Dezember 2012 - Januar 2013
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advent – ankunft<br />
Wer soll bei wem ankommen? –<br />
Gott beim Menschen - der Mensch bei<br />
Gott.– Wie kann das gelingen? –<br />
Das scheint ein anspruchsvolles Unternehmen<br />
zu werden, vor allem ein geistliches Geschehen.<br />
– Es wird nicht ohne Gottes Zutun gehen<br />
und - in der mir gewährten Freiheit - auch<br />
nicht ohne mein Zutun. Gott und Mensch<br />
müssen Sehnsucht nach dem jeweils anderen<br />
haben, einander suchen und sich aufeinander<br />
zu bewegen.<br />
Für diesen anspruchsvollen Weg menschlicherseits<br />
hat die Redaktion auch einen anspruchsvollen<br />
Text auf der Titelseite gewählt:<br />
drei O- Antiphonen aus einem Liturgiebuch,<br />
geschrieben in älterer, lateinischer Kunstschrift.<br />
Übersetzt lauten die drei Antiphonen:<br />
O Weisheit,<br />
hervorgegangen aus dem Munde des Höchsten,<br />
die Welt umspannst du von einem Ende zum<br />
andern,<br />
kraftvoll und milde ordnest du alles:<br />
Komm uns zu lehren den Weg der Einsicht!<br />
O Herr<br />
und Fürst des Hauses Israel,<br />
du bist dem Mose erschienen in der Flamme des<br />
Dornbuschs,<br />
und gabst ihm das Gesetz am Sinai.<br />
Komm uns zu erlösen mit starkem Arm.<br />
O Wurzel Jesse,<br />
gesetzt zum Zeichen für die Völker.<br />
Vor dir verstummen die Mächtigen,<br />
zu dir rufen die Völker.<br />
Komm uns zu erlösen,<br />
zögere nicht länger.<br />
Sr. M. Siegbalda<br />
in der Liturgie vom 17. bis 23. <strong>Dezember</strong>, die<br />
von der Sehnsucht nach Begegnung geprägt<br />
ist, wird Gott wird mit diesen und weiteren<br />
vier Titeln aus dem ersten Testament in diesen<br />
Antiphonen angerufen,<br />
hier: als Weisheit, die Bild der Vollkommenheit<br />
Gottes ist und die durch Eintritt in heilige<br />
Seelen Freunde Gottes schafft (s. Weisheit, 7,<br />
26-29a),<br />
als Herr, dessen Stimme zu erlauschen ist und<br />
der seine Weisungen in das Herz der Menschen<br />
legt, damit sie sich zum Gelingen ihres<br />
Lebens daran halten (s. Deuteronomium<br />
30,10a.11.14) und<br />
als Wuzel Jesse, gemeint ist der Spross aus<br />
der Wurzel Isais, den die Nationen suchen<br />
und der die Zerstreuten neu sammeln wird (s.<br />
Jesaja 11,10.12).<br />
Machen auch wir uns in den adventlichen<br />
Tagen erneut auf den Weg und gehen wir unserer<br />
Sehnsucht nach Gottesbegegnung nach<br />
und suchen wir sie intensiv – auch im Anrufen<br />
seiner Namen (s. Gotteslob 112, 772, 920), der<br />
Mitfeier der verschiedenen Liturgien, in der<br />
Hinwendung zum Nächsten, …<br />
Gott ist schon längst auf der Suche nach Momenten<br />
der Begegnung mit uns, mit mir persönlich,<br />
bezeugt und sichtbar geworden in<br />
der Menschwerdung seines Sohnes. Er wartet<br />
auf die Aufnahme in unserem Herzen.<br />
So möge das Weihnachtsfest ein beglückendes<br />
Fest der Begegnung mit Gott für Sie und<br />
Ihre Lieben werden. Es möge auf Ihr Leben im<br />
Neuen Jahr <strong>2013</strong> erfüllend ausstrahlen.<br />
Das wünschen Ihnen von Herzen