl. Prof. Dr. Gerd Häusler, Institut für Optik,<br />

Information und Photonik. Prof. Häusler<br />

ist seit 1. April 2010 befristet für 2 Jahre weiterhin<br />

als wissenschaftlicher Angestellter am<br />

Institut beschäftigt.<br />

Verstorben<br />

Prof. Dr. Otto Schober, Lehrstuhl für Didaktik<br />

der deutschen Sprache und Literatur, am<br />

16. Januar 2010 im Alter von 75 Jahren.<br />

Prof. Dr. Hans Ulrich Zwicker, Lehrstuhl für<br />

Werkstoffwissenschaften (Metalle), am 24.<br />

Februar 2010 im Alter von 89 Jahren.<br />

Apl. Prof. Dr.-Ing. Gabriella Kókai, Lehrstuhl<br />

für Informatik 2 (Programmiersysteme)<br />

am 6. April 2010 im Alter von 43 Jahren.<br />

Prof. Dr. Ernst Heuß, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre,<br />

insbesondere internationale<br />

Wirtschaftsbeziehungen, am 4. April 2010 im<br />

Alter von 87 Jahren.<br />

Hannsheinz Porst, Ehrenbürger der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong>, am 29. April 2010<br />

im Alter von 87 Jahren.<br />

Prof. Dr. Wilfried Feldenkirchen, Lehrstuhl<br />

für Geschichte, insbesondere Wirtschafts-,<br />

Sozial- und Unternehmensgeschichte, am<br />

21. J<strong>uni</strong> 2010 im Alter von 62 Jahren.<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Pesch, Pathologisches<br />

Institut, am 24. J<strong>uni</strong> 2010 im Alter<br />

von 75 Jahren.<br />

Prof. Dr. Hellmut Erzigkeit, Leiter des Bereichs<br />

Klinische Psychologie, am 29. J<strong>uni</strong><br />

2010 im Alter von 66 Jahren.


Prof. Dr. Dr. h. c. Gerhard Lehnert, ehemals<br />

Dekan der Medizinischen Fakultät, am 16.<br />

Juli 2010 im Alter von <strong>80</strong> Jahren.<br />

Weiteres aus den Fakultäten<br />

Phil<br />

PD Dr. Stefanie Arend, Lehrstuhl für Neuere<br />

Deutsche Literaturwissenschaft, wird für die<br />

Zeit vom 1. April bis 30. September 2010 die<br />

Vertretung der Professur für Neuere Deutsche<br />

Literatur an der <strong>Universität</strong> Rostock<br />

wahrnehmen.<br />

Dr. Annette von Stockhausen, Lehrstuhl für<br />

Kirchengeschichte I, wird für die Zeit vom 1.<br />

April bis 30. September 2010 die Vertretung<br />

einer Professur für Kirchengeschichte an der<br />

Georg-August-<strong>Universität</strong> Göttingen wahrnehmen.<br />

PD Dr. Christoph Schubert, Lehrstuhl für<br />

Klassische Philologie, vertritt eine Professur<br />

für Klassische Philologie an der <strong>Universität</strong><br />

Köln.<br />

Dr. Werner Haußmann, Lehrstuhl für Evangelische<br />

Religionspädagogik und Didaktik<br />

des Evangelischen Religionsunterrichts, wurde<br />

zum Akademischen Direktor ernannt.<br />

Nat<br />

Prof. Dr. Anja Schlömerkemper war vom 1.<br />

März bis 30. September 2010 Gastprofessorin<br />

am Department Mathematik.<br />

Tech<br />

Dr. Rudolf Stauber, München, ist vom 1. Mai<br />

2010 bis 30. April 2011 als Gastprofessor am<br />

Zentralinstitut für Neue Materialien und Prozesstechnik<br />

(ZMP) tätig.<br />

Prof. Dr. Albert Weckenmann, Lehrstuhl für<br />

Qualitätsmanagement und Fertigungsmess-<br />

Personalia<br />

Impressum<br />

Impressum<br />

Herausgeberin: Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

Herausgeberin: Friedrich-Alexander-<strong>Universität</strong> <strong>Erlangen</strong>-<strong>Nürnberg</strong><br />

Schlossplatz 4, 91054 <strong>Erlangen</strong>; Internet: www.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

Schlossplatz 4, 91054 <strong>Erlangen</strong>; Internet: www.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

