16.01.2013 Aufrufe

Aus den AGs - Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie

Aus den AGs - Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie

Aus den AGs - Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Aus</strong> Kasuistiken <strong>den</strong> <strong>AGs</strong><br />

Abb. 1: Diffuse<br />

alveoläre<br />

Verschattung.<br />

DD pulmonale<br />

Blutung<br />

Abb. 2: Bronchoalveoläre<br />

Lavage: alveolärer<br />

Anteil,<br />

98 % Alveolarmakrophagen.<br />

Eisenfärbung:<br />

> 90 % der<br />

Alveolarmakrophagen<br />

stark<br />

pos.<br />

Abb. 3: Nierensonographie:vergrößerte,echodichte<br />

Nieren<br />

Abb. 4: Nierenbiopsie:<br />

Akute,<br />

hochgradig floride<br />

crescentic<br />

nekrotisierende<br />

Glomerulonephritis<br />

mit<br />

segmentalen<br />

Schlingennekrosen<br />

in<br />

ca. 30 % der<br />

Glomeruli und<br />

Halbmon<strong>den</strong><br />

in ca. 45 % der<br />

Glomeruli<br />

29<br />

kein Komplementverbrauch,<br />

Kryoglobuline: neg. (Mykoplasmen,<br />

kryoglobulinämische Vaskuliti<strong>den</strong>)<br />

Basalmembran AK: neg. (Goodpasture-Syndrom)<br />

ANA: neg. (Kollagenosen)<br />

c-ANCA: neg.<br />

p-ANCA (MPO-AK): hoch pos.<br />

Differenzialdiagnose<br />

mikroskopische Polyangitis<br />

(eher p-ANCA)<br />

Wegenersche Granulomatose<br />

(eher c-ANCA)<br />

Churg-Strauss-Syndrom (eher<br />

c-ANCA)<br />

Diagnose<br />

Mikroskopische Polyangiitis<br />

Therapie und Verlauf<br />

Zur Induktion erfolgt ein Kortisonstoß<br />

über drei Tage insgesamt<br />

dreimal sowie Cyclophosphamidboli<br />

insgesamt fünfmal<br />

jeweils in monatlichen Abstän<strong>den</strong>.<br />

Darunter zeigt sich eine<br />

Remission, ANCAs nach vier<br />

Monaten negativ, Entzündungsparameter<br />

normalisiert, Hb-Anstieg,<br />

unauffällige Nierenparameter.<br />

Zur Erhaltungstherapie<br />

wurde Prednison 0,5 mg/kg/d<br />

über sechs Monate verab reicht,<br />

dann ausgeschlichen. Des Weiteren<br />

wurde Azathioprin mit 2<br />

mg/kg geplant <strong>für</strong> zwei Jahre<br />

verabreicht. Ein Jahr nach<br />

Dia gnosestellung kommt es zu<br />

einem Rezidiv. Die Eltern willigen<br />

primär nur in eine Steroidstoßtherapie<br />

ein, erst unter ausbleibender<br />

Remission in eine<br />

erneute Cyclophosphamidtherapie.<br />

Insgesamt wur<strong>den</strong> noch<br />

weitere sechs Steroidstöße und<br />

sechs Cyclophosphamidboli in<br />

monatlichen Abstän<strong>den</strong> verabreicht.<br />

Es gelingt eine erneute<br />

Remission. Erhaltungstherapie<br />

mit niedrig dosiertem Steroid<br />

über weitere sieben Mo-<br />

nate, Azathioprin <strong>für</strong> insgesamt<br />

nochmals zwölf Monate geplant.<br />

Komplizierend unter der Immunsupression<br />

Lymphopenien,<br />

so dass eine Pneumozystisprophylaxe<br />

erforderlich wird. Darüber<br />

hinaus entstehen auch<br />

eitrige Tracheobronchiti<strong>den</strong>.<br />

Zusätzlich besteht eine starke<br />

psychosomatische Komponente<br />

mit Vocal cord dysfunction.<br />

Einmal kommt es im Infekt mit<br />

laryngealer Beteiligung getriggert<br />

durch die funktionelle Komponente<br />

zum Atemstillstand mit<br />

Intubationspflichtigkeit.<br />

Inzwischen ist ein insgesamt<br />

stabiler Zustand erreicht, so<br />

dass 36 Monate nach Diagnosestellung<br />

das Therapieende<br />

geplant ist.<br />

Factbox<br />

Die mikroskopische Polyangiitis,<br />

eine p-ANCA-positive Vaskulitis,<br />

ist eine seltene Erkrankung<br />

mit der Inzi<strong>den</strong>z 4/1 Mio./<br />

Jahr. Die Prognose ist unter<br />

Spontanverlauf ungünstig,<br />

Fünf-Jahres-Überlebensrate<br />

45–74 % (Erwachsene, wenige<br />

Zahlen bei Kindern). Durch<br />

immunsuppressive Therapie<br />

deutlich verbesserte Prognose,<br />

letztlich jedoch schwer vorhersagbar.<br />

Der beschriebene Fall<br />

präsentiert sich als pulmorenales<br />

Syndrom, primär gutes<br />

Ansprechen auf immunsuppressive<br />

Therapie, dann bislang einmaliges<br />

Rezidiv, 36 Monate nach<br />

Diagnosestellung Therapieende<br />

geplant.<br />

Korrespon<strong>den</strong>zadresse:<br />

Dr. med. Christoph Seelbach<br />

Kardinal<br />

Schwarzenbergsches<br />

Krankenhaus, Abteilung <strong>für</strong><br />

Kinder- und Jugendheilkunde<br />

Kardinal-Schwarzenberg-<br />

Straße 2-6<br />

5620 Schwarzach im<br />

Pongau, Österreich<br />

E-Mail: christoph.seelbach@<br />

kh-schwarzach.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!