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Aus den AGs - Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie

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Seltene Ursache<br />

<strong>für</strong> Husten und<br />

Dyspnoe bei<br />

einem Kleinkind<br />

Eric Fischer, Nicolaus Schwerk, Gesine Hansen<br />

Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum <strong>für</strong><br />

Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Klinik <strong>für</strong> <strong>Pädiatrische</strong><br />

<strong>Pneumologie</strong>, Allergologie und Neonatologie<br />

Fallbericht<br />

Ein dreijähriges Mädchen konsanguiner<br />

Eltern wird aufgrund<br />

zunehmender Dyspnoe und<br />

Hus ten ohne Fieber in die Klinik<br />

eingewiesen. Ernsthafte Vorerkrankungen<br />

sind nicht bekannt.<br />

Auffällig ist jedoch eine zunehmende<br />

Dystrophie mit Schnei<strong>den</strong><br />

der Gewichtsperzentilen<br />

seit dem zweiten Lebensjahr.<br />

Bei der körperlichen Untersuchung<br />

fällt eine ausgeprägte Tachydyspnoe<br />

(Atemfrequenz 60/<br />

Minute) mit jugulären intercostalen<br />

und subcostalen Einziehungen<br />

auf. Die Sauerstoffsättigung<br />

in Ruhe beträgt bei Raumluft<br />

80 % und fällt bei Aufregung<br />

auf 50 % ab. Es liegt eine ausgeprägte<br />

Dystrophie vor (Gewicht<br />

9,9 kg). Die <strong>Aus</strong>kultation ist bis<br />

auf ein leises Atemgeräusch<br />

sowie vereinzelt mittelblasige<br />

Rasselgeräusche unauffällig.<br />

Uhrglasnägel oder Trommelschlegelfinger<br />

liegen nicht vor.<br />

Auch der restliche Untersuchungsbefund<br />

ist unauffällig.<br />

In der initial durchgeführten kapillären<br />

Blutgasanalyse zeigt<br />

sich eine nicht kompensierte<br />

respiratorische Azidose (pCO 2<br />

49 mmHg, pH 7,29, BE -3,5), die<br />

Entzündungsparameter sind<br />

nicht erhöht und das Differenzialblutbild<br />

unauffällig.<br />

Aufgrund der Klinik und des<br />

Röntgenthorax-Bildes mit diffusen<br />

Alveolären Verdichtungen<br />

(Abb. 1a) wird die Verdachtsdiagnose<br />

einer diffusen parenchymatösen<br />

Lungenerkrankung<br />

gestellt und eine CT des Thorax<br />

(Abb. 2) mit gleichzeitiger<br />

Bronchoskopie und bronchoalveolärer<br />

Lavage (BAL) durchgeführt.<br />

Aufgrund des milchigen<br />

Rücklaufes mit zunehmender<br />

Trübung in <strong>den</strong> einzelnen Fraktionen<br />

(Abb. 3a und 3b) wird die<br />

Diagnose einer Alveolarproteinose<br />

gestellt.<br />

In der weiterführen<strong>den</strong> Diagnostik<br />

wer<strong>den</strong> keine GM-CSF<br />

Antikörper und keine SP-B-, SP-<br />

C- oder ABCA3-Mutation nachgewiesen,<br />

das GM-CSF im Serum<br />

ist jedoch deutlich erhöht.<br />

Letztendlich wird eine zuvor<br />

noch nicht beschriebene homozygote<br />

Mutation im Exon 7<br />

der alpha-Kette des GM-CSF-<br />

Rezeptors nachgewiesen (Arginin199<br />

(CGA) g Stop (TGA)-<br />

<strong>Aus</strong> Kasuistiken <strong>den</strong> <strong>AGs</strong><br />

26<br />

a b<br />

Abb. 1: a) Initiales Röntgenbild mit ausgeprägten alveolären Verdichtungen<br />

in bei<strong>den</strong> Lungen. Die Herzsilhouette ist partiell maskiert. b)<br />

Röntgen Thorax nach Spülung der linken Lunge mit deutlichem Rückgang<br />

der alveolären Verdichtungen links.<br />

Abb. 2: CT-Thorax mit typischen Veränderungen einer PAP im Sinne<br />

einer flächigen milchglasartigen Verschattung sowie verbreiterten<br />

Interlobärsepten („crazy paving“). Zusätzlich ausgedehnte Konsolidierungen<br />

im Bereich der Unterlappen.<br />

a b<br />

Abb. 3: a) Bronchoalveoläre Lavage mit typisch milchigem Aspekt und<br />

zunehmender Trübung in <strong>den</strong> einzelnen Fraktionen I-III. b) Zytologie<br />

der gleichen Lavage (PAS Färbung) mit diffuser positiver Reaktion im<br />

Hintergrund und in <strong>den</strong> einzelnen globulären und korpuskulären Anteilen.<br />

Passend zu einer Alveolarproteinose.

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