Verantwortlich: Komm<strong>uni</strong>kation & Presse (K&P), Heiner Stix<br />

Verantwortlich: Komm<strong>uni</strong>kation & Presse (K&P)<br />

Tel.: 09131/85-24036, Fax: 09131/85-24<strong>80</strong>6,<br />

Tel.: 09131/85-24036, Fax: 09131/85-24<strong>80</strong>6,<br />

Mail: presse@zuv.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

Mail: presse@zuv.<strong>uni</strong>-erlangen.de<br />

Redaktionsteam: Heiner Stix, Anja Dannenberg, Gertraud Pickel, Sandra Kurze,<br />

Redaktionsteam: Heiner Stix, Pascale Anja Dannenberg, Gertraud Pickel, Sandra<br />

Christian Scherzer, Bettina Freuer<br />

Kurze, Christian Scherzer, Bettina Freuer<br />

Druckerei: Druckhaus Mayer, <strong>Erlangen</strong><br />

Druckerei: Druckhaus Haspel, <strong>Erlangen</strong><br />

Auflage: 6000<br />

Auflage: 7500<br />

ISSN 1436-3232<br />

ISSN 1436-3232<br />

Fotos: Wenn nicht anders angegeben: K&P<br />

Fotos: Wenn nicht anders angegeben: K&P<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2010.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2010.<br />

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe frei zur Veröffentlichung.<br />

Alle Beiträge sind bei Quellenangabe frei zur Veröffentlichung.<br />

technik, hat über den Eintritt in den Ruhestand<br />

hinaus weiterhin die Leitung des Lehrstuhls<br />

bis zum 1. April 2011 inne.<br />

Neu im Unibund<br />

Dipl.-Ing. Roland Müller, <strong>Erlangen</strong>; Dr. Daniela<br />

Hüttinger, <strong>Nürnberg</strong>; Markus Böhm,<br />

Mainburg; Konrad Schaaser, <strong>Erlangen</strong>; Monika<br />

Benkmann, <strong>Erlangen</strong>; Georg Grab, <strong>Erlangen</strong>;<br />

Dr. Jochen Klucken, <strong>Erlangen</strong>; Dr. Samy<br />

Nwaisser, <strong>Nürnberg</strong>; Friederike Pawel, <strong>Nürnberg</strong>;<br />

Dr. Stephan Feldhaus, Herzogenaurach;<br />

Elfriede Lottes, Langensendelbach;<br />

Sylvia Herzog, <strong>Erlangen</strong>; Prof. Dr. Hendrik<br />

Scholz, Ingolstadt; Prof. Dr. Marc Andre Matten,<br />

<strong>Erlangen</strong>; Prof. Dr. Harald Stoffhofen,<br />

Hausen; Prof. Dr. Karl-Heinz Leven, <strong>Erlangen</strong>;<br />

Dipl.-Kfm. Manfred Wurzer, Brä<strong>uni</strong>ngshof;<br />

Prof. Dr. Johannes Huber, Langensendelbach;<br />

Prof. Dr. Eckart Liebau, Möhrendorf;<br />

Dr. Petra Bendel, <strong>Erlangen</strong>; Prof. Dr. Johann<br />

Helmut Brandstätter, <strong>Erlangen</strong>; Ursula<br />

Seitz, <strong>Erlangen</strong>; Dr. Rudolf Elpelt, <strong>Erlangen</strong>;<br />

Dr. Christina Chlepas, <strong>Erlangen</strong>; Dr. Sabine<br />

Lowies-Skapczyk, <strong>Erlangen</strong>; Dr. Susanne<br />

Voß, Wittelshofen; Dr. Ingolf Reißenweber,<br />

Neumarkt; Petra Uebler, <strong>Nürnberg</strong>; Dr. Irma<br />

de Melo-Reiners, <strong>Erlangen</strong>; Armin Sieber,<br />

Fürth; Dr. Hilke Ganslmeier-Derfl er, München;<br />

Sylvia Friedmann, <strong>Erlangen</strong>; Michael<br />

Ganzert, Roth; Konrad Wormser KG, Herzogenaurach;<br />

Prof. Dr. Dirk Zahn, Fürth.<br />

<strong>uni</strong> <strong>kurier</strong> <strong>aktuell</strong> | Nr. <strong>80</strong> | Oktober 2010<br />

32<br />

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